Die internationale Finanzkrise - Deutsche Bank Research
Die internationale Finanzkrise - Deutsche Bank Research
Die internationale Finanzkrise - Deutsche Bank Research
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Dr. Bernhard Gräf<br />
Senior Economist<br />
bernhard.graef@db.com<br />
<strong>Die</strong> <strong>internationale</strong> <strong>Finanzkrise</strong>:<br />
Bedrohung für die globale Wirtschaft<br />
- Wie alles begann
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 2<br />
Gliederung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Auf Sand gebaut – die US Sub-prime Krise<br />
wird zur <strong>internationale</strong>n <strong>Finanzkrise</strong><br />
Ausprägungen der <strong>Finanzkrise</strong><br />
– der Knackpunkt: Lehman Brothers<br />
<strong>Die</strong> Politik greift ein – Liquiditätsspritzen,<br />
Zinssenkungen und staatliche Rettungspakete<br />
<strong>Die</strong> Weltwirtschaft gerät ins Taumeln
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 3<br />
Gliederung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Auf Sand gebaut – die US Sub-prime Krise<br />
wird zur <strong>internationale</strong>n <strong>Finanzkrise</strong><br />
Ausprägungen der <strong>Finanzkrise</strong><br />
– der Knackpunkt: Lehman Brothers<br />
<strong>Die</strong> Politik greift ein – Liquiditätsspritzen,<br />
Zinssenkungen und staatliche Rettungspakete<br />
<strong>Die</strong> Weltwirtschaft gerät ins Taumeln
<strong>Die</strong> US Sub-prime Krise: Ursachen<br />
Abschlussbericht der President‘s Working Group on Financial Markets<br />
(Vertreter des US Finanzministeriums, der Fed, der Securities and<br />
Exchange Commission (SEC) und der Commodity Futures Trading Commission)<br />
sieht Ursachen der aktuellen <strong>Finanzkrise</strong> in<br />
� Absenkung der Kreditvergabestandards im Bereich der Sub-prime<br />
Hypotheken<br />
� Erosion der Marktdisziplin bei allen Beteiligten beim Verpacken bzw.<br />
Verbriefen<br />
� Fehler bei der Bewertung solcher und anderer, noch komplexer<br />
strukturierter Wertpapiere durch die Rating-Agenturen<br />
� Schwächen im Risikomanagement der Finanzinstitute und<br />
� Schwächen bei den Aufsichtsbehörden<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 4
… und was ist mit der US Notenbank?<br />
USA: Leitzins & Hypothekenzins<br />
%<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
90 92 94 96 98 00 02 04 06 08<br />
Quelle: Fed, Freddie Mac<br />
Federal Funds Target Rate (links)<br />
Hypothekenzins<br />
(rechts)<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 5<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
� Nach Platzen der New Economy<br />
Bubble hat Fed Leitzins von 6,50%<br />
(Anfang 2001) auf 1% (Mitte 2003)<br />
gesenkt und 1 Jahr auf diesem<br />
niedrigen Niveau belassen …<br />
� … dies hat wohl erst den Boden für die<br />
Übertreibungen am Immobilienmarkt<br />
geschaffen
Liquidität floss diesmal überwiegend in den<br />
Immobilienmarkt …<br />
Hypothekenverschuldung stark<br />
ausgeweitet<br />
% gg.Vj.<br />
16.0<br />
14.0<br />
12.0<br />
10.0<br />
8.0<br />
6.0<br />
4.0<br />
2.0<br />
0.0<br />
Hypothekenverschuldung<br />
Verfügbare Einkommen<br />
BIP<br />
90 92 94 96 98 00 02 04 06 08<br />
Quellen: Fed, BEA<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 6<br />
Anteil Hypotheken an Gesamtverschuldung<br />
auf Rekordniveau<br />
% verf. Einkommen (links), % (rechts)<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
90 92 94 96 98 00 02 04 06 08<br />
Quelle: Fed<br />
Anteil Hypotheken an<br />
Gesamtverschuldung (rechts)<br />
Gesamtverschuldung<br />
privater Haushalte (links)<br />
