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FPÖ-Anzeige gegen Bundesregierung

SPÖ und ÖVP weisen Ministeranklage zurück, daher jetzt Strafanzeige der FPÖ

SPÖ und ÖVP weisen Ministeranklage zurück, daher jetzt Strafanzeige der FPÖ

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Nr. 46 . Donnerstag, 12. November 2015<br />

€ 0,80<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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<strong>FPÖ</strong> Steiermark kritisiert<br />

Einsatzchaos in Spielfeld<br />

Zu wenige Beamte und für diese nicht einmal Verpflegung und<br />

die notwendige Schutzausrüstung – so sieht der Polizei-Einsatz<br />

in Spielfeld aus. Deshalb wurden bereits einige Polizeidienststellen<br />

in der Steiermark geschlossen, prangert <strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobmann<br />

Mario Kunasek an. S. 13<br />

<strong>FPÖ</strong>-<strong>Anzeige</strong> <strong>gegen</strong><br />

Foto: NFZ<br />

<strong>Bundesregierung</strong><br />

SPÖ und ÖVP weisen Ministeranklage zurück, daher jetzt Strafanzeige der <strong>FPÖ</strong><br />

S. 2/3<br />

Asylchaos, nächster Teil:<br />

Mieter raus, Flüchtlinge rein?<br />

Foto: reporter.co.at<br />

Gekündigter Unternehmer erhebt Vorwürfe <strong>gegen</strong> Kloster in Niederösterreich – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Teurer Klimaschutz<br />

Euro-Krise gibt‘s noch<br />

Subventionsdatenbank<br />

Meinungsfreiheit<br />

Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz<br />

in Paris debattierte der Nationalrat<br />

Österreichs Beitrag dazu.<br />

<strong>FPÖ</strong>-Umweltsprecher Walter<br />

Rauch warnte vor überzogenen<br />

Ansprüchen zu Lasten der Steuerzahler<br />

und dem weiteren Verlust<br />

von Arbeitsplätzen. S. 6<br />

Die EU läuft nur noch im Krisenmodus.<br />

Die „Flüchtlingskrise“ hat<br />

über den Sommer die „Euro-Krise“<br />

zugedeckt. Doch die meldet sich<br />

jetzt zurück: Athen braucht neues<br />

Geld und in Portugal haben linke<br />

Reformgegner die bisherige Regierung<br />

gestürzt. S. 8/9<br />

Im Kampf <strong>gegen</strong> die rot-grüne<br />

Steuergeldverschwendung hat die<br />

erstarkte <strong>FPÖ</strong>-Gemeinderatsfraktion<br />

ihre erstes Kontrollinstrument<br />

in Stellung gebracht. Seit diesem<br />

Mittwoch ist die Subventionsdatenbank<br />

online – als Sparanregung<br />

für Rot-Grün. S. 11<br />

Der Presserat hat eine Beschwerde<br />

über eine Schlagzeile<br />

der „NFZ“ zurückgewiesen, die<br />

von einem Leser als „menschenverachtend“<br />

erachtet wurde. Der<br />

Vorfall zeigt, dass die „Gutmenschen-Sprachregelung“<br />

bereits<br />

fest gegriffen hat. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Jetzt wird‘s brenzlig für die<br />

rot-schwarze Koalition, die bisher<br />

das Migrationschaos in der ersten<br />

Reihe fußfrei an sich vorbeiziehen<br />

ließ. Denn die Pause durch<br />

den Streik auf den griechischen<br />

Fähren ist zu Ende, der Flüchtlingsstrom<br />

auf der Balkanroute<br />

schwillt bereits wieder an.<br />

Kette des Versagens<br />

Deutschland will bei syrischen<br />

Flüchtlingen jetzt wieder das<br />

Dublin-Verfahren anwenden. Das<br />

heißt, es können – und angesichts<br />

der überfüllten Unterkünfte werden<br />

– demnächst auch syrische<br />

Asylwerber nach Österreich zurückgewiesen,<br />

von wo sie ja nach<br />

Deutschland eingereist sind.<br />

Slowenien hat bereits mit der<br />

Errichtung von „vorübergehenden<br />

technischen Hindernissen“ an<br />

der Grenze zu Kroatien begonnen.<br />

Und Österreich? Die Koalition<br />

hat ihren „Grenzzaun-Gipfel“ auf<br />

Freitag vertagt! Der Generaldirektor<br />

für die öffentliche Sicherheit,<br />

Konrad Kogler, und Heeres-Generalstabschef<br />

Othmar Commenda<br />

prüfen derzeit „mehrere<br />

Modelle“, wie die „Umgehung<br />

der in Spielfeld geplanten Einreisekontrollen“<br />

verhindert werden<br />

kann. Die beiden Chefs von<br />

Polizei und Heer gaben damit zu,<br />

dass Österreich dem Eindringen<br />

auf österreichisches Staatsgebiet<br />

bisher hilf- und machtlos <strong>gegen</strong>überstanden<br />

ist, und noch immer<br />

<strong>gegen</strong>übersteht, Verfassungsauftrag<br />

hin oder her.<br />

Wenn die Wiener Staatsanwaltschaft<br />

diese Aussagen nicht<br />

verschlafen hat, dann müsste sie<br />

nach der Strafanzeige der <strong>FPÖ</strong><br />

eigentlich sofort Anklage <strong>gegen</strong><br />

die darin genannten Regierungsmitglieder<br />

erheben. Aber wenn<br />

schon Politik, Polizei und Heer<br />

versagen ...<br />

SPÖ und ÖVP verteidigen Ge<br />

Nach Ablehnung des Antrags auf Ministeranklage im Verfassungsausschu<br />

Am Montag haben SPÖ und ÖVP den <strong>FPÖ</strong>-Antrag auf Ministeranklage<br />

<strong>gegen</strong> SPÖ-Kanzler Werner Faymann und ÖVP-Innenministerin<br />

Johanna Mikl-Leitner wegen des Flüchtlingszustroms abgelehnt.<br />

Am Dienstag konterte <strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann HC Strache<br />

mit einer Srafanzeige wegen Amtsmissbrauchs.<br />

„Unrecht muss zu Recht werden<br />

– in diesem Sinne machten SPÖ<br />

und ÖVP einhellig – wiewohl pikanterweise<br />

mit unterschiedlicher<br />

Argumentationslinie – einander<br />

die Mauer und lehnten die Anträge<br />

der Freiheitlichen betreffend<br />

die Ministeranklage <strong>gegen</strong> Kanzler<br />

Werner Faymann und Innenministerin<br />

Johanna Mikl-Leitner<br />

ab“, bemerkte <strong>FPÖ</strong>-Verfassungssprecher<br />

Harald Stefan zur Ablehung<br />

des <strong>FPÖ</strong>-Antrags im Verfassungsauschuss.<br />

Die ÖVP habe<br />

behauptet, dass die Vorgangsweise<br />

der Regierung rechtmäßig sei, die<br />

SPÖ habe zwar zugegeben, dass<br />

dem nicht so sei, habe aber das mit<br />

„humanitären Gründen“ zu erklären<br />

versucht. „Es ist rechtlich eindeutig<br />

nicht zulässig, einer Masse<br />

unbekannter Personen eine Einreise<br />

aus humanitären Gründen zu gewähren.<br />

Eine derartige Maßnahme<br />

setzt nämlich die Prüfung eines jeden<br />

einzelnen Falles voraus – und<br />

das ist nicht passiert“, empörte sich<br />

Stefan.<br />

Strafanzeige zu Amtsmissbrauch<br />

Die von HC Strache präsentierte<br />

Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft<br />

Wien richtet sich konkret<br />

<strong>gegen</strong> Bundeskanzler Werner<br />

Faymann (SPÖ), Innenministerin<br />

SPITZE FEDER<br />

Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug<br />

(SPÖ) sowie <strong>gegen</strong> Verantwortliche<br />

der ÖBB. Angekreidet wird<br />

den Genannten in der Strafanzeige<br />

Amtsmissbrauch aufgrund fehlender<br />

Kontrollen an den Grenzen und<br />

Schlepperei.<br />

Laut Schengener Grenzkodex<br />

könne ein Mitgliedstaat Drittstaatsangehörigen,<br />

die eine oder mehrere<br />

Einreisevoraussetzungen nicht erfüllen,<br />

die Einreise in sein Hoheitsgebiet<br />

aus humanitären Gründen<br />

erlauben. „Dies ist aber keine taugliche<br />

Rechtsgrundlage, um einer<br />

undifferenzierten Menschenmasse<br />

den Zutritt in das österreichische<br />

Hoheitsgebiet zu gestatten“, betonte<br />

HC Strache.<br />

Vorgeschobene Ausrede<br />

Bei den Personen, die in den<br />

vergangenen Monaten zu Tausenden<br />

Österreichs Grenzen übertreten<br />

hätten, habe es sich zum großen<br />

Teil nicht um Opfer einer humanitären<br />

Katastrophe gehandelt, sondern<br />

lediglich um Wirtschaftsflüchtlinge,<br />

zeigte der <strong>FPÖ</strong>-Parteichef auf.<br />

Medienberichten und Festnahmen<br />

in Italien und Deutschland zufolge<br />

sollen sich ja auch terrorbereite<br />

Dschihadisten unter diesen<br />

„Flüchtlingen“ befunden haben.<br />

Rot-schwarzer Gesetzesvollzug.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

HC Strache will die für das Flüchtlings<br />

setze und Schengen-Kodex wurden vo<br />

„Den angezeigten Mitgliedern<br />

der <strong>Bundesregierung</strong> ist also vorzuwerfen,<br />

dass sie überhaupt keine<br />

Bemühungen unternommen haben,<br />

um jene Personen, die aus humanitären<br />

Gründen einreisen, von jenen,<br />

die das aus anderen Gründen<br />

tun, zu differenzieren“, betonte<br />

HC Strache. Die Anwendung des<br />

Schengener Grenzkodex setze eine<br />

solche Differenzierung aber voraus.<br />

„Dadurch, dass diese Differenzierung<br />

unterlassen wurde, liegt<br />

alleine schon ein Amtsmissbrauch<br />

vor“, stellte der <strong>FPÖ</strong>-Chef fest.<br />

Dessen ungeachtet wagte SPÖ-<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

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Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

setzesbruch<br />

ss brachte <strong>FPÖ</strong> eine Strafanzeige ein<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: reporter.co.at<br />

Noch mehr Arbeitslose<br />

Innenpolitik 3<br />

Angesichts der in ganz Europa steigenden<br />

Arbeitslosigkeit wäre eine Arbeitsmarktöffnung<br />

für Asylwerber völlig unverantwortlich,<br />

kommentierte <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär Harald<br />

Vilimsky die Forderung von ÖGB-Chef<br />

Erich Foglar. Er wies darauf hin, dass heuer<br />

bereits 70.000 Asylanträge gestellt worden<br />

seien, der durchschnittliche Flüchtling männlich<br />

und unter 30 Jahre alt sei und höchstens<br />

einen Pflichtschulabschluss habe: „Damit<br />

wäre Foglars Projekt eine direkte Erhöhung<br />

der Arbeitslosigkeit!“<br />

chaos verantwortlichen Minister zur Verantwortung ziehen: „Fremdengen<br />

dieser Koalition vorsätzlich außer Kraft gesetzt!“<br />

Gedenken an Helmut Schmidt<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann HC Strache<br />

würdigte den am Dienstag Abend verstorbenen<br />

ehemaligen deutschen Bundeskanzler<br />

Helmut Schmidt (Bild) als einen „bedeutenden<br />

Politiker mit Vorbildwirkung“: „Der Sozialdemokrat<br />

Helmut Schmidt hat sich nicht<br />

gescheut, auch unangenehme Wahrheiten<br />

auszusprechen. Seine klugen und offenen<br />

Analysen werden in Hinkunft schmerzlich<br />

fehlen.“ Der SPD-Politiker regierte zwischen<br />

1974 und 1982 als Bundeskanzler in einer<br />

Koalition mit der FDP.<br />

Foto: Radio Hamburg<br />

Bundeskanzler Faymann am Mittwoch<br />

im Parlament die Prognose,<br />

wonach es kein Problem sein<br />

werde, die für heuer rund 95.000<br />

erwarteten Asylwerber unterzubringen<br />

und zu versorgen. Denn<br />

schließlich habe es Österreich in<br />

den letzten Monaten geschafft, jene<br />

400.000 Menschen zu versorgen,<br />

die weitergereist seien. Dass dies<br />

nur aufgrund des massiven Einsatzes<br />

von Hilfsorganisationen und<br />

Freiwilligen gelungen ist – wie das<br />

Chaos in Nickelsdorf und Spielfeld<br />

zeigte – blendete der Bundeskanzler<br />

dabei völlig aus.<br />

HINTERGRÜNDE<br />

Um eine Ministeranklage vor<br />

dem Verfassungsgerichsthof<br />

(VfGH) zu erreichen, braucht es<br />

nach der derzeitgen Gesetzeslage<br />

eine Mehrheit im Nationalrat.<br />

Ministeranklagen können sich<br />

<strong>gegen</strong> den Bundespräsidenten,<br />

Mitglieder der <strong>Bundesregierung</strong><br />

oder Mitglieder einer Landesregierung<br />

richten. Eine Verurteilung<br />

durch den VfGH führt maximal<br />

zum Verlust des Amtes und<br />

der politischen Rechte des Beschuldigten.<br />

Im Stich gelassen<br />

„Planlos, konzeptlos und weichgespült“<br />

habe sich der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft,<br />

Hermann Greylinger, in der Ö1-Sendereihe<br />

„Im Journal zu Gast“ präsentiert,<br />

kritisierte der <strong>FPÖ</strong>-Bereichssprecher für den<br />

Öffentlichen Dienst, Bundesrat Werner Herbert.<br />

Greylinger moderiere die Probleme statt<br />

Lösungsansätze für die Exekutivbeamten anzubieten.<br />

„Selbst bei der Streikdrohung hat<br />

Greylinger mehr relativiert als konkretisiert.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen haben sich<br />

