Impulse aus der Bindungsforschung Kunsttherapie – wie «wirklich ...
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<strong>Impulse</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Bindungsforschung</strong><br />
<strong>Kunsttherapie</strong> <strong>–</strong> <strong>wie</strong> <strong>«wirklich</strong>» sind Bil<strong>der</strong>?<br />
Tagesstätte Heerbrugg<br />
Information <strong>der</strong><br />
St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd<br />
Nr. 1 / April 2012<br />
www.psych.ch
Editorial<br />
Chancen<strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ung Verabschiedung<br />
Spitalkommission<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Nun ist es Realität: Der neu gewählte Verwaltungsrat über die<br />
beiden kantonalen Psychiatriedienste Süd und Nord, hat seine<br />
Arbeit aufgenommen. Wir begrüssen die Einsetzung des strategischen<br />
Führungsorgans und stellen bewusst die Chancen,<br />
die damit verbunden sind, ins Zentrum. Denn die neue und<br />
ungewohnte Verbindung <strong>der</strong> beiden Organisationen setzt <strong>aus</strong><br />
unserer Sicht ein optimistisches Signal: Auf Gemeinsamkeiten<br />
<strong>aus</strong>gerichtet, kann es gelingen, die beiden Unternehmen, die<br />
ja unabhängig voneinan<strong>der</strong> gewachsen sind, einan<strong>der</strong> Schritt<br />
für Schritt anzunähern.<br />
Was wünschen wir uns vom Verwaltungsrat? Die Stärkung des<br />
individuell und erfolgreich Gewachsenen an unseren Standorten,<br />
das die Identität und Kultur unseres Unternehmens repräsentiert.<br />
Die gezielte Unterstützung in unserer weiteren Entwicklung<br />
hin zu einer vor Ort erfolgreich vernetzten Psychiatrie, die<br />
möglichst nahe und wirkungsvoll beim Patienten agiert.<br />
Dies wird uns in verstärktem Mass gelingen, wenn wir uns<br />
einerseits im Aussen aktiv mit unseren wichtigsten Partnern<br />
verbinden und an<strong>der</strong>erseits intern weiter die Umsetzung unserer<br />
ambitionierten Ziele anstreben. Im Mittelpunkt all unserer<br />
Bemühungen wird stets die Gesundheit und Integration<br />
unserer Patientinnen und Patienten stehen.<br />
Mehr über unseren neuen Verwaltungsrat erfahren sie in <strong>der</strong><br />
vorliegenden Ausgabe des postscriptums. Darüber hin<strong>aus</strong> berichten<br />
wir über Inhalte und Ergebnisse unserer Arbeit, über<br />
Entwicklungen und erweiterte Angebote und informieren über<br />
aktuelle Themen, Geschehnisse und beson<strong>der</strong>e Momente <strong>aus</strong><br />
dem Berufsalltag an unseren Standorten.<br />
Ich wünsche Ihnen interessante Lektüre.<br />
Christoph Eicher, CEO<br />
Mit dem Vollzug des Gesetzes über die Psychiatrieverbunde<br />
per 1. Januar 2012 endet die Tätigkeit <strong>der</strong> bisherigen<br />
Spitalkommissionen Nord und Süd. Sie wird abgelöst<br />
durch den neu gewählten Verwaltungsrat.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Spitalkommissionen haben die St.Gallischen<br />
Psychiatrie-Dienste Süd und die Kantonalen Psychiatrischen<br />
Dienste Sektor Nord stets unterstützend begleitet und haben<br />
als Bindeglied zwischen den Institutionen <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />
und <strong>der</strong> Bevölkerung wertvolle Arbeit geleistet.<br />
Mit <strong>der</strong> Verselbständigung <strong>der</strong> kantonalen Psychiatrie-Dienste<br />
und <strong>der</strong> Einsetzung eines Verwaltungsrates endet ihre Arbeit.<br />
Durch die Spitalorganisationsverordnung vorgegeben, haben<br />
die Spitalkommissionen planerische Fragestellungen medizinischer,<br />
baulicher und betrieblicher Art beraten und Finanzgeschäfte<br />
genehmigt. Darüber hin<strong>aus</strong> haben sie bei <strong>der</strong> Wahl des<br />
Ka<strong>der</strong>personals unterstützend mitgewirkt und vorbereitende<br />
Arbeiten zuhanden <strong>der</strong> Regierung geleistet. Auf die von den<br />
beiden Spitalkommissionen erfolgreich geschaffenen Strukturen<br />
wird sich <strong>der</strong> neue Verwaltungsrat stützen können.<br />
Regierungsrätin und Vorsteherin des Gesundheitsdepartements,<br />
Heidi Hanselmann, verabschiedete die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden<br />
Spitalkommissionen in feierlichem Rahmen im Staatskeller des<br />
Regierungsgebäudes. Sie würdigte das langjährige Engagement<br />
<strong>der</strong> Kommissionsmitglie<strong>der</strong> für mo<strong>der</strong>ne und bedarfsgerechte<br />
Versorgungsstrukturen in <strong>der</strong> kantonalen Psychiatrie,<br />
für qualitativ hochstehende, allgemein zugängliche Behandlungsangebote<br />
und übermittelte im Namen <strong>der</strong> Regierung<br />
Dank und Anerkennung.<br />
Christoph Eicher, CEO
DurchKooperationzuNischenarbeitsplätzen<br />
Die St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd behandeln,<br />
beraten und begleiten Menschen mit einer psychischen<br />
Krankheit mit dem Ziel, sie in Gesellschaft und Arbeitswelt<br />
zu re-integrieren. Nicht allen Patientinnen und Patienten<br />
ist es möglich, ganz zu genesen und einen Arbeitsplatz<br />
im ersten Arbeitsmarkt zu finden und zu halten. Hier<br />
schliessen die St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd<br />
eine Lücke für Menschen mit psychischer Behin<strong>der</strong>ung<br />
und bieten, in Kooperation mit einem erfahrenen<br />
Partner, Dauerarbeitsplätze und Ausbildungsplätze an.<br />
Diese sind <strong>aus</strong>gerichtet an ein wirtschaftliches Umfeld,<br />
berücksichtigen aber die individuellen Fähigkeiten und<br />
Einschränkungen <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten.<br />
An ihren fünf Standorten bieten die St.Gallischen Psychiatrie-<br />
Dienste Süd patientenorientiert und gemeindenah psychiatrische<br />
und psychosoziale Therapie und Beratung an. Ergänzend<br />
dazu, und mit dem Ziel <strong>der</strong> vollständigen und langfristigen<br />
Re-integration in Gesellschaft und Wirtschaft, werden<br />
Angehörige, Arbeitgebende, Versicherungen und an<strong>der</strong>e in<br />
<strong>der</strong> Lebenswelt <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten beteiligte Personen<br />
in die Therapie mit einbezogen. Nicht allen gelingt die<br />
vollständige Integration und nicht alle finden zur vollen Leistungsfähigkeit<br />
zurück. Für Menschen mit einer psychischen<br />
Behin<strong>der</strong>ung kann es unmöglich werden, in den leistungs-<br />
orientierten ersten Arbeitsmärkten <strong>wie</strong><strong>der</strong> Fuss zu fassen. Im<br />
Psychiatrie-Zentrum Rheintal in Heerbrugg sind nun geschützte<br />
Arbeitsplätze geschaffen worden, die auf diese Patientengruppe<br />
<strong>aus</strong>gerichtet sind.<br />
Die Stiftung för<strong>der</strong>raum, die in St.Gallen wirtschaftsnahe Einzelbetriebe<br />
führt, ist dabei Kooperationspartner. Sein breites<br />
Angebot an geschützten Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
für körperlich und psychisch beeinträchtigte Menschen<br />
überzeugt. Der Einsatz von behin<strong>der</strong>ten Menschen hat sich<br />
in den Dienstleistungsbereichen Gastronomie, Unterhaltsarbeiten<br />
in H<strong>aus</strong> und Garten und <strong>der</strong> Wäscherei beson<strong>der</strong>s<br />
bewährt. Die Mischung <strong>aus</strong> repetitiven Arbeitsschritten einerseits<br />
und den regelmässigen Kontakten mit den verschiedensten<br />
Kunden an<strong>der</strong>erseits haben eine verstärkende Wirkung<br />
auf das Lernen und Entwickeln von neuen Fertigkeiten.<br />
Dabei ist das gezielte Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Patientinnen und Patienten und eine hohe Flexibilität<br />
in <strong>der</strong> Einsatzplanung, Grundlage für das Gelingen im Arbeitsalltag.<br />
Das neu eröffnete, öffentliche Schloss-Café in Heerbrugg, das<br />
von för<strong>der</strong>raum geführt und in den Räumen des Psychiatrie-<br />
Zentrums Rheintal integriert ist, bietet den idealen Rahmen<br />
für das gestartete Pilotprojekt: Mitarbeitende mit einer psychischen<br />
Einschränkung üben sich in <strong>der</strong> Gastgeberrolle im<br />
Service o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Küche. Dabei können sie ihre Belastungsgrenze<br />
<strong>aus</strong>testen und im besten Fall sogar darüber hin<strong>aus</strong>wachsen.<br />
Die Kooperation von för<strong>der</strong>raum und dem Psychiatrie-Zentrum<br />
Rheintal und das Zusammenlegen <strong>der</strong> Kernkompetenzen <strong>aus</strong><br />
Sozial- und Gesundheitswesen in dieser Form ist einmalig im<br />
Kanton St.Gallen und daher ein Glücksfall. Erste fachliche<br />
Auswertungen und positive Rückmeldungen von Patientinnen<br />
und Patienten an den geschützten Arbeitsplätzen motivieren,<br />
das Angebot weiter <strong>aus</strong>zubauen.<br />
Christoph Eicher, CEO<br />
www.schloss-cafe.ch<br />
www.foer<strong>der</strong>raum.ch<br />
www.psych.ch<br />
2 l 3
NeuerVerwaltungsrat<br />
Per 1. Januar 2012 sind die beiden Psychiatrieregionen<br />
des Kantons St.Gallen in zwei Psychiatrieverbunden<br />
organisiert. Für die strategische Unternehmensführung<br />
zeichnet <strong>der</strong> neu eingesetzte Verwaltungsrat verantwortlich.<br />
Als Grundlage dient das Gesetz über die Psychiatrieverbunde<br />
vom 1. Dezember 2010.<br />
Hauptziel <strong>der</strong> neuen Organisation <strong>der</strong> Psychiatrien im Kanton<br />
St.Gallen ist, vor dem Hintergrund einer stetigen Kostensteigerung<br />
im Gesundheitswesen, eine flächendeckende Versorgung<br />
zu angemessenen Kosten zu ermöglichen und den kantonalen<br />
Leistungsauftrag effizient und erfolgreich zu erfüllen.<br />
Die Spitalkommissionen, die bisher in einer Aufsichtsfunktion<br />
über den beiden Unternehmen standen, wurden in Folge<br />
<strong>der</strong> Neuorganisation auf Ende 2011 aufgelöst. Deren Funktionen<br />
und erweiterte unternehmensstrategische Aufgaben<br />
übernimmt nun <strong>der</strong> siebenköpfige Verwaltungsrat <strong>der</strong> Psychiatrieverbunde.<br />
An seiner Spitze steht Regierungsrätin Heidi<br />
Hanselmann, Vorsteherin des Gesundheitsdepartementes.