68<br />
67<br />
66<br />
65<br />
64<br />
63<br />
62<br />
61<br />
60<br />
59<br />
58
… und trieb Immobiliennachfrage, Hauspreise und den<br />
privaten Konsum …<br />
Hauspreise 2001 bis 2006 um fast<br />
14% p.a. gestiegen<br />
% gg.Vj. (links), Index 2000 = 100 (rechts)<br />
25.0<br />
20.0<br />
15.0<br />
10.0<br />
5.0<br />
0.0<br />
-5.0<br />
-10.0<br />
-15.0<br />
-20.0<br />
-25.0<br />
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Quelle: S&P/Case Shiller<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 7<br />
260<br />
230<br />
200<br />
170<br />
140<br />
110<br />
80<br />
50<br />
Steigende Preise und fallende<br />
Zinsen ermöglichten Cash-Outs<br />
Mrd USD (links), % verf. Einkommen (rechts)<br />
400.0<br />
350.0<br />
300.0<br />
250.0<br />
200.0<br />
150.0<br />
100.0<br />
50.0<br />
0.0<br />
93 95 97 99 01 03 05 07<br />
Quelle: Freddie Mac<br />
Mrd USD (links)<br />
% verf. Einkommen (rechts)<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0
… innovative Finanzierungsformen und Verbriefungen<br />
wirkten als Beschleuniger …<br />
Markt für Hypotheken besicherte<br />
Wertpapiere kräftig gewachsen<br />
MBS = Mortgage-backed Securities,<br />
Neugeschäft, Mrd. USD<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
Private MBS<br />
Agency MBS<br />
0<br />
1996 1998 2000 2002 2004 2006 J/Aug<br />
2008<br />
auf Jahresbasis<br />
Quelle: SIFMA<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 8<br />
� In den vergangenen Jahren wuchs der<br />
MBS-Markt dramatisch<br />
� Neugeschäft in 2001 bis 2007 mit<br />
durchschnittlich USD 2 000 Mrd.<br />
gegenüber 1990 bis 2000 vervierfacht<br />
� Vor allem private MBS kräftig gewachsen,<br />
Anteil an gesamten MBS von 1996 bis<br />
2006 vervierfacht; private MBS<br />
Neuemissionen zuletzt nahezu zum<br />
Erliegen gekommen<br />
� Selbst Ex-Fed Präsident Alan Greenspan<br />
gab zu, dass ihm die Dynamik der<br />
Entwicklung erst sehr spät klar wurde<br />
� Keiner der beteiligten Akteure<br />
(Hauskäufer, Hypothekenbanken, Rating-<br />
Agenturen, Politik/Aufsicht) hatte einen<br />
Anreiz einzugreifen
… die Suche nach Rendite verstärkte diese Entwicklung<br />
noch …<br />
Rendite merklich gesunken<br />
Rendite 10J Staatsanleihen, %<br />
7.0<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
00 02 04 06 08<br />
Quelle: DB <strong>Research</strong><br />
USA<br />
Deutschland<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 9<br />
� Boom wurde durch Investorennachfrage<br />
nach strukturierten, höher verzinslichen<br />
Wertpapieren in einer Zeit hoher<br />
Liquiditätsüberschüsse und niedriger<br />
Renditen noch verstärkt<br />
� <strong>Die</strong>s gilt nicht nur für die USA (siehe IKB,<br />
Sachsen LB)
… und ermöglichte so erst das rasante Wachstum im<br />
Sub-prime Segment<br />
Sub-prime Neugeschäft zeitweise 20%<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1998 2000 2002 2004 2006<br />
Quelle: OECD<br />
Mrd USD (links)<br />
in % (rechts)<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 10<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Sub-prime Bestand etwa 12%<br />
Ausstehendes Hypothekenvolumen Ende 2007:<br />
Insgesamt ca. USD 11.000 Mrd.<br />
Sub-prime ca. USD 1.300 Mrd.<br />
Prime fixed<br />
65%<br />
Quelle: Fed, MBA<br />
Subprime<br />
fixed 6% Subprime<br />
adjustable<br />
6%<br />
FHA 8%<br />
Prime<br />
adjustable<br />
15%
Sub-prime Schuldner haben<br />
� fragwürdige Bonität<br />
� Schwierigkeiten, ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu<br />
dokumentieren<br />
� eine Finanzierungsquote höher als 85%<br />
