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DriveIn - Lenze

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Die Gewinner des letzten Rätsels aus Ausgabe 17<br />

Je ein Buch „Physik der Superhelden“ haben gewonnen:<br />

Gerhard Baumann, Baumann Automation Antriebstechnik,<br />

Stuttgart, Deutschland<br />

Christoph Bermeitinger, Erhardt & Leimer GmbH, Stadtbergen,<br />

Deutschland<br />

Daniel Buck, Wafios AG, Reutlingen, Deutschland<br />

Gert große Deters, Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG,<br />

Rheda-Wiedenbrück, Deutschland<br />

Wolfgang Engel, F.S. Fehrer Automotive, Kitzingen, Deutschland<br />

Thomas Jäckle, MKS Maschinen-Kontroll-Systeme GmbH,<br />

Rielasingen, Deutschland<br />

Marcel Malkwitz, BIP-Industrietechnik GmbH, Brandenburg,<br />

Deutschland<br />

Werner Müller, Pfenning Elektroanlagen GmbH, Ochsenfurt,<br />

Deutschland<br />

Benedikt Romer, Arnold AG, Schachen, Schweiz<br />

Jörg Schnyder, Systech J. Schnyder GmbH, Castaneda, Schweiz<br />

Die Lösung des letzten Rätsels aus Ausgabe 17:<br />

6<br />

1<br />

8<br />

2<br />

5<br />

4<br />

0<br />

9<br />

7<br />

3<br />

Messen<br />

Besuchen Sie uns. Wir stellen auf zahlreichen internationalen<br />

Fachmessen aus. Das vollständige Messeprogramm finden Sie im<br />

Internet unter www.<strong>Lenze</strong>.com.<br />

Intertech<br />

Dornbirn, Österreich<br />

3. 5. – 5. 5. 2007<br />

go.automation days<br />

Basel, Schweiz<br />

4. 9. – 7. 9. 2007<br />

ITMA 2007<br />

München, Deutschland<br />

13. 9. – 20. 9. 2007<br />

MOTEK<br />

Stuttgart, Deutschland<br />

24. 9. – 27. 9. 2007<br />

MSV 2007<br />

Brünn, Tschechische Republik<br />

1. 10. – 5. 10. 2007<br />

Smart Automation<br />

Linz, Österreich<br />

3. 10. – 5. 10. 2007<br />

Scanautomatic<br />

Stockholm, Schweden<br />

9. 10. – 12. 10. 2007<br />

PTC 2007<br />

Shanghai, China<br />

10. 10. – 13. 10. 2007<br />

SPS/IPC/DRIVES<br />

Nürnberg, Deutschland<br />

27. 11. – 29. 11. 2007<br />

www.<strong>Lenze</strong>.com<br />

<strong>Lenze</strong> AG<br />

Postfach 10 13 52<br />

D-31763 Hameln<br />

Telefon: +49 (0) 51 54/82-0<br />

Telefax: +49 (0) 51 54/82-28 00<br />

E-Mail: <strong>Lenze</strong>@<strong>Lenze</strong>.de<br />

13201108<br />

<strong>DriveIn</strong><br />

Kundenzeitschrift der <strong>Lenze</strong>-Gruppe<br />

PC-basiertes Antriebssystem<br />

Alles integriert: vom Getriebemotor bis zur PC-Steuerung<br />

Nr. 18<br />

2007


Ein logisches<br />

Spiel<br />

Wir gehen mit der Zeit und laden Sie<br />

ein, ein anspruchsvolles Zahlenspiel zu<br />

lösen. Unter dem japanischen Begriff<br />

Sudoku hat dieses Rätsel in den letzten<br />

20 Jahren seinen Siegeszug um die Welt<br />

angetreten.<br />

Der Begriff leitet sich ab von japanisch<br />

su „Zahl“ und doku „einzig“. Aber lassen<br />

6<br />

9<br />

8<br />

7<br />

3<br />

4<br />

3<br />

8<br />

1<br />

5<br />

7<br />

Sie sich davon nicht verwirren: Es gibt<br />

bei diesem Rätsel nichts zu rechnen.<br />

Anstelle von Zahlen könnten auch Symbole<br />

in die Felder eingetragen werden.<br />

Howard Garns, ein pensionierter<br />

Architekt, entwickelte 1979 das Rätsel<br />

und nannte es „Number Place“. In den<br />

80er Jahren druckte die japanische Zeitschrift<br />

Nikoli regelmäßig diese Rätsel ab.<br />

Als dann schließlich die englische Times<br />

die ersten Sudokus veröffentlichte, war<br />

der Siegeszug nicht mehr aufzuhalten.<br />

Inzwischen gibt es sogar Sudoku-Welt-<br />

3<br />

9<br />

8<br />

8<br />

6<br />

5<br />

7<br />

9<br />

4<br />

1<br />

2<br />

Preisrätsel Fax-Antwort +49 (0)51 54/82 28 47 00<br />

meisterschaften. In diesem Jahr hat sie<br />

vom 28. März bis zum 1. April in Prag<br />

stattgefunden.<br />

Ziel des Spiels ist es, die leeren Felder<br />

so zu füllen, dass in jeder der je neun<br />

Zeilen, Spalten und Blöcke jede Ziffer<br />

von 1 bis 9 genau einmal auftritt. Um<br />

Ihnen, liebe Leser, das Rätseln nicht zu<br />

leicht zu machen, haben wir ein extra<br />

schweres Sudoku ausgewählt. Schicken<br />

Sie uns Ihre Lösung bitte bis zum 30.<br />

Juni 2007.<br />

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen<br />

wir drei Mono-Radios „Tivoli,<br />

Model one“ von Henry Kloss, dem legendären<br />

amerikanischen Soundguru.<br />

Das kleine Radio ist ein Vorbild in<br />

Sachen Usability. Es hat keine Funktion<br />

zu viel und überzeugt durch seinen<br />

sonoren Klang.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

27<br />

<strong>Lenze</strong> AG<br />

Redaktion „<strong>DriveIn</strong>“<br />

Postfach 10 13 52<br />

31763 Hameln<br />

Germany<br />

Firma:<br />

Name:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Fax:<br />

E-Mail:<br />

ò Sie möchten <strong>DriveIn</strong> regelmäßig lesen? Dann machen Sie<br />

hier bitte ein Kreuz und erhalten Sie so kostenlos das<br />

Magazin.<br />

Wenn Sie zu folgenden Beiträgen mehr Informationen<br />

wünschen, senden Sie uns einfach dieses Formular ausgefüllt<br />

zurück.<br />

ò PC-based Automation<br />

ò Automobile produzieren<br />

ò Servo Drives 9400<br />

ò HMI EL 100<br />

Tragen Sie hier bitte die Quersumme der im Sudoku gelb<br />

markierten Lösungsfelder ein:


6<br />

8<br />

10<br />

4<br />

4<br />

4<br />

5<br />

12<br />

16<br />

18<br />

20<br />

24<br />

22<br />

26<br />

14<br />

Inhalt<br />

Nr. 18 · 2007<br />

Titel<br />

60 Jahre <strong>Lenze</strong><br />

Die PC-Pioniere<br />

Automatisierung à la <strong>Lenze</strong><br />

News<br />

Investitionen in Österreich<br />

Indien: Montagewerk eröffnet<br />

Produktion in China<br />

Im Einsatz<br />

Kühlhaus unter Kontrolle<br />

Antriebstechnik bringt neue<br />

C-Klasse auf die Straße<br />

Bewegung in der Automobilproduktion<br />

Druckschwankungen im Griff<br />

Fisch in Form<br />

Service<br />

Elektronische Beschaffung<br />

Technologie<br />

Teams ohne Grenzen<br />

L-force Engineer 2.0, HMI EL 100,<br />

Servo Drives 9400 bis 370 kW<br />

Spezial<br />

Der Beton tanzt<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

vor 60 Jahren hat Hans <strong>Lenze</strong> unser<br />

Unternehmen gegründet. Unsere Gesellschaft<br />

<strong>Lenze</strong> Digitec Controls feierte<br />

2006 ihr 20-jähriges Bestehen. Die<br />

Jubiläen an sich sind dabei nicht die<br />

wichtige Nachricht. Interessant daran<br />

ist, dass sich die beiden erfahrenen<br />

Unternehmen – beide Spezialisten in<br />

ihrem Bereich – vor zwei Jahren zusammentaten<br />

und wir Ihnen auf der Hannover<br />

Messe in diesem Jahr das Ergebnis<br />

dieser Verbindung präsentieren: unser<br />

erstes PC-basiertes Automatisierungssystem.<br />

<strong>Lenze</strong> als Experte für mechanische<br />

und elektronische Antriebstechnik entwickelte<br />

in den 90er Jahren die antriebsbasierte<br />

Automatisierungstechnik und<br />

war damit Vorreiter auf diesem Gebiet.<br />

Digitec gehört zu den echten PC-Pionieren.<br />

Bereits in den 80er Jahren setzte<br />

das Unternehmen PCs für industrielle<br />

Anwendungen ein und entwickelte PCbasierte<br />

Steuerungen.<br />

Jetzt kreuzen sich beide Entwicklungslinien.<br />

Das Ergebnis ist ein System<br />

vom Antrieb in der Maschine bis zur über-<br />

Editorial<br />

Dr. Erhard Tellbüscher, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Lenze</strong> AG: »Unsere<br />

Firmenjubiläen sind für uns ein Anlass,<br />

die Erfahrungen der Vergangenheit zu<br />

nutzen.«<br />

geordneten Steuerung. Das ist unser<br />

schönstes Geburtstagsgeschenk. Die<br />

ersten Kunden werden bereits in diesem<br />

Jahr das System einsetzen können.<br />

Unsere Firmenjubiläen sind für uns<br />

ein Anlass, die Erfahrungen der Vergangenheit<br />

zu nutzen, um Impulse für<br />

Innovationen zu gewinnen. Von hier aus<br />

blicken wir in die Zukunft. Wir wollen<br />

gemeinsam mit unseren Kunden wachsen<br />

und zukünftig als Systemanbieter<br />

ein Entwicklungspartner sein.<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende<br />

Lektüre.<br />

Dr. Erhard Tellbüscher<br />

Vorstandsvorsitzender, <strong>Lenze</strong> AG<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

3


News<br />

Investitionen in<br />

Österreich<br />

Die <strong>Lenze</strong> Antriebstechnik GmbH in<br />

Asten wird zum größten <strong>Lenze</strong>-Logistikzentrum<br />

in Europa ausgebaut. Dafür<br />

werden rund 18 Millionen Euro in den<br />

Standort unserer österreichischen Gesellschaft<br />

investiert. Der bereits vorhandene<br />

8.500 Quadratmeter große Gebäudebestand<br />

soll um 11.500 Quadratmeter<br />

Lager- und Produktionshallen<br />

sowie Büroräume erweitert werden.<br />

Auch im Osten expandieren wir weiter.<br />

So wurde mit dem Beitritt zur Europäischen<br />

Union eine Niederlassung im<br />

bulgarischen Plovdiv eröffnet. Unser<br />

Büro in Slowenien konnte Ende des<br />

Jahres an einen verkehrsgünstigen Bürostandort<br />

nach Celje übersiedeln.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Lenze</strong> AG, Postfach 10 13 52,<br />

D-31763 Hameln<br />

Redaktion<br />

Nicole Funck (verantwortlich für den redaktionellen<br />

Inhalt), Ines Oppermann<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Mario Brix, Mario Busslechner, Egbert Gunia,<br />

