21.01.2016 Aufrufe

Schweine-Welt-2013-Mai-web

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SCHWEINE<br />

WELT<br />

Das Magazin für die <strong>Schweine</strong>haltung<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> • Nr. 10


Liebe <strong>Schweine</strong>halter und <strong>Schweine</strong>züchter, liebe Kunden<br />

und Freunde der BAYERN-GENETIK GmbH,<br />

in den vergangenen Wochen und<br />

Monaten haben sich eine ganze<br />

Reihe von Veränderungen bei der<br />

BAYERN-GENETIK ergeben.<br />

Mit dieser Ausgabe der <strong>Schweine</strong>-<br />

<strong>Welt</strong> hat sich der Kreis der Gesellschafter<br />

erweitert. So sind die<br />

<strong>Schweine</strong>prüf- und Besamungsstation<br />

Bergheim und der Niederbayerische<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtverband rückwirkend<br />

zum 1. Januar <strong>2013</strong> in die<br />

BAYERN-GENETIK GmbH als Neugesellschafter<br />

eingetreten. Einen ausführlichen<br />

Bericht zu dieser zukunftsweisenden<br />

und den <strong>Schweine</strong>standort<br />

Bayern stärkenden Entwicklung<br />

erhalten Sie in dieser Ausgabe.<br />

Insbesondere für die Mitglieder und<br />

Kunden der BAYERN-GENETIK in<br />

Niederbayern darf ich mich erstmals<br />

in der <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> offiziell vorstellen.<br />

Meine Name ist Dr. Cord Lellbach,<br />

von Beruf Tierarzt, verheiratet<br />

und Vater einer kleinen Tochter. Nach<br />

2 Jahren Tätigkeit als Stationsleiter<br />

der Besamungsstation Bergheim<br />

wurde mir durch Vorstand und<br />

Geschäftsführung der BAYERN-<br />

GENETIK die Leitung des Bereichs<br />

<strong>Schweine</strong>besamung und <strong>Schweine</strong>zucht<br />

übertragen, eine beruflich<br />

große Herausforderung und Verantwortung,<br />

die ich jedoch gerne annehme<br />

und trage. Als Sohn einer Dienstleister-Familie<br />

weiß ich nur zu gut,<br />

was die Kunden von uns erwarten –<br />

beste Eber-Genetik, deren Samen<br />

nach neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen produziert und konfektioniert<br />

wird, höchste Qualität bei<br />

Hygiene und Service und nicht<br />

zuletzt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Wir wollen Ihr<br />

Ansprechpartner sein in einer für die<br />

<strong>Schweine</strong>produktion nicht einfachen<br />

Zeit.<br />

Ein Blick in die aktuelle Zuchtwertschätzung<br />

bestätigt, dass die derzeit<br />

zuchtwertstärksten Eber in Bayern an<br />

unseren beiden Standorten Bergheim<br />

und Kammerlehen stehen und<br />

auch die nächste hoffnungsvolle<br />

Generation von Jungebern befindet<br />

sich bereits in den Startlöchern. Mit<br />

dieser Genetik ist es uns nicht bange,<br />

den Herausforderungen der nächsten<br />

Jahre zu begegnen. Nutzen Sie<br />

intensiv unser Angebot – in der<br />

Genetik liegt mit der Schlüssel für<br />

eine rentable <strong>Schweine</strong>produktion.<br />

Zum 1. Januar <strong>2013</strong> trat auch die<br />

neue Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung<br />

in Kraft, die u. a. die Gruppenhaltung<br />

tragender Sauen vorschreibt.<br />

Für viele unserer kleiner<br />

strukturierten Betriebe hat dies leider<br />

zur Folge, dass sie aus der Ferkelerzeugung<br />

aussteigen, da sich die<br />

anstehenden Investitionskosten häufig<br />

nicht mehr rentieren.<br />

Bayern hat sich in den letzten Jahren<br />

von einem Ferkelexporteur zu einem<br />

Ferkelimporteur entwickelt, was<br />

bedeutet, dass wir uns als Besamungsorganisation<br />

einer Vielzahl<br />

von verschiedenen Genetikanbietern<br />

gegenüber sehen, an denen wir uns<br />

messen lassen müssen. Unser Ehrgeiz<br />

besteht aber darin, besser zu<br />

sein – bessere Genetik und besseren<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Seite<br />

Südbayerische <strong>Schweine</strong>besamung und <strong>Schweine</strong>zucht<br />

gehen gemeinsam in die Zukunft 3<br />

Betriebsreportage Reiter 6<br />

Daten zum Anomalienindex 10<br />

<strong>Mai</strong>markt mit Altheimer Messe, Eber-Revue und Bayern-Kini Wahl 10<br />

Eintausendste Jungsau übergeben 11<br />

Ehrungen langjähriger Mitarbeiter 11<br />

Neue Eber der Rassen DE und DL 12<br />

Getreidelagerung - so machen Sie es richtig 13<br />

Fachleute zu Besuch in Kammerlehen 20<br />

Service anzubieten, getreu dem<br />

Motto: aus der Region, für die Region.<br />

Mit unseren beiden Standorten<br />

haben wir überdies den großen Vorteil,<br />

dass im Seuchenfall kein absoluter<br />

Produktionsausfall droht, sondern<br />

über den 2. Standort ein großer Teil<br />

der Produktion abgepuffert werden<br />

kann. Wie aktuell dieses Thema ist,<br />

beweisen zahlreiche Krankheitszüge<br />

an deutschen Besamungsstationen<br />

im vergangenen Jahr – als Stichwort<br />

sei hier PRRS erwähnt.<br />

Ich werde mich in meiner neuen Aufgabe<br />

dafür stark machen, dass wir<br />

für Sie, unsere Kundenbetriebe,<br />

immer den Finger am Puls der Zeit<br />

haben – in allen Belangen rund um<br />

die <strong>Schweine</strong>produktion, sei es hinsichtlich<br />

unserer Genetik oder unserer<br />

Serviceleistungen.<br />

Mit dem gesamten Team des<br />

Bereichs <strong>Schweine</strong>besamung und<br />

<strong>Schweine</strong>zucht stehe ich Ihnen jederzeit<br />

bei Fragen gerne zur Verfügung.<br />

Ich freue mich auf eine gute, konstruktive<br />

und vor allem harmonische<br />

Zusammenarbeit mit Ihnen!<br />

Nun aber wünsche ich Ihnen viel<br />

Spaß beim Lesen unserer Zeitschrift.<br />

Ihr<br />

Dr. Cord Lellbach<br />

Leiter <strong>Schweine</strong>besamung und<br />

<strong>Schweine</strong>zucht der Bayern-Genetik<br />

Herausgeber:<br />

BAYERN-GENETIK GmbH<br />

Riedweg 5 • 86673 Bergheim<br />

Gut Altenbach • 84036 Landshut<br />

www.bayern-genetik.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr. Thomas Grupp<br />

Dr. Cord Lellbach<br />

Edwin Eifler<br />

Armin Prosteder<br />

Titelbild: Stolz weht die Fahne der Bayern-Genetik vor dem blauen bayerischen Himmel.<br />

2<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Südbayerische <strong>Schweine</strong>besamung und <strong>Schweine</strong>zucht<br />

gehen gemeinsam in die Zukunft<br />

Rückwirkend zum 1. Januar <strong>2013</strong><br />

sind die <strong>Schweine</strong>prüf- und Besamungsstation<br />

Oberbayern-Schwaben<br />

e. V. mit Sitz in Bergheim und<br />

der Verband niederbayerischer<br />

<strong>Schweine</strong>züchter als neue Gesellschafter<br />

der Bayern-Genetik GmbH<br />

beigetreten. Bisherige Gesellschafter<br />

waren die Prüf- und Besamungsstation<br />

München-Grub e. V. und die<br />

Leisteten die Unterschrift beim Notar: v. li. Dr. Thomas Grupp (Geschäftsführer<br />

der Bayern-Genetik), Georg Dold (Vorsitzender Prüf- und Besamungsstation<br />

München-Grub), Rupert Schlauderer (Vorsitzender Zuchtverband),<br />

Sebastian Mühlbauer (Vorstandsvorsitzender der<br />

Bayern-Genetik), Stephan Neher (Vorsitzender <strong>Schweine</strong>prüf- und Besamungsstation<br />

Oberbayern-Schwaben) und Josef Häfel (Vorstand Bayern-<br />

Genetik).<br />

Niederbayerische Besamungsgenossenschaft<br />

Landshut-Pocking eG.<br />

Am Ende des letzten Jahres wurde<br />

der Weg von den Gremien der<br />

betroffenen Organisationen frei<br />

gemacht. Notariell besiegelt wurden<br />

die Gesellschafterverträge dann am<br />

21. März <strong>2013</strong>. Gremiumsmitglieder<br />

von Bergheim und Zuchtverband<br />

sind nun auch als Entscheidungsträger<br />

innnerhalb der Bayern-Genetik<br />

GmbH verantwortlich. Je nach Höhe<br />

der finanziellen Einlage jedes Gesellschafters<br />

bemisst sich die Anzahl der<br />

ehrenamtlich tätigen Personen. Die<br />

Haftungssumme der Bayern-Genetik<br />

GmbH beträgt 7,6 Mio Euro. Der<br />

Wert des gesamten Unternehmens<br />

(Gebäude, Tierbestand, Fahrzeuge<br />

usw.) beträgt allerdings etwa das<br />

Vierfache.<br />

Über 450 Besamungseber mit höchstem<br />

Gesundheitsstatus stehen in den<br />

Stallungen. Die Tiere sind ungefähr<br />

im gleichen Verhältnis auf die Eberstationen<br />

Bergheim und Kammerlehen<br />

verteilt. Durch die große räumliche<br />

Trennung ergibt sich der Vorteil,<br />

dass in einem eventuellen Seuchenfall<br />

(z. B. PRRS) nur die Hälfte der<br />

Bayern-Genetik-Eber betroffen wäre.<br />

Aufgrund des Zusammenschlusses<br />

ergeben sich in verschiedenen Bereichen<br />

Kosteneinsparungen.<br />

Hinsichtlich Service und Samenbestellung<br />

ändert sich für Sie als Kunden<br />

nichts - Ihre Ansprechpartner<br />

vor Ort werden Ihnen nach wie vor in<br />

gewohnter Weise zur Verfügung stehen.<br />

Dr. Cord Lellbach, bisheriger Geschäftsführer<br />

der Besamungsstation<br />

Bergheim, wurde die Leitung des<br />

kompletten <strong>Schweine</strong>bereichs innerhalb<br />

der Bayern-Genetik übertragen.<br />

Mit den neuen Gesellschaftern verdoppelt<br />

sich die GmbH in diesem<br />

Tierbereich auf ca. 380.000 Erstbesamungen<br />

pro Jahr.<br />

Durch den Beitritt des Zuchtverbandes<br />

sind jetzt auch alle Eber an der<br />

Station in Kammerlehen im Besitz<br />

der Bayern-Genetik. Bis zum <strong>Mai</strong> letzten<br />

Jahres wurden die Besamungseber<br />

vom Zuchtverband gekauft und<br />

von der Bayern-Genetik geleast.<br />

Das Potenzial der Bayern-Genetik:<br />

Mit dem Beitritt von Bergheim und<br />

Zuchtverband zur Bayern-Genetik<br />

wurden die Weichen für eine starke<br />

und zukunftsorientierte <strong>Schweine</strong>produktion<br />

in Bayern gestellt.<br />

Geschichtlicher Rückblick von Bergheim:<br />

Die <strong>Schweine</strong>prüf- und Besamungsstation<br />

Bergheim wurde am 20.<br />

Dezember 1976 gegründet. Vorausgegangen<br />

waren Gespräche zwi-<br />

450.000 Erstbesamungen beim Rind<br />

380.000 Erstbesamungen beim Schwein<br />

600 Zuchtbullen<br />

450 Zuchteber<br />

300.000 Herdbuchkühe der angeschlossenen Zuchtverbände bilden die<br />

züchterische Basis der Organisation<br />

2.000 Herdbuchsauen der ober- und niederbayerischen Zuchtverbände<br />

rekrutieren den Hauptteil der Stationseber<br />

Embryotransferstation in Badersfeld<br />

Mobiles Embryotransfer-Team<br />

Eigene Forschungseinrichtung über das BFZF (Bayerisches Forschungszentrum<br />

für Fortpflanzungsbiologie e. V.)<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 3