Warum gibt es nur einen Verwaltungsrat für die Psychiatrieverbunde?<br />
Neu steht den zwei Geschäftsleitungen<br />
<strong>der</strong> Psych-iatrieverbunde ein Verwaltungsrat gegenüber. Damit<br />
kommt im Kanton St.Gallen ein Führungsmodell zur Anwendung,<br />
welches sich bei den Spitalverbunden bereits etabliert<br />
hat.<br />
• Die strategische Führungsverantwortung des Verwaltungsrates<br />
ist in einer Hand.<br />
• Der Verwaltungsrat übernimmt eine wichtige koordinierende<br />
Funktion zwischen den Psychiatrieregionen und stellt eine<br />
einheitliche Kommunikation im Kanton sicher.<br />
• Ein Verwaltungsrat mit sieben Mitglie<strong>der</strong>n ist flexibler und<br />
effizienter als zwei Spitalkommissionen mit insgesamt 22<br />
Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
Auch die Übernahme des Verwaltungsrats-Präsidiums durch<br />
die Vorsteherin des Gesundheitsdepartements stellt eine vorteilhafte<br />
Lösung dar.<br />
• Die Führung des st.gallischen Gesundheitswesens wird direkt<br />
durch die Politik mitgetragen (ein wichtiges Anliegen<br />
des Kantonsrates).<br />
• Das Gesundheitsdepartement und <strong>der</strong> Verwaltungsrat arbeiten<br />
ganz eng zusammen.<br />
Bildlegende, von links:<br />
Erich Seifritz, Prof.Dr.med. Direktor Klinik für Affektive<br />
Erkrankungen und Allgemeinpsychiatrie Zürich Ost,<br />
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich<br />
Regula Lüthi, Master of Public Health MPH,<br />
Pflegedirektorin Psychiatrische Dienste Thurgau,<br />
Münsterlingen<br />
Andreas Quarella, med.pract.eidg. Facharzt für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Heidi Hanselmann, Regierungsrätin,<br />
Verwaltungsratspräsidentin und Vorsteherin<br />
Gesundheitsdepartement<br />
Fritz Forrer, Dr.oec.HSG, Vize-Präsident des<br />
Verwaltungsrates, Geschäftsführen<strong>der</strong> Partner Forrer<br />
Lombriser & Partner AG, St.Gallen<br />
Claudia Zogg-Wetter, Dr.oec.HSG, Finanz<strong>aus</strong>schuss<br />
des Verwaltungsrates, Lehrbeauftragte für<br />
Volkswirtschaftslehre an <strong>der</strong> Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft HTW Chur<br />
Stefan Bodmer, lic.oec.HSG, Finanz<strong>aus</strong>schuss des<br />
Verwaltungsrates, Leiter CS Private Banking Region<br />
Ostschweiz<br />
Wem bringt <strong>der</strong> neue Verwaltungsrat etwas? Der Verwaltungsrat<br />
hat die her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>nde Aufgabe, die Interessen<br />
<strong>der</strong> Psychiatrieverbunde mit ihren Geschäftsleitungen und<br />
Mitarbeitenden und gleichzeitig diejenige <strong>der</strong> Politik wahrzunehmen.<br />
Profitieren von <strong>der</strong> Arbeit des Verwaltungsrates<br />
werden:<br />
• Die beiden Geschäftsleitungen: Sie finden im Verwaltungsrat<br />
ein «Sounding Board» (Begriff <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Musik bedeutend<br />
Resonanzboden, in Verän<strong>der</strong>ungsprozessen ist die Reflexion<br />
zur gezielten Steuerung gemeint) welcher die richtigen<br />
Fragen stellt und <strong>der</strong> Geschäftsleitung bei ihrer operativen<br />
Führungsverantwortung den Rücken stärkt.<br />
• Die Mitarbeitenden: Sie spüren die Arbeit des Verwaltungsrates,<br />
indem sie in einem strategisch und operativ gut<br />
geführten Unternehmen tätig sind. Die Strategievorhaben<br />
in den einzelnen Psychiatrieverbunden sind koordiniert und<br />
klar kommuniziert. Der Verwaltungsrat vertritt keine einseitige<br />
betriebswirtschaftliche Sichtweise, son<strong>der</strong>n gewichtet<br />
die verschiedenen Aspekte angemessen und <strong>aus</strong>gewogen.<br />
• Die Patientinnen, Patienten und die Bürger des Kantons<br />
St.Gallen: Der Verwaltungsrat trägt dazu bei, dass die Psychiatrieversorgung<br />
im Kanton St.Gallen mit hoher Qualität<br />
und zu vertretbaren Kosten sichergestellt bleibt.<br />
Nicole Graf Strübi, Leiterin <strong>der</strong> Geschäftsstelle des Verwaltungsrates<br />
<strong>der</strong> Psychiatrie- und Spitalverbunde des Kantons St.Gallen<br />
www.psychiatrieverbunde.sg.ch<br />
Der Verwaltungsrat freut sich auf direkte Kontakte und Be-<br />
gegnungen mit Mitarbeitenden <strong>der</strong> beiden Psychiatrieverbunde.<br />
Um dies zu ermöglichen, führt er seine Sitzungen an verschiedenen<br />
Standorten <strong>der</strong> beiden Psychiatrieverbunde durch.<br />
Verwaltungsrat-Sitzungen im 2012<br />
05.04.2012, Sitzung in <strong>der</strong> Klinik Wil<br />
28.06.2012, Psychiatrie-Zentrum Rheintal<br />
13.09.2012, Psychiatrie-Zentrum Wattwil<br />
30.11.2012, Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland<br />
4 l 5
Ergebnisqualität:Wozuundwarum?<br />
Das Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen orientiert<br />
sich an den drei Dimensionen: Struktur-, Prozess-<br />
und Ergebnisqualität (nach Donabedian). Vor allem in die<br />
beiden ersten Dimensionen wurde in den St.Gallischen<br />
Psychiatrie-Diensten Süd in den letzten Jahren investiert.<br />
Das neu aufgebaute Prozessmanagementsystem<br />
und betriebliche Umstrukturierungen seien hier zwei<br />
Schlagworte. Das Ergebnis eines interdisziplinären<br />
Behandlungsprozesses kann allerdings erst am Ende <strong>der</strong><br />
Prozessdefinition und dessen Evaluation beurteilt und<br />
gemessen werden da eine gute Struktur- und Prozessqualität<br />
allein nicht automatisch zu einer guten Ergebnisqualität<br />
führt.<br />
An Gesundheitsinstitutionen richten verschiedene Interessensgruppen,<br />
hauptsächlich Patienten (bzw. <strong>der</strong>en Angehörige),<br />
Mitarbeitende, Zuweiser, nachsorgende Institutionen,<br />
Staat, Krankenkassen, Wünsche und stellen Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Damit wird auch im Gesundheitswesen die Bewertung <strong>der</strong><br />
Qualität <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung immer wichtiger. Nicht<br />
nur um die wachsenden Anfor<strong>der</strong>ungen zur Gewährleistung<br />
von Transparenz, Kontrolle und zur Verringerung <strong>der</strong> Unterschiede<br />
in <strong>der</strong> klinischen Praxis Rechnung zu tragen, son<strong>der</strong>n<br />
auch um auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren<br />
zu können. Vor allem <strong>der</strong> Wandel <strong>der</strong> vormals passiven Patientenrolle<br />
zu einer heute informierten und aktiven Rolle wirkt<br />
sich auch auf die Qualitätsdiskussion <strong>aus</strong>. Patienten sehen<br />
sich zunehmend als Konsument von Gesundheitsdienstleistungen,<br />
was vor allem das Arzt-Patienten-Verhältnis massgeblich<br />
beeinflussen kann. Konzepte <strong>wie</strong> Empowerment und<br />
Recovery zeigen erste positive Entwicklungsschritte, weg von<br />
einer eher autoritären Haltung <strong>der</strong> Medizin hin zu partnerschaftlich-partizipativem<br />
Umgang zwischen Behandlern und<br />
Patienten. Diese Entwicklung führt automatisch zu Situationen,<br />
in denen die Qualitätsfrage nicht mehr nur durch sogenannte<br />
Experten bestimmt wird son<strong>der</strong>n zunehmend in einem<br />
gesamtgesellschaftlichen Rahmen und <strong>aus</strong> Patientensicht diskutiert<br />
werden muss.<br />
In <strong>der</strong> Schweiz wurde eine Vielzahl an Qualitätsinitiativen<br />
durch die unterschiedlichsten Akteure (Leistungserbringer,<br />
Verbände, Bund und Kantone) lanciert. Lange Zeit waren<br />
schweizweit keine gültigen Grundsätze für Qualitätsstandards<br />
<strong>der</strong> psychiatrischen Grundversorgung festgelegt. Es erfolgte<br />
auch keine systematische Kontrolle <strong>der</strong> Ergebnisse von<br />
«Qualitätsmessungen». Mit Inkrafttreten des Krankenversicherungsgesetzes<br />
(KVG) 1996 wurden die gesetzlichen Grundlagen<br />
zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Leistungen im Gesundheitswesen<br />
geschaffen. In Artikel 58 gibt das KVG dem Bundesrat<br />
die Kompetenz für systematische, wissenschaftliche<br />
Kontrollen zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität. In <strong>der</strong> Krankenversicherungsverordnung<br />
(Artikel 77) hat <strong>der</strong> Bundesrat die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Qualitätssicherung an die Leistungserbringer bzw. an die<br />
Verbände delegiert. Diese sollen Konzepte und Programme<br />
zur Qualitätssicherung und -för<strong>der</strong>ung erarbeiten. Die Krankenversicherer<br />
sind insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Ausgestaltung von<br />
Verträgen miteinbezogen. Im Positionspapier von santésuisse<br />
ist die klare Absicht <strong>der</strong> Versicherer formuliert, hohe Qualität<br />
und wirtschaftliche Leistungsgerbringung zu för<strong>der</strong>n, um dadurch<br />
die Kosten für die Gesundheitsversorgung zu senken.<br />
Sechzehn Jahre nach Inkrafttreten des Krankenversicherungsgesetzes<br />
startet per 1. Juli 2012 die nationale Umsetzung dieser<br />
Qualitätskonzepte und -programme unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung<br />
des ANQ (Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in<br />
Spitälern und Kliniken). Dieser ist <strong>aus</strong> dem Zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> nationalen Gesellschaft für Qualitätssicherung KIQ und<br />
dem Interkantonalen Verein für Qualitätssicherung und -för<strong>der</strong>ung<br />
IVQ entstanden. Zweck des ANQ ist die Koordination<br />
und Durchführung von Massnahmen in <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />
auf nationaler Ebene, insbeson<strong>der</strong>e die einheitliche Umsetzung<br />
von Ergebnisqualitäts-Messungen in Spitälern und<br />
Kliniken, mit dem Ziel, die Qualität laufend zu dokumentieren,<br />
weiterzuentwickeln und zu verbessern. Der ANQ verfolgt als<br />
vorrangige Zielsetzung die schrittweise Einführung von ergebnisrelevanten<br />
Qualitätsmessungen unter an<strong>der</strong>em im Fachbereich<br />
Psychiatrie. Damit sollen einerseits die klinikinterne<br />
Evaluation und das Auslösen von Verbesserungsprozessen vorangetrieben<br />
werden. An<strong>der</strong>erseits will <strong>der</strong> ANQ einen Beitrag<br />
zur Rechenschaftsablage gegenüber <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
erfüllen und relevante Qualitätsinformationen für Patienten,<br />
Finanzierer und politische Entscheidungsträger bereitstellen,<br />
was letztlich auch zur Optimierung des Versorgungssystem<br />
von Nutzen sein soll und kann.<br />
Die Erkenntnis, dass Qualität nur gesteuert werden kann,<br />
wenn entsprechende Daten zur Verfügung stehen, stellt dabei<br />
keine Überraschung dar und gehört zu einem zeitgemässen<br />
Verständnis des Qualitätsmanagements. Liegen keine, bzw.<br />
unzureichende Daten vor, kann auch kein wirksames Qualitätscontrolling<br />
durchgeführt werden. Was nicht gemessen<br />
wird, kann nicht gezielt verbessert werden. Was nicht bekannt<br />
ist und worüber keine Informationen vorliegen, kann<br />
nicht gesteuert werden. Ein unbestrittener Nutzen von Qualitätsdaten<br />
für Spitäler sind zum Beispiel Benchmarking-Veranstaltungen,<br />
Qualitätszirkel o<strong>der</strong> auch Qualitätsverbesserungsprojekte,<br />
da damit ein systematischer Aust<strong>aus</strong>ch von Qualitätsdaten<br />
erfolgt. Ein Benchmarking, also ein Vergleich geeigneter,<br />
relevanter homogener Daten bietet die Chance, die<br />
eigene Position in einem Quervergleich mit an<strong>der</strong>en Spitälern
zu erkennen. Aus Diskussionen in Benchmarking-Workshops<br />
und dem Vergleich mit dem sogenannten «Best Performer»<br />
können wertvolle Inputs für die Qualitätssteuerung und -verbesserung<br />
hervorgehen.<br />
Ab Juli 2012 werden in <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg und im weiteren<br />
Verlauf auch in den Psychiatrie-Zentren Selbst- und<br />
Frem<strong>der</strong>hebungen zur Symptombelastung bei Ein- und Austritt<br />
durchgeführt. Zusätzlich werden alle freiheitsbeschränkenden<br />
Massnahmen dokumentiert. Die Erhebung dieser Daten erfolgt<br />
