Moers_Dezember
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MOstorie<br />
26<br />
WENN DIE SEELE ZUR RUHE KOMMT:<br />
EINE AUSZEIT IM KLOSTER KAMP<br />
Es gibt nur wenige Orte, die so einen Zauber in sich tragen. Die helfen, die Sorgen und<br />
Gedanken des Alltags hinter sich zu lassen und die auf die Seele heilsam wirken. Einer<br />
dieser Orte ist das alte Kloster Kamp am Kamper Hügel in Kamp-Lintfort. Dort, wo früher<br />
die Zisterzienser gelebt, gearbeitet und gebetet haben, lädt heute ein Geistliches und<br />
Kulturelles Zentrum zu Konversation, Besinnung und zum Kulturerlebnis ein.<br />
Die Ursprünge in Burgund, die Entwicklung in<br />
Kamp-Lintfort<br />
Als der Benediktinerordnen im 12. Jahrhundert durch<br />
Reichtum wächst und den Schwung des Anfangs<br />
verliert, entsteht eine Gemeinschaft, die sich im Orden<br />
nicht mehr wohlfühlt: Auf der Suche nach der<br />
Einfachheit der mönchischen Lebensweise und dem<br />
Ideal, von der eigenen Hände Arbeit zu leben, bildet<br />
sich eine Reformbewegung, die auf der Grundlage der<br />
alten Benediktsregel einen eigenen, straff organisierten<br />
Mönchsorden gründet. Die Zisterzienser möchten<br />
Liturgie, Disziplin und Eigenständigkeit in den Fokus<br />
rücken. Im Jahr 1123 findet der erste Zisterzienserorden<br />
eine Heimat im deutschsprachigen Raum: Am Kamper<br />
Berg, südlich des Kanals Fossa Eugeniana, entsteht<br />
das Kloster Kamp. „Es waren zwei Deutsche, Arnulf<br />
und Heinrich, im Orden. Sie waren Brüder des<br />
Erzbischofs Friedrich I. von Köln“, erklärt Dr. Peter<br />
Hahnen, der seit mehr als zwei Jahren Leiter des<br />
Geistlichen und Kulturellen Zentrums ist. „Durch diese<br />
Verbindung ist der Orden nach Kamp-Lintfort<br />
gekommen.“ Über die ersten Gebäude auf dem alten<br />
Gelände ist heute nur noch wenig bekannt, es ist aber<br />
davon auszugehen, dass die Brüderschaft zuerst eine<br />
Kirche baute. „Schon in den ersten Jahren muss eine