Besseres verdient als eine derart zahnlose Interessenvertretung“,<br />

betonte Herbert, der auch<br />

freiheitlichen Gewerkschafter (AUF) ist.<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: Westbahn<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Westbahn-Chef Erich Forster ist<br />

für seine Forderungen an die ÖBB<br />

wegen Entschädigung für den Passagierrückgang<br />

aufgrund der katastrophalen<br />

Situation während des<br />

Flüchtlingschaos‘ von den ÖBB an<br />

den Pranger gestellt worden.<br />

ÖBB-Chef Christian Kern spielte<br />

zunächst den Entrüsteten zu den<br />

Entschädigungsforderungen der<br />

Westbahn, ehe er selbst der Republik<br />

bisher fünf Millionen Euro in<br />

Rechnung stellte – für Transport<br />

und Unterbringung der Flüchtlinge.<br />

BILD DER WOCHE Linke Rezepte: Mit Marx <strong>gegen</strong> die Wirtschaftskrise,<br />

mit offenen Grenzen <strong>gegen</strong> das Migrationschaos.<br />

Foto: Andreas Ruttinger


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Wir lehnen jede<br />

Zwangsmaßnahme ab!“<br />

Der freiheitliche Bautensprecher Philipp Schrangl erklärt im<br />

NFZ-Interview die im Mietrechtsgesetz geregelten Möglichkeiten<br />

zur Unterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen. Er lehnt<br />

Zwangsmaßnahmen als Eingriff ins Eigentumsrecht strikt ab.<br />

Wie sieht es grundsätzlich aus:<br />

Kann ein Vermieter einen Mietvertrag<br />

einfach so kündigen, um<br />

Flüchtlinge in der Wohnung unterzubringen?<br />

Schrangl: Grundsätzlich muss<br />

unterschieden werden, ob das<br />

MRG anwendbar ist oder nicht.<br />

Jedoch fallen so gut wie alle Wohnungen<br />

in größeren Häusern in den<br />

Vollanwendungsbereich des Mietrechtsgesetz<br />

(MRG). Das Mietrecht<br />

normiert, dass der Vermieter<br />

nur unter<br />

bestimmten<br />

Gründen, die<br />

in §30 Abs 2<br />

MRG abschließend<br />

aufgezählt<br />

sind, kündigen<br />

kann. Die Kündigung eines<br />

Mieters zur Aufnahme von Flüchtlingen<br />

lässt sich dort unter keinen<br />

Umständen finden. Also muss die<br />

Antwort Nein lauten, anders herum<br />

ist folgendes möglich: Vergibt<br />

ein Mieter seine Wohnung ohne<br />

die Zustimmung des Vermieters an<br />

Flüchtlinge, so hat der Vermieter<br />

das Recht, den Mieter zu kündigen.<br />

Gibt es da rechtliche Unterschiede<br />

bei den Kündigungsmöglichkeiten<br />

zwischen Privatvermietern und<br />

staatlichen bzw. karitativen Einrichtungen?<br />

Schrangl: Im Vollanwendungsbereich<br />

des MRG gibt es keine<br />

Unterschiede, ob der Vermieter<br />

eine Privatperson, eine karitative<br />

Einrichtung oder eine sonstige<br />

Gesellschaft ist.<br />

Was halten Sie von dem Vorschlag<br />

aus linken Kreisen, leer stehende<br />

Mietwohnungen für die<br />

Flüchtlingsunterbringung<br />

quasi zu beschlagnahmen?<br />

Schrangl: Das<br />

würde einen massiven<br />

Eingriff in<br />

das verfassungsgesetzlich<br />

normierte<br />

Recht auf Eigentumsfreiheit<br />

bedeuten<br />

und unser<br />

Rechtssystem<br />

auf den Kopf<br />

„Bei der derzeitigen<br />

Missachtung der Gesetze<br />

ist alles möglich.“<br />

stellen. Wir Freiheitliche und ich<br />

als freiheitlicher Bautensprecher<br />

lehnen diesen Vorschlag vehement<br />

ab, denn für uns ist die Freiheit das<br />

höchste Gut.<br />

Könnte die Regierung die<br />

Flüchtlingskrise zum Katastrophenfall<br />

ausrufen, um so ungenutzte<br />

Wohnungen requirieren zu<br />

können? Gibt es dafür gesetzliche<br />

Möglichkeiten?<br />

Schrangl: Unter strengen Voraussetzungen<br />

sieht der § 30 Abs 2<br />

Z 11 MRG ein<br />

außerordentliches<br />

Kündigungsrecht<br />

für den Bund,<br />

ein Bundesland<br />

oder die<br />

Gemeinde als Eigentümer der<br />

Wohnung vor, wenn ein dringender<br />

Bedarf nach den aufgekündigten<br />

Räumen zu Zwecken der Hoheitsverwaltung<br />

besteht. Bei der<br />

derzeitigen Missachtung des österreichischen<br />

Rechts durch die<br />

<strong>Bundesregierung</strong> im Fall der Kontrolle<br />

der einströmenden Menschenmassen<br />

ist es jedoch denkbar,<br />

dass sich die <strong>Bundesregierung</strong><br />

auch an dieses Gesetz nicht hält.<br />

Rettungsanker ist jedoch der letzte<br />

Satz dieses Gesetzesabschnittes,<br />

der vorsieht, dass dem<br />

gekündigten Mieter<br />

eine Ersatzwohnung<br />

zur Verfügung<br />

gestellt<br />

werden muss.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong>-TV<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Mieter müssen geh<br />

Ex-Mieter des Klosters St. Gabriel beklagen, dass s<br />

Die klösterliche Immobiliengesellschaft hat die langjährigen Mietverträge<br />

von rund 66 Firmen und sechs Familien aus Ex-Jugoslawien<br />

plötzlich nicht mehr verlängert. Die seit 1993 hier eingemietete Caritas<br />

darf hin<strong>gegen</strong> expandieren und hat das ehemalige Bildungshaus für ein<br />

zweites Migrantenquartier zur Verfügung gestellt bekommen.<br />

Das zwischen 1889 und 1914 in<br />

Maria Enzersdorf bei Mödling errichtete<br />

Missionshaus St. Gabriel<br />

diente dem Orden der Steyler<br />

Missionare ursprünglich als Bildungshaus.<br />

Bis zu 600 Ordensbrüder,<br />

Priester und Studenten lebten<br />

in der weitläufigen Anlage, rund<br />

3.000 Missionare wurden hier ausgebildet.<br />

Während Hochschule und<br />

Exerzitienhaus längst geschlossen<br />

sind, betreibt St. Gabriel nach wie<br />

vor Österreichs größte Hostienbäckerei,<br />

die 150.000 Hostien pro<br />

Woche produziert. Im großen Wirtschaftshof<br />

mieteten sich in den letzten<br />

Jahrzehnten zahlreiche Betriebe<br />

aller Größen und Metiers ein.<br />

Christliche Methoden?<br />

„Fast zwölf Jahre habe ich hier<br />

meine Firma gehabt, bis mir mitgeteilt<br />

wurde, dass mein Mietvertrag<br />

nicht mehr verlängert wird“, klagt<br />

Kfz-Techniker Hubert Kemeter, der<br />

in St. Gabriel eine Zweirad-Spezialwerkstätte<br />

mit Schwerpunkt Motorrad-Umbauten<br />

betrieb. Da er in<br />

der Gegend keinen Ersatz fand,<br />

musste er Ende Oktober im Eiltempo<br />

nach Wien übersiedeln.<br />

„Ich bin nicht der einzige. 66 Firmen<br />

wurden in den letzten Monaten<br />

abgesiedelt, die Methoden dabei<br />

waren nicht immer besonders<br />

christlich“, erzählt Kemeter. „Lange<br />

Zeit hatte ich den Mietvertrag direkt<br />

mit dem Kloster, da lief auch<br />

alles angenehm, bis plötzlich ein<br />

Immobilienfonds auftauchte, der<br />

eine Firma als Verwalter einsetzte<br />

und eine andere als quasi Hausmeister.<br />

Keiner kannte sich mehr<br />

aus, wer wofür zuständig war, das<br />

Klima wurde zunehmend unangenehmer.<br />

Schließlich bekamen wir<br />

Briefe, in denen man uns mitteilte,<br />

dass die Mietverträge nur noch<br />

maximal für ein Jahr, also bis 2016,<br />

verlängert werden“.<br />

Der größten hier ansässigen Firma<br />

mit fast 30 Mitarbeitern änderte<br />

man laut Kemeter vor knapp einem<br />

Jahr gar den unbefristeten in<br />

einen befristeten Mietvertrag, „was<br />

rechtlich eigentlich gar nicht geht.


Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Wiener Neustadt<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Udo Landbauer<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter Niederösterreich<br />

en, Flüchtlinge bleiben<br />

ie ausziehen mussten, während zwei Asylwerber-Quartiere bleiben dürfen<br />

Foto: NFZ<br />

Kloster St. Gabriel – christliche Idylle, die sich bei näherer Betrachtung allerdings als trügerisch erweist.<br />

Die ließen sich nicht lange sekkieren<br />

und sind einfach weggezogen.<br />

Seither steht das Firmenareal<br />

leer“, gibt Kemeter ein Beispiel für<br />

die Vorgangsweise bei der Freimachung<br />

des Wirtschaftshofes: „Sechs<br />

Familien aus Ex-Jugoslawien, die<br />

hier wohnten, haben sogar angeboten,<br />

mehr Miete zu bezahlen – aber<br />

auch sie mussten ausziehen. In den<br />

Wohnungen leben jetzt Flüchtlinge,<br />

die sicher keine Miete zahlen.“<br />

„Hochwertige“ Asylunterkunft<br />

Am Areal betreibt die Caritas<br />

bereits seit der Jugoslawien-Krise<br />

1993 ein Asylantenheim. Anlässlich<br />

des aktuellen Einwanderer-<br />

Ansturmes wurde das ehemalige<br />

Bildungshaus zu einem zweiten<br />

Migrantenquartier umfunktioniert.<br />

Nach Kemeters Schätzungen logieren<br />

bereits mehr als 400 Ausländer<br />

im Kloster. „Für die wird alles gemacht,<br />

wir da<strong>gegen</strong> konnten schauen,<br />

wo wir bleiben. Etliche kleine<br />

Firmen wie ich haben gleich ganz<br />

zugesperrt, auch für mich war der<br />

Umzug mit all den schweren Spezialmaschinen<br />

eine große nervliche<br />

wie finanzielle Belastung“, sagt der<br />

Zweirad-Profi, der vorerst in der<br />

Firma eines Kollegen im Süden Wiens<br />

untergekommen ist.<br />

In einer Stellungnahme <strong>gegen</strong>über<br />

der NFZ betonte der Vorstand<br />

des klösterlichen Immobilienfonds,<br />

Fritz Mayrhofer, „dass hier niemand<br />

gekündigt wurde. Wir haben lediglich<br />

Mietverträge nicht weiter ver-<br />

längert“. Auch habe niemand wegen<br />

der Flüchtlinge ausziehen müssen:<br />

„Das leer stehende Bildungshaus<br />

hätte eigentlich abgerissen werden<br />

sollen und steht jetzt für vorläufig<br />

zwei Jahre den Flüchtlingen zur<br />

Verfügung. Die anderen Gebäude<br />

wollen wir durch Instandsetzungen<br />

und Umbauten qualitativ aufwerten<br />

und den Brandschutz verbessern.“<br />

Über die zukünftige Verwendung<br />

der Anlage sagte Mayrhofer nichts.<br />

Fest steht, dass in „qualitativ hochwertigen“<br />

Gebäuden die Mieten<br />

entsprechend hoch angepasst werden.<br />

Ob sich die künftigen Mieter<br />

damit abfinden, vor ihren Portalen<br />

tagtäglich Flüchtlingsgruppen herumlungern<br />

zu sehen, bleibt abzuwarten.<br />

Werner Grotte<br />

Wie SPÖ und ÖVP die Unterkunftsproblematik angehen wollen<br />

„Das Durchgriffsrecht haben wir geschaffen,<br />

damit wir durchgreifen.“<br />

Andreas Schieder<br />

SPÖ-Klubobmann<br />

10.11.2015<br />

„Es gibt zum Teil exorbitante<br />

Preisvorstellungen von Vermietern,<br />

hier darf man sich nicht<br />

unter Zugzwang bringen<br />

lassen.“<br />

Johanna Mikl-Leitner<br />

ÖVP-Innenministerin<br />

10.11.2015<br />

Foto: NFZ<br />

Auch wenn kein direkter Zusammenhang<br />

bestehen sollte: Es wirft<br />

kein gutes Licht auf die Steyler<br />

Missionare zu Sankt Gabriel und<br />

ihre Immobilienverwaltung, dass<br />

die Caritas ihre Asylantenunterkünfte<br />

in den klösterlichen Immobilien<br />

ausbaut, während die Verträge<br />

langjähriger Mieter beendet<br />

werden. Diese Mieter haben wohl<br />

nicht zu Unrecht den Eindruck,<br />

dass die kirchliche Institution auf<br />

ihrem Rücken Geschäfte machen<br />

will – möglicherweise auch Geschäfte<br />

mit der Flüchtlingsunterbringung,<br />

mit der sich derzeit viele<br />

Immobilienbesitzer bereichern.<br />

Unfaire Verteilung<br />

Doch auch die Bürger in dieser<br />

Region – im Bezirk Mödling<br />

und noch mehr im angrenzenden<br />

Bezirk Baden – kommen über<br />

Gebühr zum Handkuss. In Traiskirchen<br />

herrschen, mittlerweile<br />

etwas abseits vom großen Medieninteresse,<br />

nach wie vor unhaltbare<br />

Zustände. Dort abgewiesene Asylwerber<br />

werden nun im Maria Enzersdorfer<br />

Kloster versorgt. Und<br />

schon entsteht im von Traiskrichen<br />

ebenfalls nur wenige Kilometer<br />

entfernten Leobersdorf ein weiteres<br />

Großquartier. Die ersten Asylwerber<br />

sind bereits im ehemaligen<br />

Shopping-Center „Bloomfield“<br />

angekommen. Medienberichte<br />

weisen darauf hin, dass daraus ein<br />

zweites Traiskirchen mit bis zu<br />

4.000 Menschen werden könnte.<br />

Kein Zweifel, dass auch das angesichts<br />

des anhaltenden Versagens<br />

unserer Regierung eine „Lösung“<br />

auf Dauer wäre.<br />

Massiv mitverantwortlich für<br />

diese höchst unfaire Verteilungspolitik<br />

ist Landeshauptmann<br />

Erwin Pröll, der sich mit Massenquartieren<br />

möglichst einfach<br />

seiner Quotensorgen entledigt und<br />

auf die lokale Bevölkerung pfeift.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der <strong>FPÖ</strong><br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Wegen der unglaublichen<br />

