2015-05-07 SRS AEH in der LHM
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Ambulante Erziehungshilfe <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt München<br />
Jahresbericht 2014 nach dem Social Report<strong>in</strong>g<br />
Standard 1<br />
1 http://www.social-report<strong>in</strong>g-standard.de/<br />
Seite 1
Seite 2
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Das Diakonische Werk des Evang.-Luth. Dekanatsbezirks Rosenheim<br />
e. V. ist <strong>der</strong> Wohlfahrtsverband <strong>der</strong> evangelischen Kirche im Dekanatsbezirk Rosenheim. Die Mitarbeitenden<br />
engagieren sich <strong>in</strong> zahlreichen E<strong>in</strong>richtungen und Diensten <strong>der</strong> Sozialen Arbeit <strong>in</strong> ganz Oberbayern<br />
und darüber h<strong>in</strong>aus an e<strong>in</strong>zelnen weiteren Standorten. Das Diakonische Werk Rosenheim ist e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> größten überregionalen Jugendhilfeträger <strong>in</strong> Bayern und hat alle Angebote für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche,<br />
junge Erwachsene und <strong>der</strong>en Familien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe Oberbayern zusammengefasst.<br />
Die Ambulante Erziehungshilfe für die Landeshauptstadt München (<strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong>) ist Teil <strong>der</strong> Flexiblen<br />
Jugendhilfe München (FJHM) und gehört damit zur Geschäftsstelle München <strong>der</strong> Jugendhilfe Oberbayern.<br />
Die Mitarbeitenden <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> för<strong>der</strong>n junge Menschen <strong>in</strong> ihrer altersgemäßen Entwicklung<br />
durch ambulante Maßnahmen <strong>in</strong> den Stadtbezirken Haidhausen, Neuhausen, Pas<strong>in</strong>g und Schwanthalerhöhe.<br />
Unsere Ziele s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>er sozialen Integration und die Befähigung zu e<strong>in</strong>er eigenverantwortlichen<br />
Lebensführung <strong>der</strong> jungen Menschen. Die <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> stärkt Eltern <strong>in</strong> ihrer Erziehungskompetenz<br />
und strebt dabei e<strong>in</strong>e am Wohl des jungen Menschen orientierte Erziehung durch ihre Familien<br />
ohne langfristige professionelle Begleitung an.<br />
Zur Erreichung unserer Ziele organisieren wir unter sozialräumlichen Gesichtspunkten Betreuungsarrangements<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Familien, die sich an ihren aktuellen<br />
Bedürfnissen orientieren und sich <strong>in</strong>dividuell ihren Entwicklungen und Entscheidungen anpassen.<br />
Die Arbeit <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> orientiert sich hauptsächlich an den rechtlichen Grundlagen des achten Sozialgesetzbuches<br />
(SGB VIII) und umfasst folgende gesetzlich festgelegte Aufgabenbereiche <strong>in</strong> Bezug auf<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Personensorgeberechtigten:<br />
• Hilfen zur Erziehung (§ 27)<br />
• Soziale Gruppenarbeit (§ 29)<br />
• Erziehungsbeistand, Betreuungshelfer (§ 30)<br />
• Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31)<br />
• Intensive Sozialpädagogische E<strong>in</strong>zelbetreuung (§ 35)<br />
• E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfen (§ 35a)<br />
• Hilfe für junge Volljährige (§ 41)<br />
• Nachbetreuung (§ 41)<br />
Die Ausgestaltung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmen orientiert sich dabei nicht starr am gesetzlichen Rahmen,<br />
son<strong>der</strong>n wird offen und flexibel angeboten und durchgeführt. Ausschlaggebend s<strong>in</strong>d immer die <strong>in</strong>dividuellen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Bedürfnisse <strong>der</strong> Adressat<strong>in</strong>nen und Adressaten.<br />
2 Gegenstand und Umfang des Berichts<br />
Der vorliegende Bericht bezieht sich auf die<br />
• Ambulante Erziehungshilfe-Haidhausen (<strong>AEH</strong>-Haidhausen), Elsässer Straße 30, 81667 München<br />
• Ambulante Erziehungshilfe-Neuhausen (<strong>AEH</strong>-Neuhausen), Nymphenburger Straße 88, 80636<br />
München<br />
• Ambulante Erziehungshilfe-Pas<strong>in</strong>g (<strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g), Bäckerstraße 4, 81241 München<br />
• Ambulante Erziehungshilfe-Schwanthalerhöhe (<strong>AEH</strong>-Schwanthalerhöhe), Heimeranstraße 47,<br />
80339 München<br />
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Durch die vier Sozialraumbüros <strong>der</strong> FJHM werden neben <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> auch Betreute Wohnformen<br />
und <strong>in</strong> <strong>der</strong> FJH-Neuhausen auch Sozialpädagogische Lernhilfen angeboten. Über diese Leistungen wird<br />
<strong>in</strong> geson<strong>der</strong>ten Jahresberichten berichtet. Darüber h<strong>in</strong>aus wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Bericht die Jugendhilfe<br />
Oberbayern als Ganzes beschrieben. Insofern beziehen wir uns hier h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Problemstellung,<br />
Wirkungen, weiteren Planungen, Organisationsstruktur sowie des Organisationsprofils ausschließlich<br />
auf die ambulanten Hilfen <strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe München.<br />
Im Bericht über die Jugendhilfe Oberbayern werden sowohl die übergeordnete Organisationsstruktur<br />
(Mitglie<strong>der</strong>versammlung, Diakonischer Rat, Vorstand, Geschäftsstellen, Geschäftsbereiche) als auch<br />
die F<strong>in</strong>anzierung unserer Organisation dargestellt.<br />
3 Die gesellschaftliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
3.1 Gesellschaftliche Ausgangslage und Ausmaß <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
E<strong>in</strong>e Gesellschaft bef<strong>in</strong>det sich immer im Wandel. Seit den letzten Jahrzehnten verläuft dieser Wandel<br />
jedoch mit immer höherer Geschw<strong>in</strong>digkeit. Die steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen im Berufsleben br<strong>in</strong>gen<br />
oftmals die For<strong>der</strong>ung nach Flexibilität und Mobilität mit sich, die wie<strong>der</strong>um Schwierigkeiten für die<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf nach sich zieht. Die Folgen s<strong>in</strong>d Umzüge, Trennungen und soziale<br />
Umbrüche. Allgeme<strong>in</strong> ist die Zunahme von Familienmodellen wie Patchwork-Familien und Alle<strong>in</strong>erziehenden<br />
zu beobachten. Dadurch reduziert sich die Unterstützungsfunktion <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familien<br />
deutlich o<strong>der</strong> fällt gänzlich weg. Die Quote <strong>der</strong> Alle<strong>in</strong>erziehenden hat sich <strong>in</strong> Deutschland seit 2002 von<br />
19 Prozent auf 23 Prozent erhöht. In Bayern hat sich die Anzahl <strong>der</strong> geschiedenen Ehen seit dem Jahr<br />
1987 verdoppelt.<br />
Neben <strong>der</strong> Pluralisierung <strong>der</strong> Familiensysteme stellen soziale Chancenungleichheiten, gestiegene Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> Schule, Ausbildung und Beruf sowie unsichere f<strong>in</strong>anzielle Situationen und die<br />
kulturelle Diversität im Lebensumfeld für viele Familien e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar. H<strong>in</strong>zu können Problemlagen<br />
wie Krankheit, Armut, prekäre Lebensverhältnisse, Del<strong>in</strong>quenz, Traumata o<strong>der</strong> Drogenkonsum<br />
kommen. Insbeson<strong>der</strong>e bei Mehrfachbelastungen entstehen <strong>in</strong> den Familiensystemen häufig Erziehungsschwierigkeiten<br />
und krisenhafte Überlastungssituationen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen auch zu e<strong>in</strong>er<br />
Gefährdung des K<strong>in</strong>deswohls führen können.<br />
Jugendhilfe muss rechtzeitig e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen und unterstützen, wenn Eltern und Familien sich nicht mehr<br />
ausreichend um ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> kümmern können o<strong>der</strong> sich nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage dazu fühlen.<br />
Die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung ist <strong>in</strong> den letzten 15 Jahren deutschlandweit um 60<br />
Prozent gestiegen. Alle<strong>in</strong>erziehende s<strong>in</strong>d hierbei überproportional vertreten (52 Prozent bei Bezug von<br />
Sozialpädagogischer Familienhilfe SPFH und 57 Prozent bei Vollzeitpflege) 2 .<br />
Die Auswirkungen <strong>der</strong> Globalisierung zeigen sich für viele Familien <strong>in</strong> prekären Arbeitsverhältnissen.<br />
Oft müssen beide Elternteile berufstätig se<strong>in</strong>, um die f<strong>in</strong>anzielle Existenz <strong>der</strong> Familie absichern zu können.<br />
In Bayern beziehen 9,5 Prozent <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung Leistungen nach dem SGB II. Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
unter 15 Jahren liegt die Quote jedoch bei 15,1 Prozent 3 .<br />
Schulische Chancenungleichheiten werden durch das gegenwärtige Bildungssystem nicht reduziert,<br />
son<strong>der</strong>n verstärkt. E<strong>in</strong>e erfolgsarme Schul- beziehungsweise Berufslaufbahn <strong>der</strong> Eltern, e<strong>in</strong> Wohnsitz<br />
2<br />
Zensus 2011<br />
3<br />
Ebd.<br />
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<strong>in</strong> strukturschwachen Regionen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> stigmatisierenden Quartieren und Faktoren wie Herkunft, Nationalität,<br />
Religion, Geschlecht und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung können Benachteiligungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule zudem gravierend<br />
verstärken. Im Regierungsbezirk Oberbayern lebt <strong>der</strong> bayernweit größte Anteil von Personen<br />
mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, aktuell s<strong>in</strong>d es 23 Prozent 4 .<br />
Im Ergebnis vergrößert sich die Kluft zwischen Arm und Reich und die Anzahl <strong>der</strong> Menschen, die auf<br />
staatliche Transferleistungen angewiesen s<strong>in</strong>d, steigt. Davon s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s häufig k<strong>in</strong><strong>der</strong>reiche und<br />
alle<strong>in</strong>erziehende Eltern betroffen, was die oben genannten Probleme wie<strong>der</strong>um verstärkt. So bekommen<br />
deutschlandweit 60 Prozent <strong>der</strong> Familien, die Hilfen zur Erziehung erhalten, ebenfalls Transferleistungen<br />
(bei Alle<strong>in</strong>erziehenden beträgt die Quote 72 Prozent) 5 .<br />
Auch im „reichen“ Oberbayern s<strong>in</strong>d Familien <strong>in</strong> unserer schnelllebigen Zeit mit komplexen Fragestellungen<br />
und Herausfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert.<br />
„Im Jahr 2011 lebten von den 390 000 Alle<strong>in</strong>erziehenden <strong>in</strong> Bayern 135 000 im Regierungsbezirk<br />
Oberbayern. Bei etwa 63 % aller Alle<strong>in</strong>erziehenden resultierte die Familienform aus <strong>der</strong> Trennung vom<br />
Ehepartner, bei 7 % ist <strong>der</strong> Tod des Ehepartners die Ursache. Sie ist damit vielfach ke<strong>in</strong>e von Anbeg<strong>in</strong>n<br />
angestrebte Lebensform und wird auch von Alle<strong>in</strong>erziehenden selbst als nicht dauerhafte Lebensphase<br />
betrachtet. Schwierige Lebenssituationen von Alle<strong>in</strong>erziehenden – meist s<strong>in</strong>d dies die Mütter (90 %) –<br />
werden sowohl bei den Bildungsressourcen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erwerbs- und Wohnsituation als auch bei den E<strong>in</strong>kommensverhältnissen<br />
deutlich. Beispielsweise liegt die Armutsgefährdungsquote <strong>der</strong> bayrischen Alle<strong>in</strong>erziehenden<br />
unter 25 Jahren bei 68 %, woh<strong>in</strong>gegen Alle<strong>in</strong>erziehende zwischen 25 und 64 Jahren<br />
e<strong>in</strong>e Armutsgefährdung von 37,5 % haben“ 6 .<br />
Auf K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche wirken sich die beschriebenen Schwierigkeiten und Benachteiligungen beson<strong>der</strong>s<br />
ungünstig aus, da sie zusätzlich die Herausfor<strong>der</strong>ungen und Verunsicherungen ihrer jeweiligen<br />
Altersstufe zu bewältigen haben. Sie müssen e<strong>in</strong> für sich passendes Lebenskonzept entwickeln und<br />
s<strong>in</strong>d durch die zunehmenden Individualisierungsmöglichkeiten, die sich ihnen heute bieten, oftmals<br />
überfor<strong>der</strong>t. Junge Menschen brauchen also beson<strong>der</strong>s viele Ressourcen, um den heutigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
positiv begegnen zu können.<br />
Fehlt jungen Menschen <strong>der</strong> notwendige Rückhalt durch Schule und Familie aus den oben dargestellten<br />
