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40.Jahrgang_2015.04

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INNSBRUCK – BOZEN 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015<br />

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Zusammenarbeit und<br />

wünschen ein frohes<br />

Weihnachtsfest!<br />

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René Prasky - Inhaber/Geschäftsführer<br />

Kathrin Prasky - Büro/Buchhaltung<br />

Claudia Scheuring - Büro<br />

Leonhard Holzer - Verlag/Vertrieb<br />

Manfred Stecher - Verlag/Vertrieb<br />

Matthias Hoffmann - Produktion<br />

Silvia Spieker - Versand/Logistik<br />

Petra Kyselova - Innendienst<br />

Rainer Würnsehr - Außendienst<br />

Roland Wagner - Außendienst<br />

Sisi Kagerl - Außendienst<br />

Harti Pilsner - Außendienst<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015<br />

BOGNER KLASSIK<br />

G E R M A N Y


TONLEITER<br />

Fotos (3): privat<br />

Ein spannender Volksmusikherbst<br />

geht zu Ende und schön langsam<br />

macht sich allerorts die Vorfreude auf<br />

eine der wohl schönsten Zeiten im Jahreskreis<br />

breit: auf den Advent – mit all<br />

seinen besinnlichen Liedern und Weisen.<br />

Es ist aber auch eine Zeit, in der<br />

viele von uns ganz besonders gefordert<br />

und gefragt sind. Vielleicht gelingt es ja<br />

dem einen oder anderen, es dieses Jahr<br />

ein bisschen ruhiger anzugehen.<br />

Die letzten Monate im volksmusikalischen<br />

Tirol waren allerdings alles andere<br />

als ruhig und geprägt durch die vielen<br />

Veranstaltungen allerorts. Wer beispielsweise<br />

bei „Aufg’horcht in Innsbruck“,<br />

beim ORF-Singtag im Messezelt oder<br />

auch beim 5. Tiroler Volksliedwettbewerb<br />

„A Liadl lassts hearn“ mit dabei<br />

war, kann bestätigen, dass die Volksmusik<br />

in Tirol äußert lebendig ist, pulsiert<br />

und viele Menschen begeistert und beseelt.<br />

Begeistern und beseelen wollen wir euch<br />

auch mit dem bevorstehenden Tiroler<br />

Adventsingen, das heuer unter dem Motto<br />

„Es wird ein Stern aufgehen“ steht.<br />

Wir laden euch alle recht herzlich dazu<br />

ein und wünschen allen Leserinnen und<br />

Lesern unserer Vereinszeitschrift geruhsame<br />

Feiertage, einen guten Rutsch und<br />

vor allem einen angenehmen Start in das<br />

neue Jahr!<br />

Peter Margreiter<br />

Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />

as Volk, das im Dunkel lebt,<br />

„Dsieht ein helles Licht; über denen,<br />

die im Land der Finsternis wohnen,<br />

strahlt ein Licht auf.“ (Jes 9,1) Es war<br />

unter anderem diese prophetische Bibelstelle,<br />

die Eva Bruckner und Ernst<br />

Schusser im Jahr 1996 als Inspiration<br />

für jenes Lied diente, mit dem auch<br />

das vorliegende Heft betitelt ist: „Es<br />

wird ein Stern aufgehen“. Unzählige<br />

Plakate, Zeitungstitel und Veranstaltungen<br />

verkünden seither diese Botschaft.<br />

Auch das heurige Tiroler Adventsingen<br />

muss wohl unter einem guten Stern stehen<br />

– wird es doch ebenfalls von dieser<br />

Botschaft begleitet. Grund genug, das<br />

Phänomen des Sterns von Betlehem in<br />

diesem Heft näher zu beleuchten. Vielleicht<br />

entdecken Sie aber auch in einem<br />

der hier abgedruckten Musikstücke<br />

Melodiefragmente des zitierten Liedes<br />

wieder. Das Lied hingegen, das um die<br />

Welt ging – Stille Nacht –, haben wir<br />

zwar nicht abgedruckt, aber wir haben<br />

dessen Hintergrund beleuchtet. Außerdem<br />

geben wir Einblicke in das mit dem<br />

Immateriellen Kulturerbe bedachte Anklöpfeln<br />

im Tiroler Unterland, wir halten<br />

unter anderem Rückschau auf das<br />

Brauchtum im Tiroler Adventsingen und<br />

wir erlauben uns eine Vorschau auf diese<br />

volksmusikalische Großveranstaltung<br />

im heurigen Jahr, die eine Überraschung<br />

bringen wird. Aber lesen Sie selbst darüber<br />

und über vieles mehr im Inneren<br />

des Heftes und genießen Sie die „stillste<br />

Zeit im Jahr“.<br />

Mit dem Advent beginnt im liturgischen<br />

Festkreis ein neues<br />

Kirchenjahr, das für uns Sänger und<br />

Musikanten viele schöne Lieder und<br />

Melodien bereithält. Die ausgewählten<br />

Beiträge, Lieder und Musikstücke dieser<br />

Ausgabe unseres Vereinsmagazins<br />

„G‘sungen & G‘spielt“ laden zum Vertiefen<br />

dieser besonderen Zeit durch Lesen<br />

und Musizieren ein.<br />

Das Jahr 2015 hat für den Tiroler Volksmusikverein<br />

und den Südtiroler Volksmusikkreis<br />

einiges an neuen Aktionen<br />

und Initiativen gebracht, die von den<br />

volksmusikbegeisterten Menschen in<br />

ganz Tirol gerne angenommen wurden.<br />

Das Wieder-selber-Singen und -Musizieren,<br />

das Leben-zum-Klingen-Bringen<br />

zieht sich durch die vielen volksmusikalischen<br />

Angebote wie ein roter<br />

Faden durch.<br />

Vor allem das Singen, das Ausprobieren<br />

und Finden der eigenen Stimme mit ihren<br />

facettenreichen Klangfarben schafft<br />

immer wieder Gemeinschaftserlebnisse,<br />

macht Freu(n)de und fördert zudem die<br />

Gesundheit. Nutzen wir die vielen Gelegenheiten<br />

zum Singen, Musizieren und<br />

Tanzen und bringen wir das Leben zum<br />

Klingen. Auch für das neue Jahr 2016<br />

möge uns allen Gemeinschaft, Freude<br />

und Gesundheit beschieden sein.<br />

Gernot Niederfriniger<br />

Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />

Yvonne Kathrein<br />

Leiterin des Redaktionsteams<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 3


SEITENWEIS<br />

INT´RESSANTERWEIS<br />

5 DAS GEHEIMNIS DES STERNS<br />

8 HEILIGE UND DIE MUSIK<br />

10 DER MANN HINTER DEN KULISSEN<br />

11 ANKLÖPFELN IM TIROLER UNTERLAND<br />

14 STILLE NACHT AM BROADWAY<br />

16 EINE „PASTORELLE AUS GLURNS“<br />

RÜCKSICHT<br />

17 „SING MA A TIROLER LIAD“<br />

18 VOLKSMUSIK – (M)/(S)EIN LEBEN<br />

BILDLWEIS<br />

20 AUFG´HORCHT RÜCKBLENDE<br />

RÜCKSICHT<br />

22 AUFG´HORCHT IN INNSBRUCK<br />

23 A LIADL LASST´S HEARN!<br />

24 OSTTIROLER SING- UND<br />

MUSIZIE RWOCHENENDE<br />

25 RAUSCHENDER KLANG DER OSTTIRO<br />

LER HACKBRETTER<br />

26 ADVENT- UND WEIHNACHTSBRAUCH-<br />

TUM IM TIROLER ADVENTSINGEN<br />

GEBIETSWEIS<br />

28 VOLKSMUSIKLANDSCHAFT VINSCHGAU<br />

STELLT´S ENK VOR<br />

30 TIROLER TRADITIONSLABEL<br />

32 DIE STUALAUSMUSIG<br />

34 DIE GRÖDNER GEIGENMUSIG<br />

35 EVENTKULTUR<br />

KREIZWEIS<br />

36 ZWEI GEDICHTE, NOCH OHNE MELODIE<br />

STÜCKWEIS<br />

38 PASTORELLE AUS GLURNS<br />

40 ZEISLER KRIPPEN WALZER<br />

42 IHR HIRTEN, STEHET ALLE AUF<br />

43 ES WIRD EIN STERN AUFGEHEN<br />

44 NIKOLAUS LIED<br />

PROBEWEIS<br />

45 SEMINARE<br />

MÅNNSBILD<br />

48 BERUF UND BERUFUNG<br />

VORSICHT<br />

52 VERANSTALTUNGEN<br />

57 VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />

VEREINSMEIEREI<br />

62 SYSTEMPARTNER 2015/2016<br />

64 BESTELLBAR<br />

SCHEIBCHENWEIS<br />

65 WEIHNACHTLICHE SAITENMUSIK,<br />

S´ZEITRADL, WEIHNACHTSMESSE<br />

66 DIE THIERSEETALER<br />

IMPRESSUM<br />

G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,<br />

ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/39 55 66, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.<br />

tiroler-volksmusikverein.at Bürozeiten: MO 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@uibk.ac.at<br />

Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz Hermeter, Lisa Thurner Beiträge<br />

aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: 0039/0471/970555, Fax 980922, E-Mail: info@volksmusikkreis.<br />

org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: MO bis FR 08.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 15.00 Uhr Verlag: rabemedia gmbh, Hohe-Munde-Straße 61,<br />

6100 Seefeld in Tirol Grafische Gestaltung: WerkStadt, Kommunikationsagentur GmbH, Schwabstraße 4, 6170 Zirl, office@werk-stadt.info Druck:<br />

Niederösterreichisches Pressehaus, Druck und Verlagsgesellschaft.m.b.H., 3100 St-Pölten Auflage: 2.200 Stück Redaktionsschluss für das März-<br />

Heft: 16. Jänner 2016. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Andre Schönherr<br />

Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel sind nicht unbedingt als Meinung des Herausgebers anzusehen.<br />

Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org<br />

4<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

DAS GEHEIMNIS DES STERNS<br />

Weihnachten ohne den Stern von Bethlehem gibt es nicht,<br />

doch was steckt dahinter<br />

Text: Lisa Thurner<br />

Was wäre Weihnachten ohne Sterne?<br />

Unvorstellbar. Es gibt sie in<br />

allen erdenklichen Varianten: sei es als<br />

Dekoration aus Holz, Glas, Porzellan,<br />

Stoff, Karton oder Metall, die verschiedensten<br />

Keksformen – normal oder mit<br />

Kometenschweif –, der Stern über der<br />

traditionellen Weihnachtskrippe oder<br />

der Stern des Sternenträgers der Heiligen<br />

Drei Könige. In der Weihnachtsgeschichte<br />

ist die Himmelserscheinung<br />

prominent vertreten. Außerdem ist<br />

der Himmelskörper aus einigen Weihnachtsliedern<br />

und -gedichten nicht wegzudenken.<br />

Doch was verbirgt sich hinter<br />

dem Stern? Was haben Theologen und<br />

Astronomen dazu zu sagen?<br />

In so manch einer frei erzählten Weihnachtsgeschichte<br />

folgen nicht nur die<br />

Sterndeuter dem Stern nach Bethlehem,<br />

auch die Hirten auf dem Feld sehen den<br />

Himmelskörper und gehen ihm bis zum<br />

Stall nach. Bei vielen weihnachtlichen<br />

Krippenspielen ist der Stern über der<br />

Krippe zu finden. Allerdings gibt es für<br />

diese Beispiele keine Belege in der Bibel.<br />

Er ist wissenschaftlich gesehen sehr<br />

dürftig beschrieben.<br />

Der biblische Stern<br />

Als Stern von Bethlehem, auch Dreikönigsstern,<br />

Weihnachtsstern oder Stern<br />

der Weisen, wird eine Himmelserscheinung<br />

bezeichnet, die nach dem Matthäusevangelium<br />

Sterndeuter oder Weise<br />

zum Geburtsort Jesu Christi geführt hat.<br />

„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes<br />

in Bethlehem in Judäa geboren worden<br />

war, kamen Sterndeuter aus dem Osten<br />

nach Jerusalem und fragten: Wo ist der<br />

neugeborene König der Juden? Wir haben<br />

seinen Stern aufgehen sehen und<br />

sind gekommen, um ihm zu huldigen“<br />

(Mat, 2,1-2,2). „Nach diesen Worten des<br />

Stern über Bethlehem,<br />

zeig uns den Weg, führ<br />

uns zur Krippe hin,<br />

zeig, wo sie steht.<br />

Königs machten sie sich auf den Weg.<br />

Und der Stern, den sie hatten aufgehen<br />

sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort,<br />

wo das Kind war; dort blieb er stehen.<br />

Als sie den Stern sahen, wurden sie von<br />

großer Freude erfüllt. Sie gingen in das<br />

Haus und sahen das Kind und Maria,<br />

seine Mutter (Mat, 2,9-2,11).“<br />

Der Stern wird nur bei Matthäus erwähnt.<br />

Bei ihm gibt es keine Hirten und<br />

keine singenden Engel. Jesus wurde<br />

in diesem Evangelium in einem Haus<br />

geboren, nicht in einem Stall. Dafür<br />

werden aber Herodes und der spätere<br />

Kindsmord beschrieben, der mitunter<br />

als Ursache für die Flucht nach Ägypten<br />

gilt. Der Evangelist spricht weder von<br />

Königen, noch nennt er ihre Namen,<br />

noch benutzt er die Zahl Drei, wie es die<br />

spätere Legende der Heiligen Drei Könige<br />

tut.<br />

Im Evangelium nach Lukas findet man<br />

Hirten und Engel. Lukas schildert die<br />

beschwerliche Reise nach Bethlehem<br />

wegen der von Augustus veranlassten<br />

Volkszählung, die Herbergssuche und<br />

die Geburt im Stall. Es steht geschrieben:<br />

„In jener Gegend lagerten Hirten<br />

auf freiem Feld und hielten Nachtwache<br />

bei ihrer Herde. Da trat der Engel des<br />

Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn<br />

umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,<br />

der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet<br />

euch nicht, denn ich verkünde euch eine<br />

große Freude, die dem ganzen Volk zuteil<br />

werden soll: Heute ist euch in der<br />

Stadt Davids der Retter geboren; er ist<br />

der Messias, der Herr. Und das soll euch<br />

als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind<br />

finden, das, in Windeln gewickelt, in einer<br />

Krippe liegt. Und plötzlich war bei<br />

dem Engel ein großes himmlisches Heer,<br />

das Gott lobte und sprach: Verherrlicht<br />

ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist<br />

Friede / bei den Menschen seiner Gnade.<br />

Als die Engel sie verlassen hatten und in<br />

den Himmel zurückgekehrt waren, sagten<br />

die Hirten zueinander: Kommt, wir<br />

gehen nach Bethlehem, um das Ereignis<br />

zu sehen, das uns der Herr verkünden<br />

ließ.“ (Lk 2,8-2,15).<br />

Wenn man die beiden Evangelien getrennt<br />

betrachtet, so fallen einem einige<br />

Ungereimtheiten auf. „Die Mehrheit der<br />

Wissenschaftler geht davon aus, dass<br />

vieles in der Kindheitsgeschichte des<br />

Matthäus erfunden wurde. Er könnte<br />

verschiedene Begebenheiten aus der<br />

früheren Geschichte als Vorlage verwendet<br />

haben. In den ersten zwei Kapiteln<br />

zitiert er vier Prophezeiungen jüdischer<br />

Tradition. In der frühen Kirche<br />

waren Sterndeuter problematisch. Diese<br />

‚Problematik’ der Sterndeuter gilt bei<br />

einigen Wissenschaftlern als Indiz der<br />

Echtheit: Die Christen waren keine Fans<br />

von Astrologen. Sie hätten sie nicht<br />

einfach erfunden“, erzählt Dr. Andrew<br />

Doole von der Theologischen Fakultät<br />

in Innsbruck. In der orthodoxen Kirche<br />

wird der Stern schwarz dargestellt<br />

mit einem Strahl auf Jesus Christus. Für<br />

die Zeugen Jehovas gelten Sterne und<br />

Sterndeuter nach wie vor als Werke des<br />

Satans.<br />

Eine einheitliche Weihnachtsgeschichte<br />

entstand aus der Zusammenführung und<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 5


INT´RESSANTERWEIS<br />

Anbetung der Heiligen Drei Könige (Giotto di Bondone, Cappella degli Scrovegni, Padua). Deutlich zu sehen ist ein<br />