Szenen, die sich an Österreichs<br />

Grenzen abspielen, hat der Freiheitliche<br />

Parlamentsklub beantragt,<br />

den Bundeskanzler und die<br />

Bundesministerin für Inneres vor<br />

dem Verfassungsgerichtshof anzuklagen.<br />

Es ist rechtswidrig, zigtausende<br />

Menschen unkontrolliert<br />

und unbehindert unsere Staatsgrenze<br />

passieren zu lassen.<br />

Ministeranklage<br />

Rechtswidrig, weil bei der Einreise<br />

klar sein muss, ob die betroffene<br />

Person aus humanitären<br />

Gründen einreisen will, oder ob<br />

andere Gründe maßgeblich sind.<br />

Es ist amtsbekannt, dass viele<br />

„Flüchtlinge“ aus rein ökonomischen<br />

Gründen kommen. Noch<br />

schlimmer, wenn die illegal Einreisenden<br />

potentielle Terroristen<br />

sind. Es ist nämlich auch amtsbekannt,<br />

dass Terrororganisationen<br />

die Migrantenströme nutzen, um<br />

Kämpfer unbehindert nach Europa<br />

zu schleusen.<br />

Im Interesse der Souveränität<br />

Österreichs und der Sicherheit<br />

seiner Bürger wäre es daher die<br />

erste Pflicht der Regierung, die<br />

Migranten fremdenpolizeilich<br />

amtszubehandeln. Genau das geschieht<br />

aber nicht. Daher hat der<br />

Antrag, die Innenministerin und<br />

den Kanzler vor dem VfGH anzuklagen,<br />

seine Berechtigung.<br />

Warum sollte der VfGH diese<br />

Frage nicht verifizieren? Das<br />

müssen die Regierungsparteien<br />

beantworten, denn sie haben mit<br />

ihrer Mehrheit die Anträge der<br />

<strong>FPÖ</strong> abgelehnt. Wovor fürchten<br />

sich ÖVP und SPÖ, wenn angeblich<br />

alles in Ordnung ist? Es ist<br />

dringend notwendig, dass die Ministeranklage<br />

ein Minderheitenrecht<br />

wird, analog zur Einsetzung<br />

eines Untersuchungsausschusses.<br />

DIREKTE DEMOKRATIE<br />

SPÖ-ÖVP <strong>gegen</strong> Mitbestimmung<br />

Rot und Schwarz haben mit ihrer Mehrheit im Verfassungsausschuss<br />

einen gemeinsamen Entschliessungsantrag<br />

aller vier Oppositionsparteien zur Ausweitung<br />

der direkten Demokratie in Österreich abgelehnt.<br />

Damit hätte erreicht werden sollen, dass über<br />

erfolgreiche Volksbegehren künftig automatisch eine<br />

Volksabstimmung – oder zumindest eine Volksbefragung<br />

– abgehalten werden sollte, wenn das Parlament<br />

ein Anliegen der Bürger nicht umsetzen wolle.<br />

Foto: NFZ<br />

PARLAMENT INTERN<br />

Sanierungsprojekt<br />

SPÖ-Nationalratspräsidentin<br />

Doris Bures präsentierte den „vertieften<br />

Vorentwurf“ zur 405 Millionen<br />

Euro teuren Sanierung des<br />

Parlamentsgebäudes, für die eine<br />

Projektgesellschaft – eine Kooperation<br />

zwischen Parlamentsdirektion<br />

und Bundesimmobiliengesellschaft<br />

(BIG) – gegründet wurde.<br />

Nein zu unwirksamen<br />

Klimaschutzabkommen<br />

<strong>FPÖ</strong> warnt vor weiteren Arbeitsplatzverlusten in Österreich<br />

Freiheitliche mahnen vor neuer<br />

UN-Klimakonferenz in Paris<br />

Rücksichtnahme auf Wirtschaft<br />

und Arbeitsplätze im<br />

Umweltschutzmusterland Österreich<br />

ein.<br />

Von 30. November bis 11. Dezember<br />

2015 wird in Paris die<br />

UN-Klimakonferenz stattfinden.<br />

Der Beitrag Österreichs dazu stand<br />

am Mittwoch in einer „Aktuellen<br />

Stunde“ im Mittelpunkt der Debatte<br />

im Parlament.<br />

Foto: NFZ<br />

Als „bezeichnende Niederlage<br />

für die <strong>Bundesregierung</strong> und<br />

die Sozialpartnerschaft in Sachen<br />

Wirtschaftspolitik“ führte die<br />

Keine weitere Belastung für Umweltschutzmusterland Österreich.<br />

Teure Scheinergebnisse<br />

<strong>FPÖ</strong>-Umweltsprecher Walter<br />

Rauch betonte, dass mittlerweile<br />

jedes Jahr UN-Klimakonferenzen<br />

stattfänden, die keine tragbaren Ergebnisse<br />

liefern würden. „So lehnen<br />

wir den globalen Emissionsrechtehandel<br />

und die Finanzierung<br />

von sogenannten Umweltförderungen<br />

im Ausland ab, weil diese<br />

keine entsprechende Kontrollmöglichkeiten<br />

aufweisen.“<br />

<strong>FPÖ</strong>-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein<br />

(Bild) die<br />

Vertagung der Novelle zum Bundesvergabegesetz<br />

im Verfassungsausschuss<br />

diesen Montag an: „Monatelang<br />

wurde verhandelt, jetzt<br />

kurz vor dem Start legen SPÖ und<br />

ÖVP den Retourgang ein, um die<br />

Einführung des Bestbieterprinzips<br />

anstelle des bisherigen Billigstbieterprinzips<br />

zu sabotieren!“<br />

Vor allem für die „ehemalige<br />

Wirtschaftspartei ÖVP“ sei dies<br />

der Offenbarungseid für „Unfähigkeit,<br />

den kleinen und mittleren Betriebe<br />

in Österreich und ihren tausenden<br />

Arbeitnehmern in der Krise<br />

Für Österreich, das beim Umweltsschutz<br />

sowieso führend sei,<br />

würden sich daraus nur abermals<br />

Strafzahlungen und Belastungen<br />

für die Wirtschaft ergeben.<br />

Koalition setzt Wirtschaftsblockade fort<br />

zur Seite zu stehen“, kritisierte Belakowitsch-Jenewein.<br />

Insbesondere<br />

der Tiroler ÖVP-Landeshauptmann<br />

Günther Platter habe mit<br />

seiner Ablehnungsbegründung,<br />

wonach er sich ungenügend in die<br />

Gesetzgebung eingebunden gefühlt<br />

habe, das Chaos in ÖVP-Vizekanzler<br />

Mitterlehners Regierungsmannschaft<br />

bloß gestellt. „Andere<br />

Landeshauptleute, wie etwa Hans<br />

Niessl im Burgenland, haben mit<br />

der Stärkung ihrer regionalen<br />

Betriebe kein Problem, steht der<br />

Punkt doch auch im SPÖ-<strong>FPÖ</strong>-Regierungsabkommen“,<br />

erklärte Belakowitsch-Jenewein.<br />

Foto: NFZ


Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

Wirtschaftskonjunktur wieder im Leerlauf<br />

Rot-schwarze Stillstandspolitik würgt Wirtschaftswachstum ab, das in Europa Platz greift<br />

Diese Woche folgten zwei weitere Warnungen von OECD und<br />

WIFO in Richtung Koalition, dass Österreich dringend Reformen<br />

brauche. <strong>FPÖ</strong>-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger: „SPÖ und<br />

ÖVP entfesseln Österreichs Wirtschaft nicht, sie strangulieren sie!“<br />

Parlament 7<br />

Das Wirtschaftswachstum in Österreich<br />

kommt bedeutend langsamer<br />

in Fahrt als in den übrigen<br />

Industrieländern, warnte die am<br />

Montag veröffentlichte Herbstprognose<br />

der OECD. Demnach werde<br />

das Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

heuer um nur 0,8 Prozent, 2016<br />

leidglich um 1,3 Prozent und 2017<br />

auch gerade einmal um 1,7 Prozent<br />

zulegen. Für Österreichs wichtigsten<br />

Wirtschaftspartner Deutschland<br />

fällt die Prognose für 2015 mit 1,5<br />

Prozent und 2016 mit 1,8 Prozent<br />

wesentlich besser aus.<br />

Bestätigt wurde diese Warnung<br />

am Mittwoch durch die Veröffentlichung<br />

der Indikatoren des jüngsten<br />

WIFO-Konjunkturtests. Das ernüchternde<br />

Ergebnis: Die ohnedies<br />

nur mäßige Konjunkturerholung<br />

legt jetzt auch noch einen Stopp<br />

ein. „Trotz mehr Investitionen und<br />

eines belebten Exportgeschäfts ist<br />

nach wie vor keine substanzielle<br />

Beschleunigung der Dynamik zu<br />

erkennen“, hieß es in der Aussendung<br />

des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

(WIFO).<br />

Schluss mit Fatalismus<br />

„Mit anderen Worten: Die Politik<br />

verbaut den Unternehmen mit ihrem<br />

Steuer- und Bürokratiewahn jede<br />

Chance auf eine bessere Entwicklung<br />

und verhindert damit einen<br />

Rückgang der Rekordarbeitslosigkeit“,<br />

bemerkte <strong>FPÖ</strong>-Wirtschaftssprecher<br />

Axel Kassegger zum „ungerührten<br />

Hinwegsehen von SPÖ<br />

und ÖVP“ über diese Warnungen<br />

der Wirtschaftsforscher. Faymann<br />

Kassegger: „Koalition verhindert Wachstum und neue Arbeitsplätze!“<br />

und Mitterlehner müssten endlich<br />

die anstehenden Reformen angehen,<br />

statt diese unzähligen schlechten<br />

Wirtschaftsprognosen mit einem<br />

„an Schwachsinn nicht mehr zu<br />

überbietenden Schönreden“ zu ignorieren.<br />

Mittlerweile zähle Öster-<br />

reich zu den wachstumsschwächsten<br />

Volkswirtschaften innerhalb der<br />

EU, zeigte Kasseger auf: „Demnächst<br />

muss die Koalition auf Entwicklungsländer<br />

verweisen, um ihr<br />

,Uns geht‘s doch noch gut‘ anbringen<br />

zu können!“<br />

Foto: NFZ<br />

<strong>FPÖ</strong>-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />

2,2 Millionen Euro<br />

jährlich für AMS-Chefs<br />

Die Super-Gagen der<br />

Heta-Aufsichtsräte<br />

Die Arbeitslosigkeit liegt auf<br />

Rekordniveau, die Gagen der<br />

Vorstände des Arbeitsmarktservice<br />

(AMS)ebenfalls, und es<br />

fließen enorme Summen in die<br />

Verwaltung in den Ländern.<br />

Das sind die Ergebnisse einer<br />

parlamentarischen Anfrage, die<br />

<strong>FPÖ</strong>-Nationalratsabgeordnete<br />

Dagmar Belakowitsch-Jenewein<br />

an SPÖ-Sozialminister Rudolf<br />

Hundstorfer gerichtet hatte.<br />

So stieg das Jahresgehalt des<br />

SPÖ-nahen AMS-Vorstandschefs<br />

Herbert Buchinger von 163.113<br />

Euro im Jahr 2008 auf rund<br />

177.580 Euro brutto im Vorjahr;<br />

jenes seines ÖVP-nahen Kollegen<br />

Johannes Kopf von 153.250<br />

auf 161.000 Euro. Die Kosten für<br />

AMS-Geschäftsführer und -stellvertreter<br />

in den Bundesländern<br />

lagen 2014 bei rund 1,8 Millionen<br />

Euro. „Statt beim Service vor<br />

Ort für Arbeitslose zu sparen, soll<br />

das AMS in seinen Chefetagen<br />

sparen“, erklärte die <strong>FPÖ</strong>-Mandatarin.<br />

Belakowitsch-Jenewein forderte<br />

deshalb das Einfrieren der<br />

Gehälter der AMS-Chefs beziehungsweise<br />

die Einführung von<br />

Leistungskomponenten sowie<br />

die Restrukturierung der Landes-AMS.<br />

„Ein gemeinsamer Geschäftsführer<br />

und Stellvertreter für Wien,<br />

Niederösterreich und das Burgenland,<br />

ebenso für die Steiermark<br />

und Kärnten, für Tirol und<br />

Vorarlberg sowie für Oberösterreich<br />

und Salzburg – das wird ja<br />

wohl reichen“, schlug Belakowitsch-Jenewein<br />

vor. So könnten<br />

mit einem Schlag zehn Leitungsfunktionen<br />

eingespart werden,<br />

betonte die <strong>FPÖ</strong>-Abgeordnete:<br />

„Das dadurch frei werdende Geld<br />

wäre in arbeitsmarktpolitischen<br />

Maßnahmen und dem Service für<br />

Arbeitsuchende sicher um einiges<br />

besser angelegt.“<br />

Foto: NFZ<br />

Vor rund einem Jahr wurde<br />

die Heta als die Abbaubank der<br />

ehemaligen Hypo Alpe-Adria<br />

gegründet. Eigentümervertreter,<br />

also Vertreter der Steuerzahler, ist<br />

ÖVP Finanzminister Hans Jörg<br />

Schelling. Im Klartext: Der Steuerzahler<br />

muss für das Ganze aufkommen.<br />

Gespart wird dennoch<br />

nicht. So stiegen die Gagen der<br />

Aufsichtsräte 2014 um ein Vielfaches.<br />

Der Vorsitzende bekommt statt<br />

30.000 Euro jetzt 60.000, für den<br />

Stellvertreter sind statt 12.000 nun<br />

50.000 Euro vorgesehen und für<br />

Mitglieder statt 6.000 nunmehr<br />

knackige 30.000 Euro. Zwar wurden<br />

die Sitzungsgelder gekürzt<br />

– das Finanzministerium spricht<br />

von einem „Fast-Nullsummenspiel“<br />

– aber das lässt Gernot Darmann,<br />

<strong>FPÖ</strong>-Fraktionsführer im<br />

Hypo-Untersuchungsausschuss,<br />

nicht gelten: „Diese Argumentation<br />

zeigt nur, wie abgehoben<br />

die Damen und Herren agieren.<br />

Niemand kommt offenbar auf die<br />

Idee, den Steuerzahlern einmal<br />

Kosten zu ersparen.“<br />

Das „Gagenwunder Heta“<br />

wäre ein Klassiker, um es in einer<br />

parlamentarischen Anfrage zu<br />

hinterfragen. „Leider versteckt<br />

sich ÖVP-Finanzminister Schelling<br />

hinter gesellschaftsrechtlichen<br />

Formalismen und sieht sich<br />

unzuständig, da es sich um keine<br />

Frage der Vollziehung handle.<br />

Das war schon bei Anfragen zu<br />

den horrenden Beraterhonoraren<br />

und Gutachterkosten so und<br />

würde sich jetzt fortsetzen. Steuergeld<br />

hat aber kein Mascherl.<br />

Insofern ist die Gagen-Causa<br />

wieder ein Beweis dafür, dass<br />

das sogenannte Interpellationsrecht<br />

analog zu den Prüfrechten<br />

des Rechnungshofes ausgeweitet<br />

werden muss – damit das Versteckspiel<br />

ein Ende hat“, forderte<br />

Darmann.<br />

Foto: NFZ


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Fortgesetztes<br />

Totalversagen der EU<br />

Was die propagandistisch als<br />

„Flüchtlingskrise“ titulierte<br />

Masseneinwanderung angeht, so<br />

offenbart sich das Versagen der<br />

EU auf ganzer Linie: 160.000<br />

Migranten sollten innerhalb der<br />

Union zwangsverteilt werden,<br />

aber bisher schaffte man gerade<br />

einmal mehr als 100.<br />

Die euphemistisch „Hotspots“<br />

genannten Registrierungszentren<br />

in Griechenland und auf der<br />

italienischen Insel Lampedusa<br />

funktionieren nicht. Man könne<br />

niemanden zwingen, seine Fingerabdrücke<br />

abzugeben, heißt<br />

Chaotische Messmethoden<br />

der Weltklima-Retter<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Schlechte Nachrichten für die<br />