Gründen, entwickeln sie oft e<strong>in</strong>e Lebense<strong>in</strong>stellung von persönlicher Perspektivlosigkeit, die zu Schulverweigerung,<br />
Sucht, psychischen Problemen, Verhaltensproblemen o<strong>der</strong> Del<strong>in</strong>quenz führen kann.<br />
3.2 Bisherige Lösungsansätze<br />
Die Fragestellungen an die Soziale Arbeit s<strong>in</strong>d komplexer und vielschichtiger geworden. Der gesellschaftliche<br />
Wandel und die sich dadurch verän<strong>der</strong>nden Lebenswelten <strong>der</strong> Familien mitsamt den daraus<br />
resultierenden Schwierigkeiten erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Weiterentwicklung <strong>der</strong> Jugendhilfe.<br />
Bisherige Lösungsansätze richteten ihren Fokus primär auf die sichtbaren Auswirkungen von bestehenden<br />
Schwierigkeiten. Der Mensch mit se<strong>in</strong>en Problemen wurde isoliert betrachtet. Dies zeigte sich beispielsweise<br />
anhand von Maßnahmen, die nicht <strong>in</strong>dividuell auf den jeweiligen Hilfeempfänger zugeschnitten<br />
waren, son<strong>der</strong>n von Fachleuten pauschal festgelegt wurden. Dabei spielten das soziale Umfeld<br />
und die Lebenswelt des E<strong>in</strong>zelnen e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle, die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> den Sozialraum<br />
als unterstützende Ressource wurde nicht sehr hoch bewertet. Angestrebte Ziele wurden allgeme<strong>in</strong><br />
4<br />
Ebd.<br />
5<br />
Ebd.<br />
6<br />
3. Bericht <strong>der</strong> Staatsregierung zur sozialen Lage <strong>in</strong> Bayern, Juli 2012<br />
Seite 5
gehalten und die Wirksamkeit von Interventionen wurde nicht evaluiert. Die Durchlässigkeit <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Hilfeformen war nur begrenzt vorhanden und zudem nicht immer erwünscht. Häufig war<br />
<strong>der</strong> Blick auf Defizite und Missglücktes gerichtet und somit wurde oft lediglich e<strong>in</strong>e „Fehlerbeseitigung“<br />
angestrebt.<br />
Im Gegensatz dazu wird bei den heutigen ressourcenorientierten und leistungsempfängerzentrierten<br />
Ansätzen <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> die Adressat<strong>in</strong> beziehungsweise <strong>der</strong> Adressat befähigt, Experte für sich selbst<br />
zu se<strong>in</strong> – zum Beispiel durch Partizipation im Hilfeplanverfahren.<br />
Gleichzeitig hat sich die soziale Arbeit von kausalen h<strong>in</strong> zu systemisch vernetzten und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
Ansätzen entwickelt. Hierzu gehört zum Beispiel die Systemische Familientherapie o<strong>der</strong> das Konzept<br />
„Hilfen aus e<strong>in</strong>er Hand“, bei dem verschiedenste Angebote von e<strong>in</strong>em Bereich vorgehalten werden.<br />
4 Unser Lösungsansatz<br />
4.1 Vision<br />
Wir tragen dazu bei, dass das Recht e<strong>in</strong>es jeden jungen Menschen auf För<strong>der</strong>ung se<strong>in</strong>er Entwicklung<br />
und Erziehung h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er eigenverantwortlichen und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen Persönlichkeit verwirklicht<br />
wird. Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dass Familien mit beson<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, auf vorhandene Ressourcen zurückzugreifen, neue Ressourcen aufzubauen<br />
und bestehende Potenziale ihres Sozialraums für sich zugänglich zu machen.<br />
Oberstes Ziel unserer Arbeit ist es, e<strong>in</strong>en gerechten Ausgleich für die Benachteiligten zu schaffen, sie<br />
zu begleiten, zu unterstützen und zu stärken. Wir sehen uns als Mitgestaltende e<strong>in</strong>es gerechten gesellschaftlichen<br />
Zusammenlebens und <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong> Teilhabe aller Menschen am Leben mit ihren<br />
<strong>in</strong>dividuellen Ideen, Chancen und Möglichkeiten.<br />
4.2 Strategie<br />
Hilfe zur Erziehung kann nur dann erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn sie bei den Stärken und Ressourcen <strong>der</strong> Betroffenen<br />
ansetzt. Dabei ist <strong>der</strong> Wille <strong>der</strong> Adressat(<strong>in</strong>n)en entscheiden<strong>der</strong> Gestaltungs- und Erfolgsfaktor.<br />
Die Kont<strong>in</strong>uität von Beziehungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em professionellen Unterstützungssystem und <strong>der</strong> Lebensweltbezug<br />
<strong>der</strong> Adressat(<strong>in</strong>n)en haben dabei e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Maßnahmen<br />
stehen die Entwicklung und <strong>der</strong> Erhalt von gel<strong>in</strong>genden sozialen Beziehungen.<br />
Unser Ziel ist es, passende Angebote aus e<strong>in</strong>zelfall-, gruppen- und familienorientierten Hilfen zu gestalten,<br />
welche die Familien unterstützen, sich ihrer Ressourcen bewusst zu werden und diese auch<br />
für e<strong>in</strong>e dauerhafte Verbesserung ihrer allgeme<strong>in</strong>en Lebenssituation zu nutzen. Wir helfen jungen<br />
Menschen, sich selbstständig <strong>in</strong> die Gesellschaft zu <strong>in</strong>tegrieren und e<strong>in</strong>en zufriedenstellenden Platz<br />
e<strong>in</strong>zunehmen. Eltern lernen, Verantwortung für die Erziehung ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu übernehmen und erwerben<br />
Kompetenz bei <strong>der</strong> Lösung von Erziehungsproblemen.<br />
Wir s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Überzeugung, dass für die Umsetzung unserer Arbeit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Zielgruppenorientierung,<br />
e<strong>in</strong> hoher professioneller Standard <strong>der</strong> Angebote sowie kreative Lösungen <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
Grundvoraussetzungen s<strong>in</strong>d. Dabei beachten wir folgende Pr<strong>in</strong>zipien:<br />
• Wir b<strong>in</strong>den unsere Zielgruppen aktiv <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Hilfeplanung e<strong>in</strong> und arbeiten nur mit<br />
ihrer Zustimmung.<br />
• Wir sorgen für dauerhafte Bezugspersonen – auch bei wechselnden Zielen und Inhalten <strong>der</strong> Betreuung.<br />
• Wir planen und führen die Angebote immer am Bedarf <strong>der</strong> Zielgruppe orientiert durch.<br />
Seite 6
• Wir unterstützen die Eltern <strong>in</strong> ihrer Erziehung, anstatt sie zu ersetzen.<br />
• Wir halten <strong>in</strong> unserer Arbeit vorhandene soziale Strukturen aufrecht und för<strong>der</strong>n neue Strukturen.<br />
• Wir setzen <strong>in</strong> unserer Arbeit immer pädagogisches Fachpersonal e<strong>in</strong>.<br />
• Wir schaffen <strong>in</strong> unserer Arbeit räumliche Nähe zum Lebensraum unserer Zielgruppen und beziehen<br />
vorhandene Strukturen vor Ort e<strong>in</strong>.<br />
• Wir nutzen für unsere Zielgruppen die vorhandenen sozialräumlichen Ressourcen und stärken<br />
diese.<br />
• Wir gehen mit herausfor<strong>der</strong>ndem Verhalten konstruktiv um.<br />
• Wir achten <strong>in</strong> unserer Arbeit auf pädagogische und wirtschaftliche Effizienz.<br />
• Wir achten auf e<strong>in</strong>e nachhaltige Wirkung unserer Arbeit.<br />
Neben dieser praktischen Arbeit sieht sich die FJHM auf politischer Ebene als Anwalt ihrer Zielgruppen.<br />
In politischen Gremien – auf den unterschiedlichsten Ebenen – tritt <strong>der</strong> Träger für die Anliegen unserer<br />
Leistungsempfänger e<strong>in</strong> und sorgt für e<strong>in</strong>e höhere Sensibilisierung <strong>der</strong> politischen Entscheidungsträger<br />
für soziale Fragestellungen.<br />
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Ressourcen<br />
(Input)<br />
• Personal<br />
• Fachwissen und<br />
Fortbildungen<br />
• Räumlichkeiten<br />
• Dienst-Kfz<br />
Leistungen<br />
(Output)<br />
• Ambulante Erzieherische Hilfen<br />
• Hilfen für junge Volljährige<br />
• Allgeme<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> elterlichen<br />
Erziehungskompetenz<br />
Zielgruppe<br />
• Junge Menschen<br />
• Eltern<br />
• Familien<br />
Wirkungen<br />
(Outcome)<br />
Wirkungen<br />
(Impact)<br />
• Schutz und Sicherheit <strong>der</strong><br />
Leistungsempfänger<br />
• Gestärkte Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung<br />
• Vorhandense<strong>in</strong> von Ressourcen,<br />
Potenzialen, sozialen und<br />
erzieherischen Kompetenzen<br />
• Nachreifung <strong>in</strong> wesentlichen<br />
Entwicklungsbereichen<br />
• Adäquate Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben<br />
• Zugang zu Bildung<br />
• Familien freundliche Bed<strong>in</strong>gungen<br />
• Vermeidung von Jugendhilfekarrieren<br />
• Durch Hilfe zur Selbsthilfe Stärkung<br />
familiärer und sozialer Systeme<br />
• Stabile Lebensverhältnisse<br />
• Gesicherte rechtliche und f<strong>in</strong>anzielle<br />
Situation <strong>der</strong> Familien<br />
• Freie, mündige, selbstbestimmte und<br />
selbstbewusste Bürger<br />
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4.3 Zielgruppen<br />
Die Zielgruppen beziehungsweise Hilfeempfänger <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Haidhausen waren im Jahr 2014 zehn junge<br />
Menschen im Alter von 15 bis 19 Jahren (20 Prozent), 29 junge Menschen im Alter zwischen neun und<br />
14 Jahren (62 Prozent), neun junge Menschen im Alter von e<strong>in</strong>em bis zu acht Jahren (18 Prozent) sowie<br />
24 alle<strong>in</strong>erziehende Eltern (48 Prozent). Unser E<strong>in</strong>zugsbereich umfasst Haidhausen, Au und Bogenhausen.<br />
Dabei lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Zielgruppe mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bei etwa 56 Prozent, <strong>der</strong> von Arbeitslosigkeit<br />
betroffenen Personen bei circa 32 Prozent.<br />
Die Zielgruppen beziehungsweise Hilfeempfänger <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Neuhausen waren im Jahr 2014 23 junge<br />
Menschen im Alter von vier bis 17 Jahren (96 Prozent), überfor<strong>der</strong>te Eltern (78 Prozent alle<strong>in</strong>erziehend)<br />
und teilweise auch das gesamte Familiensystem. Unser E<strong>in</strong>zugsbereich umfasst die Sozialregionen<br />
Neuhausen und Moosach. Dabei lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Zielgruppe mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bei ca.<br />
48 Prozent, <strong>der</strong> von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen bei ca. 26 Prozent.<br />
Die Zielgruppen beziehungsweise Hilfeempfänger <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g waren im Jahr 2014 19 junge Menschen<br />
im Alter von 14 bis 19 Jahren (49 Prozent), zwölf im Alter von sieben bis 13 Jahren (31 Prozent)<br />
acht im Alter von vier bis sechs Jahren (20 Prozent), überfor<strong>der</strong>te Eltern (62 Prozent alle<strong>in</strong>erziehend)<br />
und teilweise auch das gesamte Familiensystem. Unser E<strong>in</strong>zugsbereich umfasst die Sozialregionen<br />
Pas<strong>in</strong>g, Aub<strong>in</strong>g und Allach. Dabei lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Zielgruppe mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bei ca. 63<br />
Prozent, <strong>der</strong> von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen bei ca. 50 Prozent.<br />
Die Zielgruppen beziehungsweise Hilfeempfänger <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Schwanthalerhöhe waren 2014 27 junge<br />
Menschen im Alter von zehn bis 13 Jahren (51 Prozent), 13 im Alter von 14 bis 18 Jahren (25 Prozent),<br />
13 im Alter von e<strong>in</strong>em bis zehn Jahren (25 Prozent), überfor<strong>der</strong>te Eltern (66 Prozent alle<strong>in</strong>erziehend)<br />
und teilweise auch das gesamte Familiensystem. Unser E<strong>in</strong>zugsbereich umfasst die Sozialregionen<br />
Schwanthalerhöhe und Laim. Dabei lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Zielgruppe mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bei ca. 58<br />
Prozent, <strong>der</strong> von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen bei ca. 41 Prozent.<br />
Die von uns begleiteten jungen Menschen und ihre Eltern zeigen oftmals Unterstützungsbedarf aufgrund<br />
von<br />
• Entwicklungsschwierigkeiten<br />
• Verhaltensproblemen wie Angst- und Zwangsstörungen<br />
• Störungen des Essverhaltens<br />
• Problemen mit <strong>der</strong> Affektkontrolle (Gewaltbereitschaft u. a.)<br />
• del<strong>in</strong>quentem Verhalten<br />
• Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sorgeberechtigten bei <strong>der</strong> Erziehung<br />
• drohen<strong>der</strong> Verwahrlosung<br />
• Schwierigkeiten o<strong>der</strong> Verweigerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
• Traumatisierung durch physische, sexualisierte o<strong>der</strong> psychische Gewalt<br />
• Störungen des Sozialverhaltens (hyperk<strong>in</strong>etische Störung u. a.)<br />