kometenähnlicher Stern.<br />

vielfältigen Deutung verschiedener biblischer<br />

Textmotive. Im Christentum und<br />

darüber hinaus werden diese Geschichten<br />

zahlreich rezipiert und dargestellt.<br />

Künstlerische Darstellung<br />

Nicht nur in Geschichten, Gedichten<br />

oder Liedern wird die Geburt Jesu behandelt,<br />

auch Künstler nehmen sich<br />

dieser Thematik an, beispielsweise der<br />

italienische Maler Giotto di Bondone.<br />

Er stellte Augenblicke aus dem Leben<br />

Jesu im Freskenzyklus in der Cappella<br />

degli Scrovegni all’Arena in Padua<br />

dar. Er schuf dieses Werk von 1304 bis<br />

1306. Eine berühmte Szene ist die Anbetung<br />

der Heiligen Drei Könige, in der<br />

ein kometenähnlicher Stern am Himmel<br />

schwebt. Diesen hat er vermutlich gemalt,<br />

weil er selbst Zeuge des Halleyschen<br />

Kometen von 1301 wurde. Giotto<br />

di Bondone ist dafür verantwortlich,<br />

dass die Leute heute noch glauben, ein<br />

Stern mit Kometenschweif gehöre über<br />

die Krippe.<br />

Die Herkunft des Sterns wollte man seit<br />

jeher erklären. Die vielfältigsten Theorien<br />

sind dabei entstanden. In der Antike<br />

und im Mittelalter war die Kometentheorie<br />

sehr beliebt. Allerdings gibt es<br />

mit dem Kometen ein paar Schwierigkeiten.<br />

Die unregelmäßig am Himmel<br />

auftauchenden Kometen gelten als Unglücksboten<br />

– warum sollte ein Komet<br />

plötzlich die ‚Geburt eines Königs’ ankündigen?<br />

Der bekannteste Komet ist<br />

der Halleysche Komet, der für einen<br />

Sonnenumlauf etwa 76 Jahre benötigt.<br />

Als Stern von Bethlehem kommt er also<br />

nicht in Frage, da er 12 v. Chr. aufgetaucht<br />

ist und nicht um Christi Geburt.<br />

Um das exakte Geburtsdatum von Jesus<br />

Christus ranken sich weitere Geschichten.<br />

Wissenschaftler und Theologen sind<br />

sich uneins über Tag und Geburtsjahr.<br />

Eine genaue Deutung des Sterns von<br />

Bethlehem ist deshalb schwierig, weil<br />

es zu dieser Zeit viele himmlische Phänomene<br />

gegeben hat.<br />

Astronomische Erklärungen<br />

Ein perfekter Stern von Bethlehem hätte<br />

auch eine Supernova sein können. Darunter<br />

verstehen Astronomen einen Stern,<br />

der am Ende seiner Entwicklung durch<br />

eine gewaltige Explosion einen großen<br />

Teil seiner Masse verliert oder ganz zerstört<br />

wird. Eine Supernova leuchtet sehr<br />

viel heller als die Sterne in ihrer Umgebung.<br />

Johannes Kepler war lange Zeit<br />

überzeugt, dass es sich beim Stern von<br />

Bethlehem um solch ein Himmelsphä-<br />

6<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

nomen handeln muss. Allerdings gibt es<br />

aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen<br />

über eine Supernova.<br />

„Die heißesten Kandidaten für den Stern<br />

von Bethlehem sind Konjunktionen.<br />

Darunter versteht man ein Naheverhältnis<br />

zwischen zwei Himmelskörpern“,<br />

erklärt Walter Saurer, Professor am<br />

Innsbrucker Institut für Astro- und Teilchenphysik.<br />

Im Zeitraum zwischen 8 v.<br />

Chr. und 1 v. Chr. gab es zwei Konjunktionen,<br />

die als Stern von Bethlehem in<br />

Frage kommen würden. „Informationen<br />

bekommt man aus den Aufzeichnungen<br />

der Assyrer oder Babylonier. Diese haben<br />

den Himmel beobachtet. Die Palästinenser<br />

haben sich nicht für Sternkunde<br />

interessiert“, beschreibt Saurer weiter.<br />

Im Jahr 7 v. Chr. kam es zu einer außerordentlichen<br />

Begegnung von Jupiter<br />

und Saturn am Himmel: Die beiden Planeten<br />

kamen sich sehr nahe (Konjunktion),<br />

und das innerhalb eines Jahres sogar<br />

dreimal. Für die Sterndeuter waren<br />

die Planeten nicht nur Himmelskörper,<br />

sie hatten eine Bedeutung: So stand der<br />

Planet Jupiter, der ‚Königsstern’, für den<br />

höchsten babylonischen Gott ‚Marduk’.<br />

Saturn entsprach dem Gott ‚Kajmanu’<br />

(Kaimun), einem Wandelstern, der mit<br />

dem König Israels in Verbindung gebracht<br />

wurde. Die Planetenkonjunktion<br />

fand im Sternbild Fische statt. Dieses<br />

Sternbild stand in Babylon auch für<br />

das Land Palästina. Daraus entstand die<br />

Interpretation, dass ein neuer König in<br />

Palästina geboren werden muss. Gegen<br />

diese Theorie spricht allerdings, dass es<br />

sich dabei um zwei Planeten handelt,<br />

die zu keinem Zeitpunkt so nahe beieinander<br />

gestanden haben, dass sie wie<br />

ein einziger heller Stern leuchteten. Im<br />

Matthäusevangelium ist aber nur von einem<br />

einzigen hellen Stern die Rede.<br />

Die wahrscheinlichste Erklärung<br />

Eine andere in Frage kommende Konjunktion<br />

ist die im Jahre 3 bzw. 2 v. Chr.<br />

Dort ereigneten sich sechs Ereignisse<br />

hintereinander. Am 12. August 3 v.<br />

Chr. passierte nämlich Venus den Jupiter<br />

im Sternbild des Löwen. Bei dieser<br />

Konjunktion schienen die Planeten mit<br />

bloßem Auge betrachtet fast miteinander<br />

zu verschmelzen. So waren sie als<br />

gemeinsamer Morgenstern in der Dämmerung<br />

zu sehen. Nach diesem Treffen<br />

mit Venus führte der ‚königliche’ Planet<br />

Jupiter seine Oppositionsschleife direkt<br />

oberhalb des Königsterns Regulus aus,<br />

wobei er dreimal in enge Konjunktion<br />

mit dem Hauptstern des Löwen kam.<br />

Am 17. Juni 2 v. Chr. verschmolz die<br />

Venus erneut mit dem Planeten Jupiter.<br />

Diese Konjunktion war ebenfalls<br />

im ganzen Nahen und Mittleren Osten<br />

sichtbar, dieses Mal am Westhimmel in<br />

der Abenddämmerung, während über<br />

dem entgegengesetzten Osthorizont der<br />

Vollmond stand. Zur Zeit des geringsten<br />

Abstandes erschienen die beiden Planeten<br />

für das bloße Auge zu einem Punkt<br />

verschmolzen. Die Annäherung war<br />

zuvor über mehrere Wochen am nächtlichen<br />

Westhimmel zu verfolgen und daher<br />

gut als Wegweiser von Babylon oder<br />

Persien her geeignet. Auch die Symbolik<br />

spricht Bände: Der ‚Königsstern’<br />

Jupiter trifft auf die Fruchtbarkeitsgöttin<br />

Venus. Beide Planeten kommen mit Regulus,<br />

dem hellsten Stern im Sternbild<br />

Löwe, zusammen, dessen lateinischer<br />

Name ‚Kleiner Prinz’ bedeutet.<br />

Diese Theorie verlangt jedoch, das Todesjahr<br />

des Herodes auf einen späteren<br />

Zeitpunkt zu verlegen. Vermutlich ist<br />

Jesus auch gar nicht im Dezember geboren,<br />

sondern irgendwann im Sommer.<br />

Das Weihnachtsfest im Winter hat<br />

seine Wurzeln im römischen Fest ‚Sol<br />

invictus’, der Sonnwendfeier. „Bei der<br />

Christianisierung wurde das ‚Sol invictus’-Fest<br />

als Weihnachten übernommen“,<br />

erklärt Saurer.<br />

Der Stern in der Musik<br />

Es gibt eine ganze Reihe an Weihnachtsliedern,<br />

in denen der Stern von Bethlehem<br />

vorkommt. Josef Rheinberger<br />

(1839-1901) schrieb beispielsweise eine<br />

Weihnachtskantate mit dem Titel ‚Der<br />

Stern von Bethlehem’. Auch Alfred<br />

Böswalds Festliche Intrade ‚Stern über<br />

Bethlehem’ ist bestens für Kirchen-,<br />

Advents- oder Weihnachtskonzerte<br />

geeignet. In unserem Nachbarland<br />

Deutschland zählt Alfred Hans Zollers<br />

Lied ‚Stern über Bethlehem’ zu den<br />

beliebtesten Weihnachts- und Sternsinger-Liedern.<br />

Der Text lautet folgendermaßen:<br />

Stern über Bethlehem, zeig uns den<br />

Weg, führ uns zur Krippe hin, zeig, wo<br />

sie steht. Leuchte du uns voran, bis<br />

wird dort sind, Stern über Bethlehem,<br />

führ uns zum Kind.<br />

Stern über Bethlehem, bleibe nicht<br />

stehn. Du sollst den steilen Pfad vor<br />

uns hergehn. Führ uns zum Stall und zu<br />

Esel und Rind, Stern über Bethlehem<br />

führ uns zum Kind.<br />

Stern über Bethlehem, nun bleibst du<br />

stehn. Und läßt uns alle das Wunder<br />

hier sehn, das da geschehen, was niemand<br />

gedacht, Stern über Bethlehem,<br />

in dieser Nacht.<br />

Stern über Bethlehem, wir sind am<br />

Ziel, denn dieser arme Stall birgt doch<br />

so viel. Du hast uns hergeführt, wir<br />

danken dir. Stern über Bethlehem, wir<br />

bleiben hier.<br />

Stern über Bethlehem, kehrn wir<br />

zurück. Steht doch dein heller Schein<br />

in unsrem Blick, und was uns froh<br />

gemacht, teilen wir aus. Stern über<br />

Bethlehem, schein auch zuhaus.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 7


INT´RESSANTERWEIS<br />

HEILIGE UND DIE MUSIK<br />

Zahlreiche Heilige, die in irgendeiner Art und Weise mit<br />

Musik attribuiert sind, begleiten uns nicht nur im Advent,<br />

sondern das ganze Jahr über.<br />

Text: Burgi Brida<br />

König David mit der Harfe (Miniatur aus dem Egbert-Psalter fol. 20v., 10. Jhdt.)<br />

Der Betrachter religiöser Bilder oder<br />

Statuen in Kirchen und Museen<br />

stellt sich immer wieder die Frage: Wer<br />

ist der dargestellte Heilige? Durch den<br />

Advent begleiten uns mehrere Heilige,<br />

die an ihren Attributen leicht zu erkennen<br />

sind: die Gottesmutter Maria in freudiger<br />

Erwartung, die hl. Barbara mit dem<br />

Turm, Patronin der Bergleute, der hl.<br />

Ambrosius mit dem Bienenkorb, Patron<br />

der Imker, der selige Bischof Hartmann<br />

von Brixen mit Bischofsstab, Kelch oder<br />

Lamm, die hl. Luzia, die Lichtvolle,<br />

mit Märtyrerpalme und Kerzen, die hl.<br />

Ottilia mit den Augen auf einem Teller<br />

wegen ihrer Blindgeburt, der hl. Bischof<br />

Nikolaus mit drei goldenen Kugeln, Patron<br />

der Kinder und Seeleute. Für seine<br />

Heimatpfarre Eggen/Deutschnofen hat<br />

der em. Dompropst Peter Zelger ein Nikolauslied<br />

geschaffen, nach der Melodie<br />

eines Liedes „von den Heiligen Gottes“<br />

aus Klein-Pöchlarn um 1834 (siehe Rubrik<br />

„stückweis“ in dieser Ausgabe).<br />

Bekannte Heilige: Cäcilia und David<br />

Am Cäciliensonntag Ende November<br />

wurden viele verdiente Chorleiter, Musikanten<br />

und Sängerinnen geehrt. Manche<br />

erhielten als Dankeschön für ihren<br />

langjährigen Einsatz eine Statue oder<br />

ein Bild der hl. Cäcilia. Sie ist die bekannteste<br />

unter den Heiligen, die mit<br />

Musikinstrumenten dargestellt sind. Ihr<br />

Attribut, die Orgel, geht auf ein Missverständnis<br />

der Schilderung ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten<br />

zurück. Seit Ende<br />

des Mittelalters wird sie als Patronin der<br />

Kirchenmusik verehrt. Ihr Gedenktag ist<br />

der 22. November.<br />

In einem Volkslied heißt es: „Der Adam<br />

hat die Liab aufbracht und der Noe<br />

den Wein, der David das Zitherspielen,<br />

müaßn Tiroler gwesn sein.“ Im Alten<br />

Testament wird Folgendes erzählt: Als<br />

die Bundeslade nach Jerusalem übertragen<br />

wurde, tanzte und sang das ganze<br />

Volk vor dem Herrn und spielte auf<br />

Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln<br />

und Zimbeln. König David, meist<br />

mit einer Harfe dargestellt, hat den Kult<br />

mit Gesang und Musik im Tempel angeordnet.<br />

Er ging in die Geschichte ein<br />

als Psalmendichter und Musikliebhaber;<br />

von den 150 Psalmen tragen 73 seinen<br />

Namen. Sein Name steht am 29. Dezember<br />

im Kalender.<br />

Mit singenden und musizierenden<br />

Heiligen durchs Jahr<br />

Es gibt noch andere Heilige, die in Zusammenhang<br />

mit der Musik stehen, oft<br />

mit Musikinstrumenten als Kennzeichen.<br />

Dominikus Savio, Lieblingsschüler<br />

des hl. Johannes Bosco, starb 1857 in<br />

Asti und wurde von Pius XII. 1950 zum<br />

Patron der Sängerknaben ernannt. Er<br />

gilt auch als Patron der Bubenjungschar<br />

Österreichs. Sein Festtag ist der 9. März.<br />

Der spanische Franzikanermissionar<br />

Franz von Solano hat als Apostel der<br />

8<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


RUBRIK<br />

Indianer in Südamerika mit seinem franziskanischen Frohsinn<br />

erfolgreich gewirkt. Er predigte auf der Straße und unterstützte<br />

seine Worte mit einem Saiteninstrument. Er wurde 1726 heiliggesprochen<br />

und wird geigespielend dargestellt. Sein Gedenktag<br />

ist der 14. Juni.<br />

Der hl. Rainer von Pisa, der nach einem lustigen Jugendleben<br />

Einsiedler wurde, wird dargestellt als Zitherspieler, manchmal,<br />

wie er mit einem Mädchen tanzt. Er lebte im 12. Jahrhundert.<br />

Sein Fest wird am 17. Juni begangen.<br />

Nach der Legende kam der hl. Arnold von Arnoldsweiler in<br />

Nordrhein-Westfalen als Zitherspieler von Griechenland an<br />

den Hof Karls des Großen. Er ist Patron der Zithermacher und<br />

Musiker und wird als Sänger und Musiker dargestellt. Seinen<br />

Gedenktag feiern wir am 18. Juni.<br />

Der hl. Papst Pius X. leitete die Kirche von 1903 bis 1914. Sein<br />

Wirken stand unter dem Wahlspruch „Alles in Christus erneuern“.<br />

Unter anderem reformierte er die Kirchenmusik und stellte<br />

den „gregorianischen Choral“ wieder her. Er wurde 1954 von<br />

Papst Pius XII. heiliggesprochen, und sein Gedenktag auf den<br />

21. August festgelegt.<br />

Nach dem hl. Papst Gregor dem Großen, einem der einflussreichsten<br />

Päpste des ersten Jahrtausends, wurde der „gregorianische<br />

Choral“ benannt, der bis in unsere Zeit den katholischen<br />

Kirchengesang prägte. Sein Fest ist am 3. September.<br />

Papst Leo der Große (10. November) wurde wegen seiner Verdienste<br />

in der Liturgie und im Kirchengesang im 5. Jahrhundert<br />

zum Patron der Musiker erwählt.<br />

Vom hl. Benediktiner Odo von Cluny, einem bedeutenden Reformabt<br />

im 9. Jahrhundert in Frankreich, heißt es: „Er wirkte<br />

als Prediger, Erzähler und Musiker.“ Er steht am 18. November<br />

im Kalender.<br />

Himmlischer Gesang<br />

Im Alten Testament wird die Liturgie des Himmels beschrieben:<br />

Beflügelte Wesen in Engelsgestalt stehen vor Gottes Thron<br />

und preisen den Allerheiligsten. Beim Propheten Jesaja heißt es<br />

(6,2): „Seraphim standen über Ihm. Sie riefen einander zu: Heilig,<br />

heilig, heilig ist der Herr der Heere.“ Dieser Gesang wurde<br />

in die Messfeier übernommen.<br />

Wenn Menschen von Freude und Glück träumen, denken sie<br />

meistens an geselliges Beisammensein bei Musik und Gesang.<br />

Es ist daher naheliegend, dass in der Bibel die Vorstellung von<br />

der Vollendung des Lebens, von Himmel und Seligkeit mit<br />

himmlischen Chören beschrieben wird. Wenn Leute friedlich<br />

singen und musizieren, scheint die Zeit stillzustehen, werden<br />

Sorgen und Ungemach vergessen, und die Augenblicke fühlen<br />

sich an wie ein Stück Himmel.<br />

KONZEPT • AUFNAHME • GRAFIK • MARKETING • VERTRIEB • VERLAG • NOTEN<br />

„Neues Lied und neuer Marsch“<br />

für die Tiroler Partnerschaft<br />

Florian Pedarnig komponierte anlässlich „30 Jahre Nord-,<br />

Ost-und Südtiroler Gemeindepartnerschaft (1984-2014) -<br />

100 Jahre Erster Weltkrieg (1914-2014)“ ein neues „Gesamttiroler<br />

Heimatlied“ für Männerchor und den Marsch<br />

mit Triogesang für großes Blasorchester „Tiroler Partnerschaft“.<br />

Die CD Aufnahmen wurden eingespielt von Peter Moser<br />

(Zither), Otto Ehrenstrasser (Gitarre), Männerchor Barbian,<br />

Sänger des Kirchenchores Kolsass und der Musikkapelle<br />

Fritzens (Gesamtleitung: Mathias Rauch).<br />

Die Original-Noten erhalten<br />

Sie exklusiv bei Tyrolis/<br />

Tirol Musikverlag!<br />

Best. Nr. 5672015 (Marsch)<br />

Best. Nr. 5682015 (Lied)<br />

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Die Original-Aufnahmen auf CD<br />

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Wir suchen ab sofort für den Bereich „Blasmusik“, Echte Volksmusik“ und<br />

„Chormusik“ eine/n Mitarbeiter/in mit Schwerpunkt: Künstlerbetreuung<br />

Aufnahmekoordination und Medienbetreuung zur Erweiterung unseres<br />

Teams. Gerne auch Teilzeit oder freiberuflich.<br />

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in einem traditionellen<br />

Familienunternehmen haben, dann kontaktieren Sie uns:<br />

TYROLIS Handels-GmbH - Herr Christian Rasinger<br />

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Tel: +43 5238 515 oder per E-mail: christian.rasinger@tyrolis.com