Klimaretter kommen aus China.<br />

Das Land produziert weitaus mehr<br />

Treibhausgas, als die internationale<br />

Klimaretter-Fraktion bisher<br />

angenommen oder in ihren Klimamodellen<br />

„berechnet“ hat. Die<br />

CO 2 -Emissionen sollen nämlich<br />

um ein Sechstel höher sein, berichtet<br />

die „New York Times“ vergangene<br />

Woche. Die Zeitung berief<br />

sich auf Zahlen aus dem Jahrbuch<br />

der chinesischen Statistikbehörde<br />

von 2013, die bislang übergangen<br />

worden seien.<br />

Etwa eine Milliarde Tonnen<br />

CO 2 pro Jahr soll der wahre Ausstoß<br />

des Landes höher liegen, als<br />

bisher angenommen wurde. Diese<br />

„vergessene“ Menge entspricht den<br />

gesamten jährlichen CO 2 -Emissionen<br />

des Industriemotors der EU,<br />

der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Vor allem der Kohleverbrauch<br />

von Chinas Schwerindustrie seit<br />

der Jahrtausendwende sei unterschätzt<br />

worden. Die aufstrebende<br />

Wirtschaftsmacht des Ostens bestimmt<br />

wesentlich das Ausmaß der<br />

befürchteten weltweiten Erwärmung.<br />

Rund ein Viertel der weltweiten<br />

Treibhausgas-Emissionen<br />

stammt aus dem Großstaat – mit<br />

der Tendenz steigend. Denn bereits<br />

die Hälfte der globalen Zunahme<br />

am CO 2 -Ausstoß im vergangenen<br />

Jahrzehnt verursachte China.<br />

Und das Land setzt weiter auf die<br />

„schmutzige Kohle“, um den ständig<br />

wachsenden Energiebedarf von<br />

Industrie und Haushalten decken<br />

zu können.<br />

Foto: NFZ<br />

es. Wenn man nicht „zwingen“<br />

will, kann man auch niemanden<br />

veranlassen, seine Steuern zu<br />

zahlen oder sich an Tempolimits<br />

zu halten! Darüber hinaus sind<br />

all diese Maßnahmen bestenfalls<br />

dafür da, den Migrantenstrom<br />

zu verwalten statt ihn drastisch<br />

zu reduzieren, wie es dringendst<br />

geboten wäre.<br />

Was uns zum Kernpunkt bringt:<br />

Nach wie vor gibt es keinerlei<br />

relevante Initiative, die EU-Außengrenzen<br />

dichtzumachen. Solange<br />

aber das nicht passiert,<br />

wird die illegale Massenzuwanderung<br />

anhalten. Von weiteren<br />

zwei Millionen für die kommenden<br />

zwei Jahre ist seitens der<br />

EU-Kommission die Rede – eine<br />

jener Zahlen, bei denen man jetzt<br />

schon davon ausgehen kann,<br />

dass sie bald kräftig nach oben<br />

revidiert werden müssen.<br />

Die EU beruft nur Gipfel für<br />

Gipfel ein und löst genau nichts.<br />

Sie ist – wie in so vielen Fragen –<br />

das Problem, für dessen Lösung<br />

sie sich hält.<br />

Rauchende Schlote in China.<br />

Foto: EU<br />

Die „Euro-Rettung“<br />

krisengeschüttelte<br />

Griechenland setzt auf Drohungen statt auf Reform<br />

Vergebliche Liebesmüh‘ – EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici (im B<br />

Tsipras (im Bild links) herein, der ein Öffnen der Flüchtlingsschleusen ankün<br />

Mitten in der Flüchtlingskrise hat sich die „Euro-Rettungs“-Krise<br />

wieder ins Gedächtnis der Europäer gerufen. Zum wiederholten<br />

male ließ Athen wegen ausstehender Reformen ein Finanzministertreffen<br />

in Brüssel platzen. Und jetzt droht auch noch im „Sanierungsvorzeigeland“<br />

Portugal ein Putsch der linken Reform<strong>gegen</strong>er.<br />

Lange war es ruhig gewesen<br />

zur De-facto-Staatspleite Griechenlands.<br />

Der Strom der Flüchtlinge<br />

aus Griechenland nach Europa<br />

überdeckte das Stocken des<br />

Milliardenflusses in Richtung<br />

Athen. Vergangene Woche hatte<br />

der griechische Premierminister<br />

Alexis Tsipras noch versucht,<br />

aus der Flüchtlingskrise Kapital<br />

zu schlagen. Angesichts der Belastungen<br />

Griechenlands sollten die<br />

Euro-Partner einige der Reformauflagen<br />

abmildern, versuchte Tsipras<br />

dem angereisten EU-Wirtschaftskommissar<br />

Pierre Moscovici milde<br />

zu stimmen. Lediglich EU-Parlamentspräsident<br />

Martin Schulz sympathisierte<br />

einmal mehr mit dem<br />

Genossen Tsipras und nannte dessen<br />

Forderungen gerechtfertigt.<br />

Athen verzögert Reformen<br />

Diese ließen aber die Eurofinanzminister<br />

unbeeindruckt, und<br />

so wurde am vergangenen Montag<br />

der Beschluss zur Auszahlung<br />

von Hilfsgeldern in Höhe von zwei<br />

Milliarden Euro an Athen verschoben.<br />

Insbesondere die Verzögerung<br />

bei der Anpassung des Insolvenzrechts<br />

auf EU-Niveau erregte<br />

Unmut bei der Sitzung in Brüssel.<br />

Berlins Finanzminister Wolfgang<br />

Schäuble (CDU) erinnerte daran,<br />

dass das Insolvenzrecht eine „klare<br />

Bedingung“ der Vereinbarung vom<br />

Sommer gewesen sei. Mitte August<br />

hatten sich die Euroländer und<br />

die griechische Regierung auf ein<br />

Deutschlands Finanzminister Wolfgang<br />

die fortgesetzte Verzögerungstaktik de


Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

holt die<br />

EU wieder ein<br />

en – In Portugal droht Putsch der Reformgegner<br />

ild rechts) fiel nicht auf die Drohungen von Griechenlands Premier Alexis<br />

digte, sollte Athen nicht die Milliardenkredite ohne Auflagen bekommen.<br />

neues Rettungspaket von bis zu 86<br />

Milliarden Euro für die kommenden<br />

drei Jahre geeinigt, samt den<br />

damit verbundenen Reformauflagen<br />

für Athen, von denen dieses –<br />

wieder einmal – zurückgeschreckt<br />

ist.<br />

Portugal auf „Griechenkurs“?<br />

Und jetzt droht auch noch Ungemach<br />

aus Portugal, das neben Irland<br />

bisher als Musterschüler der<br />

„gestrauchelten“ Euroländer galt.<br />

Dort droht elf Tage nach Amtsantritt<br />

der Minderheitsregierung von<br />

Konservativen und Sozialdemo-<br />

Schäuble reagierte verwundert auf<br />

r Griechen bei den Reformauflagen.<br />

Foto: EU<br />

kraten ein Putsch der linken Reformgegner.<br />

Der Parteiführer der<br />

Sozialisten, António Costa, der zu<br />

den Verlierern der Parlamentswahl<br />

Anfang Oktober gehörte, hat ein<br />

Arbeitsabkommen mit den beiden<br />

kommunistischen Parteien ausgehandelt.<br />

Sie wollen die Beamtengehälter<br />

wie auch den Mindestlohn<br />

und die Pensionen erhöhen. 100<br />

Unternehmer haben deshalb einen<br />

Aufruf veröffentlicht, in dem sie<br />

warnen, dass diese Regierung den<br />

hart erkämpften Wirtschaftsaufschwung<br />

im Land wieder zunichte<br />

machen könnte.<br />

HINTERGRÜNDE<br />

Die Euro-Länder haben mit dem<br />

pleitebedrohten Griechenland<br />

Mitte August ein neues Rettungsprogramm<br />

von bis zu 86<br />

Milliarden Euro vereinbart. Eine<br />

erste Tranche von 13 Milliarden<br />

Euro floss bereits im August an<br />

Athen. Die nächste Tranche in<br />

Höhe von zwei Milliarden Euro<br />

sollte jetzt folgen, wenn das<br />

Land die zugesagten Reformen<br />

auch durchführt. Als Faustpfand<br />

dienen den Kreditgebern jene 14<br />

Milliarden Euro, die Athen noch<br />

in diesem Jahr zur Kapitalstärkung<br />

seiner Banken braucht.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Bilderbuch-Farce<br />

Außenpolitik 9<br />

Unter großem Medienwirbel ist am Athener<br />

Flughafen letzte Woche die „Umverteilung“<br />

von 160.000 Flüchtlingen in der EU<br />

offiziell begonnen worden. Vier syrische und<br />

zwei irakische Familien, insgesamt 30 Menschen,<br />

flogen mit EU-Parlamentspräsident<br />

Martin Schulz und Luxemburgs Außenminister<br />

Jean Asselborn nach Brüssel. Bereits vor<br />

einem Monat wurden 19 Eritreer von Rom<br />

nach Schweden geflogen. Bisher sind laut<br />

EU-Kommission 86 Flüchtlinge umverteilt<br />

worden. Mit 780 Millionen Euro finanziert<br />

die EU zwei Jahre lang diese Aktion, an der allerdings nicht alle EU-Mitgliedsländer,<br />

vor allem die osteuropäischen Länder, teilnehmen wollen.<br />

370.000 Asylquartiere fehlen<br />

Foto: MAEE<br />

In den deutschen Gemeinden fehlen einer<br />

Studie zufolge allein in diesem Jahr Unterbringungsplätze<br />

für rund 370.000 Flüchtlinge.<br />

Die Kommunen rechnen damit, 2015<br />

insgesamt knapp 870.000 Migranten aufzunehmen.<br />

Derzeit stünden aber nur rund<br />

500.000 Plätze zur Verfügung, ermittelte der<br />

Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young (EY)<br />

in einer Umfrage unter rund 300 größeren<br />

Gemeinden. Hauptsorge sei ein Mangel an<br />

geeigneten Räumen. Vielerorts werde bereits<br />

improvisiert – und das, obwohl 2015 weit mehr als die offiziell prognostizierten<br />

800.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen sollen.<br />

Kroatien nach Wahl vor<br />

Regierungswechsel<br />

Nach der Präsidentenwahl im<br />

vergangenen Jahr, bei der die Kandidatin<br />

der konservativen HDZ,<br />

Kolinda Grabar-Kitarovic, als Siegerin<br />

hervorging, hat die bisherige<br />

konservative Oppositionspartei<br />

HDZ am vergangenen Sonntag<br />

auch die Parlamentswahlen gewonnen.<br />

Die staatliche Wahlkommission<br />

teilte am Montag nach Auszählung<br />

von 99 Prozent der Stimmen<br />

mit, dass die Konservativen unter<br />

Führung des früheren Geheimdienstchefs<br />

Tomislav Karamarko<br />

59 der 151 Sitze gewonnen hätten.<br />

Die regierenden Sozialdemokraten<br />

von Ministerpräsident Zoran Milanovic<br />

errangen demnach 56 Sitze.<br />

Das Ergebnis bedeutet, dass<br />

beide Parteien auf mindestens einen<br />

Koalitionspartner angewiesen<br />

sind. In die Rolle des Königsmacher<br />

könnte dabei die auf Platz<br />

drei vorgestoßene Partei „Most“<br />

(„Brücke“) schlüpfen, die bei ihrem<br />

ersten Antreten gleich 19 Sitze<br />

im Zagreber Parlament erringen<br />

konnte.<br />

Foto: HDZ<br />

Der Wahlgang war der erste nach<br />

dem EU-Beitritt des Landes vor<br />

zwei Jahren. Vor allem die wirtschaftlichen<br />

Probleme mit der hohen<br />

Arbeitslosigkeit, sie lag im<br />

September bei 15,4 Prozent, spielte<br />

im Wahlkampf die ausschlaggebende<br />

Rolle. Die Flüchtlingskrise<br />

war nur von untergeordneter<br />

Bedeutung, da Kroatien zwar auf<br />

der sogenannten Balkanroute liegt,<br />

aber für die Asylwerber nur ein<br />

Transitland auf ihrem Weg nach<br />

Mitteleuropa darstellt.<br />

Wahlsieger Karamarko.<br />

Foto: NFZ


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

NOVEMBER<br />

17<br />

NOVEMBER<br />

18<br />

Simmeringer<br />

Seniorentreffen<br />

Am Dienstag, dem 17. November<br />

2015, lädt die <strong>FPÖ</strong> Simmerig<br />

zum „Seniorenstammtisch“ ins<br />

Gasthaus „Auszeitstüberl“ (Grillgasse<br />

20, 1100 Wien) ein. Vortragender:<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bezirksvorsteher<br />

Paul Stadler. Beginn: 15.00 Uhr.<br />

NOVEMBER<br />

18<br />

Herbert Kickl in<br />

der Leopoldstadt<br />

Am Mittwoch, dem 18. November<br />

2015, lädt lädt die <strong>FPÖ</strong> Lepoldstadt<br />

zum „Bürgerstammtisch“ ins<br />

Gasthaus Möslinger (Stuwerstraße<br />

14, 1020 Wien) ein. Als Referent<br />

ist <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär Herbert<br />

Kickl geladen. Beginn: 19.00 Uhr.<br />

NOVEMBER<br />

18<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Rudolfsheim-Fünfhaus<br />

lädt am Mittwoch, dem 18. November<br />

2015, zum „Bürgerstammtisch“<br />

ins Gasthaus „Zum Bierigen“<br />

(Schweglerstraße 37, 1150 Wien)<br />

ein. Der <strong>FPÖ</strong>-Fraktionsführer im<br />

parlamentarischen Hypo-Untersuchungsausschuss,<br />

Gernot Darmann,<br />

wird über die bisherigen<br />

Ergebnisse des U-Ausschusses referieren:<br />

Beginn: 19.00 Uhr.<br />

NOVEMBER<br />

19<br />

Ursula Stenzel bei<br />

der <strong>FPÖ</strong> Währing<br />

Am Mittwoch, dem 18. November<br />

2015, lädt die <strong>FPÖ</strong> Währing<br />

zum „Bürgerstammtisch“ in die<br />

„Segafredo – Lounge Gersthof“<br />

(Gersthoferstraße 30, 1180 Wien)<br />

ein. Als Referentin wird die ehemalige<br />

Bezirksobfrau der Inneren<br />

Stadt, Ursula Stenzel, ihre Wahlnachlese<br />

zur Wien-Wahl 2015 präsentieren.<br />

Beginn: 18.00 Uhr.<br />

Aufklärung zum<br />

Hypo-U-Ausschuss<br />

Konzert „Klingende<br />

Wieden“<br />

Am Donnerstag, dem 19. November<br />

2015, lädt der Kulturring<br />

Wieden zum Konzert „Klingende<br />

Wieden“ in den Festsaal der Bezirksvorstehung<br />

(Favoritenstraße<br />

18, 1040 Wien) ein. Beginn: 19.00<br />

Uhr, Einlass ab 18.15 Uhr. Anmeldlung<br />

bei Fr. Wolf: 0664-4225061.<br />

LESER AM WORT<br />

Pressestunde<br />

Die ORF-„Pressestunde“ mit<br />

HC Strache zeigte endlich die<br />

„Wahrheiten“ dieser Regierung<br />

auf. Auch der Journalist von der<br />

„Kleinen Zeitung“ war sichtlich<br />

vom <strong>FPÖ</strong>-Chef angetan und konnte<br />

den Antworten nichts ent<strong>gegen</strong>bringen.<br />

Strache hat mit seinen Forderungen<br />

betreffend Grenzkontrollen<br />

recht. Unsere Regierung und die<br />

EU haben zur Flüchtingswelle versagt.<br />

Daher sollte diese Regierung<br />

endlich zurücktreten und es sollte<br />

Neuwahlen geben. Wenn jemand<br />

Österreich vor der Überfremdung<br />

noch retten kann, dann nur HC<br />

Strache und die <strong>FPÖ</strong>.<br />

Ernst Pitlik, Wien<br />

sowie der grünen und lila schillernden<br />

Trittbrettfahrer bleibt der<br />

<strong>FPÖ</strong> erhalten. Kein Wunder, leistet<br />

die <strong>FPÖ</strong> doch erstklassige politische<br />

Arbeit und führt den amtierenden<br />

Politclowns deren Unzulänglichkeiten<br />

überzeugend vor Augen.<br />

Es ist höchste Zeit für Veränderungen,<br />

schon allein in Anbetracht<br />

dessen, was Österreich angesichts<br />

des Flüchtlingsansturms noch bevorstehen<br />

wird.<br />

Egon Bodinger, Varbalog (HU)<br />

Promi-Asylantenhelfer<br />

Stolz geben einige mehr oder<br />

weniger Prominente an, dass sie<br />

Asylanten bei sich zu Hause aufnehmen.<br />

Auf den Fotos mit ihren<br />

Gästen fällt aber eines auf: Alleine<br />

optisch haben diese Asylwerber<br />

nichts mit denen gemein, die<br />

massenweise unser Land fluten.<br />

Ich kann das nur als „Ettikettenschwindel“<br />

bezeichnen.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Absolut unfähig<br />