• Suchtmittelabhängigkeit <strong>der</strong> Sorgeberechtigten.<br />
Das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehrerer dieser Problematiken führt jedoch nicht zwangsläufig zu e<strong>in</strong>em<br />
Angebot an Erziehungs- beziehungsweise E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe.<br />
Junge Menschen und Familien, die die angebotenen erzieherischen Hilfen auf Dauer ablehnen und<br />
auch nicht über aufsuchende, nachgehende und nie<strong>der</strong>schwellige Angebote erreicht werden können,<br />
können nicht weiter betreut werden. Diese Situation führt meistens zu e<strong>in</strong>er stationären Unterbr<strong>in</strong>gung<br />
<strong>der</strong> jungen Menschen.<br />
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4.4 Leistungen und erwartete Wirkungen<br />
Unsere Zielgruppe s<strong>in</strong>d junge Menschen und <strong>der</strong>en Eltern. Die jungen Menschen leben häufig bei alle<strong>in</strong>erziehenden<br />
Elternteilen. Der Prozentsatz an Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, Arbeitslosigkeit und Verschuldung<br />
ist groß. Die jungen Menschen erhalten im Rahmen von ambulanten Erziehungshilfen E<strong>in</strong>zelfall-,<br />
Gruppenorientierte und Familienorientierte Hilfen und s<strong>in</strong>d im Alter von e<strong>in</strong>em Jahr bis zu 21<br />
Jahren.<br />
4.4.1 Junge Menschen (K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche und junge Erwachsene bis zu e<strong>in</strong>em Alter<br />
von 21 Jahren)<br />
Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
E<strong>in</strong>zelfallorientierte Hilfen (§§ 27, 41<br />
SGB VIII)<br />
Bedarfsgerechte, flexible<br />
und sozialraumorientierte<br />
Hilfen<br />
E<strong>in</strong>zelbetreuung (Hausbesuche,<br />
geme<strong>in</strong>same Freizeitgestaltung)<br />
För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er altersgemäßen<br />
und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen<br />
Entwicklung<br />
Bewältigung von Alltags-, Erziehungs-,<br />
Entwicklungsund<br />
Verhaltensproblemen<br />
Erschließung <strong>in</strong>dividueller<br />
und sozialräumlicher Ressourcen<br />
Lösung von Konflikten und<br />
Krisen<br />
Soziale Integration und eigenverantwortliche<br />
Lebensführung<br />
Persönlichkeitsentwicklung<br />
Die sozialpädagogische Betreuung <strong>der</strong> jungen Menschen und Familien be<strong>in</strong>haltet Telefonate, E<strong>in</strong>zelgespräche,<br />
Hausbesuche (e<strong>in</strong>schließlich Fahrzeiten), Begleitung und aktive Teilnahme am Leben des jungen<br />
Menschen und se<strong>in</strong>er Familie, Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Personen und Institutionen sowie<br />
ressourcenorientierte Vermittlung zusätzlicher o<strong>der</strong> weiterführen<strong>der</strong> Hilfen.<br />
Es werden präventive, beratende, begleitende und unterstützende Hilfen angeboten. Der Bezugsbetreuende<br />
ist für den jungen Menschen und dessen Bezugssystem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel erreichbar und arbeitet<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung mit e<strong>in</strong>er beziehungsweise e<strong>in</strong>em permanenten Stellvertreter(<strong>in</strong>) zusammen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelbetreuung erhalten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen umfangreiche und <strong>in</strong>dividuelle<br />
Unterstützung. Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit besteht dar<strong>in</strong>, die <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen und ihrer Familien zu stärken und zu för<strong>der</strong>n. In E<strong>in</strong>zelgesprächen werden Lebenssituationen<br />
thematisiert und Lösungsstrategien entwickelt. In <strong>der</strong> sozialpädagogischen E<strong>in</strong>zelbetreuung werden<br />
Lebenswelt und Sozialraum <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen e<strong>in</strong>bezogen. Die Schwerpunkte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelbetreuung<br />
orientieren sich an den <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> betreuten K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendli-<br />
Seite 10
chen. Im Rahmen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelarbeit stehen die Bewältigung von Alltagsproblemen, die soziale Integration,<br />
die Lösung von Konflikten und Krisen, die Begleitung <strong>der</strong> Schul- und Berufsausbildung sowie die<br />
Unterstützung zu e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen Freizeitgestaltung im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Bei <strong>der</strong> Betreuung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Alter bis zu sechs Jahren liegen die Schwerpunkte auf dem B<strong>in</strong>dungsverhalten<br />
sowie <strong>der</strong> motorischen, sensorischen, sprachlichen, kognitiven und psychischen Entwicklung.<br />
Wir unterstützen die Familiensysteme bei <strong>der</strong> altersadäquaten För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Wir unterstützen die jungen Menschen bei ihrer Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt und begleiten sie zum<br />
Berufsorientierungstag im Arbeitsamt, zur Ausbildungsmesse und <strong>in</strong>s Berufs<strong>in</strong>formationszentrum.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützen wir sie bei <strong>der</strong> Recherche nach freien Praktikums- und Ausbildungsstellen<br />
sowie bei <strong>der</strong> Verfassung von Bewerbungsunterlagen.<br />
Die jungen Menschen haben die Möglichkeit, Freizeitaktionen wie Basketball, Fußball, Klettern, Radfahren<br />
o<strong>der</strong> Schwimmen zu nutzen, o<strong>der</strong> werden zu externen freizeitpädagogischen Angeboten vermittelt.<br />
Wir ermutigen die jungen Menschen, ihre Fähigkeiten zu erkennen und dadurch ihr Selbstwertgefühl<br />
zu steigern.<br />
Bei regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Hausbesuchen werden die jungen Menschen <strong>in</strong> lebenspraktischen D<strong>in</strong>gen<br />
wie Putzen und Aufräumen ihres Zimmers unterstützt. Darüber h<strong>in</strong>aus begleiten wir die Jugendlichen<br />
zu Behörden und beraten sie bei Antragsstellungen (z. B. ALG II) und f<strong>in</strong>anziellen Fragen.<br />
Wir arbeiten <strong>in</strong>tensiv mit Schulen, <strong>der</strong> Jugendgerichtshilfe, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiater(<strong>in</strong>ne)n, Psychotherapeut(<strong>in</strong>n)en,<br />
Sportvere<strong>in</strong>en und E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Jugendarbeit zusammen.<br />
Die Erreichbarkeit des Bezugsbetreuenden und die daraus resultierende zeitnahe Interventionsmöglichkeit<br />
wird von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und ihren Familien hoch bewertet und gerne <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen.<br />
Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Soziale Gruppenarbeit „Kle<strong>in</strong>e Mädchengruppe“<br />
(nach § 29 SGB VIII)<br />
Die Mädchen im Alter von<br />
sechs bis zehn Jahren können<br />
14-tägig freitags von<br />
15:30 Uhr bis 17:30 Uhr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
geschützten Rahmen an<br />
gruppendynamischen Freizeitaktivitäten<br />
teilnehmen<br />
und soziales Lernen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Gruppe erfahren.<br />
Erwerb beziehungsweise<br />
Entwicklung von<br />
‣ Sozialer Kompetenz<br />
‣ weiblicher Identitätsentwicklung<br />
‣ fe<strong>in</strong>motorischen Fähigkeiten<br />
‣ Sozialraumorientierung<br />
‣ Übernahme von<br />
Verantwortung<br />
‣ Partizipation<br />
‣ kulturellem Interesse<br />
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Die soziale Gruppenarbeit „Kle<strong>in</strong>e Mädchengruppe“ <strong>der</strong> FJHM-Schwanthalerhöhe ist e<strong>in</strong> Angebot für<br />
Mädchen im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>pädagogik. Das Gruppenangebot wurde von drei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen geplant.<br />
Die Durchführung <strong>der</strong> Gruppenarbeit wurde durch zwei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen gewährleistet. Der Ablauf<br />
des Gruppensett<strong>in</strong>gs glie<strong>der</strong>te sich <strong>in</strong> Ankommen (positives E<strong>in</strong>stimmen), Arbeitsphase, geme<strong>in</strong>sames<br />
Aufräumen und Abschlussreflexion.<br />
Die Freizeitaktionen wurden <strong>in</strong> verschiedene Themenblöcke unterglie<strong>der</strong>t. Im Themenblock „Arbeiten<br />
mit den Händen“ wurde gekocht (Snacks und F<strong>in</strong>gerfood), gebacken (Lebkuchenhaus) und gebastelt<br />
(Adventskranz, Kürbisschnitzen).<br />
Im Themenblock „Kultur“ besuchte die Gruppe die Stadtbibliothek im Sozialraum, das K<strong>in</strong><strong>der</strong>theater,<br />
die Seifenblasenausstellung, das Museum Mensch und Natur und das Verkehrsmuseum.<br />
Der Erwerb von sozialen Kompetenzen (Pünktlichkeit, Rücksichtnahme, Kritikfähigkeit, Reflexionsfähigkeit,<br />
Konfliktfähigkeit etc.), die weibliche Identitätsentwicklung, das Erlernen von Strukturen und<br />
das Kennenlernen von neuen Freizeitaktivitäten im Stadtteil s<strong>in</strong>d wichtige Aspekte <strong>der</strong> Mädchengruppe.<br />
Erfahrungen und Kompetenzen <strong>der</strong> Mädchen werden e<strong>in</strong>bezogen und ihre Interessen sowie Wünsche<br />
berücksichtigt. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen übernehmen Verantwortung, jedes Jahr werden e<strong>in</strong> Themenkatalog<br />
sowie Vorschläge für Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe erstellt. Die Regeln erstellen die Gruppenteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
mit Unterstützung durch die pädagogischen Fachkräfte und sie beschließen geme<strong>in</strong>sam Konsequenzen<br />
bei Regelverstößen.<br />
Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Soziale Gruppenarbeit für Mädchen<br />
„Liebe und Sexualität“ (§ 29, 41 SGB<br />
VIII)<br />
Fünf Nachmittage mit jeweils<br />
zwei Stunden für Mädchen<br />
im Alter ab 13 Jahren<br />
Die Mädchen lernen Gefühle<br />
bei sich und an<strong>der</strong>en zu erkennen<br />
und zu benennen.<br />
Sie können Bekanntschaft,<br />
Freundschaft und Liebe unterscheiden<br />
und werde im<br />
Umgang mit dem Verliebtse<strong>in</strong><br />
sicherer.<br />
In <strong>der</strong> sozialen Gruppenarbeit für die Zielgruppe Mädchen ab 13 Jahren wurden mit zwei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
<strong>der</strong> FJHM-Pas<strong>in</strong>g Themen bearbeitet, die schwerpunktmäßig im Bereich Gefühle sowie Differenzierung<br />
von Beziehungen und Sexualität liegen.<br />
Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>pädagogik wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten Sett<strong>in</strong>g mit konstanten Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
prozesshaft den heranwachsenden Mädchen ihre Gefühlswelt bewusstgemacht und <strong>der</strong> Unterschied<br />
zwischen Bekanntschaft, Freundschaft und Liebe herausgearbeitet. Beispielsweise wurde über Selbstportraits<br />
und <strong>in</strong> Rollenspielen dargestellte Flirttechniken spielerisch <strong>der</strong> Umgang mit dem an<strong>der</strong>en Geschlecht<br />
zum Thema gemacht.<br />
Sexualität wurde als Entwicklungsprozess – beg<strong>in</strong>nend mit dem ersten Kennenlernen – thematisiert,<br />
wobei Alter und Entwicklungsstand <strong>der</strong> teilnehmenden Mädchen berücksichtigt wurden.<br />
Die Mädchen erhielten die Gelegenheit, <strong>in</strong> lockerer Atmosphäre über die neuen E<strong>in</strong>drücke zu sprechen.<br />
Am Ende <strong>der</strong> Gruppenarbeit wurde geme<strong>in</strong>sam gekocht und gegessen.<br />
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Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Soziale Gruppenarbeit „Jungengruppe“<br />
(nach § 29 SGB VIII)<br />
Die Jungen können während<br />
<strong>der</strong> Schultage jeden Montag<br />
drei Stunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten<br />
Rahmen <strong>in</strong>teressante<br />
und jungenspezifische<br />
Themen besprechen.<br />
Erwerb beziehungsweise<br />
Entwicklung von<br />
‣ Sozialer Kompetenz<br />
‣ männlicher Identitätsentwicklung<br />
‣ Übernahme von<br />
Verantwortung<br />
‣ Partizipation<br />
‣ Erschließung des Sozialraums<br />
‣ Kennenlernen von<br />
Freizeitaktivitäten<br />
Die Jungen lernen, sich auf<br />
an<strong>der</strong>e zu verlassen, Verantwortung<br />
für sich selbst zu<br />
übernehmen und sich im Alltag<br />
zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />
Die soziale Gruppenarbeit „Jungengruppe“ <strong>der</strong> FJHM-Schwanthalerhöhe ist e<strong>in</strong> Angebot für Jungen im<br />