INT´RESSANTERWEIS<br />

DER MANN HINTER DEN<br />

KULISSEN<br />

Der Innsbrucker Regisseur<br />

Norbert Mladek zeichnet<br />

heuer für den szenischen<br />

Ablauf des Tiroler Adventsingens<br />

verantwortlich. Wir<br />

haben ihn zum Interview<br />

gebeten.<br />

Text: Yvonne Kathrein | Foto: Marlene Hronek<br />

Herr Mladek, Sie sind freischaffender<br />

Regisseur und Bühnenbildner, waren u. a.<br />

in Brüssel, Paris oder London engagiert.<br />

Sie haben in mehreren Produktionen am<br />

Tiroler Landestheater Regie geführt, waren<br />

bei den Festwochen der Alten Musik<br />

tätig, haben aber daneben auch viele kleinere<br />

Produktionen gemacht. Was macht<br />

den Reiz aus, sich auch abseits des „Mainstreams“<br />

zu bewegen?<br />

Norbert Mladek: Zum einen bieten solche<br />

kleineren Produktionen die Möglichkeit,<br />

besondere Räumlichkeiten bzw. Spielorte<br />

ins Stück zu integrieren. Man hat die<br />

Möglichkeit, Stücke und ihre Darsteller<br />

in einem neuen Kontext zu zeigen. Außerdem<br />

können bewusst gewählte Spielorte<br />

eine spezielle Stimmung erzeugen, die<br />

das Stück unterstützt und welche man im<br />

großen Theater nur sehr schwer erhält.<br />

Beispielsweise haben wir mit Theater<br />

praesent im Archäologischen Museum im<br />

Innsbrucker Atrium Aristophanes „Lysistrata“<br />

gespielt. Die dort ausgestellten<br />

Gipsabgüsse sind bereits ein perfektes<br />

Stimmungs- und Bühnenbild. Zum anderen<br />

sind genau diese Spielorte aber natürlich<br />

oft auch eine Herausforderung, da meistens<br />

keine theatertechnische Ausstattung<br />

vorhanden ist und man sehr viel Improvisieren<br />

muss.<br />

YK: Wie gut, dass Sie durch Ihre Ausbildung<br />

genau wissen, wie man solchen Herausforderungen<br />

begegnet.<br />

NM: Ja, allerdings komme ich eigentlich<br />

aus dem Gesangsfach. Ich habe in Innsbruck<br />

und dann in Rom Gesang studiert.<br />

Im Rahmen dieser Ausbildung wuchs aber<br />

gleichzeitig mein Interesse an der Produktion<br />

von Musiktheater und Schauspiel.<br />

1990 bekam ich dann die Möglichkeit, am<br />

Tiroler Landestheater für einige Produktionen<br />

als Regieassistent zu arbeiten. Darauf<br />

folgte unter Dominique Mentha dann<br />

ein fixes Engagement. In dieser Zeit habe<br />

ich aber auch schon mit Amateuren als<br />

Regisseur gearbeitet, etwa mit der Theatergruppe<br />

Inzing. Nach meinem Regiedebüt<br />

in Inzing habe ich gemerkt: Das ist<br />

das, was ich eigentlich machen will. Nun<br />

arbeite ich schon mehr als 20 Jahre als<br />

freischaffender Regisseur.<br />

YK: Eine spannende, aber sicherlich auch<br />

anstrengende Aufgabe!<br />

NM: Schon, aber eine Arbeit, die mir sehr<br />

viel Freude bereitet und dadurch auch<br />

sehr viel Energie gibt. Außerdem hatte<br />

und habe ich das Glück, mit sehr vielen<br />

interessanten Menschen zu arbeiten und<br />

mit ihnen für Menschen über Menschen zu<br />

„erzählen“, eben Theater zu machen.<br />

YK: Kommen wir zum heurigen Tiroler<br />

Adventsingen. Was kann man dazu schon<br />

verraten?<br />

NM: Bislang wurde das Publikum ja<br />

durch Moderation durch den Abend begleitet.<br />

Das wird diesmal nicht der Fall<br />

sein. Das Publikum soll sich ganz auf das,<br />

was auf der Bühne passiert, einlassen<br />

können, ohne es kommentiert zu bekommen.<br />

Es wird eine Weihnachtsgeschichte<br />

miterleben. Es ist aber keine klassische<br />

Weihnachtsgeschichte. Es ist der Versuch,<br />

diese Geschichte in einer anderen Form<br />

zu erzählen, darstellerisch und musikalisch.<br />

Es geht eigentlich um die Darstellung<br />

eines Lebens, das man im Rückblick<br />

als christliches Leben erkennt, wobei ja<br />

gerade dieses Erkennen Weihnachten ist.<br />

Es wird ein Abend, an dem man die Musik<br />

und die Stimmung genießen kann, aber<br />

es wird auch ein Abend zum Nachdenken.<br />

Jeder kann für sich selbst etwas anderes<br />

mitnehmen, seine Gedanken spielen lassen<br />

und vielleicht einen Blick auf den Grund<br />

des christlichen Lebens werfen.<br />

YK: Werden die ausführenden Gruppen<br />

auch in die Inszenierung miteinbezogen?<br />

NM: Ich möchte nicht zu viel verraten, nur<br />

soviel: Es wird keine rein konzertante Sache<br />

werden. Was ich aber schon verraten<br />

kann: Sylvia Tschörner, die Präsidentin<br />

des P.E.N.-Club Tirol, hat das Stück bearbeitet<br />

und dafür sehr genau recherchiert.<br />

Wenn die Bühne also beispielsweise in<br />

Weiß erscheint, dann steht diese Farbe für<br />

den Schnee, den es zur Zeit Christi Geburt<br />

in Bethlehem tatsächlich auch geben<br />

konnte!<br />

YK: Haben Sie ähnliche Produktionen,<br />

also solche im volksmusikalischen Kontext,<br />

schon gemacht?<br />

NM: Ich habe zwar im Rahmen einer Produktion<br />

an der Musikmittelschule Thüringen<br />

in Vorarlberg mit Kindern schon<br />

ein Weihnachtsspiel in Musicalform produziert,<br />

aber speziell mit Volksmusik ist<br />

das Neuland für mich. Auf jeden Fall ist<br />

es aber eine sehr spannende Sache und<br />

vielleicht ergeben sich daraus in weiterer<br />

Zukunft auch spannende Projekte mit<br />

Volksmusik. Ich würde mich freuen.<br />

10<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

ANKLÖPFELN IM TIROLER<br />

UNTERLAND<br />

IMMATERIELLES KULTURERBE DER UNESCO<br />

Jede Jahreszeit hat ihren Reiz und ihre Besonderheiten,<br />

auch deshalb, weil sich bis heute unterschiedlichstes<br />

Brauchtum in den verschiedensten Gegenden Tirols erhalten<br />

hat, so etwa das adventliche „Uuklepfin“ im Tiroler<br />

Unterland.<br />

Text: Joch Weißbacher | Fotos: privat<br />

Mir lebfrischen Hirten send all guater Ding.<br />

Mir brauchen nit viel und drum lebn mir so g‘ring.<br />

Mir schlafen’s im Frei’n, habn an Himml zu an Dach<br />

und geahn d’ Schaf a Stuck weiter, aft zottl ma eah nach.<br />

Die Kost is zum Lobn, mir lebn nit in der Noat.<br />

Mir habn Kas, mir habn Milch, mir habn Butter und Broat.<br />

Und lustig is’ gnuag, mir toan `s Faxmachen gern<br />

und wenn’s wöllts, dass ma oans singan, aft lass ma ins hearn.<br />

Und eppas Leut kinna ma gar nit vasteah.<br />

Sie geahn eichi in d’ Stadt und heraußt is’ so schea.<br />

Da greant alls, da bleaht alls und d’ Nacht leichtn d’ Stern<br />

und um oans geht der Munn (Mond) auf, braucht neamb koa Latern.<br />

Dia Stadtleit, dia gscheitn, dia lachn ins aus.<br />

Aber derantswegn machn ins mir gar nix draus.<br />

Mir send so wohl z’friedn, des wuschtn s` nit moan.<br />

Und wenn s` a glei wolltn, mir tauschatn koan.<br />

Mit diesem Lied, das ich vor mehr<br />

als 40 Jahren von meinen Onkeln<br />

bei den jährlich im Advent stattfindenden<br />

Familienfeiern gehört und gelernt<br />

habe, begannen wir, eine Gruppe von<br />

Jugendlichen, um das Jahr 1970 mit<br />

dem Anklöpfeln in Niederau in der<br />

Wildschönau. Hier im Tal war und ist<br />

das Anklöpfeln einer jener adventlichen<br />

Bräuche, die sich durch Jahrhunderte<br />

gehalten haben und bis heute gepflegt<br />

werden. Und das soeben zitierte Lied<br />

ist bis heute unser liebstes Auftrittslied<br />

geblieben – auch oder gerade weil in<br />

den vier Strophen noch keine Rede ist<br />

vom eigentlichen Grund unseres abendlichen<br />

Besuchs: der Verkündigung der<br />

frohen Botschaft, die wir in die Häuser<br />

und Familien tragen. Ausgerechnet wir,<br />

die Hirten, haben ja als Erste von dem<br />

Engel vernommen, was sich im Stall zu<br />

Betlehem ereignet hat. Erst nach und<br />

nach sprudelt die Freude über das Geschehene<br />

und Erlebte aus den Liedern<br />

und Texten und endet in der Verehrung<br />

des Jesukinds in der Krippe.<br />

In Adventstimmung kommen<br />

Waren es später die Antonisinger durch<br />

fast 30 Jahre oder heute der Männerchor<br />

Oberau – immer beginnen die Vorbereitungen,<br />

sobald die ersten Herbstnebel<br />

aufziehen: Der alte Bart wird kontrolliert,<br />

die längst bestellte Lodenhose abgeholt,<br />

zumindest ein neues Lied muss<br />

her und die Zwischentexte werden geschrieben<br />

– nicht selten inspiriert durch<br />

originelle Strophen alter Hirtenlieder.<br />

All das versetzt einen in die Stimmung,<br />

die sich ganz schnell auf die anderen<br />

Sänger überträgt, spätestens wenn wir<br />

uns bei den Anklöpfelproben mit einem<br />

„Halleluja“ begrüßen. Mit jedem<br />

Durchlauf wächst die Sicherheit in den<br />

Liedern, Texten und kurzen Szenen, vor<br />

allem aber die Vorfreude auf den ersten<br />

Auftritt: „Habt’s scho gheart, was uns<br />

der Engl verkündt hat…?“<br />

Das Anklöpfeln wird Immaterielles<br />

Kulturerbe<br />

Vom „Zimmermoaster-Seppö“ Dr. Josef<br />

Riedmann, em. Univ. Prof. für Geschichte<br />

an der Uni Innsbruck, stammt<br />

der folgende Text zur Rechtfertigung<br />

der Aufnahme des Brauches in die UN-<br />

ESCO-Liste. Der Antrag dazu wurde<br />

von den Oberauer Anklöpflern – den<br />

Antonisingern – gestellt, die Entscheidung<br />

über die Eintragung erfolgte am<br />

16. März 2011.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 11


INT´RESSANTERWEIS<br />

Die Anklöpfler in ihrer ersten Besetzung<br />

„Das ‚Anklöpfeln‘ ist in verschiedenen<br />

Ausformungen vor allem im Tiroler Unterinntal<br />

und in den dazu gehörenden<br />

Seitentälern verbreitet. Für die dort lebende<br />

Bevölkerung stellt der Besuch der<br />

traditionell an den Donnerstagen im Advent<br />

in Häusern und Wohnungen auftretenden<br />

Gruppen von Sängern und Sängerinnen<br />

ein wesentliches Element des<br />

vorweihnachtlichen Brauchtums dar.<br />

Die Grundbestandteile des seit vielen<br />

Generationen überlieferten Rituals blieben<br />

bis heute weitgehend unverändert:<br />

die Verkleidung der Mitwirkenden als<br />

Hirten sowie die von ihnen gesungenen,<br />

zumeist instrumental begleiteten Lieder,<br />

deren Texte und Melodien auf eine lange<br />

Tradition zurückblicken und in denen<br />

auf das kommende weihnachtliche Geschehen<br />

Bezug genommen wird.<br />

Reduziert auf das Wesentliche<br />

Das früher offenbar als zentral empfundene<br />

Anliegen einer Spende für<br />

die ‚Anklöpfler‘ (Heischebrauch) tritt<br />

heute mehr und mehr zurück, sofern<br />

die Aktion nicht ausdrücklich zugunsten<br />

einer zumeist karitativen örtlichen<br />

Einrichtung durchgeführt wird. Andere<br />

noch vor einigen Jahrzehnten vorhandene<br />

Elemente, wie etwa die Beteiligung<br />

einer ‚Hexe‘ mit einem Besen,<br />

die auch auf nichtchristliche Wurzeln<br />

des Brauchs hindeuten, sind hingegen<br />

inzwischen fast völlig verschwunden.<br />

Heute konzentriert sich die Botschaft<br />

der „Anklöpfler“ zentral auf das religiöse<br />

Geschehen in der Weihnachtszeit,<br />

insbesondere auf die Geburt Christi in<br />

12<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

Bethlehem mit der Präsenz der Hirten.<br />

Gerade in den letzten Jahrzehnten hat<br />

das ‚Anklöpfeln‘ im beschriebenen geographischen<br />

Rahmen wieder einen starken<br />

Aufschwung erlebt. Immer mehr<br />

Gruppen, die sich vornehmlich aus<br />

Chören, aber auch aus anderen Gemeinschaften<br />

zusammenfinden, pflegen diese<br />

Tradition, wobei sich durchaus auch<br />

weitere Entwicklungen abzeichnen, wie<br />

beispielsweise die Erweiterung der einzelnen<br />

Lieder zu kleinen Hirtenspielen.<br />

Die drohende Kommerzialisierung des<br />

Brauches, etwa im Rahmen des Tourismus,<br />

hält sich noch in sehr engen Grenzen<br />

– nicht zuletzt aufgrund der Tatsache,<br />

dass das ‚Anklöpfeln‘ in eine ‚stille<br />

Zeit‘ vor dem Beginn der weihnachtlichen<br />

Hochsaison fällt.<br />

Der Brauch als Identitätsstifter<br />

Der alte Brauch entspringt der immer<br />

noch stark religiös geprägten Alltagskultur<br />

der dörflichen Gemeinschaft<br />

und wirkt gleichzeitig identitätsstiftend<br />

auf einer überschaubaren Ebene<br />

des menschlichen Zusammenlebens. In<br />

diesem Sinne stellt das ‚Anklöpfeln‘<br />

ein wesentliches Element des überkommenen,<br />

aber nicht erstarrten kulturellen<br />

Erbes dar, weshalb die Eintragung dieses<br />

Brauches in die nationale Liste des<br />

immateriellen Kulturerbes der UNES-<br />

CO nach Meinung des Unterzeichneten<br />

höchst angebracht ist – als eine Anerkennung<br />

für die Menschen, die diese<br />

Tradition heute pflegen, und zugleich<br />

auch als eine Ermutigung für sie und die<br />

nächsten Generationen, dies weiterhin<br />

zu tun.“<br />

Das Immaterielle Kulturerbe<br />

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen Praktiken, Darstellungen, Ausdrucksformen,<br />

Wissen und Fertigkeiten, die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls<br />

Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes verstehen. Konkret<br />

umfasst das immaterielle Kulturerbe mündlich überlieferte Traditionen und<br />

Ausdrucksformen, darstellende Künste, das Wissen und die Praktiken in<br />

Bezug auf die Natur und das Universum, gesellschaftliche Praktiken, Rituale<br />

und Feste sowie traditionelle Handwerkstechniken.<br />

Derzeit befinden sich 86 Traditionen in dem österreichischen Verzeichnis<br />

und erstmals zwei österreichische Traditionen auf der internationalen „Repräsentativen<br />

Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“.<br />

Aus Tirol stammen u. a.:<br />

• Bergfeuer Ehrwald<br />

• Blochziehen in Fiss<br />

• Fasnacht Imst - Schemenlaufen<br />

• Fasnacht Nassereith - Schellerlaufen<br />

• Gauderfest in Zell am Ziller<br />

• Heiliggrab-Bruderschaft Pfunds<br />

• Mullen und Matschgern in den MARTHA-Dörfern<br />

• Ötztaler Mundart<br />

• Passionsspiele Erl<br />

• Reither Nikolausspiel<br />

• Sakramentsgarden in Tirol<br />

• Sternsingen im Villgratental (Außervillgraten und Innervillgraten)<br />

• Telfer Schleicherlaufen<br />

• Transhumanz – Schafwandertriebe in den Ötztaler Alpen<br />

• Wissen um die Haselfichte als Klangholz<br />

• Anklöpfeln im Tiroler Unterland<br />

Sogar bis nach New York hat es 1995 die<br />

Wildschönauer Anklöpfler verschlagen!<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 13


INT´RESSANTERWEIS<br />

„STILLE NACHT“ AM BROADWAY<br />

Wie das bekannte Weihnachtslied von der Familie Rainer<br />

aus Fügen 1839 nach Amerika getragen wurde<br />

Text: Bernhard Rangger<br />

Die Ur-Rainer, ein Stich aus<br />

dem Jahr 1827 (Museum in der<br />

Widumspfiste, Fügen)<br />

Der Anlass für die Entstehung des<br />

heute in über hundert Sprachen<br />

übersetzten Liedes „Stille Nacht, heilige<br />

Nacht“ war die alte Oberndorfer Orgel<br />

in Salzburg. Sie war im Jahr 1818<br />

– ausgerechnet zu Weihnachten – unbrauchbar<br />

geworden. Ihr Spiel wollten<br />

der Pfarrer Joseph Mohr und der Lehrer<br />

Franz Gruber durch ein improvisiertes<br />

Lied ersetzen. Als dann 1819 der bekannte<br />

Zillertaler Orgelbauer Karl Mauracher<br />

aus Kapfing bei Fügen die Orgel<br />

in Oberndorf reparierte, sang man ihm<br />

das neue Weihnachtslied vor. Mauracher<br />

wäre kein sangesfreudiger Zillertaler<br />

gewesen, hätte er nicht sofort Text und<br />

Melodie des Liedes aufgeschrieben. So<br />

brachte er das Weihnachtslied als Erster<br />

von seinem Entstehungsort ins Zillertal.<br />

Die Familie Mauracher verlegte später<br />

die Orgelwerkstätte nach Salzburg. Karl<br />

Mauracher aber lebt im Gedenken der<br />

Zillertaler nicht so sehr als Orgelbauer,<br />

sondern viel mehr als Überbringer des<br />

Liedes „Stille Nacht“, dessen Schönheit<br />

er als Erster erkannte, weiter.<br />

„Stille Nacht“ für russischen Zar<br />

Im Zillertal begann damals gerade die<br />

große Zeit der Nationalsänger. Die Zillertaler,<br />

die bisher als Händler mit Handschuhen<br />

und Ölen kreuz und quer durch<br />

die deutschen und europäischen Länder<br />

gezogen waren, wurden zu Boten des<br />

Tiroler Liedes und überall ihrer schönen<br />

Stimmen wegen gefeiert. Neben den<br />

Geschwistern Strasser teilte Karl Mauracher<br />

das Lied auch den Sängern der<br />

Familie Rainer mit.<br />

Als im Winter 1822 Kaiser Franz I. von<br />

Österreich und Zar Alexander I. von<br />

Russland im alten Fügener Schloss als<br />

Gäste des Kammerherrn Graf Ludwig<br />

von Dönhoff weilten, sangen die Rainer<br />

das Weihnachtslied auch den Majestäten<br />

vor. Sie hatten sich wegen Angst<br />

und Lampenfieber hinter einem Vorhang<br />

aufgestellt, aber der Zar war von<br />

ihrem Gesang so begeistert, dass er sie<br />

hervorholte und zu einem Besuch nach<br />

Petersburg einlud. Den Zaren sahen die<br />

Rainers nicht mehr, aber nach Russland<br />

kamen sie trotzdem, deshalb liegt die<br />

Vermutung nahe, dass sie es gewesen<br />

sein dürften, die das neue Weihnachtslied<br />

dorthin brachten. Zwar konnte der<br />

Großteil der St. Petersburger den deutschen<br />

Text nicht verstehen, aber da fand<br />

man alsbald einen „Dolmetscher“, der<br />

es ins Russische übersetzte.<br />

14<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

Zweite Generation der Rainer-Sänger<br />

In deutschen Landen wurde das „neue“<br />

Weihnachtslied ebenfalls verbreitet.<br />

Jedoch dürfte dies dort mehr von den<br />

Geschwistern Strasser als von den Rainern<br />

vorgetragen worden sein. Von den<br />

Rainer-Sängern wurde das Lied aber sicherlich<br />

nach England gebracht. Auch<br />

dort wurde es schon bald in die Landessprache<br />

übersetzt, was sich die „zweite“<br />

Rainer-Partie unter Ludwig Rainer 1839<br />

zunutze machte, als sie das Weihnachtslied<br />

am Weihnachtstag 1839 vor der ausgebrannten<br />

Trinity Church in New York<br />

uraufführte. Die Kirche war damals aufgrund<br />

eines Schneedrucks eingestürzt.<br />

Vor dem Hamilton Monument, direkt an<br />

der Kreuzung der heutigen Wall Street<br />

mit dem Broadway, nahmen sie Aufstellung.<br />

Ludwig Rainer war gerade einmal 18<br />

Jahre alt, als man 1839 in die Neue Welt<br />

nach Amerika aufbrach. Dort wurde das<br />

„Business“ professionell aufgezogen:<br />

Die Rainers hatten einen Tourmanager,<br />

der kleinere Räume mietete. Die Auftritte<br />

wurden über Eintrittsgelder finanziert.<br />

Vier Jahre durch die neue Welt<br />

Weitere Reisen folgten u. a. nach New<br />

Orleans, St. Louis, Pittsburg und Philadelphia.<br />

Im Mai 1843 machten sie<br />

sich auf den Heimweg. Ermutigt durch<br />

die Erfolge in Amerika, stellte Ludwig<br />

Rainer 1851 die Rainer-Gesellschaft zusammen,<br />

der zunächst fünf, später bis zu<br />

fünfzehn Sänger und Musikanten angehörten.<br />

Ihre Reisen führten nach England,<br />

wo sie vor Queen Victoria sangen,<br />

dann weiter nach Schottland und Irland.<br />

In den folgenden Jahren konzentrierten<br />

sich die Rainers auf Italien, Frankreich,<br />

Dänemark, Schweden und Norwegen.<br />

1858 kamen sie nach Russland und blieben<br />

dort zehn Jahre, lediglich unterbrochen<br />

von fünf kurzen Heimataufenthalten,<br />

um neue Mitglieder anzuwerben. Im<br />

Sommer sangen und musizierten sie in<br />

Petersburg, im Winter in Moskau. 1868<br />

kam Ludwig Rainer mit seiner Gruppe<br />

nach Österreich zurück, trat ein halbes<br />

Jahr in Wien auf und reiste dann nach<br />

Ungarn, Siebenbürgen, in die Walachei<br />

und in die Türkei. Des Wanderlebens<br />

müde eröffnete er 1870 am Achensee<br />

das Hotel Seehof, das ihm nun Heimat<br />

war. Kurze Gastspielreisen wurden noch<br />

bis 1884 unternommen, zum Beispiel<br />

1883 nach Bern. Auf der Fahrt zu einer<br />

Hochzeit nach München starb Ludwig<br />

Rainer am 15. Mai 1893 in Kreuth. Wenige<br />

Tage später wurde er in Achenkirch<br />

würdevoll bestattet.<br />

Übersetzungen in alle Kultur sprachen<br />

In dieser Zeit (um 1850) dürften auch<br />

die ersten Textveränderungen an „Stille<br />

Nacht“ vorgenommen worden sein.<br />

Es wird berichtet, dass ein begeisterter<br />

Zuhörer (Friese aus Dresden) das Lied<br />

nach Gehör mitgeschrieben und so nach<br />

Berlin gebracht habe.<br />

Es erschien in verschiedenen Liederbüchern<br />

und wurde bald auch im evangelischen<br />

Norden Deutschlands bekannt. Es<br />

ist nicht nur in alle Kultursprachen der<br />

Welt, sondern auch in eine Reihe afrikanischer<br />

und amerikanischer Eingeborenensprachen<br />

übersetzt worden.<br />

Das Lied wurde schon nach kurzer Zeit<br />

so beliebt, dass es ganzjährig gesungen<br />

werden musste und von den Rainer-Programmen<br />

nicht mehr wegzudenken war.<br />

Die Rainers haben damit den Grundstein<br />

zur Weltverbreitung eines österreichischen<br />

Kulturgutes gelegt. Im Gedenken<br />

daran legte der Heimatverein Fügen<br />

am noch bestehenden Grab von Tirols<br />

berühmtestem Nationalsänger Ludwig<br />

Rainer in Achenkirch einen Ehrenkranz<br />

nieder.<br />

Stille Nacht (Urtext)<br />

g<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Alles schläft, einsam wacht<br />

nur das traute, heilige Paar.<br />

Holder Knab im lockigen Haar:<br />

Schlafe in himmlischer Ruh!<br />

Schlafe in himmlischer Ruh!<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Gottes Sohn, o wie lacht<br />

lieb aus deinem göttlichen Mund,<br />

da uns schlägt die rettende Stund:<br />

Jesus, in deiner Geburt!<br />

Jesus, in deiner Geburt!<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Die der Welt Heil gebracht,<br />