schen der Prüf- und Besamungsstation<br />

München Grub und der Besamungsstation<br />

Höchstädt, mit dem<br />

Ziel, eine separate <strong>Schweine</strong>besamungsstation<br />

für Oberbayern und<br />

Schwaben zu errichten. Zu Grub<br />

gehörte damals ein in Oberneuchung<br />

gelegener Hof mit 24 Besamungsebern.<br />

Da eine Vergrößerung an dieser<br />

Stelle nicht möglich war, befasste<br />

man sich mit dem Gedanken einer<br />

Neugründung und gleichzeitigen<br />

Auslagerung des <strong>Schweine</strong>bereichs.<br />

Um Förderungen durch die EWG und<br />

den Freistaat Bayern zu erhalten,<br />

mussten mindestens sieben Beteiligte<br />

eine Trägerschaft bilden. Nach kurzen<br />

Verhandlungen bildeten dann<br />

diese Einrichtungen den Grundstock<br />

für die neue <strong>Schweine</strong>besamungsstation:<br />

4<br />

Portrait:<br />

Dr. Cord Lellbach<br />

33 Jahre alt<br />

Verheiratet<br />

1 Tochter<br />

Beruf: Tierarzt<br />

2000 bis 2006: Studium an der JLU Gießen<br />

2006 bis 2007: Promotion an der Tierärztlichen Hochschule Hannover<br />

auf dem Gebiet <strong>Schweine</strong>besamung<br />

2007 bis 2011: Tierarzt in 2 Großtierpraxen in Niedersachsen mit<br />

Schwerpunkt landwirtschaftliche Nutztiere,<br />

Spezialgebiet <strong>Schweine</strong>gesundheit<br />

Seit 2011: Stationsleiter der <strong>Schweine</strong>prüf- und Besamungsstation<br />

Bergheim<br />

Seit <strong>2013</strong>: Leiter <strong>Schweine</strong>besamung und <strong>Schweine</strong>zucht der<br />

Bayern-Genetik GmbH<br />

- Besamungsverein Nordschwaben,<br />

Höchstädt<br />

- Prüf- und Besamungsstation München-Grub<br />

- <strong>Schweine</strong>zuchtverband Oberbayern<br />

- <strong>Schweine</strong>zuchtverband Schwaben<br />

- Ferkelerzeugergemeinschaft Oberbayern<br />

- Ferkelerzeugergemeinschaft<br />

Schwaben<br />

- Fleischerzeugerring Oberbayern<br />

- Fleischerzeugerring Schwaben.<br />

Der nächste Schritt war die Ausschau<br />

nach einem geeigneten Standort.<br />

Nach längerer Suche entschied<br />

man sich für Bergheim bei Neuburg<br />

an der Donau.<br />

Dort begann der Geschäftsbetrieb<br />

am 24. Januar 1978 mit den Ebern<br />

aus Oberneuching. Mit dem Siegeszug<br />

der künstlichen Besamung im<br />

<strong>Schweine</strong>bereich wurden zusätzliche<br />

Stallungen nötig und damit die<br />

Anzahl der Eber kontinuierlich<br />

erhöht. Die letzte Erweiterung fand<br />

im Jahr 2000 statt.<br />

Seit 1983 werden in Bergheim Kurse<br />

zur Besamung des eigenen Tierbestandes<br />

angeboten. Im Jahr 1996<br />

kam der Scannerdienst als Serviceangebot<br />

dazu.<br />

Durch den Beitritt zur Bayern-Genetik<br />

mit der Besamungsstationen in Grub<br />

als Gründungsgesellschafter, kehrt<br />

Bergheim zu seinen Wurzeln zurück.<br />

Der <strong>Schweine</strong>bereich ist dadurch<br />

bayernweit von zwei Stationen vertreten,<br />

die in etwa die gleiche Größeaufweisen.<br />

Trotz regionaler Unterschiede<br />

in der züchterischen Ausrichtung<br />

ist eine starke Kooperation<br />

zwischen dem Besamungsverein<br />

Neustadt/Aisch und der Bayern-<br />

Genetik zum Wohle der gesamtbayerischen<br />

<strong>Schweine</strong>produktion nötig.<br />

Nach wie vor ist die Bayern-Genetik<br />

an einer engeren Kooperation der<br />

bayerischen Organisationen interessiert.<br />

Geschichtlicher Rückblick <strong>Schweine</strong>zuchtverband:<br />

Am 12. Dezember 1909 wurde der<br />

Verband niederbayerischer <strong>Schweine</strong>züchter<br />

e. V. in der Tierzuchtinspektion<br />

Landshut, die damals im<br />

Regierungsgebäude untergebracht<br />

war, gegründet.<br />

Schon bei der Gründung war der<br />

<strong>Schweine</strong>bestand in Niederbayern<br />

am dichtesten in ganz Bayern.<br />

Damals gab es noch das halbrote<br />

Landschwein, welches in den 1920er<br />

Jahren seine Bedeutung verlor.<br />

Abgelöst wurde es durch die Rassen<br />

Cornwall und veredeltes Landschwein.<br />

Im Jahr 1913 gab es den tiefsten<br />

<strong>Schweine</strong>preis mit 39,25 RM je Zentner<br />

Lebendgewicht. Ferkel wurden<br />

mit 26 RM je Paar bezahlt.<br />

Im November 1935 fand erstmals<br />

eine Landesversteigerung in Landshut<br />

statt.<br />

Die erste Versteigerung in Straubing<br />

wurde 1940 mit 24 Ebern in einem<br />

offenen Schuppen des städtischen<br />

Bauhofs abgehalten.<br />

1948 eröffnete der Verband die erste<br />

eigene Geschäftsstelle im Fachgeschoss<br />

der Landwirtschaftsschule in<br />

Straubing.<br />

Ebenso in Straubing erfolgte am 14.<br />

Dezember 1953 die Einweihung der<br />

neuen Zuchtviehversteigerungshalle.<br />

Mit 1.543 Ebern und 1.500 Sauen<br />

erzielte man 1956 die höchsten Verkaufszahlen<br />

von allen Verbänden im<br />

Bundesgebiet. Beginn der Mastleistungsprüfung<br />

war im Jahr 1956. Im<br />

Herbst des gleichen Jahres konnte<br />

man das verbandseigene Gebäude in<br />

Straubing beziehen.<br />

Im Juliläumsjahr 1959 (50 Jahre)<br />

erzielte man zum drittenmal hintereinander<br />

den größten Umsatz im Bundesgebiet<br />

noch vor Westfalen und<br />

Schwäbisch-Hall.<br />

Die rege Nachfrage nach Zuchttieren<br />

führte dazu, dass pro Käufer bei Versteigerungen<br />

maximal nur 3 Tiere<br />

ersteigert werden durften!<br />

1967 kam es zum ersten Einsatz von<br />

Ultraschallgeräten.<br />

Mehr als 20.000 Erstbesamungen hat<br />

man 1968 erstmals erreicht.<br />

1976 war der Beginn der Pietrainzucht<br />

in Niederbayern. 1983 folgte<br />

die Edelschweinzucht und die Ein-<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