Dr. Sven Hilfert, Dr. Bernd Hohler, Dr. Edwin Kiel,<br />

Axel Köller, Sören Mirbach, Fritz Witte<br />

Kontakt<br />

Telefon: +49 (0) 51 54 / 82-14 76<br />

E-Mail: Drivein@<strong>Lenze</strong>.de<br />

Text/Gestaltung/Satz<br />

Patner PR, Hannover<br />

Titelillustration<br />

Kitty Kahane, PEIX GmbH, Berlin<br />

Gesamtherstellung<br />

Jag Werbung <strong>Lenze</strong> GmbH & Co KG<br />

Bildnachweise<br />

BMW, DaimlerChrysler, dpa, Vincent Hazat/<br />

PhotoAlto, Jag Werbung,Karl Johaentges,<br />

Eric Anthony Johnson/Getty Images,<br />

Hady Khandani/Vario Images, <strong>Lenze</strong>, Scania<br />

4 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

Indien: Montagewerk eröffnet<br />

Unsere indische Gesellschaft <strong>Lenze</strong><br />

Mechatronics Private Limited in der<br />

sechs Millionen Einwohner zählenden<br />

Stadt Pune wächst. Erst im September<br />

2005 hatte das Unternehmen dort<br />

seine Geschäftstätigkeit aufgenommen.<br />

„Zuerst startete der Vertrieb. Nun<br />

Produktion in China<br />

Shanghai: Die dynamische Metropole wächst weiter.<br />

Im Oktober 2006 haben die Arbeiten für<br />

unseren neuen Produktionsstandort in<br />

China begonnen. Ab September 2007<br />

soll die <strong>Lenze</strong> Drive Systems Shanghai<br />

dann in Shanghai-LinGang ihre Arbeit<br />

aufnehmen. Ein 25.000 Quadratmeter<br />

großes Grundstück plus Erweiterungsflächen<br />

steht hier für einen Neubau zur<br />

Verfügung. Mit der vergrößerten Produktionskapazität<br />

sichert unsere Gesellschaft<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit auf<br />

dem chinesischen Markt und legt die<br />

beginnen wir mit dem Aufbau der<br />

Getriebemontage und -reparatur“, berichtet<br />

der Geschäftsführer Debasis<br />

Nandi.<br />

Im Januar wurde die Montagehalle<br />

offiziell mit einem Festakt eröffnet.<br />

Basis für weiteres Wachstum. LinGang<br />

ist eines der spektakulärsten Städtebauprojekte<br />

Chinas. Als die „runde Stadt am<br />

Meer“ hat sie bereits heute Vorbildfunktion<br />

für moderne Ansiedlungspolitik.<br />

Alle bisher über das Stadtgebiet verteilten<br />

<strong>Lenze</strong>-Standorte für Vertrieb,<br />

Marketing, Produktion, Einkauf und<br />

Service werden nach LinGang umziehen.<br />

Hier wird künftig der Hauptsitz<br />

für unsere Aktivitäten in Asien sein.


Das Schweizer Handelsunternehmen<br />

COOP hat zwei Kältepole. Sie liegen in<br />

den Kantonen Zürich und Fribourg. Ob<br />

Eis oder Pizza – in nur zwei Logistikzentren<br />

lagern sämtliche Tiefkühlprodukte<br />

für rund 900 Schweizer COOP-<br />

Filialen. Die Anlagen dafür wurden von<br />

den Materialfluss-Spezialisten Jungheinrich<br />

und Salomon Automation entwickelt.<br />

Beide Hochregallager werden<br />

über das Internet ferngewartet, denn<br />

die Versorgung darf nicht stocken.<br />

Die Lager in den Orten Hinwil und Givisiez<br />

bieten zusammen Platz für 7.210<br />

Paletten und 19.500 Behälter. Täglich<br />

werden durchschnittlich 25.500 Sendungen<br />

kommissioniert. Dabei herrschen<br />

innen eisige Temperaturen um minus 23<br />

Grad Celsius. Die Kälte stellt hohe Ansprüche<br />

an die gesamte Antriebs- und<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Palettenfördergeräte – so genannte<br />

Mulis – fahren in das Hochregallager,<br />

nehmen eine Palette auf und transpor-<br />

tieren diese zum Regalbediengerät.<br />

Dann geht es weiter zu den Kommissionierstellen.<br />

Pro Palette sind zwei Mulis<br />

im Einsatz. Gesteuert werden sie von<br />

der <strong>Lenze</strong> Drive PLC. Sie liest sämtliche<br />

Gebersignale ein und wertet sie aus. So<br />

bleiben die Mulis ständig in Bewegung.<br />

Neben dem Trommelantrieb für das<br />

Kabel sind für ihren Fahrantrieb auch<br />

Frequenzumrichter der Reihe 8200 vector<br />

installiert. Die Vernetzung zwischen beiden<br />

Mulis sowie den vier Umrichtern<br />

erfolgt über CAN-Bus.<br />

Zwischen Salomon Automation, die<br />

die Fernwartung der Tiefkühllager vornimmt,<br />

und dem Hauptsitz von COOP in<br />

Basel besteht eine Standleitung. Von<br />

dort aus werden per Internet Verbindungen<br />

zu den beiden Tiefkühllagern<br />

aufgebaut. Die Ankopplung erfolgt über<br />

normale Telefonleitungen mit Hilfe von<br />

ADSL-Modems (Asymmetric Digital Subscriber<br />

Line) mit Router-Funktionalität<br />

und Sicherheitsmechanismen wie VPN<br />

(Virtual Private Network).<br />

Im Einsatz<br />

Kühlhaus unter Kontrolle<br />

Mit EthernetCAN lassen sich Antriebe in Logistikzentren fernwarten<br />

Die Kommunikationsbaugruppe<br />

EthernetCAN von <strong>Lenze</strong> ermöglicht es<br />

nicht nur, das Verhalten der Mulis zu beobachten,<br />

sondern erlaubt im Bedarfsfall<br />

auch die Parametrierung und den<br />

Programmdownload für die Steuerung<br />

sowie die Frequenzumrichter. Dazu werden<br />

wie bei lokalen Verbindungen die<br />

<strong>Lenze</strong>-Programme Global Drive Control<br />

und Global Drive PLC Developer Studio<br />

eingesetzt.<br />

Da es im Internet vorkommen kann,<br />

dass eine Verbindung unterbrochen<br />

wird, speichert EthernetCAN das Programm<br />

bei einem Programmdownload<br />

vollständig zwischen, bevor es über den<br />

CAN-Bus weiter übertragen wird. Mithilfe<br />

der Kommunikationsbaugruppe<br />

EthernetCAN 2180 kann man somit die<br />

vollständige Parametrier- und Programmiersoftware<br />

von <strong>Lenze</strong> bequem<br />

von jedem Ort aus nutzen – weltweit, zu<br />

jeder Zeit – und somit die Verfügbarkeit<br />

der Anlage zuverlässig sicherstellen.<br />

Eiskalte Logistik im Kühlhaus sorgt für frisches<br />

Speiseeis.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

5


Titel<br />

1947 | Hans <strong>Lenze</strong> übernimmt<br />

die Handelsgesellschaft<br />

Stahlkontor<br />

GmbH Weser in Hameln.<br />

„Man sollte doch versuchen, sich in die<br />

Vor 60 Jahren begann in Hameln die Geschichte der <strong>Lenze</strong>-Gruppe<br />

In diesem Jahr wird unser Unternehmen<br />

60 Jahre alt. Im Jahr 1947 hatten der<br />

Firmengründer Hans <strong>Lenze</strong> und seine<br />

Familie den Mut, in die Zukunft zu investieren.<br />

Mit dem Wissen um die Anforderungen<br />

der Märkte wuchs die <strong>Lenze</strong>-<br />

Gruppe. Sie erzielt heute über 500 Millionen<br />

Euro Umsatz und beschäftigt weltweit<br />

rund 3.000 Mitarbeiter.<br />

Hans <strong>Lenze</strong> war ein erfolgreicher Geschäftsmann,<br />

zuletzt als leitender Angestellter<br />

bei der Mannesmann-Tochter<br />

Mannex. Im reifen Alter von 57 Jahren<br />

entschloss er sich, einen mutigen Schritt<br />

zu wagen: Mit Unterstützung seiner<br />

Familie wollte er zukünftig als selbständiger<br />

Unternehmer arbeiten. Er<br />

kaufte am 5. November 1947 die Handelsgesellschaft<br />

„Stahlkontor GmbH<br />

Weser“ in Hameln einschließlich ihres<br />

6 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

Warenlagers. Heute würde man dieses<br />

als Management-Buy-out bezeichnen.<br />

Das war die Geburt der heutigen <strong>Lenze</strong>-<br />

Gruppe.<br />

„Im Handel liegt zwar Gold, aber<br />

man sollte doch versuchen, sich in die<br />

Industrie einzuschalten. Allerdings nur<br />

dann, wenn man einen Artikel herstellt,<br />

der von vornherein einen Erfolg verspricht<br />

und für den ein echtes Marktbedürfnis<br />

besteht“, schrieb Hans <strong>Lenze</strong>.<br />

1948 entdeckte er dann in der<br />

Schweiz das Produkt, das er gesucht<br />

hatte: den Alquist-Wickler. <strong>Lenze</strong> erwarb<br />

die Lizenz zur Alleinherstellung dieses<br />

universell einsetzbaren Drehstrommotors.<br />

Im Februar 1950 verließen die<br />

ersten Alquists die provisorische<br />

Werkshalle in Hameln.<br />

Das Antreiben von Maschinen und<br />

das genaue Regeln von Antrieben ist<br />

1953 | Hans <strong>Lenze</strong> erhält<br />

für sein unternehmerisches<br />

Wirken das Bundesverdienstkreuz.<br />

auch heute noch unser Metier. Was sich<br />

geändert hat, ist die Technik. Die Elektronik<br />

und die Computertechnik haben<br />

Veränderungen ermöglicht, von denen<br />

die Firmengründer in den 50er Jahren<br />

nicht einmal zu träumen wagten. In diesem<br />

Jahr präsentieren wir unser erstes<br />

PC-basiertes Automatisierungssystem<br />

einschließlich Steuerung, Visualisierung<br />

und Antriebstechnik.<br />

Das wirtschaftliche Prinzip, das<br />

unser Gründer Hans <strong>Lenze</strong> beschrieben<br />

hat, ist gleich geblieben: Es sind die<br />

marktgerechten Produkte, die auf eine<br />

starke Nachfrage stoßen müssen. Auch<br />

heute treiben wir die technischen Entwicklungen<br />

voran, die unsere Kunden<br />

brauchen und von denen sie profitieren.<br />

Wir haben engagierte Mitarbeiter, gute<br />

Produkte und zufriedene Kunden. So<br />

gestalten wir erfolgreich Zukunft.