� eine Schuldendienstquote von über 55% des verfügbaren Einkommens<br />
�und damit ein erheblich höheres Ausfallrisiko<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 11
Sub-prime Hypotheken frei nach dem Slogan:<br />
„Nichts ist unmöglich!“<br />
� „Teaser Rate Hypotheken“<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 12<br />
(äußerst niedrige Zinsen am Anfang, spätere Anpassung an Marktzins)<br />
� „Interest Only“ oder „Balloon Hypotheken“<br />
(für die ersten Jahre müssen nur Zinsen bezahlt werden)<br />
� „Payment Option Hypotheken“<br />
(Hypothekennehmer kann selbst über die monatliche Rückzahlung<br />
entscheiden, Differenz wird der Hypothek zugeschlagen)<br />
� „Negative Equity Hypotheken“<br />
� „Lügner Hypotheken“<br />
(Angaben zu Einkommen werden nicht geprüft)<br />
� „NINJA Hypotheken“<br />
(Hypothekennehmer mit No Income, No Job, (No) Assets)
<strong>Die</strong> Folge: „Bubble“ im Wohnungsbau …<br />
Neubaubeginne Anfang 2006 Investitionsquote drastisch gestiegen<br />
auf Rekordniveau<br />
Wohnungsneubaubeginne in 1 000, Jahresbasis<br />
2300<br />
2100<br />
1900<br />
1700<br />
1500<br />
1300<br />
1100<br />
900<br />
700<br />
80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06<br />
Quelle: US Census<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 13<br />
Wohnungsbauinvestitionen in % des BIP<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06<br />
Quellen: BEA, DB <strong>Research</strong><br />
Durchschnitt<br />
1965-2000
… die infolge der geldpolitische Straffungen der Fed<br />
platzte …<br />
Fed Straffung ließ Hypothekenzinsen<br />
steigen<br />
%<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Fed Funds Rate (links)<br />
04 06 08<br />
Quellen: Fed, Freddie Mac<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 14<br />
Hypothekenzins<br />
(rechts)<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
� Fed erhöhte Leitzins von Mitte 2004 bis<br />
Mitte 2006 von 1% auf 5,25%<br />
� In der Folge stiegen die<br />
Hypothekenzinsen um rund 150<br />
Basispunkte<br />
� Hauspreisanstieg wurde drastisch<br />
gebremst, zuletzt -17% unter Vorjahr<br />
(Case Shiller Hauspreisindex)
… und eine tiefe Rezession im Wohnungsbau auslöste<br />
Neubaubeginne auf Niveau Investitionsquote merklich unter<br />
früherer Baurezessionen langjährigen Trend gefallen<br />
Wohnungsneubaubeginne in 1 000, Jahresbasis<br />
2300<br />
2100<br />
1900<br />
1700<br />
1500<br />
1300<br />
1100<br />
900<br />
700<br />
80 84 88 92 96 00 04 08<br />
Quelle: US Census<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 15<br />
Wohnungsbauinvestitionen in % des BIP<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
80 84 88 92 96 00 04 08<br />
Quellen: BEA, DB <strong>Research</strong><br />
Durchschnitt<br />
1965-2000
Zinsanstieg brachte besonders finanzschwache<br />
Haushalte in Schwierigkeiten …<br />
Sub-prime Hypotheken mit erster<br />
Zinsanpassung<br />
Mrd. USD<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2007 2008 2009 2010 2011<br />
Zeitpunkt der ersten Zinsanpassung<br />
Quelle: DB Global Market <strong>Research</strong>, SilverStreet Capital<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 16<br />
� Bei den zwischen 2004 und 2005 mit sehr<br />
niedrigen Teaser Rates vergebenen<br />
Hypotheken des Sub-prime Segments<br />
kam es ab 2006 zu massiven<br />
Zinsanpassungen<br />
� Zwischenzeitliche Leitzinssenkungen<br />
haben dieses Problem allerdings zuletzt<br />
etwas entspannt
… Schuldendienst und Ausfallraten stiegen kräftig an<br />
und brachten eine Lawine ins Rollen<br />
Schuldendienst von Hausbesitzern in<br />