führung des Halothan- und CK Tests.<br />

MHS Test begann im Jahr 1992.<br />

Im Laufe der Jahre veranstaltete der<br />

Verband über 2.000 Versteigerungen.<br />

Mitgliederzahlen:<br />

1922: 57<br />

1930: 84<br />

1956: 103<br />

(116 HB Eber und 511 HB Sauen)<br />

1970: 175<br />

1981: 73<br />

1995: 70<br />

2001: 60<br />

2012: 20<br />

Mitarbeiter:<br />

1970: 8<br />

2000: 3<br />

2012: 0,5<br />

Geschichtlicher Rückblick NBG:<br />

Die ersten Ansätze der künstlichen<br />

Besamung gehen auf das Jahr 1961<br />

zurück. In Schweden erwarb man<br />

sich die Grundkenntnisse zur Spermagewinnug,<br />

-verarbeitung und -<br />

konservierung. Brunstbeobachtung<br />

und Erkennung des richtigen Besamungszeitpunktes<br />

waren ebenso<br />

Neuland.<br />

Mit 97 Erstbesamungen startete man<br />

im selben Jahr. 15 Jahre später<br />

waren es bereits fast 50.000, was<br />

einer Besamungsdichte von 25%<br />

entsprach.<br />

Parallel zu Landshut, wurden auch in<br />

Pocking Eber zur künstlichen Besamung<br />

gehalten. Im Jahr 1969 verbrachte<br />

man die Eber von Gut Altenbach<br />

an die kurz zuvor erworbene<br />

und umgebaute Eberstation nach<br />

Berndorf. Mitte der 1970er Jahre<br />

kamen die Pockinger Tiere hinzu. Die<br />

stetig steigende Nachfrage führte in<br />

den Jahren 1978/79 zum Bau der<br />

neuen Eberstation mit Labor in Berndorf.<br />

Insgesamt war nun Platz für 140<br />

Eber in den Berndorfer Stallungen. In<br />

dieser Zeit waren etwa gleich viele<br />

Eber der Rassen DL und Pietrain an<br />

der Station. Dies änderte sich im Lauf<br />

der darauffolgenden Jahre zu Gunsten<br />

der Pietrain-Eber.<br />

Anfang der 1990er Jahre erwarb man<br />

die Hofstelle Kammerlehen und<br />

errichtete 1994/95 einen Eberstall für<br />

60 Tiere. Hintergrund war der Gedanke,<br />

den Tierbestand im <strong>Schweine</strong>bereich<br />

auf mehrere Standorte zu verteilen.<br />

Die <strong>Schweine</strong>pestausbrüche<br />

im Landshuter Raum 1994 und 1995<br />

zeigten wie wichtig und richtig diese<br />

Entscheidung war. Wegen der großen<br />

Nachfrage nach Ebersamen<br />

errichtete man den Stall Kammerlehen<br />

II im Jahr 2004. Dieser bietet<br />

Platz für weitere 104 Tiere.<br />

Sechs Jahre später hatten die Gremien<br />

der NBG eine weitreichende<br />

Entscheidung zu fällen: Sanierung<br />

von Stallungen und Labor in Berndorf<br />

oder Neubau. Eine ungewollte<br />

Entscheidungshilfe gab es durch den<br />

Bau eines Maststalles in nur 200<br />

Meter Entfernung zur Eberstation<br />

Berndorf und der damit verbundenen<br />

sehr großen Gefahr der Verbreitung<br />

von Krankheiten. Die Entscheidung<br />

zu Gunsten eines Neubaues in Kammerlehen<br />

(dieser Standort ist ohne<br />

schweinehaltende Nachbarschaft)<br />

war gefallen. Dort wurden 2011 der<br />

Niederbayerische<br />

Besamungsgenossenschaft<br />

Landshut-Pocking eG<br />

Prüf- und<br />

Besamungsstation<br />

München-Grub e. V.<br />

Stall Kammerlehen III und das Laborgebäude<br />

fertig gestellt. Der Standort<br />

Berndorf ist 2012 verkauft worden.<br />

In Kammerlehen stehen nun insgesamt<br />

308 Eberplätze zur Verfügung.<br />

Nach dem Einzug der künstlichen<br />

Besamung in Niederbayern hat sich<br />

auch die Besamung des eigenen<br />

Tierbestandes nach und nach entwickelt.<br />

Diesem Trend wurde schon<br />

früh Rechnung getragen, indem man<br />

Lehrgänge für Interessenten angeboten<br />

hat. Inzwischen werden ca. 98%<br />

der Sauen auf den Betrieben selbst<br />

besamt. Seit <strong>Mai</strong> 1999 wird der Scannerdienst<br />

zur Trächtigkeitskontrolle<br />

angeboten.<br />

Der Eberbestand zum 31.12.2012:<br />

10 Deutsches Edelschwein<br />

19 Deutsche Landrasse<br />

219 Pietrain<br />

5 Duroc<br />

Edwin Eifler, Bayern-Genetik<br />

<strong>Schweine</strong>prüf- und<br />

Besamungsstation<br />

Oberbayern-Schwaben<br />

e. V.<br />

BAYERN-GENETIK GmbH<br />

Gesellschafterversammlung<br />

47 Personen<br />

Beirat<br />

14 Personen<br />

Beiratsvorsitzender und 4 Stellvertreter=<br />

Vorstand der Gesellschaft<br />

Geschäftsführung<br />

Verband niederbayerischer<br />

<strong>Schweine</strong>züchter<br />

e. V.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 5


Betriebsreportage Reiter, Erlingen<br />

Ruhig, besonnen, mit Weitblick und<br />

auf höchstem Niveau wirtschaften –<br />

das zeichnet Familie Reiter aus!<br />

Auf freiem Feld breitet sich der<br />

Betrieb von Anton und Gabi Reiter,<br />

zusammen mit Anton’s Bruder Hermann,<br />

in der Nähe von Erlingen<br />

(Gemeinde Meitingen bei Augsburg)<br />

aus. Im Jahr 1973 wurde hier von<br />

Vater Herbert Reiter ein erster Maststall<br />

errichtet. Der elterliche Hauptbetrieb<br />

war zu dieser Zeit im Ortskern<br />

von Erlingen angesiedelt. Bis 1972<br />

wurde dort ein klassischer Mischbetrieb<br />

mit 20 Milchkühen, 40 Muttersauen,<br />

Hühnern, Gänsen usw.<br />

geführt. Im gleichen Jahr fiel die Entscheidung,<br />

sich auf die Tierart<br />

Schwein zu spezialisieren. Die Kühe<br />

wurden versteigert und der leere<br />

Stall für die Abferkelung umgebaut.<br />

Mit 80 Sauen war man damals recht<br />

gut aufgestellt. Doch der Betrieb sollte<br />

wachsen, was in der Ortsmitte<br />

aber nur schwer zu realisieren war.<br />

Zum einen aus Platzmangel, zum<br />

anderen wollte man nicht gegen den<br />

Widerstand aus der Bevölkerung<br />

erweitern. Die Aussiedlung war die<br />

richtige Entscheidung wenn man<br />

sieht, zu welcher Größe sich der<br />

Betrieb daraufhin entwickeln konnte.<br />

1973 wurde auf dem neuen Gelände<br />

ein erster Maststall mit 900 Plätzen<br />

erbaut. Da die eigene Ferkelerzeugung<br />

nicht ausreichte, um den Maststall<br />

zu füllen, wurden Ferkel zugekauft<br />

– mit den auch damals schon<br />

bekannten Problemen, die die Herkünfte<br />

aus verschiedenen Betrieben<br />

mit sich bringen. Schnell stellte sich<br />

heraus, dass die eigenen Mastferkel<br />

Gabi und Anton Reiter<br />

sowohl besseres Wachstum erzielten,<br />

als auch gesundheitlich stabiler<br />

waren als die zugekauften.<br />

Im Jahr 1978 wurde ein zweiter Maststall<br />

für 1.200 Tiere erbaut. Dies steigerte<br />

aber die Abhängigkeit vom<br />

Zukauf weiter. Als Konsequenz<br />

daraus errichtete man in der Zeit von<br />

1981 bis 1983 eine neue Zuchtanlage<br />

für 300 Muttersauen. Seit diesem<br />

Zeitpunkt arbeitet der Betrieb Reiter<br />

als geschlossenes System. Gleichzeitig<br />

wurde der alte Standort im Ortskern<br />

aufgegeben. Wie bereits die beiden<br />

Maststallungen hat man auch die<br />

neuen Gebäude in Eigenleistung<br />

errichtet. Wegen des guten Raumklimas<br />

setzte man vor allem im Flatdeck<br />

auf unverputzte Ziegelwände.<br />

Je nach Nutzung sind in den Stallabteilungen<br />

Gussroste oder Betonspaltenböden<br />

bzw. eine Mischung aus<br />

beiden verlegt. Anton Reiter bevorzugt<br />

Gussroste, da diese lange halten,<br />

gut zu reinigen sind, der Kot<br />

leicht durchgedrückt werden kann,<br />

und keine scharfen Kanten aufweisen.<br />

1996 wurden weitere Baumaßnahmen<br />

durchgeführt. Neben dem<br />

Wohnhaus errichtete man eine Biogasanlage.<br />

Diese Anlage versorgt<br />

seither alle Gebäude mit Strom<br />

sowie Warm- und Heizwasser. Eingespeist<br />

wird zu drei Viertel Gülle und<br />

zum restlichen Viertel betriebseigener<br />

<strong>Mai</strong>s. Mit diesem Schritt hat sich<br />

der Betrieb schon frühzeitig unabhängig<br />

von Energieanbietern<br />

gemacht. Anton Reiter findet die allgemeine<br />

Entwicklung bezüglich Biogasanlagen<br />

sehr bedenklich. Die<br />

Grundidee war eine dezentrale Energiegewinnung<br />

aus den Abfallproduk-<br />

6 <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


ten der Landwirtschaft und nicht die<br />

Verwendung von <strong>Mai</strong>s als Hauptenergielieferant<br />

mit allen negativen<br />

Folgen (einseitige Bodenwirtschaft,<br />

unnötige Transportwege, Verteuerung<br />

des Futtermais …).<br />

Wenige Jahre später, nämlich 1999,<br />

wurden die beiden Stallungen der<br />

Zuchtanlage verlängert und nehmen<br />

seither 600 Sauen auf. Mit 125 x 18<br />

Meter für Deck- und Abferkelbereich<br />

sowie 125 x 24 Meter für weiteren<br />

Abferkelbereich und Flatdeck sind<br />

dies inzwischen beeindruckende<br />

Ausmaße.<br />

Leistung des Betriebes:<br />

Würfe pro Jahr und Sau 2,4<br />

Ferkel lebend geboren pro Jahr: 28<br />

aufgez. Ferkel pro Sau und Jahr: 26,6<br />

Zwischenwurfzeit: 152<br />

Umrauscherquote: 7 %<br />

Etwa die Hälfte der Ferkel gingen<br />

damals in den Verkauf. Vor elf Jahren<br />

wurde ein dritter Maststall mit 2.100<br />

Plätzen erbaut. Überschüssige Ferkel<br />

werden über die Südferkel GmbH<br />

vermarktet. Die Masttiere über die<br />

VVG Oberbayern/Schwaben an den<br />

Schlachthof Müller in Ulm abgegeben.<br />

2012 kam ein weiterer Neubau hinzu:<br />

der 45 x 24 Meter große Wartestall<br />

für tragende Sauen. In dem lichtdurchfluteten<br />

Gebäude ist Platz für<br />

maximal 360 Tiere aufgeteilt auf 6<br />

Stationen. Flüssigfutter erhalten die<br />

Sauen in der jeweiligen Abrufstation.<br />

In einem Nebenraum des Gebäudes<br />

kann per EDV für jedes Tier eine Futterkurve<br />

erstellt und kontrolliert werden,<br />

ob die Tiere ihre zugeteilten<br />

Rationen abrufen. Der Futterbrei wird<br />

in den Leitungen permanent umgepumpt<br />

und bei Bedarf mit neuem<br />

Futter ergänzt. Damit wird verhindert,<br />

dass sich in den Leitungen<br />

eventuelle Schadstoffe (Pilze etc.) bilden.<br />

Das Fütterungsmanagement im<br />

gesamten Flatdeck erfolgt über<br />

Schauer-Spotmix-Anlagen. Die Futtermischung<br />

wird trocken durch die<br />

Zuleitungen transportiert und erst im<br />

Stallabteil mit Wasser zu einem Brei<br />

vermengt. Das Mischungsverhältnis<br />

von Futter und Wasser ist dabei 1:1.<br />

Die benötigte Futtermenge wird vor<br />

der Vermischung über Sensoren in<br />

den Futtertrögen abgefragt. Diese Art<br />

der Fütterung hat für Betriebsleiter<br />

Anton Reiter den Vorteil, dass in den<br />

trockenen Zuleitungen keine Verklebungen<br />

und infolge dessen Hygieneprobleme<br />

entstehen können. Verfüttert<br />

werden Weizen, Gerste, CCM<br />

und sechs verschiedene Ergänzungsmittel<br />

(für Leersauen, Jungsauen,<br />

Masttiere usw.). Zusätzlich wird<br />

Molke und Bierhefe beigemengt.<br />

Diese beiden heimischen Erzeugnisse<br />

sind günstige und äußerst hochwertige<br />

Futterzusätze. Auf den<br />

Zukauf von Soja verzichtet der<br />

Betrieb. Die Bierhefe wird ausschließlich<br />

in der Mast eingesetzt.<br />

Sie bringt sehr viel Eiweiß, ist ein<br />

Geschmacksträger und wirkt sich<br />

beruhigend auf das Tierverhalten<br />

aus.<br />

Die drei Gebäude der Zuchtanlage<br />

sind miteinander verbunden. Die<br />

Muttersauen wandern dabei im<br />

Kreis, je nachdem in welchem Produktionsabschnitt<br />

sie sich befinden:<br />

vom Deckbereich zum Wartestall,<br />

von dort über ein Waschabteil zu den<br />

Abferkelbuchten und nachher wieder<br />

in den Deckbereich. Aktuell wird<br />

eines der älteren Gebäude saniert,<br />

um alle Anforderungen der Gruppenhaltung<br />

im Sinne der Tierschutznutztierhaltungsverordnung<br />

zu erfüllen.<br />

Ziel von Betriebsleiter Reiter ist ein<br />

Zuchtsauenbestand von insgesamt<br />

840 Tieren.<br />

Derzeit befinden sich nur ältere<br />

Sauen im neuen Wartestall. Jungtiere<br />

werden erst nach dem zweiten<br />

Wurf eingegliedert. Damit wird eine<br />

bessere Entwicklung der Jungtiere<br />

ermöglicht, welche erst an den<br />

Abrufstationen angelernt werden<br />

müssen. Bei der Umstellung auf die<br />

Gruppenhaltung gab es für etliche<br />

Altsauen Probleme. Die Ausfälle<br />

wegen Rangkämpfen und damit verbundenen<br />

Fundamentproblemen<br />

beliefen sich auf teilweise 5 bis 10 %.<br />

Wenn Alttiere die neue Haltungsform<br />

ein zweites Mal durchlaufen, sind<br />

diese Probleme aber kaum noch zu<br />

spüren, so Anton Reiter. Ein Nachteil<br />

der Gruppenhaltung ist der höhere<br />

Arbeitsaufwand bei Impfungen bzw.<br />

Behandlungen einzelner Tiere. Demgegenüber<br />

steht aber die Zeitersparnis<br />

für das (fast gänzlich entfallene)<br />

Entmisten. Das Mehr an Bewegung,<br />

Luft und Helligkeit wirken sich aber<br />

deutlich positiv auf die Sauenfitness<br />

Unterschiedliche Spaltenböden im Deckbereich. Blick in die Ferkelabteile.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 7