durch die Mitarbeitenden des medizinischen Dienstes<br />
so<strong>wie</strong> den Patienten mit Unterstützung durch die Pflegefachpersonen.<br />
Verwendet werden zwei spezifische Fragebögen<br />
- <strong>der</strong> HoNOS (Health of the Nation Outcome Scales) für die<br />
Fremd- und <strong>der</strong> BSCL (Brief Symptom Checklist) für die Selbstbeurteilung.<br />
Nach Erfassung <strong>der</strong> Daten werden diese ins Patienteninformationssystem<br />
übertragen und sind somit den verantwortlichen<br />
Ärzten zugänglich. Einmal jährlich erfolgt die<br />
Übermittlung <strong>der</strong> anonymisierten und verschlüsselten Daten an<br />
den ANQ zur Auswertung, um unter an<strong>der</strong>em auch im Bereich<br />
Ergebnisqualität in die Benchmarkdiskussion einzusteigen.<br />
Michaela Risch, Leiterin Zentralstelle Qualität<br />
Marco Sprenger, Mitarbeiter Zentralstelle Qualität<br />
Detaillierte Informationen zur Anwendung <strong>der</strong> Instrumente,<br />
Neuerungen in Arbeitsabläufen und Hintergrundinformationen<br />
werden den zuständigen Mitarbeitenden an internen<br />
Schulungen durch Michael Kammer-Spohn (Leiten<strong>der</strong> Arzt,<br />
Allgemeine Psychiatrie Klinik St.Pirminsberg),<br />
Christiane Kranzusch (Oberärztin Klinik St.Pirminsberg) und<br />
Marco Sprenger (Mitarbeiter Bereich Qualitätsmanagement<br />
und Pflegefachperson) von Ende April bis Anfang Juli 2012<br />
vermittelt.<br />
6 l 7
Psychiatrie-Zentrum Rheintal<br />
TagesstätteHeerbrugg<br />
Aus <strong>der</strong> Kooperation von för<strong>der</strong>raum und dem Psychiatrie-Zentrum<br />
Rheintal entsteht ein neues Angebot: Im<br />
Sommer 2012 eröffnet <strong>der</strong> för<strong>der</strong>raum in Heerbrugg eine<br />
Tagesstätte. Auftrag dieser Dienstleistung ist, geeignete<br />
Beschäftigung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Klienten mit dem Ziel<br />
<strong>der</strong> sozialen - und wo möglich - beruflichen Rehabilitation.<br />
Seminarräume & Catering<br />
In den neuen Räumlichkeiten <strong>der</strong> Tagesklinik in Heerbrugg<br />
stehen mo<strong>der</strong>ne und gut eingerichtete Seminarräume in<br />
Verbindung mit dem Cateringangebot des Schloss-Café Dritten<br />
zur Verfügung: Ob Firmenseminar, Mitarbeiterschulung,<br />
Verwaltungsratsitzung, Konferenz o<strong>der</strong> Kundenpräsentation -<br />
an zentraler Lage können attraktive Räume in Kombination mit<br />
einem Verpflegungsangebot gemietet werden.<br />
Schloss-Café<br />
Schlossstrasse 203a, 9435 Heerbrugg<br />
Telefon 058 228 67 03, info@schloss-cafe.ch,<br />
www.schloss-cafe.ch<br />
Die Tagesstätte bietet ein nie<strong>der</strong>schwelliges Beschäftigungsangebot<br />
an, nicht primär leistungsorientiert und ohne Auftragsproduktion,<br />
das durch vielfältige Lernmöglichkeiten und<br />
bei geeigneten Vor<strong>aus</strong>setzungen erste Schritte zur beruflichen<br />
Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung ermöglicht. Mit den durchlässigen Übergängen<br />
und <strong>der</strong> Flexibilität zwischen den verschiedenen för<strong>der</strong>raum-Angeboten<br />
für den Klienten, bildet dieses Angebot<br />
eine sinnvolle Ergänzung zu Therapie- und Dienstleistungsangeboten<br />
des Psychiatrie- Zentrums Rheintal.<br />
Zielgruppe des Angebotes sind Personen mit einer psychischen-<br />
und/o<strong>der</strong> Lernbehin<strong>der</strong>ung und/o<strong>der</strong> Verhaltensauffälligkeit,<br />
die nicht mehr o<strong>der</strong> noch nicht in <strong>der</strong> Lage sind,<br />
einer Tätigkeit im ersten und zweiten Arbeitsmarkt nachzugehen,<br />
d.h. die über keine Arbeitsfähigkeit verfügen. Zu den<br />
Aufnahmekriterien gehören eine IV-Rente o<strong>der</strong> gültige Kostenübernahmegarantie<br />
gemäss IVSE, Volljährigkeit so<strong>wie</strong><br />
persönliches Interesse und Motivation an <strong>der</strong> Teilnahme <strong>der</strong><br />
Angebote <strong>der</strong> Tagesstätte. Präsenzzeit während mindestens<br />
zwei zusammenhängenden Stunden (halber Präsenztag) bzw.<br />
fünf zusammenhängenden Stunden (ganzer Präsenztag) so<strong>wie</strong><br />
keine akute Suizidalität, Fremdgefährdung o<strong>der</strong> Suchtproblematik,<br />
sind weitere Kriterien.<br />
Die Angebote <strong>der</strong> Tagesstäte umfassen: Treff, Werkatelier,<br />
Mittagstisch mit Küche, Gartenpflege, Bewegung, Ausflüge<br />
und Kursangebote so<strong>wie</strong> Aust<strong>aus</strong>ch in begleiteten Gesprächsrunden.<br />
Anfragen durch Interessierte bei:<br />
för<strong>der</strong>raum, Poststrasse 15, 9000 St.Gallen,<br />
Telefon 071 227 14 50, info@foer<strong>der</strong>raum.ch
EinJahrAufnahme-undNotfalldienst<br />
Im Vorfeld durch<strong>aus</strong> kontrovers diskutiert, startete im<br />
September 2010 <strong>der</strong> neue Bereich Aufnahme-, Notfalldienst<br />
im Psychiatrie-Zentrum Rheintal.<br />
Aufgabe war, die Erstuntersuchung, Eintrittsdiagnostik und<br />
die nachfolgende Patientenzuweisung zu den verschiedenen<br />
Behandlungsbereichen und Dienstleistungen des Psychiatrie-<br />
Zentrums Rheintal zu übernehmen und zu optimieren. Durch<br />
die damit verbundene Entlastung des Ambulatoriums, das zuvor<br />
diese Aufgaben neben <strong>der</strong> ambulanten Patientenversorgung<br />
inne hatte, konnte die Wartezeit von <strong>der</strong> Anmeldung bis<br />
zur psychiatrischen Erstkonsultation verringert werden: Auf<br />
- wenn notwendig - unter eine Woche. Für die Erstuntersuchung<br />
können nun regulär eineinhalb Stunden zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Personell ist <strong>der</strong> Aufnahmedienst noch in <strong>der</strong> Aufbauphase.<br />
Neben einer neu geschaffenen Oberarztstelle sind <strong>der</strong>zeit<br />
Fachärztinnen (150 Stellenprozent) angestellt. Zu einem<br />
kleineren Teil wird <strong>der</strong> Dienst auch von Weiterbildungsassistenten<br />
des Ambulatoriums (unter oberärztlicher Supervision)<br />
bedient.<br />
Seit <strong>der</strong> Implementierung des Aufnahme- und Notfalldienstes<br />
zeigt sich, dass eine enge Verzahnung und Zusammenarbeit<br />
mit dem bisherigen Ambulatorium-Team, so<strong>wie</strong> den an<strong>der</strong>en<br />
Diensten des Psychiatrie-Zentrums Rheintal, von eminenter<br />
Bedeutung ist. Diese Verzahnung konnte dank <strong>der</strong> kollegialen<br />
Zusammenarbeit <strong>der</strong> Mitarbeitenden auch gut erreicht werden.<br />
Auch wenn mit dem Aufnahme-, Notfalldienst eine neue<br />
«Schnittstelle» entstanden ist, hat sich doch durch die Kollegialität<br />
in <strong>der</strong> Zusammenarbeit eine Ressourcenoptimierung<br />
und letztlich eine Verfeinerung <strong>der</strong> Behandlung ergeben. Die<br />
Kommunikation und <strong>der</strong> Informationsfluss nach <strong>aus</strong>sen (z.B.<br />
mit zuweisenden Ärzten) hat durch die klare Zuständigkeit an<br />
Profil gewonnen.<br />
Mittlerweile hat <strong>der</strong> Aufnahme-, Notfalldienst seine Projektphase<br />
beendet. Für die inhaltliche und personelle Weiterentwicklung<br />
gibt es einige Ideen, die auch für die nächste Zeit<br />
die Tätigkeit im Aufnahmedienst anspruchsvoll und her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>nd<br />
gestalten werden.<br />
Arno Bindl, Oberarzt, Bereichsleiter Ambulatorium<br />
Wirvernetzen<strong>–</strong>fürSie!<br />
Am 2. September 2011 fanden sich zu den offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten<br />
des Neub<strong>aus</strong> Tagesklinik 150 Gäste ein. Vertreterinnen und Vertreter<br />
<strong>aus</strong>: Regierung, Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft und sozialen<br />
Institutionen waren unserer Einladung gefolgt und nutzten die Möglichkeit,<br />
sich vor Ort zu informieren und zu vernetzen.<br />
Bei schönstem Spätsommerwetter fanden sich die Gäste zum Auftakt <strong>der</strong> Feierlichkeiten<br />
auf <strong>der</strong> Terasse und im Anschluss daran im Referentenraum ein. In<br />
Ihrer Grussadresse betonte Heidi Hanselmann, Regierungsrätin, die Wichtigkeit<br />
<strong>der</strong> Tagesklinik als Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Behandlung.<br />
Die Behandlung ohne Klinikaufenthalt führe zu Kostenoptimierungen und<br />
somit würde auch eine Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in den Arbeitsprozess erleichtert<br />
werden. Prof.Dr. Peter Gross, St.Gallen, legte den Fokus gezielt auf die demographischen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen und mahnte die Gäste, <strong>der</strong> Überalterung unserer<br />
Gesellschaft mit einer Harmonisierung <strong>der</strong> Personalstruktur zu begegnen. Im<br />
Anschluss an den offiziellen Teil nutzten die Gäste die Führungen durch die<br />
Räumlichkeiten und den Aust<strong>aus</strong>ch mit Fachleuten des Psychiatrie-Zentrums<br />
und anwesenden Leistungspartnern z.B: Memory Clinic Rheintal, Verein Swiss<br />
Cross, Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, Verein för<strong>der</strong>raum.<br />
Corinne Oswald Kopp, Assistentin Zentrumsleitung,<br />
Psychiatrie-Zentrum Rheintal<br />
8 l 9
Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland<br />
<strong>Kunsttherapie</strong><strong>–</strong><strong>wie</strong><strong>«wirklich</strong>»sindBil<strong>der</strong>?<br />
Bildarbeit beschwingt die Menschen, weil sie an ihre<br />
kreativen Ressourcen herangeführt werden. Von daher<br />
stammt die Kraft zur Verän<strong>der</strong>ung. Aber Was wirken sie,<br />
können sie bewirken? Sind sie nur ein Befund über die<br />
Befindlichkeit <strong>der</strong> Malenden, haben sie nur Hilfsstellung<br />
in <strong>der</strong> analytischen Auseinan<strong>der</strong>setzung? Was ist ihr<br />
progressives Material? In<strong>wie</strong>fern beflügelt und unterstützt<br />
prozessorientierte <strong>Kunsttherapie</strong> die Menschen,<br />
die in diesem Setting arbeiten?<br />
Primär möchte ich auf die Tiefenpsychologie von C.G. Jung<br />
hinweisen. Sein Konzept <strong>der</strong> Archetypenlehre, das von seinen<br />
Schülerinnen und Schülern weiterentwickelt wurde, ist<br />
eng verbunden mit Bil<strong>der</strong>n, gemalten und imaginierten, die<br />
immer <strong>wie</strong><strong>der</strong> erstaunliche Parallelen zu mythologischen Themen<br />
aufweisen. Auch bei Klienten, die solches Material nicht<br />
kennen, ist die Analogie oft erstaunlich. Jung erklärt dies<br />
durch das «kollektive Unbewusste», <strong>aus</strong> dem letztlich solche<br />
Bil<strong>der</strong> aufsteigen. Der Archetyp ist dabei nicht schon als Bild<br />
zu verstehen, son<strong>der</strong>n als dynamische Grundstruktur, bzw. als<br />
Entwicklungsbereitschaft <strong>der</strong> Seele. Wenn sich innerhalb des<br />
Lebens eines Klienten ein Thema konstelliert, wird es in Bil<strong>der</strong>n<br />
von Träumen o<strong>der</strong> auch gemalten Bil<strong>der</strong>n anschaulich.<br />
Der sich darin manifestierende Archetyp bringt das Material<br />
an die Schwelle des Bewusstseins. Hier kann es gelingen gemeinsam<br />
mit dem Therapeuten im Dialog Zugang zu erhalten<br />
zu einem Entwicklungsschritt, <strong>der</strong> angesagt ist, durch Erkennen<br />
von Ressourcen dem Menschen neue Motivation, Energie<br />
und Bewusstheit zu geben.<br />
Speziell für die <strong>Kunsttherapie</strong> ist die Quelle <strong>der</strong> Kreativität eine<br />
Grundkraft im Menschen, die nach Verwirklichung drängt.<br />
Kreativität ist nie krank, auch die <strong>der</strong> kranken Menschen<br />
nicht, wenn auch Reflexionsvermögen und Äusserungsvermögen<br />
eingeschränkt sein mögen. Die Symbolisierungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Seele zählt zu ihren wichtigen Möglichkeiten sich zu
äussern. Sie schafft sich auch neue, individuelle Mythologien,<br />
Leitbil<strong>der</strong>, die den Menschen auf seinem Weg begleiten. Die<br />
Kunsttherapeuten leisten hier «Geburtshilfe».<br />
Schliesslich ist die Analyse und Deutung des bildhaften Materials<br />