Aus des Himmels goldenen Höhn<br />

Uns der Gnaden Fülle lässt sehn<br />

Jesum in Menschengestalt,<br />

Jesum in Menschengestalt.<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Wo sich heut alle Macht<br />

Väterliche Liebe ergoss<br />

Und als Bruder huldvoll umschloss.<br />

Jesus die Völker der Welt,<br />

Jesus die Völker der Welt.<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Lange schon uns bedacht,<br />

Als der Herr vom Grimme befreit<br />

In der Väter urgrauer Zeit.<br />

Aller Welt Schonung verhieß,<br />

Aller Welt Schonung verhieß.<br />

Stille Nacht, heilige Nacht!<br />

Hirten erst kundgemacht,<br />

durch der Engel Alleluja<br />

tönt es laut von Ferne und Nah:<br />

Jesu, der Retter ist da!<br />

Jesu, der Retter ist da!<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 15


INT´RESSANTERWEIS<br />

EINE „PASTORELLE AUS GLURNS“<br />

Wie ein handschriftliches Notenblatt für Orgel aus dem 19.<br />

Jahrhundert den Weg in das volksmusikalische Spielgut<br />

heutiger Musiziergruppen findet.<br />

Abdruck aus „Versehen“<br />

Im Anhang dieser Reprintausgabe ist<br />

ein vierseitiges Faltblatt abgedruckt,<br />

eine Orgelstimme für „2 Arien mit 4<br />

Singstimmen, dazu 2 Violinen, 2 Klarinetten,<br />

2 Hörner, Violone und Fagott,<br />

oder Orgel allein“. Neben der Angabe<br />

der Besetzung finden sich auf der Titelseite<br />

zweitaktige Incipits zu den zwei<br />

„Arien“. Die erste „Arie“ steht in D-Dur<br />

im 3/4-Takt (Satzbezeichnung „Andante“),<br />

die zweite „Arie“ in G-Dur in 6/8-<br />

Takt (Satzbezeichnung „Allegretto“).<br />

Nicht schwer zu erkennen ist, dass sich<br />

die Handschrift dieses Faltblattes deutlich<br />

vom Rest des Orgelbuches unterscheidet<br />

und dass dieses Faltblatt sehr<br />

wahrscheinlich aus „Versehen“ mit dem<br />

Orgelbuch aus Welschnofen abgedruckt<br />

wurde.<br />

Text: Gernot Niederfriniger | Foto: privat<br />

Allgemein bekannt in Forschung<br />

und Pflege der Volksmusik sind<br />

die „Pastorellen aus Welschnofen“ in<br />

Südtirol. Karl Horak erhielt 1941 in<br />

Welschnofen den Rest eines alten, handschriftlichen<br />

Orgelbuches, das zahlreiche<br />

Instrumentalstücke für Orgel und<br />

Teile eines lateinischen Messordinariums<br />

sowie Teile eines Requiems enthält.<br />

Karl Horak hat über diese Orgelhandschrift<br />

in seinem Sammelband „Instrumentale<br />

Volksmusik aus Tirol“ (Innsbruck<br />

1985) und in der „Sänger- und<br />

Musikantenzeitung“ berichtet. Musikanten<br />

wie Wolfi Scheck, Sepp Dentinger,<br />

Karl Edelmann, Volker Derschmidt,<br />

u. a. haben Melodien dieser Pastorellen<br />

bearbeitet und herausgegeben. Weiters<br />

gibt es ein Notenheft für Orgel („Pastorellen<br />

aus Welschnofen – Volksfromme<br />

Orgelmusik aus Südtirol“), das Wolfi<br />

Scheck herausgegeben hat. Zugleich mit<br />

diesem Orgelheft erschien in München<br />

1987 durch den Bezirk Oberbayern eine<br />

Der Beginn der Arie No. 2 Allegretto<br />

Reprintausgabe des WelschnofenerOrgelbuches<br />

unter dem Titel „Volksfromme<br />

Musik aus Südtirol“, Pastorellen<br />

aus Welschnofen mit einem Beitrag von<br />

Karl Horak (Quellen und Schriften zur<br />

Volksmusik. Band 3. Redaktion: Ernst<br />

und Margit Schusser).<br />

Nicht aus Welschnofen, sondern aus<br />

Glurns<br />

Tatsächlich stammt dieses Faltblatt aus<br />

der Sammeltätigkeit Karl Horaks in<br />

Glurns im Vinschgau. Karl Horak selbst<br />

verfasste bereits 1979 für die Publikation<br />

„Die süddeutsche-österreichische<br />

Orgelmusik im 17. und 18. Jahrhundert“<br />

einen Artikel mit dem Titel „Dorforganist<br />

und Dorfmusikant“ (Seite 86 - 96).<br />

In diesem Artikel ist deutlich von einer<br />

„Handschrift aus Glurns“ die Rede, zum<br />

Unterschied von anderen Notenbeispielen<br />

aus Oberolang und Welschnofen.<br />

Das Faksimile der „Arie“ Nr. 2 ist als<br />

Beispiel volksmusikalischen Musizierens<br />

im sakralen Raum abgedruckt,<br />

mit dem Hinweis, dass beide „Arien“<br />

bis zum ersten Weltkrieg bei den Rorate-Ämtern<br />

in Glurns gespielt wurden.<br />

Am Beispiel dieses Orgelfaltblattes aus<br />

Glurns zeigt sich wieder, wie wichtig<br />

und inspirierend volksmusikalische<br />

Forschung und musikwissenschaftliche<br />

Publikation von handschriftlichen<br />

Quellen für das heutige Musizieren und<br />

die regionale Volksmusikpflege ist. So<br />

diente die Orgelstimme der „Arie“ Nr.<br />

2 als Vorlage für die Bearbeitung als<br />

„Pastorelle aus Glurns“ und für das gemeinsame<br />

Musizieren in gemischter Besetzung.<br />

Anm.: Dieser Text und die Noten<br />

wurden erstmals im Buch „Musikalische<br />

Volkskultur in Südtirol (3.<br />

Teil). Auf den Spuren der Volksmusiksammler<br />

Karl und Grete Horak im<br />

Vinschgau, Ultental, Passeiertal und<br />

den angrenzenden Tälern und Höhen.<br />

Bezirk Oberbayern, München 2014“<br />

abgedruckt und veröffentlicht.<br />

16<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


RÜCKSICHT<br />

„SING MA A TIROLER LIAD“<br />

Die Aktion des Tiroler Volksmusikvereins hat zahlreiche<br />

Sangesfreudige in die Wildschönau gelockt.<br />

Text: Steffi Holaus | Foto: Ralph Kapavik<br />

dem Tiroler Lied zu prägen. In der Wildschönau<br />

kann dies noch gut gelingen, da<br />

viele Jugendliche in Musikkapellen und<br />

ländlichen Vereinen tätig sind.<br />

Nach einigen Telefonaten, Whats-<br />

App-Nachrichten und SMS haben wir<br />

uns im Juni mit 60 begeisterten Sängerinnen<br />

und Sängern zum gemeinsamen<br />

Singen getroffen. Wir, das waren<br />

Kathrin Witschnig, Sabrina Haas, Joch<br />

Weißbacher und ich, Steffi Holaus. Da<br />

ich eine begeisterte Sängerin bin, war<br />

für mich der Abend einfach wunderbar.<br />

Viele Chorleiter, Obleute und eine bunte<br />

Sängerschar aus vielen Teilen Tirols,<br />

ja sogar ein Sänger aus der Steiermark,<br />

fanden den Weg in die Wildschönau.<br />

Gute Noten<br />

Das gibt es zum einen bereits für das<br />

Liederheft, das 20 Tiroler Lieder beinhaltet.<br />

Eine gute Auswahl von Liedern,<br />

vom Tiroler Oberland bis Osttirol, ist im<br />

handlichen Büchlein vertreten und bildet<br />

somit einen musikalischen Fußabdruck<br />

der Tiroler Täler und Landschaften.<br />

Gute Noten gibt es auch für Kathrin,<br />

Sabrina und Joch, die gewohnt ausgezeichnet<br />

die Lieder einspielten und die<br />

Sängerinnen und Sänger wohlklingend<br />

begleiteten. Nicht nur der Volksliederchor<br />

Niederau, auch der Männerchor<br />

Oberau verlegte seine Chorprobe auf<br />

diesen Abend und so unterstützte mich<br />

Joch Weißbacher mit der Einstudierung<br />

der Lieder in seiner professionellen Art.<br />

Gute Noten für alle, die den Weg in die<br />

Wildschönau gefunden haben und durch<br />

ihr Mittun und Mitsingen den Abend zu<br />

einem schönen Erlebnis machten.<br />

Weniger gute Noten<br />

Das gibt es für das Fehlen der Jugend.<br />

Vielleicht war der angesagte Termin ungünstig<br />

oder der Zeitpunkt zu spät am<br />

Abend, dennoch werde ich fest daran arbeiten,<br />

junge Menschen zum Singen von<br />

Volksliedern zu bringen. Deshalb ist es<br />

mein Bedürfnis, in der Schule verstärkt<br />

den Begriff Heimat in Verbindung mit<br />

Fortsetzung im November<br />

Auch außerhalb der Schule fand die<br />

Aktion „Sing ma a Tiroler Liad“ eine<br />

Fortsetzung, weshalb Joch Weißbacher<br />

und ich uns mit interessierten und begeisterten<br />

Sängern am 5. November in<br />

der Antonistube im Tirolerhof in Oberau<br />

ein weiteres Mal trafen. Auch dieser<br />

Abend war ein voller Erfolg, der zum<br />

Weitermachen anspornt. Zudem stehen<br />

sowohl Joch Weißbacher als auch ich im<br />

Rahmen der Aktion „Sing ma a Tiroler<br />

Liad“ für interessierte Kleingruppen als<br />

Liedlehrer zur Verfügung.<br />

Das Singen soll wieder einen besseren<br />

Stellenwert in unserem Alltag erhalten.<br />

Wenn mit Überzeugung und Freude<br />

dieser kostbare Schatz weitervermittelt<br />

wird, bin ich überzeugt, dass unsere Jugend<br />

mit Stolz das Tiroler Liedgut aufnimmt<br />

und auch singt.<br />

Und gute Noten wollen wir doch alle …<br />

die, die lernen, und auch jene, die lehren.<br />

Auch beim bisherigen Höhepunkt der Aktion „Sing ma a Tiroler Liad“ im<br />

Oktoberfestzelt auf der Herbstmesse hat Steffi Holaus als Singlehrerin<br />

fungiert und gemeinsam mit 700 Sangesfreudigen das Zelt zum Klingen<br />

gebracht.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 17


RÜCKSICHT<br />

VOLKSMUSIK – (M)/(S)EIN LEBEN<br />

Es ist das ehrenvolle Verdienst unseres Ehrenobmanns Peter<br />

Reitmeir, seine Passion auch in die Herzen derer getragen<br />

zu haben, die er gelehrt hat.<br />

Text: Roswitha Haselwanter | Foto: Ralph Kapavik<br />

Peter Reitmeir: 40 Jahre lang leitete er die Tiroler Singwoche und war unermüdlich im Dienste<br />

der Volkslied- und Volkmusikpflege tätig.<br />

enn i des Stündle no wüsst“,<br />

„W so haben wir oft und gerne gemeinsam<br />

gesungen. Ja, die Stunde weiß<br />

ich genau, als ich diese Liebschaft mit<br />

der Volksmusik eingegangen bin. Ich<br />

war 1983 eine junge, unerfahrene Chorleiterin,<br />

als mir mein Musikschullehrer<br />

Hans Kirchmair ein Singwochenheft in<br />

die Hand drückte mit der Aufforderung:<br />

„Des sing‘ mit deine Leut, wås do drein<br />

isch, des isch echte Volksmusik mit richtige,<br />

guate Volksmusiksätz‘.“<br />

Seither singe ich Woche für Woche mit<br />

mindestens 20 – 30 Menschen im Chor,<br />

in der kleinen Gruppe, bei Hoangarten<br />

oder in Seniorenheimen etc. Volkslieder,<br />

passend zu allen Lebenslagen,<br />

Stimmungen und Jahreszeiten. Bei den<br />

alljährlichen Chorreisen ins Ausland<br />

wurde uns damit immer besondere Aufmerksamkeit<br />

zuteil. Viele Menschen haben<br />

uns stets um diesen reichen Schatz<br />

an Volksgut beneidet, den wir so ganz<br />

selbstverständlich in Anspruch nehmen<br />

dürfen.<br />

Die Tiroler Singwoche ...<br />

Und damit komme ich zur Singwoche,<br />

denn unser Liedgut stammt größtenteils<br />

aus den Singwochenheften von Professor<br />

Peter Reitmeir. Säuberlich aufgeschrieben,<br />

3-stimmig gesetzt und für<br />

alle frei verwendbar sind diese Lieder<br />

überall und ohne großen Aufwand gut<br />

singbar. Viele Menschen im Alpenraum<br />

kennen sie, einer beginnt, und die anderen<br />

Stimmen finden sich ein. Wir haben<br />

sie mit Inbrunst über Seen hinüber gesungen,<br />

von Berggipfeln, beim Wandern<br />

über Wiesen, wenn Trauriges zu überwinden<br />

war, wenn es zu trösten galt, aus<br />

Dankbarkeit, bei stundenlangen Busfahrten<br />

und wir singen sie unermüdlich<br />

nach jeder Chorprobe.<br />

Die angesprochene Singwoche, das ist<br />

ein paradiesischer Ausnahmezustand,<br />

ein Ort, erfüllt von liebevollen Begegnungen,<br />

Gesten und großer Rücksichtnahme.<br />

Mit 80 – 90 Gleichgesinnten<br />

wird gesungen, getanzt und musiziert.<br />

Das ist eine Woche geprägt von Achtsamkeit,<br />

Hinhören, gemeinsamem<br />

Rhythmus, Takt und Harmonie, mit dem<br />

ehrwürdigen Herrn Direktor, der ungeniert<br />

von der Achtjährigen zum Tanz geführt<br />

wird, mit Kindern, die gemeinsam<br />

und gleichwertig mit der Frau Professor<br />

Musik machen, mit Hausfrauen neben<br />

Bäckermeistern, Lehrern, Ungeschulten<br />

neben Berufsmusikanten … Und ja, da<br />

sind noch die langen Abende und die<br />

kurzen Nächte mit viel Lachen, Witz<br />

und fröhlicher Unterhaltung.<br />

… und Peter Reitmeir!<br />

Dies alles fand 40 Jahre lang unter der<br />

unumstritten kompetenten Leitung von<br />

Professor Peter Reitmeir statt, mit der<br />

Hilfe seiner Frau Helga und diversen<br />

Fachreferenten. Was in diesen Singwochenheften<br />

bzw. in den beiden Büchern,<br />

in denen Professor Peter Reitmeir zum<br />

40-Jahr-Jubiläum sein Werk für langjährige<br />

Mitglieder zusammengefasst hat,<br />

aber in Wahrheit drinnen steckt, das sind<br />

nicht einfach nur Melodien und Texte,<br />

wenn auch von unschätzbarem Wert<br />

(963 sind darin versammelt!), das ist<br />

für viele, viele hundert Menschen wunderbare,<br />

unvergessliche Erinnerung und<br />

das ist ein Lebensinhalt – ja ein ganzes<br />

Leben, Peters Leben.<br />

Lieber Peter, wir können nur danke sagen,<br />

danke für dieses große, unermessliche<br />

Geschenk, das Du uns durch Dein<br />

Lebenswerk gemacht hast, für Deine<br />

Arbeit, für Deine Lieder, die seit vier<br />

Jahrzehnten von unzähligen Menschen<br />

mit großer Begeisterung in die Welt hinausgetragen<br />

werden.<br />

18<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


SÜDTIROLER<br />

VOLKSMUSIKKREIS<br />

Vereinigung zur Pflege des Volksliedes und der Volksmusik<br />

Der Südtiroler Volksmusikkreis hat sich die Pflege, Erhaltung und Verbreitung des<br />

Volksmusikgutes zum Ziel gesetzt und ist auf Ihre/Deine Unterstützung angewiesen.<br />

WIE KANN ICH MITGLIED WERDEN? EINFACH ANMELDESCHEIN AUSFÜLLEN UND EINSENDEN AN:<br />

SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />

Dominikanerplatz 7, I – 39100 Bozen · Tel. 0471/970 555 · Fax: 0471/ 980 922<br />

E-Mail: info@volksmusikkreis.org · www.volksmusikkreis.org<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 15,– pro Jahr.<br />

Gleichzeitig wird das Mitteilungsheft G´SUNGEN & G´SPIELT vier Mal im Jahr zugesandt.<br />

BEITRITTSERKLÄRUNG<br />

Vorname:<br />

geboren am:<br />

Familienname:<br />

in:<br />

Beruf:<br />

PLZ/Ort:<br />

Straße/Hausnummer:<br />

Ich (wir) spiele(n) folgende Instrumente bzw. singe(n):<br />

Datum/Unterschrift:<br />

ZUWENDUNG VON 5‰ DER EINKOMMENSSTEUER AN EHRENAMTLICHE VEREINE<br />

Auch heuer besteht wiederum die Möglichkeit, die Zuwendung von 5 Promille der Einkommenssteuer selbst<br />

zu bestimmen. Daher freut sich der Vorstand des Südtiroler Volksmusikkreises, wenn jemand bei der Steuererklärung<br />

diesen Anteil dem Verein gutschreiben lässt. Wichtig dabei ist die Angabe der Steuernummer des<br />

Vereines.<br />

Sie lautet: 94002990219<br />

Zusätzlich zur Zuweisung der 5 Promille bleibt die bisherige Regelung aufrecht, 8 Promille für religiöse Institutionen<br />

zu bestimmen. Beide Zuweisungen sind also möglich.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 19