Hell und großzügig ist der neue Wartestall. Im Vordergrund der Zugang<br />

zur Futter-Abrufstation.<br />

aus. Wie bereits erwähnt, ist die tierindividuelle<br />

Futterrationierung ein<br />

weiterer großer Vorteil im neuen<br />

Wartestall.<br />

Besamt werden jeweils gut 40 Sauen<br />

im Wochenrhythmus. Dabei steht der<br />

Betrieb in engem Kontakt mit der<br />

Besamungsstation Bergheim. Neue,<br />

überdurchschnittlich gut geprüfte<br />

Eber werden nach vorheriger<br />

Absprache mit der Besamungsstation<br />

in die betriebseigene Selektionsliste<br />

übernommen. Vorzugsweise<br />

Bayern-Genetik-Eber aus der „W“-<br />

Linie kommen zum Einsatz. Mit diesen<br />

Tieren, die sowohl in der Mastals<br />

auch in der Schlachtleistung<br />

herausragend gute Ergebnisse erzielen,<br />

hat der Betrieb beste Erfahrungen<br />

gemacht. Die Zuverlässigkeit<br />

geprüfter Eber mit sehr gutem Anomalienindex<br />

hat sich bewährt. Etwas<br />

höhere Spermakosten für Top-Genetik-/Produktionswerteber<br />

rechnen<br />

sich durch die damit verbundene<br />

deutlich größere Wertschöpfung um<br />

ein Mehrfaches. Dies ist natürlich<br />

gerade für einen Betrieb, der im<br />

geschlossenen System produziert,<br />

sehr interessant. Die Trächtigkeitskontrolle<br />

der belegten Sauen durch<br />

den Scannerdienst der Bayern-Genetik-Mitarbeiter<br />

trägt zusätzlich zum<br />

Betriebserfolg bei.<br />

Im Ferkelbereich liegen die Tageszunahmen<br />

bei 500 g (Körpergewicht<br />

zwischen 9 und 31 kg). Die Mast<br />

beginnt erst ab 31 kg; dadurch werden<br />

die Vieheinheiten in der Mast<br />

günstiger bewertet. Die Mastleistung<br />

liegt zwischen 820 und 830 g tägliche<br />

Zunahmen. Mit 120 bis 122 kg werden<br />

die Tiere vermarktet. Im Jahresdurchschnitt<br />

erreicht der Betrieb<br />

einen Magerfleischanteil von 60,5 %.<br />

Der Betriebsleiter setzt zudem auf<br />

Eigenremontierung, um den Tierverkehr<br />

am Betrieb in Grenzen zu halten<br />

und somit das Risiko zu minimieren,<br />

über Zukauftiere eventuelle Krankheiten<br />

in den Tierbestand zu holen.<br />

Zur Stimulierung der Sauen sowohl<br />

bei der Besamung, als auch im<br />

neuen Wartestall (zum schnelleren<br />

Erkennen von Umrauschern) sind<br />

insgesamt zehn Eber im Einsatz.<br />

Für den außerordentlich hohen<br />

Gesundheitsstatus seines Betriebes<br />

wurde Anton Reiter als erster<br />

<strong>Schweine</strong>halter in Deutschland im<br />

Jahr 2010 als „Leitbetrieb für effektiven<br />

Gesundheitsschutz“ ausgezeichnet.<br />

Vergeben wird diese Anerkennung<br />

von der Fachhochschule<br />

Südwestfalen und der Firma Boehringer-Ingelheim.<br />

Derzeit gibt es bundesweit<br />

nur vier Betriebe, die diese<br />

Auszeichnung entgegen nehmen<br />

durften.<br />

Die Ferkel auf dem Betrieb Reiter<br />

erhalten eine Vierfachimpfung<br />

(PRRS, Myco, Circo, PIA). Im Sauenbereich<br />

arbeitet der Betrieb mit Rotlauf-<br />

Parvo-, PRRS- und Influenza-<br />

Schutzimpfungen der Tiere. Ansonsten<br />

wird nur bei Bedarf und in Form<br />

von Einzeltierbehandlungen thera-<br />

Sauen im Kontakt mit einem der Stimulierungseber.<br />

Der Weg zum Futter muss erst gelernt werden.<br />

8 <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Wasser läuft an Lamellen herab. Die dabei abgekühlte<br />

Luft wird dann in den Stall-Dachraum geblasen.<br />

Blick in eines der Mastabteile.<br />

piert, sodass der Medikamenteneinsatz<br />

gemessen an der Größe des<br />

Betriebes sehr gering ist.<br />

Um so einen Betrieb erfolgreich zu<br />

führen, braucht man natürlich gute<br />

Mitarbeiter. Neben Anton und Gabi<br />

Reiter sind Bruder Hermann Reiter<br />

(betreut u. a. die Biogasanlage), drei<br />

Personen für die Stallungen, eine<br />

Arbeitskraft für die Feldwirtschaft,<br />

zwei Auszubildende, ein Praktikant<br />

und bei Bedarf zusätzliche Saisonkräfte<br />

beschäftigt.<br />

Neben <strong>Schweine</strong>haltung und Biogasanlage<br />

betreibt Familie Reiter noch<br />

eine ca. 700 kW starke Photovoltaik-<br />

Anlage auf den eigenen Dächern. Ein<br />

weiteres Standbein des Betriebes<br />

entstand durch den Bereich Lohndreschen,<br />

Strohpressen und Strohhandel.<br />

Wichtig ist es Anton Reiter, seinen<br />

Betrieb möglichst unabhängig (z. B.<br />

von Strom- und Heizkosten) zu<br />

betreiben, um die Wertschöpfungskette<br />

komplett selbst auszunutzen.<br />

Der 52 jährige Betriebsleiter ist in seiner<br />

Freizeit als Aufsichtsrat bei der<br />

Viehvermarktungsgenossenschaft<br />

Oberbayern-Schwaben und als Ortsobmann<br />

in der Gemeinde Meitingen<br />

engagiert. Früher war er öfter mit<br />

dem Motorrad unterwegs. Nachdem<br />

er dieses Hobby aufgegeben hat,<br />

trifft er sich aber noch regelmäßig<br />

mit seinen Motorradfreunden zum<br />

geselligen Beisammensein. Als eingefleischter<br />

Fan des FC Augsburg ist<br />

er regelmäßig auf der Zuschauertribüne<br />

vertreten und hofft auf den<br />

Klassenerhalt in der 1. Fußball-Bundesliga.<br />

Durch gute betriebliche Organisation<br />

ist es Familie Reiter möglich, insgesamt<br />

drei bis vier Wochen im Jahr<br />

Urlaub zu machen. Die Kinder Johannes,<br />

Katharina und Matthias gehen<br />

noch zur Schule bzw. der älteste<br />

Sohn, Johannes, befindet sich in<br />

Ausbildung. Er wird später auch den<br />

Betrieb übernehmen. Für die Zukunft<br />

steht die Renovierung der älteren<br />

Stallanlagen an. Eventuell wird noch<br />

ein zusätzlicher Bau für etwa 2.000<br />

Mastplätze realisiert. Das aber, so<br />

Anton Reiter mit einem Augenzwinkern,<br />

überlässt er sehr gerne der folgenden<br />

Generation.<br />

Dr. Cord Lellbach, Edwin Eifler<br />

Eine der Spotmix-Mischanlagen im Flatdeck.<br />

Die Maschinenhalle ist zur Zeit auch Strohlager.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 9


Daten zum Anomalienindex<br />

Daten aus der Ferkelerzeugung sind<br />

maßgebend für den Anomalienindex<br />

zukünftig geprüfter Eber.<br />

Anomalien sind, wie der Name<br />

bereits aussagt, eine Abweichung<br />

vom zu Erwartenden bzw. eine Unregelmäßigkeit.<br />

Anomalien sind aber<br />

letztendlich Bestandteil allen Lebens.<br />

Sie sind der Motor der Evolution.<br />

Das Auftreten von Anomalien ist sehr<br />

vielfältig sowohl bei allen Lebewesen<br />

als auch bei verschiedensten Elementverbindungen.<br />

Das Vorkommen<br />

von Anomalien ist in der Natur ganz<br />

normal. Anomalien haben zum Teil<br />

auch positive Auswirkungen; ohne<br />

die Anomalie des Wassers frören im<br />

Winter alle Flüsse und Seen bis auf<br />

den Grund, es könnten somit in den<br />

Kältezonen der Erde auf Dauer keine<br />

Wasserlebewesen existieren.<br />

In der <strong>Schweine</strong>zucht und Ferkelerzeugung<br />

richten Anomalien jedoch<br />

einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen<br />

Schaden an und verursachen<br />

erhöhten Arbeitsaufwand.<br />

Unser Ziel muss sein, Verursacher<br />

von Anomalien möglichst sicher und<br />

schnell zu erkennen und zu merzen.<br />

Das Schwierige bei der Erfassung<br />

und Beurteilung von Anomalien ist<br />

jedoch, dass die Häufigkeit des Auftretens<br />

von Anomalien von einer<br />

Menge von Faktoren (Umwelt,<br />

Gesundheitslage, Jahreszeit, genetischer<br />

Veranlagung usw.) abhängt.<br />

Zudem folgen Anomalien einem<br />

rezessiven Erbgang. Sind also nicht<br />

beide Elterntiere Anlageträger so tritt<br />

die Anomalie nicht auf. Da sich die<br />

auslösenden Faktoren von Anomalien<br />

nach dem heutigen Stand der<br />

Wissenschaft nicht auf einen Genort<br />

beschränken, wird es höchstwahrscheinlich<br />

in nächster Zukunft keinen<br />

zumindest verlässlichen Gentest auf<br />

Anomalienvererbung geben. Uns<br />

bleibt nur die Möglichkeit der Nachkommenprüfung.<br />

Der Tenor aus dem vorher Erörterten<br />

ist also: wir brauchen möglichst viele<br />

Daten aus einer breiten Basis und<br />

zwar über einen längeren Zeitraum.<br />

Nur so können wir eine einigermaßen<br />

sichere Aussage über die Anomalienvererbung<br />

eines Ebers<br />

machen. In Bayern haben wir durch<br />

das LKV und seine angeschlossenen<br />

Betriebe über die Ringassistenten die<br />

Möglichkeit, Daten über die Anomalienvererbung<br />

einzelner Eber zu nutzen.<br />

Jeder Ferkelerzeuger, der dabei<br />

mithilft, indem er die Wurfdaten auf<br />

der Stallkarte bzw. im Sauenplaner<br />

notiert, hat davon selbst auch einen<br />

großen Nutzen. Wenn eine Anomalie<br />

auftritt, weiß er, dass seine Sau auch<br />

dazu beigetragen hat. Er kann dies<br />

bei leistungsmäßig gleichwertigen<br />

Sauen in eine eventuelle Selektionsentscheidung<br />

einfließen lassen. Deshalb<br />

ist es für den Ferkelerzeuger<br />

extrem wichtig auch alle Würfe zu<br />

erfassen, bei denen keine Anomalien<br />

auftreten. Seit Januar <strong>2013</strong> wird bei<br />

der Bayern-Genetik der Anomalienindex<br />

der Eber mit Hilfe der Daten aus<br />

der Ferkelerzeugung berechnet.<br />

Unsere Bitte an Sie, liebe Kunden<br />

und Nutzer unserer Genetik, tragen<br />

Sie diesen, wie wir meinen richtigen<br />

Schritt mit und unterstützen Sie<br />

unsere Bemühungen möglichst „saubere<br />

Eber“ für die Ferkelerzeugung<br />

bereitzustellen. Ihnen und auch uns<br />

wäre es sicherlich am liebsten wir<br />

könnten auf lauter Eber zurückgreifen<br />

die praktisch keine Anomalien<br />

vererben.<br />

Dr. Cord Lellbach, Bayern-Genetik<br />

Armin Prosteder, Bayern-Genetik<br />

<strong>Mai</strong>markt <strong>2013</strong><br />

Auf dem Viehvermarktungsgelände<br />

in Altheim bei Landshut findet am<br />

Samstag, 15. Juni <strong>2013</strong> der <strong>Mai</strong>markt<br />

statt. Mit integriert ist wieder<br />

die Wahl zum Bayern-Kini, die Eber-<br />

Revue und die Altheimer Messe.<br />

Erstmals in der Geschichte des <strong>Mai</strong>marktes<br />

findet dieser an einem<br />

Samstag statt. Beginn ist am Vormittag<br />

mit der Eröffnung der Altheimer<br />

Messe. Bei der beliebten <strong>Schweine</strong>fachausstellung<br />

können Sie sich über<br />

alle Bereiche der <strong>Schweine</strong>produktion<br />

informieren. Ab 10.00 Uhr startet<br />

der Festbetrieb im Bierzelt. Mittag<br />

um 12 Uhr finden Eröffnung und<br />

Begrüßung statt. Der zeitliche Ablauf<br />

des Nachmittagsprogrammes stand<br />

bei der Drucklegung dieser <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong><br />