entscheidend. Und zwar nicht als kognitives Wissen,<br />
das <strong>aus</strong> den diversen Lexika stammt, son<strong>der</strong>n in Verknüpfung<br />
mit <strong>der</strong> eigenen Biographie. Dies kann nur mit Hilfe therapeutischer<br />
Begleitung über den Weg von Assoziationen und Amplifizieren<br />
geschehen. Das empathisch liebevolle Gespräch<br />
ist ohne Wertung, Vergleich und Urteil von beson<strong>der</strong>er Wichtigkeit.<br />
In den Bil<strong>der</strong>n erfährt <strong>der</strong> Klient, bzw. <strong>der</strong> Patient eine<br />
für ihn wesentliche Wertschätzung. Die Bil<strong>der</strong> sind oft stellvertretend,<br />
Übergangsobjekte mit hoher Selbstbesetzung. Sie<br />
geben auch die Möglichkeit, über Projektionen ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
Aber nicht nur als Objekt ist das Bild von enormer Bedeutung.<br />
Der Herstellungsprozess selbst ist wesentlich. Alle Selbsteinsprüche,<br />
gefühlten Min<strong>der</strong>wertigkeiten, Hemmungen im kreativen<br />
Ablauf sind meist parallel zu erlebter Alltagswirklichkeit<br />
im Leben selbst.<br />
Abschliessend sei aber <strong>aus</strong>drücklich darauf ver<strong>wie</strong>sen, dass<br />
die Bil<strong>der</strong> selbst therapeutische Wirkfaktoren sind, sie nicht<br />
nur dienende Funktion in einer Gesprächstherapie haben o<strong>der</strong><br />
als Grundlage für Analysen benutzt werden können. <strong>Kunsttherapie</strong><br />
unterscheidet sich so von Psychotherapie, indem sie<br />
nicht nur eine Kompetenzerweiterung <strong>der</strong> Psychotherapie ist,<br />
son<strong>der</strong>n zu Kreativität des Menschen als Heilquelle par excellence<br />
hinzuführen weiss. Der Kunsttherapeut vertraut <strong>der</strong><br />
«Wirklichkeit» <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>, die in ihrer Art auch leiblich erfahrbar<br />
werden können und tief in den psychosomatischen Bereich<br />
hinein wirken. <strong>Kunsttherapie</strong> ist, so verstanden, ein hervorragen<strong>der</strong><br />
Weg <strong>der</strong> Selbsterfahrung.<br />
Luzia Hassler, Dipl. Mal- und Kunsttherapeutin<br />
NeuerAussenbereich<br />
Seit Ende September 2011 können Patienten, Mitarbeitende so<strong>wie</strong> Besucher<br />
des Psychiatrie-Zentrums Werdenberg-Sarganserland in ihren P<strong>aus</strong>en<br />
auf <strong>der</strong> neuen, zur Terrasse erweiterten Rampe warme Sonnenstunden<br />
geniessen.<br />
Seit dem Einzug des Psychiatrie-Zerntrums Werdenberg-Sarganserland in die<br />
Kauf Fabrik im Jahr 2008 wird diese ursprüngliche Rampe als geschützter, gedeckter<br />
Aussenraum genutzt und geschätzt. Insbeson<strong>der</strong>e die Raucher aber auch<br />
Frischluft-Liebhaber geniessen bei sonnigem Wetter ihre P<strong>aus</strong>e gerne dr<strong>aus</strong>sen.<br />
Die begrenzte Kapazität und die provisorischen Festbänke wirkten aber<br />
nicht gerade einladend, länger als für eine Kaffeep<strong>aus</strong>e dr<strong>aus</strong>sen zu verweilen.<br />
Nicht zuletzt durch die direkte Verbindung zur Caféteria, wuchs das Bedürfnis<br />
nach einem Aussensitzplatz für eine vielfältigere Nutzung. Diesem Wunsch<br />
entsprach die bestehende Rampe nicht und auch sonst verfügt das Psychiatrie-<br />
Zentrum Werdenberg-Sarganserland über keine an<strong>der</strong>en Aufenthaltsbereiche<br />
im Freien. Die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen neuen Aussenbereich waren deshalb<br />
schnell definiert: Es sollte künftig möglich sein, die P<strong>aus</strong>en und das Mittagessen<br />
dr<strong>aus</strong>sen einzunehmen aber auch Apéros bei Abendanlässen o<strong>der</strong> Tagesmeetings<br />
im Freien durchzuführen. Aufgrund dieser klar definierten Nutzungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
entstand das Projekt «Erweiterung des Aussenbereichs».<br />
Zu <strong>der</strong> bestehenden Rampe, mit einer Fläche von 34 Quadratmeter, steht dem<br />
Zentrum mit <strong>der</strong> Erweiterung (rund 47 Quadratmeter) nun ein Aussenbereich von<br />
insgesamt 81 Quadratmeter zur Verfügung. Realisiert wurde eine leichte, pavillonartige,<br />
offene Terrasse <strong>aus</strong> industriell gefertigten Furnierschichtholzplatten.<br />
Die vorne rechtwinkligen, und zur Fabrikfassade parallel verlaufenden Tragelementen<br />
von jeweils 80 Zentimeter Breite, gewährleisten in gewissem Masse<br />
einen Sichtschutz. Gleichzeitig bietet die ganzheitliche Überdachung die Möglichkeit<br />
den Aussenbereich auch an warmen Regentagen zu nutzen.<br />
Der Pavillonbau erweckt bewusst einen temporären Eindruck. Um diesen jedoch<br />
ein wenig zu min<strong>der</strong>n und die Wohlfühlatmosphäre zu steigern, wird <strong>der</strong><br />
Bau nach <strong>der</strong> Fertigstellung mit Kletterbepflanzung, einem Farbanstrich <strong>der</strong> Innenseiten<br />
so<strong>wie</strong> entsprechen<strong>der</strong> Beleuchtung belebt. Mit den rund 35 neu geschaffenen<br />
Sitzmöglichkeiten und <strong>der</strong> möglichen vielfältigen Nutzung, lädt die<br />
neue Terrasse des Psychiatrie-Zentrums Werdenberg-Sarganserland wahrlich<br />
zum Verweilen ein.<br />
Michelle Fend, Bereichsleiterin Organisation und Infrastruktur,<br />
Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland<br />
10 l 11
Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet<br />
BegleitetesEinzelwohnen<br />
Die Arbeit mit Menschen in komplexen Situationen hat<br />
mir stets Freude bereitet. Zusehends faszinierte es mich<br />
jedoch, einer noch alltagsnahere Arbeit zum Patienten<br />
nachzugehen und ihn auch in seinem häuslichen Umfeld<br />
zu betreuen. Ich wollte als wichtiger Partner im sozialen<br />
Netz des Patienten agieren und seine Angehörigen<br />
in meine Tätigkeit mit einbeziehen. So nahm ich im Juni<br />
2011 die Arbeit im Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet auf<br />
und freute mich auf eine neue Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung: Den Aufbau<br />
und die Konzeptualisierung des «Begleiteten Einzelwohnens».<br />
Wohnen ist ein zentraler Lebensbereich. Menschen mit einer<br />
psychischen Beeinträchtigung o<strong>der</strong> Erkrankung haben oft<br />
Mühe, sich in ihrem Wohn-Alltag zurecht zu finden. Durch das<br />
Begleitete Einzelwohnen sollen psychisch kranke Menschen<br />
allein in einer eigenen Wohnung leben können und durch gezielte,<br />
individuelle Begleitung Stabilisierung in ihrer psychischen<br />
Befindlichkeit so<strong>wie</strong> in ihrer gesamten sozialen Situation<br />
erfahren.<br />
Das Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet bietet seit Sommer 2011<br />
das ambulante therapeutische Behandlungsangebot «Begleitetes<br />
Einzelwohnen» an. Das Angebot richtet sich an volljährige<br />
Personen mit Wohnsitz in <strong>der</strong> Region Linthgebiet, die aufgrund<br />
einer psychischen Erkrankung o<strong>der</strong> Beeinträchtigung<br />
und damit verbunden einen Mangel an Wohnfähigkeit aufweisen,<br />
die eine Unterstützung und Begleitung zuh<strong>aus</strong>e benötigen<br />
und diese auch in Anspruch nehmen wollen. Zuweisungen<br />
können durch H<strong>aus</strong>ärzte, Psychiater so<strong>wie</strong> Institutionen erfolgen.<br />
Das Begleitete Einzelwohnen pflegt die Zusammenarbeit<br />
mit den beteiligten Ärzten, Therapeuten und Institutionen.<br />
Ist das Wohnen als zentraler Lebensbereich gesichert, ist damit<br />
die Basis gelegt, um persönliche Sch<strong>wie</strong>rigkeiten in an<strong>der</strong>en<br />
Bereichen <strong>wie</strong> Arbeit, Gesundheit und tragfähige soziale<br />
Beziehungen unter besseren Vor<strong>aus</strong>setzungen selber angehen<br />
zu können. Das Begleitete Einzelwohnen versteht sich als Teil<br />
des ambulanten Behandlungsangebotes des Psychiatrie-Zentrums<br />
Linthgebiet und untersteht fachärztlicher Leitung. Es ist<br />
eine Ergänzung zur psychiatrisch-psychotherapeutischen und<br />
h<strong>aus</strong>ärztlichen Behandlung so<strong>wie</strong> zu Hilfestellungen an<strong>der</strong>er<br />
sozialer Institutionen. Die Pflege-Fachperson koordiniert ihr<br />
Angebot mit an<strong>der</strong>en Schnittstellen.<br />
Durch eine regelmässige Begleitung wird die vermehrte Übernahme<br />
von Selbstverantwortung und <strong>der</strong> Realitätsbezug angeregt<br />
und geför<strong>der</strong>t. Der Patient kann beispielsweise seine<br />
Kompetenzen im Agieren mit Ämtern und Behörden erweitern.<br />
Ausserdem kann <strong>der</strong> Patient durch den verbesserten Umgang<br />
mit seiner psychischen Erkrankung zusätzliche Bewältigungsstrategien<br />
erlernen, wird dadurch stabiler und kann seinen sozialen<br />
Status verbessern. Stationäre Behandlungen, Klinikeinweisungen<br />
o<strong>der</strong> Betreuung in kollektiven Wohnformen sollen<br />
dadurch reduziert werden.<br />
Ivana Fäh, Pflegefachfrau, Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet
asse<br />
urstrasse<br />
ofstrasse<br />
SechsMonateinRapperswil<br />
Rapperswil-Jona ist die grösste Stadt im Versorgungsgebiet<br />
<strong>der</strong> St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd: Endlich<br />
sind wir auch hier vor Ort präsent! Das Psychiatrie-<br />
Zentrum Linthgebiet nahm im Oktober 2011 sein neues<br />
Ambulatorium an <strong>der</strong> Alpenstrasse 2 in Rapperswil-Jona<br />
in Betrieb und hat sich mit seinem Angebot bereits etabliert.<br />
Der Stützpunkt in Rapperswil-Jona bietet ambulante Behandlungen<br />
und Beratungen mit dem Schwerpunkt Gruppentherapien<br />
an. Die neuen Angebote in Rapperswil-Jona entsprechen<br />
einem Bedarf. Die Therapieformen und die Räumlichkeiten<br />
kommen bei den Patientinnen und Patienten gut an und das<br />
interdisziplinäre Behandlungsteam hat sich sehr gut im neuen<br />
Ambulatorium eingelebt. Der Start des Ambulatoriums in<br />
Rapperswil-Jona ist also gelungen. Das Psychiatrie-Zentrum<br />
Linthgebiet kann somit seinem Versorgungsauftrag deutlich<br />
besser gerecht werden und darüber freuen wir uns.<br />
Thomas Pfiffner, Leiter Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet<br />
Gruppenangebote<br />
Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet<br />
14.11.11 11:45<br />
Unter an<strong>der</strong>em werden im Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet,<br />
Stützpunkt Rapperswil-Jona folgende ambulante Gruppentherapien<br />
angeboten:<br />
Bewegungsgruppe<br />
Dienstags, 14.30 bis 16.00 Uhr<br />
Entspannungsgruppe<br />
Mittwochs, 16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ergotherapie<br />
Dienstags, Donnerstags und Freitags<br />
09.30 bis 11.30 Uhr und 13.00 bis 15.00 Uhr<br />
Frauengruppe «Frauen für Frauen»<br />
Freitags, 16.00 bis 18.00 Uhr, abwechselnd in den Sprachen<br />
Deutsch, Ex-Jugoslawisch, Italienisch und Spanisch<br />
Genusstraining<br />
Donnerstags, 15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Gruppe Soziale Kompetenz<br />
Dienstags, 10.00 bis 12.30 Uhr o<strong>der</strong> 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
<strong>Kunsttherapie</strong><br />
Montags und Mittwochs, 09.45 bis 11.15 Uhr o<strong>der</strong><br />
13.45 bis 15.15 Uhr<br />
Mut haben, Angst verstehen und bewältigen<br />
Montags, 16.30 bis 18.00 Uhr<br />
Ohrakupunktur nach NADA<br />
Donnerstags, 11.30 bis 13.00 Uhr<br />
Schmerzbewältigungsgruppe<br />
Donnerstags, 09.15 bis 10.45 Uhr<br />
Training <strong>der</strong> Alltagsaktivitäten (ATL)<br />
Montags und Mittwochs, 09.45 bis 14.45 Uhr<br />
Skillstraining<br />
Mittwochs, 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Mehr Infos unter www.psych.ch/rapperswil<br />
12 l 13
Klinik St.Pirminsberg<br />
<strong>Impulse</strong><strong>aus</strong><strong>der</strong><strong>Bindungsforschung</strong><br />
<br />
Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter<br />
auch nie<strong>der</strong>gelassene Kolleginnen und Kollegen, kamen<br />
Anfang Dezember in die Klinik St.Pirminsberg zu einer<br />
zweitägigen Fortbildung mit Dr.med. Jürg Liechti. Er ist<br />