der Spitze um gut 3%-Punkte gestiegen<br />
Schuldendienst in % des verfügbaren Einkommens<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
85 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05 07<br />
Quelle: Fed<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 17<br />
Fast jede fünfte Sub-prime Hypothek<br />
mit Zahlungsproblemen<br />
Hypotheken mit Rückzahlungsverzug von 60 Tagen und<br />
länger sowie in Zwangsvollstreckung, %<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
ARM Hypotheken = Adjustable Rate Mortgages<br />
Subprime<br />
Prime<br />
98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Quelle: MBA
Zweckgesellschaften mit hohen außerbilanziellen Risken<br />
für <strong>Bank</strong>en – aus langfristig wird kurzfristig<br />
Asset-backed Commercial Paper:<br />
Volumen drastisch gesunken<br />
Ausstehendes Volumen, Mrd. USD<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
Quelle: Fed<br />
01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 18<br />
� Hinzu kam bei Finanzinstituten die<br />
Übernahme von zuvor außerbilanziell<br />
gehaltener Investmentvehikel, die<br />
verbriefte US Hypotheken hielten und<br />
bis dahin kurzfristig mit Asset-backed<br />
Commercial Papers finanzierten<br />
� Erhebliche Refinanzierungsprobleme<br />
durch Asset-backed Commercial<br />
Papers führten zu Inanspruchnahme<br />
von Kreditlinien und zu einem<br />
dramatischen Vertrauensverlust unter<br />
<strong>Bank</strong>en<br />
� Ausstehendes Volumen von ABCP<br />
seit Mitte 2007 nahezu halbiert<br />
� Damit schwappte die Krise, die ihren<br />
Ursprung in langfristigen US<br />
Hypotheken hatte, auf die<br />
kurzfristigen Märkte weltweit über
Zwischenfazit: Aus der Sub-prime Krise wurde die<br />
<strong>internationale</strong> <strong>Finanzkrise</strong><br />
� Durch die Verbriefung von US Hypothekenkrediten (einschließlich des<br />
Sub-prime Segments), der Verpackung der unterschiedlichen Risiken zu<br />
Paketen und dem weltweitem (Weiter-)Verkauf<br />
� wurde bei steigenden Zinsen und damit zunehmenden Ausfallraten bei<br />
US Hypothekenkrediten das eigentlich amerikanische Problem zu einem<br />
Problem bei <strong>internationale</strong>n Investoren, die diese Risiken hielten<br />
� Viele Finanzinstitute hielten diese Papiere zunächst außerbilanziell in<br />
Investmentvehikeln, die sich durch Ausgabe von Asset-backed<br />
Commercial Papers kurzfristig finanzierten<br />
� Nach dem Platzen der US Immobilienblase kam Finanzierung ins<br />
Stocken, Kreditlinien mussten gezogen werden und das Vertrauen der<br />
<strong>Bank</strong>en untereinander brach zusammen<br />
� Damit wurde die <strong>internationale</strong> <strong>Finanzkrise</strong> zur Vertrauenskrise der<br />
<strong>Bank</strong>en<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 19
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 20<br />
Gliederung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Auf Sand gebaut – die US Sub-prime Krise<br />
wird zur <strong>internationale</strong>n <strong>Finanzkrise</strong><br />
Ausprägungen der <strong>Finanzkrise</strong><br />
– der Knackpunkt: Lehman Brothers<br />
<strong>Die</strong> Politik greift ein – Liquiditätsspritzen,<br />
Zinssenkungen und staatliche Rettungspakete<br />
<strong>Die</strong> Weltwirtschaft gerät ins Taumeln
Finanzinstitute haben bislang weltweit fast USD 1 000<br />
Mrd. wertberichtigt<br />
Abschreibungen<br />
Mrd. USD<br />
Welt<br />
Europa<br />
Amerika<br />
Asien<br />
30<br />
29<br />
Quelle: Bloomberg<br />
282<br />
265<br />
429<br />
723<br />
669<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 21<br />
981<br />