noch nicht fest.<br />

10<br />

Es werden Spitzen-Pietrain-Eber präsentiert.<br />

Aus diesen Tieren wird dann<br />

der Bayern-Kini <strong>2013</strong> gewählt. Die<br />

Richtkommission besteht wie im letzten<br />

Jahr aus Vertretern von Staat,<br />

Vermarktung, Mast, Ferkelerzeugung<br />

und Besamung. Bei der Eber-Revue<br />

der Bayern-Genetik GmbH mit Video<br />

werden Sie wieder über aktuelle<br />

Besamungseber informiert. Die<br />

EGZH stellt ihr Zuchtprogramm vor,<br />

auch anhand von Jungsauengruppen.<br />

Die beliebte Verlosung wertvoller<br />

Sachpreise (gestiftet von den<br />

Ausstellern der Altheimer Messe) findet<br />

auch wieder statt.<br />

Edwin Eifler, Bayern-Genetik<br />

EINLADUNG<br />

Sehr geehrte Leser, Mitglieder und Kunden. Sie sind<br />

herzlich eingeladen zur spannenden Wahl des<br />

Bayern-Kini <strong>2013</strong> und unserer Eber-Revue<br />

Lassen Sie sich von bester<br />

bayerischer Genetik überzeugen!<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Eintausendste Jungsau übergeben<br />

Auf dem Betrieb Karl Boxhammer in<br />

Malling bei Gangkofen, feierte man<br />

ein seltenes Jubiläum: Die 1000.<br />

Jungsau wurde über die EGZH<br />

bezogen.<br />

Zur feierlichen Übergabe durch<br />

Jungsauenvermehrer Stefan Ganslmeier<br />

kamen Vertreter von EGZH,<br />

Staatl. Fachberatung, EG-Südostbayern,<br />

LKV, und Besamung. Im Rahmen<br />

einer kleinen Feier blickte der<br />

Betriebsleiter auf die Vergangenheit<br />

zurück. 1979 wurde von der Milchviehhaltung<br />

auf Bullenmast umgestellt.<br />

Als zweites Standbein stieg<br />

man 1993 mit 60 Sauen in die Ferkelerzeugung<br />

ein. Maßgeblicher Ratgeber<br />

bei der Umstellung war Berufskollege<br />

Johann Willnegger, Hölldobl.<br />

Bis zu seinem Ruhestand war er viele<br />

Jahre der alleinige Lieferant von<br />

Jungsauen. Im Jahr 1998 wurde der<br />

Betrieb Boxhammer auf 160 Sauen<br />

erweitert. Vier Jahre später folgte die<br />

nächste Erweiterung. Aktuell ist der<br />

Sauenbestand bei 250 Tieren. Der<br />

Piétrainsamen wird von der Bayern-<br />

Genetik bezogen. Inzwischen ist auch<br />

Sohn Tobias in die Betriebsleitung<br />

mit eingebunden. Senior Karl Boxhammer<br />

ist es dadurch leichter, sich<br />

in verschiedenen Gremien bäuerlicher<br />

Erzeugergemeinschaften zu<br />

engagieren. Er steht fest hinter diesen<br />

landwirtschaftlichen Selbsthilfeeinrichtungen.<br />

Aktuell werden die<br />

Jungsauen vom Betrieb Stefan<br />

Ganslmeier, Heinzleck angeliefert.<br />

Michael Holzner, EGZH<br />

Edwin Eifler, Bayern-Genetik<br />

Familie Boxhammer mit Gratulanten v. li.: Stefan<br />

Ganslmeier, Xaver Schmid, Armin Prosteder, Martin<br />

König, Karl Boxhammer, Theresia Boxhammer, Michael<br />

Holzner, Tobias Boxhammer, Christin Wolf, Johann<br />

Willnegger, Willi Wittmann, Josef Hasbauer, Josef<br />

Aigner.<br />

Bei der Sauenübergabe v. li.: Stefan Ganslmeier,<br />

Tobias Boxhammer mit Freundin Christin, Betriebsleiter<br />

Karl Boxhammer und dessen Gattin Theresia.<br />

Ehrung langjähriger Mitarbeiter<br />

Im Laufe der Bayern-Genetik Weihnachtsfeier<br />

am 13. Dezember 2012<br />

wurden zahlreiche im <strong>Schweine</strong>bereich<br />

tätige Beschäftigte geehrt.<br />

Vorstandsvorsitzender Sebastian<br />

Mühlbauer und Bayern-Genetik<br />

Geschäftsführer Dr. Thomas Grupp<br />

dankten den Mitarbeitern und überreichten<br />

den Geehrten darüber<br />

hinaus Geschenke.<br />

Für 10 Jahre Betriebszugehörigkeit<br />

wurde Josef Weigl (Scannerdienst)<br />

beglückwünscht.<br />

Sein Scannerdienst-Kollege Josef<br />

Schrädobler ist bereits seit 20 Jahren<br />

für NBG/Bayern-Genetik im Einsatz.<br />

Früher war er als Besamungstechniker<br />

beschäftigt.<br />

30 Jahre ist Günter Hutterer bereits<br />

im Dienst. Er ist als Bereichsleiter für<br />

EDV, Mitgliederverwaltung und<br />

Abrechnung zuständig.<br />

Bereits 35 Jahre Betriebszugehörigkeit<br />

hat das Ehepaar Renate und<br />

Franz Adam hinter sich. Frau Adam<br />

ist im Labor in Kammerlehen tätig.<br />

Herr Adam betreut die Eber in den<br />

Stallungen.<br />

In den verdienten Ruhestand verabschiedet<br />

wurden:<br />

Alfons Rottmeier, Besamungstechniker<br />

(Firmeneintritt 1978), Christa<br />

Wyhlidal, Mitgliederverwaltung (seit<br />

1979) und Manfred Pleintinger (von<br />

1974 bis 2012), erst Besamungstechniker<br />

und anschließend Scannerdienst-Beauftragter<br />

seit Einführung<br />

dieser Serviceleistung im Jahr 1999.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

11


Neue Eber der Rassen DE und DL - Standort Landshut<br />

CH Bookie 99861 (DE) Zitzen: 9/8<br />

Züchter: Muff-Blum Peter, Schuermatt (Schweiz)<br />

V: 8087 VV: Borster<br />

M: 8832 MV: Berg<br />

Mittelrahmiger, exzellenter Vertreter der Rasse Edelschwein<br />

mit hervorragendem Fundament.<br />

Sehr temperamentvolles und vitales Tier.<br />

Laser 70400 (DL) Zitzen: 8/8<br />

Züchter: Barth Georg, Berngau<br />

V: Lasko VV: Lafrenz<br />

M: Laut MV: Flaubret<br />

Sehr rahmiger und langer Landrasse-Eber mit ausreichender<br />

Bemuskelung und sehr stabilem Fundament.<br />

Lobito 70402 (DL) Zitzen: 8/8<br />

Züchter: Schmidt Wolfgang, Rottlersreuth<br />

V: Lobnas VV: Lobrusus<br />

M: Pa MV: Tokat<br />

Mittelrahmiger Eber, der sich vor allem durch seine<br />

enorme Brusttiefe auszeichnet.<br />

Fundament ist stabil und fest.<br />

Lotus 70401 (DL) Zitzen: 8/8<br />

Züchter: Schmidt Wolfgang, Rottlersreuth<br />

V: Lobrufil VV: Lobrusus<br />

M: Ma MV: Tokat<br />

Robuster, sehr rahmiger und langer Eber mit mittlerer bis<br />

guter Bemuskelung.<br />

12<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Getreidelagerung - so machen Sie es richtig<br />

Getreide, das wichtigste Grundnahrungsmittel<br />

für Mensch und Tier.<br />

Es ist unsere Aufgabe, Getreide in<br />

ausreichender Menge und in bester<br />

Qualität zu erzeugen und diese hohe<br />

Qualität bis zur nächsten Ernte zu<br />

erhalten. Hoher Lebensmittelstandart<br />

ist nicht nur für uns Menschen<br />

wichtig,sondern genauso für unsere<br />

Tiere!<br />

Pilzkrankheiten und deren hochgiftigen<br />

Stoffwechselprodukte wie<br />

Mykotoxine, Aflatoxin B1 und viele<br />

mehr, sind neben den tierischen<br />

Schädlingen wie Kornkäfer, Getreidemotte<br />

usw. die größten Getreidequalitätsvernichter<br />

überhaupt. Futteruntersuchungen<br />

in 2012 zeigten wieder<br />

auf, dass zum Teil sehr hohe DON<br />

Werte vorhanden waren bis hin zu<br />

totalem Verderb. Der Körnermaisskandal<br />

in Norddeutschland sollte für<br />

jeden Getreideproduzenten eine<br />

Warnung sein. Die Qualitätssicherung<br />

beginnt schon auf dem Feld. Es<br />

sollten Getreidesorten mit Gülleverträglichkeit<br />

und geringer Anfälligkeit<br />

für Pilzkrankheiten und Fusarien ausgewählt<br />

werden.<br />

Eine optimale Fungizidbehandlung<br />

bei Weizen und Gerste mit 2 Behandlungen<br />

und zweimaliger Halmverkürzung<br />

geben beste Voraussetzungen<br />

gegen Lagergetreide- und Pilzkrankheiten<br />

wie es im Problemjahr 2012<br />

vorkam. Bei Gerste im Stadium 31/32<br />

und kurz vor dem Grannenschieben<br />

(Stadium 49) sind die optimalen Termine<br />

zur Einkürzung des Halmes, um<br />

beste Halmstabilität zu schaffen.<br />

Bei Weizen ist eine zweimalige<br />

Wachstumsregulierungsmaßnahme<br />

erforderlich im Stadium 25 mit CCC<br />

und im Stadium 31/32 mit CCC und<br />

Moddus. Nur so wird beste Futterqualität<br />

für unsere Tiere erreicht.<br />

Wird der Ackerbau vernachlässigt,<br />

schaffen wir in der Regel Probleme<br />

im Stall.<br />

Hochfruchtbare Sauen aus Bayern<br />

verlangen hohe Futterqualität als<br />

Grundlage für 28 Ferkel. Das Beste ist<br />

gerade gut genug für unsere Hochleistungstiere.<br />

Besonders Zuchtsauen und die Ferkelaufzucht<br />

reagieren sehr empfindlich<br />

gegenüber mikrobiell belastetem<br />

Getreide.<br />

Bei der Nacherntebehandlung des<br />

einzulagernden Getreides sind sehr<br />

wichtige Faktoren zu beachten.<br />

Um eine optimale Qualitätssicherung<br />

des Getreides erfüllen zu können<br />

wird ein Getreidefeuchtigkeitsmessgerät<br />

(Bild 1), ein Getreidelagertemperaturkontrollmöglichkeit<br />

mit Einsteckthermometer<br />

(Bild 2), Temperatursonden<br />

usw. und ein digitales<br />

Thermo-Hygrometer (Bild 3) für die<br />

Anzeige der Lufttemperatur und der<br />

Luftfeuchtigkeit benötigt.<br />

Das Thermo-Hygrometer ist eines<br />

der wichtigsten Anzeigegeräte bei<br />

der Getreidebelüftung und ist in der<br />

Nähe des Belüftungsgebläses anzubringen.<br />

Bild 1: Getreidefeuchtigkeitsmessgerät.<br />

Bild 2: Einsteckthermometer.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 13