S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>pädagogik. Das Gruppenangebot wird von zwei Mitarbeitern durchgeführt.<br />
Die Jungen beschäftigten sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jungengruppe im Jahr 2014 mit den Themen Alkohol (Arten und<br />
Auswirkungen), Sexualität (Pornografie, Frauenbil<strong>der</strong>, Aufklärung), Gewalt (Formen von Gewalt, Erfahrungsberichte,<br />
Lösungen für Konflikte) sowie mit Del<strong>in</strong>quenz (Konsequenzen, Strafvollzug). Sie diskutierten<br />
den Umgang mit neuen Medien, ihre Chancen und Risiken und sie erprobten Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Freizeitgestaltung unter dem Aspekt „Wie plane und verbr<strong>in</strong>ge ich s<strong>in</strong>nvoll me<strong>in</strong>e Freizeit?“. Die Jungen<br />
und die Mitarbeitenden beschäftigen sich mit gesun<strong>der</strong> Ernährung, <strong>in</strong> diesem Rahmen fanden im<br />
Büro Koch- und Backabende statt. Außerdem wurden sportliche Aktivitäten (Fußball, Bowl<strong>in</strong>g, Tischtennis)<br />
durchgeführt. Die Jugendlichen besuchten Filmvorstellungen im K<strong>in</strong>o und gestalteten Film- und<br />
Spielabende.<br />
Ziel <strong>der</strong> Jungengruppe ist neben <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit jugendrelevanten Themen die För<strong>der</strong>ung<br />
von <strong>in</strong>dividuellen Stärken <strong>der</strong> männlichen Jugendlichen. Die Gruppe bietet den Teilnehmern e<strong>in</strong>en geschützten<br />
Rahmen, <strong>in</strong> dem sie soziale Kompetenz erwerben können. Mittels <strong>der</strong> Gruppenangebote<br />
(Themen- und Spielabende, Sportaktionen etc.) werden Kompetenzen wie Wahrnehmung, Ausdauer,<br />
Konzentrationsfähigkeit und Frustrationstoleranz <strong>der</strong> Jungen gesteigert. Im Gruppenkontext haben die<br />
Jungen die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen, lernen den Sozialraum kennen und können<br />
unterschiedliche Freizeitaktivitäten ausprobieren.<br />
Die Erfahrungen und Kompetenzen <strong>der</strong> Jungen werden e<strong>in</strong>bezogen, ihre Interessen und Wünsche berücksichtigt.<br />
Die Teilnehmer übernehmen Verantwortung, jedes Jahr werden e<strong>in</strong> Themenkatalog sowie<br />
Vorschläge für Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe erstellt. Die Regeln erstellen die Gruppenteilnehmer mit Unterstützung<br />
durch die pädagogischen Fachkräfte und sie beschließen die Konsequenzen bei Regelverstößen.<br />
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Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Soziale Gruppenarbeit „Hausaufgabengruppe<br />
mit Mittagessen“ (nach §<br />
29 SGB VIII)<br />
Die jungen Menschen können<br />
an drei Nachmittagen<br />
pro Woche (Montag, Dienstag,<br />
Donnerstag) während<br />
<strong>der</strong> Schultage strukturiert<br />
Hausaufgaben anfertigen.<br />
Abschluss e<strong>in</strong>er Schulund/o<strong>der</strong><br />
Berufsausbildung<br />
Die soziale Gruppenarbeit „Hausaufgabengruppe mit Mittagessen“ <strong>der</strong> FJHM-Schwanthalerhöhe ist<br />
e<strong>in</strong> Angebot für junge Menschen, unter dem Schuljahr montags, dienstags und donnerstags von 13:00<br />
bis 16:00 Uhr das Mittagessen geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>zunehmen und Hausaufgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em strukturierten<br />
Rahmen anzufertigen. Das Angebot kann von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen aller Schulformen (Gymnasium,<br />
Realschule, Mittelschule, För<strong>der</strong>zentren etc.) genutzt werden und wird von zwei Mitarbeitenden<br />
angeboten.<br />
Die Mitarbeitenden achten darauf, dass das Mittagessen ausgewogen, frisch, gesund und jahreszeitorientiert<br />
zubereitet wird. Das Ritual des geme<strong>in</strong>samen Mittagessens ermöglicht den Jugendlichen,<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe und mit den Mitarbeitenden auszutauschen. Die feste Struktur und die geltenden<br />
Regeln bieten den jungen Menschen verlässliche Bed<strong>in</strong>gungen und Orientierung.<br />
Die jungen Menschen haben die Möglichkeit, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten Rahmen ihre Hausaufgaben anzufertigen<br />
o<strong>der</strong> sich auf Proben vorzubereiten. Bei Schwierigkeiten können sie sich an die zuständigen<br />
Mitarbeitenden wenden.<br />
Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Soziale Gruppenarbeit Familien Entlastende<br />
Gruppe (FEG) (nach § 29<br />
SGB VIII)<br />
Die Familien Entlastende<br />
Gruppen Schwanthalerhöhe<br />
und Bogenhausen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
strukturiertes Angebot für<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter von neun bis<br />
14 Jahren.<br />
Stabilisierung und Erweiterung<br />
<strong>der</strong> emotionalen Entwicklung<br />
Verbesserung <strong>der</strong> psychosozialen<br />
Kompetenz<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>er gelungenen<br />
Nähe-Distanz-Regulierung<br />
und e<strong>in</strong>es angemessenen<br />
Sozialverhaltens<br />
H<strong>in</strong>führung zu selbstständiger<br />
Bewältigung lebenspraktischer<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Stärkung <strong>der</strong> Selbsthilfepotenziale<br />
des K<strong>in</strong>des und <strong>der</strong><br />
Eltern<br />
Erreichen verbesserter Erziehungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Familie<br />
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För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz<br />
<strong>der</strong> Eltern<br />
Entlastung <strong>der</strong> Herkunftsfamilie<br />
Sicherung des Verbleibs des<br />
K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herkunftsfamilie<br />
Die Familien Entlastenden Gruppen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> strukturiertes Angebot für K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter von neun bis 14<br />
Jahren aus den Sozialregionen Bogenhausen, Sendl<strong>in</strong>g und Schwanthalerhöhe. Jede FEG hält zwölf<br />
Plätze vor, die aufgrund des flexiblen Buchungssystems von <strong>in</strong>sgesamt 18 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n belegt werden können.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden während <strong>der</strong> Schultage von 12:00 bis 16:30 Uhr betreut. Sie erhalten e<strong>in</strong> Mittagessen,<br />
Hausaufgabenbetreuung, strukturierte Freizeitgestaltung und angeleitete Reflexion des Tages.<br />
In den Ferien können pro FEG bis zu sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong> von 9:00 bis 16:30 Uhr an e<strong>in</strong>em abwechslungsreichen<br />
Ferienprogramm <strong>in</strong> und außerhalb München (z. B. Besuche im Museum, Schwimmbad, Salzbergwerk,<br />
Rodelbahn) teilnehmen.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen unter an<strong>der</strong>em, ihr Verhalten zu reflektieren, Konfliktlösungen im Rahmen von Rollenspielen<br />
e<strong>in</strong>zuüben, Entspannungsmethoden anzuwenden, e<strong>in</strong>e abwechslungsreiche Freizeitgestaltung<br />
zu nutzen und sich effektiv auf den Unterricht vorzubereiten.<br />
Zudem wird im Rahmen <strong>der</strong> FEG bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> für verschiedene Themen geweckt.<br />
Im Jahr 2014 wurde schwerpunktmäßig das Thema „Gesunde Ernährung“ mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n erarbeitet.<br />
Es f<strong>in</strong>den regelmäßig Eltern- und Familiengespräche und Gespräche mit Kooperationspartnern (Lehrkräfte,<br />
Therapeut<strong>in</strong>nen und Therapeuten, <strong>AEH</strong>-Träger etc.) statt.<br />
4.4.2 Ältere Jugendliche, junge Erwachsene<br />
Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Soziale Gruppenarbeit „16 Plus“ (§§<br />
29, 41 SGB VIII)<br />
Junge Menschen ab 16 Jahren<br />
gestalten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em lebensweltorientierten<br />
Sett<strong>in</strong>g<br />
eigenverantwortlich<br />
Aktivitäten.<br />
Erwerb/Entwicklung von<br />
‣ Verantwortungsübernahme<br />
‣ Sozialer Kompetenz<br />
‣ Alltagskompetenz<br />
‣ hauswirtschaftlichen<br />
Fähigkeiten<br />
‣ Partizipation<br />
‣ Kritikfähigkeit<br />
‣ Frustrationstoleranz<br />
‣ Entwicklung zu e<strong>in</strong>er<br />
eigenverantwortlichen<br />
und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen<br />
Persönlichkeit<br />
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Das Angebot <strong>der</strong> Sozialen Gruppenarbeit „Betreutes E<strong>in</strong>zelwohnen“ <strong>der</strong> FJHM-Schwanthalerhöhe richtet<br />
sich an junge Menschen ab 16 Jahren. Zielgruppe s<strong>in</strong>d die Leistungsempfänger(<strong>in</strong>nen) des E<strong>in</strong>zelbetreuten<br />
Wohnens sowie <strong>der</strong> Ambulanten Erziehungshilfe, bei denen die Verselbstständigung im Fokus<br />
steht.<br />
Die Gruppe traf sich 2014 im 14-tägigen Rhythmus von 18:30 bis 21:00 Uhr. Die Term<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Themenblöcke<br />
geglie<strong>der</strong>t: Kochen, Kultur, Sport. 2014 wurde <strong>der</strong> Block Kochen durchgeführt. Das Gruppenangebot<br />
wird von zwei Mitarbeitenden geleitet.<br />
Inhalte <strong>der</strong> Gruppenterm<strong>in</strong>e waren: Verselbstständigung, Haushaltsplanung und -pflege, E<strong>in</strong>kaufsberatung<br />
(Budget, Qualität, Menüplanung), kostengünstiges und zeiteffizientes Kochen, gesunde Ernährung,<br />
<strong>in</strong>ternationale Essgewohnheiten, spezielle Kostformen und Materialkunde (Haushaltsartikel,<br />
Elektrogeräte). Die jungen Menschen bestimmten die Inhalte <strong>der</strong> Gruppenterm<strong>in</strong>e im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Partizipation<br />
durch ihre Erfahrungen, Kompetenzen und Präferenzen mit.<br />
Ziel des Sozialen Gruppenangebots war die Übernahme von Verantwortung für die Zubereitung e<strong>in</strong>es<br />
Drei-Gänge-Menüs und die gastfreundliche Bewirtung e<strong>in</strong>er Gruppe. Durch die unmittelbare Rückmeldung<br />
<strong>der</strong> Teilnehmenden erfuhren die jungen Menschen Erfolgserlebnisse, Lob, aber auch konstruktive<br />
Kritik und konnten so vorhandene Ressourcen ausbauen. Die handwerkliche und zeitliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
steigerte die Frustrationstoleranz <strong>der</strong> jungen Menschen. In e<strong>in</strong>er freundlichen Atmosphäre<br />
erlernten die jungen Menschen e<strong>in</strong>en respektvollen und achtsamen Umgang mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
4.4.3 Eltern und Personensorgeberechtigte<br />
Leistungen/Produkt/Dienstleistung Kurze Beschreibung Erwartete Wirkung <strong>der</strong> Leistungen<br />
Familienorientierte Hilfen – „Mutter-K<strong>in</strong>d-Gruppe“<br />
(§ 29 SGB VIII)<br />
Familienorientierte Hilfen und Soziale<br />
Gruppenarbeit „Elterngruppe“ (§<br />
29 SGB VIII)<br />
Mütter können an <strong>der</strong> Mutter-K<strong>in</strong>d-Gruppe<br />
<strong>der</strong> Flexiblen<br />
Jugendhilfe München-<br />
Haidhausen teilnehmen und<br />
üben, auf die Signale ihrer<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu achten, diese richtig<br />
zu <strong>in</strong>terpretieren und<br />
prompt zu reagieren. Die<br />
Mütter werden bei Ess-,<br />
Spiel- und Wickelsituationen<br />
gefilmt und die Szenen<br />
werden geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Müttern ausgewertet.<br />
Die Elterngruppen im Kontext<br />
<strong>der</strong> FEG Bogenhausen<br />
und Schwanthalerhöhe sowie<br />
im Kontext <strong>der</strong> <strong>AEH</strong> f<strong>in</strong>den<br />
regelmäßig statt.<br />
Die Mütter übernehmen Verantwortung,<br />
ihre erzieherische<br />
Kompetenz wird gestärkt.<br />
Familiäre Ressourcen<br />
und Selbsthilfepotenziale<br />
werden geför<strong>der</strong>t und nutzbar<br />
gemacht.<br />
Die Eltern übernehmen Verantwortung<br />
und werden <strong>in</strong> ihrer<br />
erzieherischen Kompetenz<br />
gestärkt. Familiäre Ressourcen<br />
und Selbsthilfepotenziale<br />
werden geför<strong>der</strong>t<br />
und nutzbar gemacht.<br />
Die Struktur e<strong>in</strong>er Eltern- beziehungsweise Müttergruppe ist e<strong>in</strong> Wechsel zwischen Erfahrungsaustausch<br />
<strong>der</strong> Eltern beziehungsweise <strong>der</strong> Mütter, offener Diskussion und Wissensvermittlung.<br />
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Schwerpunktthemen s<strong>in</strong>d Anregungen zur Unterstützung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Anfertigung <strong>der</strong> Hausaufgaben,<br />
Gestaltung des häuslichen Umfelds und <strong>der</strong> häuslichen Arbeitsatmosphäre, Familienregeln und<br />
wirkungsvolle Auffor<strong>der</strong>ungen, Kriterien und Bed<strong>in</strong>gungen für Regeln, Regel versus Bitte, Familienrat,<br />