1962 | Die Produktion<br />

wird deutlich ausgeweitet.<br />

Bei Hameln entsteht ein<br />

neues Werk – dort, wo<br />

heute der Hauptsitz ist.<br />

Industrie einzuschalten“<br />

Hans <strong>Lenze</strong>, Jahrgang 1890, wurde in<br />

Dortmund geboren. Er absolvierte eine<br />

kaufmännische Ausbildung in einer<br />

Werkzeugmaschinenfabrik. Der Außenhandel<br />

wurde zu seinem Metier und beschleunigte<br />

seinen beruflichen Aufstieg.<br />

Titel<br />

Alquist-Wickler: das erste Erfolgsprodukt<br />

von <strong>Lenze</strong> aus den 50er Jahren.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

7


Titel<br />

Ein Start-up-Unternehmen aus Meerbusch<br />

war vor 20 Jahren Wegbereiter<br />

der PC-basierten Automation, es heißt<br />

heute <strong>Lenze</strong> Digitec Controls.<br />

Ein Raum, ein Tisch und drei Stühle – so<br />

begann im November 1986 die Geschichte<br />

von Digitec. Egbert Gunia hatte<br />

in Duisburg Elektrotechnik studiert. Er<br />

verwirklichte zusammen mit zwei Studienkollegen<br />

eine Idee: Computer steuern<br />

Maschinen. Der Arbeitsschwerpunkt<br />

lag zunächst in der Werkstoffprüfung.<br />

Der erste Auftrag für das junge Unternehmen<br />

aus Meerbusch bei Düsseldorf<br />

hatte es gleich in sich: Vier komplette<br />

Rohrprüfanlagen galt es für Mannesmann<br />

zu realisieren.<br />

„Eigentlich war der Auftrag eine<br />

Nummer zu groß für uns“, erinnert sich<br />

Firmengründer Gunia, der heute gemeinsam<br />

mit Michael Spicker das<br />

Unternehmen <strong>Lenze</strong> Digitec Controls<br />

leitet. Aber mithilfe von Studenten, die<br />

die Bediensoftware programmierten,<br />

gelang das fast Unmögliche. Und nicht<br />

nur das, denn das Ergebnis war gleich<br />

eine Innovation: die erste computergesteuerte<br />

Anlage zur zerstörungsfreien<br />

Werkstoffprüfung. „Die PCs benutzten<br />

wir damals nur zum Anzeigen von<br />

Daten und zum Berechnen von statistischen<br />

Kennziffern“, berichtet Gunia.<br />

Was sich heute so selbstverständlich<br />

anhört, war damals eine Sensation.<br />

8 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

1973 | Die Elektronikentwicklung<br />

wird bei<br />

Hameln zusammengefasst.<br />

Die Automatisierung<br />

in der Produktion<br />

beginnt.<br />

Die PC-Pioniere<br />

Erinnern wir uns: Im Jahre 1981 erschien<br />

in den USA der erste Personal<br />

Computer der International Business<br />

Machines Corporation, kurz IBM. Die PC-<br />

Szene wurde von jungen Leuten dominiert,<br />

die aus Unternehmenssicht nichts<br />

Produktives mit dem Gerät ausführten.<br />

Nur wenige Unternehmen erkannten in<br />

den Anfangsjahren der PCs, welches<br />

Potenzial sie boten. Sie in der Industrie<br />

einzusetzen, galt fast als Witz.<br />

Doch der damals 27-jährige Gunia<br />

und seine Ingenieurskollegen meinten<br />

es ernst. Und sie behielten Recht. Auf<br />

ihre erste Anzeige, mit der sie ihre selbst<br />

gebauten Industrie-PCs bewarben, kam<br />

die Post körbeweise. Nur fehlte den<br />

meisten Unternehmen noch der Mut,<br />

die PCs wirklich einzusetzen. Das junge<br />

Team entwickelte in der Zwischenzeit<br />

Anlagensteuerungen und erreichte bereits<br />

1988 einen weiteren Meilenstein:<br />

Die Ingenieure programmierten die<br />

erste Soft-CNC. Der Durchbruch für den<br />

Einsatz von Industrie-PCs folgte dann in<br />

den 90er Jahren. Gemeinsam mit dem<br />

Softwareunternehmen Inosoft entwickelte<br />

Digitec ab 1998 das Automatisierungssystem<br />

PCMatic. Die Software<br />

wurde nun zum entscheidenden Faktor.<br />

Gemeinsam verbesserten sie die Programme<br />

und schufen eine Soft-SPS, die<br />

unter Windows-CE lief.<br />

Durch den Eintritt in die <strong>Lenze</strong>-<br />

Gruppe im Jahr 2005 ergaben sich für<br />

1977 | Der erste<br />

Frequenzumrichter zur<br />

Steuerung von<br />

Drehstrommotoren<br />

kommt auf den Markt.<br />

Digitec ganz neue Perspektiven. „Heute<br />

arbeiten wir daran, die PC-basierte<br />

Steuerungstechnik auszubauen und in<br />

das L-force System zu integrieren“, so<br />

Gunia. Seine Fachleute arbeiten an einem<br />

System, das Steuerungs- und Engineeringsoftware<br />

sowie Antriebstechnik<br />

zusammenführt. Erste Ergebnisse sind<br />

auf der Hannover Messe 2007 zu sehen.<br />

Und wo geht die Reise hin? Für Egbert<br />

Gunia ist es eine logische Folge, dass<br />

sich in Zukunft die Grenzen zwischen<br />

Industrie-PC-Steuerung, SPS und CNC<br />

auflösen. Und er ist zuversichtlich: „Der<br />

schnelle Wandel begünstigt technologieorientierte<br />

Mittelständler mit hohem<br />

Innovationstempo.“<br />

Firmengründer Egbert Gunia.


1983 | Die ersten Hybridschaltungen<br />

für<br />

Frequenzumrichter werden<br />

entwickelt.<br />

Der Industrie-PC<br />

1984 | Die Entwicklung<br />

der Servotechnik beginnt.<br />

PCs veränderten zuerst die Bürowelt<br />

dramatisch. Dann schickten sie sich an,<br />

die Industrieautomation zu beeinflussen.<br />

Die so genannten Industrie-PCs<br />

sind Geräte, die den besonderen Einsatzbedingungen<br />

in der Produktion angepasst<br />

sind, aber sonst die gleiche<br />

Architektur, Komponenten und Betriebssysteme<br />

wie alle anderen PCs verwenden.<br />

Über die ursprünglichen Haupteinsatzfelder<br />

Visualisieren und Bedienen<br />

sind sie längst hinausgewachsen und zu<br />

einem universellen Gerät für alle Steuerungsfunktionen<br />

geworden.<br />

Die robusten Rechner übernehmen<br />

dank ihrer vielfältigen kommunikativen<br />

Möglichkeiten auch eine Brückenfunktion<br />

zwischen den unterschiedlichen IT-<br />

Ebenen im Unternehmen. Hier bieten<br />

Industrie-PCs den Vorteil, dass sie eingeführte<br />

Industriestandards, Protokolle<br />

und Verfahren unterstützen, insbesondere<br />

das TCP/IP-Protokoll.<br />

Die rauen Umgebungsbedingungen<br />

mit höheren Temperaturen, Vibrationen<br />

1986 | Digitec Engineering<br />

wird gegründet.<br />

und Schocks und nicht zuletzt die<br />

Anforderungen der elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit und die eng definierten<br />

Anwendungsbereiche bestimmen<br />

dabei die Form des PCs ganz<br />

wesentlich. Man denke etwa an Rechner,<br />

die in Maschinen und Schaltpulte<br />

integriert sind. Es geht immer darum,<br />

einen Kompromiss zwischen Leistung<br />

und Schutzart zu finden. Mehr Leistung<br />

bedeutet zum Beispiel immer auch<br />

mehr Wärme, die von einem Lüfter abgeführt<br />

werden muss.<br />

In problematischen Umgebungen<br />

werden PC-Gehäuse und Bedienungssowie<br />

Displaykomponenten getrennt.<br />

Der Rechner findet einen geschützten<br />

Platz im Schaltschrank. Hier ist neben der<br />

Stromversorgung und den Kommunikationsleitungen<br />

auch bereits eine Klimatisierung<br />

(für die Antriebstechnik) vorhanden.<br />

Bedienung und Visualisierung<br />

erfolgen per Bedienterminal vor Ort. Auf<br />

diese Weise lässt sich die Rechnerleistung<br />

praktisch beliebig skalieren.<br />

1987 | Frequenzumrichter<br />

werden erstmals mit<br />

Mikroprozessoren ausgestattet.<br />

1988 | Digitec entwickelt eine PCbasierte<br />

Steuerung für Werkzeugmaschinen<br />

(Soft-CNC).<br />

PC-Kompetenz<br />

Titel<br />

Der Ur-PC „5150“ von IBM veränderte nicht<br />

nur die Arbeit im Büro.<br />

Seit dem Jahr 2005 ist Digitec<br />

Engineering zu 100 Prozent in die<br />

<strong>Lenze</strong>-Gruppe integriert. Das Unternehmen<br />

mit dem neuen Namen<br />

<strong>Lenze</strong> Digitec Controls ist spezialisiert<br />

auf Industrie-PCs und darauf abgestimmte<br />

Automatisierungssysteme.<br />

Die Produkte von <strong>Lenze</strong> Digitec ergänzen<br />

das klassische <strong>Lenze</strong>-Produktportfolio<br />

ideal. <strong>Lenze</strong> Digitec übernimmt<br />

innerhalb der L-force-Familie den PCbasierten<br />

Bereich, von der Entwicklung<br />

über die Fertigung bis zum Marketing.<br />

Außerdem treibt das Unternehmen<br />

sein Industrie-PC-Geschäft<br />

weiter voran. Es beschäftigt 80 Mitarbeiter:<br />

60 in Meerbusch und 20 am<br />

Hauptsitz von <strong>Lenze</strong> bei Hameln.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