Psychiater und hat einen Lehrauftrag für systemische<br />
Therapie an <strong>der</strong> Universität Bern und hat verschiedene<br />
Publikationen zur systemischen Therapie und zur<br />
Behandlung von Essstörungen verfasst. Jürg Liechti gab<br />
Einblicke in seine langjährige Praxistätigkeit und zeigte<br />
den aktuellen Forschungsstand <strong>der</strong> <strong>Bindungsforschung</strong><br />
so<strong>wie</strong> Folgen für die systemische Behandlung auf.<br />
Das Bindungsverhalten <strong>der</strong> Patienten und ihrer Angehörigen<br />
zu verstehen hilft, die Beziehung zu Patienten herzustellen und<br />
zu halten. Somit kann Verständnis entstehen für Beziehungsmuster<br />
<strong>der</strong> anvertrauten Menschen und es kann gelingen, eine<br />
Basis für die weitere Behandlung herzustellen, egal ob medikamentös,<br />
verhaltenstherapeutisch o<strong>der</strong> psychoanalytisch.<br />
Wichtig ist neben den Kenntnissen über Entwicklungspsychologie,<br />
Bindungstheorie, Übertragung und Gegenübertragung<br />
so<strong>wie</strong> eine Reflexion <strong>der</strong> therapeutischen Beziehung zu Patienten<br />
sicherlich auch die Anamnese. Daneben gibt es vielfältige<br />
Überschneidungen neuerer Konzepte <strong>der</strong> psychiatrischen<br />
Behandlung im Sinne einer Patientenorientierung mit einer<br />
Unterstützung von Recovery und Empowerment.<br />
Die <strong>Bindungsforschung</strong> geht zurück auf John Bowlby, <strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts wegweisende wissenschaftliche<br />
Befunde zum menschlichen Sozialverhalten erhob. Diese<br />
Forschungsrichtung mit <strong>der</strong> entsprechenden theoretischen<br />
Fundierung kann eine Brückenfunktion zwischen <strong>der</strong> therapeutischen<br />
Vorgehensweise und psychologischen Entwicklungs-<br />
und Beziehungsmodellen auf empirischer Basis Wissenschaft<br />
herstellen. Bindung bezieht sich auf die Qualität <strong>der</strong> Beziehungen<br />
des Individuums zu Mitmenschen. Die Fähigkeit, gute<br />
Bindungen einzugehen, ist teilweise angeboren und konstituiert<br />
sich hauptsächlich innerhalb des ersten Lebensjahres.<br />
Experimentell kann bei einjährigen Kin<strong>der</strong>n dann schon die<br />
Bindungsqualität festgestellt und das weitere Bindungsverhalten<br />
vorhergesagt werden. Entscheidend ist neben den angeborenen<br />
Faktoren die Mutter- bzw. Eltern-Kind-Beziehung.<br />
Bindungen können eingeteilt werden in sichere, unsicher-vermeidende,<br />
unsicher-ambivalente und desorganisierte Formen.<br />
Des Weiteren ist das Bindungsverhalten aber verän<strong>der</strong>bar.<br />
Dies kann durch Krankheit, positive o<strong>der</strong> negative Lebenserfahrungen,<br />
Traumata o<strong>der</strong> auch Therapie-Erfahrungen geschehen.<br />
Sicheres Bindungsverhalten korreliert statistisch mit<br />
einer positiven Lebensbewältigung, stabilen Partnerschaftsbeziehungen,<br />
höherer Bildung und höherer sozialer Stellung.<br />
Als therapeutisch tätige Berufsleute haben wir mit Menschen<br />
zu tun, <strong>der</strong>en Bindungsverhalten auf uns einwirkt und unsere<br />
eigene Bindungsfähigkeit aktiviert. Durch Reflexion können<br />
wir einerseits uns selbst reflektieren und an<strong>der</strong>erseits auch<br />
die Bindungsqualitäten <strong>der</strong> Klienten verstehen und therapeutisch<br />
nutzen. Dies kann Klienten o<strong>der</strong> Patienten helfen, sich<br />
selbst besser einzuschätzen, ihre Fähigkeiten und Ressourcen,<br />
aber auch ihre Sch<strong>wie</strong>rigkeiten, die dar<strong>aus</strong> resultieren,<br />
zu erkennen. Diesen Vorgang im Rahmen <strong>der</strong> Therapie nennt<br />
man Klärung. Bewältigung wird dann <strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Therapie genannt,<br />
<strong>der</strong> Klienten eine neue positive Erfahrung ermöglicht.<br />
Dies kann mit verschiedenen Techniken und Therapieformen<br />
umgesetzt werden, sei es in <strong>der</strong> Gesprächstherapie, in <strong>der</strong><br />
Arbeitsbegleitung durch die Pflege o<strong>der</strong> in handlungsorientierten<br />
Therapien <strong>wie</strong> Ergotherapie. Als Hauptwirkfaktor aller<br />
Psychotherapien, da ist die Forschung mittlerweile eindeutig,<br />
kann eine positive therapeutische Beziehung, die eine sichere<br />
Bindungserfahrung ermöglicht, angesehen werden. Aus<br />
<strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> <strong>Bindungsforschung</strong> sind die Elemente einer<br />
erfolgreichen therapeutischen Beziehung Zuwendung, Sicherheit,<br />
Stressreduktion, Explorationsunterstützung und Assistenz;<br />
<strong>aus</strong> einer an<strong>der</strong>en Perspektive kann diese «Haltung»<br />
auch als empathische Grundhaltung bezeichnet werden.<br />
Anhand von praktischen Beispielen (Videosequenzen <strong>aus</strong> Therapien,<br />
exemplarischen Rollenspielen) gab Jürg Liechti Einblick<br />
in die Anwendung von theoretischen, empirisch überprüften<br />
Konzepten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Bindungsforschung</strong> im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> systemischen Therapie. Die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer wurden eingeladen, in Kleingruppen und im Plenum<br />
die Inputs zu diskutieren und mit dem eigenen therapeutischen<br />
Vorgehen in Bezug zu setzen.<br />
Die Rückmeldungen <strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
zeigte eine grosse Zufriedenheit mit dieser Fortbildung. Ich<br />
selbst war tief beeindruckt von dem einfühlsamen, integrierenden<br />
und klaren Vorgehen des Referenten. Mir zeigte sich<br />
einmal mehr, <strong>wie</strong> spannend, vielseitig und befriedigend die<br />
psychiatrisch-psychotherapeutische Arbeit sein kann und darf.<br />
Die St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd legen grossen Wert<br />
auf die fachliche Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Interne Fortbildungen werden regelmässig durchgeführt.<br />
Wie<strong>der</strong>kehrende Themen sind beispielsweise <strong>der</strong> Umgang<br />
mit Aggressivität und Deeskalation, Dialektisch-Behaviorale<br />
Therapie o<strong>der</strong> Komplementärmedizin. Der nächste Anlass<br />
in grösserem Rahmen findet am 1. Juni 2012 zum Thema<br />
«Transkulturelle Kompetenz» mit Referenten <strong>der</strong> schweizerischen<br />
Flüchtlingshilfe statt.<br />
Michael Kammer-Spohn, Leiten<strong>der</strong> Arzt Klinik St.Pirminsberg
EinfachDanke!<br />
Im Frühjahr 2011 führte die Klinik St.Pirminsberg die<br />
Erhebung <strong>der</strong> Patientenzufriedenheit durch. Mit <strong>der</strong><br />
Ausgabe von 450 Fragebögen und einem Rücklauf von<br />
42 Prozent dürfen wir sehr zufrieden sein. 71 Prozent <strong>der</strong><br />
befragten Patientinnen und Patienten sind «sehr zufrieden»<br />
mit ihrem Aufenthalt in <strong>der</strong> Klinik, 41 Prozent vergeben<br />
gar die höchste Bewertung und 76 Prozent würden<br />
die Klinik weiterempfehlen.<br />
In <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg messen wir seit 2005 mit dem<br />
Münsterlinger Patientenzufriedenheitsfragebogen, abgekürzt<br />
«MüPF». Mit Hilfe von 27 Fragen wird die Rückmeldung unserer<br />
Patientinnen und Patienten zum Eintritt, <strong>der</strong> Behandlung,<br />
dem Austritt und dem Aufenthalt eingeholt. Der Fragebogen<br />
schliesst mit <strong>der</strong> Möglichkeit, ein Gesamturteil über den Klinikaufenthalt<br />
und die Klinik selbst abzugeben.<br />
Beson<strong>der</strong>s freut uns die Rückmeldung, dass sich unsere Patientinnen<br />
und Patienten mit einem Wert von 6.3 (von max. 7)<br />
vom Klinikpersonal äusserst respektvoll behandelt fühlen. Die<br />
Zusammenarbeit mit dem therapeutischen Fachpersonal wurde<br />
generell als sehr positiv beurteilt. Mehr als 50 Prozent <strong>der</strong><br />
Patientinnen und Patienten gaben bei den Fragen zur Zusammenarbeit<br />
mit Ärzten, Psychologen, Bezugspersonen und <strong>der</strong><br />
Sozialarbeit die Höchstwertung ab.<br />
Daneben gibt es aber auch kritische Punkte: Auch wenn <strong>der</strong><br />
Austritt positiv bewertet wurde, wird vor allem die Organisation<br />
<strong>der</strong> Nachbetreuung kritisiert. Auch die Aufklärung bezüglich<br />
Nebenwirkungen von Medikamenten wird auf allen<br />
Abteilungen als nicht optimal bewertet. Vergleicht man die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> letzten drei Erhebungen <strong>aus</strong> den Jahren 2005,<br />
2008 und 2011 kann festgestellt werden, dass sich vor allem<br />
die Organisation verschlechtert hat. Dies veranlasst uns zu<br />
reagieren: Wir werden uns intensiv mit diesem Thema beschäftigen,<br />
den Problemen auf den Grund zu gehen und Optimierungen<br />
anstreben.<br />
Herzlichen Dank allen Patientinnen und Patienten für die wertvollen<br />
Informationen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
<strong>aus</strong> allen Bereichen für die Unterstützung. Wir freuen<br />
uns auf das gemeinsame Verbessern unserer bereits guten<br />
Dienstleistungen.<br />
Die nächste Erhebung Patientenzufriedenheit wird in den Ambulanzen<br />
<strong>der</strong> Psychiatrie-Zentren vermutlich noch in diesem<br />
Jahr durchgeführt.<br />
Michaela Risch, Leiterin Zentralstelle Qualität<br />
Marco Sprenger, Mitarbeiter Zentralstelle Qualität<br />
14 l 15
Infrastruktur-Dienste<br />
«FunkySt.PirminsbergerKitchen»<br />
v.l.n. r.: Patrick Schwendener, Küchenchef in <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg, Pfäfers; Amire Aliji, Köchin; Renè Schudel, TV Koch und Gastgeber im Restaurant «Benacus», Untersee;<br />
Martin Vetsch, Koch; Albulena Januzaj, Lernende Koch; Michaela Sulser, Lernende Koch; Simon Wüst, Koch<br />
Unsere Begeisterung und Freude, zusammen mit René<br />
Schudel, am Churerfest mitzuwirken war gross. Unser<br />
Küchenteam fand sich an besagtem Freitagabend um<br />
18.00 Uhr am Churerfest, bei schwülen 30 Grad ein. Kaum<br />
eingetroffen ging es ab <strong>wie</strong> die Post: Wir wurden von<br />
hungrigen Besuchern überrumpelt! In kürzester Zeit<br />
verkauften wir siebenhun<strong>der</strong>t Portionen von Hamburger,<br />
Würsten, Hot Dogs, Kartoffelwings...<br />
Entstanden ist dieses Projekt ganz spontan. An einem geselligen<br />
Abend im März, kam Patrick Schwendener mit Denise<br />
Rupp vom Sportamt Chur ins Gespräch und t<strong>aus</strong>chten darüber<br />
<strong>aus</strong>, aktiv am Fest mitzuwirken. Die Idee, Gerichte von Funky<br />
Kitchen Koch René Schudel (bekannt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Kochsendung<br />
«funky kitchen» auf ProSieben Schweiz mit eigenem Restaurant)<br />
am Churerfest zu präsentieren, stiess auf offene Herzen.<br />
Gleich darauf fragte Patrick bei uns im Team nach, ob<br />
wir (Amire, Michaela, Albulena, Simon und Martin) mitwirken<br />
möchten. Unser Begeisterung und Freude war gross: «Klar<br />
machen wir mit!» Nachdem die Rezepte eintrafen, konnten<br />
wir endlich loskochen. Es war nicht einfach, denn wir mussten<br />
die Rezepte, welche für vier Personen gedacht waren auf<br />
200 Personen hochrechnen. Die letzte Woche vor dem Anlass<br />
verging sehr schnell. In <strong>der</strong> Klinik wurden alle Vorbereitungen<br />
getroffen und die ganzen Köstlichkeiten gingen am Donners-<br />
tag zur Zwischenlagerung nach Chur ins Lehrlingsh<strong>aus</strong>. Auf<br />
dem Festgelände stand uns ein grosser Kühlwagen und drei<br />
Kühlschränke zum Lagern zur Verfügung. Die logistische Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung<br />
musste mit zusätzlichen Transporten bewältigt<br />
werden.<br />
Dann war es endlich so weit, alles war bereit. Amire und Albulena<br />
hatten Dauerstress beim Grillieren und Simon frittierte<br />
Countrycuts <strong>wie</strong> am Laufband. Von <strong>der</strong> grossen Menschenansammlung<br />
waren wir überrascht, Patrick war ständig am<br />
anonncieren und Martin hatte Schweissperlen auf <strong>der</strong> Stirn.<br />