sogenannte „natürliche Konsequenzen“ (wenn beispielsweise e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Glas umstößt und von den<br />
Eltern aufgefor<strong>der</strong>t wird, die verschüttete Flüssigkeit aufzuwischen) , Unterscheidung von Konsequenzen,<br />
Regelverstöße und angemessene Reaktionen, Schlafumgebung und Voraussetzungen für gesunden<br />
Schlaf, Ergebnisse aktueller Schlafforschung, Freizeitverhalten, geme<strong>in</strong>sames Spielen, Medienkompetenz,<br />
Fernsehverhalten, k<strong>in</strong>dgerechte Sendungen, Internetseiten und Computerspiele, Verhaltensanregungen<br />
zu verantwortungsvollem und geme<strong>in</strong>samem Medienkonsum, Freiwillige Selbstkontrolle<br />
(FSK) und Stärkung <strong>der</strong> Vorbildfunktion.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Elterngruppe <strong>der</strong> FJHM-Schwanthalerhöhe werden die Familien bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />
von Alltagsproblemen wie Haushalts- und F<strong>in</strong>anzplanung, bei behördlichen Angelegenheiten sowie im<br />
Umgang mit Konflikten und Krisen beraten und unterstützt. Wichtig ist dabei die Aktivierung <strong>der</strong> Ressourcen<br />
<strong>der</strong> Familie und <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Familienmitglie<strong>der</strong>. Schwerpunkte <strong>der</strong> Familienarbeit s<strong>in</strong>d Beratung<br />
<strong>in</strong> Erziehungsfragen, konkrete Unterstützung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung von Erziehungsvorgängen sowie<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beziehungs- und Konfliktfähigkeit zwischen Eltern und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n beziehungsweise Jugendlichen.<br />
Die Durchführung von regelmäßigen Familiengesprächen ist maßgeblich.<br />
Die Eltern werden dar<strong>in</strong> unterstützt, <strong>in</strong> ihrem Alltag e<strong>in</strong>e Tages- und Wochenstruktur zu erstellen und<br />
zu etablieren. In E<strong>in</strong>zelfällen werden sie beim E<strong>in</strong>kaufen, Kochen etc. begleitet und beraten. Konkrete<br />
Fragestellungen wie Anmeldung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippen, Behördenkontakt, K<strong>in</strong><strong>der</strong>arztkonsultation o<strong>der</strong> berufliche<br />
Integration können die Eltern bei den Gruppenterm<strong>in</strong>en erörtern und sich aktiv um Unterstützung<br />
bemühen.<br />
5 Gesellschaftliche Wirkung<br />
5.1 E<strong>in</strong>gesetzte Ressourcen<br />
5.1.1 F<strong>in</strong>anzielle Ressourcen<br />
Die Betreuungskosten wurden pauschal vom Stadtjugendamt München <strong>in</strong> Höhe von 81.333,58 € pro<br />
Stelle und Jahr erstattet. Im Jahr 2014 wurden <strong>in</strong>sgesamt 20,5 Stellen pauschal f<strong>in</strong>anziert: sechs <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>AEH</strong>-Haidhausen, 3,5 <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Neuhausen, vier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g und sieben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Schwanthalerhöhe.<br />
Gegebenenfalls notwendige zusätzliche Leistungen wie Kosten für Leistungsför<strong>der</strong>nde Maßnahmen<br />
(träger<strong>in</strong>terne Beschulungsmaßnahme), Fachdienst, Dolmetscher(<strong>in</strong>nen) o<strong>der</strong> spezielle Sachaufwendungen<br />
werden nach Rücksprache mit dem Leistungsträger im Bedarfsfall dazu geschaltet und geson<strong>der</strong>t<br />
<strong>in</strong> Rechnung gestellt.<br />
5.1.2 Räumliche und materielle Ressourcen<br />
Der <strong>AEH</strong>-Haidhausen stehen drei Büroräume, e<strong>in</strong> Gruppenraum, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Besprechungszimmer und<br />
e<strong>in</strong>e Küchenzeile zur Verfügung. Zusätzlich kann <strong>der</strong> zur Geschäftsstelle gehörende Besprechungsraum<br />
im Souterra<strong>in</strong> für Gruppenaktionen genutzt werden. Die Familien Entlastende Gruppe Bogenhausen<br />
betreut die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> zwei Gruppenräumen, dazu verfügt sie über e<strong>in</strong>e Küche und e<strong>in</strong> Büro, das auch<br />
als Besprechungsraum verwendet wird.<br />
Der <strong>AEH</strong>-Neuhausen stehen zwei Büroräume, e<strong>in</strong> Gruppenraum, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Besprechungsraum, e<strong>in</strong>e<br />
Küche, e<strong>in</strong> Esszimmer und e<strong>in</strong> großzügiger E<strong>in</strong>gangsbereich zur Verfügung.<br />
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Der <strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g stehen zwei Büroräume, zwei Beratungsräume und e<strong>in</strong>e Küche zur Verfügung. In e<strong>in</strong>em<br />
externen Ladenbüro ist e<strong>in</strong> großzügiger Gruppenraum mit Kochnische vorhanden.<br />
Der <strong>AEH</strong>-Schwanthalerhöhe stehen drei Büroräume, zwei Besprechungszimmer, e<strong>in</strong> Gruppenraum und<br />
e<strong>in</strong>e Küche zur Verfügung. Die Familien Entlastende Gruppe Schwanthalerhöhe betreut die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
drei k<strong>in</strong>dgerecht ausgestatteten Gruppenräumen und verfügt über e<strong>in</strong>e Küche.<br />
In diesen Räumlichkeiten werden unter an<strong>der</strong>em E<strong>in</strong>zelbetreuung, Familienarbeit, soziale Gruppenarbeit<br />
o<strong>der</strong> begleiteter Umgang für Eltern angeboten. Sie s<strong>in</strong>d mit diversen attraktiven Angeboten wie<br />
Kicker, Dart-Scheibe, PlayStation, Brettspielen, Flipchart und Internetzugang ausgerüstet.<br />
Um die Randgebiete des Sozialraumes gut erreichen zu können, verfügt die <strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g über e<strong>in</strong><br />
Dienstfahrzeug.<br />
5.1.3 Personelle Ressourcen<br />
Die Gesamtzahl <strong>der</strong> Mitarbeitenden <strong>in</strong> den vier Teams <strong>der</strong> FJHM lag bei 38 Mitarbeitenden. Davon<br />
waren 35 <strong>in</strong> Vollzeit und drei <strong>in</strong> Teilzeit beschäftigt. Alle Mitarbeitenden haben e<strong>in</strong> (sozial)pädagogisches<br />
Studium abgeschlossen.<br />
E<strong>in</strong>zelne Mitarbeitende verfügen über folgende Zusatzqualifikationen:<br />
• Video-Home-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (VHT)<br />
• Video-Interaktions-Diagnostik (VID)<br />
• Life Space Crisis Intervention (LSCI) / Senior Tra<strong>in</strong>er LSCI<br />
• Systemische Beratung<br />
• Systemische Familientherapie<br />
• Systemische Interaktionsberatung (S.I.T.)<br />
• Systemische Pädagogik<br />
• Entwicklungspsychologische Beratung<br />
• Konfrontative Pädagogik<br />
• Case Management<br />
• Gestalttherapie<br />
• Supervision<br />
• Mediation<br />
• Sozialwirtschaft<br />
Die Jugendhilfe Oberbayern bietet ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich über die DWRO-Consult<br />
gGmbH ohne eigenen f<strong>in</strong>anziellen E<strong>in</strong>satz weiter zu qualifizieren. Im Jahr 2014 nahmen Mitarbeitende<br />
an Fortbildungen zu den Themen Konfrontative Pädagogik, Systemische Familientherapie, Systemische<br />
Beratung, Case Management, Video-Home-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Life Space Crisis Intervention, Systemische Interaktionsberatung<br />
und E<strong>in</strong>arbeitungswissen teil. E<strong>in</strong>e erfolgreiche Teilnahme wird über e<strong>in</strong> Zertifikat besche<strong>in</strong>igt.<br />
Unsere Mitarbeitenden werden <strong>in</strong> ihrer Arbeit mit den jungen Menschen und ihren Familien von Praktikant(<strong>in</strong>n)en<br />
und Ehrenamtlichen unterstützt.<br />
Neben Supervision können die Teams zusätzlich auf träger<strong>in</strong>terne Ressourcen wie psycho-logischen<br />
Fachdienst, Nutzervertrag mit Statt-Auto und zentrale Verwaltung zurückgreifen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus bestehen Kooperationen auf allen relevanten Ebenen mit<br />
• Sozialbürgerhäusern (Regionales Fachteam, Kooperationstreffen, Fortbildungen, Fachtage)<br />
• im Sozialraum tätigen E<strong>in</strong>richtungen und Trägern (Fachtage, Run<strong>der</strong> Tisch, Facharbeitskreise)<br />
• Freiwilligenagenturen<br />
• Schulen<br />
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• Kle<strong>in</strong>- und Großunternehmen aus <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
Die Geschäftsbereichsleitung steht den Teams ebenfalls je<strong>der</strong>zeit für Rückfragen zur Verfügung.<br />
5.1.4 Sonstige Ressourcen<br />
Die Verwaltung und das Human Ressource Management erfolgen zentral über den Träger <strong>in</strong> Rosenheim<br />
bzw. Bad Aibl<strong>in</strong>g. Aufgrund <strong>der</strong> engen Kooperation mit dem Geschäftsbereich Elementarpädagogik<br />
München kann die FJHM auf e<strong>in</strong> breitgefächertes Fach- und Erfahrungswissen sowie auf die vielfältigen<br />
Angebote <strong>der</strong> Geschäftsstelle zurückgreifen. Die langjährige und stabile Verortung <strong>in</strong> den Sozialräumen<br />
unterstützt die Etablierung neuer Angebote.<br />
Die Arbeitsplätze unserer Fachkräfte s<strong>in</strong>d alle mit e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen IT-Umgebung ausgestattet. Aktuelle<br />
Bürosoftware steht den Mitarbeitenden zur Verfügung. Mit Infosozial® arbeitet die Jugendhilfe<br />
Oberbayern mit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> mächtigsten Verwaltungssoftware für Soziale Dienstleister im deutschsprachigen<br />
Raum. Neben <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> täglichen Arbeit, sichert <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> webbasierten<br />
Software die Qualitätskontrolle und die ermöglicht die Messung <strong>der</strong> Wirkungen unserer Leistungen.<br />
In <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong> Geschäftsstelle München ist e<strong>in</strong> umfangreicher Bestand an Fachliteratur vorhanden,<br />
<strong>der</strong> von den Mitarbeitenden für das persönliche Studium o<strong>der</strong> zur Vorbereitung <strong>der</strong> Angebote<br />
je<strong>der</strong>zeit unbürokratisch genutzt werden kann.<br />
Jedes Team <strong>der</strong> FJHM hat regelmäßige Team- und Supervisionszeiten. Die Mitarbeitenden können bis<br />
zu zehn Tage pro Jahr für Fort- und/o<strong>der</strong> Weiterbildungen vom Dienst freigestellt werden. Es gibt Klausuren<br />
zur Teambildung und zur Bearbeitung von aktuell relevanten Fragen. E<strong>in</strong>e Teamklausur umfasst<br />
zwei bis drei Tage und e<strong>in</strong>e Themenklausur zwei Tage, jährlich werden etwa sechs Themenklausuren<br />
durchgeführt. Alle Mitarbeitenden haben drei bis vier (bei Bedarf auch mehr) Mitarbeitendengespräche<br />
mit ihrer Bereichsleitung.<br />
Diese zeitlichen Ressourcen stellt <strong>der</strong> Träger als Personalentwicklungsmaßnahmen beziehungsweise<br />
zur Qualitätssicherung zur Verfügung. Darüber h<strong>in</strong>aus organisiert die Geschäftsstelle München e<strong>in</strong>e<br />
Weihnachtsfeier. Es werden Betriebsausflüge für alle Mitarbeitenden angeboten.<br />
Die Mitarbeitenden br<strong>in</strong>gen sich über die bezahlte Arbeitszeit durch ihr Engagement, ihre Leidenschaft<br />
und ihre Persönlichkeit <strong>in</strong> den Träger e<strong>in</strong>. Sie übernehmen die Präsentation <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
und die Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise bei Ausflügen o<strong>der</strong> auf Veranstaltungen. Sie s<strong>in</strong>d an <strong>der</strong><br />
Teamentwicklung <strong>in</strong>teressiert. Je<strong>der</strong> Mitarbeitende br<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong> Fachwissen und se<strong>in</strong>e persönlichen<br />
Erfahrungen <strong>in</strong> das Team e<strong>in</strong> und trägt so zur Angebotsvielfalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> (sozial)pädagogischen Arbeit<br />
bei. Die erworbenen Zusatzqualifikationen werden <strong>in</strong> die tägliche Arbeit am und für den jungen Menschen<br />
e<strong>in</strong>bezogen und bereichern somit den Alltag aller Beteiligten.<br />
5.2 Erbrachte Leistungen<br />
Im Jahr 2014 wurden ca. 20.000 Betreuungsstunden im Bereich <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> erbracht. Diese verteilten<br />
sich wie folgt auf die verschiedenen Leistungsarten:<br />
E<strong>in</strong>zelbetreuung (z. B. sportliche Aktionen, Kennenlernen kultureller Angebote wie Ausstellungen,<br />
Museen, Zirkus; Konfliktklärung, Krisengespräche, E<strong>in</strong>üben von Frustrationstoleranz,<br />
Ausdauer und Konzentration durch spielerische Aktionen, Beratung <strong>in</strong><br />
Problemsituationen, E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> die Hilfeplanung über gezielte E<strong>in</strong>zelgespräche)<br />