9


Titel<br />

1994 | Die <strong>Lenze</strong><br />

Holding GmbH & Co<br />

KG wird gegründet.<br />

Sie erzielt im ersten<br />

Geschäftsjahr einen<br />

Umsatz von 209 Millionen<br />

Euro.<br />

Maschinen schneller, bedienerfreundlicher<br />

und kosteneffektiver zu gestalten –<br />

dieser Forderung sieht sich fast jeder<br />

Maschinenbauer ausgesetzt. Leistungsfähige,<br />

intelligente Antriebstechnik bildet<br />

die Grundlage zur Bewältigung dieser<br />

Aufgabe. Doch erst im Zusammenspiel<br />

mit abgestimmten Automatisierungskomponenten<br />

kommt ihr ganzes<br />

Können zur Geltung.<br />

Bereits vor zehn Jahren hat <strong>Lenze</strong> die<br />

Drive-based Automation eingeführt und<br />

sich auf den Weg gemacht, Automatisierungspartner<br />

für den Maschinenbau<br />

zu werden. Mit der Übernahme des<br />

Industrie-PC-Spezialisten Digitec ergänzte<br />

das Unternehmen im Jahr 2005<br />

sein Portfolio. <strong>Lenze</strong> ist damit einer der<br />

wenigen Anbieter, die von der Antriebstechnik<br />

bis hin zu kompletten Automatisierungssystemen<br />

alles aus einer Hand<br />

bieten.<br />

Noch vor wenigen Jahren bestellten<br />

Maschinenbauer jeweils einzelne Produkte.<br />

Heute sprechen sie mit Lieferanten<br />

über Anwendungen und erwarten<br />

konzeptionelle Vorschläge. Nicht<br />

mehr reine Antriebstechnik ist das<br />

Thema, sondern die gesamte Automatisierungslösung.<br />

Die Kunden wünschen<br />

10 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

1996 | Eine Innovation<br />

von <strong>Lenze</strong> setzt einen<br />

neuen Trend: Die Drivebased<br />

Automation beginnt<br />

ihren Siegeszug. |<br />

Digitec entwickelt die<br />

erste PC-basierte Steuerung<br />

für Werkzeugmaschinen<br />

(Soft-CNC).<br />

1999 | Das Antriebstechnikunternehmen<br />

AC<br />

Technology Corporation<br />

in Uxbridge, USA, wird in<br />

die <strong>Lenze</strong>-Gruppe aufgenommen.<br />

Automatisierung à la <strong>Lenze</strong><br />

Alles aus einer Hand:<br />

Lösungen und Technologie für den Maschinenbau<br />

sich Technologiepartner, die ihre Anforderungen<br />

verstehen und Systemverantwortung<br />

übernehmen. Dabei sind die<br />

mechanischen Bewegungsfunktionen<br />

im Maschinenbau immer noch von zentraler<br />

Bedeutung, denn im Prozess übernehmen<br />

sie die eigentliche Arbeit – ein<br />

überzeugendes Argument für <strong>Lenze</strong>. Im<br />

Unterschied zu vielen Wettbewerbern<br />

ist das Unternehmen <strong>Lenze</strong> traditionell<br />

Spezialist für den Antrieb in Maschinen;<br />

es verfügt über 60 Jahre Mechanik-<br />

Erfahrung.<br />

Damit die Anwender das komplette<br />

Leistungsspektrum der Produkte komfortabel<br />

nutzen können, hat <strong>Lenze</strong> auch<br />

in die entsprechende Engineering-Umgebung<br />

investiert: L-force Engineering<br />

bietet heute ein durchgängiges Softwarekonzept<br />

mit einer gemeinsamen<br />

Datenhaltung, das alle Aspekte von der<br />

Konfiguration über die Inbetriebnahme<br />

bis zur Diagnose abdeckt.<br />

L-force Drive-based Automation<br />

beinhaltete bereits vorbereitete Lösungen<br />

und Technologiefunktionen. Damit<br />

konnten Anwender bereits antriebsbasierte<br />

Lösungen realisieren. Die PCbasierten<br />

Produkte runden das Angebot<br />

nun ab. Sie sind in die L-force Welt integriert.<br />

Kunden erhalten heute zusätzlich<br />

2000 | Das <strong>Lenze</strong>-Softwarehaus<br />

encoway wird<br />

in Bremen gegründet.<br />

2001 | Die <strong>Lenze</strong> AG entsteht<br />

aus der <strong>Lenze</strong><br />

Holding GmbH & Co KG.<br />

2002 | Digitec kooperiert<br />

eng mit dem Softwareentwickler<br />

Inosoft. Es entsteht<br />

die PC-Matic. Das<br />

ist der Grundstein für das<br />

spätere L-force Automationssystem.<br />

die gesamte Palette von Thin Clients<br />

über All-in-one-Panel-PCs bis hin zu<br />

abgesetzten PC-basierten Bedienlösungen.<br />

Auf der Hannover Messe 2007<br />

konnten sich die Besucher von der Leistungsfähigkeit<br />

des integrierten Portfolios<br />

überzeugen.<br />

Mit dem L-force Engineer sind Anwender<br />

in der Lage, über die antriebstechnischen<br />

Anforderungen hinaus<br />

komplexe Systeme zu projektieren und<br />

zu realisieren. Die Industrie-PCs sind<br />

Bestandteil der Engineering-Umgebung,<br />

zu der auch eine Soft-PLC gehört.<br />

Damit gewinnen die Maschinenbauer<br />

neue Freiheiten, ihre Produkte kostengünstig<br />

mit leistungsfähigen Merkmalen<br />

auszustatten. Durch die nahtlose<br />

Einbindung PC-basierter Automatisierungslösungen<br />

in das Produktspektrum<br />

können <strong>Lenze</strong>-Kunden den optimalen<br />

Ansatz für ihre Aufgabenstellung wählen,<br />

die Zahl der Lieferanten reduzieren<br />

und sich dabei sicher sein, dass alle<br />

Elemente aufeinander abgestimmt sind.<br />

Die Integration der Automatisierungstechnik<br />

sowie die Inbetriebnahme vereinfachen<br />

sich für den Maschinenbauer<br />

erheblich – bei gleichzeitig steigender<br />

Zuverlässigkeit der Gesamtlösung.


2005 | Die Markteinführung<br />

des L-force Servo<br />

Drive 9400 beginnt. |<br />

Digitec wird in die <strong>Lenze</strong>-<br />

Gruppe integriert.<br />

2007 | Der erste Schritt in<br />

die PC-basierte Automatisierungstechnik<br />

ist getan.<br />

Vom Getriebemotor über Umrichter bis zum Industrie-PC: Das<br />

modular aufgebaute und skalierbare Antriebssystem L-force<br />

von <strong>Lenze</strong> ist durch seine Offenheit und Nutzung weltweiter<br />

Standards vielseitig einsetzbar: Komplexe Antriebsfunktionen<br />

werden von intelligenten, leistungsstarken Antrieben übernommen,<br />

die komplette Bewegungsabläufe, wie fliegende<br />

Engineering PC<br />

EDS-Import Servo Drives 9400<br />

HighLine<br />

Frequenzumrichter<br />

8200 vector<br />

HMI mit<br />

Windows® CE<br />

EL 100 Reihe<br />

Dezentrales<br />

I/O-System<br />

Titel<br />

Säge, Kurvenscheiben oder Königswellen, spielend bewältigen.<br />

Eine übergeordnete PC-basierte Steuerung verwaltet die<br />

Parametersätze, ist für die zentrale Datenhaltung sowie die<br />

Visualisierung verantwortlich und stellt Betriebsdaten für ein<br />

Betriebsdatenerfassungssystem zur Verfügung.<br />

Industrie-PC mit Logic, Motion und<br />

Visualisierung<br />

Servosystem ECS für Mehrachsanwendungen<br />

mit Einspeisemodul<br />

ECSxE und Achsmodulen ECSxM<br />

Ethernet<br />

Feldbus (Logic) Systembus (Motion)<br />

Engineering PC<br />

Servo Drives 9400<br />

StateLine mit<br />

DS 402<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

11


Im Einsatz<br />

Sicherheit ist steckbar<br />

Sicherheit im Antrieb muss kompromisslos<br />

sein. <strong>Lenze</strong> hat diesen Anspruch<br />

mit seiner Drive-based Safety umgesetzt<br />

und die funktionale Sicherheit<br />

direkt in die Antriebsregler integriert.<br />

Das Konzept ist modular. Es umfasst<br />

steckbare Module mit einem skalierbaren<br />

Funktionsumfang. Für den Maschinen-<br />

und Anlagenbauer rechnet sich die<br />

Drive-based Safety durch eine verringerte<br />

Anzahl von Komponenten und sinkende<br />

Hardwarekosten. Maschinenstrukturen<br />

werden zudem vereinfacht und der<br />

Installationsaufwand sinkt. Durch kürzere<br />

Reaktionszeiten steigt die<br />

Produktivität der Maschine.<br />

In der neuen Gerätereihe Servo<br />

Drives 9400 stehen Sicherheitsfunktionen<br />

wie „Sicher abgeschaltetes Moment“,<br />

„Sicherer Stopp“, „Sicherer Betriebshalt“,<br />

„Sicher begrenzte Geschwin-<br />

12 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

Antriebstechnik bringt<br />

digkeit“, „Sicher begrenzte Maximalgeschwindigkeit“<br />

oder Betriebsartenwahlschalter<br />

zur Verfügung. Die Reihe<br />

bietet die Möglichkeit, aktive und passive<br />

Sensoren unmittelbar am steckbaren<br />

Der Servo Drives 9400 deckt jetzt den Leistungsbereich<br />

zwischen 0,37 und 370 kW ab.<br />

Sicherheitsmodul zweikanalig anzuschließen.<br />

Sie erlaubt es, in vielen Anwendungen<br />

externe Komponenten wie<br />

Sicherheitsschaltgeräte, Drehzahlwächter<br />

oder Motor- und Netzschütze einzusparen.<br />

Für die Kommunikation zu einer<br />

überlagerten Sicherheits-SPS steht<br />

PROFIsafe auf PROFIBUS zur Verfügung.<br />

Beide Systeme sind in der Lage, sowohl<br />

unsichere als auch sichere Daten gleichzeitig<br />

auf einem Bus zu übermitteln.<br />

Auch hier wird der modulare Ansatz<br />

konsequent verfolgt – je nach gewünschtem<br />

Bussystem wird einfach das<br />

entsprechende Kommunikationsmodul<br />

in einen der zwei Kommunikationssteckplätze<br />

gesteckt. Das Resultat ist<br />

hohe Flexibilität – auch für die Anpassung<br />

an zukünftige Sicherheitsbussysteme.


die neue C-Klasse auf die Straße<br />

Produktpartnerschaft zwischen DaimlerChrysler und <strong>Lenze</strong><br />

Die neue C-Klasse von Mercedes Benz<br />

wird an den Standorten Sindelfingen,<br />

Bremen und East-London (Südafrika)<br />

produziert. <strong>Lenze</strong> liefert die Antriebstechnik<br />

für sämtliche Prozesse in den<br />

drei Aufbauwerken. Im Vorfeld hat die<br />

Mercedes Car Group mit dem Standard<br />

IntegraDCX erneut einen Meilenstein in<br />

der Fertigungstechnik gesetzt, die wir<br />

mit unseren Produkten unterstützen.<br />

Die Produktpartnerschaft zwischen<br />

DaimlerChrysler und <strong>Lenze</strong> beinhaltet<br />

die Lieferung von mechanischen und<br />

elektronischen Antriebskomponenten<br />

für zentrale und dezentrale Strukturen.<br />

Im Einsatz sind beispielsweise die neuen<br />

Regler der Reihe Servo Drives 9400,<br />

dezentrale Steuerungen der Reihe LCU sowie<br />

eine umfangreiche Palette an Getriebe-<br />

und Servomotoren. Der L-force<br />

Engineer bietet als durchgängige Engineeringsoftware<br />

zudem den Vorteil,<br />

dass Parametrierung, Programmierung<br />

und Diagnose mit einem einzigen Tool<br />

durchzuführen sind.<br />

Eine Triebfeder bei der Entwicklung<br />

des Fertigungsstandards Integra DCX<br />

der Mercedes Car Group war die konsequente<br />

Standardisierung der eingesetzten<br />

Komponenten und die Integration<br />

der Sicherheitstechnik in die Antriebsebene.<br />

Die Anlagen an den drei DaimlerChrysler-Standorten<br />

sind die ersten<br />

weltweit, in denen alle Komponenten<br />

über einen durchgängigen Sicherheitsbus<br />

angesprochen werden.<br />

Die Sicherheitstechnik gewinnt einen<br />

immer größeren Stellenwert, der weit<br />

über den Schutz vor Verletzungen hinausgeht.<br />

Sicherheit wird zum Anlagenkonzept,<br />

weil eine Produktionsanlage<br />

Seit April steht die neue C-Klasse bei den Mercedes-Händlern.<br />

mit dezentraler Intelligenz flexibel auf<br />

Anforderungen reagieren kann. Vor<br />

allem sinken Produktionsausfälle durch<br />

ungeplante Stillstandszeiten. Und<br />

gleichzeitig werden alle Sicherheitsnormen<br />

erfüllt – ob im Presswerk, im<br />

Rohbau, in der Lackierung, beim Transport,<br />

bei der Montage oder auf dem<br />

Prüfstand. Drive-based Safety macht es<br />

möglich, weil die Sicherheitstechnik in<br />

die Steuerungs- und Antriebstechnik<br />

integriert ist. Zur Kommunikation wird<br />

nur noch ein Sicherheitsbussystem benötigt.<br />

Die direkte Aktor-Sensor-Verbindung<br />

macht dezentrale Sicherheitsschaltgeräte<br />

überflüssig. Auch die Netzschütze<br />

für Antriebsregler entfallen. Es<br />

sind also weniger Komponenten erforderlich<br />

als bei traditionellen Automatisierungslösungen,<br />

wo die Sicherheitstechnik<br />

immer getrennt von der allgemeinen<br />

Steuerungs- und Antriebstechnik<br />

war. Bei <strong>Lenze</strong> ist die Sicherheitstechnik<br />

fester Bestandteil der Automation.<br />

Im Einsatz<br />

Unser Ausblick für mehr<br />

Sicherheit<br />

˘ Die Sicherheitstechnik wird eine zunehmende<br />

Bedeutung für den Maschinenbau<br />

und dessen Kunden gewinnen.<br />

˘ Integrierte Sicherheitsfunktionen in<br />

Steuerungen und Antriebsreglern, verbunden<br />

mit Sicherheitsfeldbussen übernehmen<br />

hierbei eine wichtige Rolle.<br />

˘ Gleichzeitig steigt die Komplexität<br />

der Normen, die zu beachten und anzuwenden<br />

sind.<br />

˘ Hersteller von Sensorik, Steuerungsund<br />

Antriebstechnik sind gefordert, die<br />

notwendigen Dienstleistungen im Bereich<br />

Sicherheitstechnik anzubieten.<br />

˘ Die integrierte Sicherheitstechnik<br />

senkt die Gesamtkosten. Dabei hilft<br />

besonders die direkte Aktor-Sensor-<br />

Kommunikation zwischen Antriebsreglern<br />

und Sicherheitssensorik.<br />

˘ Wir entwickeln konsequent unsere<br />

Antriebsregler-Produkte mit dem Drivebased<br />

Safety-Ansatz weiter.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

13


Spezial<br />

Der Beton tanzt<br />

Das neue Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart inszeniert<br />