Bild 3: digitales Thermo- Hygrometer.<br />

Bild 4: Blechsilo.<br />

Getreidelagermöglichkeiten<br />

Zur Einlagerung des Getreides eignen<br />

sich Blechsilos in runder oder<br />

eckiger Ausführung im Innenbereich<br />

und Rundsilos im Außenbereich.<br />

Betonsilos sowohl im Innen- als auch<br />

im Außenbereich. Flachlagersilos<br />

können aus Blech oder Beton gebaut<br />

sein. Für eine ausreichende Belüftungsmöglichkeit<br />

aller Siloausführungen<br />

ist jedoch zu sorgen. Holzsilos<br />

sind wegen möglicher Spalten<br />

und Ritze und dadurch gegebener<br />

Staubablagerungen und Schlupfwinkel<br />

für Schadinsekten, Milben und<br />

Pilze eher problematisch. Getreide in<br />

der Halle lose aufgeschüttet und<br />

ohne geeigneter Belüftungsmöglichkeit<br />

oder der Getreidehaufen auf<br />

dem alten, nicht isolierten Heuboden<br />

sind ebenso nicht geeignet für die<br />

Gesunderhaltung des Getreides.<br />

Für die Lagerkapazitätserweiterung<br />

sind Blechaußensilos oftmals eine<br />

sehr günstige Möglichkeit (Bild 4).<br />

Der Hygienestandard lässt sich mit<br />

ihnen sehr leicht einhalten. Um in der<br />

Tierhaltung ganzjährig optimal<br />

gesundes Getreide zur Verfügung zu<br />

haben sollte der entsprechende<br />

Lagerraum vorhanden sein um den<br />

Getreidebedarf bei der Ernte einzulagern.<br />

Bei der Planung der Lagerkapazität<br />

ist unbedingt mit einzubeziehen,<br />

dass alterntiges Getreide mindestens<br />

noch für 6 Wochen zur Verfütterung<br />

vorhanden ist. Erntefrisches Getreide<br />

sollte nicht sofort verfüttert werden.<br />

Sind Betriebsleiter auf das gesamte<br />

Zukaufsgetreide übers Jahr angewiesen,<br />

sollte das Getreide auf DON und<br />

Zearalenon untersucht werden um<br />

vor bösen Überraschungen bewahrt<br />

zu bleiben. DON Werte von 1 mg/kg<br />

Futter sollten bei Zuchtsauen nicht<br />

überschritten werden. Bei Zearalenon<br />

gilt bei Ferkel ein Wert von kleiner<br />

0,05 mg/kg Futter und bei Zuchtsauen<br />

kleiner 0,25 mg/kg Futter.<br />

Getreidereinigung vor der Einlagerung<br />

Es ist unbestritten, dass das Getreide<br />

vor der Einlagerung gereinigt werden<br />

muss, um die Fremdbestandteile<br />

wie Staub, Spreu, Strohteile,<br />

Schmachkorn, Unkrautsamen usw.<br />

zu entfernen. Denn an diesen<br />

Bestandteilen ist in der Regel ein<br />

höherer Fusarienbesatz vorhanden.<br />

Auf dem Markt sind für die Getreidereinigung<br />

vorhanden:<br />

Windsichter – Vorreiniger (Bild 7+8)<br />

fahrbar oder stationär mit Leistungen<br />

von 25 t/h bis 60 t/h. Diese Geräte<br />

arbeiten nach der Schwerkraft. Leich-<br />

Bild 5: Flachlagerbox.<br />

14<br />

Bild 6: Hallenlager mit befahrbaren Belüftungsrosten.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Bild 7: Vorreiniger fahrbar.<br />

tere Teile wie das Getreide werden<br />

mit Luft abgesaugt. Die Reinigungswirkung<br />

liegt bei ca. 70 – 80 %. Diese<br />

Geräte sind die preiswertesten Reiniger<br />

und lassen sich sehr gut in den<br />

Getreideförderweg mit einbauen.<br />

Trommelreiniger haben eine bessere<br />

Reinigungswirkung, da je nach Ausführung<br />

das Getreide über ein oder<br />

zwei auswechselbare Trommelsiebe<br />

gereinigt wird. Ein separates Staubabsauggebläse<br />

ist jedoch zusätzlich<br />

erforderlich.<br />

Siebreinigungen haben die beste<br />

Reinigungswirkung. Sie erfordern<br />

jedoch einen wesentlich höheren<br />

Finanzeinsatz und Platzbedarf.<br />

Wassermengen im Getreide<br />

1 % Getreidefeuchte in 1 dt sind 1,17<br />

Liter Wasser. Bei 1000 dt Getreide<br />

sind folgende Wassermengen zu entfernen:<br />

von 16 % - 14 % = 2.340 Liter<br />

von 17 % - 14 % = 3.510 Liter<br />

von 18 % - 14 % = 4.680 Liter<br />

von 19 % - 14 % = 5.850 Liter<br />

von 20 % - 14 % = 7.020 Liter<br />

Viele Praktiker werden über diese<br />

Wassermengen überrascht sein. Mit<br />

einfachen Belüftungsmaßnahmen<br />

lassen sich solche Wassermassen<br />

nicht aus dem Getreidelager entfernen.<br />

Nur über eine Warmlufttrocknung<br />

ist der erforderliche Wasserentzug<br />

möglich.<br />

Bild 8: Vorreinigung stationär.<br />

Getreidetrocknung<br />

Auf dem Markt haben sich hauptsächlich<br />

3 Trocknungssysteme etabliert.<br />

Durchlauftrockner mit sehr hoher<br />

Trocknungsleistung bei Lagerhäusern<br />

und Getreidehandel. Kleinmengen<br />

können hier kaum getrocknet<br />

werden.<br />

Umlauftrockner für Raps, Getreide<br />

und <strong>Mai</strong>s mit Fassungsvermögen<br />

von ca. 15 t – 28 t. Diese Trocknungsanlagen<br />

sind für die Landwirtschaft<br />

zu empfehlen. Mit ihnen wird gleichmäßig,<br />

schnell und schonend<br />

getrocknet Trocknungsleistungen bei<br />

4 % Feuchteentzug von 50 t bis zu<br />

100 t/Tag sind erreichbar.<br />

Flachtrocknungsanlagen mit Radlader<br />

befahrbar bei Biogasanlagen zur<br />

Abwärmenutzung. Das Trocknungsergebnis<br />

auf dem befahrbaren Trocknungsboden<br />

ist ungleichmäßig.<br />

Unten untertrocknet, oben noch<br />

feucht. Das Mischungsergebnis bei<br />

der Entleerung ist dann verhältnismäßig<br />

einheitlich. Eine gute Nachbelüftung<br />

im Getreidelager ist dringend<br />

geboten. Die Durchschnittsfeuchte<br />

sollte unter 14 % sein.<br />

Bild 9: Trocknungsanlage.<br />

Eigenbautrocknungen wie Kastenflächentrocknung,<br />

Wagentrocknung,<br />

Silorundtrockner haben einen untergeordneten<br />

Stellenwert bei Neuinvestitionen.<br />

Belüftungstrocknung. Die Zusicherungen,<br />

dass man Getreide mit 20 %<br />

Feuchte und 4 m Schütthöhe mit<br />

leicht angewärmter Luft von 2 – 3<br />

Grad auf eine Getreideendlagerfeuchte<br />

von 14 % abtrocknen kann<br />

ist stark zu bezweifeln. Wenn man bei<br />

diesen Überlegungen die Wassermenge<br />

des Getreides ermittelt und<br />

die Gleichgewichtsfeuchte mit einbezieht,<br />

dann kommt man zu dem<br />

Ergebnis: es kann nicht funktionieren!<br />

Getreidebelüftungseinrichtungen<br />

Der Abstand von Belüftungseinrichtungen<br />

ist Lagerhöhe geteilt durch 2.<br />

Zu berücksichtigen ist auch der Luftquerschnitt<br />

der Belüftungseinrichtung,<br />

damit überhaupt die geforderte<br />

Luftmenge durch das System gefördert<br />

werden kann. Grundsätzlich ist<br />

eine Mindestluftmenge von 30 m³/h<br />

je m³ Getreide zu planen, wobei der<br />

Luftwiderstand je m Getreideschütthöhe<br />

von ca. 30 – 40 mm Wassersäule<br />

(WS) einzurechnen ist. Wie in<br />

der Landtechnik üblich, werden Leistungsreserven<br />

und hohe Schlagkraft<br />

gebraucht. Die gleichen Vorgaben<br />

werden bei der Getreidebelüftung<br />

benötigt, da die richtigen Einsatzzeiten<br />

oftmals sehr kurz sind.<br />

Beispielberechnung der erforderlichen<br />

Luftmengen:<br />

Getreiderundsilo: 5,36 m Ø, 6,81 m<br />

hoch, 153 m³, 119 t Inhalt<br />

153 m³ Inhalt x 30 m³/h Luft = 4.590<br />

m³/h Mindestluftmenge<br />

6,81 m Silohöhe x 30 mm WS = 204<br />

mm WS Luftwiderstand<br />

Das Belüftungsgebläse 4,0 kW hat<br />

bei 204 mm WS Gegendruck eine<br />

Luftleistung von ca. 6.500 m³/h und<br />

ist hier gut geeignet.<br />

Getreideflachlager: 15 m lang, 5,50<br />

m breit, 6,00 m hoch, 495 m³, 380 t<br />

Inhalt<br />

495 m³ Inhalt x 30 m³/h Luft = 14.500<br />

m³/h Mindestluftmenge<br />

6,00 m Silohöhe x 30 mm WS = 180<br />

mm WS Luftwiderstand<br />

Das Belüftungsgebläse 4,0 KW hat<br />

bei 180 mm WS Gegendruck eine<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 15