Das „Peter-Prinzip“, wonach in<br />

einer Hierarchie jeder bis zu seiner<br />

Stufe der Unfähigkeit aufsteigt,<br />

wird von unserer Regierung bestätigt.<br />

Schulden fast so hoch wie Griechenland,<br />

eine am Boden liegende<br />

Wirtschaft und eine Arbeitslosigkeit,<br />

wie es sie in der Zweiten Republik<br />

noch nie gegeben hat. Aber<br />

streiten über einen Grenzzaun, das<br />

können unsere Politclowns.<br />

Rudolf H. Krenn, Wien<br />

Bundesheer wozu?<br />

Generalstabschef Othmar Commenda<br />

sagte, unser Bundesheer<br />

könne „unmöglich“(!) unsere<br />

Staatsgrenze schützen. Freunde, bei<br />

den anstürmenden Asyloptimierern<br />

handelt es sich nicht um eine gegnerische<br />

Armee, sondern um eine<br />

„Fußtruppe“, die vielleicht gelegentlich<br />

mit Messern bewaffnet ist.<br />

Wozu haben wir dann überhaupt<br />

eine steuerfinanzierte Armee, die<br />

uns nicht einmal vor dieser „Fußtruppe“<br />

schützen kann? Ein jämmerliches<br />

Bild der Verhöhnung der<br />

Österreicher! Was Orbán mit dem<br />

sein Volk schützenden Grenzzaun<br />

schafft, werden wir wohl auch noch<br />

zusammenbringen. Wo ein Wille, da<br />

ein Weg. Aber man will nicht! Die<br />

Lethargie unseres „Kanzlers“ und<br />

der Regierung stinkt zum Himmel –<br />

und jeden Tag strömen weitere tau-<br />

Zeit für Veränderung<br />

Als Auslandsösterreicher in Ungarn<br />

verfolge ich die politischen<br />

Geschehnisse mit besonderer Aufmerksamkeit.<br />

Der Hass der linkslinken<br />

Randalierer, der politischen<br />

Linken und jener, die sich selbst als sende Fremde ins Land!<br />

„Sozialdemokraten“ bezeichnen, Armin Fitzka, Salzburg Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />

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Bestellungen auch per E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

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(Vor- und Zuname, bitte in Blockschrift ausfüllen)<br />

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(Postleitzahl, Ort, Straße, Hausnummer, Türnummer)<br />

Foto: NFZ<br />

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Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />

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** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.<br />

Foto: NFZ


Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Rodung des rot-grünen<br />

Subventionsdschungels!<br />

<strong>FPÖ</strong> wird mit Subventionsdatenbank endlich Transparenz schaffen<br />

Auf ihrer Klubklausur haben<br />

die vom Wähler gestärkten<br />

Wiener Freiheitlichen ihre<br />

Schwerpunkte für den Gemeinderat<br />

fixiert. Als „Anleitung für<br />

Rot-Grün zum Sparen“ wurde<br />

dabei eine „Subventionsdatenbank“<br />

präsentiert.<br />

<strong>FPÖ</strong> kämpft <strong>gegen</strong> Wahlmanipulation an<br />

Die Bezirksvertretungswahl in der<br />

Leopoldstadt hat ein gerichtliches<br />

Nachspiel. Die Wiener <strong>FPÖ</strong> hat,<br />

wie angekündigt, die Bezirksvertretungswahl<br />

vor dem Verfassungsgerichtshof<br />

(VfGH) angefochten<br />

und verlangt eine Wahlwiderholung.<br />

Das Höchstgericht möge den<br />

Urnengang in der Leopoldstadt gegebenfalls<br />

„zur Gänze für nichtig<br />

erklären und als rechtswidrig aufheben“,<br />

heißt es in dem 27-seitigen<br />

Schriftsatz, der diesen Dienstag<br />

dem VfGH übermittelt wurde.<br />

Es geht dabei um eine befürchtete<br />

Manipulation bei der Auszählung<br />

der Wahlkarten im Bezirk. Konkret<br />

geht es um Differenzen zwischen der<br />

Summe der berücksichtigten Wahl-<br />

Gudenus und Nepp (Bildmitte) mit dem neuen Wiener <strong>FPÖ</strong>-Klub.<br />

Seit Jahren verschleudert Rot-<br />

Grün Millionen Euro an Steuergeldern<br />

für ihre Freunderl- und Misswirtschaft<br />

in Wien. Die <strong>FPÖ</strong> werde<br />

Kraft ihrer Mandatsstärke sämtliche<br />

Möglichkeiten ausschöpfen, um<br />

Kontrolle auszuüben, kündigten der<br />

designierte <strong>FPÖ</strong>-Vizebürgermeister<br />

Johann Gudenus und der neue<br />

<strong>FPÖ</strong>-Klubobmann Dominik Nepp<br />

an. „Mit 34 Mandaten bieten sich<br />

für uns viele Möglichkeiten wie<br />

die Anrufung des Rechnungshofes<br />

und des Stadtrechnungshofes, das<br />

Verlangen einer Untersuchungskommission,<br />

die Sperrminorität bei<br />

Verfassungsänderungen und vieles<br />

mehr“, betonte Gudenus, der<br />

SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl<br />

zum wiederholten Male aufforderte,<br />

ihm ein Ressort in der Stadtregierung<br />

zu übertragen.<br />

<strong>FPÖ</strong> schafft Transparenz<br />

Mit der Schaffung einer Subventionsdatenbank<br />

mache die<br />

<strong>FPÖ</strong>-Wien einen weiteren Schritt in<br />

Richtung Transparenz und Öffentlichkeit,<br />

erklärte Nepp: „Auf www.<br />

karten und der Summe der gezählten<br />

Stimmen. Laut dem vorläufigen<br />

Endergebnis lag dieser Unterschied<br />

bei 82 Stimmen. Die Stadtwahlbehörde<br />

musste nach dem Einspruch<br />

der <strong>FPÖ</strong> noch einmal nachzählen.<br />

Dabei wurden 8.223 einbezogene<br />

Wahlkarten festgestellt, die Summe<br />

der für eine der antretenden Fraktionen<br />

abgegebenen Wählerstimmen<br />

betrug allerdings 8.246 – also immer<br />

noch um 23 mehr als Wahlkarten.<br />

„Dies kann nur bedeuten, dass<br />

eine oder mehrere Briefwahlkartenwähler<br />

mehr als einen Stimmzettel<br />

abgegeben haben oder bei der Auszählung<br />

weitere Stimmzettel hinzugefügt<br />

wurden“, heißt es in der Darstellung<br />

an den VfGH.<br />

subventionen.wien kann ab sofort<br />

jeder Wiener sämtliche im Gemeinderat<br />

und in den Ausschüssen beschlossenen<br />

Subventionen einsehen.“<br />

Die Datenbank umfasse alle<br />

Subventionen von 2014 bis heute<br />

und werde laufend erweitert. „Im<br />

Bereich der Subventionen wäre viel<br />

Geld einzusparen. Die Datenbank<br />

soll Rot-Grün in der Stadtregierung<br />

zeigen, wo sinnvoll gespart werden<br />

könnte“, sagte Nepp.<br />

23 „unauffindbare“ Stimmen<br />

sicherten den Grünen Platz 2.<br />

Foto: Franz M. Haas<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Glück muss man haben, dachte<br />

ich vor zwei Jahren.<br />

Ich entdeckte in Mariahilf einen<br />

kleinen Laden. Er trug das<br />

Symbol meines Rechners, der in<br />

diesen Tagen gerade heftig am<br />

Spinnen war.<br />

Demokratieverständnis<br />

Drin ein geschickter Bursche.<br />

Er half mir genial aus meiner<br />

Computer-Misere. Und in der<br />

Folge erlaubte ich ihm sogar, dass<br />

er aus der Ferne auf mein Gerät<br />

zugreifen dürfe, um mir kurzfristig<br />

in kritischen Fällen beizustehen.<br />

Seit einem halben Jahr schreibe<br />

ich über meine Wiener Spaziergänge.<br />

Und ich schicke sie nicht<br />

per reitendem Boten in die Redaktion,<br />

sondern per E-Mail.<br />

Dieser Tage aber bekam ich<br />

folgende SMS seitens des Computer-Gurus.<br />

Buchstabengetreu:<br />

„S.g. Herr Wolff, wir haben<br />

uns entschlossen, <strong>FPÖ</strong> Sympathisanten<br />

& <strong>FPÖ</strong> Mitglieder_innen<br />

keine Dienstleistungen mehr anzubieten.<br />

Wir sehen keine andere<br />

Möglichkeit der Antwort auf die<br />

widerliche Politik, den Fremdenhass,<br />

Menschenfeindlichkeit,<br />

Homophobie und vieles mehr.<br />

Greetings.“<br />

Die Unterschrift lass’ ich fair<br />

weg. Dass ich jetzt nicht mehr<br />

Kunde dieses Nabels der Welt<br />

bin, trage ich angesichts des Umstands,<br />

dass der Körperteil, den er<br />

darstellt, de facto ein bisserl woanders<br />

liegt, mit Fassung.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TIROL<br />

Günstigeres Wohnen<br />

„Die Wohnkosten sind in Tirol<br />

für viele nicht mehr leistbar. Daher<br />

müssen die raumordnerischen<br />

Möglichkeiten öfter genützt werden“,<br />

erklärte der Tiroler <strong>FPÖ</strong>-Abgeordnete,<br />

Bürgermeister Gerald<br />

Hauser, und forderte eine verstärkte<br />

Anwendung der „Vertragsraumordnung“.<br />

Mit dieser können Gemeinden<br />

Grundstückwidmungen<br />

nur dann genehmigen, wenn eine<br />

bestimmte Fläche des zu widmenden<br />

Baugrunds nur für Einheimische<br />

oder den sozialen Wohnbau<br />

zu jeweils günstigen Preisen zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Kriminelle abschieben<br />

Der Welser <strong>FPÖ</strong>-<br />

Vizebürgermeister<br />

und Sicherheitsreferent<br />

Gerhard<br />

Kroiß forderte<br />

rasche Aufklärung<br />

zu der<br />

Massenschlägerei<br />

am 3. November<br />

2015 zwischen Albanern<br />

Gerhard Kroiß<br />

und Tschetschenen im Stadtteil<br />

Pernau: „Da Asylwerber beteiligt<br />

waren, muss deren Aufenthaltsstatus<br />

geklärt und diese nach Möglichkeit<br />

abgeschoben werden!“<br />

OBERÖSTERREICH<br />

ÖVP am Bremspedal?<br />

„Unser Ziel, dass es im Bereich<br />

der Schulverwaltung zu nachhaltigen<br />

Strukturveränderungen kommt,<br />

bleibt selbstverständlich aufrecht.<br />

Doppelgleisigkeiten müssen beseitigt,<br />

und die Effizienz muss gesteigert<br />

werden“, konterte der neue<br />

<strong>FPÖ</strong>-Klubobmann im oberösterreichischen<br />

Landtag, Herwig Mahr,<br />

auf einen „Bremsversuch“ seines<br />

ÖVP-Kollegen Gottfried Hirz. Als<br />

ersten wichtigen Schritt werde die<br />

<strong>FPÖ</strong> daher auf die Nominierung<br />

des Landesschulrats-Vizepräsidenten<br />

verzichten, betonte Mahr und<br />

forderte die ÖVP auf, sich das Arbeitsübereinkommen<br />

genau anzuschauen,<br />

und die dort vereinbarten<br />

Reformen – auch in der Schulverwaltung<br />

– konsequent zu verfolgen<br />

und umsetzen: „In den letzten<br />

zwölf Jahren wurde kein einziges<br />

Reformprojekt umgesetzt. Das wird<br />

sich jetzt mit der <strong>FPÖ</strong> ändern!“<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Wels<br />

Die dritte Landtagspräsidentin<br />

Ilse Benkö (<strong>FPÖ</strong>) bekannte<br />

sich zu den Plänen der rot-blauen<br />

Landesregierung mit dem Krankenhausneubau<br />

in Oberwart.<br />

„Wir haben den Neubau des<br />

Oberwarter Spitals im Regierungsübereinkommen<br />

festgeschrieben.<br />

Und wir werden diesen auch umsetzen“,<br />

konterte Benkö auf Forderungen<br />

der burgenländischen<br />

ÖVP, die die Schließung von drei<br />

der fünf existierenden burgenländischen<br />

Spitäler forderte.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Linz<br />

LKH Oberwart wird zeitgemäße<br />

Gesundheitsversorgung bringen<br />

<strong>FPÖ</strong> bekennt sich zur Umsetzung des Regierungsübereinkommens<br />

Vernünftiger Spitalsplan<br />

Für Benkö ist diese ÖVP-Forderung<br />

nach einem Kahlschlag in<br />

den burgenländischen Krankenanstalten<br />

absolut unvertretbar. „Wir<br />

waren auch Oppositionspartei, aber<br />

auf so eine wirre Idee wären wir<br />

niemals gekommen. Denn dabei<br />

wird das ,Einsparungspotential‘ in<br />

keinem Moment dem Bedürfnis der<br />

OBERÖSTERREICH<br />

BURGENLAND<br />

Bürger und Steuerzahler auf ausreichende<br />

Gesundheitsversorgung<br />

<strong>gegen</strong>übergestellt“, betonte Benkö.<br />

Das Konzept der Burgenländischen<br />

Krankenanstaltengesellschaft<br />

(KRAGES), in Eisenstadt<br />

und Oberwart ein möglichst breites<br />

Rot-Blau in Linz fixiert<br />

Pakt besiegelt: Detlef Wimmer<br />

(rechts) und Klaus Luger.<br />

Foto: NFZ<br />

<strong>FPÖ</strong> steht zum Regierungsübereinkommen mit neuem LKH Oberwart.<br />