Am Sonntag erwarteten wir voller Spannung René Schudel. Er<br />
präsentierte eine leichte Joghurtsuppe mit Avocado und Pouletspiessli.<br />
Das Team unterstützte ihn <strong>aus</strong> dem Hintergrund<br />
und Amire war mit an <strong>der</strong> Front dabei. Nebst <strong>der</strong> Suppe wurde<br />
Leanhotdog mit Sauerkraut, Z<strong>wie</strong>belkonfit, warme Bün<strong>der</strong>foccacia<br />
und Alpensalat in <strong>der</strong> Perle serviert. Simon fand ihn<br />
einen «coolen» Typ und Patrick war fasziniert vom fachlichen<br />
Wissen, welches René hat. Als Erinnerung blieb uns ein Gruppenfoto<br />
mit René und Autogrammkarten. Mit Freude behalten<br />
wir dieses Ereignis in Erinnerung und freuen uns auf das gemeinsame<br />
Nachtessen in René Schudel‘s Restaurant.<br />
Martin Vetsch, Diätkoch, Klinik St.Pirminsberg<br />
www.reneschudel.ch
KöchekochenCulinarium<br />
Köche kochen Culinarium - dieser Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung stellt<br />
sich die Küchenmannschaft <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg bereits<br />
zum zweiten Mal: Am Freitag, 27. April 2012 präsentiert sie<br />
ihre «culinarische» Kompetenz. In den Genuss <strong>der</strong> anspruchsvollen<br />
und kreativ zelebrierten Kochkunst können auch Sie, geschätzte<br />
Leserinnnen und Leser des postscriptums kommen:<br />
Wir zeigen Ihnen, was unsere Küche in Zusammenarbeit mit<br />
lokalen Produzenten und Lieferbetrieben leisten kann. Zum<br />
Selbstkostenpreis degustieren Sie an diesem Abend an den<br />
Buffets nach Herzenslust und erfahren Spannendes zu den<br />
verarbeiteten Lebensmittenl. Reservieren Sie sich einen <strong>der</strong><br />
begehrten Plätze!<br />
KreativeKöche<br />
«Vanakam - und herzlich willkommen zu einer kulinarischen<br />
Exkursion <strong>der</strong> speziellen ART» hiess es am 18. November<br />
2011 im Konventsaal in <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg. Die Idee zu<br />
diesem Abend hat uns Martin Suter geflüstert - nicht direkt<br />
- aber sehr inspirierend, mit seinem Bestseller «Der Koch».<br />
Erzählt wird darin vom tamilischen Koch Maravan, <strong>der</strong> mit<br />
begnadeter Leichtigkeit feinste Gewürze und Zutaten in aphrodisische<br />
Menus verwandelt. Küchenchef Patrick Schwendener<br />
und die beiden Köche Mahesvaralingam Nagalingam<br />
und Theiveekaran Sivarajah (beide stammen <strong>aus</strong> Sri Lanka)<br />
zündeten unter dem Motto «Maravan’s Love Food» ein gastronomisches<br />
Feuerwerk und begeisterten vierzig Gäste mit<br />
geheimnisvoller und überzeugen<strong>der</strong> Kochkunst.<br />
Genussakademie<br />
An ihrer 8. Genussakademie stellte <strong>der</strong> Trägerverein Culinarium<br />
am 8. November 2011 in St.Gallen erneut eine breite<br />
Palette an regionalen Erzeugnissen in den Mittelpunkt. Unter<br />
dem Motto «Entdecken, Degustieren, Geniessen» wurde den<br />
Gästen viel Informatives, Geselliges und Genüssliches geboten.<br />
Unsere Küchenmannschaft <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg<br />
war mit dabei! An dieser hochkarätigen Veranstaltung waren<br />
die Mitarbeitenden <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Klinikküche in zwei Bereichen<br />
aktiv: Am Nachmittag präsentierende Kochkünstler in einem<br />
Workshop und abends als Verantwortliche für die Zubereitung<br />
des Vorspeisenbuffets im Rahmen des Galadiners. Einmal<br />
mehr zeigt unsere Küchenmannschaft, dass sie es aufs<br />
Beste versteht, nicht einfach nur zu verpflegen, son<strong>der</strong>n kreativ<br />
und saisonal die regionale Küche gekonnt zu praktizieren.<br />
Gratulation!<br />
Alfred Kral, Leiter Hotellerie<br />
Sandro Ursch, Leiter Infrastruktur-Dienste<br />
16 l 17
KulturgutfürdenKantonSt.Gallen<br />
Wir leben in einer schnell lebigen Zeit, geprägt von Konsum-<br />
und Wegwerfverhalten; das Heute zählt, das Morgen<br />
ist entscheidend. Und wo ist das Gestern geblieben?<br />
Für die Geschichte ist das morgen vernachlässigbar,<br />
das heute ist entscheidend, denn unsere Geschichte<br />
und unsere Geschichtsschreibung entstehen genau jetzt<br />
und hier. Was wir voreilig wegwerfen ist für die Nachwelt<br />
vergessen, für Historiker, Archivare und Archive<br />
un<strong>wie</strong><strong>der</strong>bringlich verloren.<br />
Anna Schnei<strong>der</strong>, Mitarbeitende Behörden- und<br />
Verwaltungsarchiv/Überlieferungsbildung<br />
Das Patientenarchiv <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg in Pfäfers reicht<br />
bis zu den Anfangszeiten <strong>der</strong> Patientenbetreuung zurück. Aber<br />
auch Geschäftsbücher, Buchhaltungsjournale, Korrespondenzen<br />
und Essenspläne sind überliefert. Sie dokumentieren<br />
als Zeitzeugen, welche Probleme damals zentral waren, o<strong>der</strong><br />
<strong>wie</strong> die Verpflegungsstandards damals den Menueplan beeinflussten.<br />
Zusammen mit Mitarbeitenden des Staatsarchivs St.Gallen,<br />
das dem Amt für Kultur angeglie<strong>der</strong>t ist, wurde eine erste<br />
Bewertung vor Ort vorgenommen. In einem Bewertungsmodell<br />
wurden archivierungswürdige Inhalte festgehalten und<br />
aufgrund des Bewertungsentscheids ist Klärung geschaffen<br />
worden.<br />
Die Lagerung von historisch wertvollen Dokumenten ist für<br />
einen Betrieb mit grosser Verantwortung verbunden. Sie sind<br />
Kulturgut unserer Gesellschaft und zugleich ein grosser Schatz<br />
für das Verstehen unserer Geschichte. Sind alle diese Dokumente<br />
genügend vor Feuer o<strong>der</strong> Wasser geschützt? Stimmt<br />
das Klima im Archiv? Viele weitere Fragen stellen sich. Umgepackt<br />
und registriert, in säurefreie Archivschachteln eingelegt,<br />
sorgen sich jetzt Profis des Staatsarchivs St.Gallen um<br />
das kollektive Gedächtnis <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg.<br />
Sandro Ursch, Leiter Infrastruktur-Dienste
Boggsen<strong>–</strong>boxeno<strong>der</strong>bocksen?<br />
Wenn Schreiben und Lesen Mühe machen, sprechen wir von<br />
Illettrismus. Rund 800‘000 Menschen in <strong>der</strong> Schweiz, die Hälfte<br />
davon Schweizerinnen und Schweizer, verfügen trotz langjähriger<br />
Schulzeit über zu wenig Kenntnisse im Lesen und<br />
Schreiben. Ihre Chancen, ihre Fähigkeiten wirklich zu nutzen,<br />
sind sehr eingeschränkt. Sie sind belastet durch die Angst,<br />
<strong>aus</strong>geschlossen zu werden, und die Ungewissheit, <strong>wie</strong> ihr<br />
Umfeld auf eine <strong>der</strong>artige Schwäche reagiert. Mit den verschiedensten<br />
Vermeidungsstrategien versuchen Betroffene,<br />
ihre Schwäche zu verstecken.<br />
Die St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd unterstützen den<br />
Verein für Interkulturelle Bildung in Schaan. Der Verein organisiert<br />
auch in unserer Region Lese- und Schreibkurse.<br />
Dabei motivieren die Psychiatrie-Dienste Süd Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit Anzeichen von Illettrismus, sich<br />
abklären zu lassen und unterstützten grosszügig bei finanziellen<br />
Hin<strong>der</strong>nissen.<br />
Die Informations<strong>aus</strong>stellung «Illettrismus», im Erdgeschoss<br />
des Zentrums für Alterspsychiatrie in Pfäfers, ermöglicht Interessierten<br />
eine vertiefte Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Thema.<br />
Die Ausstellung startet am 7. Mai 2012 und kann während<br />
zwei Wochen täglich von 08.00 bis 16.00 Uhr kostenfrei<br />
besucht werden.<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen<br />
18 l 19
Aktuell<br />
Lehrberufestellensichvor<br />
Was <strong>aus</strong>ge<strong>wie</strong>sene Fachleute in <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg<br />
täglich leisten, ist vielen klar. Und es sind sehr viele verschiedene<br />
Berufsgruppen vertreten, die sich dabei für<br />
ein erfolgreiches Zusammenarbeiten gezielt abstimmen<br />
und vernetzen müssen. Wir leisten unseren Beitrag zu<br />
diesem Berufsspektrum und haben vor fünf Jahren unsere<br />
Bildungsoffensive gestartet. Mittlerweile werden in<br />
Pfäfers acht Lehrberufe <strong>aus</strong>gebildet.<br />
Als mo<strong>der</strong>nes Gesundheitsunternehmen bietet die Klinik<br />
St.Pirminsberg jungen Menschen eine Berufs<strong>aus</strong>bildung, die<br />
nicht nur ein breit gefächertes Wissen, son<strong>der</strong>n auch umfangreiche<br />
fachliche Fertigkeiten bieten. Wir bilden in folgenden<br />
Lehrberufen <strong>aus</strong>:<br />
Fachangestellte/r Gesundheit<br />
Pflegefachrau/mann HF<br />
Informatiker/in<br />
Kauffrau/Kaufmann<br />
Koch/Köchin<br />
Fachangestellte/r Reinigung<br />
Fachangestellte/r H<strong>aus</strong>wirtschaft<br />
Fachangestellte/r Betriebsunterhalt<br />
Am Mittwoch, 25. April 2012, von 10.00 bis 15.00 Uhr stellen<br />
wir die acht Ausbildungsberufe in einer Berufsschau vor. Ausbildungsverantwortliche<br />
und zahlreiche Auszubildende stehen<br />
vor Ort Red und Antwort und stellen engagiert ihren Beruf vor.<br />
Wir laden interessierte Schülerinnen und Schüler und Begleitpersonen<br />
zu dieser Veranstaltung ein. Holen Sie sich bei uns<br />
alle nötigen Information <strong>aus</strong> erster Hand und nehmen Sie einen<br />
Augenschein am Ort <strong>der</strong> Ausbildung.<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen<br />
Berufsschau<br />
25. April 2012, 10.00 bis 15.00 Uhr<br />
Klinik St.Pirminsberg<br />
H<strong>aus</strong> A6, EG Sitzungszimmer links
Lehrlings-Vernetzungstag<br />
Da wir unsere Ausbildung im Sommer 2012 abschliessen<br />
werden, wurden wir Lehrabgänger zu einem tollen<br />
Ausflug eingeladen. Im nachfolgenden Bericht könnt ihr<br />
euch über dieses kleine Spektakel informieren.<br />
Am 6. Oktober, morgens um 8.00 Uhr, versammelten wir uns<br />
und fuhren gemeinsam zur EMS-CHEMIE AG in Domat/Ems,<br />
wo wir als Erstes ein «z’Mörgeli» bekamen. Da die EMS-CHE-<br />
MIE ihr 75-jähriges Jubiläum feiert, konnten wir an einer<br />
Führung durch die Jubiläums<strong>aus</strong>stellung teilnehmen. Dort erfuhren<br />
wir, <strong>wie</strong> <strong>aus</strong> dem berühmt-berüchtigten «Emser Wasser»<br />
die ehemalige «Holzverzuckerungs AG» gegründet wurde<br />
und sich später zu einem internationalen Grossunternehmen<br />
für verschiedene Kunststoffe entwickelt hat.<br />
Eindrücke <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zeit von 1936 bis heute wurden uns näher<br />
gebracht und wir erfuhren, was die EMS-CHEMIE AG <strong>aus</strong> diesen<br />
verschiedenen Kunststoffen nun herstellt. Fasziniert hat<br />
uns auch sehr, was für kleine unscheinbare Dinge dieses Unternehmen<br />
auf den Markt bringt. Zum Beispiel werden dort<br />
die kleinen Starter für Airbag-Generatoren produziert. Auch<br />
alltägliche Dinge <strong>wie</strong> Klebstoffe o<strong>der</strong> Feuerzeuge werden hergestellt.<br />
Anschliessend bestand die Möglichkeit, in die Lehrwerkstatt<br />
<strong>der</strong> Anlagen- und Apparatebauer hinein zu schnuppern.<br />
Mit einer kleinen Metallarbeit konnten wir uns sogar<br />
noch selbst betätigen. Dies war eine sehr lehrreiche Führung<br />
in ein an<strong>der</strong>es Gebiet und wir danken <strong>der</strong> EMS-CHEMIE AG<br />
für den informativen Vormittag.<br />
Nach dieser Führung stärkten wir uns in einer Pizzeria für den<br />
anstrengenden Nachmittag. Denn nach dem Essen ging unsere<br />
Reise weiter nach Pradaschier/Churwalden in den Hochseilpark.<br />
Nachdem wir mit <strong>der</strong> Sesselbahn auf rund 1750 Meter<br />
über Meer angekommen waren, wurden wir von unserem<br />
Seilpark-Instruktor in <strong>der</strong> Kunst des Sicherns eingeführt. Danach<br />
konnten wir uns in fünf Metern Höhe <strong>aus</strong>powern. Dies<br />
war eine prägende und sehr tolle Erfahrung für ein paar von<br />
uns, welche an Höhenangst leiden. Danach ging es auf die Rodelbahn,<br />
welche auf geradem Wege ins Tal führt.<br />
Nach so einem gelungenen Tag konnten wir alle mit mü<strong>der</strong><br />
und freudiger Stimme sagen: «Das war ein anstrengen<strong>der</strong>,<br />