Familienarbeit (z. B. Elterngespräche, Video-Home-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, begleiteter Umgang, Erziehungsberatung,<br />
Hilfeplanung)<br />
11,0 %<br />
18,0 %<br />
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Soziale Gruppenarbeit (z. B. Mädchengruppe, Kochgruppe, Hausaufgabengruppe, FEG) 16,0 %<br />
Projektarbeit (z. B. Snowboard-, Berl<strong>in</strong>-, Auschwitz-, Mutter/Vater-K<strong>in</strong>d-, K<strong>in</strong><strong>der</strong>-, Eltern-<br />
und Weihnachtsprojekt)<br />
4,0 %<br />
Leistungsför<strong>der</strong>nde Maßnahmen (träger<strong>in</strong>terner Fachdienst) 10,0 %<br />
Ke<strong>in</strong>e Teilnahme <strong>der</strong> Leistungsempfänger (kurzfristige Absage bzw. Nichtersche<strong>in</strong>en<br />
<strong>der</strong> Leistungsempfänger)<br />
6,0 %<br />
Fahrzeiten 2,0 %<br />
sonstige Leistungen (z. B. Dokumentation, Berichterstellung, Fallbesprechung im Teamgespräch<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Supervision, Kontakte zu Schulen, Ärzten, Ämtern, Übergabegespräche<br />
bei Urlaub, Vor- und Nachbereitungszeiten)<br />
30,0 %<br />
5.3 Erreichte Wirkungen<br />
Im vergangenen Jahr wurden 154 junge Menschen und ihre Angehörigen im Rahmen <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong><br />
betreut.<br />
Die nachfolgenden Evaluationsergebnisse beziehen sich auf die 83 Maßnahmen, die im Jahr 2014 beendet<br />
wurden.<br />
Geschlechterverteilung (N=154, n=83)<br />
Weiblich<br />
41%<br />
Männlich<br />
59%<br />
34 <strong>der</strong> entlassenen Leistungsempfänger(<strong>in</strong>nen) waren weiblich, 49 männlich. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
zeigt sich hier ke<strong>in</strong>e signifikante Verän<strong>der</strong>ung. Vier Leistungsempfänger waren im Vorschulalter, 35waren<br />
schulpflichtige K<strong>in</strong><strong>der</strong>, 35 Jugendliche sowie neun im Alter zwischen 18 und 20 Jahren.<br />
Seite 20
Altersstruktur (N=154, n=83)<br />
42,17% 42,17%<br />
4,82%<br />
10,84%<br />
0 bis 5 6 bis 13 14 bis 17 18 bis 20<br />
55 <strong>der</strong> 82 jungen Menschen hatten die deutsche, 15 e<strong>in</strong>e europäische und e<strong>in</strong> Leistungsempfänger<br />
e<strong>in</strong>e afrikanische Staatsbürgerschaft. Zwei Drittel unserer Leistungsempfänger im Jahr 2014 hatten somit<br />
die deutsche Staatsbürgerschaft. Die (vor<strong>der</strong>)asiatischen Leistungsempfänger stammten vorrangig<br />
aus dem Irak.<br />
67,1%<br />
18,3%<br />
9,8%<br />
4,9%<br />
Die durchschnittliche Maßnahmendauer betrug 22,7 Monate und liegt damit unter den gewünschten<br />
24 Monaten. 56 Maßnahmen konnten <strong>in</strong>nerhalb von zwei Jahren beendet werden. Allerd<strong>in</strong>gs konnte<br />
die Maßnahmendauer von zwei Jahren <strong>in</strong> 27 Maßnahmen nicht e<strong>in</strong>gehalten werden, Ursache hierfür<br />
waren Multiproblemlagen <strong>der</strong> Familien (z. B. psychische Erkrankungen <strong>der</strong> Eltern <strong>in</strong> Trennungssituationen),<br />
die e<strong>in</strong>e längere Betreuungsdauer erfor<strong>der</strong>ten.<br />
Maßnahmendauer (N=154, n=83)<br />
36%<br />
2%<br />
7%<br />
22%<br />
19%<br />
13%<br />
bis 3 Monate 3 - 6 Monate 6 - 12 Monate 1 - 2 Jahre 2 - 3 Jahre über 3 Jahre<br />
Seite 21
K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutz<br />
Erziehungskompetenz<br />
Familienkompetenz<br />
Emotionales Wohl<br />
Psychisches Wohl<br />
Physisches Wohl<br />
Selbstständigkeit<br />
Selbstbestimmung<br />
Legalverhalten<br />
Sozialkompetenz<br />
Zielekategorien (N=586)<br />
Insgesamt wurden <strong>in</strong> den Hilfeplanungen<br />
<strong>der</strong> 83 beendeten Fälle 586<br />
Ziele vere<strong>in</strong>bart. Im Durchschnitt<br />
wurden mit jedem Leistungsempfänger<br />
und se<strong>in</strong>en Angehörigen sieben<br />
Ziele vere<strong>in</strong>bart.<br />
Der höchste Anteil <strong>der</strong> Hilfeplanziele<br />
betraf die Kategorien Erziehungskompetenz<br />
und Leistungserfolg. Familienkompetenz<br />
und Selbstbestimmung<br />
wurden an zweiter Stelle gewählt.<br />
In den Kategorien Wirtschaftskompetenz<br />
und Legalverhalten wurden<br />
wenige Ziele vere<strong>in</strong>bart.<br />
Wirtschaftskompetenz<br />
Freizeitkompetenz<br />
Alltagskompetenz<br />
Leistungserfolg<br />
Leistungsmotivation<br />
0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0%<br />
Sechs Prozent <strong>der</strong> Hilfeplanziele wurden bis zum Maßnahmenende nicht, 15 Prozent teilweise, 20 Prozent<br />
überwiegend und 54 Prozent völlig erreicht. Fünf Prozent <strong>der</strong> Ziele wurden sogar übertroffen.<br />
Insgesamt wurden 79 Prozent aller Zielvere<strong>in</strong>barungen erreicht.<br />
Zielerreichung (N=586)<br />
53,58%<br />
6,14%<br />
15,36% 19,80%<br />
5,12%<br />
nicht erreicht teilweise erreicht überwiegend<br />
erreicht<br />
völlig erreicht<br />
übertroffen<br />
E<strong>in</strong> differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man die positive Zielerreichung <strong>in</strong> Bezug auf die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Zielekategorien betrachtet.<br />
Seite 22
Positive Zielerreichung (N=586)<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutz<br />
Erziehungskompetenz<br />
Familienkompetenz<br />
Emotionales Wohl<br />
Psychisches Wohl<br />
Physisches Wohl<br />
Selbstständigkeit<br />
Selbstbestimmung<br />
67%<br />
58%<br />
50%<br />
55%<br />
60%<br />
47%<br />
65%<br />
79%<br />
Legalverhalten<br />
0%<br />
Sozialkompetenz<br />
Wirtschaftskompetenz<br />
Freizeitkompetenz<br />
Alltagskompetenz<br />
Leistungserfolg<br />
Leistungsmotivation<br />
63%<br />
60%<br />
52%<br />
63%<br />
60%<br />
53%<br />
61 <strong>der</strong> 73 abgeschlossenen Fälle endeten regulär nach Hilfeplan. Neun Maßnahmen wurden von e<strong>in</strong>em<br />
<strong>der</strong> Beteiligten abgebrochen, davon sechs durch die Leistungsberechtigten.<br />
Ursache hierfür ist e<strong>in</strong>e zunehmende Anzahl an <strong>AEH</strong>-Maßnahmen, die im Zwangskontext (gerichtliche<br />
Auflage, Vermeidung von Fremdunterbr<strong>in</strong>gung etc.) entstanden s<strong>in</strong>d und bei denen die Motivation zur<br />
Mitarbeit <strong>der</strong> Leistungsberechtigten beziehungsweise -empfänger nur ger<strong>in</strong>g ausgebildet ist.<br />
Vier Maßnahmen endeten aus an<strong>der</strong>en Gründen, zumeist durch Umzüge.<br />
Austrittsgrund (N=154, n=73)<br />
An<strong>der</strong>e Gründe<br />
4,11%<br />
Regulär nach Hilfeplan<br />
83,56%<br />
Abbruch durch Verhaftung<br />
Abbruch durch Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />
Abbruch durch Leistungsträger<br />
Abbruch durch Leistungsberechtigten<br />
0,00%<br />
1,37%<br />
2,74%<br />
8,22%<br />
Seite 23
Bei 51 von 73 Maßnahmen war nach Beendigung ke<strong>in</strong>e Anschlusshilfe erfor<strong>der</strong>lich. Bei fünf Maßnahmen<br />
war lediglich e<strong>in</strong>e weniger <strong>in</strong>tensive weiterführende Hilfe notwendig.<br />
Bei weiteren elf Maßnahmen war e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Anschlusshilfe erfor<strong>der</strong>lich. Hierbei handelte es sich<br />
vor allem um stationäre Maßnahmen o<strong>der</strong> betreutes Wohnen, bei denen die ambulante Erziehungshilfe<br />
teilweise als Zwischenlösung <strong>in</strong>stalliert wurde.<br />
69,9%<br />
Nachfolgende Hilfe (N=154, n=73)<br />
6,8% 8,2%<br />
15,1%<br />
0,0%<br />
Ke<strong>in</strong>e Hilfe<br />
Weniger <strong>in</strong>tensive<br />
Hilfe<br />
Gleich <strong>in</strong>tensive<br />
Hilfe<br />
Intensivere Hilfe<br />
An<strong>der</strong>e Hilfe<br />
56 <strong>der</strong> 83 <strong>in</strong> 2014 entlassenen jungen Menschen konnten h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zufriedenheit mit <strong>der</strong> von<br />
<strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe München angebotenen Hilfe befragt werden. Davon waren 44 mit <strong>der</strong> Betreuung<br />
sehr zufrieden, zehn eher zufrieden zwei teilweise zufrieden und niemand eher unzufrieden.<br />
Ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Leistungsempfänger war sehr unzufrieden.<br />
Die jungen Menschen waren vor allem mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelbetreuung (96 %), <strong>der</strong> Betreuung <strong>in</strong>sgesamt (92<br />
%) und <strong>der</strong> Familienarbeit (93 %), sehr o<strong>der</strong> eher zufrieden. Nur leicht ger<strong>in</strong>ger fiel die Bewertung <strong>der</strong><br />
Bereiche Aufnahme und Hilfeplanung mit 85 Prozent aus.<br />
65%<br />
Leistungsempfängerzufriedenheit (N=83, n=56)<br />
27%<br />
8%<br />
0% 0%<br />
Sehr zufrieden Eher zufrieden Teils, teils Eher unzufrieden Sehr unzufrieden<br />
Die Zufriedenheit <strong>der</strong> Personensorgeberechtigten und Vormund<strong>in</strong>nen beziehungsweise Vormunde<br />
ergibt e<strong>in</strong> positives Bild. Es gelang uns bei 62 von 83 beendeten Maßnahmen die Leistungsberechtigten<br />
zu befragen: 48 <strong>der</strong> Leistungsberechtigten waren mit den Leistungen sehr zufrieden, zehn eher zufrieden<br />
und drei teilweise zufrieden. Eher unzufrieden war ke<strong>in</strong>er und sehr unzufrieden war e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
Leistungsberechtigten.<br />
Die höchsten Zustimmungsraten erhielten wir hier für die Familienarbeit (91 %), E<strong>in</strong>zelbetreuung (100<br />
%), Hilfeplanung (94 %) und Aufnahme (90 %). Mit <strong>der</strong> Gruppenarbeit waren 84 Prozent sehr o<strong>der</strong> eher<br />
zufrieden.<br />
Seite 24
72%<br />
Leistungsberechtigtenzufriedenheit (N=83, n=62)<br />
24%<br />
4%<br />
0% 0%<br />
Sehr zufrieden Eher zufrieden Teils, teils Eher unzufrieden Sehr unzufrieden<br />
Wir konnten 55 <strong>der</strong> 83 fallzuständigen Mitarbeitenden <strong>der</strong> Jugendämter h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zufriedenheit<br />
mit den beendeten Fällen befragen. 45 Kolleg(<strong>in</strong>n)en waren mit unseren Leistungen sehr zufrieden,<br />
neun eher zufrieden und e<strong>in</strong> Kollege entschied sich für „teils, teils“.<br />
Beson<strong>der</strong>s große Achtung erhielten die Bereiche Zusammenarbeit (100 %), Familienarbeit (100 %),<br />
Aufnahme (100 %) und E<strong>in</strong>zelbetreuung (97 %).<br />
78%<br />
Leistungsträgerzufriedenheit (N=83, n=55)<br />
19%<br />
3% 0% 0%<br />
Sehr zufrieden Eher zufrieden Teils, teils Eher unzufrieden Sehr unzufrieden<br />
Unsere Mitarbeitenden waren h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zufriedenheit zurückhalten<strong>der</strong>: 32 <strong>der</strong> 35 pädagogischen<br />
Fachkräfte nahmen an <strong>der</strong> Befragung teil. 20 Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen waren mit ihrer eigenen<br />
Mitarbeit sehr zufrieden, acht eher zufrieden, vier teilweise zufrieden, ke<strong>in</strong>(e) Mitarbeitende(r) eher<br />
unzufrieden und ke<strong>in</strong>e(r) sehr unzufrieden.<br />
Die höchste Zufriedenheit zeigte sich h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>leistungen und <strong>der</strong> Arbeitszeitgestaltung<br />
(je 99 %), Zusammenarbeit im Team (91 %) und <strong>der</strong> Atmosphäre <strong>in</strong> den Teams (88 %), <strong>der</strong> Wertschätzung<br />
beziehungsweise Anerkennung im Team (96 %) und <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bereichsleitung<br />
(91 %). Mit den Konzepten und Leistungsbeschreibungen zeigten sich 87,5 Prozent, <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
91 Prozent und <strong>der</strong> Arbeitsplatzsicherheit 86 Prozent zufrieden.<br />
Nur 59 Prozent <strong>der</strong> Befragten waren mit <strong>der</strong> strategischen Ausrichtung des Geschäftsbereiches sehr<br />
o<strong>der</strong> eher zufrieden. In Bezug auf das Qualitätsmanagement waren es 72 Prozent. Mit <strong>der</strong> Hilfeplanung<br />
waren im Vergleich zu den Leistungsberechtigten und Leistungsempfängern 81 Prozent <strong>der</strong> Kolleg(<strong>in</strong>n)en<br />
zufrieden. Die Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern ergab 72 und <strong>der</strong> e<strong>in</strong>richtungsübergreifenden<br />
Zusammenarbeit 56 Prozent.<br />
Seite 25
51%<br />
Mitarbeitendenzufriedenheit (N=35, n=32)<br />
36%<br />
11%<br />
1%<br />
1%<br />
Sehr zufrieden Eher zufrieden Teils, teils Eher unzufrieden Sehr unzufrieden<br />
Die Mitarbeitenden <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-E<strong>in</strong>richtungen waren im Jahr 2014 im Schnitt an 3,15 Prozent <strong>der</strong><br />
Arbeitstage erkrankt. Sehr wenig krankheitsbed<strong>in</strong>gte Ausfallzeiten hatten wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flexiblen<br />
Jugendhilfe München-Schwanthalerhöhe.<br />