Bild 10: Schlauchbelüfung im Rundsilo.<br />

Bild 11: zerstörte Schalen.<br />

Luftleistung von ca. 7.500 m³/h. Für<br />

die Belüftung sind 2 Teleskopkanäle<br />

und 2 Belüftungsgebläse mit zusammen<br />

15.000 m³/h Luftleistung erforderlich.<br />

Die Belüftung ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil bei der Nacherntebehandlung<br />

des Getreides. Die Getreidelagerbehälter<br />

müssen dementsprechend<br />

ausgerüstet werden:<br />

Rund- und Ecksilos auf dem flachen<br />

Betonboden mit Betontrichter. Silodurchführung<br />

300 Ø mit 3 Abgängen<br />

160 Ø mit Anschluss für Spezialbelüftungsschlauch<br />

mit Sonderlochung.<br />

Im Silo wird der Belüftungsschlauch<br />

je nach Silodurchmesser ca. 70 cm<br />

von der Silowand verlegt und an den<br />

2 Anschlussstutzen angeschlossen<br />

(Bild 10). Vom 3. Anschlussstutzen<br />

wird ein Belüftungsschlauch in den<br />

Betontrichter hineingelegt. Führungsschalen<br />

halten den Belüftungsschlauch<br />

in richtiger Stellung. Damit<br />

erreicht man eine preisgünstige und<br />

hervorragende Luftverteilung bis in<br />

den Betontrichter.<br />

Flachlager: Belüftungsschalen sind<br />

hier weniger oder gar nicht geeignet,<br />

da sie bei der Getreideauslagerung in<br />

der Regel der Frontladerschaufel<br />

zum Opfer fallen (Bild 11). Teleskop-<br />

Belüftungskanäle sind eine sehr gute<br />

Einrichtung (Bild 12). Sie haben<br />

einen Luftanschluss 300 Ø, werden<br />

dann größer und laufen konisch nach<br />

hinten zu.Für die Luftverteilung im<br />

Getreidelager sind diese ideal. Mit<br />

einem innenliegenden Zugseil werden<br />

sie mit dem Schlepper vor der<br />

Getreideentnahme aus dem Lager<br />

gezogen. Der Teleskopkanal ist bei<br />

Neubaulager als auch bei bestehendem<br />

Lager einsetzbar.<br />

Befahrbare Belüftungsroste müssen<br />

bei Neubau des Flachlagers mit eingebaut<br />

werden (Bild 6). Sie können<br />

mit Einbauschalung geliefert werden.<br />

In der Regel sind die Roste mit einer<br />

Radlast von 7 t befahrbar. Der Luftdurchgang<br />

soll ca. 10 % der Rostfläche<br />

sein. Weiter ist zu beachten, dass<br />

der Standardquerschnitt der Luftkanäle<br />

25 cm breit und 30 cm hoch ist.<br />

Je nach Länge des Luftkanales und<br />

der geforderten Luftmenge ist vielmals<br />

der Querschnitt zu klein<br />

gewählt. Das leistungsfähigste Belüftungsgebläse<br />

nützt wenig, wenn der<br />

Luftaustrittsquerschnitt der Belüftungseinrichtungen<br />

nicht beachtet<br />

wird. Gute Beratung ist hier gefordert.<br />

Mit Einbau dieser Kanäle ist der<br />

Kostenaufwand ca. 70 % höher als<br />

bei Teleskopkanälen. Jedes System<br />

hat Vor- und Nachteile.<br />

Bild 12: Teleskop-Belüftungskanäle.<br />

16<br />

Bild 13: Rundsilo mit Kanälen- und Trichterbelüftung.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Es ist immer darauf zu achten, dass<br />

alle Belüftungskanäle gleichzeitig je<br />

Silokammer belüftet werden!<br />

Außenrundsilos: Eine gute Belüftungseinrichtung<br />

und eine sinnvolle<br />

Getreideentnahme ist im Außensilo<br />

gefordert. Sehr gut bewährt haben<br />

sich Betontrichter, fachmännisch geplant<br />

und in die Fundamentplatte eingebaut.<br />

Nach Silomontage wird die<br />

Belüftungseinrichtung mit Blechkanälen<br />

als Einbauschalen und Spezialbelüftungsroste<br />

mit einer Luftdurchlässigkeit<br />

von über 40 % montiert,<br />

wobei Rohrleitungen Luft in den<br />

Betontrichter leiten. Nach diesem<br />

Einbau wird die Restfläche des Silobodens<br />

ausbetoniert (Bild 13).<br />

Investitionen in bessere Belüftungstechnik<br />

wären für manchen Betrieb<br />

sehr lohnend.<br />

Versetzen sie ihr Körnergebläse, mit<br />

dem sie bisher belüften, in den Ruhestand<br />

und ersetzen sie es durch ein<br />

Belüftungsgebläse mit weniger<br />

Anschlusswert aber mit 3-fach höherer<br />

Luftmenge bei geringerem<br />

Geräuschpegel. Mit weniger Energieverbrauch<br />

und geringerem Lärm<br />

erreichen Sie eine dreifach bessere<br />

Belüftung - eine lohnende Investition!<br />

Gleichgewichtsfeuchte bei Getreide<br />

Raps- Getreide- rel. Luftfeuchte<br />

feuchte feuchte<br />

7 % 12,5 % 55 %<br />

8 % 13 % 60 %<br />

9 % 14 % 65 %<br />

10 % 15 % 70 %<br />

13 % 16 % 75 %<br />

16 % 18 % 85 %<br />

20 % 90 %<br />

22 % 95 %<br />

Hier ist ersichtlich, mit welcher Luftfeuchte<br />

das Getreide belüftet werden<br />

darf. Bei einer Luftfeuchte von 65 %<br />

wird das Getreide mit einer Feuchte<br />

von 14 % weder getrocknet noch<br />

angefeuchtet. Solange in diesem<br />

Zustand belüftet wird, ändert sich an<br />

der Getreidefeuchte nichts. Auch<br />

wenn die Belüftungstemperatur wärmer<br />

oder kühler ist. Dies ist die<br />

Achse der richtigen Getreidebelüftung.<br />

Die allgegenwärtige und verbreitete<br />

Meinung und Empfehlung „wenn die<br />

Belüftungstemperatur 5 Grad kälter<br />

ist als die Getreidetemperatur dann<br />

kann mit jeder Luft belüftet werden,<br />

besonders in den kühlen Abendund<br />

Nachtstunden“ ist katastrophal<br />

falsch.<br />

Das physikalische Gesetz lautet:<br />

„Wird die Lufttemperatur um 1 Grad<br />

erhöht, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit<br />

um 5%. Wird die Lufttemperatur<br />

jedoch um 5 Grad erhöht, sinkt die<br />

rel. Luftfeuchte um 25 %”.<br />

Die Folgerung:<br />

90 % Luftfeuchte<br />

– 25 % durch Temperaturerhöhung<br />

= 65 % Luftfeuchte.<br />

Die allgegenwärtigen Belüftungsmaßnahmen<br />

sind auf dem Papier<br />

richtig. Die Praxis sieht jedoch ganz<br />

anders aus, da die Abkühlung des<br />

Getreides nicht eingerechnet<br />

wurde!<br />

Das Getreide wird mit der 5 Grad kälteren<br />

Luft belüftet und dementsprechend<br />

auch abgekühlt. In dem abgekühlten<br />

Getreidebereich ist also<br />

Getreidetemperatur und Lufttemperatur<br />

gleich. Die Temperaturerhöhung<br />

von 5 Grad für die Absenkung<br />

der Luftfeuchte um 25 % ist nicht<br />

mehr gegeben und das Belüftungsgebläse<br />

liefert 90 % feuchte Luft. Das<br />

Getreide unmittelbar an den Luftaustrittsöffnungen<br />

der Belüftungseinrichtung<br />

wir auf 20 % angefeuchtet.<br />

Da die Belüftungsgebläse oft die<br />

ganze Nacht und manchmal Tag und<br />

Nacht laufen, ist ein hoher Wassereintrag<br />

in das Getreide die Folge. Das<br />

Getreide ist hygroskopisch, nimmt<br />

also Wasser schnell auf und gibt es<br />

nur langsam wieder ab. Diese Wasseraufnahme<br />

ist daher sehr abgegrenzt.<br />

Das bedeutet, dass nur<br />

unmittelbar nach der Belüftungseinrichtung<br />

das Getreide angefeuchtet<br />

wird, je nach Menge des Wassereintrages.<br />

Das darüber liegende Getreide<br />

wird weniger angefeuchtet da das<br />

überschüssige Wasser der Luft bis<br />

dahin vom vorgelagerten Getreide<br />

aufgesaugt wurde.<br />

Ein weiteres Ereignis greift noch ein:<br />

die Luft geht den Weg des geringsten<br />

Widerstandes. Die Korndichte ist<br />

direkt an der Siloinnenwand geringer<br />

als im übrigen Silo. Dies hat zur<br />

Folge, dass an der Siloinnenwand<br />

eine höhere Luftgeschwindigkeit<br />

besteht und dadurch entsprechend<br />

mehr hohe Feuchtigkeit durch die<br />

Luft befördert wird. Diese Feuchtigkeit<br />

wird von dem angrenzenden<br />

Getreide aufgenommen und es<br />

erreicht so 20 % Getreidefeuchtigkeit.<br />

Diese Schichtdicke ist wiederum<br />

von der falschen Belüftungsdauer<br />

abhängig. Nicht Sonneneinstrahlung<br />

oder undichter Beton ist dann an<br />

angeschimmeltem Getreide an der<br />

Siloinnenwand und am Betonboden<br />

mit Betontrichter die Ursache, sondern<br />

die skandalösen Belüftungsmaßnahmen.<br />

Diese feuchten Getreideschichten<br />

können nicht mehr im<br />

Silo abgetrocknet werden. Der totale<br />

Verderb ist die Folge. Getreide kann<br />

verdorben sein auch ohne sichtbarem<br />

Schimmel oder Schimmelgeruch.<br />

Getreidelagerdauer<br />

Getreide- Lagertem- Lagerdauer<br />

feuchte % peratur °C<br />

12,0 – 15,0 10 – 12 Dauerlager<br />

15,0 – 16,5 9 – 10 Dauerlager<br />

16,5 – 18,0 8 – 10 5 Monate<br />

Diese niedrigen Temperaturen können<br />

sofort nach der Getreideeinlagerung<br />

nur mit einem Kühlgerät<br />

erreicht werden. Vor der Getreideeinlagerung<br />

sind die Silos sauber zu reinigen,<br />

besonders anhaftendes und<br />

angeschimmeltes Getreide ist zu entfernen.<br />

Sauberkeit und Hygiene ist<br />

die halbe Miete! Bei der Einlagerung<br />

ist Schüttkegelbildung besonders im<br />

Flachlager zu verhindern (Grafik 1<br />

und Bild 14). Die Einlagerung mit<br />

einer Rieselschnecke ist dabei von<br />

besonderem Vorteil. Nach der Einlagerung<br />

ist das Getreide einzuebnen<br />

um eine gleichmäßige Belüftung zu<br />

erreichen.<br />

Getreidebelüftung<br />

Mit dem Belüften des Getreides ist<br />

sofort bei der Einlagerung zu beginnen,<br />

wenn die Belüftungseinrichtungen<br />

gut überdeckt sind. Die mikrobielle<br />

Verschlechterung beginnt<br />

bereits bei der Einlagerung! Der<br />

Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich<br />

(Schwitzprozess) setzt sofort<br />

ein. Die Getreidekörner haben auf<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 17