Technikgeschichte<br />

Der Museumsbau ist wie ein moderner<br />

Kompaktwagen: außen Silbermetallic<br />

mit viel Glas, runde Formen und innen<br />

riesig. Sparsame Außenmaße sind notwendig,<br />

weil nicht viel Platz ist zwischen<br />

den Trainingsplätzen des Bundesligisten<br />

VfB Stuttgart, einer Hochstraße und dem<br />

DaimlerChrysler-Motorenwerk Untertürkheim.<br />

Doch der Bau des holländischen<br />

Architekten Ben van Berkel<br />

schafft unerwartet viel Raum und erzeugt<br />

eine weitläufige Atmosphäre.<br />

Spätestens wenn der Besucher die Kasse<br />

passiert hat, bleibt er verblüfft stehen.<br />

Das Atrium entfaltet eine unerwartete<br />

Größe – die lichte Höhe beträgt fast 50<br />

Meter.<br />

Das Museum ist praktisch nur ein<br />

einziger Raum, der durch spiralförmige<br />

Böden gegliedert ist. Wie durch einen<br />

Schweizer Käse fällt der Blick immer<br />

wieder quer durch alle Ebenen oder<br />

auch nach draußen. Die Besucher steigen<br />

im Atrium in einen der drei Aufzüge<br />

und sausen in die Höhe. In die Lifte eingebaut<br />

sind Beamer, die an die gegenüberliegende<br />

Wand Filmsequenzen projizieren.<br />

Die Show kann beginnen.<br />

Die Besucher starten ihren Rundgang<br />

ganz oben im Gebäude. Es fällt<br />

schwer, von Stockwerken zu sprechen.<br />

Der Statiker, der das Gebäude berechnete,<br />

meinte, es bestehe eigentlich nur aus<br />

gestapelten Autobahnbrücken.<br />

Die Zeitreise beginnt mit einem ausgestopften<br />

Pferd, das auf die Ära der<br />

Erfinder einstimmt: Um 1886 tüftelten<br />

14 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

Mercedes-Benz-Museum: unerwartete Einblicke.<br />

Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach<br />

in Cannstatt sowie Karl Benz in Mannheim<br />

gleichzeitig an ihren ersten Motorkutschen.<br />

Daimler und Benz kannten<br />

sich übrigens nicht. Zeitgenossen fragten<br />

Benz bei seinen Probefahrten, was<br />

das alles solle, schließlich gäbe es keinen<br />

Mangel an Pferden. Und was könne<br />

so ein unzuverlässiger, lärmender, armseliger<br />

Maschinenwagen nun besser?<br />

Die Reise durch Zeit und Raum beginnt<br />

also mit einer Pferdestärke.<br />

Der Besucher hat die Wahl zwischen<br />

zwei Touren: Mythos oder Collection.<br />

Die Mythos-Reise führt chronologisch<br />

durch sieben Räume. Dort wirkt alles<br />

wie im Traum. Perfekt wird wie auf einer<br />

Rechts: an der Wand – Rennlegenden in<br />

der Steilkurve.<br />

Bühne Technik in einem dunklen Raum<br />

inszeniert. Im Mittelpunkt stehen ausgewählte,<br />

für die jeweilige Epoche typische<br />

Fahrzeuge – seien es Motorkutschen,<br />

Kompressorwagen aus den 20er<br />

Jahren oder berühmte Sportwagen wie<br />

der 300 SL mit Flügeltüren. Auf diesem<br />

Rundgang flaniert man auf einer leicht<br />

geneigten Ebene immer abwärts Richtung<br />

Gegenwart. In die Wände montierte<br />

Leuchtkästen zeigen die Ereignisse der<br />

Zeit, in der man sich gerade befindet.<br />

Wer sich besonders für die Autos<br />

interessiert, macht den Rundgang durch<br />

die Sammlung. Das Museum ist so groß,<br />

dass sogar schwere Lastwagen und<br />

Omnibusse gezeigt werden können.


Antrieb des Benz Patent-Motorwagens von 1886 mit 0,55 kW Leistung.<br />

Winden an der Decke des Atriums ziehen<br />

bis zu 20 Tonnen schwere Nutzlasten<br />

in die Höhe. So gelangten die<br />

Brummis an ihren Platz in den oberen<br />

Stockwerken.<br />

Die fünf taghellen Sammlungsräume<br />

sind nach Nutzungsarten geordnet.<br />

Hier stehen die Fahrzeuge im Vordergrund.<br />

„Galerie der Reisen“ oder „Galerie<br />

der Helden“ heißen diese Abteilungen.<br />

Insgesamt sind auf 16.500 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche 160 Fahrzeuge<br />

zu sehen.<br />

Der Museumsbesuch endet für alle<br />

Besucher mit dem Thema Motorsport<br />

an einer Steilwandkurve, die schließlich<br />

in eine senkrechte Wand übergeht, an<br />

der berühmte Rekordfahrzeuge montiert<br />

sind. Die außergewöhnliche Architektur<br />

und das einzigartige Ausstellungskonzept<br />

verleihen dem Museum<br />

internationalen Rang. Für das Lokalkolorit<br />

sorgt die Gastronomie mit<br />

schwäbischen Spezialitäten.<br />

Mercedes-Benz-Museum<br />

Mercedesstraße 100, Stuttgart<br />

täglich geöffnet, außer montags, von<br />

9 bis 18 Uhr; Tageskarte: 8 €, ermäßigt<br />

4 €; Telefon: +49 (0)711 17 30 000<br />

www.mercedes-benz.com/museum<br />

110.000 Tonnen<br />

Spezial<br />

Der holländische Stararchitekt Ben<br />

van Berkel mit seinem Amsterdamer<br />

Büro „UN Studio“ hat das Gebäude<br />

entworfen. Er setzte sich in einem<br />

internationalen Architekturwettbewerb<br />

gegen neun Konkurrenten<br />

durch. Sein städtebauliches Konzept<br />

für das gesamte Areal, zu dem auch<br />

das benachbarte Mercedes-Benz<br />

Center gehört, überzeugte den Automobilkonzern.<br />

In den zweieinhalb Jahren Bauzeit,<br />

bis zur Eröffnung im Mai 2006, wurden<br />

110.000 Tonnen Stahl und Beton<br />

verarbeitet. Der Museumsbau ruht<br />

auf 850 Betonpfeilern, die für die<br />

feste Gründung sorgen. Beton ist in<br />

dem Bau überall sichtbar. Seine Oberfläche<br />

ist aber ganz fein und glatt, sie<br />

wirkt fast wie Marmor. Die Verschalungen<br />

für den hochfesten Spezialbeton<br />

wurden extra mit Kunststoff<br />

beschichtet, um die glatte Oberfläche<br />

zu erzielen.<br />

Die Geometrie des 150 Millionen<br />

Euro teuren Baus ist so komplex, dass<br />

die verschlungenen Ebenen nur dank<br />

3D-CAD-Technik realisiert werden<br />

konnten. Ohne Stützen überspannen<br />

die Decken und Böden der einzelnen<br />

Räume 33 Meter Distanz. Das ist<br />

mehr als die Breite einer Autobahnbrücke.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

15


Im Einsatz<br />

Bewegung in der Automobilproduktion<br />

Antriebs- und Steuerungstechnik aus einer Hand<br />

Seit vier Jahren gehört die österreichische<br />

<strong>Lenze</strong> Deto Drive Systems aus<br />

Kufstein zur <strong>Lenze</strong>-Gruppe. Mit dem<br />

Joint Venture konnte <strong>Lenze</strong> gezielt das<br />

Produktprogramm der Antriebs- und<br />

Automatisierungstechnik um spezielle<br />

Produkte für Automobilindustrie und<br />

Fördertechnik erweitern.<br />

„Das war die richtige Entscheidung.<br />

Wir sind international im Geschäft. Alle<br />

namhaften Automobilhersteller fragen<br />

unsere Steuerungen nach. Durch den<br />

Zusammenschluss mit <strong>Lenze</strong> sind wir<br />

das einzige Unternehmen in unserer<br />

Branche, das die gesamte Antriebs- und<br />

Steuerungstechnik bieten kann. Die<br />

Reduzierung der Lieferantenzahl und die<br />

16 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

damit verbundene Kostensenkung sind<br />

ein klarer Vorteil für unsere Kunden.<br />

Außerdem haben sie für den gesamten<br />

Antriebsstrang einen Hauptverantwortlichen.<br />

Die Anlage ist somit optimal ausgelegt“,<br />

erklärt Tilmann Kölle, Geschäftsführer<br />

von <strong>Lenze</strong> Deto.<br />

Beispiel Scania: Die Schweden wissen,<br />

wie man schwere Lastwagen baut. Es<br />

gibt größere Hersteller, aber kaum einer<br />

ist profitabler. Die Umsatzrendite von<br />

zwölf Prozent ist die Messlatte für alle<br />

Wettbewerber. Seit der Rivale MAN versucht,<br />

den schwedischen Wettbewerber<br />

zu übernehmen, ist der Name Scania<br />

häufig in den Schlagzeilen. In der End-<br />

montage im Hauptwerk Södertälje ist<br />

Antriebstechnik von <strong>Lenze</strong> im Einsatz.<br />

Die Elektrohängebahn vom österreichischen<br />

Anlagenbauer TMS wird von<br />

<strong>Lenze</strong>-Getriebemotoren angetrieben,<br />

die dezentrale Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

kommt von <strong>Lenze</strong> Deto.<br />

Scania wurde 1891 gegründet.<br />

Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen<br />

in Södertälje südwestlich von Stockholm.<br />

Weltweit bekannt ist die kleine<br />

Stadt vor allem wegen eines Tennisspielers.<br />

Hier wuchs Björn Borg auf. Er<br />

gewann von 1976 bis 1980 fünfmal in<br />

Folge das Tennisturnier in Wimbledon.<br />

Scania ist auf seinem Feld ebenfalls sehr<br />

erfolgreich. Das Unternehmen zählt zu


den kleineren Herstellern von Trucks<br />

und Bussen. 65.280 LKW und Busse verließen<br />

im Geschäftsjahr 2006 die Fertigungshallen.<br />

Der Umsatz betrug 70,7<br />

Milliarden Kronen, der Vorsteuergewinn<br />

kletterte auf 8,6 Milliarden Kronen.<br />

Beispiel Jeep: Der Wrangler ist eine<br />

Ikone und das beliebteste Fahrzeug der<br />

Reihe. Er gilt als legitimer Nachfolger<br />

des Willys, des „Ur-Jeeps“. Das allradbetriebene<br />

Fahrzeug diente zuerst als<br />

Transportmittel für die US-Armee im<br />

Zweiten Weltkrieg. Doch auch die Zivilbevölkerung<br />

war von der Vielseitigkeit<br />

des Offroaders überzeugt. In Toledo,<br />

USA, 100 Kilometer südlich von Detroit<br />

im Bundesstaat Ohio, wird er heute für<br />

den weltweiten Verkauf produziert –<br />

und das seit mehr als 66 Jahren. Auch<br />

hier ist das Know-how der österreichischen<br />

Experten gefragt.<br />

Seit letztem Jahr ist die <strong>Lenze</strong>-<br />

Steuerungs- und Antriebstechnik für<br />

Elektrohängebahnen in den Produktionshallen<br />

im Einsatz. Den Auftrag,<br />

Steuerungstechnik für die Montage der<br />

legendären Geländefahrzeuge zu liefern,<br />

hatte <strong>Lenze</strong> Deto im August 2005<br />

erhalten.<br />

Nach der einjährigen Planungs- und<br />

Inbetriebnahmephase war es dann<br />

geschafft. Besonders stolz sind die Experten<br />

auf die Datenübertragung zwi-<br />

Im Einsatz<br />

schen der Anlagensteuerung und der<br />

dezentralen Steuerung an der Schubplatte<br />

– sie erfolgt induktiv, also berührungslos.<br />

Seit August letzten Jahres<br />

werden im DaimlerChrysler-Werk in<br />

Toledo täglich 400 Jeeps mit Hilfe der<br />

<strong>Lenze</strong>-Technik gefertigt.<br />

Links: Erfolg seit 66 Jahren – der Jeep<br />

Wrangler.<br />

Unten: Ob Bus oder Brummi – Scania<br />

produziert erfolgreich Nutzfahrzeuge.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