In der oberösterreichischen Landeshauptstadt<br />

Linz haben SPÖ und<br />

<strong>FPÖ</strong> am Dienstag ihr Arbeitsübereinkommen<br />

präsentiert. Man habe<br />

sich „nicht in einer Koalition aneinander<br />

gekettet“, betonte Bürgermeister<br />

Klaus Luger (SPÖ) in<br />

der Pressekonferenz unter Hinweis<br />

auf weitere Arbeitsübereinkommen<br />

mit der ÖVP und den Grünen.<br />

Jenes mit der <strong>FPÖ</strong> sei allerdings<br />

das umfangreichste, betonte<br />

Luger. „Eine richtige Koalition ist<br />

auch gar nicht möglich, weil mehr<br />

Parteien in der Stadtregierung vertreten<br />

sind“, erklärte der designierte<br />

<strong>FPÖ</strong>-Vizebürgermeister Detlef<br />

Wimmer (<strong>FPÖ</strong>).<br />

Er werde zusammen mit dem<br />

SPÖ-Kollegen Christian Forsterleitner<br />

das Finanzressort leiten.<br />

Das ist vor allem deshalb wichtig,<br />

weil das von der SPÖ verursachte<br />

„Swap-Kredit-Debakel“ die Stadt<br />

bis zu eine halbe Milliarde Euro<br />

kosten könnte. „Wir warten vorerst<br />

ab, bis der Prozessgegner BA-<br />

WAG dargelegt hat, wie er zu der<br />

Schadenssumme kommen konnte.<br />

Bis dahin würden sich Verhandlungen<br />

erübrigen“, erklärte Wimmer.<br />

Wimmer und Luger bekannten sich<br />

zu einer „nachhaltigen Finanzpolitik<br />

ohne Kaputtsparen“. Das sei<br />

nicht notwendig und wäre ein fataler<br />

wirtschaftspolitischer Fehler.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Niederösterreich<br />

medizinisches Angebot und an den<br />

Standorten Güssing, Oberpullendorf<br />

und Kittsee eine Spezialisierung<br />

anzubieten, halte sie für vernünftig:<br />

„Wir brauchen ein breites<br />

Spektrum an medizinischer Versorgung<br />

für die Bevölkerung.“<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Karl Wurzer<br />

Neuer <strong>FPÖ</strong>-<br />

Gemeindechef<br />

Am vergangenen Samstag ging<br />

in der Stockerauer „Milleniumshalle“<br />

die ordentliche Hauptversammlung<br />

des Freiheitlichen und<br />

Unabhängigen Gemeindevertreterverbandes<br />

(<strong>FPÖ</strong> NÖ-GVV) über die<br />

Bühne. Der scheidende Verbandsobmann,<br />

Ex-<strong>FPÖ</strong>-Abgeordneter<br />

Leopold Mayerhofer, verwies auf<br />

die erfolgreiche Gemeinderatswahl<br />

2015, bei der die Anzahl der Gemeindemandatare<br />

auf 678 erhöht<br />

wurde. Diese Mandatare wählten<br />

dann den Landesgeschäftsführer<br />

der <strong>FPÖ</strong> Niederösterreich, Karl<br />

Wurzer, mit 93 Prozent zu ihrem<br />

neuen Verbandsobmann.


Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

Länder 13<br />

STEIERMARK<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Foto: NFZ<br />

Mario Kunasek<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobmann Steiermark<br />

Foto: reporter.co.at<br />

„Management by Chaos“: Der Einsatz der Exekutive zur Lenkung des Migrantenansturms in Spielfeld.<br />

Chaotischer Polizeieinsatz<br />

bestätigt <strong>FPÖ</strong>-Warnungen<br />

400.000 Überstunden, keine Verpflegung und keine Schutzausrüstung<br />

Nach der steirischen <strong>FPÖ</strong> und<br />

<strong>FPÖ</strong>-Gewerkschaftern kritisieren<br />

jetzt auch die Polizeigewerkschafter<br />

den chaotischen<br />

Polizeieinsatz an der Grenze.<br />

Im September und Oktober waren<br />

knapp 400.000 Überstunden<br />

der Exekutivbeamten notwendig,<br />

um den Grenzeinsatz wegen des<br />

Migrantenansturms zu bewältigen.<br />

Nur die Asylkrise werde noch monatelang<br />

weitere tausende Überstunden<br />

erzwingen, mahnen jetzt<br />

auch die SPÖ- und ÖVP-Gewerkschaftsvertreter.<br />

Hinzu kämen vermehrt<br />

Krankenstände aufgrund<br />

psychischer Extrembelastungen.<br />

Außerdem fehle es noch immer an<br />

der persönlichen Schutzausrüstung<br />

für die Polizisten im Grenzeinsatz,<br />

und die Versorgung der eingesetzten<br />

Kräfte sei ebenso wie die Unterbringung<br />

„mangelhaft bis nicht<br />

vorhanden“.<br />

<strong>FPÖ</strong>-Forderung bestätigt<br />

„Die dramatische Unterbesetzung<br />

der österreichischen Exekutive<br />

und die Folgen der ,Dienststellenzusperr-Reform‘<br />

zeigen jetzt ihre<br />

ganze Wirkung“, kritisierte der steirische<br />

<strong>FPÖ</strong>-Abgeordnete Wolfgang<br />

Zanger. Seit Jahren forderte die<br />

Kasse machen mit Asyl<br />

„Für einige wenige ist die hohe<br />

Migrantenzahl in Kärnten wie<br />

ein Lotto-Gewinn“, erklärte der<br />

Kärntner Freiheitlichen-Obmann<br />

Christian Ragger mit Hinweis auf<br />

die vom Innenministerium offengelegten<br />

Mietkosten für Asylquartiere.<br />

Der Vermieter des umstrittenen<br />

Verteilerzentrums in Ossiach<br />

kassiere demnach 18.000 Euro<br />

pro Monat. „Noch nie wurde in<br />

Kärnten ein jahrelang leerstehendes,<br />

jetzt notdürftig renoviertes<br />

Gebäude in dieser Form vergoldet.<br />

In fünf Jahren kommt da über eine<br />

Million Euro zusammen“, rechnete<br />

Ragger vor. Auch die 14.350 Euro<br />

pro Monat für das „Sepp-Springer-<br />

Heim“ in Finkenstein seien ebenso<br />

einfach und schnell verdientes<br />

Geld wie jene 17.000 Euro, die der<br />

Ex-ÖVP-Nationalratsabgeordnete<br />

Klaus Hubert Auer monatlich allein<br />

für die „Zur-Verfügung-Stellung“<br />

des Gutes Krumfelden erhalte.<br />

„Als sozial kann man diese<br />

Ausschüttung von Steuergeldern<br />

an diese Asyl-Gewinner jedenfalls<br />

nicht einstufen“, bemerkte der<br />

Freiheitliche Landesparteiobmann.<br />

<strong>FPÖ</strong> als einzige Partei konsequent<br />

die Aufstockung des Polizeipersonals,<br />

um die Sicherheit der Bevölkerung<br />

zu gewährleisten. „Wenn<br />

jetzt ÖVP-Innenministerin Johanna<br />

Mikl-Leitner kund tut, dass<br />

1.500 bis 2.000 zusätzliche Polizisten<br />

gebraucht würden, zeigt das,<br />

dass wir mit unseren Forderungen<br />

absolut richtig gelegen sind“, betonte<br />

Zanger. Nur hätte man diese<br />

Polizisten schon zu Beginn dieser<br />

Migrationsmassenbewegung benötigt,<br />

um die nationalen und internationalen<br />

Gesetze zur Sicherung der<br />

Staatsgrenzen einhalten zu können,<br />

betonte Zanger.<br />

KÄRNTEN<br />

Ragger kritisiert „Asyl-Gewinner“<br />

auf Kosten der Steuerzahler.<br />

Foto: NFZ<br />

Wir Freiheitliche haben bereits<br />

im Oktober vor den Folgen des<br />

planlos angeordneten Einsatzes<br />

der Exekutive in Spielfeld gewarnt.<br />

„Billige Polemik“ und „Panikmache“<br />

waren noch die zivilisierteren<br />

Ausdrücke, die wir und<br />

unsere Polizei-Gewerkschaftsvertreter<br />

dafür einstecken mussten.<br />

Jetzt haben auch die roten und<br />

schwarzen Polizeigewerkschafter<br />

genau dieselben Missstände<br />

angeprangert und sind mit den<br />

gleichen Forderungen an die Öffentlichkeit<br />

getreten – und werden<br />

ernst genommen.<br />

Verantwortungslos<br />

Wenn es den Exekutivbeamten<br />

nützt, verzichten wir gerne auf<br />

das Urheberrecht. Aber leider hat<br />

es nicht den Anschein, dass die<br />

<strong>Bundesregierung</strong> – und hier insbesondere<br />

ÖVP-Innenministerin<br />

Mikl-Leitner – reagiert.<br />

2.000 Polizisten fehlen laut Gewerkschaft<br />

alleine schon zur Aufrechterhaltung<br />

des Regelbetriebs.<br />

Daher wundert es nicht, dass in<br />

der Steiermark Polizeiposten geschlossen<br />

wurden, weil das Personal<br />

zur „Flüchtlingsbetreuung“<br />

abkommandiert wurde.<br />

Präventive Sicherheitspolitik<br />

heißt, für eine derartige Krisensituation<br />

vorbereitet zu sein. Das<br />

haben wir Freiheitliche seit Jahren<br />

urgiert. Aber SPÖ und ÖVP<br />

haben uns ausgelacht und stehen<br />

jetzt da wie im Märchen von<br />

„Des Kaisers neuen Kleidern“ –<br />

also ziemlich nackt.<br />

Aber statt jetzt mit den Oppositionsparteien<br />

zumindest einen nationalen<br />

Notfallplan zu erarbeiten,<br />

verkriecht sich die rot-schwarze<br />

Koalition hinter der deutschen<br />

Kanzlerin und der EU-Kommission.<br />

Verantwortungsvolle Politik<br />

für Österreich sieht anders aus!


14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

MichaelFleischhacker<br />

@mfleischhacker1<br />

Werden viele nicht gern hören,<br />

aber es ist so: Strengere Asylpolitik<br />

kann als Abschreckung<br />

funktionieren.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

HC Strache<br />

10.11.2015<br />

05.11.15 07:08<br />

Der ehemalige Chefredakteur<br />

der Tageszeitung „Die Presse“ bemerkt<br />

endlich, dass der Rechtsstaat<br />

funktionieren kann – vorausgesetzt<br />

die Regierung hebelt, wie in Österreich,<br />

die Gesetze nicht selbst aus.<br />

Hanno Settele @HannoSettele<br />

Flucht vor Tod und Verfolgung<br />

aus Syrien: Kapiert. Das Leben<br />

der ganzen Familie auf See<br />

riskieren trotz Sicherheit in der<br />

Türkei: Wieso?<br />

09.11.15 15:29<br />

Die Frage sollte Herr Settele seinen<br />

ORF-Kollegen stellen, falls diese<br />

an der Ursache des Flüchtlingsstroms<br />

nach Europa interessiert sind.<br />

Heutige konstituierende Sitzung<br />

des Wiener <strong>FPÖ</strong>-Landtags- und<br />

Gemeinderatsklubs!<br />

Meinungsfreiheit steht über<br />

„Gutmenschen-Sprachregelung“<br />

Presserat zur NFZ-Schlagzeile „Flüchtlings-Tsunami spült Gesetze weg“<br />

Der Presserat hat eine Beschwerde<br />

<strong>gegen</strong> die „Neue Freie Zeitung“<br />

wegen „Diskriminierung“<br />

oder „Entmenschlichung“ von<br />

Flüchtlingen abgewiesen.<br />

Ein Leser hat im September den<br />

Presserat angerufen, weil die „Neue<br />

Freie Zeitung“ auf der Titelseite der<br />

Ausgabe vom 3. September 2015<br />

die Schlagzeile „Flüchtlings-Tsunami<br />

spült Gesetz weg“ veröffentlicht<br />

hat. Seiner Meinung nach würden<br />

Flüchtlinge dadurch in „menschenverachtender<br />

Weise mit einer Naturkatastrophe<br />

gleichgesetzt“ und<br />

es werde unterstellt, dass Flüchtlinge<br />

„Gesetze wegspülen“.<br />

Meinungsfreiheit geht vor<br />

Der Presserat dazu: „Der Senat<br />

ist der Auffassung, dass die Schlag-<br />

<strong>FPÖ</strong> IN DEN MEDIEN<br />

Bestimmendes Thema in der<br />

vergangenen Woche waren die<br />

<strong>Anzeige</strong>n der <strong>FPÖ</strong> <strong>gegen</strong> die <strong>Bundesregierung</strong><br />

und<br />

die ÖBB. Breit<br />

wurde darüber<br />

berichtet und sehr<br />

unterschiedlich<br />

kommentiert. Besonders<br />

blamiert<br />

hat sich dabei der<br />

<strong>FPÖ</strong> zeigt ÖBB<br />

& Regierung an<br />

Wegen Gratis-Transport von Flüchtlingen<br />

<strong>FPÖ</strong>-Chef Strache wittert Untreue<br />

bei der Bahn. Sie sei verpflichtet,<br />

„gut zu wirtschaften“.<br />

Wien. Heute stellt <strong>FPÖ</strong>-<br />

Chef Heinz-Christian Strache<br />

seine Strafanzeige <strong>gegen</strong><br />

die Regierung und die<br />

ÖBB vor. Im Kern geht es um<br />

den kostenlosen Weitertransport<br />

von Flüchtlingen.<br />

Die ÖBB hatten Asylwerber<br />

von der ungarischen an die<br />

deutsche Grenze gebracht<br />

und die Tickets nicht kontrolliert.<br />

Die Blauen wittern<br />

Untreue, da die ÖBB „verpflichtet<br />

sind, gut zu wirtschaften“,<br />

so ein <strong>FPÖ</strong>-Mann.<br />

Außerdem bringt die <strong>FPÖ</strong><br />

<strong>Anzeige</strong> <strong>gegen</strong> SPÖ-Kanzler<br />

Werner Faymann, SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Gerald<br />