BILDLWEIS<br />

RÜCKBLENDE<br />

VON HEINZ FECHNER


BILDLWEIS


RÜCKSICHT<br />

AUFG‘HORCHT IN INNSBRUCK<br />

„Aufg’horcht in Innsbruck. Volksmusik erobert die Stadt.“<br />

Eine Drohung, die in ihrer Umsetzung nicht für Angst und<br />

Schrecken sorgte, sondern für Frohsinn und Wohlbehagen.<br />

Text: Günther Laimböck | Foto: Ralph Kapavik<br />

Freitag, 23.10.2015, 18:00 Uhr: Die<br />

ersten volksmusikalischen Invasoren<br />

und deren Sympathisanten machen sich<br />

mit der Nordkettenbahn auf den Weg zur<br />

Seegrube, die es als Erstes einzunehmen<br />

gilt. In der Bergstation angekommen,<br />

fehlen einem zunächst die Worte: Die<br />

Gegend rund um Innsbruck präsentiert<br />

sich in einer atemberaubenden herbstlichen<br />

Abendstimmung und man hat jetzt<br />

schon das Gefühl, dass dieser Abend ein<br />

ganz besonderer ist. Während man mit<br />

einem Aperitif und Gebäck auf der Veranda<br />

des Restaurants Seegrube verwöhnt<br />

wird, stimmen die Bläser der gramÅrtmusig<br />

auf die bevorstehende volksmusikalische<br />

Eroberung ein.<br />

Übernahme der Alpenlounge<br />

Inzwischen ist es ganz dunkel geworden,<br />

alle Stuben im Restaurant sind mit<br />

einem frohgemuten Publikum gefüllt<br />

Vom Rathausbalkon wurde die Übernahme musikalisch demonstriert.<br />

und pünktlich ab 20:00 Uhr blasen Franz<br />

Posch mit seiner Liabsten-Weis-Partie,<br />

die Seehof Musi, Maultasch und Tiroler<br />

Kas, die Stubaier Freitagsmusig und<br />

die gramÅrtmusig im ganzen Haus zum<br />

Angriff. Binnen weniger Minuten ist die<br />

erfolgreiche volksmusikalische Übernahme<br />

der Alpenlounge geglückt und es<br />

steht einem heiteren und unterhaltsamen<br />

Abend nichts mehr im Wege. Wie im<br />

Flug vergeht die Zeit und um nicht unfreiwillig<br />

auf der Seegrube übernachten<br />

zu müssen, eilen die letzten Invasoren<br />

um 23:30 Uhr in die Gondel, wo noch<br />

bis zur Ankunft in der Talstation musiziert<br />

wird. Ein unvergesslicher volksmusikalischer<br />

Feldzug, den man noch<br />

ausgiebig im Burenwirt in Hötting ausklingen<br />

lässt.<br />

Volksmusik hat Innsbruck erobert!<br />

Samstag, 24.10.2015, 11:00 Uhr: Bei<br />

Kaiserwetter erklingen Bläserweisen<br />

vom Stadtturm in der Innsbrucker Altstadt:<br />

Das Flügelhorntrio „Die Glögglan“<br />

aus dem Stubaital bläst zum Generalangriff.<br />

Eine Allianz bestehend aus<br />

26 vornehmlich volksmusikwettbewerb<br />

-erprobten Musik- und Gesangsgruppen<br />

aus Bayern, Salzburg, Niederösterreich,<br />

Südtirol, Steiermark und Tirol versucht<br />

nun an sechs Plätzen, die Innsbrucker<br />

Innenstadt mit ihren musikalischen Beiträgen<br />

zu erobern. Auch das gelingt nach<br />

wenigen Minuten: Da sieht man – die<br />

Einkaufstaschen kurz beiseite stellend<br />

– spontan tanzende, walzerschunkelnde<br />

oder begeistert „Zugabe“ rufende<br />

Passanten. Da sieht man aber auch funkelnde<br />

Musikantenaugen, die das Bad in<br />

der ungewohnt bunten Menge genießen.<br />

Die einzigartige Atmosphäre erreicht<br />

bis zum späten Nachmittag dann ihren<br />

Höhepunkt vor der Annasäule, wo man<br />

schließlich gemeinsam vier Stücke zum<br />

Besten gibt, nachdem zuvor das Rathaus<br />

gekapert und vom Rathausbalkon<br />

verkündet wurde: „Die Volksmusik hat<br />

Innsbruck erobert!“<br />

Das Bierstindl wird eingenommen<br />

Nach dem erfolgreichen Innenstadtfeldzug<br />

macht sich nun der gesamte Tross<br />

in Richtung Wilten auf, um letztlich<br />

auch noch das Kulturgasthaus Bierstindl<br />

einzunehmen. Spätestens um 18:00 Uhr<br />

wird das gesamte Haus zum Klingen gebracht<br />

und auch diese Mission kann als<br />

erfüllt betrachtet werden. Um 20:00 Uhr<br />

findet schließlich im Theatersaal der<br />

Schlussakt mit einem Festabend moderiert<br />

von Traudi Siferlinger vom Bayerischen<br />

Rundfunk und Peter Kostner vom<br />

ORF Tirol statt, wo alle Gruppen noch<br />

einmal die Gelegenheit haben, sich zu<br />

präsentieren. Dass dieser Festabend mit<br />

seinem dreistündigen Programm fast ein<br />

wenig zu viel des Guten war, kann einem<br />

nicht die Freude über zwei wirklich<br />

unvergessliche Tage trüben.<br />

22<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


A LIADL<br />

LASST‘S HEARN!<br />

Am 8. November 2015 ging der 5. Tiroler Volksliedwettbewerb<br />

in Innsbruck über die Bühne.<br />

Sophie & Katharina aus Pfalzen/Issing<br />

Text: Yvonne Kathrein | Fotos: Ralph Kapavik<br />

Der heurige Schwerpunkt des Tiroler<br />

Volksmusikvereins und des<br />

Südtiroler Volksmusikkreises – die<br />

Pflege des Tiroler Volksliedes – erfuhr<br />

am Samstag, den 8. November 2015<br />

seinen Höhepunkt: 15 Gesangsgruppen<br />

aus Nord-, Ost- und Südtirol stellten sich<br />

beim 5. Tiroler Volksliedwettbewerb<br />

unter dem Motto „A Liadl lasst’s hearn!“<br />

der Herausforderung, ihre Lieder<br />

einer vierköpfigen Fachjury bestehend<br />

aus Steffi Holaus, Joch Weißbacher, Peter<br />

Reitmeir und Fara Prader zu präsentieren<br />

und den Vortrag bewerten zu lassen.<br />

Da wurden die Alm, der Sommer<br />

und der Herbst besungen, der Bua, das<br />

Madl und die Liab, da waren Gstanzln<br />

zu hören, Lustiges, Nachdenkliches und<br />

Besinnliches erklang: die ganze Palette<br />

weltlicher und geistlicher Volkslieder.<br />

Von der Vielfalt dieser Volkslieder, vor<br />

allem aber von der hohen Qualität, mit<br />

der sie präsentiert wurden, konnte man<br />

sich am Abend dann beim Festabend<br />

überzeugen, der von den fünf mit dem<br />

Prädikat „Ausgezeichnet“ bedachten<br />

Gesangsgruppen gemeinsam mit den<br />

Tiroler Tanzmusikanten bestritten und<br />

von Peter Kostner moderiert wurde. Ein<br />

unvergleichlich kurzweiliger und beseelender<br />

Nachmittag und Abend!<br />

Das Steinacher Duett aus Steinach am Brenner<br />

TEILNEHMENDE GRUPPEN:<br />

D‘Stommtischsänger aus Brandenberg<br />

Afelder Dreigesang<br />

(Wildschönau, Nordtirol)*<br />

D‘Stommtischsänger<br />

(Brandenberg, Nordtirol)*<br />

Die Flaaser Gitschn<br />

(Jenesien/Flaas, Südtirol)<br />

Dreigsang „De Rotweindler“<br />

(Kaltenbach, Nordtirol)<br />

droiStimmig<br />

(Innervillgraten, Osttirol)<br />

G’sang & G’lachter<br />

(Mieders, Nordtirol)<br />

Hausberg Zwoagsong<br />

(Walchsee, Nordtirol)<br />

Hoamatgsong<br />

(Maurach am Achensee, Nordtirol)<br />

Lechtaler Viergesang<br />

(Pfronten, Nordtirol)<br />

Sophie & Katharina<br />

(Pfalzen/Issing, Südtirol)*<br />

Steinacher Duett<br />

(Steinach am Brenner, Nordtirol)*<br />

Vokalensemble Cantilena Tyrolensia<br />

(Völs, Nordtirol)*<br />

Volderberger Baua und Lehra<br />

Zwoagsang<br />

(Volders, Nordtirol)<br />

Voter + Madl-Zwoagsong<br />

(Neustift, Nordtirol)<br />

Zupf & Ziach<br />

(Fulpmes, Nordtirol)<br />

Das Vokalensemble Cantilena Tyrolensia aus Völs<br />

*Ausgezeichnete Gruppen<br />

Der Afelder Dreigesang aus der Wildschönau


RÜCKSICHT<br />

OSTTIROLER SING- UND<br />

MUSIZIERWOCHENENDE 2015 –<br />

EIN VOLLER ERFOLG<br />

An Nachwuchs mangelt es nicht, wie das Gruppenfoto beweist.<br />

Von 4. bis 6. September wurde in den Räumlichkeiten der<br />

Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz die echte Volksmusik<br />

gepflegt.<br />

Text: Eva Wibmer | Fotos: Michael Warscher, Erna Bodner<br />

Die Arbeitsgruppe Osttirol des Tiroler<br />

Volksmusikvereins lud auch<br />

heuer wieder zum Seminar „Osttiroler<br />

Sing- und Musizierwochenende“ ein.<br />

Mit 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

war der Kurs mehr als ausgebucht<br />

und die 13 Referenten hatten alle Hände<br />

voll zu tun, ihre Schützlinge zu betreuen.<br />

Musiziert wurde hauptsächlich in<br />

Gruppen, die extra für dieses Seminar<br />

zusammengestellt wurden. Doch auch<br />

bestehende Ensembles konnten mit Hilfe<br />

der Referentinnen und Referenten an<br />

ihren Stücken feilen und neue Literatur<br />

kennenlernen.<br />

Drei Generationen<br />

Besonders auffallend war das freundschaftliche<br />

Miteinander von drei Generationen.<br />

Die zwei jüngsten Teilnehmer/-innen<br />

waren erst sieben Jahre alt,<br />

während die vier ältesten über 70 waren.<br />

Ohne Rücksicht auf Alter oder Herkunft<br />

wurde gemeinsam musiziert, gesungen<br />

und getanzt. Neben den Sängern waren<br />

alle Instrumente von Steirischer Harmonika<br />

über Blasinstrumente bis hin<br />

zu Saiteninstrumenten vertreten. Die<br />

Teilnehmer/-innen und Referent/-innen<br />

stammten zum Großteil aus Osttirol,<br />

doch auch aus den anderen Tiroler Landesteilen<br />

und Oberkärnten. Ein besonderer<br />

Höhepunkt war der Volkstanzabend<br />

am Freitag, bei dem sich alle etwas näher<br />

kennenlernen konnten. Neben dem<br />

Gruppenunterricht wurde auch mit allen<br />

gemeinsam gesungen und musiziert.<br />

Großer Auftritt<br />

Das Ergebnis konnte am Sonntagnachmittag<br />

einer großen Zuhörerschar präsentiert<br />

werden. Nach der feierlichen<br />

Messe in der Herz-Jesu-Kirche, zelebriert<br />

von Vikar Alban Ortner, fand<br />

nämlich der Abschlusshoangascht im<br />

Speisesaal der LLA statt. Man konnte<br />

Früh übt sich …<br />

Julian und Elisa an der Harfe<br />

nur staunen, welche Vielfalt und welche<br />

Qualität an Stücken in dieser kurzen<br />

Zeit von zweieinhalb Tagen herangereift<br />

war. Als krönender Abschluss wurden<br />

zwei Stücke im Gesamtspiel zum Besten<br />

gegeben. An diesem Wochenende<br />

wurden neue Freundschaften geknüpft,<br />

neue Ideen gesponnen und es wurde bewiesen,<br />

dass die echte Volksmusik vielen<br />

Menschen, egal ob alt oder jung, am<br />

Herzen liegt und Freude bereitet.<br />

24<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


RÜCKSICHT<br />

RAUSCHENDER KLANG DER<br />

OSTTIROLER HACKBRETTER<br />

Alle zwei Jahre findet am letzten Sonntag im September die<br />

einzigartige Veranstaltung des Iseltaler Hackbrettlertreffens<br />

statt, heuer erstmals im Gemeindesaal in Ainet.<br />

Text: Erna Bodner | Foto: Michael Warscher<br />

Die vorangegangenen 20 Treffen<br />

wurden in vorbildlicher Weise<br />

von der „Sunnseitner Tanzmusik“ und<br />

den „Schlaitner Sängern“ abwechselnd<br />

in Oberlienz und Schlaiten organisiert.<br />

Aufgrund einer Terminkollision der<br />

Schlaitner Sänger wurde die Arbeitsgruppe<br />

Osttirol des Tiroler Volksmusikvereins<br />

gebeten, diese Veranstaltung<br />

weiterzuführen.<br />

Von Osttirol in die angrenzenden<br />

Regionen<br />

Florian Pedarnig gründete vor 40 Jahren<br />

dieses Treffen, um den Hackbrettspielern<br />

der Region die Gelegenheit zu bieten,<br />

gemeinsam zu musizieren und dem<br />

Osttiroler Hackbrett mehr Aufmerksamkeit<br />

zu widmen. Damals war dieses Instrument<br />

fast ausschließlich in Osttirol<br />

verbreitet. Florian Pedarnig ist es zu<br />

verdanken, dass das Osttiroler Hackbrett<br />

heute als ein beliebtes Begleitinstrument<br />

in den Tanzmusikgruppen weit über unsere<br />

Grenzen hinaus Verwendung findet.<br />

Ein einmaliges Klangerlebnis<br />

Beim heurigen Treffen im übervollen<br />

Aineter Gemeindesaal trafen sich Hackbrettspieler<br />

aus Ost-, Nord- und Südtirol,<br />

Kärnten und Bayern, wobei auch<br />

die erfreulich große Anzahl an jungen<br />

Musikanten auffiel. Zu den mitreißenden<br />

Volksmusikstückln der Deferegger<br />

Tanzlmusik und der Schneiderhäusl<br />

Musig aus Innsbruck und Umgebung<br />

musizierten rund 20 Hackbrettler mit<br />

großer Begeisterung und Freude auf<br />

ihren Instrumenten, sodass eine riesige<br />

Klangwolke den Saal erfüllte. Auch einige<br />

Solostücke am Hackbrett wurden<br />

zum Besten gegeben. Erfreulich war die<br />

Mitwirkung von Martha und Kurt Lukasser,<br />

die mit ihren Liedern die Veranstaltung<br />

bereicherten.<br />

Hubert Kobler, dem das Osttiroler<br />

Hackbrett sehr ans Herz gewachsen<br />

ist, informierte die Musikanten und<br />

zahlreichen Zuhörer über Geschichte,<br />

Entstehung und heitere Begebenheiten<br />

rund um dieses Instrument und deren<br />

Erbauer. Mit dem ersten gemeinsamen<br />

Stück „Dem Peter zur Ehr“ von Florian<br />

Pedarnig wurde der bereits verstorbenen<br />

Hackbrettbauer und Hackbrettspieler<br />

gedacht.<br />

Auch Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />

und des Südtiroler Volksmusikkreises<br />

waren beim Hackbrettlertreffen<br />

aktiv dabei. So wurde diese<br />

Veranstaltung zu einem Zeichen, dass<br />

besonders die Volksmusik die Regionen<br />

unserer Heimat eng verbindet.<br />

Jung und Alt traf sich heuer wieder beim 21. Osttiroler Hackbrettlertreffen<br />

und ließ eine einzigartige Klangwolke entstehen.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 25


RÜCKSICHT<br />

ADVENT- UND WEIHNACHTS-<br />

BRAUCHTUM IM TIROLER<br />

ADVENTSINGEN<br />

Das Brauchtum aus den verschiedensten Landesteilen ist<br />

integrativer Bestandteil des Tiroler Adventsingens.<br />

Text: Walter Pichler | Foto: Heinz Fechner<br />

Das Frauentragen, bei dem dieses Bild von Haus zu Haus getragen wird, ist bis heute<br />

lebendige Tradition in der Wildschönau.<br />

sowie die in das Dunkel der Vergessenheit<br />

versinkenden Formen und Inhalte<br />

in die Weihnachtsgeschichte aufzunehmen.<br />

Trotz der zum Teil grellen und lauten<br />

Formen, oder vielleicht sogar wegen<br />

dieser haben wir im Tiroler Adventsingen<br />

versucht, die viel stillere Kehrseite,<br />

die wesentlicherer Inhalt der Zeit vor<br />

der Wintersonnenwende war, erkennen<br />

zu lassen.<br />

„Sehnsucht nach dem Licht“<br />

Dazu zitiere ich aus dem Buch von<br />

Prof. Dr. Hermann Holzmann, dem unermüdlichen<br />

Sammler von mündlichem<br />

Volksgut, Erzählungen und Sagen, dem<br />

einfühlsamen Schilderer des Tiroler<br />

Volkslebens aus „Weihnacht am Tiroler<br />

Bergbauernhof“. Seine Zeugnisse sind<br />

echte Kleinode, in letzter Minute geborgen<br />

und so dem Vergessenwerden entrissen,<br />

wenn sich jemand findet, der sie<br />

weiterträgt:<br />

Durch das Tiroler Adventsingen versucht<br />

der Tiroler Volksmusikverein seit<br />

beinahe 50 Jahren, die Vorweihnachtszeit<br />

und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest<br />

in Liedern und Instrumentalmusik<br />

in der ganz eigenständigen Art<br />

der alpenländischen, tirolischen Weise<br />

erleben zu lassen. Die musikalische Tradition<br />

und ihre heutigen Interpretationsformen<br />

durch Musizierende und Singende<br />

aus dem ganzen Land Tirol erklingen<br />

zu lassen, sind erster und unverwechselbarer<br />

Inhalt des Tiroler Adventsingens.<br />

Brauchtum im Wandel<br />

Eng verbunden mit der Musik zu dieser<br />

Zeit ist auch das tirolische Brauchtum<br />

zur Weihnachtszeit. So wie vieles andere<br />

auch hat das vorweihnachtliche und<br />

weihnachtliche Geschehen und Fühlen<br />

in den letzten Jahrzehnten einen radikalen<br />

Wandel erfahren. Brauchtum hat<br />

sich in neuen Erscheinungsformen erhalten<br />

oder ist schlichtweg in Vergessenheit<br />

geraten. Denken wir nur an die<br />

traditionellen Weihnachtsspeisen, so haben<br />

die oft ihre Einmaligkeit durch die<br />

ganzjährige Verfügbarkeit oder durch<br />

einen neuen „Zeitgeschmack“ verloren.<br />

Die sprichwörtlichen Rosinen aus<br />

dem Kuchen sind kaum mehr attraktiv.<br />

Andererseits erleben wir aber ein neues<br />

Wertschätzen der regionalen traditionellen<br />

Speisen, die sogar Eingang in die<br />

gehobene Wirtshauskultur finden. Auch<br />

das Brauchtum, angefangen vom Adventkranz<br />

bis zum Dreikönigssingen, ist<br />

diesen neuen Zeiten unterworfen, erlebt<br />

in neuen Formen ungeahnte Attraktivität<br />

oder verschwindet auch ganz aus dem<br />

Erinnern und Pflegen.<br />

Musik und Brauchtum<br />

Im Tiroler Adventsingen versuchte der<br />

Tiroler Volksmusikverein die musikalische<br />

Komponente lebendig zu halten<br />

und eine Bestandsaufnahme des alten,<br />

noch erhaltenen Brauchtums zu machen<br />

„Weihnacht war ein Fest der Stille und<br />

der Dunkelheit. In der Einsamkeit und<br />

Abgeschiedenheit der Höfe haben die<br />

Geheimnisse dieses Festes das Gemüt<br />

der Bergmenschen besonders stark beeindruckt.<br />

Aus diesem Zwang des Dunkels<br />

heraus erwuchs die Sehnsucht nach<br />

dem Licht. Was ahnen die Menschen<br />

der Gegenwart, wie dunkel das Land<br />

einst sein konnte. Das Brauchtum hat<br />

die Einsamkeit der Berghöfe beherrscht<br />

und überschattet. Heidentum und Christentum<br />

haben darin ihren Niederschlag<br />

gefunden, manchmal in wunderlicher<br />

und wundersamer Vermischung. Diese<br />

hintergründige Welt erweckt das Staunen<br />

des Menschen von heute.“<br />

Um diese Sehnsucht und dieses Staunen<br />

bemühen wir uns auch im Tiroler Adventsingen<br />

2015. Gemäß der Prophezeiung<br />

„Es wird ein Stern aufgehen“ führen<br />

die Könige, die Magier und vor allem<br />

die Musik zum Kind, zum Licht.<br />

26<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


RUBRIK<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 27


GEBIETSWEIS<br />

DIE VOLKSMUSIKLANDSCHAFT<br />

VINSCHGAU<br />

„Singen, Tånzen, Musizieren, ållm wiedr eppas Nui’s<br />

probieren …“<br />

Text: Gernot Niederfriniger | Fotos: Privat, Michael Reissner, Gernot Niederfriniger<br />

„Kapelle Federspiel“, Mals, Hotel Post, Faschingsball 1955: Johann Thanei aus Burgeis, vulgo<br />

„Matscher Hansl“ (Geige), Josef Kofler aus Göflan (Schlagzeug), Alois Federspiel aus Laatsch,<br />

vulgo „Storchn Lois“ (Harmonika), Florin Jörg aus Burgeis, vulgo „Lehrer Jörg“ (Bassgeige).<br />