Finanzinstitute insg.<br />
<strong>Bank</strong>en<br />
0 200 400 600 800 1000 1200<br />
Abschreibungen von <strong>Bank</strong>en<br />
Mrd. USD<br />
Wachovia<br />
Citigroup<br />
Merrill Lynch<br />
UBS<br />
Washington Mutual<br />
HSBC<br />
<strong>Bank</strong> of America<br />
National City Corp.<br />
JP Morgan Chase<br />
Lehman<br />
Morgan Stanley<br />
R.B. of Scotland<br />
Wells Fargo<br />
Bayerische<br />
IKB<br />
Credit Suisse<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
Quelle: Bloomberg<br />
67<br />
56<br />
49<br />
46<br />
33<br />
27<br />
26<br />
21<br />
16<br />
16<br />
15<br />
15<br />
14<br />
13<br />
13<br />
12<br />
97<br />
0 20 40 60 80 100 120
<strong>Die</strong> <strong>Finanzkrise</strong>: Dramatische Verschärfung nach dem<br />
Fall von „Lehman Brothers“<br />
USA: Geldmarktentwicklung<br />
%<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Fed Funds Zielrate<br />
04 05 06 07 08<br />
Quellen: Fed, DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 22<br />
3M Geldmarktsatz<br />
USA: Geldmarktentwicklung<br />
%<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Konkurs<br />
Lehman Brothers<br />
Fed Funds<br />
Zielrate<br />
3M Geldmarktsatz<br />
Jun<br />
2008<br />
Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Quellen: Fed, DB <strong>Research</strong>
Spreadausweitung weltweit am Geldmarkt …<br />
… und auch bei Unternehmensanleihen<br />
Geldmarktspreads<br />
3M Satz minus Leitzins, Bp.<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-100<br />
EUR<br />
USD<br />
GBP<br />
07 08<br />
Source: DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 23<br />
USA: Renditespreads<br />
Rendite Industrie- gg. Staatsanleihen, Bp.<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Aaa<br />
Aa<br />
A<br />
Baa<br />
06 07 08<br />
Quelle: Fed<br />
Rating:
Aktienmärkte im Sturzflug …<br />
USA: Aktienmarktentwicklung<br />
S&P 500, 1941/43 = 10<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
04 05 06 07 08<br />
Quelle: Global Insight<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 24<br />
USA: Aktienmarktentwicklung<br />
S&P 500, 1941/43 = 10<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
Jun<br />
2008<br />
Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Quelle: Global Insight<br />
Konkurs<br />
Lehman Brothers
… mit steigender Unsicherheit<br />
USA: Aktienmarktvolatilität<br />
Implizite Volatilität, US VIX (S&P 500)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
04 05 06 07 08<br />
Quellen: Bloomberg<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 25<br />
USA: Aktienmarktvolatilität<br />
Implizite Volatilität, VDAX<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
2008<br />
Quellen: Bloomberg<br />
Konkurs<br />
Lehman Brothers
Zwischenfazit: Dramatische Verschärfung nach dem Fall<br />
von Lehman Brothers<br />
� <strong>Finanzkrise</strong> konnte durch Krisenmanagement (u.a. Rettung von Bear<br />
Stearns und AIG, Verstaatlichung von Freddie Mac und Fannie Mae,<br />
Sicherung der IKB) in Schach gehalten werden<br />
� Zunehmende Erwartung, dass Notenbanken bzw. Regierungen<br />
Finanzinstitute retten werden<br />
� Nach dem Fall von Lehman Brothers, der bis dahin fünftgrößten<br />
amerikanischen Investmentbank, brachen die Dämme<br />
� Dramatische Verschärfung der Krise, die sich trotz der zwischenzeitlich<br />
verabschiedeten staatlichen Rettungspaketen, nur wenig entspannt hat<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 26
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 27<br />
Gliederung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Auf Sand gebaut – die US Sub-prime Krise<br />