17


Im Einsatz<br />

Druckschwankungen im Griff<br />

Korrosionsschutz durch flüssigen Kunststoff, Spezialanbieter SAR aus<br />

Dingolfing setzt auf Drive-based Automation<br />

SAR – das ist die internationale Abkürzung<br />

für Search and Rescue. Wenn Hilfe<br />

in großer Not erforderlich ist, kommen<br />

die Retter per Hubschrauber oder Seenotkreuzer.<br />

Wenn es jedoch Automobilherstellern<br />

darum geht, den Unterboden<br />

von Fahrzeugen vor Korrosion zu<br />

schützen, sind die Helfer von SAR aus<br />

Dingolfing gefragt. Dort in Niederbayern<br />

hat die SAR Elektronik GmbH ihren Sitz.<br />

Das Unternehmen projektiert und<br />

baut Anlagen zum vollautomatischen<br />

Dosieren und Auftragen von Kunststoffen<br />

zum Beispiel auf Schweißnähte<br />

und Blechfalze. In der Automobilindustrie<br />

wird zum Abdichten das unverwüstliche<br />

Polyvinylchlorid (PVC) benutzt.<br />

Dieser Kunststoff bildet einen harten<br />

und strapazierfähigen Überzug. Die Anlagen<br />

von SAR sind unter anderem in<br />

den Werken von BMW sowie beim Bau<br />

des Mini Coopers im britischen Oxford<br />

im Einsatz.<br />

18 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

„BMW gehört zu unseren Hauptkunden“,<br />

erläutert Erich Schirra, Leiter<br />

des Technikums bei SAR, und verweist<br />

auf eine Neuentwicklung, die die<br />

Oberflächenbehandlung revolutioniert<br />

hat. Mit einer ausgeklügelten Regelungstechnik<br />

ist es dem Unternehmen<br />

gelungen, die PVC-Nähte überaus exakt<br />

und materialsparend aufzubringen.<br />

Möglich wurde die Innovation durch<br />

antriebsbasierte Automation von <strong>Lenze</strong>.<br />

Das Tempo der Datenkommunikation<br />

zwischen Steuerung im Umrichter<br />

und der eigentlichen Motorregelung<br />

macht eine Dosierstation überflüssig.<br />

„Die in den Servoregler integrierte<br />

Steuerung arbeitet hier einfach unschlagbar<br />

schnell. Innerhalb des weltweiten<br />

Marktes der Oberflächenbearbeitung ist<br />

unser System eine Neuentwicklung“,<br />

berichtet Schirra. Die sonst übliche<br />

Datenübertragung zwischen Servoregler<br />

und einer speicherprogrammierbaren<br />

Steuerung via Feldbus entfällt. Dadurch<br />

ist die Zykluszeit extrem kurz.<br />

Kolbenpumpen der Druckerhöhungsstation<br />

sorgen für einen Druck von 200<br />

bis 250 Bar im Zuleitungssystem. An<br />

den Umschaltpunkten der Pumpe sinkt<br />

naturgemäß der Druck, der sich in<br />

Wellen im Zuführsystem fortsetzt.<br />

Das SAR-System registriert über den<br />

ersten Drucksensor den Pumpenschlag<br />

und leitet das Signal an den Servoregler.<br />

Anhand der Weglänge und der Auftragsgeschwindigkeit<br />

lässt sich exakt ermitteln,<br />

wann die Welle an der Regeleinheit<br />

angekommen ist.<br />

Jetzt kommt der Synchron-Servomotor<br />

der Reihe SDS von <strong>Lenze</strong> ins Spiel.<br />

Er arbeitet als überaus präziser Stellantrieb<br />

und verändert den Querschnitt des<br />

Durchflusses – ähnlich wie bei einem<br />

Wasserhahn. So lassen sich Mengen und<br />

vor allem auch der Druck regeln. Sinkt<br />

der Vordruck, vergrößert der Motor den


Durchflussquerschnitt oder verkleinert<br />

ihn bei Druckspitzen.<br />

Erst nach der Einheit zur Querschnittsveränderung<br />

– für diese Innovation<br />

läuft zurzeit ein europaweites Patentverfahren<br />

– gelangt das PVC zur eigentlichen<br />

Spritzdüse und wird mit 40 Bar<br />

sauber auf die Karosserie aufgetragen.<br />

Während der Synchron-Servomotor<br />

und die Regeleinheit auf einer Montageplatte<br />

am Fuß des Roboters angebracht<br />

sind, ist die Düse als eigentliches<br />

Werkzeug am stählernen Handgelenk<br />

eines Roboters montiert. „Damit senken<br />

wir im Vergleich zu sonst üblichen<br />

Dosiereinheiten erheblich das Gewicht.<br />

Die Roboter müssten dafür sonst rund<br />

250 Kilogramm mitschleppen“, erläutert<br />

Schirra. Die Vorteile sind geringere Traglasten<br />

und damit sinkende Massenträgheitsmomente,<br />

verbunden mit höheren<br />

Geschwindigkeiten und höherer Präzision.<br />

Rostschutz durch PVC-Nähte: Mini Cooper.<br />

Ein Servo-Umrichter der Reihe 9300<br />

Servo PLC übernimmt einerseits die<br />

exakte Regelung eines Synchron-Servomotors<br />

von <strong>Lenze</strong> und andererseits die<br />

Aufgaben einer Steuerung. Hier ist in<br />

erster Linie die Verarbeitung der Signale<br />

von zwei Drucksensoren und einem<br />

Durchflussmesser zu nennen. „Schwankungen<br />

im Druck bestimmen später die<br />

Güte der Naht“, sagt Schirra und spricht<br />

von Pulsation, die mit einer Sinuskurve<br />

vergleichbar ist. Sie macht sich in Form<br />

eines unterschiedlich breiten Auftrages<br />

des Kunststoffes bemerkbar. Hier gleichmäßig<br />

zu arbeiten, ist das Maß aller<br />

Dinge und fester Bestandteil des Qualitätsmanagements<br />

von Automobilbauern.<br />

So verfügt BMW beispielsweise über<br />

einen Nahtkatalog, der die technischen<br />

Im Einsatz<br />

Eckdaten wie Form, Breite oder Dicke<br />

eindeutig festlegt.<br />

Das Leistungsangebot von SAR erstreckt<br />

sich über die komplette Projektierung<br />

von Applikationslinien – inklusive<br />

Materialversorgung und Roboterprogrammierung.<br />

Dabei verfolgt das Unternehmen<br />

aus Dingolfing das Ziel, statt<br />

einer Blackbox offene Systeme mit Standardprodukten<br />

zu entwickeln und in<br />

Betrieb zu nehmen. SAR tritt bei BMW<br />

als Generalunternehmer für komplette<br />

Applikationslinien auf. Schnelle Inbetriebnahme<br />

und gute Servicemöglichkeiten<br />

sind bei den verwendeten Komponenten<br />

dabei äußerst wichtig.<br />

www.sar-gmbh.com<br />

Die Sprühautomaten von SAR Elektronik<br />

dosieren den flüssigen Kunststoff sparsam<br />

und exakt.<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

19


Im Einsatz<br />

„Sieht nicht aus wie Fisch und schmeckt<br />

kaum danach: zwei Eigenschaften, die<br />

mit zum Erfolg der Fischstäbchen beigetragen<br />

haben. Im Hinblick auf eine<br />

gesunde Ernährung ist dagegen nicht<br />

viel einzuwenden“, urteilte unlängst die<br />

deutsche Verbraucherzeitschrift Öko-<br />

Test. Tatsächlich wurden allein in<br />

Deutschland im Jahr 2004 mehr als 1,5<br />

Milliarden Fischstäbchen verzehrt. Bei<br />

Kindern und Jugendlichen zählen die<br />

leckeren Fischriegel zu den Lieblingsspeisen.<br />

Aber wie wird aus dem Fisch<br />

ein Stäbchen?<br />

In der kleinen Stadt Haltern am See,<br />

weit entfernt von der Nordsee, hat die<br />

Firma Nienstedt seit 1948 ihren Sitz.<br />

Wenn es um das Sägen von gefrorenen<br />

Lebensmitteln geht, führt kein Weg an<br />

dem Unternehmen im Westfälischen<br />

vorbei. „Cutting fish blocks in the European<br />

fish industry without using Nienstedt<br />

equipment is unthinkable”, schreibt<br />

das mittelständische Unternehmen<br />

selbstbewusst auf seiner Website. Nicht<br />

nur in Europa wird auf die Technologie<br />

Es begann in Großbritannien<br />

20 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

Tiefgefrorener Normfischblock.<br />

Nicht alle kulinarischen Entdeckungen, die das Vereinigte<br />

Königreich hervorbrachte, waren so erfolgreich. Doch diese<br />

praktische Fischvariante, in England Fish Finger genannt,<br />

trat einen Siegeszug um die Welt an. Erfunden wurde das<br />

Fischstäbchen in den 60er Jahren in Großbritannien. Das<br />

Produkt hatte zunächst keinen guten Ruf, weil Fischabfälle<br />

zerkleinert und als Mus beigefügt wurden. Heute bestehen<br />

Fisch in Form<br />

Servotechnik hilft beim Sägen von gefrorenem<br />

Fisch<br />

aus Haltern vertraut. Wie es sich für<br />

einen erfolgreichen Maschinenhersteller<br />

gehört, ist die Welt der Markt.<br />

Manche der Anlagen sind sogar auf dem<br />

Meer unterwegs – in großen schwimmenden<br />

Fischfabriken. In der Regel werden<br />

die Filets bereits auf den Fangschiffen<br />

bei minus 40 Grad zu Blöcken<br />

schockgefrostet und erst nach der<br />

Anlandung in den Verarbeitungsbetrieben<br />

auf Maß zerkleinert, paniert, vorgebacken<br />

und ausgeliefert. So genannte<br />

Stäbchenlinien der Nienstedt GmbH<br />

bringen die Fischfiletblöcke dank Servotechnik<br />

von <strong>Lenze</strong> schnell und exakt in<br />

die gewünschte Form.<br />

Das Fischstäbchen ist fast ein Normteil:<br />

Es bringt inklusive der Panade 30<br />

Gramm auf die Waage, ist zirka neun<br />

Zentimeter lang und hat eine Breite von<br />

rund 2,6 Zentimetern. Die Blöcke, aus<br />

denen sie gesägt werden, sind tatsächlich<br />

international standardisiert: 482 mal<br />

254 mal 62,7 Millimeter ist das Format.<br />

Zunächst werden sie per Hand auf<br />

eine Fördereinrichtung gelegt, die den<br />

Block weiter zur Säge führt. Der Rest<br />

geht automatisch: Ein Anschlag aktiviert<br />

den Positionsschieber, der die 7,5<br />

Kilogramm schweren eisigen Rechtecke<br />

auf den Vorschubtisch drückt. Nachdem<br />

sie fixiert sind, fährt der Tisch den Block<br />

durch die Bandsäge. Exakt 378 Fischstäbchen<br />

sind das Ergebnis. Grundieren,<br />

panieren, vorfrittieren und wieder tiefkühlen<br />

– das sind die nächsten Verarbeitungsschritte.<br />

Eine Rüttelmaschine richtet<br />

die fertigen Stäbchen aus. Zu 5, 10<br />

oder 15 Stück verschwinden sie dann in<br />

der Verpackung.<br />

Fischstäbchen zu 65 Prozent aus praktisch grätenfreiem<br />

Fischfilet. Meist wird Alaska-Seelachs, Kabeljau oder<br />

Seehecht verarbeitet. Weitere Zutaten sind Semmelbrösel,<br />

Sonnenblumenöl, Weizenmehl, Stärke, Salz und natürliches<br />

Aroma. Ernährungswissenschaftler heben die Bedeutung<br />

von Seefisch gerade auch für Kinder hervor. Neben Jodsalz<br />

sind sie eine wichtige Jodquelle.