Der Vinschgau ist eine einmalige<br />

und besondere Natur- und Kulturlandschaft.<br />

Vieles ist an musikalischer<br />

Überlieferung noch erhalten. Es gibt<br />

viele Bräuche rund um den Jahreswechsel<br />

wie das Neujahrssingen mit archaischen<br />

Wunschformeln und speziellen<br />

Melodien in verschiedenen Bergdörfern.<br />

Einige Fasnachtsbräuche mit Umzügen<br />

und musikalischen und tänzerischen<br />

Elementen sind noch sehr lebendig.<br />

Die Anfänge<br />

Der Untertitel dieses Beitrages, ein Zitat<br />

aus einem neu entstandenen Lied von<br />

Angelika Stecher aus Langtaufers, beschreibt<br />

sehr treffend die fruchtbare Arbeit<br />

der Volksmusikpflege im Vinschgau<br />

in den letzten 25 Jahren. Am 6. Dezember<br />

1989 wurde der „Bezirk Vinschgau<br />

des Südtiroler Volksmusikkreises“ aus<br />

der Taufe gehoben und es begannen<br />

eine ganze Reihe von Initiativen, um<br />

aktives Singen, Tanzen und Musizieren<br />

zu fördern. Unter dem ersten Bezirksausschuss<br />

mit Sebastian Kurz, Martin<br />

Moriggl, Christl Valentin, Anna Riedl<br />

und Tali Peer wurden Offene Singen<br />

und Tanzen in Glurns, Schloss Goldrain<br />

und Schlanders organisiert, die von begeisterten<br />

Musikinteressierten vor Ort<br />

sehr gerne angenommen und mitgetragen<br />

wurden. Es folgten beispielgebende<br />

geistliche Veranstaltungen wie Mariensingen<br />

und Adventsingen abwechselnd<br />

in verschiedenen Dörfern wie Tschengls,<br />

Burgeis, Stilfs und Kortsch. Die volksmusikalische<br />

Jugend, die besonders<br />

durch die engagierte Arbeit der Musiklehrer<br />

Martin Moriggl und Ernst Thoma<br />

gefördert wurde, traf sich bei den alljährlichen<br />

Hoangarten u. a. im Gasthaus<br />

Lamm der Familie Steiner in Taufers im<br />

Münstertal. Über 15 Jahre lang war dies<br />

ein besonderer Höhepunkt für geselliges<br />

Singen, Musizieren und Tanzen.<br />

Wegweisend<br />

Der legendäre Alois Federspiel (1905-<br />

1970), vulgo „Storchn Lois“ aus<br />

Laatsch, war über Jahrzehnte der herausragendste<br />

Harmonikaspieler im Vinschgau.<br />

Heute noch ist sein Musizieren<br />

bei den Menschen präsent und in guter<br />

Erinnerung. Der Südtiroler Volksmusikkreis<br />

hat zwei Hefte mit seiner Biografie<br />

und mit Noten aus seinem Spielgut<br />

herausgegeben. Die neugegründete<br />

„Storchn Musi“ mit volksmusikbegeisterten<br />

Musiklehrern spielt seine Stücke<br />

nach und fällt durch die besondere, für<br />

den „Storchn Lois“ und seine „Kapelle<br />

Federspiel“ typische Besetzung mit<br />

Schlagzeug auf.<br />

Frau Tali Peer aus Schluderns war in<br />

besonderer Weise eine Multiplikatorin<br />

für das Singen und Musizieren im Vinschgau:<br />

Als Chorleiterin von mehreren<br />

Kirchenchören und Initiatorin von Flöten-,<br />

Gitarren- und Hackbrettgruppen<br />

gründete sie 1980 den „Vinschger Chor“<br />

und war eine in ganz Tirol bekannte unermüdliche<br />

Volksliedbegeisterte.<br />

Die Möglichkeit zum Erlernen von<br />

Steirischer Harmonika, Zither, Hackbrett<br />

und Harfe an der Musikschule<br />

hat wesentlich zum Aufschwung der<br />

Volksmusik beigetragen. Noch heute<br />

dauert dieser „Boom“ an, das Interesse<br />

am Musizieren lässt nicht nach und die<br />

Wartelisten für Musikschüler werden<br />

immer länger.<br />

Fortbildungen<br />

In den 1990er Jahren wurde von Gerlinde<br />

und Hans Haid am Rimpfhof bei<br />

28<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


GEBIETSWEIS<br />

Allitz ein Volksmusikwochenende initiiert.<br />

Bald darauf übernahm der Bezirk<br />

Vinschgau die Organisation und<br />

Durchführung dieses Seminars und<br />

konnte in zehn Auflagen stets neue<br />

Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

mit Volksmusik begeistern und zum<br />

Musizieren anregen. Das Singen in der<br />

jahrhundertealten Stube, das Tanzen<br />

auf den Dielen des urigen Stadels und<br />

das Musizieren in allen Ecken des renovierten<br />

Rimpfhofes bleiben den damaligen<br />

Teilnehmern lebhaft in Erinnerung.<br />

Dieses Volksmusikseminar wurde dann<br />

in den „Vinschger Musiziertagen“ weitergeführt,<br />

neunmal auf der Oberen<br />

Stilfser Alm und aktuell auf dem Glieshof<br />

in Matsch. Besonders für die Jugend<br />

ist es ein Wochenende voll Erleben und<br />

Begegnen und ein Stück Heimat.<br />

Viele Volksmusikseminare haben im<br />

Vinschgau begonnen oder waren lange<br />

hier zu Hause, z.B. die Südtiroler Singtage<br />

in Schlanders, die Alpenländische<br />

Sing- und Musizierwoche auf der Fürstenburg.<br />

Seit beinahe 25 Jahren kommen<br />

Holz- und Blechbläser zum „Wochenendlehrgang<br />

für Weisenbläser“ nach<br />

Schloss Goldrain und seit zehn Jahren<br />

kann man alljährlich beim „Schwegeln<br />

im Vinschgau“ in Mals das Pfeifen<br />

und Trommeln auf Schwegelpfeife und<br />

Schützentrommel lernen. Bereits ein<br />

halbes Dutzend Mal fand in Mals ein<br />

Bau- und Spielkurs für Hakenharfe und<br />

Raffele statt.<br />

Bereits zum zehnten Mal fand in Schluderns<br />

das Offene Passionssingen am<br />

Kalvarienberg mit Ernst Thoma statt, zu<br />

dem ein eigenes Notenheft mit Passionsliedern<br />

erschienen ist. Seit einiger Zeit<br />

finden im ganzen Vinschgau abwechselnd<br />

in verschiedenen Dörfern „Vinschger<br />

Hoangarte“ statt, die gemeinsam<br />

mit dem Südtiroler Volksmusikkreis,<br />

den Volkstanzgruppen der Arge Volkstanz,<br />

den Musikschulen, den Bildungsausschüssen<br />

vor Ort und engagierten<br />

Storchn Musi 2014. v. l. n. r.: Hannes Ortler (Klarinette), Viktoria Gögele (Geige), Gernot Niederfriniger<br />

(Harmonika), Michael Reissner (Schlagzeug), Michaela Schölzhorn (Kontrabass)<br />

Obervinschger Tanzlmusi 2006: v. l. n. r.: Raimund Kapeller (Tuba), Alois Dietl (Posaune),<br />

Elisabeth Trauner (Harmonika), Martin Moriggl (Klarinette), Alois Kuntner (Flügelhorn),<br />

Gernot Niederfriniger (Harfe).<br />

Einzelpersonen organisiert und gestaltet<br />

werden.<br />

Neues Liedgut<br />

Ernst Thoma aus Mals hat durch die Vertonung<br />

der „Korrnrliadr“ von Luis Stefan<br />

Stecher ein eigenes, neues Liedgut<br />

geschaffen, das für viele zum Volkslied<br />

geworden ist. Besondere Instrumente<br />

wieder zum Klingen zu bringen, das hat<br />

sich der Musiklehrer Gernot Niederfriniger<br />

zur Aufgabe gemacht. Mit Martin<br />

Moriggl musiziert er als „Obervinschger<br />

Raffelemusi“; und sie sind mit Raffele<br />

und Gitarre weit herumgekommen und<br />

haben das typische Südtiroler Instrument<br />

in schwungvoller Spielweise bekannt<br />

gemacht.<br />

Neben dem „Singen, Tånzen, Musizieren“<br />

wird im Vinschgau also auch das<br />

„ållm wiedr eppas Nui’s probieren“ sehr<br />

kreativ in die Tat umgesetzt. Für viel<br />

Schwung, Lebendigkeit und Lebensfreude<br />

ist gesorgt.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 29


STELLT´S ENK VOR<br />

TIROLER<br />

TRADITIONS-<br />

LABEL<br />

Seit fast einem halben Jahrhundert zählt<br />

das Familienunternehmen Tyrolis Music<br />

in Zirl zu den führenden Produktionsfirmen<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

Text: Lisa Thurner | Fotos: Andreas Amplatz<br />

Sabine und Christian Rasinger in ihrem Großraumstudio, das Kapazität und Aufnahmemöglichkeit für über 100 Musiker bietet.<br />

Tiroler Volksmusikgrößen wie Peter<br />

Moser, Otto Ehrenstrasser, Franz<br />

Posch, Florian Pedarnig, Peter Kostner,<br />

Peter Reitmeir oder Siegfried Singer<br />

haben in Zirl bei Tyrolis nicht nur einmal<br />

die Klinke in die Hand genommen.<br />

Namhafte volksmusikalische Gruppen<br />

wie die Tiroler Kirchtagmusig, Franz<br />

Posch & seine Innbrüggler, der Ebbser<br />

Kaiserklang, der Kärntner Viergesang,<br />

die Hippacher Musikanten, die Kitzbüheler<br />

Sänger, die Zillertaler Weisenbläser,<br />

die Innsbrucker Böhmische, die<br />

Hoameligen u. v. m. produzieren beim<br />

Tiroler Familienbetrieb. Echte Volksmusik,<br />

Blasmusik sowie kommerzielle<br />

Volks- und Schlagermusik wird im<br />

Traditionsunternehmen mittlerweile<br />

jahrzehntelang bereits in zweiter Generation<br />

auf höchstem Niveau und mit<br />

großem Erfolg produziert. „Wir wollen<br />

uns zwar nicht steif auf eine Musikrichtung<br />

festlegen, uns ist die echte<br />

Volksmusik aber besonders wichtig.<br />

Sie hat Tradition, genau wie unser Unternehmen“,<br />

sagen der Geschäftsführer<br />

Christian Rasinger und seine Frau Sabine.<br />

Schon zu Gründungszeiten war es<br />

Christians Vater Ing. Helmut Rasinger<br />

sen. ein großes Anliegen, sich nicht nur<br />

auf die erfolgsverwöhnte kommerzielle<br />

Musik zu fokussieren, sondern auch auf<br />

die sogenannten kleinen Musikgruppen<br />

mit traditioneller Musik zu konzentrieren.<br />

„Auch heute noch werden wir<br />

bei keiner dieser Gruppen aus diesem<br />

traditionellen Segment auf Klauseln,<br />

komplizierten Vertragsbindungen oder<br />

Paragraphen bestehen“, versichert der<br />

Firmenchef.<br />

Fast 50 Jahre Qualität und Tradition<br />

Die Eltern des jetzigen Unternehmenschefs<br />

Christian Rasinger, Helmut und<br />

Elsa Rasinger, gründeten 1967 als eine<br />

der ersten im Bereich Volksmusik,<br />

Blasmusik und volkstümliche Musik<br />

den Musikverlag und das Plattenlabel<br />

Tyrolis. „Mein Vater hat alles mit Herzblut<br />

hervorgebracht. Ihm war Tradition<br />

immer schon ein großes Anliegen.“<br />

erzählt Christian. Zu Beginn machte<br />

der Betrieb die größten Umsätze mit<br />

Schallplatten und Musikkassetten, die<br />

im Bereich der volkstümlichen Musik<br />

in den 1970er Jahren das dominierende<br />

Medium waren. Im Laufe der Zeit entwickelte<br />

sich der Familienbetrieb immer<br />

weiter.<br />

In der Plattenfirma kümmern sich heute<br />

rund 20 Fixangestellte sowie zehn freie<br />

Mitarbeiter um die Werbemaßnahmen,<br />

die grafische Gestaltung, den Vertrieb,<br />

die Lagerlogistik und die Aufnahme im<br />

Studio.<br />

Einzigartig ist die Konstellation mit<br />

dem direkt an den Verlag angebauten<br />

4-Sterne-Hotel Tyrolis, die es den Musikern<br />

möglich macht, Verlag, Tonstudio<br />

und Gastronomie der Familie Rasinger<br />

in einem in Anspruch zu nehmen<br />

und den Rundum-Service zu genießen.<br />

30<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


STELLT´S ENK VOR<br />

Alles aus einer Hand<br />

Mit der Übernahme der arrivierten Notenverlage<br />

für Blasmusik und Chorliteratur<br />

– dem Tirol Musikverlag und dem<br />

TSS Musikverlag – hat das Unternehmen<br />

mit einem eigenen Notenvertrieb<br />

inkl. Noten-Onlineshop sein Komplettangebot<br />

noch einmal erweitern können.<br />

So können die Künstler einerseits aus<br />

einem großen Repertoire – etwa aus<br />

den Segmenten Blasmusik, Tanzlmusig,<br />

Echte Volksmusik und Chormusik – von<br />

bestehenden Verlagswerken auswählen,<br />

andererseits hat Tyrolis Music durch die<br />

zwei großen Verlage auch viele namhafte<br />

Komponisten aus diesen Bereichen<br />

gewinnen können, die sehr eng mit<br />

dem Unternehmen zusammenarbeiten<br />

und vielen Interpreten eigene Stücke<br />

auf den Leib schneidern. „Angefangen<br />

bei der gemeinsamen Konzipierung<br />

ganz am Anfang einer Produktion bis<br />

hin zu den Aufnahmen und dem Mix in<br />

den Studios in Zirl oder Liechtenstein,<br />

der gemeinsamen Grafikgestaltung und<br />

dem Vertrieb des Produktes bieten wir<br />

ein einzigartiges Gesamtangebot. Eben<br />

alles aus einer Hand und alles unter einem<br />

Dach“, sind Christian und Sabine<br />

Rasinger sichtlich stolz. „Ebenfalls bieten<br />

wir in allen Sparten unsere eigenen<br />

Fachleute, die genau in ihrem Segment<br />

angesehen und rundum bekannt sind,<br />

angefangen bei den Tonmeistern wie<br />

etwa Hans Perkhofer oder Jürgen Brunner<br />

bis hin zu Aufnahmeleitern wie Peter<br />

und Wolfgang Kostner, Peter Moser<br />

oder Mathias Rauch, um nur einige zu<br />

nennen. Mathias Rauch ist überdies fix<br />

als Notenverlagsleiter im Bereich Blasmusik,<br />

Echte Volksmusik und Chormusik<br />

sowie Komposition und Arrangement<br />

angestellt.“ Darauf dürfen die<br />

Rasingers zu Recht stolz sein. Was sie<br />

aber noch unheimlich freut und worauf<br />

sie stolz sind, ist die Jubiläumsaufnahme<br />

von Peter Moser anlässlich seines<br />

80. Geburtstages, auf der er sich mit all<br />

seinen Formationen noch einmal auf<br />

CD verewigt hat. „So etwas bestätigt<br />

uns, dass wir auf dem richtigen Weg<br />

sind“, freut sich Christian.<br />

Tyrolis Music umfasst Notenverlage für Blasund<br />

Chormusik sowie diverse Musikverlage.<br />

Schritt für Schritt zur CD<br />

Eine geplante Produktion beginnt mit<br />

einem ausführlichen Gespräch. Darin<br />

wird unter anderem besprochen, ob<br />

man die Stücke, je nach geographischer<br />

Nähe, im einzigartig großen Studio 1 in<br />

Zirl, in Liechtenstein oder in einem der<br />

Partnerstudios aufnimmt, oder ob eine<br />

Aufnahme in einem Probelokal, in einer<br />

Kirche oder auch bei den Künstlern zu<br />

Hause gewünscht ist. „Wir sind mit unserem<br />

Equipment sehr flexibel“, erklärt<br />

Christian. „Speziell die Künstler der<br />

Echten Volksmusik lieben es, in ihren<br />

vertrauten vier Wänden eine Aufnahme<br />

einzuspielen. Auch große Blaskapellen<br />

bevorzugen oft ihre Aufnahmen im vertrauten<br />

Probelokal. Dafür sind wir bestens<br />

gerüstet.“<br />

Der nächste Schritt führt die Musikgruppe<br />

in die Grafikabteilung, wo das<br />

grafische Konzept ausgearbeitet wird.<br />

Die Grafiker gestalten das Layout den<br />

Wünschen der Künstler entsprechend.<br />

Es besteht selbstverständlich auch die<br />

Möglichkeit, dass die Musiker ihre eigenen<br />

grafischen Vorstellungen einbringen.<br />

Immer öfter kommt es auch<br />

vor, dass Künstler eine bereits fertiggestellte<br />

Aufnahme haben. Hier ist dann<br />

nur mehr eine entsprechende Grafik,<br />

Vervielfältigung, Vertrieb und Vermarktung<br />

gewünscht. Auch hierfür<br />

kann Tyrolis Music verschiedene Lösungen<br />

anbieten.<br />

Anschließend gelangt die CD in den<br />

Vertrieb. Der Schwerpunkt des Tyrolis-Musikverlages<br />

liegt im deutschsprachigen<br />

Raum (Österreich, Deutschland,<br />

Schweiz, Südtirol) sowie in den Beneluxländern.<br />

Der Handel wird durch eigene<br />

Vertreter abgedeckt. Parallel dazu<br />

werden die Musikstücke in den Medien<br />

platziert. Die Musik wird im Radio,<br />

Fernsehen und in den Printmedien<br />

eingesetzt. Außerdem bekommen die<br />

Außendienstmitarbeiter entsprechende<br />

Details und Muster, um die Vertriebspartner<br />

ausführlich zu informieren.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Die Rasingers planen bis 2017 einen<br />

Neubau ihres Firmengebäudes unweit<br />

vom jetzigen Firmensitz, worin der Musikverlag<br />

mit neuen, modernen Räumlichkeiten<br />

inklusive Notenschauraum<br />

seinen Platz finden wird. Die Augen<br />

des Ehepaars Rasinger funkeln: „Wir<br />

freuen uns schon darauf, unseren Partnern<br />

und Künstlern dann ein Unternehmen<br />

für eine noch bessere und engere<br />

Zusammenarbeit bieten zu können.“<br />

Und natürlich wünschen sich Christian<br />

und Sabine Rasinger, dass sie den Familienbetrieb<br />

gesund und mit großen<br />

Zukunftsvisionen an ihre sich noch in<br />

Ausbildung befindlichen Kinder Matthias<br />

und Eva-Maria übergeben können.<br />

Ein Wunsch, dem man sich nur anschließen<br />

kann!<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 31


STELLT´S ENK VOR<br />

DIE STUALAUSMUSIG<br />

Manchmal muss man einfach das tun, wonach das Herz<br />

begehrt: Ungezwungenes Musizieren ohne übertriebenen<br />

Perfektionsgeist ist für fünf Zillertaler Lebenselixier, egal<br />

ob am Stammtisch, in der Kirche oder auf der Festspielbühne.<br />

Text: Gerhard Anker | Foto: Franz Brugger<br />

dem Klarinettisten und etwas Kontrabass<br />

spielenden Florian Wechselberger<br />

aus Schwendau und dem Kontrabassisten<br />

und etwas Gitarre spielenden Peter<br />

Lechner aus Mayrhofen zufriedengeben.<br />

Später stieß zufällig noch der bis<br />

dahin völlig unbekannte Franz Brugger<br />

aus Aschau mit seiner Harfe und Geige<br />

dazu. Die drei Letzteren, das sei der<br />

Vollständigkeit halber noch erwähnt,<br />

sorgen sich beruflich um die Bildung<br />

unserer Kinder an diversen Volks- und<br />

Mittelschulen, sind also Lehrer bzw.<br />

sogar Direktoren! (Und: Florian ist<br />

seit zwei Jahren zusätzlich als staatlich<br />

geprüfter Berg- und Schiführer unterwegs<br />

und hat im letzten Winter gleich<br />

den Weltmeistertitel der Bergführer im<br />

Schifahren gewonnen. Einen richtigen<br />

Weltmeister in der Gruppe: Wer hat das<br />

schon?)<br />

Drunter und drüber!<br />

Die fünf Männer der Stualausmusig: v. l. n. r. Gerhard Anker, Peter Lechner, Franz Gahleitner,<br />

