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Klinische, laborchemische und molekulargenetische Befunde bei ...

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Gonadendysgenesie zur Welt kommen, im Erwachsenenalter nicht mit ihrem Geschlecht, egal<br />

ob männlich oder weiblich, zufrieden sind (Migeon et al. 2002).<br />

Die psychosexuelle Entwicklung wird klassischerweise in 3 Komponenten unterteilt: die<br />

Geschlechtsidentität, die Geschlechterrolle <strong>und</strong> die sexuelle Orientierung. Beeinflusst wird<br />

diese Entwicklung neben sozialen Faktoren <strong>und</strong> dem soziokulturellen Umfeld auch vom<br />

Androgeneinfluss, den Geschlechtschromosomen <strong>und</strong> bestimmten Gehirnstrukturen (Hughes<br />

et al. 2006). Somatische Störungen, die die psychosexuelle Entwicklung behindern, können<br />

das Wohlbefinden <strong>und</strong> die Psychosoziale Adaptation während der Pubertät in großem Maße<br />

stören (Hiort et al. 2003). So zeigten Wallien et al. z.B., dass Kinder mit einer Störung in der<br />

Entwicklung der Geschlechtsidentität eine ängstlichere Persönlichkeit aufweisen als solche,<br />

<strong>bei</strong> denen dieser Prozess normal abläuft (Wallien et al. 2007).<br />

Es bestehen große Schwierigkeiten, aufgr<strong>und</strong> des klinischen Bef<strong>und</strong>es <strong>bei</strong> der Geburt<br />

prognostische Aussagen über die Entwicklung eines Kindes mit schwerer<br />

Virilisierungsstörung zu machen.<br />

Selbst wenn eine Mutation des Rezeptors nachgewiesen werden kann, kann die Prognose des<br />

Kindes schlecht eingeschätzt werden, da keine konstante Genotyp-Phänotyp-Korrelation<br />

existiert. Bei gleicher Mutation kann der Phänotyp (auch in ein <strong>und</strong> derselben Familie)<br />

deutlich variieren (Evans 1997, Maes et al. 1980, Boehmer et al. 2002).<br />

4.1 Methodische Aspekte<br />

Bei der Androgenresistenz handelt es sich um die Störung, die in einer Vielzahl der Fälle für<br />

ein Intersexuelles Genitale verantwortlich ist. Absolut gesehen ist sie mit einer geschätzten<br />

Inzidenz von 1: 99 000 (Boehmer 2002) jedoch ein durchaus seltenes Erkrankungsbild. Geht<br />

man davon aus, dass 35-67 % der Neugeborenen mit PAIS als Männer aufwachsen (Deeb et<br />

al. 2005, Migeon et al 2000a, 2000b), ist das beobachtete Kollektiv von 37 männlichen<br />

Patienten durchaus als groß zu betrachten. Dennoch sind statistisch signifikante Aussagen <strong>bei</strong><br />

einer so kleinen Fallzahl schwer zu treffen.<br />

Da es sich <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t um eine retrospektive Studie handelt, sind die Daten lückenhaft.<br />

Viele Patienten wurden nur einmal vorstellig, <strong>bei</strong> anderen wurden nicht alle abgefragten<br />

Parameter untersucht oder die Dokumentation ist unvollständig.

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