Die Säge von Nienstedt ist so konzipiert,<br />

dass bei veränderten Maßen lediglich<br />

der Anschlag an der Maschine per Hand<br />

zu verändern ist. Alle weiteren Automatisierungsprozesse<br />

sind direkt in einem<br />

Touch Panel zur Maschinenbedienung<br />

hinterlegt.<br />

Das Sägenmodul arbeitet mit Synchronservomotoren<br />

der Reihe MCS von<br />

<strong>Lenze</strong>. Besonders gefragt ist ihre Überlastfähigkeit.<br />

Mike Onnebrink, Softwareentwickler<br />

bei Nienstedt: „Die müssen<br />

wir fordern, weil der Fisch beim Sägen<br />

auf der Fläche festfrieren könnte. Dann<br />

ist von den Positioniereinheiten kurzzeitig<br />

deutlich mehr Drehmoment gefordert,<br />

um den Block wieder zu lösen.“<br />

Die Steuerung übernehmen Servoregler<br />

der Reihe ECS, versorgt von einem<br />

zentralen Einspeisemodul. Der spezielle<br />

DC-Zwischenkreisverbund des ECS-<br />

Servosystems führt dazu, dass für die<br />

einzelnen Achsen keine Zwischenkreissicherungen<br />

erforderlich sind. So lässt<br />

sich der Schaltschrank platzsparend<br />

konstruieren und direkt in die Maschinen<br />

integrieren. Für eine optimale Be-<br />

dien- und Servicefreundlichkeit hat<br />

<strong>Lenze</strong> alle Geräteanschlüsse inklusive<br />

der Leistungsversorgung komplett<br />

steckbar auf der Frontseite angebracht.<br />

Dieser Aufbau führt beim Maschinenbauer<br />

zur komfortablen, fehlerfreien<br />

Installation und einer schnellen Inbetriebnahme.<br />

Der Betreiber hat wiederum<br />

nur kurze Stillstandszeiten, wenn<br />

mal ein Fehler auftritt.<br />

Fischstäbchen: bereit zum Verpacken.<br />

Im Einsatz<br />

Ein wichtiger Grund bei der Entscheidung<br />

des Halterner Unternehmens<br />

für das ECS-Servosystem war die integrierte<br />

Sicherheitsfunktion „sicher abgeschaltetes<br />

Moment“ („Sicherer Halt“).<br />

So ist der Anwender in der Lage, Wartungs-<br />

oder Reinigungsarbeiten an der<br />

Maschine vorzunehmen, ohne die<br />

gesamte Anlage ausschalten zu müssen.<br />

Produktivitätsgewinne sind die<br />

Folge. Abgerundet wird dieses anwenderfreundliche<br />

Gesamtkonzept durch<br />

die Möglichkeit der Ferndiagnose aller<br />

Antriebskomponenten. Damit ist der<br />

Weg frei für globalen Support auf der<br />

Datenautobahn – schließlich sind nicht<br />

nur die Fischstäbchen, sondern auch die<br />

Maschinen aus Haltern weltweit gefragt.<br />

www.nienstedt.de<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

21


Technologie<br />

Teams ohne Grenzen<br />

Wie bei <strong>Lenze</strong> Innovationen entstehen, Teil 1:<br />

Getriebe- und Servomotorenentwicklung<br />

Wo entsteht die Antriebstechnik von<br />

morgen? Wie arbeiten dort die Ingenieure?<br />

Besuchen wir diesen Ort und<br />

schauen wir den Experten doch einmal<br />

über die Schulter.<br />

In vielen Firmen gibt es Reibungsverluste<br />

zwischen Elektrotechnik- und Maschinenbauingenieuren.<br />

Mechanische<br />

Konstruktion und Elektrokonstruktion<br />

sind noch zu oft getrennt. Nicht so bei<br />

<strong>Lenze</strong> – hier arbeiten Experten der Servomotoren-<br />

und Getriebeentwicklung<br />

ganz im Sinne der Mechatronik eng mit<br />

Kollegen zusammen, die über elektrotechnische<br />

und regelungstechnische<br />

Fachkompetenz verfügen.<br />

Bereits vor einigen Jahren hat <strong>Lenze</strong><br />

begonnen, seine Entwicklungsabteilungen<br />

neu zu strukturieren. Das Ergebnis<br />

ist der Entwicklungsbereich Elektromechanik<br />

– ein wichtiger Schritt auf dem<br />

Weg zum Systemanbieter.<br />

Entwicklung und Fertigung dürfen<br />

nicht weit entfernt voneinander sein,<br />

um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die<br />

Entwickler sind bei <strong>Lenze</strong> nicht isoliert,<br />

sondern Teil des täglichen Lebens in<br />

einem produzierenden Unternehmen.<br />

Gleich neben einer großen Werkhalle, in<br />

der Zahnräder für Getriebe gefertigt<br />

werden, haben sie ihr Reich.<br />

Aber was der Markt wirklich erfordert,<br />

lässt sich nur vor Ort beim Kunden<br />

erfahren. Eine Aufgabe war es zum Beispiel,<br />

eine neue Getriebemotorreihe für<br />

Elektrohängebahnen zu entwickeln. Am<br />

Anfang des Prozesses stand eine gründliche<br />

Recherche. Experten aus Entwicklung<br />

und Vertrieb besuchten gemeinsam<br />

Hersteller und Anwender. Entwickler<br />

müssen das Problem des Kunden<br />

22 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

genau verstehen, sonst finden sie nicht<br />

die richtige Lösung.<br />

Schnell waren die Anforderungen<br />

des Kunden definiert: Leise und klein<br />

sollte der Antrieb sein, leicht – damit die<br />

Hängebahn per Hand gut zu verschieben<br />

ist. Unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten<br />

sollten natürlich möglich sein,<br />

und eine bestimmte Nutzlast musste<br />

befördert werden können.<br />

Durch die Markterkundung bekamen<br />

die Entwickler ein klares Bild der<br />

Kundenwünsche und von den Bedingungen<br />

vor Ort in den Produktionsanlagen.<br />

Die Anforderungen betrafen den<br />

Übersetzungsbereich, Leistung, Radialkraft<br />

und Betätigungskraft der Kupplung.<br />

Sobald die Bedingungen genauer<br />

analysiert waren, wurde deutlich, dass<br />

die Antriebsaufgabe nicht durch klassische<br />

Mechanik allein zu lösen war.<br />

Kollegen mit elektrotechnischem und<br />

regelungstechnischem Know-how verstärkten<br />

deshalb das Entwicklungsteam.<br />

Da Elektrohängebahnen fast ausschließlich<br />

über eine Steuereinheit mit<br />

integriertem Frequenzumrichter verfügen,<br />

entwickelte das Team die Lösung,<br />

die Drehzahl feinstufig auf elektronischem<br />

Wege zu regeln. Dadurch konnte<br />

im Getriebe die Zahl der Übersetzungen<br />

verringert werden und es wurde insgesamt<br />

kompakter. Die Übersetzungsvielfalt<br />

sank durch die elektronische Drehzahlsteuerung<br />

von über elf auf vier pro<br />

Getriebebaugröße.<br />

Auch nach der eigentlichen Erfindung<br />

lassen sich durch so genannte inkrementelle<br />

Optimierungen Produkte<br />

nachhaltig verbessern. Die Aufgaben<br />

der Engineeringspezialisten bei <strong>Lenze</strong><br />

sind vielfältig. Sie überprüfen Entwicklungsergebnisse<br />

durch Funktionstests,<br />

ermitteln technische Produktmerkmale<br />

sowie Daten für Vermarktungsunterlagen<br />

und untersuchen die Lebensdauer<br />

von Komponenten wie Wälzlagern,<br />

Schmierstoffen, Wellendichtringen und<br />

Magneten. Auch die genaue Analyse<br />

und Beurteilung von Schäden an Komponenten<br />

und Bauteilen gehört zu ihren<br />

Aufgaben.<br />

Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

hat auch viel mit Fleiß zu tun:<br />

gründliches Auswerten des Wissens,<br />

unermüdliches Testen eines Produkts.<br />

Auf diversen Ständen laufen deshalb im<br />

Versuchsfeld Getriebemotoren im Dauertest.<br />

Wenn es um Mechatronik geht,<br />

stehen im Wesentlichen drei Komponenten<br />

im Mittelpunkt: Getriebe, Motor<br />

und Umrichter. Welcher Umrichter steuert<br />

am besten welchen Getriebemotor?<br />

Wie reagiert das Getriebe auf die<br />

Wärmeentwicklung eines hochdynamischen<br />

Servomotors? Lassen sich Details<br />

verbessern?<br />

Auch die Erfolge dieser kleinen Innovationen<br />

aus dem Versuchsfeld können<br />

sich sehen lassen. So ist es gelungen, die<br />

Nutzungsdauer von Radialwellendichtringen<br />

in Getriebemotoren mehr als zu<br />

verdoppeln. Dadurch sinken die Lebenszykluskosten<br />

für den Anwender. In Servogetriebemotoren<br />

kommen die neuen<br />

Wellendichtringe bereits serienmäßig<br />

zum Einsatz.<br />

Verbessern konnte <strong>Lenze</strong> auch die<br />

Wartungsfreundlichkeit der Getriebe<br />

durch das Einbringen zusätzlicher Gewindebohrungen.<br />

Das Einfüllen, Kontrollieren<br />

und Ablassen von Öl wird hier-


durch erleichtert. Entlüftungsventile,<br />

die jetzt auch für einen Druckausgleich<br />

bei kleinen Getriebegrößen sorgen,<br />

reduzieren den Verschleiß von Wellendichtringen.<br />

Durch die Einführung neuer Materialien<br />

für die Reibbeläge von Bremsmotoren<br />

hat sich die Standzeit im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Bremsbelägen<br />