Franz Brugger, Florian Wechselberger (liegend).<br />

Die Anfänge der Stualausmusig gehen<br />

in das Jahr 2001 zurück. Franz<br />

Gahleitner aus Finkenberg, ein schon<br />

damals gefragter und äußerst beliebter<br />

Ziacha-Spieler und Buschauffeur, und<br />

der bis dahin noch nie der Volksmusik<br />

zugewandte Posaunist, etwas Harfe<br />

spielende und gelernte Bildhauer Gerhard<br />

Anker aus Brandberg wollten den<br />

schon lange gehegten Wunsch, irgendwann<br />

einmal gemeinsam zu musizieren,<br />

in die Tat umsetzen, was zuerst einmal<br />

hieß, sich nach geeigneten Mitstreitern<br />

umzusehen. Dies erwies sich allerdings<br />

als äußerst schwieriges Unterfangen,<br />

und so musste man sich schließlich mit<br />

Drunter und drüber<br />

Von Anbeginn an war es uns ein Anliegen,<br />

die Volksmusik unserer Region<br />

möglichst frisch, schneidig und lebendig<br />

zu interpretieren. Wir spielten nie<br />

nach Noten, sondern jeder brachte sich<br />

nach seinem Empfinden, Können und<br />

seiner Tagesverfassung ein. Da konnte<br />

es – und kann es – unter Umständen<br />

manchmal auch „drunter und drüber“<br />

gehen. Daher rührt auch unser Gruppenname<br />

(Stualaus = alter Zillertaler<br />

Dialektausdruck, der eben diesen Zustand<br />

beschreibt).<br />

Wir spielen meist in zwei verschiedenen<br />

Besetzungsvarianten: zum einen spie-<br />

32<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


len wir die Stücke der typischen Zillertaler<br />

Geigenmusik-Tradition, zum<br />

anderen in einer Besetzung, in der die<br />

Bläser mehr zur Geltung kommen.<br />

Einen wesentlichen Stellenwert bei<br />

unseren Auftritten hat immer der Gesang.<br />

Vielleicht auch nicht alltäglich<br />

ist die Tatsache, dass es völlig wurst<br />

ist, wenn einer oder auch mehrere<br />

fehlen, die Stualausmusig gibt es als<br />

Alleinunterhalter, in Duo- oder Triobesetzung<br />

bis eben hin zum Quintett.<br />

Am liebsten spielen wir bei Feiern oder<br />

Festen im kleinen Rahmen. In besonderer<br />

Erinnerung sind uns aber auch<br />

Auftritte wie z. B. beim Klingenden<br />

Österreich, einem Kirchenkonzert in<br />

der Wallfahrtskirche von Meschach in<br />

Vorarlberg, beim Steirischen Geigentag,<br />

beim Baden-Württembergischen<br />

Volksmusiktag in Neuhausen, im<br />

Treibhaus Innsbruck oder heuer sogar<br />

im neuen Festspielhaus in Erl. Einzigartig<br />

waren für uns vor einigen Jahren<br />

unsere „Adventschoppen“, für die wir<br />

die Weihnachtsgeschichte vom „Seligen<br />

Bamhackl“ von Kurt Arbeiter zu<br />

einem Theaterstück verarbeiteten und<br />

dann mit großem Erfolg aufführten,<br />

wobei wir alle Schauspielrollen selbst<br />

verkörperten und auch die Musik dazu<br />

spielten.<br />

Durstige Musikanten<br />

An eine Auslandsspielerei, die uns an<br />

einem ersten Adventwochenende bis<br />

nach Marsberg in Norddeutschland<br />

führte, werden wir auch immer gerne<br />

mit Vergnügen zurückdenken – nicht,<br />

weil es etwa ein musikalischer Erfolg<br />

gewesen wäre, sondern weil uns auf<br />

der Hinreise der Durst plagte, wie es<br />

uns vorher noch nie passiert war und<br />

wie es uns hoffentlich auch in Zukunft<br />

nicht mehr passieren wird: Wir<br />

saßen schon einige Stunden im Kleinbus,<br />

den unser Freund und Gönner<br />

Hermann Grubauer, seines Zeichens<br />

Hotelier im Tuxertal, lenkte. Einer<br />

von uns entdeckte auf der hintersten<br />

Sitzbank würzige Kaminwurzen, die<br />

er als Gastgeschenk mitgenommen<br />

hatte. Da wir allesamt Hunger hatten,<br />

begann man heimlich davon zu essen.<br />

Sie schmeckten ausgezeichnet. Dass<br />

es kein Brot dazu gab und auch der<br />

Getränkevorrat schon aufgebraucht<br />

war, störte uns nicht sonderlich, da wir<br />

ohnehin der Meinung waren, bald in<br />

einer Raststätte einkehren zu können,<br />

nicht ahnend, dass wir aufgrund von<br />

heftigen Schneefällen in einen Mega-Stau<br />

geraten und für die kommenden<br />

12 km auf der Autobahn 5 Stunden<br />

brauchen würden … Der Durst<br />

und der Drang, den Kaminwurzengeschmack<br />

im Mund irgendwie wieder<br />

zu neutralisieren, war unbeschreiblich.<br />

Als wir nach vielen Stunden mitten<br />

in der Nacht eine rettende Raststätte<br />

betraten, war für uns das Gefühl,<br />

himmlisch beschenkt zu werden und<br />

dass Weihnachten vor der Tür stand,<br />

vollkommen.<br />

Rare Aufnahmen<br />

Eine im Tonstudio aufgenommene CD<br />

gibt es bis heute von uns keine, und die<br />

wird es auch in Zukunft nicht geben,<br />

da wir glauben, dass unser Spielen,<br />

das von Spontanität und Improvisation<br />

geprägt ist, dafür nicht geeignet<br />

ist. Wir sind aber froh, dass bei der<br />

Feldforschung im Zillertal durch die<br />

ehemalige Mitarbeiterin des Tiroler<br />

Volksliedwerks, unserer geschätzten<br />

Martina Natter, bei diversen Spielereien<br />

einige dokumentierte Liveaufnahmen<br />

entstanden sind.<br />

In naher Zukunft freuen wir uns schon<br />

auf den kommenden Advent. Die Gestaltung<br />

von Gottesdiensten, Engelämtern<br />

und die Pflege verschiedener<br />

Bräuche in dieser Zeit ist uns eine besondere<br />

Freude.<br />

So klingt<br />

echte<br />

Freude!<br />

Die Harmonika<br />

für besondere<br />

Ansprüche!<br />

Neu!<br />

Modell Nuss Natura<br />

Mit Bass-Cassotto<br />

HeimiscHe Nuss<br />

iN eigeNstruktur<br />

gemasert<br />

www.musiktirol.com<br />

telefon: 05332/73355


STELLT´S ENK VOR<br />

DIE GRÖDNER GEIGENMUSIG<br />

Trotz oder gerade wegen ihrer wechselvollen Geschichte<br />

musiziert die nunmehrige Viererformation aus dem Grödental<br />

frisch und musikantisch wie eh und je – Eigenkompositionen<br />

inklusive.<br />

Text: Viktor Canins | Foto: Hansi Alton<br />

Die Grödner Geigenmusig wurde im<br />

Jahre 1991 von mir, Viktor Canins,<br />

gegründet. Damals spielten Eveline<br />

Senoner und Franz Canins Geige und<br />

ich begleitete sie auf der Gitarre. Nach<br />

und nach vergrößerte sich die Gruppe,<br />

bis wir mit fünf Geigen (gespielt von<br />

Verena Mayr, Franz Canins, Eveline<br />

Senoner, Christian und Friedemann Ploner),<br />

Begleitgitarre und Kontrabass eine<br />

klangvolle Besetzung waren. Einer der<br />

prägendsten Auftritte in dieser Besetzung<br />

war sicher die Veranstaltung des<br />

BR „Weihnachten in Deutschland“ in<br />

der randvollen Frankenhalle in Nürnberg<br />

im Jahre 1993. Aber auch zu anderen<br />

Anlässen haben wir in dieser Besetzung<br />

gerne gespielt: zu Vorlesungen,<br />

Die Grödner Geigenmusig in ihrer nunmehrigen Besetzung:<br />

Elisabeth Kostner, Nadia Perathoner, Maria Theresia Delago<br />

und Viktor Canins.<br />

bei Eröffnungen, Ausstellungen und<br />

Versammlungen, Messfeiern, Passions-,<br />

Marien- und Adventsingen, Hoangorten<br />

und Volksmusikantentreffen und sogar<br />

bei einer Primizfeier im Jahre 1995. Aus<br />

beruflichen Gründen mussten wir uns<br />

dann 1996 leider in dieser Formation<br />

trennen.<br />

Der erste Neubeginn<br />

Doch die Lust, in einer Geigengruppe<br />

zu spielen ließ mich nicht los und<br />

so haben wir im Herbst 2008 mit zwei<br />

Geigen und einer Begleitgitarre einen<br />

Neuanfang gewagt und meinen Bruder<br />

Franz ein Jahr später wieder dazugeholt.<br />

Nadia Perathoner spielte nun die erste<br />

und Elisabeth Kostner die zweite Geige.<br />

Sehr aufregend war der Auftritt in dieser<br />

Besetzung beim Frühschoppen des ORF<br />

im Weinmuseum in Kaltern. Im selben<br />

Jahr 2009 hatten wir besonders viel zu<br />

spielen. Und auch eine CD spielten wir<br />

zusammen mit der Latzfonser Stubnmusig<br />

ein („ConCordia“). Die RAIKA<br />

Wolkenstein hat in der Adventszeit die<br />

CD „Nadel“ herausgegeben. Das Besondere<br />

daran: Diese CD bestand durchgehend<br />

aus Neukompositionen, auch Lieder<br />

in ladinischer Muttersprache haben<br />

wir dort verewigt.<br />

Ein Zugewinn und eine CD<br />

Im Mai 2011 kam Maria Theresia Delago<br />

mit der Bratsche in unsere Gruppe<br />

und so tat sich wieder eine neue Spielmöglichkeit<br />

auf. Wir durften dabei etwa<br />

die Buchvorstellung „La bella Resciesa“<br />

des Musikologen Paolo Vinati musikalisch<br />

umrahmen. Leider verließ mein<br />

Bruder Franz 2012 dann erneut die<br />

Gruppe. Dennoch reifte der Entschluss<br />

heran, gemeinsam mit der Latzfonser<br />

Stubnmusig eine neue CD mit neuen<br />

Eigenkompositionen einzuspielen. Einige<br />

Lieder sollten nicht fehlen. So stellten<br />

wir 2014 im Herbst ein gemischtes<br />

Quartett zusammen. Wir konnten viele<br />

Lieder und Weisen darauf festhalten und<br />

somit dazu beitragen, dass auch neue alpenländische<br />

Volksmusik in der Szene<br />

einen eigenen Platz haben kann.<br />

Es bleibt nur zu hoffen, dass uns die<br />

Freude am kreativen Musizieren erhalten<br />

bleibt und somit vieles Neues in<br />

dieser Richtung geschaffen wird, nicht<br />

zuletzt, um die Herzen der Zuhörer zu<br />

erreichen.<br />

Beide Tonträger sind beim Südtiroler<br />

Volksmusikkreis oder bei Viktor Canins<br />

persönlich erhältlich.<br />

Canins Viktor, Scironstrasse 43<br />

39046 – St. Ulrich in Gröden<br />

Telefon: +39 0471 797660<br />

canins.viktor@rolmail.net<br />

34<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


KREIZWEIS<br />

EVENTKULTUR<br />

Text: Reibeisen<br />

ing ma a Tiroler Liad“, „Aufg‘horcht in Innsbruck“,<br />

„S„Alpenländischer Volksmusikwettbewerb“ und, und,<br />

und, … Der Tiroler Volksmusikverein und vor allem die Tiroler<br />

Volksmusik machen von sich reden. Viele eingefleischte<br />

Volksmusikliebhaber beobachten jedoch diese Eventkultur,<br />

die derzeit im Verein um sich greift, mit Argusaugen. Für einige<br />

stehen sämtliche Aktionen des TVMV vollkommen im<br />

Widerspruch zum eigentlichen Kern der Volksmusik, die ja<br />

bekanntlich im kleinen Kreis, im so genannten stillen Kämmerlein,<br />

„passieren“ soll.<br />

Überbehütetes Helikopter-Kind<br />

In diesem Zusammenhang drängt sich für das Reibeisen der<br />

Vergleich mit einem überbehüteten Kind auf: Noch nie wussten<br />

Eltern so viel über Erziehung, über die körperliche und<br />

seelische Entwicklung ihrer Kinder. Und sie geben sich mit<br />

dem Nachwuchs ordentlich Mühe, tun alles für ihre Kinder.<br />

Helikopter-Eltern werden sie genannt: Eltern, die auf alles<br />

aufpassen, die wie ein Hubschrauber über den Köpfen der<br />

Kleinen kreisen. Ähnlich ist es auch in unserer Volksmusik:<br />

Hier ist das Reibeisen der Meinung, dass in den letzten<br />

Jahren zu oft der Satz genannt wurde: „Das darf man in der<br />

Volksmusik nicht“. Sehr viele Hubschrauber kreisten mit guten<br />

Absichten um das Kind Volksmusik und achteten darauf,<br />

dass es wohl ja nicht vom rechten Weg abkommt.<br />

Natürlich ist der oben getätigte Vergleich drastisch, dessen<br />

ist sich das Reibeisen auch bewusst und ist auch gleich um<br />

Abschwächung bemüht, denn ohne die Arbeit der Altvorderen<br />

des Vereins würden Sie hier nicht diese Zeilen lesen<br />

können: Es gäbe keinen Verein, keine Vereinszeitschrift und<br />

wie es ohne diese wertvolle Arbeit heute um die Volksmusik<br />

in unserem Lande bestellt wäre, mag sich das Reibeisen gar<br />

nicht vorstellen.<br />

„Außa aus die Staudn“<br />

ABER dass in den letzten Jahren etwa bei diversen Musikantenhoangarten<br />

junge Menschen im Publikum eher nicht<br />

die Regel waren, sondern einzig als musikalische Protagonisten<br />

in Erscheinung traten, da muss dem Reibeisen wohl<br />

jede und jeder, die/der solche Veranstaltungen regelmäßig<br />

besucht, sicherlich recht geben. Der Volksmusik haftet nun<br />

einmal eine gewisse Verstaubtheit an, und vor allem bei jungen<br />

Menschen ist sie in der musikalischen Beliebtheitsskala<br />

eher nicht im vorderen Drittel angesiedelt. Daher sind diese<br />

„Events“, die momentan vom Tiroler Volksmusikverein<br />

initiiert werden, wohl als eine gewisse Imagekampagne zu<br />

sehen. „Außa aus die Staudn“, wie es ein Tiroler Politiker<br />

einmal treffend formuliert hat, um zu zeigen: Volksmusik<br />

lebt, Volksmusik berührt, Volksmusik kann begeistern.<br />

Dass in dieser „Eventkultur“ der Grad hin zur Kommerzialisierung<br />

ein schmaler ist, dessen sollten sich die Verantwortlichen<br />

jedoch stets bewusst sein. Aber wie heißt es so schön:<br />

Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand<br />

kann …<br />

Frohe Weihnachten und einen<br />

guten Rutsch wünscht<br />

www.tiroler.at<br />

das Reibeisen!<br />

TIROLERisch<br />

guat!<br />

Seit über 190 Jahren<br />

ein verlässlicher Partner<br />

für alle Tirolerinnen und Tiroler.


KREIZWEIS<br />

ZWEI GEDICHTE,<br />

NOCH OHNE MELODIE<br />

Vielleicht zum Nachdenken anregend –<br />

etwa zur textlichen Aktualisierung des adventlichen Volksliedes.<br />

Vielleicht eine Provokation.<br />

Advent, du stille Zeit<br />

Günther Laimböck<br />

g<br />

Im Oktober schon wie jedes Jahr,<br />

Fernsehen, Internet, die ganze Schar,<br />

verkünden uns: Advent, du stille Zeit,<br />

macht euch jetzt bereit.<br />

Im November dann geht’s endlich los,<br />

Top-Angebote für nur wenig Moos,<br />

herrlich: Advent, du stille Zeit,<br />

wir sind längst soweit.<br />

Weihnachtliche Weisen dröhnen überall,<br />

auf Christkindlmärkten schon mit Überschall,<br />

trichtern uns ein: Advent, du stille Zeit,<br />

Weihnachten ist nicht mehr weit.<br />

Endlich ist Advent auch im Kalender,<br />

das Geldbörserl stöhnt noch vom November,<br />

klagend: Advent, du stille Zeit,<br />

dauerst an eine Unendlichkeit.<br />

Zu Weihnacht dann das Ächzen,<br />

Nach-Ruhe-förmlich-Lechzen,<br />

Advent, du stille Zeit,<br />

bringst uns in Verlegenheit!<br />

Nussa, Biara und Ziweba<br />

Yvonne Kathrein<br />

g<br />

Nussa, Biara und Ziweba<br />

aus Marokko, China und Addis Abeba.<br />

Des Zuig kinnt heint vo iberall hea.<br />

Erscht heint? Des isch schua lång so,<br />

wenn i’s recht v’rsteah.<br />

Weil genauso wia vom Zalta 1 die Ziweba –<br />

i muaß mr’s Låcha fåscht v’rheba –<br />

kinnt o des Woart<br />

vo ganz aman åndaran Oart.<br />

Die Ziweba isch – ma globt des kaum –<br />

a Woart ausm Arabischa Raum.<br />

Ohne ‘s z‘ wissa, unteram Riehra,<br />

tia mir dia fremd Koscht in Taag 2 integriera.<br />

Und schua weart aus deara importierta Addition<br />

„alte Tiroler Tradition“.<br />

Aas 3 tat i halt geara no d’rleba,<br />

dass – gleich wia bei Nussa, Biara und Ziweba –<br />

es går nit wichtig isch, wohea ma kinnt,<br />

dass an Mensch – genauso wia beim Biarazalta –<br />

o in dr Fremdi kånn eppas galta!<br />

1 Zelten, 2 Teig, 3 eins<br />

WINTERWUNDERWELT AM FUSSE DER SERLES!<br />

Märchenhafte Winterlandschaften, tief verschneites<br />

Schneeschuhwandern, freudige Rodelpartien,<br />

pulvriges Skifahren, traumhafte Ausblicke<br />

auf die Tiroler Bergwelt:<br />

Die Serlesbahnen bieten entspannte Wintersportaktivitäten<br />

auf höchstem Niveau.<br />

NACHTRODELN: DI & FR, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

SERLESBAHNEN MIEDERS | STUBAITAL | Tel. +43 (0) 5225 62 776 0 | www.serlesbahnen.com<br />

WINTER-<br />

SPASS<br />

VOM ALLER-<br />

FEINSTEN<br />

FERN JEDER<br />

HEKTIK!