Leicht erhöht zeigten sich die Ausfallzeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung Flexible Jugendhilfe München-<br />
Haidhausen mit 6,2 Prozent.<br />
Krankenstand päd. FK (N=35)<br />
FJHM<br />
4,7%<br />
FJH-AHB<br />
6,2%<br />
FJH-NM<br />
2,3%<br />
FJH-PAA<br />
2,4%<br />
FJH-LS<br />
1,7%<br />
Die jungen Menschen und ihre Familien erhoffen sich von <strong>der</strong> erzieherischen Hilfe e<strong>in</strong>e positive Wirkung<br />
auf ihre Beziehung zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sowie e<strong>in</strong>e stabile Zukunftsperspektive; sie hoffen beispielsweise<br />
auf e<strong>in</strong>e positive Verän<strong>der</strong>ung im schulischen Bereich o<strong>der</strong> im gegenseitigen Kontakt und wünschen<br />
sich, dass <strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>e nach <strong>der</strong> Hilfe „geheilt“ ist. Diese Hoffnung <strong>der</strong> Hilfeempfänger besteht<br />
oft auch dann noch, wenn es im Vorfeld gescheiterte Maßnahmen gab. Meist besteht e<strong>in</strong> starker<br />
Wunsch nach Verän<strong>der</strong>ung mit entsprechen<strong>der</strong> Motivation für die Hilfemaßnahme. In E<strong>in</strong>zelfällen arbeiten<br />
wir mit Hilfeempfängern, die die Hilfe im Zwangskontext erhalten (z. B. nach gerichtlichen Beschlüssen).<br />
Seite 26
Verantwortlich für den Erfolg <strong>der</strong> Hilfe s<strong>in</strong>d die jungen Menschen und ihre Personensorgeberechtigten<br />
selbst. Sie s<strong>in</strong>d die Experten für ihre Lebenssituation und sie s<strong>in</strong>d diejenigen, die mit den erreichten<br />
Verän<strong>der</strong>ungen ihr Leben neu gestalten können.<br />
Wir arbeiten ressourcenorientiert. Kle<strong>in</strong>e Schritte können große Wirkungen haben. Für e<strong>in</strong>e Mutter ist<br />
es beispielsweise e<strong>in</strong> erster Erfolg, wenn sie ihr K<strong>in</strong>d am Abend mit e<strong>in</strong>em Ritual leichter zum E<strong>in</strong>schlafen<br />
br<strong>in</strong>gt. Den jungen Menschen und ihren Familien werden realistische Schritte aufgezeigt, wie sie<br />
gewünschte Ziele erreichen können. Auf diesem Weg erreichen die meisten Jugendlichen e<strong>in</strong>en Schulabschluss,<br />
da sie unter Berücksichtigung ihrer momentanen Leistungsgrenzen zum Beispiel <strong>in</strong> den<br />
Hausaufgabengruppen o<strong>der</strong> beim E<strong>in</strong>zelkontakt mit dem Bezugsbetreuenden <strong>in</strong>dividuell geför<strong>der</strong>t und<br />
unterstützt werden können. Der Wunsch nach Selbstständigkeit <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen ist e<strong>in</strong>e<br />
Motivation für die Mitarbeit und zugleich das Ziel. Eltern werden <strong>in</strong> ihren Beziehungen zu ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Krisensituationen, unterstützt und beraten, bis sie ihrer Elternverantwortung<br />
wie<strong>der</strong> autonom nachkommen können und die erzieherische Hilfe erfolgreich beendet werden kann.<br />
Die Jugendlichen lernten <strong>in</strong> den Sozialpädagogischen Gruppenstunden, durch Anleitung und Feedback<br />
<strong>der</strong> Peergroup Verb<strong>in</strong>dlichkeiten e<strong>in</strong>zuhalten, Selbstverantwortung zu übernehmen, lösungsorientiert<br />
zu denken und Frustrationen auszuhalten. Für diese Wirkungen und Erfolge gilt als Maßstab das Leistungsvermögen<br />
<strong>der</strong> jungen Menschen selbst. Gemessen wird <strong>der</strong> Erfolg anhand <strong>der</strong> Evaluationen <strong>der</strong><br />
Hilfepläne und <strong>der</strong> Fortschritte, die dar<strong>in</strong> erkennbar werden.<br />
5.4 Evaluation und Qualitätssicherung<br />
Das Diakonische Werk Rosenheim als Träger <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> hat e<strong>in</strong> Qualitätsentwicklungskonzept, das<br />
ständig weiterentwickelt wird. Die Qualitätsentwicklung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen wird dabei regelmäßig<br />
überprüft. Es gibt e<strong>in</strong>en schriftlichen Geschäftsverteilungsplan, für jeden Arbeitsplatz liegt e<strong>in</strong>e schriftliche<br />
Stellenbeschreibung vor und alle Leistungsangebote s<strong>in</strong>d vollständig <strong>in</strong> Konzepten und/o<strong>der</strong> Leistungsbeschreibungen<br />
formuliert. Schlüsselprozesse s<strong>in</strong>d schriftlich festgelegt und werden regelmäßig<br />
aktualisiert. Der Geschäftsbereich hat e<strong>in</strong> Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit und e<strong>in</strong> Verfahren für das<br />
Beschwerdemanagement. Fallbezogene Planungs- und Verlaufsdaten werden systematisch und für die<br />
Beteiligten nachvollziehbar dokumentiert.<br />
Durch die e<strong>in</strong>zelnen Bereiche werden <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen die Leistungsempfänger und Leistungsträger<br />
<strong>der</strong> Angebote systematisch befragt. Die Ergebnisse dieser Befragungen werden <strong>in</strong>tensiv<br />
für Verbesserungen und Nachjustierungen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Angebote genutzt.<br />
Bezogen auf den Leistungsempfänger werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel alle drei Monate, spätestens aber zu je<strong>der</strong><br />
Hilfeplanüberprüfung <strong>in</strong>dividuelle Ziele formuliert und dokumentiert, die regelmäßig überprüft und<br />
evaluiert werden.<br />
Die Teams <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Haidhausen, <strong>AEH</strong>-Neuhausen, <strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g und <strong>AEH</strong>-Schwanthalerhöhe nehmen jeweils<br />
an wöchentlichen Teamsitzungen teil, <strong>in</strong> denen alle relevanten Informationen weitergegeben<br />
werden und <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> jungen Menschen <strong>in</strong>tensiv aus den verschiedenen Perspektiven <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Mitarbeitenden reflektiert wird. Zudem werden regelmäßig ausführliche Fallbesprechungen<br />
durchgeführt.<br />
Für die Mitarbeitenden <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teams f<strong>in</strong>den monatlich teambezogene Supervisionen statt, <strong>in</strong><br />
denen e<strong>in</strong>zelne Fälle, erzieherische Situationen o<strong>der</strong> auch Teamentwicklungsprozesse mit e<strong>in</strong>em Supervisor<br />
reflektiert werden. Geme<strong>in</strong>sam mit dem Supervisor werden mögliche Schritte zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Lage erarbeitet und gegebenenfalls kontrolliert.<br />
Die Teilnahme an Fortbildungen, unterglie<strong>der</strong>t <strong>in</strong> E<strong>in</strong>arbeitungs- und Basiswissen, sowie die vom Diakonischen<br />
Werk Rosenheim geför<strong>der</strong>ten aktuellen Fortbildungsveranstaltungen und zertifizierten Weiterbildungen<br />
gewährleisten die notwendige Fachlichkeit und Qualität unserer Arbeit.<br />
Seite 27
6 Weitere Planung und Ausblick<br />
E<strong>in</strong>mal im Jahr begeben sich die Fachkräfte <strong>der</strong> <strong>AEH</strong>-Haidhausen, <strong>AEH</strong>-Neuhausen, <strong>AEH</strong>-Pas<strong>in</strong>g und<br />
<strong>AEH</strong>-Schwanthalerhöhe <strong>in</strong> teambezogenen zwei- bis dreitägige Klausuren, um aktuelle pädagogische<br />
Themen zu bearbeiten, Konzepte (weiter) zu entwickeln und sich mit Jugendhilfefragestellungen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.<br />
2014 wurden folgende Planungen, Entwicklungspotenziale und Risiken identifiziert.<br />
Im Jahr 2014 beg<strong>in</strong>nt die Implementierungsphase des Konzeptes Wirkungsorientierte Steuerung (WSE)<br />
<strong>der</strong> Stadt München, welches künftig die Partizipation von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und ihren Eltern stärken<br />
und die Wirkung <strong>der</strong> Jugendhilfe über Zielevaluation bewerten wird.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Zielerreichung <strong>in</strong> den Kern-Kategorien <strong>der</strong> ambulanten Arbeit – die Steigerung <strong>der</strong><br />
Erziehungs- und Familienkompetenz – lagen im vergangenen Jahr <strong>in</strong> allen evaluierten E<strong>in</strong>richtungen<br />
weit h<strong>in</strong>ter an<strong>der</strong>en Ziel-Kategorien (Zielerreichung: Erziehungskompetenzen 75 %, Familienkompetenz<br />
77 %). Dieses Ergebnis ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dem Umstand zuzuschreiben, dass <strong>der</strong> Anteil an betreuten<br />
Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund stetig ansteigt (2013 waren 36 % <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund),<br />
damit verbunden s<strong>in</strong>d Verständnisschwierigkeiten h<strong>in</strong>sichtlich deutscher Systeme<br />
und Kultur. Im Abbau von kulturellen Missverständnissen als Integrationshürden sehen wir sowohl die<br />
größte Herausfor<strong>der</strong>ung als auch die größte Chance nachhaltiger ambulanter Betreuung.<br />
6.1 Planung und Ziele<br />
Die <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> wird <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen ihre Angebote <strong>in</strong> Bezug auf gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
überprüfen und weiterentwickeln. Wir werden den Fokus dabei auf die Konsolidierung und<br />
Präzisierung <strong>der</strong> Angebote richten.<br />
• Wir <strong>in</strong>vestieren <strong>in</strong> Aufbau, Erweiterung und Zusammenwachsen unserer Teams.<br />
• Wir beteiligen uns aktiv an <strong>der</strong> Gestaltung und gel<strong>in</strong>genden Umsetzung <strong>der</strong> erzieherischen Hilfen<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> sozialräumlichen Pr<strong>in</strong>zipien.<br />
• Wir entwickeln bedarfsgerechte Konzepte mit erweiterten ambulanten Unterstützungsangeboten<br />
als Alternative zur stationären Unterbr<strong>in</strong>gung und für Rückführung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen.<br />
• Wir pflegen bestehende Beziehungen zu den E<strong>in</strong>richtungen und Diensten des Sozial-raums und<br />
knüpfen neue Kooperationen.<br />
• Wir führen e<strong>in</strong>e systematische Zufriedenheitsbefragung <strong>der</strong> betreuten Eltern durch und versprechen<br />
uns davon e<strong>in</strong>e detailliertere Messbarkeit <strong>der</strong> Wirkungen.<br />
• Wir führen e<strong>in</strong>e regelmäßige Leistungsempfänger- und Leistungsträgerbefragung durch.<br />
• Wir werden an Fortbildungen zur Interkulturellen Kompetenz teilnehmen, um Sicherheit im Umgang<br />
mit kulturellen Unterschieden zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
• Wir werden kulturell unterschiedliche Erziehungsvorstellungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beratungsarbeit und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Entwicklung des Hilfeangebots berücksichtigen.<br />
• Wir werden im Kontext <strong>der</strong> Arbeit mit Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund die Hürden <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Sprachen bewältigen. Wir werden e<strong>in</strong> Kursangebot erstellen, das kulturelle Unterschiede<br />
und Vielfältigkeit thematisiert und am Verständnis sowie an <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> deutschen<br />
Kultur im Allgeme<strong>in</strong>en als auch <strong>der</strong> Hilfe- und Angebotskultur von Jugendhilfemaßnahmen<br />
im Speziellen arbeitet.<br />
6.2 Entwicklungspotenziale und Chancen<br />
Wir betrachten unsere Arbeit kritisch und achten darauf, unsere Leistung kont<strong>in</strong>uierlich den sich wandelnden<br />
Bedarfen anzupassen. Für die nahe Zukunft haben wir uns folgende Ziele gesteckt:<br />
Seite 28
• Wir sehen e<strong>in</strong> hohes Entwicklungspotenzial im Bereich <strong>der</strong> Betreuung von jungen Müttern, die<br />
selbst noch e<strong>in</strong>en eigenen Jugendhilfebedarf haben, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung von Müttern mit Suchtmittelkonsum.<br />
In diesen beiden Bereichen gibt es noch zu wenige Angebote.<br />
• Im Bereich <strong>der</strong> Inklusion stehen wir noch ganz am Anfang. Vere<strong>in</strong>zelt versuchen wir K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche mit e<strong>in</strong>em bestimmten <strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>bedarf <strong>in</strong> die bestehenden Angebote zu<br />
<strong>in</strong>tegrieren, jedoch fehlen uns hier Konzepte und Fortbildungen <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Außerdem<br />
scheitern wir oft an baulichen Gegebenheiten.<br />
• Die Gen<strong>der</strong>arbeit als pädagogisches Thema steht ebenfalls im Fokus unseres Interesses. In e<strong>in</strong>zelnen<br />
Sozialpädagogischen Gruppenangeboten wird hierzu schon sehr viel thematisch gearbeitet,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Bereich von sexueller Aufklärung und Körperarbeit. Hier wollen wir jedoch noch<br />