deutlich erhöht. Sinkende Wartungskosten<br />

und längere Lebensdauer sind<br />

auch hier die Folge.<br />

Die Arbeit im Versuchsfeld und in<br />

der Entwicklung ist eng miteinander<br />

verzahnt, genauso wie die Entwicklung<br />

von Getriebe und Motor. Spannend ist<br />

für die Ingenieure immer der Test im<br />

Versuchsfeld. Hier wird den Produkten<br />

auf den Zahn gefühlt, es wird an<br />

Grenzen gegangen, die Fieberkurven der<br />

Geräte werden aufgezeichnet und<br />

gewissenhaft analysiert. Stimmen die<br />

Berechnungen? Viel Wissen wird hier<br />

gewonnen: Nichts ist so wichtig wie der<br />

persönliche Austausch zwischen den<br />

Fachleuten. Vertrauen ist das Erfolgsgeheimnis<br />

guter Teams. Durch die<br />

gemeinsame Analyse können sie vieles<br />

über das Produkt an sich lernen. Und<br />

was ist das nächste Ziel, das die Experten<br />

in Angriff nehmen? Sie werden ihre<br />

praxisnahen Tests weiter ausbauen,<br />

denn auf keine andere Art und Weise<br />

lernt man mehr.<br />

Der Teil 2, Umrichter und Software, folgt<br />

in der <strong>DriveIn</strong> 19.<br />

1: Entwickler – Kundennähe ist gefragt.<br />

2: Getriebemotoren optimieren.<br />

3: Servomotor – mehr Leistung durch kluges<br />

Engineering.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Technologie


Service<br />

„Der elektronischen Beschaffung gehört<br />

Schlanke Bestellvorgänge senken die Prozesskosten<br />

Die Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

kann Beschaffungsprozesse<br />

sinnvoll unterstützen. Fast<br />

jeder hat schon einmal im Internet bei<br />

Ebay oder Amazon etwas bestellt. Was<br />

im Endverbrauchermarkt erfolgreich<br />

funktioniert, ist auch im Geschäft zwischen<br />

Unternehmen möglich. Einfache<br />

Bestellvorgänge von Waren lassen sich<br />

effektiv elektronisch abwickeln. Ohne<br />

den Umweg über Formulare werden<br />

Bestellvorgänge enorm beschleunigt.<br />

Dadurch sinken die Prozesskosten. Schon<br />

nach kurzer Zeit amortisieren sich die<br />

Investitionen in die Technik.<br />

<strong>Lenze</strong> ist bereits seit fünf Jahren auf<br />

elektronische Bestellungen eingerichtet.<br />

„Wir haben auf der IT-Seite die notwendigen<br />

technischen Voraussetzungen<br />

geschaffen, damit wir mit Kunden,<br />

aber auch Lieferanten elektronische<br />

Aufträge sicher abwickeln können“,<br />

erläutert Dr. Bernd Hohler, IT-Verantwortlicher<br />

der <strong>Lenze</strong>-Gruppe. Alle gängigen<br />

Datenaustauschformate werden<br />

unterstützt.<br />

Der Anbieter definiert und spezifiziert<br />

die Produkte, die elektronisch geordert<br />

werden können. Zwischen Anbieter<br />

und Käufer wird ein Rahmenvertrag<br />

geschlossen, die technischen Anforderungen<br />

werden umgesetzt. Der Einkäufer<br />

trifft die Auswahl der Produkt-<br />

24 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

palette und legt das Budget fest – und<br />

schon kann der Bestellvorgang schnell<br />

und papierlos abgewickelt werden.<br />

„Noch nutzen relativ wenige Unternehmen<br />

in unserer Branche diese Möglichkeit,<br />

aber das wird sich in den nächsten<br />

Jahren ändern“, ist sich Hohler<br />

sicher, „der elektronischen Beschaffung<br />

gehört die Zukunft. Aber das persönliche<br />

Gespräch und die Beratung durch<br />

Elektronische Beschaffung optimiert den Einkauf.<br />

den Lieferanten werden dadurch nicht<br />

ersetzt.“<br />

Unternehmen, die sich über die<br />

Möglichkeiten elektronischer Beschaffung<br />

informieren möchten, finden auf<br />

der Website des Bundesverbandes elektronische<br />

Beschaffung weiterführende<br />

Hinweise:<br />

www.bveb.de


die Zukunft“<br />

„Dass es sich lohnt, zeigen die Zahlen“<br />

Im Interview: Dieter Bracher, Leiter Konzernbeschaffung<br />

bei Müller Martini<br />

über elektronische Beschaffung.<br />

Die konsequente Umsetzung der E-Procurement-Strategie<br />

von Müller Martini<br />

vereinfacht und automatisiert den<br />

Bestell- und Rechnungsprozess wie den<br />

Liefervorgang. Unsere Schweizer Vertriebsgesellschaft<br />

<strong>Lenze</strong> Bachofen hat<br />

sich an deren Plattform angebunden.<br />

Diese Entscheidung bringt Vorteile.<br />

<strong>DriveIn</strong>: Herr Bracher, was war der Grund<br />

für diese strategische Entscheidung?<br />

Bracher: Bestellen ist keine wertschöpfende<br />

Tätigkeit. Wir sind bestrebt, solche<br />

Aufgaben zu automatisieren, möglichst<br />

wirtschaftlich abzuwickeln. Die Umsetzung<br />

der Prozesse vereinfacht die<br />

Kommunikation zwischen uns und den<br />

Lieferanten.<br />

<strong>DriveIn</strong>: Worin bestehen die konkret<br />

erzielten Gewinne?<br />

Bracher: Die Kosteneinsparung beträgt<br />

mindestens 15 Schweizer Franken pro<br />

Bestellvorgang. Die Initialinvestitionen<br />

waren in weniger als 24 Monaten amortisiert.<br />

Dazu erhöht die elektronische<br />

Abwicklung die Prozesssicherheit, da<br />

auf beiden Seiten die gleichen Standards<br />

Voraussetzung sind.<br />

<strong>DriveIn</strong>: Was lässt sich bezüglich der<br />

Nachhaltigkeit der Umsetzung sagen?<br />

Dieter Bracher leitet bei Müller Martini die<br />

Konzernbeschaffung.<br />

Bracher: Die Einführung des E-Procurement<br />

ist für uns eine Erfolgsgeschichte<br />

im eigentlichen Sinn des Wortes. 30<br />

Lieferanten sind bereits integriert. Dass<br />

es sich lohnt, zeigen die Zahlen. Und der<br />

Lieferant profitiert von einer starken<br />

Bindung zu seinem Produkt und seinen<br />

Leistungen.<br />

<strong>DriveIn</strong>: Hat sich dadurch das Verhältnis<br />

zu <strong>Lenze</strong> Bachofen verändert?<br />

Bracher: Zu <strong>Lenze</strong> Bachofen hatten wir<br />

seit je eine gute Beziehung. Es liegt aber<br />

in der Natur der Sache, dass eine solche<br />

Entscheidung selbst eine gute Beziehung<br />

noch weiter festigt.<br />

<strong>DriveIn</strong>: Welche Anforderungen in puncto<br />

Service<br />

Logistik stellen Sie heute an Lieferanten?<br />

Wird das Erfüllen Ihrer Anforderungen<br />

gar zentral für zukünftige Marktpartnerschaften?<br />

Bracher: Die Anbindung an unsere Plattform<br />

ist ein wichtiger Aspekt bei der<br />

Auswahl, natürlich nicht der allein ausschlaggebende.<br />

Noch sehen wir Ausbaumöglichkeiten:<br />

Zum Beispiel soll die<br />

umfassende Integration der Mehrwertsteuer<br />

dieses Jahr abgeschlossen werden.<br />

Die Wirtschaftlichkeit vorausgesetzt,<br />

streben wir eine noch höhere Integration<br />

an. Der Bereich Planung ist da<br />

eine interessante Option. Davon werden<br />

auch unsere Lieferanten wieder profitieren.<br />

Wie Sie sehen, sprechen wir grundsätzlich<br />

von einer Win-Win-Situation.<br />

<strong>DriveIn</strong>: Besten Dank, Herr Bracher für<br />

Ihre Ausführungen.<br />

Müller Martini ist eine weltweit<br />

tätige Firmengruppe aus der<br />

Schweiz. Bei der Entwicklung, Herstellung<br />

und Vermarktung von<br />

Druckverarbeitungssystemen gehört<br />

sie zu den führenden Unternehmen<br />

auf dem Weltmarkt. Das<br />

Familienunternehmen mit Sitz in<br />

Zofingen im Kanton Aargau beschäftigt<br />

weltweit rund 4.000 Mitarbeiter.<br />

www.muellermartini.com<br />

<strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

25


Technologie<br />

L-force Engineer 2.0:<br />

Steuerungstechnik inklusive<br />

Mit der Software L-force Engineer Version<br />

2.0 können Anwender erstmals in<br />

einer Umgebung über die antriebstechnischen<br />

Anforderungen hinaus ganze<br />

Automatisierungslösungen projektieren<br />

und umsetzen – von dezentralen Lösungen<br />

bis hin zu streng hierarchischen<br />

Steuerungsarchitekturen mit einer<br />

übergeordneten, zentralen PC-basierten<br />

Steuerung. Mit der selbsterklärenden<br />

grafischen Benutzeroberfläche lassen<br />

sich Antriebsregler auch ohne Expertenwissen<br />

und Programmier-Know-how<br />

projektieren und in Betrieb nehmen.<br />

Mithilfe der Engineering-Umgebung<br />

legt der Anwender das Steuerungskonzept<br />

bzw. die Hierarchie fest, konfiguriert<br />

die Steuerung und bestimmt, wo<br />

und welche Antriebsregler angeschlossen<br />

sind oder an welchem Bus sich das<br />

I/O-System befindet. Selbst größere<br />

Automatisierungsprojekte lassen sich<br />

mit dem L-force Engineer problemlos<br />

Besser visualisieren<br />

Mit der neuen Gerätefamilie EL 100,<br />

einer intelligenten Komponente zur<br />

Visualisierung, erweitert <strong>Lenze</strong> sein<br />

Portfolio im Bereich der Automatisierungstechnik.<br />

Die HMIs mit Windows®<br />

CE sind mit TFT-Touch-Displays (Größen:<br />

5,7" bis 10,4") ausgestattet. Die neue<br />

Gerätereihe mit der robusten Aluminiumfront<br />

lässt sich in Schutzart IP65 im<br />

rauen industriellen Umfeld und direkt<br />

an der Maschine einsetzen. Der rückseitig<br />

angeordnete Steckplatz ermöglicht<br />

den Einsatz von SD-Cards für Archiv-<br />

26 <strong>DriveIn</strong> 18 · 2007<br />

bewältigen. Ein Projektbaum sorgt für<br />

eine schnelle Übersicht und sichere<br />

Navigation durch das Projekt.<br />

Zur Erleichterung der Dokumentation<br />

ist es auch möglich, beliebige Dateien<br />

wie Excel- oder Word-Dokumente<br />

einzubinden. So lässt sich der Status des<br />

Projekts leichter nachvollziehen und<br />

eine langwierige Dokumentensuche<br />

vermeiden.<br />

Der L-force Engineer ist ab der<br />

Version 2.0 in drei Ausbaustufen erhältlich.<br />

Neben den schon bisher verfügbaren<br />

Varianten StateLevel (für einfache<br />

Antriebslösungen) und HighLevel (für<br />

Drive-based Systeme) ist nun eine noch<br />

umfassendere Werkzeugsuite erhältlich:<br />

TopLevel bietet zusätzlich alle erforderlichen<br />

Funktionalitäten zur Projektierung<br />

und Realisierung PC-basierter<br />

Automatisierungslösungen inkl. des<br />

Steuerungsprogramms.<br />

Servo Drives 9400 jetzt bis<br />

370 Kilowatt<br />

Mit dem Ausbau der Reglerreihe 9400<br />

deckt <strong>Lenze</strong> jetzt den Leistungsbereich<br />

zwischen 0,37 und 370 Kilowatt<br />

ab und erweitert dabei auch die in<br />

den Antrieb integrierten Sicherheitsfunktionen.<br />

Beispiele sind die sicher<br />

begrenzte Geschwindigkeit (SLS) sowie<br />

der sichere Stopp 1 und 2 (SS1,<br />

SS2) gemäß Kat. 3 der DIN EN 954-1.<br />

Als Schnittstellen stehen sichere,<br />

zweikanalig ausgeführte Ein- und<br />

Ausgänge sowie Profisafe zur Kommunikation<br />

mit einer Sicherheits-SPS<br />

zur Verfügung. Im Bereich Echtzeit-<br />

Ethernet gibt es steckbare Module für<br />

Ethernet Powerlink und Profinet. Die<br />

Servo Drives 9400 sind als Einachssowie<br />

Mehrachsgeräte mit zentraler<br />

Einspeisung lieferbar.<br />

und Rezeptdaten und macht dabei eine<br />

Festplatte überflüssig. Die Visualisierungssoftware<br />

VisiWinNET® Smart erstellt<br />

die grafischen Oberflächen. Die<br />

CAN-Schnittstelle ermöglicht für den<br />

<strong>Lenze</strong>-Systembus einen direkten Zugriff<br />

auf alle Antriebsparameter, die sich<br />

während der Applikationserstellung<br />

offline einlesen lassen. Übergeordnete<br />

Steuerungssysteme lassen sich durch<br />

die Standard-PC-Schnittstellen Ethernet,<br />

USB-A/B sowie RS232 anschließen. Die HMI-Lösung EL 100 von <strong>Lenze</strong> bringt den<br />

Antrieb auf den Schirm.

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