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KulturFenster Nr. 05|2013 - Oktober 2013

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Blasmusik International<br />

Ein Museum für die Blasmusik<br />

Das Dokumentationszentrum des Österreichischen Blasmusikverbandes und die<br />

Geschichte der Blasmusik in Oberwölz vereint<br />

Die überdimensionale Nachbildung einer<br />

Klarinette weist den Weg: Österreichisches<br />

Blasmusikmuseum Oberwölz steht darunter<br />

geschrieben. Der Pfeil weist mitten ins<br />

Zentrum der steirischen Gemeinde, in der<br />

sich nicht nur eine Schau zur Geschichte<br />

der Blasmusik bis ins 19. Jahrhundert befindet,<br />

sondern wo auch das Dokumentationszentrum<br />

des Österreichischen Blasmusikverbandes<br />

ein Zuhause gefunden hat.<br />

Museum und<br />

Dokumentationszentrum<br />

Warum gerade Oberwölz? „Zum einen,<br />

weil das Museum eine gesamtösterreichische<br />

Geschichte der Blasmusik zeigt,<br />

zum anderen hat es sich einfach aus persönlichen<br />

Kontakten ergeben“, sagt Friedrich<br />

Anzenberger, einer der Initiatoren und<br />

wissenschaftlicher Leiter des Archivs. „Während<br />

die Geschichte der Landesverbände<br />

gut in ihren eigenen Archiven dokumentiert<br />

ist, fehlte solch eine Sammlung für den<br />

Bundesverband.“ 2008 kam der ÖBV mit<br />

der Gemeinde Oberwölz überein, dem Blasmusikmuseum<br />

das Dokumentationszentrum<br />

anzuschließen.“ Die Gemeinde stellte dem<br />

Blasmusikverband einen Archiv- und Präsentationsraum<br />

zur Verfügung, was Anzenberger<br />

als „Win-Win-Situation“ bezeichnet:<br />

Das Museum profitiert von jährlich wechselnden<br />

Ausstellungen, der Blasmusikver-<br />

band kann hingegen die Räumlichkeiten<br />

kostenlos nutzen. In diesem Jahr gibt es<br />

drei Schwerpunkte: 60 Jahre Fachzeitschrift<br />

„Österreichische Blasmusik“, 100. Geburtstag<br />

des Blasmusikkomponisten Ignaz Neusser<br />

und fünf Jahre ÖBV-Dokumentationszentrum<br />

in Oberwölz.<br />

Zum Wachstum beitragen<br />

Über zehntausend Dokumente, Korrespondenzen,<br />

Zeitschriften, Fotos, Protokolle<br />

und Richtlinien finden sich in dem Archiv,<br />

auch ganze Nachlässe, wie jener des Komponisten<br />

Ignaz Neusser oder die Gabe eines<br />

Musikvereins sowie ein Dachbodenfund, den<br />

ein Musikschulleiter in Kisten aufgefunden<br />

und dankenswerterweise dem Dokumentationszentrum<br />

übergeben hat. Die Dokumente<br />

stammen von verschiedenen Seiten:<br />

von Privaten, Funktionären, aber auch von<br />

Blasmusikkapellen und Verbänden. Teilweise<br />

sind es Originale, teilweise werden sie von<br />

ihren Besitzern leihweise hergegeben und<br />

abfotografiert oder eingescannt. Und so ist<br />

das Archiv weiterhin im Wachsen begriffen.<br />

„Wenn Sie etwas Interessantes für unser Archiv<br />

besitzen, würden wir uns über Kontaktaufnahme<br />

freuen. Sie würden damit einen<br />

wichtigen Beitrag zu unserer Sammlung leisten“,<br />

appelliert Friedrich Anzenberger an<br />

alle, die sich mit der Blasmusik-Tradition<br />

verbunden fühlen.<br />

Forschungszentrum und Benutzung<br />

Die Dokumente selbst sind nicht öffentlich<br />

zugänglich wie in einer Bibliothek, da<br />

einerseits die Aufarbeitung immer noch im<br />

Gange ist, andererseits aber auch die notwendigen<br />

Ressourcen – personell und platztechnisch<br />

– nicht vorhanden sind. „Wenn<br />

jemand eine konkrete Anfrage an uns stellt,<br />

dann unterstützen wir ihn natürlich gerne.<br />

Wir haben schon bei Seminararbeiten und<br />

Diplomarbeiten geholfen“, sagt Anzenberger,<br />

der sich gemeinsam mit seiner Frau,<br />

der Musikwissenschaftlerin Elisabeth Anzenberger-Ramminger,<br />

Stück für Stück<br />

durch die Dokumente arbeitet und dabei<br />

auch neue Erkenntnisse für die Blasmusikforschung<br />

gewinnt, die in eine monatliche<br />

Online-Publikation einfließen (http://www.<br />

blasmusik.at/hilfsnavi/oebv-dokumentationszentrum/online-fachzeitschrift-blasmusikforschung/).<br />

Noch lange nicht alles ist gesichtet, und<br />

so findet sich sicher auch noch die eine<br />

oder andere Überraschung. Erst kürzlich<br />

erlebte Friedrich Anzenberger eine solche.<br />

Ein privater Sammler nahm Kontakt zu ihm<br />

auf und bot ihm eine Sachspende an: einen<br />

Tambourstab aus der Donaumonarchie, ein<br />

seltenes Stück, das einen ganz speziellen<br />

Platz in der Sammlung des Dokumentationszentrums<br />

finden wird.<br />

Dokumentationszentrum Oberwölz<br />

Auch der Salzburger Blasmusikverband feiert<br />

in diesem Jahr sein 60-Jahr-Jubiläum und wird<br />

entsprechend präsentiert. Im Bild der Salzburger<br />

Landesobmann Matthäus Rieger mit Gattin und<br />

der wissenschaftliche Leiter Friedrich Anzenberger<br />

5 JAHRE DOKUMENTATIONSZENTRUM<br />

DES ÖSTERREICHISCHEN BLASMUSIKVERBANDES IN OBERWÖLZ<br />

Die Geschichte des Dokumentationszentrums<br />

ist in der Broschüre „5 Jahre Dokumentationszentrum“<br />

online nachzulesen:<br />

http://www.blasmusik.at/hilfsnavi/oebv-dokumentationszentrum/oebv-dokumentationszentrum-broschuere/<br />

Österreichisches Blasmusikmuseum Oberwölz<br />

Stadt 15, A-8832 Oberwölz<br />

Tel. +43 3581 7366<br />

www.oberwoelz.istsuper.at<br />

Kontakt und Anfragen:<br />

Dr. Friedrich Anzenberger<br />

Weinheberplatz 1, A-3062 Kirchstetten<br />

Tel. +43 664 4458877, Fax +43 820 220264511<br />

friedrich.anzenberger@blasmusik.at<br />

www.oebv-dokumentationszentrum.at<br />

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