wird zur <strong>internationale</strong>n <strong>Finanzkrise</strong><br />
Ausprägungen der <strong>Finanzkrise</strong><br />
– der Knackpunkt: Lehman Brothers<br />
<strong>Die</strong> Politik greift ein – Liquiditätsspritzen,<br />
Zinssenkungen und staatliche Rettungspakete<br />
<strong>Die</strong> Weltwirtschaft gerät ins Taumeln
<strong>Die</strong> Notenbanken reagierten zuerst<br />
Leitzinsen<br />
%<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
Eurozone<br />
USA<br />
Großbritannien<br />
07 08<br />
Quelle: DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 28<br />
� Notenbanken geben nach Zusammenbruch<br />
des Interbankenmarktes<br />
Liquiditätsspritzen, weiten Kreis der<br />
refinanzierungsfähigen Finanzinstitute<br />
aus, weichen Standards notenbankfähiger<br />
Wertpapiere aus und gewähren hohe,<br />
längerfristige Kredite<br />
� Weltweit kräftige Zinssenkungen, Fed seit<br />
September 2007 um 425 Bp. auf 1%,<br />
<strong>Bank</strong> of England innerhalb der letzten<br />
zwei Monaten um 300 Bp. auf 2% und<br />
EZB seit Oktober 2008 um 175 Bp. auf<br />
2,5%<br />
� Weitere Zinssenkungen (insbesondere<br />
von EZB) zu erwarten
Regierungen schnüren Rettungspakete nach<br />
der „Lehman“ Pleite<br />
Österreich<br />
• EUR 85 Mrd. für Garantien<br />
• EUR 15 Mrd. Staatsbeteiligungen<br />
an <strong>Bank</strong>en<br />
• Garantie für alle Einlagen<br />
natürlicher Personen<br />
• Verbot von Leerverkäufen<br />
USA<br />
• USD 700 Mrd. für Kapitalspritzen<br />
und Beteiligungen an <strong>Bank</strong>en, den<br />
Kauf problematischer Kredite und<br />
Wertpapiere<br />
• USD 29 Mrd. für Bear Stearns<br />
• USD 123 Mrd. für AIG<br />
• Verstaatlichung von Freddie Mac<br />
and Fanny Mae<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 29<br />
Spanien<br />
• EUR 100 Mrd. zur Finanzierung<br />
des Interbankengeschäfts und für<br />
Staatsbürgschaften zur<br />
Absicherung von <strong>Bank</strong>krediten<br />
• Sicherung der Einlagen der<br />
Privatkunden bis EUR 100 000<br />
Frankreich<br />
• EUR 320 Mrd. für Staatsgarantien<br />
EUR 40 Mrd. für<br />
Staatsbeteiligungen an <strong>Bank</strong>en<br />
Großbritannien<br />
• GBP 50 Mrd. für<br />
Staatsbeteiligungen an <strong>Bank</strong>en<br />
• GBP 250 Mrd. Staatsgarantien für<br />
mittelfristige Finanzierung der<br />
<strong>Bank</strong>en<br />
• GBP 200 Mrd. Sonderlliquiditätsfazilität<br />
der <strong>Bank</strong> von England<br />
Deutschland<br />
• EUR 400 Mrd. Garantien für neue<br />
<strong>Bank</strong>-zu-<strong>Bank</strong> Geschäfte<br />
• EUR 80 Mrd. für<br />
Staatsbeteiligungen an <strong>Bank</strong>en
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 30<br />
Gliederung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Auf Sand gebaut – die US Sub-prime Krise<br />
wird zur <strong>internationale</strong>n <strong>Finanzkrise</strong><br />
Ausprägungen der <strong>Finanzkrise</strong><br />
– der Knackpunkt: Lehman Brothers<br />
<strong>Die</strong> Politik greift ein – Liquiditätsspritzen,<br />
Zinssenkungen und staatliche Rettungspakete<br />
<strong>Die</strong> Weltwirtschaft gerät ins Taumeln
Abschwünge durch <strong>Finanzkrise</strong>n waren tiefer …<br />
Abschwünge & Rezessionen<br />
Reales BIP (der betroffenen Länder), % gg.Vj.<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12<br />
Quartale vor und nach dem Beginn des Abschwungs<br />
Quelle: IMF<br />
Abschwünge mit vorheriger <strong>Bank</strong>enkrise<br />
Abschwünge ohne vorherige finanzielle Krise<br />
Rezessionen mit vorheriger <strong>Bank</strong>enkrise<br />
