KulturFenster Nr. 01|2013 - Februar 2013

Blasmusik
Ein brassiges
Premierenmenü serviert
Auftakt für die neu gegründete Puschtra Brassband „Brässknedl“
Die neu gegründete Puschtra Brassband „Brässknedl“ unter der Leitung von Alberto Promberger bei ihrer Premiere in Mühlbach
am 12. Jänner
„Brässknedl“ heißt die neue Pustertaler
Blechbläserformation. 25 Blechbläser und
drei Schlagzeuger, das ist die Standardbesetzung
einer Brassband. Diese musikalische
Idee hat Alberto Promberger aus
Welschellen übernommen und nun mit befreundeten
Musikerinnen und Musikern aus
dem Gadertal und Pustertal verwirklicht.
1830 hat sich die Brassband als eigenständige
Blasmusikformation entwickelt
und in den vergangenen Jahren auch in
Europa etabliert. In Südtirol finden sich immer
mehr Liebhaber dieses Genres. Dabei
sind die Brassband Pfeffersberg, Wipptal
und Überetsch die bekanntesten Vertreter,
die sich bereits über die Landesgrenzen
hinaus einen Namen gemacht haben. Der
31-jährige Alberto Promberger aus Welschellen,
Kapellmeister der Musikkapelle
St. Lorenzen und Posaunist der Musikka-
pelle Villnöß, hat nun die Initiative ergriffen
und auf Wunsch vieler seiner Freunde
auch im Osten Südtirols diese besondere
Musik „zum Leben erweckt“. Im Pustertal
hat es nämlich bislang noch nie eine
derartige Formation gegeben.
Den Auftakt zur Konzerttrilogie machte
die Premiere am 12. Jänner in Mühlbach.
Die Konzerte im Grand Hotel Toblach (13.
Jänner) und im Kulturhaus von Stern/La
Ila (20. Jänner) rundeten die erfolgreiche
Feuertaufe ab. Das Programm öffnete ein
Fenster zu feinster Blechbläsermusik,
die u.a. von der „Festmusik der Stadt
Wien“ (Richard Strauss) über Bill Contis
bekannte Fanfare aus dem Boxer-Film
„Rocky“ und Armin Koflers „The Sound
of Adventure“ bis hin zur sentimentalen
Melodie des „Mac Arthur Parks“ reichte.
Die Moderatorin Sonya Profanter füh-
rte den Zuhörer durch das musikalische
Menü, das als Hauptgang „Lake of the
Moon“ von Kevin Houben und „Last Call“
von Otto Michael Schwarz servierte. Mit
„Share my Yoke“ von Joy Webb beeindruckte
der erst 20-jährige Florian Künig
mit einem samtweichen Flügelhornsolo.
Der „Florentiner Marsch“ in der Variation
von Mnozil Brass servierte dem Zuhörer
ein leckeres Dessert und rundete das
zehngängige Menü ab.
Während der Proben in der Adventszeit
zeigten sich die Ensemblemitglieder tief
betroffen vom Schicksal der Familien im
Gadertal, die durch den Murenabgang bei
Oies ihr Zuhause verloren haben. Daher
haben sie sich kurzerhand geeinigt, den
Reinerlös der Konzerte diesen Familien
zu spenden.
Stephan Niederegger
Nr. 01 | Februar 2013 13