16.12.2015 Aufrufe

Zoë 04/15

Gesundheit, Freude & Zeitgeist für Menschen mitten im Leben

Gesundheit, Freude & Zeitgeist für Menschen mitten im Leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Körperliche Aktivität ist ein<br />

wichtiger Baustein für ein<br />

Leben in Gesundheit. Denn<br />

Bewegung wirkt auf den ganzen<br />

Körper positiv, alle lebenswichtigen<br />

Organe profitieren, deren normale<br />

Funktionen bleiben länger erhalten.<br />

Ab dem 35. Lebensjahr baut der<br />

Körper ganz an Leistung ab. Dieser<br />

Alterungsprozess bewirkt aber auch<br />

ein höheres Risiko für gesundheitliche<br />

Probleme. Körperliche Inaktivität<br />

fördert diese Vorgänge. Ausreichend<br />

Bewegung und gezieltes Training<br />

helfen, die Risikofaktoren für Erkrankungen<br />

zu senken und gesund älter<br />

zu werden. Rund fünf Millionen Menschen<br />

sterben jährlich, weil sie sich<br />

zu wenig bewegen. Dieses Resümee<br />

wurde von Forschern schon vor rund<br />

drei Jahren im weltweiten Medizinjournal<br />

„The Lancet“ veröffentlicht.<br />

Etwa ein Zehntel aller weltweiten<br />

Todesfälle sei auf mangelnde körperliche<br />

Bewegung zurückzuführen.<br />

Inaktivität verursacht den Forschern<br />

zufolge sechs Prozent der Fälle von<br />

koronarer Herzkrankheit, sieben<br />

Prozent der Diabetes-Erkrankungen<br />

sowie zehn Prozent der Brust- und<br />

Dickdarmkrebsfälle. Damit sich die<br />

Menschen ausreichend körperlich<br />

betätigen, statt ständig mit dem Auto<br />

zu fahren oder vor dem Computer<br />

zu sitzen, empfehlen die Wissenschaftler,<br />

die Sicherheit für Fußgänger<br />

und Fahrradfahrer zu erhöhen, den<br />

Schulsport stärker zu fördern und<br />

mehr Trainingsplätze kostenlos zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Ab 92 Minuten pro Woche<br />

Die geforderte Bewegung muss aber<br />

nicht Leistungssport sein. Schon eine<br />

Viertelstunde leichte körperliche Aktivität<br />

täglich kann das Risiko eines<br />

vorzeitigen Todes um 14 Prozent<br />

verringern. Dies hat eine taiwanesische<br />

Forschergruppe ebenfalls im<br />

„Lancet“ veröffentlicht. Untersucht<br />

wurden dabei immerhin acht Jahre<br />

lang Gesundheitsdaten von mehr als<br />

400.000 Menschen. Die Ergebnisse:<br />

Schon bei 92 Minuten Bewegung pro<br />

Woche, also rund einer Viertelstunde<br />

am Tag, zeigte sich ein 14 Prozent<br />

niedrigeres allgemeines Sterberisiko<br />

– im Vergleich zu gänzlich inaktiven<br />

Menschen. Zudem traten in der aktiven<br />

Gruppe auch um zehn Prozent<br />

weniger Todesfälle wegen Krebs auf.<br />

Jede weitere Viertelstunde Sport<br />

am Tag reduzierte das Sterberisiko<br />

in der Untersuchung um weitere<br />

vier Prozent und das Krebstodesrisiko<br />

um ein Prozent. Dies galt für alle<br />

Altersgruppen sowie für beide Geschlechter<br />

und auch für Menschen<br />

mit Herz-Kreislauf-Risiken, wie die<br />

Studienautoren betonen.<br />

Auch die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO empfiehlt wöchentlich mindestens<br />

<strong>15</strong>0 Minuten körperliche Aktivität.<br />

Dabei kann es sich auch durchaus um<br />

einen flotten Spaziergang handeln.<br />

bei Joggern reichen schon 75 Minuten<br />

pro Woche aus. Um dem Herztod<br />

vorzubeugen und die Sterblichkeit zu<br />

senken, sollte der Sport einen zusätzlichen<br />

Energieumsatz von rund 1.000<br />

Kalorien pro Woche erreichen – das<br />

entspricht ungefähr <strong>15</strong>0 Minuten.<br />

Bei sehr untrainierten Personen oder<br />

Senioren genügen schon geringere<br />

Umfänge. Da auch jeder Mensch<br />

anders auf die Betätigung reagiert,<br />

gilt es individuelle Intensitätsbereiche<br />

zu bestimmen – am besten bei<br />

einem Sportmediziner. Die maximale<br />

Pulsfrequenz kann durch sportmedizinische<br />

Belastungstests oder<br />

grob mithilfe einfacher Faustformeln<br />

vorgegeben werden: 220 minus Lebensalter<br />

(Laufen) oder 200 minus<br />

Lebensalter (Radfahren). Ganz persönliche<br />

Vorlieben hat aber auch jeder<br />

Mensch bei der Wahl der Sportart.<br />

Welche Sportart?<br />

Zur Wahl der Sportart sei gesagt: Es<br />

muss ja nicht immer das klassische<br />

Joggen durch den Park sein. Viele<br />

Menschen finden Joggen langweilig<br />

und verlieren bald die Motivation<br />

zur Bewegung. Geeignet ist jede Art<br />

von Ballspielen. Dabei werden Ausdauerkomponente<br />

mit Schnelligkeit,<br />

Kraft und Koordination vereint.<br />

Wer lieber Musik hört und Tanz liebt,<br />

kann auf Zumba zurückgreifen, weil<br />

es Tanzelemente und Aerobic vereint.<br />

Oder man testet einmal Tai Chi.<br />

Die langsamen und kontinuierlichen<br />

Bewegungsabfolgen erfordern Kraft<br />

und Koordination der verschiedenen<br />

Körperteile. Wichtig ist auf jeden<br />

Fall: Bewegung und Training können<br />

den häufigsten Zivilisationskrankheiten<br />

vorbeugen und machen auch<br />

noch Spaß.<br />

<br />

Thomas Stodulka<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>04</strong>/20<strong>15</strong>7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!