Rezessionen ohne vorherige finanzielle Krise<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 31<br />
� Konjunkturelle Abschwünge und<br />
Rezessionen fielen in der<br />
Vergangenheit spürbar kräftiger aus,<br />
wenn eine Finanz- bzw. <strong>Bank</strong>enkrise<br />
voranging<br />
� Darüber hinaus war der<br />
Wachstumsverlust bei einer<br />
<strong>Bank</strong>enkrise höher als bei einer<br />
allgemeinen <strong>Finanzkrise</strong>
… und länger<br />
Kumulierter Wachstumsverlust<br />
(der betroffenen Länder), % BIP<br />
0.0<br />
-1.0<br />
-2.0<br />
-3.0<br />
-4.0<br />
-5.0<br />
Quelle: IMF<br />
Abschwünge<br />
mit<br />
vorheriger<br />
finanzieller<br />
Krise<br />
Abschwünge<br />
ohne<br />
vorherige<br />
finanzielle<br />
Krise<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 32<br />
Rezessionen<br />
mit<br />
vorheriger<br />
finanzieller<br />
Krise<br />
Rezessionen<br />
ohne<br />
vorherige<br />
finanzielle<br />
Krise<br />
� Durchschnittlich dauerten durch<br />
<strong>Finanzkrise</strong>n ausgelöste Abschwünge<br />
bzw. Rezession 8 Quartale<br />
� „Normale“ Rezessionen dagegen<br />
lediglich 3 bis 4 Quartale<br />
� Durchschnittlicher Wachstumsverlust<br />
bei durch <strong>Finanzkrise</strong>n ausgelösten<br />
Rezessionen mit etwa 4 ½% des BIP<br />
gut doppelt so hoch als bei<br />
„normalen“ Rezessionen<br />
� Viele Belastungen für die Konjunktur<br />
bestanden schon vor der <strong>Finanzkrise</strong>
<strong>Die</strong> 1 Million Dollar Frage: Wann endet die <strong>Finanzkrise</strong>?<br />
Krise wohl erst vollständig gelöst, wenn<br />
US Immobilienmarkt wieder im Gleichgewicht ist …<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 33<br />
Sie dürfen auch jemanden anrufen!
… aber das kann noch über ein Jahr dauern<br />
USA: Wohnungsneubaubeginne<br />
Mio. Einheiten, Jahresbasis<br />
2.3<br />
2.1<br />
1.9<br />
1.7<br />
1.5<br />
1.3<br />
1.1<br />
0.9<br />
0.7<br />
Differenz aktuell: 0,5 bis 0,75 Mio. Einheiten<br />
00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Quellen: US Census, DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 34<br />
Neubaubeginne<br />
Trend<br />
USA: Leerstand von Wohnungen<br />
Mio. Einheiten, Jahresbasis<br />
14.0<br />
13.5<br />
13.0<br />
12.5<br />
12.0<br />
11.5<br />
11.0<br />
10.5<br />
10.0<br />
Leerstand<br />
Trend<br />
Differenz aktuell: 1,2 bis 1,5 Mio. Einheiten<br />
00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Quellen: US Census, DB <strong>Research</strong>
Transmissionsmechanismen der Finanzmarktkrise in die<br />
Realwirtschaft<br />
q-Kanal<br />
q-Investitions-<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 35<br />
Finanzmarktkrise / Aktien- und Finanzmärkte<br />
Unternehmenbilanz<br />
Bilanzkanal<br />
<strong>Bank</strong><br />
bilanz<br />
Konsumentenbilanz<br />
funktionLiquiditäts- Externe Finanzierungskosten<br />
aspekte<br />
Konsum/<br />
Vermögenskanal<br />
Vermögenseffekte<br />
Vertrauenseffekte<br />
Private Investitionen Privater Konsum<br />
Wirtschaftswachstum
USA: Dramatische Anpassungen beim privaten Konsum<br />
USA: Wirtschaftswachstum<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
-1.0<br />
-2.0<br />
-3.0<br />
-4.0<br />
-5.0<br />
% gg.Vq., Jahresbasis<br />
% gg.Vj.<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quellen: BEA, DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 36<br />
Prognose<br />
USA: Prognoseübersicht<br />
2007 2008 2009<br />
Reales BIP, % gg.Vj. 2.0 1.3 -1.7<br />
Privater Konsum 2.8 0.3 -2.0<br />
Staat 2.1 3.1 2.8<br />
Private Investitionen -3.1 -3.9 -3.8<br />
Ausrüstungen 4.9 3.0 -1.8<br />