Grafik 1, Schnitt durch ein Silo: Hier wurde alles falsch gemacht: In der<br />

Mitte des Silo befindet sich ein Schüttkegel. Hier liegen die Körner<br />

zusammen mit Verunreinigungen eng aneinander. An den Innenseiten der<br />

Außenwände ist zwischen den Körnern mehr Platz als im restlichen Silo.<br />

Durch entstehende Thermik bewegt sich ein Luftstrom an den Außenwänden<br />

zur Mitte des Silo. Dabei wird die Luft wärmer und nimmt<br />

dadurch mehr und mehr Feuchtigkeit von den Körnern auf. An der Spitze<br />

des Schüttkegels (dieser hat einen Durchmesser von etwa 60 bis 90 cm)<br />

entsteht ein warmes und feuchtes Klima: ideale Bedingungen für das<br />

unerwünschte Austreiben der Körner, siehe Bild Nr. 14.<br />

dem Feld unterschiedliche Feuchtgehalte.<br />

Von 8 % - 25 % Feuchte und<br />

Nachschuss hat noch höhere Feuchte.<br />

Das Wasser der feuchten Körner<br />

tritt sofort aus und die trockenen Körner<br />

nehmen dieses auf. Bei diesem<br />

Vorgang ist ein regelrechter Dampf<br />

im Getreidelager. Genau zu diesem<br />

Zeitpunkt können mit warmer und<br />

trockener Luft (30 m³/h und mehr)<br />

unnötiges Wasser und Wärme ausgeblasen<br />

werden. Sie sollten zu diesem<br />

Zeitpunkt einmal von oben in<br />

das Silo schauen um zu erkennen<br />

was da geschieht. Was jetzt versäumt<br />

wird kann später nicht mehr aufgeholt<br />

werden, denn die trockenen Körner<br />

haben dann diese Feuchtigkeit<br />

aufgenommen! Außerdem haben in<br />

dem sehr warmen und feuchten<br />

Klima Pilze beste Lebensbedingungen<br />

und vermehren sich explosionsartig.<br />

Diese Anfangsbelüftung ist den ganzen<br />

Tag durchzuführen, bis die Luftfeuchtigkeit<br />

gegen Abend 65 %<br />

erreicht hat. Würde weiter mit Luftfeuchte<br />

über 65 % belüftet, so erfolgte<br />

eine Getreideanfeuchtung. Warum<br />

anfangs belüften mit warmer und trockener<br />

Luft unter 65 %? Nur warme<br />

Luft kann Feuchtigkeit aufnehmen<br />

und aus dem Getreide transportieren.<br />

Kalte Luft kann keine Feuchtigkeit<br />

aufnehmen. Auf keinen Fall darf<br />

mit einem Heizgerät erwärmte Luft<br />

eingeblasen werden, denn es würde<br />

eine Untertrocknung im unteren Silobereich<br />

erfolgen und die aufgenommene<br />

Feuchtigkeit im darüber liegenden<br />

kühlerem Getreide wieder<br />

abgegeben werden. Ein weiteres<br />

Naturgesetz, welches im Silo wirkt ist<br />

die Verdunstungskälte. Wird mit warmer<br />

Luft Oberflächenfeuchtigkeit verdunstet<br />

entsteht Kälte. Je mehr Luft<br />

durchs Getreide geblasen wird,<br />

umso mehr wird es entfeuchtet und<br />

abgekühlt. Da das Getreide im Silo<br />

einen Nachreifeprozess vollzieht bei<br />

dem erneut Wasser aus den Körnern<br />

austritt, sollte in den folgenden<br />

Tagen weiter mit naturwarmer Luft<br />

unter 65 % Feuchtigkeit belüftet werden.<br />

Der Gesunderhaltungserfolg<br />

des Getreides ist dadurch sehr hoch.<br />

Nach allen Belüftungsmaßnahmen<br />

muss man den Belüftungsanschluss<br />

am Silo verschließen, damit keine<br />

kühle und feuchte Luft gerade in der<br />

Nacht in das Getreide gelangen kann.<br />

Bild 14: So etwas können Sie vermeiden.<br />

18<br />

Bild 15: 4 Rohre zur gleichmäßigen Getreideverteilung.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>


Im Silo entsteht eine Thermik, die<br />

diese Außenluft ansaugen würde. In<br />

der folgenden Zeit ist die Getreidetemperatur<br />

der Außentemperatur<br />

anzugleichen, um Schwitzwasserbildung<br />

an den Siloinnenwänden zu<br />

vermeiden. Nicht die schnelle<br />

Abkühlung des Getreides nach der<br />

Einlagerung ist im Sommer möglich<br />

und entscheidend, sondern die<br />

schnelle Oberflächenentfeuchtung<br />

des Getreides mit naturwarmer Luft<br />

ist maßgeblich. Richtig belüftet ist,<br />

wenn nach dem Einschalten des<br />

Belüftungsgebläses der typische<br />

Getreidegeruch nicht mehr zu erkennen<br />

ist. Auch wenn das Getreide auf<br />

10 – 12 Grad C abgekühlt ist und<br />

Dauerlagertemperatur erreicht hat,<br />

ist auch im Winter bei Minusgrade zu<br />

belüften um die Getreidetemperatur<br />

weiter abzusenken auf etwa 4 - 6<br />

Grad C. So ist dann die Gesunderhaltung<br />

des Getreides bis zur nächsten<br />

Ernte gesichert. Pilze und tierische<br />

Schädlinge haben keine Lebensgrundlagen<br />

mehr.<br />

Die Belüftung mit einem Kühlgerät<br />

würde große Vorteile bringen, da das<br />

Getreide ungeachtet der Außentemperatur<br />

und Luftfeuchte auf Endlagertemperatur<br />

abgekühlt werden kann.<br />

Bevor jedoch das Kühlgerät eingesetzt<br />

wird, sollte direkt bei der Getreideeinlagerung<br />

mit einem Belüftungsgebläse<br />

und warmer Umgebungsluft,<br />

wie schon beschrieben, verfahren<br />

werden. Durch diese Vorbelüftung<br />

und Vorkühlung wäre die Einsatzzeit<br />

des Kühlgerätes kürzer. Wenn das<br />

Kühlgerät eingesetzt ist, dann muss<br />

es ununterbrochen laufen, bis die<br />

Endlagertemperatur erreicht ist. Es<br />

an warmen Tagen wegen der geringeren<br />

Abkühlungsleistung abzuschalten<br />

ist falsche Sparsamkeit. Ein<br />

Kühlgerät, welches in Gemeinschaft<br />

angeschafft wird, könnte damit sehr<br />

wirtschaftlich eingesetzt werden.<br />

Bei so durchgeführten Belüftungsmaßnahmen<br />

zur Gesunderhaltung<br />

des Getreides ist zu überlegen, ob<br />

der Einsatz einer Säurebehandlung<br />

des Getreides noch erforderlich ist.<br />

Diese Behandlung ist ein wesentlicher<br />

Kostenfaktor.<br />

Bei der Trocknung wird mit erhitzter<br />

Luft und Luftmengen von 900 – 1.300<br />

m³/h dem Korn Wasser entzogen.<br />

Bei der Belüftung mit naturwarmer<br />

und trockener Luft und einer Luftmenge<br />

von 30 m³/h kann nur eine<br />

Oberflächenabtrocknung des Kornes<br />

und mit kalter Luft eine Abkühlung<br />

erreicht werden. Die Einlagerungsfeuchte<br />

des Getreides bleibt im<br />

Wesentlichen erhalten.<br />

Zusammenfassung:<br />

- Wichtig ist bereits die richtige<br />

Auswahl der Getreidesorten<br />

- Kontrolle der Ernte auf Feuchtigkeit<br />

und Verunreinigung (evtl. DON<br />

überprüfen lassen)<br />

- Vorreinigung<br />

- Belüftungseinrichtung muss auf<br />

das Silo abgestimmt sein.<br />

- Sobald Belüftungsschläuche oder<br />

-Roste gut mit Körnern bedeckt<br />

sind, muss die Belüftung aktiviert<br />

werden<br />

- wenn möglich, Siloinhalt zusätzlich<br />

trocknen und kühlen<br />

- regelmäßig Temperatur und<br />

Feuchtigkeit messen und prüfen<br />

- auch im Winter belüften<br />

- lassen Sie sich vor einem geplanten<br />

Neu- oder Umbau von einem<br />

Fachmann beraten.<br />

Durch die Nacherntebehandlung<br />

des Getreides kann keine Qualitätsverbesserung<br />

erreicht werden. Die<br />

auf dem Feld entstandenen Pilzbelastungen<br />

bleiben erhalten, lediglich<br />

eine weitere Qualitätssicherung bei<br />

richtigen Maßnahmen ist erreichbar.<br />

Nur optimale und beste Getreidegrundlage<br />

schafft die Voraussetzungen<br />

für gesunde Tiere und deren<br />

hohen Leistungen. Gerade die oft<br />

geringen Deckungsbeiträge fordern<br />

zur optimalen Futterqualität heraus.<br />

Heribert Waltinger<br />

Michael Holzner<br />

Kontakt:<br />

Heribert Waltinger<br />

Tel.: 08742 8658<br />

Mobil: 0171 6713225<br />

E-<strong>Mai</strong>l:<br />

waltinger.bachmuehle@t-online.de<br />

WALTINGER<br />

Getreidetechnik • Landwirtschaftlicher Anlagenbau<br />

Heribert Waltinger GmbH<br />

Getreidetechnik<br />

Am Lagerhaus 4<br />

97464 Oberwerrn<br />

Tel.: 09726 700 oder 09726 709<br />

Fax: 09726 1729<br />

Mobil: 0171 1760278 (Frank Waltinger)<br />

E-<strong>Mai</strong>l:<br />

waltinger.oberwerrn@freenet.de<br />

Belüftungsgebläse.<br />

v. li. Puffersilos, Vorreiniger, Trocknungsanlage.<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 19


Fachleute zu Besuch<br />

Zu einem Meinungsaustausch über<br />

die Qualität junger und hoffnungsvoller<br />

Besamungseber traf man sich<br />

am 18. April in Kammerlehen.<br />

Von staatlicher Seite machten sich<br />

Maria Hager und Xaver Schmid<br />

(beide vom Fachzentrum für <strong>Schweine</strong>zucht<br />

und -haltung am AELF<br />

Landshut) auf den Weg zu einem der<br />

Vorführräume an der Eberstation<br />

Kammerlehen. Als Vorsitzender des<br />

Landshuter Ferkelerzeugerringes war<br />

auch Michael Wittmann geladen.<br />

Wegen des günstigen Wetters war er<br />

aber durch die Feldarbeit verhindert.<br />

Von Seiten der Bayern-Genetik<br />

waren Vorstand Josef Häfel,<br />

Bereichsleiter Dr. Cord Lellbach,<br />

Außendienstmitarbeiter Armin Prosteder<br />

und Laborleiter Josef Limmer<br />

anwesend.<br />

Von den Tierpflegern wurden zehn<br />

Pietrain-Eber vorgeführt. Gezeigt<br />

wurden sieben Waldo-Söhne aus<br />

fünf verschiedenen Zuchtbetrieben,<br />

sowie je ein Menne, Holtby und<br />

Moos-Sohn. Die Beteiligten waren<br />

sich einig, dass fast alle Tiere dem<br />

vom Markt geforderten Typ entsprechen:<br />

rahmige Tiere mit besten<br />

Tageszunahmen, Länge, aufgezogenem<br />

Bauch, kräftigem Fundament,<br />

nicht zu fleischbetont und einer harmonischen<br />

Erscheinung. Naturgegeben<br />

konnte nicht jedes Tier in allen<br />

Bereichen gleichzeitig restlos überzeugen.<br />

Ziel ist es, gleichwertige und damit<br />

austauschbare Eber bereit zu stellen,<br />

um damit schnellwüchsige und<br />

hochwertige Mastendprodukte zu<br />

erreichen.<br />

Edwin Eifler, Bayern-Genetik<br />

v. li.: Xaver Schmid, Josef Limmer, Maria Hager, Dr. Cord Lellbach, Armin<br />

Prosteder.<br />

Waldo-Sohn Wapico 95996 von Züchter Georg Kügel<br />

Holtby-Sohn Hobbit 63117 von Züchter Alois Lagleder besticht mit seiner<br />

Länge.<br />

20<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!