Klug und ÖVP-Innenministerin<br />

Johanna Mikl-Leitner ein.<br />

Sie stünden wegen des Durchwinkens<br />

von Flüchtlingen<br />

unter „Schlepperei“-Verdacht.<br />

FP-Forderung nach Ministerklage<br />

abgewiesen<br />

Indes ist Strache mit seiner<br />

bereits im September<br />

eingebrachten Forderung<br />

nach einer Ministeranklage<br />

<strong>gegen</strong> Faymann und<br />

Mikl beim Nationalrat abgeblitzt.<br />

Der Verfassungsausschuss<br />

des Parlaments<br />

entschied sich – mit Ausnahme<br />

von Team Stronach<br />

– am Montag <strong>gegen</strong> eine<br />

solche Klage beim Verfassungsgerichtshof.<br />

(knd)<br />

ÖBB-Chef<br />

Christian Kern.<br />

Verteidigungsminister<br />

Klug.<br />

ÖSTERREICH – DIENSTAG, 10. NOVEMBER 2015 7<br />

Bures zu Parlamentsumbau Margit Fischer mit Biografie Gewerkschafter tagen<br />

Nationalratspräsidentin Doris Bures<br />

präsentiert heute Vorentwürfe zum<br />

geplanten Umbau des Parlaments.<br />

First Lady Margit Fischer stellt in Anwesenheit<br />

ihres Gatten Heinz ihre Autobiografie<br />

„Was wir weitergeben“ vor.<br />

Montag, 9. November 2015 der Standard 19<br />

<strong>FPÖ</strong>-Chef<br />

Strache<br />

mit <strong>Anzeige</strong>.<br />

Beistand nimmt Stellung<br />

Betrifft: Die Aussagen von Sektionschef<br />

Christian Pilnacek im Artikel<br />

„Ein Unbequemer hinter Gittern“<br />

von Petra Stuiber<br />

der Standard, 24./25./26. 10. 2015<br />

Weil er einen Strache-Beitrag postete<br />

Stephan Templ hat im September<br />

2015 einen Wiederaufnahmeantrag<br />

gestellt. Darin zitiert er eine<br />

erst seit wenigen Wochen zugängliche<br />

Entscheidung der Schiedsinstanz<br />

für Naturalrestitution aus<br />

dem Jahr 2007, wonach es für Antragsteller<br />

keine Verpflichtung<br />

gibt, andere mögliche Antragsteller<br />

zu nennen.<br />

Zudem hat Stephan Templ<br />

einen Antrag auf Hemmung des<br />

Strafvollzugs gestellt. Weiters ist<br />

anzumerken, dass laut Strafurteil<br />

ausschließlich die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

geschädigt sei,<br />

welche jedoch ihrerseits keinen<br />

Schaden sieht. Die Tante Templs<br />

wurde nicht als Privatbeteiligte<br />

anerkannt. Robert Amsterdam<br />

Rechtsbeistand S tephan Templs<br />

Shitstorm <strong>gegen</strong><br />

All-Felix<br />

Wieder sorgt „Stratos-Mann“<br />

Baumgartner mit politischem<br />

Statement für Aufruhr.<br />

Zürich. Nach Andreas Gabalier<br />

hat sich nun der<br />

nächste Promi mit einem<br />

Strache-Posting in die Nesseln<br />

gesetzt: Felix Baumgartner<br />

teilte am Sonntag<br />

einen Link zur ORF-Pressestunde<br />

mit dem <strong>FPÖ</strong>-Chef<br />

auf Facebook. Innerhalb<br />

von Minuten löste das einen<br />

veritablen Shitstorm aus.<br />

Beistand nimmt Stellung<br />

Betrifft: Leserbrief von Ch. Schillhammer<br />

der Standard, 4. 11. 2015<br />

Vorweg ist festzuhalten, dass der<br />

Bundesminister für Justiz den Besetzungsvorschlägen<br />

der Personalsenate<br />

in nahezu allen Fällen<br />

folgt, obwohl er nicht an diese gebunden<br />

ist. Sobald er – wie bei den<br />

Nächster Eklat nach »gemäßigte<br />

Diktatur«-Sager<br />

LESERSTIMMEN<br />

in Rede stehenden Funktionen –<br />

davon abweicht und sich der Bundespräsident<br />

die Ernennung vorbehalten<br />

hat, muss der abweichende<br />

Vorschlag <strong>gegen</strong>über dem<br />

Bundespräsidenten eingehend begründet<br />

werden.<br />

Für (vorerst) eine ausgeschriebene<br />

Planstelle eines Vizepräsidenten<br />

/ einer Vizepräsidentin des<br />

Landesgerichts Wr. Neustadt hatten<br />

sich eine Richterin und ein<br />

Richter dieses Gerichtshofs beworben.<br />

Beide verfügen zwar über<br />

annähernd dasselbe Dienstalter<br />

und ausgezeichnete Beschreibungen,<br />

die beiden Personalsenate haben<br />

jedoch aufgrund eines angenommenen<br />

Eignungsvorsprungs<br />

den männlichen Bewerber an erster<br />

Stelle gereiht. Nach der Durchführung<br />

eines Hearings hat sich<br />

der Bundesminister hin<strong>gegen</strong> dafür<br />

entschieden, dem Bundespräsidenten<br />

die Bewerberin zur Ernennung<br />

vorzuschlagen. Nachdem<br />

dem Justizressort zeitgleich<br />

zwei zusätzliche Vizepräsidentenplanstellen<br />

zugewiesen worden<br />

waren, wurden diese planmäßig<br />

an die beiden nächstgrößeren<br />

Landesgerichte mit nur einer Vizepräsidentenstelle<br />

vergeben.<br />

Dies waren – nach den spezialisierten<br />

Gerichtshöfen – die Landesgerichte<br />

in Linz und Wiener<br />

Neustadt. In einem weiteren<br />

Durchgang konnten daher zwei<br />

Kanzler Faymann eröffnet das Bundesforum<br />

der Gewerkschaft der Privatangestellten<br />

mit Vorsitzendem Katzian.<br />

Stratos-Mann Baumgartner.<br />

Link zum Strache-Gespräch.<br />

„Lieber Felix, bin enttäuscht.<br />

Hätte nicht gedacht,<br />

dass du diesen Volksverhetzer<br />

verehrst“, war da<br />

etwa von einem verärgerten<br />

Fan zu lesen. Andere ließen<br />

Baumgartner in den<br />

Kommentaren wissen, dass<br />

sie ihn sofort „entliked“ hätten.<br />

Es ist nicht das erste<br />

Mal, dass der Extremsportler<br />

mit politischen Statements<br />

für Wirbel sorgt: In<br />

der Vergangenheit sprach<br />

er sich in Interviews für „gemäßigte<br />

Diktaturen“ aus.<br />

Kommentar der anderen<br />

Flüchtlinge unterwegs nach Europa: Nicht nur für die Menschen ist es eine gefährliche Reise, auch die Union kommt politisch in schwere See.<br />

Flüchtlinge: Wir zählen auf Ihre Unterstützung<br />

Beim entscheidenden Gifel der Europäischen Union<br />

in La Valletta sind Geschlossenheit und konkrete Hilfe<br />

für Afrika gefragt. Ein offener Brief der Fraktionschefs<br />

der großen Parteien im Europäischen Parlament<br />

an Bundeskanzler Werner Faymann.<br />

S<br />

ehr geehrter Herr Bundeskanzler!<br />

Flüchtlings-Tsunami<br />

spült Gesetze weg<br />

Nr. 36 . Donnerstag, 3. September 2015<br />

Unter dem Deckmantel der Menschenrechte wird Massenzuwanderung gefördert S. 4/5<br />

Seit ihrem Aufkommen steht<br />

die Krise um die Flüchtlinge und<br />

irreguläre Immigration auf einer<br />

Top-Position in der Agenda der<br />

Europäischen Union, die EU-In -<br />

stitutionen haben dazu inzwischen<br />

Schlüsselmaßnahmen<br />

identifiziert. Unsere Fraktionen<br />

haben im Europäischen Parlament<br />

die Vorschläge der Europä -<br />

ischen Kommission mit überwältigender<br />

Mehrheit unterstützt.<br />

Weil die Herausforderungen<br />

durch die Migrationskrise von allen<br />

betroffenen Ländern (sowohl<br />

Herkunfts- als auch Zielländern)<br />

in enger Partnerschaft angegangen<br />

werden müssen, ist es unserer Ansicht<br />

nach vor dem Gipfel in La<br />

Valletta essenziell, dass wir unsere<br />

Bemühungen kalibrieren und<br />

den Dialog mit der Afrikanischen<br />

Union und den afrikanischen Ländern<br />

verstärken. Ein gemeinsamer<br />

Zugang und die geteilte Verantwortung<br />

in Bezug auf die kritischen<br />

Themen, die sowohl Afrika<br />

als auch Europa betreffen, sollen<br />

die Basis für diesen verstärkten<br />

Dialog sein.<br />

Als Fraktionsführer der politischen<br />

Gruppen, die eine gemeinsame<br />

europäische Antwort aus der<br />

Verbindung verschiedener Handlungsfelder<br />

unterstützen, ermutigen<br />

wir Sie, im Geiste konstruk -<br />

tiver Zusammenarbeit unsere mit<br />

Afrika bereits getroffenen Übereinkünfte<br />

mit Entwicklungszusammenarbeit<br />

zu unterstützen.<br />

Denn damit werden die Wurzeln<br />

und Ursachen erzwungener Vertreibung<br />

und irregulärer Migration<br />

in und aus Afrika ange -<br />

sprochen.<br />

Geld und Expertise<br />

Gleichzeitig sehen wir einen<br />

starken Bedarf darin, mehr Expertise<br />

und Geldmittel für jene afrikanischen<br />

Länder bereitzustellen,<br />

die daran interessiert sind, mit der<br />

Europäischen Union zu kooperie-<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoeglier - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Foto: PEGO<br />

„Revolution“ in Wien:<br />

Stenzel auf <strong>FPÖ</strong>-Liste!<br />

ren: speziell im Bereich eines besseren<br />

Migrations- und Grenzmanagements,<br />

unter voller Wahrung<br />

der Menschenrechte und fundamentalen<br />

Freiheiten der Migranten<br />

und mit Blick auf verbesserte<br />

Schutz- und Empfangskapazitäten.<br />

Der „EU Notfonds für Stabi -<br />

lität und zur Bekämpfung der<br />

Wurzeln von Migration und Vertreibung<br />

in Afrika“, der während<br />

des Gipfels in La Valetta präsentiert<br />

werden soll, ist das richtige<br />

Werkzeug, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Potenzial nutzen<br />

Und schließlich müssen wir das<br />

ungenutzte Potenzial des afrikanischen<br />

Kontinents anzapfen: indem<br />

wir sozioökonomische Entwicklung<br />

fördern, Jobmöglich -<br />

keiten schaffen (insbesondere für<br />

die Jugendlichen) und Bildungspartnerschaften<br />

ausweiten. Das<br />

sind die Zusatzmaßnahmen, die<br />

in La Valletta zur Beschlussfassung<br />

stehen.<br />

Die Union kann sich keinen<br />

weiteren Fehlschlag oder Zeitverlust<br />

leisten. Wir zählen auf Ihre<br />

Unterstützung, auf dass beim<br />

kommenden, entscheidenden<br />

Gipfeltreffen eine zusammenhängende<br />

Lösung gefunden werden<br />

kann, die Afrikas wohlverdiente<br />

Kernmayer, Daneshmandi, Wolak, Oczeret, Singer<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

A-1080 Wien . Tel.: 01 512 35 35 0 . E-Mail Redaktion:<br />

redaktion.nfz@fpoe.at . Fax: 01 512 35 359<br />

ww.fpoe.at P.b.b. GZ 02Z032878 W<br />

zeile bewusst eindringlich formuliert<br />

wurde; bei den Leserinnen und<br />

Lesern entsteht ein entsprechendes<br />

Bild. Journalistinnen und Journalisten<br />

dürfen bei der Formulierung<br />

von Schlagzeilen allerdings durchaus<br />

auch zuspitzen. Im vorliegenden<br />

Fall wird mit der Metapher auf<br />

die große Zahl flüchtender Menschen<br />

Bezug genommen.“<br />

€ 0,80<br />

PARLAMENT<br />

Koalition in Asyl-Panik<br />

staatliche ORF, der bereits einen<br />

Tag vor Bekanntgabe des<br />

Inhaltes der <strong>Anzeige</strong> diese einem<br />

„Faktencheck“ unterzogen hat.<br />

Andere Medien haben darüber<br />

seriöser berichtet.<br />

Panik dürfte<br />

beim links-linken<br />

„Standard“ ausgebrochen<br />

sein, denn<br />

dessen „Star“-Kolumnisten<br />

Gerfried<br />

Sperl und Hans<br />

Wahlkampfauftakt in<br />

Oberösterreich<br />

Mit über 4.000 begeisterten Sympathisanten starteten<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann HC Strache und<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteichef Manfred Haimbuchner den<br />

Landtagswahlkampf der mit dem Ziel einer<br />

„blauen Wende“ am 27. September. S. 13<br />

Die Ursache der „gutmenschlichen“ Aufregung.<br />

MEDIEN<br />

Ein „noch nie dagewesener Gesetzesmurks“<br />

ist für die Freiheitcebook-„Satirikern“:<br />

Mittels einer Bleib mei Heimat du mei Wien“ –<br />

Nichts zu blöd ist manchen Fa-<br />

„Immer wieder Österreich –<br />

lichen das am Dienstag in einer plumpen Fotomontage wurde behauptet,<br />

HC Straches Gipfelsieg len Wahkampf-Hymne der Wiener<br />

So lautet der Titel der emotiona-<br />

Sondersitzung des Nationalrats init<br />

ierte Durchgriffsrecht der Regierung<br />

in Asylfragen. <strong>FPÖ</strong>-Klubob-<br />

geste lt worden. Der <strong>FPÖ</strong>-Obmann gesungen und am Mittwoch prä-<br />

am Glockner sei in einem Studio Freiheitlichen, die von Werner Otti<br />

mann HC Strache forderte eine widerlegte das mit eindrucksvo len sentiert wurde. Lied und Video<br />

Volksabstimmung darüber. S. 6 Fotos auf Facebook. S. 14/15 gibt‘s auf www.hcstrache.at.<br />

