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PS 02/2016

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DAS SPIEL ZWISCHEN ASPHALT UND GUMMI – EIN DRAHTSEILAKT<br />

Mikrorauigkeit<br />

Rennstrecke<br />

Griffige<br />

Landstraße<br />

Glatte<br />

Landstraße<br />

Extrem<br />

glatter Belag<br />

Makrorauigkeit<br />

Die sogenannte MIKRORAUIGKEIT (rot), deren<br />

Rautiefe zwischen 0,001 und 0,1 Millimetern liegen<br />

kann, verbessert die Haftung speziell bei Nässe entscheidend,<br />

während die MAKRORAUIGKEIT (grün)<br />

zwischen 0,1 und 10 Millimetern angesiedelt ist und<br />

überwiegend die grobe Verzahnung bei trockener<br />

Straße verbessert.<br />

Die REIFENAUFSTANDS-<br />

FLÄCHE , der sogenannte<br />

Latsch (rot), stellt den Kontakt<br />

zwischen Straße und<br />

Motorrad her. Die Skizze<br />

zeigt einen 180er-Sportreifen<br />

mit spitzer Reifenkontur<br />

in 48 Grad Schräglage.<br />

Aus etwa 38 Quadratzentimetern<br />

Kontaktfläche<br />

ergibt sich die Seitenführungskraft<br />

des Reifens.<br />

Meist hat gerade einmal ein<br />

Reifenteil in der Größe einer<br />

Kreditkarte Bodenkontakt.<br />

Makrorau und<br />

mikrorau<br />

Makroglatt<br />

und mikrorau<br />

Makrorau und<br />

mikroglatt<br />

Makroglatt und<br />

mikroglatt<br />

Die Straße sieht rau wie eine Raspel aus. Trotzdem ist sie für Motorrad fahrer<br />

unter Umständen glatt wie Schmierseife – besonders bei Nässe.<br />

Das liegt daran, dass grobe Oberflächen nicht gleich guten Grip bedeuten.<br />

Das Feine dazwischen, die Mikrostruktur, ist entscheidend. Ideal ist ein Belag,<br />

bei dem sich zwischen den groben Steinen feinste Steine in der richtigen<br />

Höhe befinden, sodass der Reifen maximal mit der Straße ver bunden ist.<br />

Ein Rennbelag wird deshalb aus Bitumen mit unterschiedlich großen Steinchen<br />

gemischt. Achtung: Auf frisch geteerten Straßen über lagert Bitumen besonders<br />

die Mikorauigkeit. Es dauert einige Wochen, bis der Belag ausgewaschen<br />

ist und guten Grip bieten kann.<br />

Seitenkraft<br />

Seitenkraft<br />

Bei zu niedrigen Reifentemperaturen kann es bei speziellen Gummimischungen,<br />

zum Beispiel für den Sporteinsatz, zum Glasverhalten kommen.<br />

Der Gummi ist zu hart, um sich mit der rauen Oberfläche zu verzahnen (blau).<br />

Erst mit steigender Temperatur bildet die warme Lauf fläche des Reifens (rot)<br />

einen nahezu formschlüssigen Kontakt zur Straße.<br />

58°<br />

STEILWAND<br />

Durchs berühmt-berüchtigte<br />

Karussell der<br />

Nordschleife holpert<br />

man mit zirka 58 Grad<br />

Schräglage. Wegen der<br />

Überhöhung der Kurve<br />

beträgt die echte Fahrzeugschräglage<br />

(gemessen<br />

zur horizontalen<br />

Linie) jedoch nur ungefähr<br />

33 Grad. Subjektiv<br />

fühlt es sich freilich viel<br />

schräger an. Unabhängig<br />

davon hat man in<br />

diesem Abschnitt jedes<br />

Mal Angst, seine Plomben<br />

zu verlieren<br />

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