Wohnungsbau -17.9 -20.5 -10.8<br />
Exporte 8.4 8.1 0.9<br />
Importe 2.2 -2.4 -0.9<br />
Inflation, % gg.Vj. 2.9 4.2 1.2<br />
Arbeitslosenquote, % 4.6 5.7 7.4<br />
Budgetsaldo öffentl. Sektor, % BIP -3.0 -5.5 -8.3<br />
Öffentl. Verschuldung, % BIP 66.8 70.4 79.1<br />
Quellen: BEA, BLS, DB <strong>Research</strong>
Deutschland kann sich der globalen Entwicklung nicht<br />
entziehen<br />
Deutschland: Wachstumsprofil<br />
8.0<br />
6.0<br />
4.0<br />
2.0<br />
0.0<br />
-2.0<br />
-4.0<br />
-6.0<br />
% gg.Vq. JB<br />
% gg.Vj.<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt, DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 37<br />
Deutschland: Prognoseübersicht<br />
2007 2008 2009<br />
Reales BIP, % gg.Vj. 2.5 1.5 -1.5<br />
Privater Konsum -0.4 -0.3 -0.3<br />
Staat 2.2 2.5 2.0<br />
Investitionen 4.1 4.5 -4.5<br />
Ausrüstungen 6.9 5.6 -6.8<br />
Wohnungsbau 1.8 3.6 -2.5<br />
Exporte 7.5 4.4 -1.2<br />
Importe 5.0 5.2 0.7<br />
Inflation, % gg.Vj. 2.3 2.7 0.7<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt, DB <strong>Research</strong>
Weltwirtschaft: Kräftigster Wachstumseinbruch in der<br />
Nachkriegsgeschichte<br />
Weltwirtschaftliches Wachstum<br />
Reales BIP, % gg.Vj.<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
-0.5<br />
-1.0<br />
1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008<br />
Quellen: IWF, DB <strong>Research</strong><br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 38<br />
Wachstum nach Regionen<br />
% gg.Vj. 2006 2007 2008 2009<br />
USA 2.8 2.0 1.3 -1.7<br />
Japan 2.0 2.4 -0.1 -1.7<br />
Eurozone 2.7 2.6 0.9 -1.4<br />
Deutschland 3.0 2.5 1.5 -1.5<br />
Asien ex Japan 9.0 9.1 7.1 5.1<br />
China 11.6 11.9 9.6 7.5<br />
Indien 9.6 9.0 6.9 6.3<br />
Osteuropa 5.2 5.4 4.4 2.3<br />
Russland 7.4 8.1 6.2 2.0<br />
Mittlerer Osten 5.2 5.2 5.7 5.1<br />
Lateinamerika 5.2 5.4 4.4 2.3<br />
Welt 3.7 3.5 2.0 -0.3<br />
Quellen: IWF, DB <strong>Research</strong>
Fazit: Wachstumsprognosen derzeit sehr unsicher<br />
� Prognosen derzeit höchst unsicher<br />
� Im Winterhalbjahr sind die meisten Industrieländer in der Rezession<br />
� Vielfach tiefste Rezession in der Nachkriegsgeschichte<br />
� Trotz einer robusten Binnenkonjunktur der Emerging Markets können diese<br />
sich nicht davon abkoppeln<br />
� Notenbanken werden weiter die Zinsen senken und die Finanzinstitute mit<br />
reichlich Liquidität versorgen<br />
� Neben den Rettungspaketen für die <strong>Bank</strong>en werden die Regierungen<br />
Konjunkturprogramme beschließen<br />
� Kurzfristig liegen die Risiken in einer noch stärkeren Abwärtsbewegung. <strong>Die</strong><br />
Vergangenheit hat gezeigt, wie hoch die Wachstumsverluste bei Finanz- und<br />
<strong>Bank</strong>enkrisen sein können.<br />
� Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken aber vielversprechend,<br />
daher 2009 nicht 1929<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 39
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<strong>Die</strong> vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung<br />
des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> AG oder ihrer assoziierten Unternehmen<br />
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die in anderen von der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> veröffentlichten Dokumenten, einschließlich <strong>Research</strong>-Veröffentlichungen, vertreten werden. <strong>Die</strong><br />
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dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.<br />
Dr. Bernhard Gräf · Dezember 2008 · Seite 40<br />
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