super-toller Ausflug für uns!» Wir danken unseren Begleiterinnen,<br />
Debora Bossi Jörg, Erika Grünenfel<strong>der</strong> Bollhal<strong>der</strong> und<br />
Sabine Büchel für die Organisation dieses Tages.<br />
Sarah Santschi, Lernende im 3. Lehrjahr zur Fachfrau Gesundheit<br />
25JahreDiensttreuewirdbelohnt<br />
Zum zweiten Mal konnte <strong>der</strong> Personaldienst <strong>der</strong> St.Gallischen Psychiatrie-Dienste<br />
Süd ihren Jubilarenanlass durchführen. Die diesjährige Reise<br />
führte an einem wun<strong>der</strong>schönen Samstag zum Grabser Mühlbach. Mit<br />
eingeladen waren jeweils auch Partnerinnen, Partner o<strong>der</strong> eine Begleitperson.<br />
Zum Kreis <strong>der</strong> Jubilare darf sich jede Mitarbeiterin o<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Mitarbeiter mit<br />
25 o<strong>der</strong> mehr Dienstjahren zählen. Also, eine stolze Zahl an Erfahrungsjahren.<br />
In unserer schnell lebigen Zeit sind Diensttreue, Loyalität, Erfahrung und Reife<br />
<strong>wie</strong><strong>der</strong> neu zu entdeckende Werte. Werte, die nicht von heute auf morgen entstehen.<br />
In diesem Fall mindestens 25 Jahre. Die Jubilare dürfen mit Stolz auf<br />
die geleistete Arbeit zurückblicken, als Arbeitgeber sind wir dankbar, auf eine<br />
treue und verlässliche Mannschaft zählen zu dürfen.<br />
Nach einem Begrüssungskaffee und Gipfeli fuhren 13 Jubilare und 3 Begleitungen<br />
gemeinsam nach Grabs. Bereits auf <strong>der</strong> Fahrt wurde emsig diskutiert<br />
und <strong>aus</strong>gelassen gelacht. 25 gemeinsame Jahre verbinden eben.<br />
Der Grabser Mühlbach ist seit mehr als drei Jahrhun<strong>der</strong>ten eine wichtige Lebensa<strong>der</strong><br />
im Dorf. Mit seiner Länge und vielfältigen Nutzungen ist <strong>der</strong> Mühlbach<br />
in <strong>der</strong> Schweiz einmalig. Sein Wasser war Antriebskraft für Sägereien, Mühlen,<br />
Schmieden und an<strong>der</strong>e Gewerbebetriebe. Unterdessen wurden viele Betriebe,<br />
welche früher das Wasser des Mühlbachs nutzten, eingestellt o<strong>der</strong> elektrifiziert.<br />
Aber noch immer existieren einige sehenswerte Zeugen dieser frühindustriellen<br />
Zeit. Unter fachmännischer Führung durch Vertreter des Vereins Grabser Mühlbach<br />
konnten zahlreiche Stationen besucht und besichtigt werden. Anschliessend<br />
sass die Gruppe bei einem genussvollen Mittagessen zusammen.<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen<br />
20 l 21
Sozialarbeit:Anspruchsvollundlohnend<br />
Unseren Patientinnen und Patienten bieten wir Sozialarbeitenden<br />
Hilfe bei sozialen und finanziellen Problemen<br />
an. Bei Bedarf werden Ämter und weiterführende Stellen<br />
mit einbezogen. Grundlage dafür sind die Prinzipien <strong>der</strong><br />
Menschenrechte und <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit.<br />
Als ich im September 1990 in <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg als Sozialarbeiterin<br />
eingestellt wurde, waren wir nur zu zweit. Mit je<br />
einem 50 Prozent-Pensum, waren wir zuständig für 250 Patienten.<br />
Heute stehen den 140 Patienten rund fünf Sozialarbeitende<br />
mit total 400 Stellenprozenten zur Verfügung.<br />
v.l.n.r. Nadja Kohler, In Ausbildung zur Sozialarbeiterin;<br />
Alfred Wachter, Sozialarbeiter; Bernadette Beerli, Sozialarbeiterin;<br />
Deborah Weber, Sozialarbeiterin; Ida Schmid-Bütikofer,<br />
Sozialarbeiterin; Daniel von Euw, Sozialarbeiter<br />
Das selbständige Arbeiten, die Möglichkeit, neue Konzepte zu<br />
erproben, machten mir Spass. Ich habe das als Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung<br />
empfunden, nie war mir langweilig und die Zeit verging<br />
<strong>wie</strong> im Fluge. Bewegt haben mich viele tragische Geschichten,<br />
und die Not, mit <strong>der</strong> ich konfrontiert war. Ich habe in all<br />
den Jahren versucht zu helfen, zu begleiten und Brücken zu<br />
schlagen. Das hat nicht zuletzt auch meine eigene Persönlichkeit<br />
gestärkt. Manches ging mir sehr nahe. Doch die Vorgesetzten<br />
und die Kollegschaft <strong>der</strong> Klink haben mich dabei immer<br />
unterstützt. Sie waren für mich eine wichtige Hilfe.<br />
Die Sozialarbeit <strong>der</strong> Psychiatrie ist anspruchsvoll, aber lohnend.<br />
Sie widmet sich <strong>der</strong> für unsere Patienten so wichtigen,<br />
alltäglichen Lebensbewältigung, dem alltäglichen Zurechtkommen<br />
und dem Zurechtfinden in einem stützenden Umfeld.<br />
Konkret habe ich dazu vor allem mit Einzelfallarbeit zur Verbesserung<br />
individueller Lebensverhältnisse beigetragen<br />
Ida Schmid-Bütikofer, Sozialarbeiterin Klinik St.Pirminsberg<br />
(wechselt Ende April 2012 in die Pension)
Klinikfasnacht«Rock‘nRoll» Suchtstationziehtum<br />
Unter dem Motto «Rock ‘n Roll» fand in Pfäfers am 14.<br />
Februar 2012 die traditionelle Klinikfasnacht statt. Patientinnen<br />
und Patienten so<strong>wie</strong> Mitarbeitende erschienen<br />
in originelle Kostümen und Masken. Zur DJ-Musik und<br />
den beiden Guggenmusiken «Gärschtabüüch Pfäfers»<br />
und «Drachafääger Vättis» wurde <strong>aus</strong>gelassen getanzt.<br />
Oberes Bild: Gordana Heuberger, Abteilungsleiterin;<br />
Patrik Oberholzer, Ausbildungsverantwortlicher<br />
Unteres Bild: Christine Pfiffner, Arztsekretärin; Franz Elmer, Leiter<br />
Klinik; Cornelia Egert, Arztsekretärin<br />
Für das leibliche Wohl sorgte das Caféteria-Team mit belegten<br />
Brötchen, «Ziegerchrapfen» und Berliner. Die passende<br />
Dekoration des Marstalls haben die Patientinnen und Patienten<br />
sehr detailliert und farbig gestaltet. Ebenfalls wurde<br />
eine eigene Bar-Theke aufgebaut und dekoriert. Die gemütliche<br />
Atmosphäre und die feinen alkoholfreien Drinks luden<br />
zum Verweilen ein. Die Klinikfasnacht bietet die Möglichkeit,<br />
den Klinikalltag aufzuheitern, einen Moment unbeschwert zu<br />
sein und das fasnächtliche Treiben zu geniessen.<br />
Komitee Klinikfasnacht: Corinna Nigg, Pflegefachfrau; Denise Künzler,<br />
Pflegefachfrau; Marina Schlegel, Sachbearbeiterin Pflegedienst<br />
Nach einer intensiven halbjährigen Umbauphase konnte unsere Suchtbehandlung<br />
in das erneuerte Gebäude A4 auf dem Areal <strong>der</strong> Klinik<br />
St.Pirminsberg in Pfäfers umziehen.<br />
Das im Jugendstil erbaute Pavillon-Gebäude, entstanden in den Anfangsjahren<br />
des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts, beherbergte über viele Jahre die Akutstationen<br />
für weibliche Patienten und zuletzt unsere Alterspsychiatrie. Unsere Suchtabteilung<br />
war die letzten Jahre in einem «umfunktionierten» Personalh<strong>aus</strong> untergebracht.<br />
Dem entsprechend gross ist die Freude, die neuen Räumlichkeiten<br />
beziehen zu können.<br />
Die Infrastruktur <strong>der</strong> Suchtbehandlung ist für 22 Patientinnen und Patienten <strong>aus</strong>gelegt<br />
und verfügt über mo<strong>der</strong>ne Ein- und Zweibettzimmer. Die Aufenthalts- und<br />
Arbeitsräume sind hell und offen gestaltet. Die Abteilung ist über zwei Stockwerke<br />
gelegt und hat einen herrlichen Ausblick auf die Bündner Herrschaft. Die<br />
offen geführte Station behandelt Menschen im Alter von 18 bis 60 Jahren mit<br />
einer Abhängigkeitserkrankung. Das Behandlungskonzept umfasst neben einer<br />
umfassenden medizinischen und psychosozialen Abklärung den Entzug resp. die<br />
Entgiftung von Suchtstoffen (z.B. Alkohol, Medikamente, illegale Drogen etc.).<br />
Bei Bedarf wird nach dem Entzug stationär o<strong>der</strong> tagesklinisch eine Entwöhnungstherapie<br />
und Rehabilitationsarbeit angeboten.<br />
Sandro Ursch, Leiter Infrastruktur-Dienste<br />
Franz Elmer, Leiter Klinik<br />
Esfreutmich,dich<strong>wie</strong><strong>der</strong>zusehen!<br />
Bereits zu einer schönen Tradition ist unser alljährlicher Pensionärenanlass<br />
geworden. Alle ehemaligen, sich im wohlverdienten Ruhestand befindenden<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu einem gemeinsamen Tag eingeladen.<br />
Der Anlass 2011 führte sie in unser Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland.<br />
Gross war die Freude des Wie<strong>der</strong>sehens am vereinbarten Treffpunkt in <strong>der</strong> Klinik<br />
St.Pirminsberg in Pfäfers! Über 30 Pensionäre fanden sich bei Begrüssungs-<br />
Kaffee und Gipfeli ein und plau<strong>der</strong>ten über vergangene gemeinsame Erlebnisse<br />
in ihrer Aktivzeit. Nicht die Behandlungsstationen und Gebäude auf dem Klinikareal<br />
standen im Zentrum des Tages son<strong>der</strong>n jene am Standort Trübbach. Neu<br />
waren für unsere ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Räumlichkeiten<br />
<strong>wie</strong> auch das breite professionelle Angebot im Ambulatorium. Die stark<br />
<strong>aus</strong>gelastete Tagesklinik zeigte neue gemeindenahe Behandlungsformen auf.<br />
Nach <strong>der</strong> Fahrt mit dem organisierten Reisecar zurück nach Pfäfers, konnte während<br />
eines vorzüglichen 5-Gang-Menus von den vergangenen gemeinsamen Berufsjahren<br />
geschwärmt und die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Anekdote <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht werden.<br />
Die Vorfreude auf das diesjährige Treffen ist gross!<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen<br />
22 l 23
Persönlich<br />
Gruss<strong>aus</strong>Ladils<br />
In Zukunft wird Josef Wobmann vermehrt Grüsse <strong>aus</strong><br />
Ladils verschicken. Aber, wo in aller Welt ist Ladils und<br />
wer ist Josef Wobmann?<br />
In <strong>der</strong> Klinik St.Pirminsberg in Pfäfers - ja im ganzen Taminatal<br />
- ist Sepp, <strong>wie</strong> er von allen liebevoll genannt wird, bestens<br />
bekannt. Er trat am 1. Dezember 1986 als Betriebsangestellter<br />
<strong>der</strong> Reinigungsgruppe in die kantonalen Dienste ein. Als im<br />
Frühjahr 1992 die Reinigungsarbeiten an eine Drittfirma vergeben<br />
wurden (damals sprach man noch nicht von Outsourcing)<br />
wechselte <strong>der</strong> gelernte Zimmermann in den H<strong>aus</strong>dienst<br />
und blieb uns in dieser Funktion bis heute treu. Im Sommer<br />
2012 wird Sepp Wobmann in den Ruhestand treten. Ruhe,<br />
soviel hat er uns schon verraten, ist ab dann aber weniger<br />
zu erwarten.<br />
Sepp liebt nur bei seinen <strong>aus</strong>gedehnten Bergwan<strong>der</strong>ungen<br />
die Ruhe und Stille und teilt diese meist mit seiner Frau Doris.<br />
Schon als kleiner Junge verbrachte Sepp viele Sommer als<br />
Hütebub auf einer Jungviehalp in <strong>der</strong> nähe von Vättis. Mit 18<br />
Jahren arbeitete er während einigen Sommer auf <strong>der</strong> Alp Ladils,<br />
wo er das Käsen erlernte. Bald darf sein Hobby <strong>wie</strong><strong>der</strong> zu<br />
einer zentralen Aufgabe werden: Die nächsten Sommer wird<br />
Sepp, wenn es die Gesundheit erlaubt, <strong>wie</strong><strong>der</strong> auf die Alp Ladils<br />
ziehen, um dem Sennen behilflich zu sein. Und das versteht<br />
sich nur zu gut, wenn man weiss, dass Sepp Wobmann 1979<br />
durch den Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verein die Ehrenurkunde<br />
für 18 Jahre treue Alpdienste verliehen wurde.<br />
Zusammen mit seiner Frau und an<strong>der</strong>en Helferinnen <strong>aus</strong> Vättis,<br />
zeichnet Sepp verantwortlich für den prachtvollen Kopfschmuck<br />
<strong>der</strong> Kühe, während <strong>der</strong> Alpabfahrt jeweils im Herbst.<br />
Das Aufsetzen des Kopfschmucks ist eine alte Tradition und<br />
steht symbolisch als Dank und Ehrbezeugung für die geleistete<br />
Arbeit des Alphirten. Was früher <strong>aus</strong> Krepppapier gefertigt<br />
wurde än<strong>der</strong>te Sepp vor mehr als 25 Jahren in Blumenschmuck<br />
um. Zu gross sei jeweils die Gefahr gewesen,<br />
bei <strong>der</strong> Alpfahrt von einem Gewitter überrascht zu werden.<br />
Wobmann’s Team produziert somit jährlich über 40 Stück <strong>der</strong><br />
in sorgfältiger Handarbeit erstellten Verziehrungen.
