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<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
PRRS-Wurf.<br />
nachweis ist wünschenswert, aber<br />
nicht fehlerfrei und wesentlich<br />
schwieriger. Betrachten wir zuerst<br />
die Untersuchung auf Antikörper. Ein<br />
bewährtes Schema ist es, 10 Blutproben<br />
von Sauen zu nehmen, die Probleme<br />
gezeigt haben. Dieselben<br />
Sauen werden vier Wochen nach der<br />
ersten Beprobung noch einmal<br />
geblutet und abermals auf PRRSV<br />
Antikörper untersucht. Werden PRRS<br />
unverdächtige und ungeimpfte Jungsauen<br />
gekauft, so ist es sinnvoll die<br />
Tiere vier Wochen nach dem Kontakt<br />
mit der Sauenherde zu untersuchen.<br />
Soll das Virus direkt mittels PCR<br />
nachgewiesen werden, so findet<br />
man den Erreger am wahrscheinlichsten<br />
zum Ende der Ferkelaufzucht.<br />
Auch hier hat es sich bewährt<br />
mindestens zehn Ferkel einer Gruppe<br />
zu untersuchen. Besteht der PRRS<br />
Verdacht in der Mast, so können<br />
frisch erkrankte unbehandelte Tiere<br />
in die Sektion gehen und zusätzlich<br />
wird empfohlen wiederum mindestens<br />
zehn Blutproben erkrankter<br />
Mastschweine auf PRRSV Antikörper<br />
und auch mittels PCR direkt auf<br />
PRRSV untersuchen zu lassen. Aus<br />
den vorliegenden Ergebnissen kann<br />
der Hoftierarzt dann eine fundierte<br />
PRRS Diagnose stellen.<br />
Bindehautentzündung ausgelöst durch PRRS.<br />
Bei der PRRSV Bekämpfung stellen<br />
sich grundlegende Fragen. Kann der<br />
Erreger Eintrag mit hoher Sicherheit<br />
nachvollzogen werden und die Ursache<br />
für die Zukunft ausgeschlossen<br />
werden, so macht es durchaus Sinn<br />
an die Sanierung sprich Erreger Verdrängung<br />
zu denken. Die Eradikation<br />
des PRRS Virus mit oder ohne Impfung<br />
ist einzelbetrieblich zu planen<br />
und umzusetzen. Es erfordert eine<br />
ganze Reihe von Management Maßnahmen,<br />
um zum Ziel zu kommen.<br />
Die Kosten für eine evtl. Auslagerung<br />
der Ferkelaufzucht, die Reduktion<br />
des Bestandes etc. müssen im Vorfeld<br />
genau kalkuliert werden. Die<br />
Ertragsausfall-Versicherung übernimmt<br />
bei Neuinfektionen evtl. einen<br />
Teil der Aufwendungen und Ausfälle,<br />
die im Zuge der Sanierung anfallen.<br />
Die Einführung der Impfung gegen<br />
das PRRSV ist angebracht, wenn der<br />
Infektionsweg nicht erkennbar bzw.<br />
auch in Zukunft nicht vermeidbar ist.<br />
Betrachten wir die möglichen Vektoren<br />
für einen PRRSV Eintrag. Wichtigste<br />
Eintragsquelle ist sicher der<br />
Tierverkehr. Beim Zukauf positiver<br />
Jungsauen oder Ferkel wird ein<br />
negativer Bestand schnell PRRSV<br />
aufnehmen und wie beschrieben<br />
eine deutliche Immunreaktion zeigen.<br />
Das heißt nicht, dass es auch<br />
zur Ausbildung von Krankheitssymptomen<br />
kommen muss. Die Infektion<br />
führt auch nicht zu einer schnellen