mehr spezifisches Wissen erwerben und mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen umsetzen.<br />
• Im Bereich <strong>der</strong> Arbeit mit traumatisierten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen wollen wir uns ebenfalls weiterqualifizieren<br />
und gegebenenfalls spezifische Angebote schaffen und (neue) Ressourcen (weiter)<br />
erschließen.<br />
• Die Umsetzung <strong>der</strong> Partizipation ist uns sehr wichtig. Wir werden e<strong>in</strong>en Begrüßungsbrief entwerfen,<br />
den die jungen Menschen bei Maßnahmenbeg<strong>in</strong>n erhalten. Der Begrüßungsbrief wird das<br />
System des <strong>in</strong>ternen Beschwerdemanagements und die Kriterien e<strong>in</strong>er „Verhaltensampel“ <strong>in</strong><br />
mehreren Sprachen erläutern. Die jungen Menschen können anhand <strong>der</strong> „Verhaltensampel“ prüfen,<br />
welches Verhalten <strong>der</strong> betreuenden Mitarbeitenden für sie s<strong>in</strong>nvoll ist und welche Verhaltensweisen<br />
unangemessen o<strong>der</strong> sogar strafbar s<strong>in</strong>d. Wir werden die jungen Menschen för<strong>der</strong>n,<br />
e<strong>in</strong>e kritische Haltung zu entwickeln und ihre Me<strong>in</strong>ung zu äußern.<br />
• Wir werden im Kontext <strong>der</strong> zunehmenden Maßnahmen mit Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>n (Familien mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
bis zu sechs Jahren) <strong>in</strong> unserer „Fachgruppe Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d“ allgeme<strong>in</strong>e und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Themen<br />
bezüglich <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung sowie B<strong>in</strong>dungsverhalten und Fe<strong>in</strong>fühligkeit für die Eltern<br />
fortführen und Mitarbeitende <strong>in</strong> <strong>der</strong> Video-Interaktions-Diagnostik weiterqualifizieren.<br />
6.3 Risiken<br />
Neben den Entwicklungspotenzialen behalten wir auch mögliche Risiken für unsere Arbeit im Blick,<br />
aktuell diskutieren wir folgende Themen:<br />
• E<strong>in</strong> mittelfristiges Risiko stellt <strong>der</strong> Fachkräftemangel dar. Geeignetes Fachpersonal, vor allem auch<br />
für spezifische Angebote, ist zunehmend schwer zu f<strong>in</strong>den. Gutes Fachpersonal aber ist <strong>der</strong> Garant<br />
für die Qualität <strong>der</strong> Leistungen und den Erfolg <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung. Daher liegt e<strong>in</strong> Risiko <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fluktuation<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitenden und <strong>der</strong> eventuell nicht adäquaten Nachbesetzung von offenen Stellen.<br />
• Die Nachfragestruktur än<strong>der</strong>t sich manchmal schneller als e<strong>in</strong>e Angebotsanpassung realisierbar<br />
ist.<br />
• Der Ausbau <strong>der</strong> Ganztagschulen birgt, neben all se<strong>in</strong>en positiven Effekten, das Risiko des Zeitmangels<br />
für junge Menschen, Term<strong>in</strong>e wahrzunehmen und ihre Freizeit mit s<strong>in</strong>nvollen Sport-, Therapie-<br />
o<strong>der</strong> Gruppenangeboten zu gestalten. Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Verlegung <strong>der</strong> Jugendhilfe <strong>in</strong> die<br />
Schule ke<strong>in</strong> adäquater Ersatz, da die Arbeit an Schulen nicht explizit auf die Jugendhilfe-Klientel<br />
und ihre Bedarfe ausgerichtet ist.<br />
• E<strong>in</strong>e zunehmende Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit den Eltern stellt die stetig steigende Zahl an<br />
Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund dar. Dies erfor<strong>der</strong>t von den Mitarbeitenden e<strong>in</strong> immer größeres<br />
Wissen <strong>in</strong> immer mehr Fachbereichen. Zudem kann e<strong>in</strong>e zu große Anzahl von nichtdeutschen<br />
Familien im Vergleich zur ger<strong>in</strong>gen Anzahl deutschsprachiger Familien mittelfristig e<strong>in</strong>e Umstrukturierung<br />
und Differenzierung <strong>der</strong> Angebote notwendig machen.<br />
Seite 29
7 Organisationsstruktur und Team<br />
7.1 Organisationsstruktur<br />
Die <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> wird über die Sozialraumbüros <strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe München realisiert. Die Flexible<br />
Jugendhilfe München ist wie<strong>der</strong>um Teil <strong>der</strong> Geschäftsstelle München <strong>der</strong> Jugendhilfe Oberbayern (vgl.<br />
Gesamtbericht <strong>der</strong> Jugendhilfe Oberbayern).<br />
7.2 Vorstellung <strong>der</strong> handelnden Personen<br />
7.2.1 Bereichsleitungen<br />
• Jan Matosoglu, Diplom-Pädagoge, Mediator, seit 2014 Bereichsleitung <strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe<br />
München-Haidhausen<br />
• Ralf Bacherle, Diplom-Sozialpädagoge (FH), LSCI-Senior-Tra<strong>in</strong>er, seit 2010 Bereichsleitung <strong>der</strong> Flexiblen<br />
Jugendhilfe München-Neuhausen<br />
• Rosemarie Spiel, Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong> (FH), Fachwirt<strong>in</strong> für soziale Dienstleistungen, staatlich<br />
anerkannte Erzieher<strong>in</strong>, seit 2013 Bereichsleitung <strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe München-Pas<strong>in</strong>g<br />
• Matthias Bierol, Diplom-Sozialarbeiter (grad.), Gestalttherapeut, zweijährige Ausbildung zum Supervisor,<br />
seit 2004 Bereichsleitung <strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe München-Schwanthalerhöhe<br />
7.2.2 Fachkräfte<br />
• Die Flexible Jugendhilfe München-Haidhausen hat <strong>in</strong>sgesamt 6,0 Vollzeitstellen. Diese arbeiten<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Ambulante Erziehungshilfe (4,0 Vollzeitstellen) und Familien Entlastende Gruppe<br />
(2,0 Vollzeitstellen).<br />
• Die Flexible Jugendhilfe München-Neuhausen hat <strong>in</strong>sgesamt 3,5 Vollzeitstellen im Bereich <strong>der</strong><br />
Ambulanten Erziehungshilfe.<br />
• Die Flexible Jugendhilfe München-Pas<strong>in</strong>g hat <strong>in</strong>sgesamt 4,0 Vollzeitstellen im Bereich <strong>der</strong> Ambulanten<br />
Erziehungshilfe.<br />
• Die Flexible Jugendhilfe München-Schwanthalerhöhe hat <strong>in</strong>sgesamt 7,0 Vollzeitstellen. Diese arbeiten<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Ambulante Erziehungshilfe (5,0 Vollzeitstellen) und Familien Entlastende<br />
Gruppe (2,0 Vollzeitstellen).<br />
7.3 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke<br />
Die <strong>AEH</strong>-<strong>LHM</strong> arbeitet <strong>in</strong>tern <strong>in</strong>tensiv mit den übrigen E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Flexiblen Jugendhilfe München<br />
zusammen. Durch die enge Vernetzung mit den vielfältigen E<strong>in</strong>richtungen im Geschäftsbereich<br />
und dem an<strong>der</strong>en Münchner Geschäftsbereich Elementarpädagogik kann hier <strong>in</strong>sgesamt auf e<strong>in</strong>en großen<br />
Pool an Fachwissen, Erfahrungswissen und Angebotsvielfalt zurückgegriffen werden. Die breite<br />
Aufstellung <strong>in</strong> den Sozialräumen hilft bei <strong>der</strong> Etablierung e<strong>in</strong>es neuen Angebotes.<br />
Kontakte, Beziehungen und Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Behörden, E<strong>in</strong>richtungen und Trägern s<strong>in</strong>d<br />
für unsere pädagogische Arbeit selbstverständlich und unerlässlich. Orientiert an den Bedarfen <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>zelfälle arbeiten wir mit unterschiedlichsten Anbietern und Institutionen zusammen:<br />
• Jugendamt (Bezirkssozialarbeit, Vermittlungsstelle)<br />
• Vorangegangene, begleitende o<strong>der</strong> nachgehende erzieherische Hilfen<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendlichenpsychiater(<strong>in</strong>ne)n, -psychotherapeut(<strong>in</strong>n)en, Refugio<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, Krankenhäuser, K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpflegepersonal<br />
• Schulen, Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsstellen<br />
• Polizei, Jugendbeamte<br />
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• Krisen-Interventions-Team (KIT)<br />
• Familien-, Drogen- und Schuldnerberatungsstellen u. a.<br />
• Freiwilligenagentur<br />
In regelmäßigen Abständen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Sozialbürgerhäusern Reflexionstreffen<br />
zum Regionalen Fachteam sowie Sozialregionsgespräche statt. Im Rahmen dieser Kooperationstreffen<br />
werden geme<strong>in</strong>same Fachtage zu aktuellen Themen geplant und durchgeführt.<br />
8 Organisationsprofil<br />
Name <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung Flexible Jugendhilfe München-Haidhausen<br />
Anschrift<br />
Elsässer Straße 30, 81667 München<br />
Telefon: 089-489 501 50<br />
Telefax: 089-489 501 49<br />
E-Mail: jan.matosoglu@jh-obb.de<br />
www.jh-obb.de<br />
Eröffnung 1998<br />
Mitarbeitendenvertretung Mitarbeitendenvertretung gem. AVR-Diakonie Bayern<br />
2012 2013 2014<br />
Anzahl Mitarbeitende (Personen)<br />
Feste Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 11 (6) 12 (6) 10 (6)<br />
davon Vollzeit (davon <strong>AEH</strong>) 10 (6) 10 (6) 10 (6)<br />
davon Teilzeit (davon <strong>AEH</strong>) 1 (0) 2 (0) 1 (0)<br />
Freie Mitarbeitende 0 0 0<br />
Ehrenamtliche 0 0 0<br />
Summe Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 11 (6) 12 (6) 10,5 (6)<br />
Rechnerische Anzahl von Vollzeitstellen (davon <strong>AEH</strong>) 10,75 (6) 11,5 (6) 10,5 (6)<br />
Name <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung Flexible Jugendhilfe München-Neuhausen<br />
Anschrift<br />
Nymphenburger Straße 88, 80636 München<br />
Telefon: 089-189 700 23<br />
Telefax: 089-189 700 24<br />
E-Mail: ralf.bacherle@jh-obb.de<br />
www.jh-obb.de<br />
Eröffnung 1999<br />
Mitarbeitendenvertretung Mitarbeitendenvertretung gem. AVR-Diakonie Bayern<br />
2012 2013 2014<br />
Anzahl Mitarbeitende (Personen)<br />
Feste Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 10 (3,5) 10 (3,5) 9 (3,5)<br />
davon Vollzeit (davon <strong>AEH</strong>) 10 (3,5) 10 (3,5) 9 (3,5)<br />
davon Teilzeit (davon <strong>AEH</strong>) 0 0 0<br />
Freie Mitarbeitende 0 0 0<br />
Ehrenamtliche 0 0 0<br />
Summe Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 10 (3,5) 10 (3,5) 9 (3,5)<br />
Rechnerische Anzahl von Vollzeitstellen (davon <strong>AEH</strong>) 10 (3,5) 10 (3,5) 9 (3,5)<br />
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Name <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung Flexible Jugendhilfe München-Pas<strong>in</strong>g<br />
Anschrift<br />
Bäckerstraße 4, 81241 München<br />
Tel: 089-638 378 77, Fax: 089-638 378 79<br />
E-Mail: rosemarie.spiel@jh-obb.de<br />
www.jh-obb.de<br />
Eröffnung 2002<br />
Mitarbeitendenvertretung<br />
Mitarbeitendenvertretung gem. AVR-Diakonie Bayern<br />
2012 2013 2014<br />
Anzahl Mitarbeitende (Personen)<br />
Feste Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 8 (4) 9 (4) 10 (4)<br />
davon Vollzeit (davon <strong>AEH</strong>) 7 (4) 7 (4) 8 (4)<br />
davon Teilzeit (davon <strong>AEH</strong>) 1 (0) 2 (0) 2 (0)<br />
Freie Mitarbeitende 0 0 0<br />
Ehrenamtliche 0 0 0<br />
Summe Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 8 (4) 9 (4) 10 (4)<br />
Rechnerische Anzahl von Vollzeitstellen (davon <strong>AEH</strong>) 7,75 (4) 8,25 (4) 9,25 (4)<br />
Name <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
Flexible Jugendhilfe München-Schwanthalerhöhe<br />
Anschrift<br />
Heimeranstraße 47, 80339 München<br />
Telefon: 089-511 150 63, Fax: 089-511 150 65<br />
E-Mail: matthias.bierol@jh-obb.de<br />
www.jh-obb.de<br />
Heimeranstraße 53, 80339 München<br />
Eröffnung 2001<br />
Mitarbeitendenvertretung<br />
Mitarbeitendenvertretung gem. AVR-Diakonie Bayern<br />
2012 2013 2014<br />
Anzahl Mitarbeitende (Personen)<br />
Feste Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 8 (7) 9 (7) 10 (7)<br />
davon Vollzeit (davon <strong>AEH</strong>) 8 (7) 9 (7) 10 (7)<br />
davon Teilzeit (davon <strong>AEH</strong>) 0 0 0<br />
Freie Mitarbeitende 0 0 0<br />
Ehrenamtliche 0 0 0<br />
Summe Mitarbeitende (davon <strong>AEH</strong>) 8 (7) 9 (7) 10 (7)<br />
Rechnerische Anzahl von Vollzeitstellen (davon <strong>AEH</strong>) 8 (7) 9 (7) 10 (7)<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Governance <strong>der</strong> Organisation (Leitungsorgan, Aufsichtsorgan, mögliche Interessenskonflikte),<br />
<strong>der</strong> Beteiligungsverhältnisse (Eigentümerstruktur, Umwelt- und Sozialprofil) sowie <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzen<br />
gibt <strong>der</strong> Gesamtbericht <strong>der</strong> Jugendhilfe Oberbayern Auskunft.<br />
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