Zwar stellt Sepp Alpkäse nicht mehr selbst her, aber veredeln<br />
tut er jährlich über 120 Stück. Wir wollen hier sein wohlbehütetes<br />
Geheimnis <strong>der</strong> Rezeptur verraten: In seinem Naturkeller,<br />
den er bergseits zusätzlich <strong>aus</strong>grub, werden alle Käselaibe mit<br />
einem Gemisch von zwei Drittel Wasser und ein Drittel Weisswein<br />
eingerieben. Dabei betont Sepp, darf’s ruhig ein guter<br />
Walliser sein; aber kein Salz! Anfangs wird an jedem zweiten<br />
Tag <strong>der</strong> Käse auf die trockene Seite gedreht und mit <strong>der</strong> Rezeptur<br />
eingerieben. Es bildet sich immer mehr eine Rinde und<br />
so können die Zeiten zwischen dem Drehen und einschmieren<br />
verlängert werden. Die konstante Temperatur im Keller (von<br />
12 bis13 Grad Celsius) und die passende Luftfeuchtigkeit im<br />
Keller sind wichtig.<br />
Ein gesundheitlicher Rückschlag zwang Sepp Wobmann, sein<br />
geliebtes Langlaufen ein wenig ruhiger anzugehen. Zwanzig<br />
Mal hat er den Engadiner Marathon, den er oft unter zwei<br />
Stunden lief, absolviert. Der Einsiedler-, Alpstein- so<strong>wie</strong> <strong>der</strong><br />
Gommerlauf gehörten im Winter zur Pflicht. Sein langersehnter,<br />
grösster Wunsch, den 90 km langen Vasalauf in Schweden<br />
klassisch zu laufen, erfüllte sich im Jahr 1999. Kämpferisch,<br />
bei schlechten Wetterverhältnissen (Regen und Schneefall),<br />
lief er mit 15‘000 weiteren Teilnehmer auf den Rang 6303.<br />
Wenn man Sepp Wobmann heute zuhört, <strong>wie</strong> er von seinen<br />
Hobbys spricht, spürt man förmlich Begeisterung und Freude<br />
gleichermassen, zusammen mit seiner Doris den neuen Lebensabschnitt<br />
mit Energie anzugehen. Wir danken Sepp Wobmann<br />
für seine vielen Jahre im Dienst <strong>der</strong> St.Gallischen Psychiatrie-Dienste<br />
Süd und wünschen ihm und seiner Frau viele<br />
erfüllte und begeisternde Jahre.<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen<br />
VerabschiedungDeboraBossiJörg<br />
Durch das fachliche und persönliche Engagement von Debora Bossi Jörg, entwickelte<br />
sich unser Personalwesen von einer nüchternen Personaladministration<br />
zu einem mo<strong>der</strong>nen Personaldienst. Dank ihres breiten Erfahrungsschatzes in<br />
<strong>der</strong> Personalarbeit, entwickelte sie konsequent ihre Ideen weiter und setzte sie<br />
nachhaltig um. Zahlreiche Meilensteine im Personalprozess tragen ihre Handschrift:<br />
Einführungs- und Begrüssungsveranstaltungen für neue Mitarbeitende,<br />
Mitarbeiterdokumentationen Pensionären- und Jubilaren<strong>aus</strong>flüge, Gratulationen<br />
zu Geburtstagen, Lehrlingsveranstaltungen und vieles mehr. Für unsere<br />
Linienvorgesetzten hat Debora Bossi Jörg die Personalprozesse vereinfacht,<br />
strukturiert und transparent gemacht. Gegenüber dem kantonalen Personalamt<br />
St.Gallen war sie eine professionelle Statthalterin <strong>der</strong> Psychiatrie-Dienste Süd.<br />
Nach zwölf erfolgreichen Jahren in unserem Personaldienst verlässt Debora<br />
Bossi Jörg unser Unternehmen und wendet sich neuen Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen zu.<br />
Wir danken dir, liebe Debi, für deinen Einsatz und deine persönliche Präsenz<br />
und wünschen dir auf deinem weiteren beruflichen Weg Erfolg und Erfüllung.<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen<br />
24 l 25
Personelles<br />
Dienst-Jubiläen<br />
01. August 2011 bis 31. März 2012<br />
10 Jahre<br />
Manuela Meinhardt<br />
Elisabeth Krättli<br />
Martina Allenspach<br />
Ladina Mathis<br />
Susanna Blumenthal<br />
Rahel Schaer<br />
Denise Künzler<br />
Semsa Begovic-Casumovic<br />
Renaldo Kleboth<br />
Andreas Fuchs-Hoeckle<br />
Munevera Muminovic<br />
15 Jahre<br />
Nicole Bartholet<br />
Andrea Koller Baumgartner<br />
25 Jahre<br />
Frieda Bislin<br />
Franziska Elmer-Müller<br />
Josef Wobmann-Köppel<br />
Susanne Welter-Leu<br />
Pensionierungen<br />
Kathleen Sulser, 30.11.2011<br />
Susanne Uehli, 31.12.2011<br />
Herbert Langhart, 31.12.2011<br />
Margrit Rupp, 29.02.2012<br />
Ida Schmid-Büttighofer 30.04.2012<br />
Neue Mitarbeitende<br />
01. August 2011 bis 31. März 2012<br />
August 2011<br />
Adrian Ackermann<br />
Aldina Arslani<br />
Hatixhe Bajrami<br />
Sarah Bislin<br />
Reto Brühlmann<br />
Carla Carcaiso<br />
Urs Dreher<br />
Sophie Lutz<br />
Stefanie Marthy<br />
Lorin Evi Oehri<br />
Pedro Rankwiler<br />
Natascha Rhyner<br />
Sabrina Spitz<br />
Jan Untersan<strong>der</strong><br />
Stefanie Bernold<br />
Sandra Eugster<br />
Luca Guenat<br />
Fattah Yunusah<br />
September 2011<br />
Corinne Breu<br />
Odette Heigel<br />
Margrith Kohler<br />
Astrid Loss<br />
Donat Ragettli<br />
Rebecca Schlegel<br />
Ulrich Thomas Weninger<br />
Gabriela Conradi Pfiffner<br />
Jenny Schimansky<br />
Lea Bacchini<br />
Oktober 2011<br />
Christine Adam<br />
Walter Liesch<br />
Susanne Riedmann<br />
Vladimir Tamilia<br />
Silke Telemann<br />
Andrea Dürr<br />
Romina Gregorini<br />
November 2011<br />
Stefan Griengl<br />
Simon Wüst<br />
Renato Stadler<br />
Raphael Lusti<br />
Ramona Kessler<br />
Dezember 2011<br />
Yvonne Senn Gjecaj<br />
Paula Kunze<br />
Gabriele Heinz<br />
Sabrina Casanova<br />
Sonja Kalberer<br />
Francisca Schneiter<br />
Jartrud Gubser<br />
Januar 2012<br />
Samuel Kessler<br />
Daniel Thurnher<br />
Imre Bozi<br />
Gamze Sezen<br />
Daniel Scheier<br />
Herbert Langhart-Schmutz<br />
Manuela Loser-Brücker<br />
Simona Biollay<br />
Februar 2012<br />
Petra Lanthaler<br />
Cornelia Stefanska<br />
Lukas Bauer<br />
Nicole Schnei<strong>der</strong><br />
Renate Bachmann<br />
Kathrin Thurnherr<br />
Marc Bargetze<br />
Karin Heeb-Maier<br />
Eleri Ann Junge<br />
Fabian Rousseau<br />
Barbara Dünser<br />
März 2012<br />
Clemens Moonen<br />
Jan Ruckstuhl<br />
Simone Hobi<br />
Fabian Ackermann<br />
Elisabeth Dür<br />
Neu im Personaldienst<br />
Manuela Loser-Brücker übernimmt als erfahrene HR-Fachfrau neu die<br />
Leitung unseres Personaldienstes. Sie hat zuvor als Fachleiterin Personal<br />
bei <strong>der</strong> Genossenschaft Migros Ostschweiz gearbeitet und ist<br />
nebenbei auch in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung tätig.<br />
Wir heissen Manuela Loser-Brücker in den Psychiatrie-Diensten Süd<br />
herzlich willkommen und wünschen ihr spannende und bereichernde<br />
Arbeit.<br />
Sandro Ursch, Leiter Personalwesen
Hochzeiten<br />
Jasmina und Elvedin Mehic, 08.04.2011<br />
Sabine und Michael Tschenett, 29.07.2011<br />
Riccarda Costa Kohler und Bernhard Kohler, 05.08.2011<br />
Claudia E<strong>der</strong> Feldmann und<br />
Markus Feldmann, 10.08.2011<br />
Simone Michlig-Thür und René Michlig, 19.08 2011<br />
Susanne Mathis-Riedmann und<br />
Thomas Mathis, 14.02.2012<br />
Laura und Daniel Bucher, 16.09.2011<br />
Corinne Moham-Hardegger und<br />
Marco Hardegger, 02.03.2012<br />
Geburten<br />
Monika und René Schwitter, Carina Maria, 24.03.2011<br />
Sonja Wan<strong>der</strong>er und Harald Hercigonja,<br />
Sarina Elisa, 10.09.2011<br />
Wolfgang und Anna-Magdalena Girtner,<br />
Noah-Elia, 01.10.2011<br />
Marianne Elisabeth und Daniel Schibli,<br />
Raphael Dan, 13.10.2011<br />
Vera und Simon Good-Hobi, Linus, 22.11.2011<br />
Laura und Daniel Bucher, Enya, 11.02.2012<br />
Christian E<strong>der</strong> und Christiane Gratz,<br />
Johannes, 16.2.2012<br />
Melanie Waldner, Florina Anastasia, 17.02.2012<br />
Prüfungserfolge<br />
Zentralstellen<br />
Michaela Risch, Master of Advanced in Business Excellence, Dezember 2011<br />
Psychiatrie-Zentrum Rheintal<br />
Benjamin Scholz, Eidg. FA Psychiatrie und Psychotherapie, Juni 2011<br />
Nebojsa Spasojevic, Master of Advanced Studies (MAS) ZHF in Health Care<br />
Management, November 2011<br />
Gabriel Engler, Eidg. FA Psychiatrie und Psychotherapie, Januar 2012<br />
Arno Birndl, Certificate of Advanced Studies (CAS) in Management, März 2012<br />
Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland<br />
Ladina Florin Nigg, Masterabschluss in systematischer Psychotherapie mit kognitivbehavioralem<br />
Schwerpunkt, November 2011<br />
Vera Good-Hobi, Logotherapeutische Beraterin, Februar 2012<br />
Marc Risch, Eidg. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Februar 2012<br />
Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet<br />
Maria Spagnuolo, Arzt- und Spitalsekretärin, Oktober 2011<br />
Klinik St.Pirminsberg<br />
Anita Gort, diplomierte Pflegefachfrau HF, Oktober 2011<br />
Francisca Schneiter, diplomierte Pflegefachfrau HF, Oktober 2011<br />
Sabrina Casanova, diplomierte Pflegefachfrau HF, Oktober 2011<br />
Sonja Kalberer, diplomierte Pflegefachfrau HF, Oktober 2011<br />
v.l.n.r. Sonja Kalberer, Sabrina Casanova, Anita Gort, Francisca Schneiter<br />
Juliana Schnei<strong>der</strong>, diplomierte Pflegefachfrau DNI, November 2011<br />
Silvia Widmer, diplomierte Pflegefachfrau DNI, November 2011<br />
Susanna Welter, diplomierte Pflegefachfrau DNI, November 2011<br />
Fatbardhe Sulejmani, Fachfrau Gesundheit, Januar 2012<br />
Corina Schläpfer, Fachfrau Gesundheit, Januar 2012<br />
Reinhold Meier, DAS (Diploma of advanced studies) in Pastoralpsychologie,<br />
Universität Bern, November 2011<br />
26 l 27
Schlusspunkt<br />
Feldahorn (acer campestre)<br />
Er steht als Symbol für positives Wachstum,<br />
verbindende Kräfte und erfüllte Ziele.<br />
Anlässlich des runden Geburtstages von Frau Regierungsrätin<br />
Heidi Hanselmann durch die Mitarbeitenden <strong>der</strong> St.Gallischen<br />
Psychiatrie-Dienste Süd gepflanzt. Er steht als Zeichen für die<br />
langjährige Verbundenheit und die gemeinsam geleistete,<br />
nachhaltige Versorgungsarbeit im südlichen Teil des Kantons<br />
St.Gallen.<br />
April 2011<br />
Sehr geehrte Frau Regierungsrätin<br />
Als «Südstaatler» im Kanton St.Gallen, zu denen wir auch Sie<br />
zählen dürfen, sind wir stolz darauf, durch Sie in <strong>der</strong> Regierung<br />
vertreten zu sein. Da ergibt es sich von selbst, zu Ihrem runden<br />
Geburtstag ein nachhaltiges Zeichen zu setzen: Ein Zeichen, das<br />
auf Dauer sicht- und erlebbar ist und bleibt, das Sie bis ins hohe<br />
Alter begleiten wird, wenn auch auf Distanz, aber je<strong>der</strong>zeit<br />
Nähe und Kontaktnahme zulässt, und das können gut und gerne<br />
nochmals 50 Jahre sein.<br />
Wir haben uns für ein kraftvolles Zeichen in <strong>der</strong> Grünzone <strong>der</strong><br />
Klinik St.Pirminsberg in Pfäfers entschieden... ja, es gibt ab diesem<br />
Jahr einen Heidibaum im Sarganserland, <strong>der</strong> an diesen feierlichen<br />
Tag, mitten in Ihrem beruflichen Engagement für ein<br />
bäumiges Gesundheitswesen, mit bäumigen Strukturen, Leistungen<br />
und Ergebnissen mit bäumiger gesellschaftlicher Verwurzelung<br />
erinnern soll.<br />
Es ist nicht irgendein Baum, es ist <strong>der</strong>jenige Baum, <strong>der</strong> - folgt<br />
man <strong>der</strong> keltischen Mythologie und Ihrem Geburtsdatum - im<br />
Baumkreis des Ahorns steht. Es ist ein Feldahorn, den wir an<br />
einem sonnigen Ort, mit Blick über die Dächer des ehemaligen<br />
Klosters Pfäfers, <strong>der</strong> heutigen Klinik St.Pirminsberg, gepflanzt<br />
haben, auf du und du mit <strong>der</strong> weit herum sichtbaren Z<strong>wie</strong>belspitze.<br />
Der Baum als Symbol für Leben, Wachstum, Verbindung und Einklang<br />
von Erde und Himmel. Es sind jene verbindenden Kräfte,<br />
die positives Wachsen und ein erfülltes Leben zum Ziel haben.<br />
In diesem Sinn wünschen wir, die Mitarbeitenden <strong>der</strong> Psychiatrie-<br />
Dienste Süd, Ihnen zu diesem festlichen Ereignis soviel Farbe<br />
und Freude, <strong>wie</strong> <strong>der</strong> Ahorn in <strong>der</strong> herbstlichen Sonne versprühen<br />
kann.<br />
Alles Gute zum Geburtstag, Heidi Hanselmann!<br />
A g e n d a<br />
Psychiatrie-Zentrum Rheintal<br />
03.05.2012 Weiterbildung Alters- und Pflegeheime<br />
13.05.2012 Muttertagsbrunch im Schloss Café<br />
14.06.2012 Hauptversammlung swiss cross<br />
20.06.2012 Fit für die Zukunft! Berufsinformation<br />
29.06.2012 Sommeranlass im Schloss Café<br />
Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland<br />
03.04.2012 Dienstagsreferat - Prävention und Behandlung<br />
von Depression, Trübbach<br />
26.04.2012 Weiterbildung Alters- und Pflegeheime<br />
25.05.2012 Jubiläum 10 Jahre Trialog, Bündnis gegen Depression<br />
Liechtenstein<br />
31.05.2012 Weiterbildung Alters- und Pflegeheime, Sargans<br />
04.06.2012 Wissen und Bewältigung Kursbeginn für Angehörige:<br />
Thema Schizophrenie/Psychose<br />
05.06.2012 Dienstagsreferat <strong>–</strong> Suizid<br />
Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet<br />
12. - 15.04. Messe Expo 2012 Rapperswil-Jona<br />
07. - 11.05. Woche <strong>der</strong> psychischen Gesundheit, Uznach<br />
10.05.2012 Weiterbildung Alters- und Pflegeheime, Uznach<br />
12.06.2012 Dienstagsreferat - Kin<strong>der</strong> mit erkrankten Eltern, Rapperswil<br />
Klinik St.Pirminsberg<br />
05.04.2012 Fachsymposium<br />
25.04.2012 Berufsschau<br />
08.05.2012 Dienstagsreferat - Stress/Burnout, Maienfeld<br />
24.05.2012 Weiterbildung Alters- und Pflegeheime<br />
13.06.2012 St.Pirminsberger Gespräche - Trialogischer Podiumsabend<br />
Infrastruktur-Dienste<br />
27.04.2012 Köche kochen Culinarum<br />
Weitere Informationen auf www.psych.ch<br />
Impressum<br />
Her<strong>aus</strong>geberin: St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Klosterweg, 7312 Pfäfers;<br />
Redaktion: Viola Krucker Sabta; Mitarbeit: Salome Büchel; Texte: Mitarbeitende<br />
<strong>der</strong> Psychiatrie-Dienste Süd und Gastautoren; Titelbild: Mikko Kamm, Assistenzarzt<br />
Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland, Trübbach; Foto: Daniel Ammann,<br />
St.Gallen; Gestaltung: Adicto GmbH, St.Gallen; Druck: netzprint GmbH, Au/SG; Auflage<br />
1’600 Exemplare; Nächste Ausgabe: Juli 2012