Planstellen von Vizepräsidenten<br />

des LG Wr. Neustadt ausgeschrieben<br />

bzw. besetzt werden. In der<br />

Folge hat der Bundespräsident die<br />

beiden hervorragenden Bewerber/-innen<br />

ernannt.<br />

Im zweiten Fall war eine Planstelle<br />

eines Senatspräsidenten des<br />

OLG Wien zu besetzen, die bisher<br />

zur Gänze Justizverwaltungsaufgaben<br />

in der Inneren Revision gewidmet<br />

war. Alle drei Bewerber –<br />

zwei Männer und eine Frau – gelten<br />

als hochqualifizierte Persönlichkeiten.<br />

Ein direkter Vergleich<br />

ist aufgrund der sehr unterschiedlichen<br />

Karriereverläufe jedoch<br />

kaum möglich. Die beiden befassten<br />

Personalsenate haben die<br />

Männer vor die Bewerberin gereiht,<br />

die seit Jahren eine Leitungsfunktion<br />

im Justizministerium<br />

bekleidet. Die in allen Besetzungsvorgängen<br />

zu befassende<br />

Arbeitsgruppe für Gleichbehandlungsfragen<br />

hat sich ausführlich<br />

mit dieser Reihung auseinandergesetzt<br />

und dem Minister die Ernennung<br />

der Bewerberin vorgeschlagen.<br />

Die Stellungnahme der<br />

Gleichbehandlungsbeauftragten<br />

bestätigt deren gleich gute Qualifikation.<br />

Der Minister hat diesen<br />

Vorschlag daher aufgegriffen und<br />

der Bundespräsident ist seinem<br />

Vorschlag gefolgt. M. Schwanda<br />

Leiter der Personalsektion im<br />

Bundesministerium für Justiz<br />

Gipfelsieg am Glockner<br />

Rolle als Partner der Europäischen<br />

Union reflektiert.<br />

Manfred Weber<br />

Vorsitzender der<br />

Europäischen Volkspartei im<br />

Europäischen Parlament<br />

Gianni Pitella<br />

Präsident der Fraktion der<br />

GERFRIED SPERL<br />

Regierungsbildung 2018:<br />

Strache Kanzler, Kurz Vize<br />

Zweieinhalb te burgenländische Landeshauptmann<br />

Hans Niessl. Die<br />

Jahre nachdem<br />

die steirische<br />

Abgemen<br />

von der Parteijugend und<br />

einzigen Gegenstimmen komordnete<br />

Susanne<br />

Winter <strong>FPÖ</strong> die Mehrheit – 37,5 Pro-<br />

aus Wien. Auch dort hat die<br />

aus der <strong>FPÖ</strong> zent, die SPÖ nur 27,3.<br />

ausgeschlossen<br />

worden Parteichefs ein und aus,<br />

n der Hofburg gehen die<br />

war, wurde tatsächlich aber scheint<br />

ein neuer Nationalrat gewählt. sich bereits am Donnerstag<br />

Wahlabend an einem Aprilsonntag<br />

im Jahre 2018. Die und der ÖVP abzuzeichnen.<br />

eine Koalition zwischen <strong>FPÖ</strong><br />

<strong>FPÖ</strong> ist Wahlsieger mit 32,9 Mit H.-C. Strache wird erstmals<br />

ein Freiheitlicher Kanz-<br />

Prozent, die SPÖ erreicht 22,8<br />

Prozent, die ÖVP fällt ebenso ler, die ÖVP gibt sich mit der<br />

wie die Sozialdemokraten auf Vizekanzlerei zufrieden; Kurz<br />

den historischen Tiefststand – bleibt Außenminister.<br />

unter 20 Prozent, genau 19,9. Das Innenministerium soll<br />

Heinz-Christian Strache, der in „Ministerium für Sicherheit<br />

strahlende Sieger, erklärt den und Ordnung“ umbenannt<br />

Zusehern im ORF, dass es keine<br />

Regierungsbildung an der Ministerposten dürfte der bis-<br />

werden, als Kandidat für den<br />

<strong>FPÖ</strong> vorbei geben könne und herige <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär<br />

dass die bisherigen Koalitionsparteien<br />

zu schwach seien, um für soll das Verteidigungs -<br />

Herbert Kickl feststehen. Da-<br />

aus eigener Kraft weiterzuregieren.<br />

Strache: „Das bisherige ponentin gehen. Kandidatin-<br />

ministerium an eine ÖVP-Ex-<br />

politische System wurde abgewählt.<br />

Jetzt startet eine neue, Journalisten nicht parat. Die<br />

nen haben selbst fantasievolle<br />

eine dritte Republik.“ Auf die <strong>FPÖ</strong> wiederum will Ursula<br />

Frage, ob er sich eine Koalition<br />

mit der <strong>FPÖ</strong> vorstellen „für Kunst, Medien und Mu-<br />

Stenzel zur neuen Ministerin<br />

könne, sagt Verlierer Reinhold seen“ machen. Die ehemalige<br />

Mitterlehner: „Schwer. Aber ORF-Moderatorin soll bereits<br />

man muss auch klar sagen, zugestimmt haben.<br />

dass sich die Freiheitlichen Die Opposition schäumt,<br />

konsequent von antisemitischen<br />

Personen getrennt ha-<br />

gelassen. Ungarn, die Schweiz<br />

das Ausland freilich reagiert<br />

ben.“ Innenministerin Johanna und Dänemark sind ohnehin<br />

Mikl-Leitner: „Nicht mehr und in rechtspopulistischer Hand,<br />

nicht weniger.“<br />

die Nachbarländer alle umzäunt.<br />

Österreich wird folgen.<br />

Außerdem ist die SPÖ<br />

schaumgebremst, weil dort<br />

eine offene Führungsdebatte<br />

ausgebrochen ist. Der ÖGB in<br />

den Ländern forciert Niessl,<br />

die Wiener wollen Gerhard<br />

Zeiler, den Ex-ORF-Intendanten.<br />

Bei den Grünen steht Eva<br />

Glawischnig vor dem Rücktritt,<br />

weil sie in Wien unter<br />

Dienstag. Die bisherigen Koalitionsparteien<br />

nominieren zehn Prozent absackten.<br />

die Verhandlungsführer für Österreich ist eine rechte<br />

Regierungsgespräche. Bei der Republik geworden.<br />

ÖVP ist es Kurz, bei der SPÖ gerfried.sperl@derStandard.at<br />

der auch vom ÖGB unterstütz-<br />

A<br />

m nächsten Tag, Montagabend.<br />

Werner Faymann<br />

ist als SPÖ-Chef zurückgetreten<br />

(worden), sein Nachfolger<br />

noch nicht bestimmt. In<br />

der ÖVP ist die Nachfolge für<br />

den ebenfalls abgetretenen Parteichef<br />

bereits entschieden. Sebastian<br />

Kurz ist der neue Mann<br />

an ihrer Spitze.<br />

WIEN<br />

Wahlhymne präsentiert<br />

Ex-ÖVP-Politikerin setzt Zeichen <strong>gegen</strong> die Ausgrenzung der <strong>FPÖ</strong> – S. 2/3<br />

I<br />

Progressiven Allianz<br />

derSozialdemokraten im<br />

Europäischen Parlament<br />

Guy Verhofstadt<br />

Fraktionschef der Allianz<br />

der Liberalen und Demokraten<br />

für Europa im<br />

Europäischen Parlament<br />

p derStandard.at/Sperl<br />

Foto: Reuters / Alkis Konstantinidis<br />

Foto: Andreas Maringer/cityfoto.at<br />

Das lag auch in der Intention der<br />

Redaktion bei der Wahl der Worte.<br />

Die Beschwerde zeigt aber, dass<br />

die „gutmenschliche Sprachanweisung“<br />

bei den Österreichern nicht<br />

nur ihre Wirkung gezeigt hat, sondern<br />

auch als gefährliches Mittel<br />

<strong>gegen</strong> die Meinungs- und Pressefreiheit<br />

politisch Andersdenkender<br />

instrumentalisiert wird.<br />

Rauscher philosophieren<br />

über eine<br />

Regierung unter<br />

<strong>FPÖ</strong>-Führung<br />

und kommen zum<br />

Schluss, dass dies<br />

der Untergang<br />

des Abendlandes<br />

wäre. Dabei vergessen<br />

sie freilich,<br />

dass alle aktuellen Probleme Österreichs<br />

von SPÖ und ÖVP verursacht<br />

wurden.<br />

Foto: NFZ<br />

1.459 Personen gefällt das.<br />

Rot-Grün können sich warm anziehen,<br />

die größte Oppositionspartei<br />

ist bestens aufgestellt.<br />

Die Tagespresse<br />

11.11.2015<br />

Zum Schutz vor Realität: Faymann<br />

baut Grenzzaun um sein Büro.<br />

219 Personen gefällt das.<br />

Vorsicht Satire, liebe Genossen.<br />

www.fpoe-tv.at<br />

Foto: Karl Gruber / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)<br />

/fpoetvonline<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoeglier - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Top-Themen der Woche<br />

im <strong>FPÖ</strong>-TV-Magazin:<br />

Kloster gibt Flüchtlingen<br />

den Vorzug<br />

Strafanzeige <strong>gegen</strong><br />

die <strong>Bundesregierung</strong><br />

Rot und Blau arbeiten<br />

in Linz zusammen<br />

Marlies<br />

Gasser


Foto: <strong>FPÖ</strong> St. Wolfgang<br />

Nr. 46 Donnerstag, 12. November 2015<br />

g<br />

St. Wolfgang: Wallner bleibt<br />

<strong>FPÖ</strong>-Ortsparteiobmann<br />

Beim Ortsparteitag der <strong>FPÖ</strong>-Ortsgruppe<br />

Sankt Wolfgang im Salzkammergut<br />

wurde Ende Oktober<br />

Alexander Wallner einstimmig in<br />

seiner Funktion als Obmann wiedergewählt.<br />

Wallner übernimmt<br />

auch die Funktion des Fraktionsobmannes<br />

im Gemeinderat. Zu seinem<br />

Stellvertreter als Obmann und<br />

gleichzeitig als Gemeindevorstand<br />

wurde Thomas Hillebrand gewählt.<br />

Die Freiheitlichen konnten in<br />

Sankt Wolfgang bei der Gemeinderatswahl<br />

im September 2015<br />

ein Mandat dazugewinnen. Dieses<br />

dritte Mandat der Freiheitlichen<br />

im Gemeinderat wird Johann Sams<br />

übernehmen.<br />

Ortsparteispitze St. Wolfgang/Salzkammergut: Alexander Wallner<br />

(links) und sein Stellvertreter Thomas Hillebrand.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Blitzlicht 15<br />

Die Islamismus-Diskutanten: Ramazan Demir, Reinhart Trauner, Moussa<br />

Al-Hassan Diaw, Birol Kilic und Raimund Fastenbauer (im Bild von links).<br />

Islamismus in Österreich<br />

Unter diesem Titel veranstaltete<br />

die „Plattform Wiener Korperation<br />

en& Freunde“ eine hochkarätig besetzte<br />

Podiumsdiskussion am vergangenen<br />

Dienstag im Alten Rathaus<br />

in Wien. Die Diskutanten – der<br />

evangelische Militärsuperintendent<br />

Karl Reinhart Trauner, der Generalsekretär<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

Raimund Fastenbauer, der<br />

Präsident der Türkischen Kulturgemeinde<br />

Birol Kilic, Ramazan Demir<br />

von der Islamischen Glaubensgemeinschaft<br />

in Österreich (IGGiÖ)<br />

und der Extremismusexperte Moussa<br />

Al-Hassan Diaw von der Universität<br />

Osnabrück – stellten dabei zunächst<br />

den Begriff des Islamismus<br />

in den Mittelpunkt ihrer Dikussion,<br />

gefolgt von der Anziehung dieser<br />

extremen Auslegung des Korans auf<br />

jugendliche Muslime. Diese würden<br />

weniger über Moscheen daraufstoßen<br />

als vielmehr durch die Propaganda<br />

der Islamisten im Internet, die<br />

der Extremismusexperte Diaw als<br />

„selbsternannte Rote Armee“ des<br />

Islam bezeichnete.<br />

Freitag,13. November 2015<br />

Musikschule Gottschalkgasse 10<br />

1110 Wien<br />

Eintritt: 15 Euro<br />

Beginn: 18.30 Uhr<br />

Der behinderte, mehrfach preisgekrönte<br />

Musikstudent Dušan Sretovic spielt Werke<br />

von Bach, Haydn, Mozart, Mokranjac, Chopin<br />

und Mendelsohn.


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Dinghofer-Institut: Medaille für Politiker mit Rückgrat<br />

Auf Einladung des Dritten Nationalratspräsidenten<br />

Norbert Hofer<br />

veranstaltete das Dinghofer-Institut<br />

am Dienstag im Parlament sein<br />

Jahres-Symposium. Es erinnert an<br />

Franz Dinghofer, der 1918 die Republik<br />

Deutsch-Österreich ausrief.<br />

Nach Begrüßungsworten Hofers<br />

und seines Vorgängers Martin<br />

Graf, Präsident des Dinghofer-Instituts,<br />

thematisierte der Journalist<br />

Michael Ley in seinem Festvortrag<br />

die schwierige Vereinbarkeit des<br />

fundamentalistischen Islam mit den<br />

Grundwerten einer demokratischen<br />

Gesellschaft.<br />

Mit der Dinghofer-Medaille für<br />

Wissenschaft wurde Univ.-Prof.<br />

Siegfried Selberherr, Alt-Dekan<br />

an der Technischen Universität,<br />

ausgezeichnet. Die Medaille für<br />

Verdienste um die Demokratie<br />

ging an den ehemaligen Berliner<br />

Sozial-Staatssekretär Michael<br />

Büge (CDU). Nach einer medialen<br />

Hetzjagd hatte ihn seine Partei vor<br />

die Wahl gestellt, sein Amt niederzulegen<br />

oder aus seiner Berliner<br />

Burschenschaft Gothia auszutreten.<br />

Büge verließ die Politik und bewies<br />

Rückgrat, wie Laudator Dieter<br />

Stein, Chefredakteur der „Jungen<br />

Freiheit“ würdigte.<br />

Fotos: Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz<br />

Norbert Hofer begrüßte in einem vollen Abgeordnetensprechzimmer.<br />

Festredner Michael Ley (oben), Medaillen für Selberherr und Büge.<br />

Die EU in der Krise?<br />

Aktuelle Entwicklungen auf EU-Ebene<br />

Einladung zum Seminar<br />

Von der Schulden-Krise in Griechenland bis zum<br />

Migrationsproblem – die EU scheint große und wichtige<br />

Probleme und Herausforderungen nicht mehr<br />

bewältigen zu können. Was sind die Ursachen und<br />

welche Lösungsvorschläge gäbe es aus freiheitlicher<br />

Sicht?<br />

Bringt das Transatlantische Abkommen (TTIP) tatsächlich<br />

die von der EU immer wieder beschworenen<br />

größeren Freiheiten und Möglichkeiten für breite<br />

Schichten von Erzeugern und Konsumenten mit sich<br />

oder birgt TTIP neben Vorteilen für ein paar Wenige<br />

vielmehr zahlreiche Gefahren in sich, die unsere<br />

hohen Standards in den EU-Staaten zu unterlaufen?<br />

Vortragender: Mag. Dietmar HOLZFEIND<br />

Datum: 28.11.15, 10.00 Uhr<br />

Ort: Wien<br />

Während die EU-Erweiterungsstrategie weiter auf vollen<br />

Touren läuft (z.B. Balkan und Türkei), stellt sich die<br />

Frage, ob die EU nicht schon bisher zu schnell erweitert<br />

wurde. Wir blicken auf die einzelnen EU-Staaten<br />

und schauen uns die Unterschiede zwischen den Ländern<br />

an.<br />

Was verbirgt sich hinter dem Plan der „fünf Präsidenten“<br />

in der EU (Parlament, Kommission, Europäischer<br />

Rat, Eurogruppe und EZB), die EU weiter zu zentralisieren<br />

und ein eigenes EU-Finanzministerium einzuführen?<br />

Braucht es nicht vielmehr eine EU-Reform an<br />

„Haupt und Gliedern“ und eine Rückverlagerung von<br />

Kompetenzen an die Mitgliedsstaaten?<br />

Anmeldung und Information:<br />

Telefonisch unter 01/512 35 35-36, per Mail: bildungsinstitut@fpoe.at oder<br />

auf der Homepage: www.fpoe-bildungsinstitut.at

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