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Zellstruktur

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6 Die Struktur von Zellen<br />

10 m<br />

1 m<br />

0,1 m<br />

1 cm<br />

1 mm<br />

100 µm<br />

10 µm<br />

1 µm<br />

100 µm<br />

10 nm<br />

1 nm<br />

0,1 nm<br />

Körpergröße<br />

des Menschen<br />

Länge mancher<br />

Nerven- und<br />

Muskelzellen<br />

Hühnerei<br />

Froschei<br />

die meisten<br />

Pflanzen- und<br />

Tierzellen<br />

Zellkern<br />

die meisten<br />

Bakterien<br />

Mitochondrium<br />

die kleinsten Bakterien<br />

Viren<br />

Ribosomen<br />

Proteine<br />

Lipide<br />

kleine Moleküle<br />

Atome<br />

unbewaffnetes Auge<br />

Lichtmikroskop<br />

1 Zentimeter (cm) = 10 –2 Meter (m)<br />

1 Millimeter (mm) = 10 –3 m<br />

1 Mikrometer (µm) = 10 –3 mm = 10 –6 m<br />

1 Nanometer (nm) = 10 –3 µm = 10 –9 m<br />

Elektronenmikroskop<br />

Abbildung 6.1: Das Größenspektrum von Zellen.<br />

6.1 Untersuchung von Zellen mittels Mikroskopie<br />

und Biochemie<br />

6.1.1 Mikroskopie<br />

Die technische Entwicklung von Instrumenten, die die menschlichen Sinne<br />

erweitern, hat den Fortschritt der Wissenschaft über haupt erst ermöglicht. Die<br />

Entdeckung von Zellen und erste, frühe Untersuchungen sind mit der Erfindung<br />

des Mikroskops um das Jahr 1590 und seiner technischen Ver besserungen im<br />

17. Jahrhundert verbunden. Mikroskope sind bis heute beim Studium von Zellen<br />

unverzichtbar und werden noch immer weiterentwickelt.<br />

Die Mikroskope, die die ersten Wissenschaftler der Moderne am Ende der<br />

Renaissance verwendet haben, waren – ebenso wie die, die Sie vielleicht schon<br />

bei einem Praktikum benutzt haben – Lichtmikroskope. Beim Lichtmikroskop<br />

(LM) wird sichtbares Licht durch das Unter su chungs material und durch Systeme<br />

aus Glaslinsen geleitet. Die Linsen beugen das Licht derart, dass ein vergrößertes<br />

Abbild erzeugt wird, das von den Okularen projiziert und vom Auge aufgefangen<br />

werden kann. Eine Abbildung auf einen Film oder den lichtempfindlichen<br />

Sensor einer analogen oder digitalen Kamera ist ebenso möglich.<br />

Zellen von Lebewesen wurden erstmals von Robert Hooke im Jahr 1665 beobachtet,<br />

als dieser mit einem Mikroskop den Auf bau der Borke (Korkgewebe)<br />

eines Eichenbaumes untersuchte. Ungeachtet dieser frühen Entdeckungen<br />

blieb die „Geografie der Zelle“ für lange Zeit danach großenteils „unkartiert“.<br />

Die meisten subzellulären Strukturen, einschließlich der von Mem branen umgebenen<br />

Organellen, sind einfach zu klein oder von nicht ausreichendem<br />

Kontrast, um ohne Zuhilfenahme spezieller, erst im 20. Jahrhundert entwickelter<br />

Techniken, sichtbar zu sein.<br />

Die Zellbiologie machte ab etwa 1950 rasche Fortschritte, als kommerzielle<br />

Elektronenmikroskope verfügbar wurden. Statt Licht benutzt ein<br />

Elektronenmikroskop (EM) einen Elek tro nen strahl, um das untersuchte Objekt<br />

zu durch- oder zu beleuchten (siehe Anhang D). Mit dem Elektronenmikroskop<br />

ist die Be obachtung lebender Zellen nicht möglich – ein entscheidender<br />

Nachteil. Der Begriff Ultrastruktur (von Zellen) bezieht sich auf die elektronenmikroskopische<br />

Ebene, also auf zellanatomische Strukturen, die nur das<br />

Elektronenmikroskop sichtbar machen kann. Man unterscheidet zwei verschiedene<br />

Typen des Elek tro nen mikroskops.<br />

Das Rasterelektronenmikroskop (REM oder SEM, engl. scanning electron<br />

microscope) ist besonders für die detaillierte Be trachtung und Untersuchung<br />

von Oberflächen geeignet (⇒ Ab bildung 6.3 a). Das REM verfügt über eine im<br />

Vergleich zu Lichtmikroskopen sehr große Schärfentiefe, die den Bildern ei nen<br />

räumlichen Charakter verleiht.<br />

Das Transmissionselektronenmikroskop (TEM = Durchstrahlungs elektronenmikroskop)<br />

wird eingesetzt, um die innere Ultrastruktur von Zellen zu<br />

erforschen (⇒ Abbildung 6.3 b).<br />

Das Elektronenmikroskop zeigt viele Organellen und andere sub zelluläre<br />

Strukturen, die in diesem Detailreichtum im Licht mikroskop nicht darstellbar<br />

wären. Doch bietet das Licht mikroskop gewisse Vorteile, insbesondere die<br />

Möglichkeit, le bende Zellen zu betrachten. Weiterhin ist der Zeitaufwand bei<br />

der Herstellung elektronenmikroskopischer Präparate immer sehr hoch, in der<br />

Lichtmikroskopie aber sehr variabel.<br />

Mikroskope gehören zu den wichtigsten Werkzeugen in der Cytologie (Zellbiologie),<br />

dem Teilgebiet der Biologie, das sich mit dem Aufbau, der Funktion<br />

und den Eigenschaften von Zellen befasst.<br />

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