STÜCKWEIS<br />

Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:<br />

Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –<br />

vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?<br />

37


#<br />

STÜCKWEIS<br />

Pastorelle aus Glurns<br />

handschriftliches Notenblatt für Orgel<br />

aus Glurns, Sammlung Karl Horak<br />

eingerichtet von Gernot Niederfriniger<br />

38<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


STÜCKWEIS<br />

#<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 39


#<br />

STÜCKWEIS<br />

Zeisler Krippen Walzer<br />

Peter Kostner<br />

40<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


STÜCKWEIS<br />

#<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 41


#<br />

STÜCKWEIS<br />

Ihr Hirten, stehet alle auf<br />

Brixlegg, Tirol<br />

42<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


STÜCKWEIS<br />

Es wird ein Stern aufgehen<br />

Nach überlieferten Motiven neu zusammengestelltes Adventlied<br />

Satz: Peter Reitmeir<br />

#<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 43


#<br />

STÜCKWEIS<br />

Nikolaus Lied<br />

Melodie: aus „Geistliche Volkslieder“, Sammlung Joseph Gabler<br />

Text: Peter Zelger, Brixen | Satz: Gernot Niederfriniger<br />

44<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


PROBEWEIS<br />

ANMELDUNG NORDTIROL<br />

Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />

Nordtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />

der Homepage des Tiroler Volksmusikvereins:<br />

http://www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />

Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />

auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />

sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />

E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />

Postadresse: Tiroler Volksmusikverein,<br />

Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, A-6020<br />

Innsbruck, Tel./Fax: 0043/(0)512/39 55 66.<br />

Büroöffnungszeiten: Mo, 14:00 bis 17:00 Uhr<br />

ANMELDUNG SÜDTIROL<br />

Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />

Südtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />

der Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:<br />

http://www.volksmusikkreis.org.<br />

Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />

auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />

sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />

E-Mail: info@volksmusikkreis.org,<br />

Postadresse: Südtiroler Volksmusikkreis,<br />

Dominikanerplatz 7, I-39100 Bozen,<br />

Tel.: 0039/0471/97 05 55, Fax 98 09 22.<br />

Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr,<br />

08:00 bis 12:00 Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 45


PROBEWEIS<br />

WOCHENENDLEHRGANG FÜR WEISENBLÄSER<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Ort:<br />

Beschreibung:<br />

Instrumente:<br />

Referenten:<br />

Seminarbeitrag:<br />

Freitag 26. Februar 2016, 20:00 Uhr<br />

Sonntag, 28. Februar 2016, mittags<br />

Bildungshaus Schloss Goldrain, Vinschgau<br />

Förderung des Weisenblasens in verschiedenen Besetzungen, betreut von erfahrenen Referenten.<br />

Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Verband Südtiroler Musikkapelle durchgeführt.<br />

Holzblasinstrumente (Flöte, Oboe, Klarinette Saxophon), Blechblasinstrumente (Flügelhorn,<br />

Trompete, Horn, Tenorhorn, Bariton, Euphonium, Posaune, Tuba)<br />

Neussl Stefan, Moriggl Peter, Psaier Martin, Walder Raimund, Wilhalm Anton Ludwig<br />

140,00 € Erwachsene<br />

120,00 € Mitglieder des SVMK<br />

85,00 € Jugendliche unter 18<br />

Anmeldeschluss: 29. Jänner 2016<br />

Infos:<br />

Südtiroler Volksmusikkreis<br />

Tel. +39 (0)471 970555<br />

www.volksmusikkreis.org, info@volksmusikkreis.org<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />

Tel. +39 (0)471 976378<br />

www.vsm.bz.it, info@vsm.bz.it<br />

Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />

SCHITOUR & VOLKSMUSIK –<br />

FRANZ-SENN-HÜTTE / STUBAITAL<br />

Musiziertage zwischen Schischwung und alpenländischen Klängen.<br />

10. – 13. März 2016<br />

Die Franz-Senn-Hütte bietet einen wunderbaren Ausgangspunkt für<br />

gemeinsame Schitouren und lädt zum Einkehrschwung in die angenehme Hüttenatmosphäre mit alpenländischer Volksmusik ein.<br />

Dort heißt es durchatmen, entspannen und beschwingt vom sportlichen Genuss des Tages durch die Melodiebögen zu „wedeln“.<br />

Foto: Franz-Senn-Hütte<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Donnerstag, 10. März 2016, 14:00 Uhr<br />

Sonntag, 13. März 2016, nach dem Frühschoppen<br />

Seminarleitung: Johanna Dumfart – johanna.dumfart@hotmail.com +43 699 110 79 640<br />

Fabian Steindl – fabiansteindl@gmx.at +43 664 57 34 436<br />

Referenten:<br />

Angebot:<br />

Kosten inkl. HP:<br />

Infos:<br />

Johanna Dumfart, Markus Hochkofler, Raphael Kühberger, Fabian Steindl<br />

Steir. Harmonika, Zither, Singen, Gitarre, Begleitharfe, Hackbrett, Flöten, Blasinstrumente,<br />

Streichinstrumente, Gruppenunterricht, gemeinsame Singstunde, geführte Schitouren …<br />

280,00 € für Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />

290,00 € für Nichtmitglieder<br />

www.johanna-dumfart.at sowie fabiansteindl@gmx.at<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

46<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


PROBEWEIS<br />

WEISENBLÄSER- UND TANZLMUSIGSEMINAR<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Referenten:<br />

Seminarbeitrag:<br />

Zielgruppe:<br />

Freitag, 08. April 2016, 19:30 Uhr<br />

Samstag, 09. April 2016, nach dem Abschlussabend<br />

Elmar Walter (Bayern) Tuba, Stefan Neussl (T) Flügelhorn, Robert Schwärzer (Südtirol) Flügelhorn,<br />

Peter Hausberger (T) Posaune, Roland Wildauer (T) Posaune, Roland Fiedler (T) Horn/Alphorn u. a.<br />

75,00 € für Erwachsene<br />

70,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines<br />

bestehende Weisenbläser- und Tanzlmusiggruppen in den verschiedensten<br />

Besetzungen, Einzelmusikanten, Holzbläser, Alphornbläser<br />

Rahmeprogramm: Referat: Die Tuba und die Volksmusik – eine erfolgreiche Symbiose?<br />

09.04.,18:00 Uhr: A Weis für’s Dorf mit allen Seminarteilnehmern<br />

09.04., 20:00 Uhr: A Tanzl a Weis mit der Seehofmusi/Bayern<br />

Anmeldung bis spätestens 15. März 2016 unter: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

schriftl. mit Anmeldeschein; bei Sonja Steusloff-Margreiter, Serlesweg 30, A-6142 Mieders,<br />

oder Mail: s.steuma@gmail.com,<br />

Tel. 0664 5061850 – begrenzte Teilnehmerzahl!<br />

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Musikbezirk Wipptal Stubai und der<br />

Gemeinde Mieders.<br />

WOCHENENDLEHRGANG<br />

FÜR KLEINE SINGGRUPPEN<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Ort:<br />

Beschreibung:<br />

Freitag 06. Mai 2016, 17:00 Uhr<br />

Sonntag, 08. Mai 2016, mittags<br />

Pension Summererhof, Mellaun/St. Andrä bei Brixen<br />

Eingeladen sind alle kleinen Singgruppen sowie<br />

Musikantinnen/Musikanten als Liedbegleiter. Ziel ist es,<br />

neben der Stimmpflege das Singen in kleinen Gruppen<br />

zu fördern. Weltliche, geistliche und Lieder aus dem<br />

überlieferten alpenländischen Liedgut stehen auf dem Programm.<br />

Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Chorverband durchgeführt.<br />

Foto: Südtiroler Volksmusikkreis Foto: Tiroler Voklsmusikverein<br />

Referenten:<br />

Seminarbeitrag:<br />

Otto Dellago (Kursleitung), Fara Prader, Angelika Stecher, Ernst Thoma, Georg Hasler<br />

140,00 € Erwachsene<br />

130,00 € Mitglieder des SVMK<br />

85,00 € Jugendliche unter 18 Jahren<br />

Anmeldeschluss: 15. April 2016<br />

Infos:<br />

Südtiroler Volksmusikkreis, Tel.+39 (0)471 970555, www.volksmusikkreis.org, info@volksmusikkreis.org<br />

Südtiroler Chorverband, Tel. +39 (0)471/971833, www.saengerbund-bozen.it, info@scv.bz.it<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 47


MÅNNSBILD<br />

BERUF UND BERUFUNG<br />

Hans Knapp ist gelernter Tischler und findiger Bastler aus<br />

Leidenschaft. Kein Wunder, dass seine Werkstatt unzählige<br />

Kunstobjekte, unter anderem auch Osttiroler Hackbrettln,<br />

verlassen haben.<br />

Text: Yvonne Kathrein | Foto: Andreas Amplatz<br />

Ich betrete die Werkstatt von Hans<br />

Knapp am Weerberg, er hinter mir.<br />

Fein säuberlich hängen Feilen, Zangen,<br />

Hämmer, Schraubenzieher, Spachteln<br />

und diverse Schnitzutensilien an der<br />

Wand, Farbtuben stehen am Fensterbrett,<br />

darunter die Hobelbank, auf der<br />

man die Hobelspäne regelrecht suchen<br />

muss. Überall kleinere und größere<br />

Schubladen, die wohl Nägel, Schrauben,<br />

Dübel und sonstiges Kleinwerkzeug<br />

beinhalten. Alles so schön aufgeräumt<br />

und verschlossen, dass man eben nur<br />

erahnen kann, was sich darin befindet.<br />

Einzig der Schemel vor der Hobelbank<br />

weist „Verunreinigungen“ in Form von<br />

vielen bunten Farbklecksern auf. Und:<br />

ein wunderbarer Geruch von Holz und<br />

Farbe durchdringt den Raum. Es muss<br />

also hier doch kürzlich jemand gearbeitet<br />

haben. Nein, Hans Knapp, der<br />

gelernte Tischler, hat seinen früheren<br />

Beruf auch in der Pension nicht an den<br />

Nagel gehängt. Hier wird nach wie vor<br />

gehobelt, und hier fallen nach wie vor<br />

Späne! Ein kleiner, hölzerner, etwa zehn<br />

Zentimeter großer Weihnachtsbaum auf<br />

der Hobelbank fällt mir auf – ein Modell<br />

für einen zu bauenden größeren. Natürlich<br />

soll er auseinandernehmbar sein,<br />

Hans demonstriert die Funktionalität der<br />

Heber an seinem Hackbrett – ein eigenes<br />

Patent, wie so vieles in seiner Werkstatt.<br />

48<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


MÅNNSBILD<br />

wie mir Hans am Modell demonstriert.<br />

Ganz ausgeklügelt fügen sich die einzelnen<br />

Holzteilchen ineinander. Ein Tüftler<br />

ist der Hans, das erkennt man allein<br />

an diesem Modell. Und man erkennt es<br />

an allem, was sonst in seiner Werkstatt<br />

steht, liegt oder hängt.<br />

Mittlerweile hat sich Wolfgang Schafferer<br />

dazugesellt und das Osttiroler Hackbrett<br />

aufgebaut, das er mitgebracht hat.<br />

Er sollte darauf zu Hause ein bisschen<br />

spielen, denn besser wird’s ja nicht,<br />

wenn es nur herumsteht. Eigentlich ist<br />

es für Hans‘ Enkelin gedacht, aber mit<br />

ihren knapp zwei Jahren wird es doch<br />

noch etwas dauern, bis die darauf spielen<br />

kann. Allein an der Einlegearbeit,<br />

die den Rand verziert, den kunstvoll<br />

geschnitzten dunklen Rosetten der vier<br />

Schalllöcher oder der Kleistermalerei<br />

am hölzernen Koffer merkt man: Hier<br />

war ein Könner am Werk! Dieser Könner<br />

ist – wie könnte es nach einem kurzen<br />

Blick in seine Werkstatt anders sein<br />

– Hans Knapp. Dabei hat er sich dieses<br />

Wissen und Können zum Hackbrettbau<br />

selbst angeeignet, und das, obwohl er<br />

selbst gar nicht Hackbrett spielt. Ein<br />

bisschen beigebracht hat ihm das Spielen<br />

der Wolfgang im Nachhinein dann<br />

aber schon, fügt er hinzu.<br />

Aus Not und Jux<br />

Wie kommt man dann aber quasi ohne<br />

Bezug zu diesem Instrument dazu, ein<br />

solches zu bauen? „Jå“, lacht Hans,<br />

„aus a Notsituation aussa und an Jux.“<br />

Mit „Notsituation“ bezieht er sich auf<br />

eine Anfrage seines Freundes Ludwig<br />

Knapp, ob Hans kein Osttiroler Hackbrett<br />

für seine Tochter Franziska wisse,<br />

die damals, vor etwa 15 Jahren, gerne<br />

eine Tanzlmusig damit begleitet hätte.<br />

Peter Brugger, der Altmeister des Osttiroler<br />

Hackbrettbaus, war damals schon<br />

verstorben. Woher also nehmen? Wäre<br />

diese Frage nicht in geselliger Runde<br />

auf einer Geburtstagsfeier gestellt worden,<br />

Hans hätte wohl nie damit begonnen,<br />

selbst ein Hackbrett zu bauen. „Die<br />

Schnapsln håbn irgendwenn g’wirkt.<br />

A bissl weart man goschat, und nåch<br />

a Weil hun i g’såg: ‚Wås sumst’s umadum,<br />

a selles bau i enk!‘“ Das war also<br />

der „Jux“, der schließlich zum Bau eines<br />

ersten Hackbretts führen sollte. Auf ein<br />

gutes Stück Haselfichte vom Gallzeiner<br />

Sägewerk war er ja schon vorher aufmerksam<br />

geworden, das er vorsichtshalber<br />

erworben hatte, um vielleicht einmal<br />

eine Harfe daraus zu bauen. Nun sollten<br />

daraus also der Boden und die Decke<br />

des zu bauenden Hackbretts entstehen.<br />

Gut, dass der gebürtige Osttiroler Flor<br />

Pedarnig, ein versierter Musikant und<br />

leidenschaftlicher Hackbrettspieler, am<br />

Kolsassberg wohnte und Hans sich dort<br />

ein uraltes Hackbrett zur Vorlage nehmen<br />

konnte. Eine Herausforderung waren<br />

die nicht aus Holz gefertigten Teile<br />

wie Saiten oder Wirbel, aber auch die<br />

Heber, die ja essentiell bei einem Tonartwechsel<br />

sind. Hans wäre kein Tüftler,<br />

hätte er nicht auch diese Probleme gemeistert.<br />

Für Wirbel und Saiten wurde<br />

er bei einem Klavierbauer fündig, und<br />

dass die Saiten an langen Stahlnägeln<br />

befestigt werden mussten, das sagte ihm<br />

der Hausverstand. Und schließlich hatte<br />

er in der Zwischenzeit auch andere<br />

Hackbretter in seine Werkstatt hereinbekommen,<br />

um sie zu reparieren. Den ein<br />

oder anderen Fehler, der zur Reparatur<br />

der diversen Hackbretter geführt hatte,<br />

wollte er also tunlichst vermeiden. Außerdem<br />

hatte er ja auch im Volkskunstmuseum<br />

in Innsbruck bereits mit alten<br />

Instrumenten zu tun gehabt. Wie das? Er<br />

verrät mir, dass er dort 22 Jahre lang als<br />

Schnitzer und Depotverwalter angestellt<br />

war, später dann auch als Restaurator.<br />

Nun verstehe ich langsam, woher diese<br />

Kunstfertigkeit, diese Geschicklichkeit,<br />

diese Liebe zum Detail und vor allem<br />

diese Ordnung rührt. Wer einmal über<br />

40.000 Gegenstände zu verwalten hatte,<br />

für den ist Ordnung quasi das täglich<br />

Brot.<br />

Das Modell Knapp<br />

„Und dieses Hackbrett hier ist also das<br />

Ergebnis?“, komme ich wieder auf das<br />

vor uns stehende Instrument zu sprechen.<br />

Er verneint. Nein, nein, das ist sein letztes,<br />

sein wirklich letztes. Da sind mittlerweile<br />

schon ein paar Raffinessen dazugekommen.<br />

Neben Haselfichte wurde<br />

hier Birnbaum-, Ahorn- und Nussholz<br />

verarbeitet, auch Esche und Eiche. Und:<br />

auch der Tisch, auf dem das Hackbrett<br />

steht, der Koffer und die gedrechselten<br />

Schläger sind selbstverständlich<br />

Eigenproduktion. Der hölzerne Koffer<br />

schützt die empfindlichen Heber beim<br />

Transport viel besser. Auch sie sind ein<br />

Knapp’sches Patent: sie können in der<br />

Höhe, aber auch in jede andere Richtung<br />

verstellt werden, denn die Heber<br />

so einzustellen, dass dann auch die Töne<br />

links und rechts vom Steg stimmen, das<br />

ist eine Wissenschaft. Der Tisch, den<br />

hat ihm Flor Pedarnig eingeredet. Der<br />

Klang soll sich dadurch besser entfalten<br />

können. Dafür ist das Knapp-Hackbrett<br />

etwas kleiner als das ursprüngliche Osttiroler<br />

Hackbrett. Schließlich soll man<br />

es ja auch noch gut transportieren können,<br />

das viele Holz. So ist also nicht<br />

nur das Instrument selbst, sondern das<br />

„Gesamtpaket“, wie Hans es nennt, eine<br />

Besonderheit. An die hundert Stunden<br />

hat der Künstler dabei jedes Mal in ein<br />

solches Instrument gesteckt. Ich staune<br />

und höre nicht auf zu staunen.<br />

Musik, Malerei …<br />

Man möchte meinen, Hans‘ Freizeit<br />

wäre damit reichlich ausgefüllt. Aber<br />

dann beginnt er erst von seinen anderen<br />

Hobbys zu erzählen, denen er teilweise<br />

auch schon während seiner Tätigkeit<br />

im Museum nachging: 30 Jahre lang<br />

spielte er Maultrommel bei den Weer-<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 49


MÅNNSBILD<br />

berger Maultrommlern, mit denen er<br />

weit herumkam, sogar nach Deutschland<br />

und Frankreich. „Mir håm g’spielt,<br />

wie’s ins virkemmen isch, eigentlich<br />

gånz åndersch wia åndere Gruppn.<br />

Viele måchn’s schulisch, de spieln die<br />

Stickln so nåch, wie’s die Mollner oder<br />

die Mittenwalder oder die Saalfeldner<br />

Maultrommler g’måcht håbm. Mir<br />

håbm insere eigenen Stickln g’håbt, a<br />

selle, de nit für Maultromml g’måcht<br />

woarn sein.“<br />

Und dann führt mich Hans zurück in den<br />

Raum, an dem wir beim Hereingehen<br />

vorbeigegangen sind. Jetzt bin ich wirklich<br />

baff! Unzählige Bilder und Zeichnungen<br />

in verschiedensten Techniken<br />

hängen an den Wänden. Er ist Mitglied<br />

in einem Malclub. Im Sommer begibt<br />

man sich irgendwo in die Landschaft<br />

und bringt die Eindrücke zu Papier. Einige<br />

der Ergebnisse dieser Malrunden<br />

hat Hans aufgehängt. Die anderen sind<br />

wiederum fein säuberlich in selbst gebastelten<br />

Kartonkoffern auf Stellagen<br />

archiviert.<br />

… und Krippen<br />

Vor allem aber ist der Raum ausgefüllt<br />

mit an die zwanzig verschiedenen<br />

Krippen. In Wurzelstöcken geschnitzte<br />

Krippenmotive, andere Figuren bunt bemalt,<br />

wieder andere sind vor einer Hintergrundmalerei<br />

platziert. Hans bereitet<br />

sie gerade für die Krippenausstellung im<br />

FeuerWerk in Fügen vor. Seit 38 Jahren<br />

schon gibt er sein Wissen in Kursen<br />

an der Volkshochschule und in der Erwachsenenschule<br />

weiter, auch den Krippenverein<br />

am Weerberg hat er gegründet.<br />

In letzter Zeit hat es ihm aber die<br />

Landschaftsmalerei angetan. Als wäre<br />

das alles nicht genug, schreibt er nämlich<br />

gemeinsam mit seinem Kollegen<br />

Hansjörg Penz, einem frischgebackenen<br />

Krippenbaumeister, an einem Krippenbuch,<br />

das im Dezember 2016 im Tyrolia<br />

Verlag erscheinen wird. Sein Teil besteht<br />

darin, die Herstellung der gemalten<br />

Landschaften Schritt für Schritt zu<br />

beschreiben.<br />

Es ist einfach eine Wunderkammer, in<br />

der ich mich hier befinde. Das sage ich<br />

Hans auch. Er lacht und zeigt auf die<br />

hölzerne dreistufige Leiter, die neben<br />

mir steht. Ein Handgriff, und daraus ist<br />

ein sehr passabler Stuhl mit Rückenlehne<br />

geworden! Ich schaue ihn groß an, er<br />

lacht und ist sichtlich angetan von meinem<br />

Staunen, meint aber darauf selbstkritisch:<br />

„So an Vogl, woasch!“ Dieser<br />

Vogl hat ihm immerhin eine freizeittechnisch<br />

vollkommen ausgefüllte Pension<br />

beschert. Und daher rührt wohl auch<br />

seine jugendliche Frische!<br />

Das Vermächtnis<br />

Eines will er mir aber vor allem noch<br />

zeigen: Er öffnet eine Box, in der sich<br />

– wieder ganz ordentlich hineingeschlichtet<br />

und beschriftet – aufgerollte<br />

Saiten verbergen, gedrechselte Heber,<br />

kleine metallene Utensilien, Zettel und<br />

seltsames Spezialwerkzeug. Hans hat<br />

sich etwa einen „Saitenwickler“ gebastelt,<br />

mit dem problemlos die Ösen zum<br />

Einhängen bei den Nägeln gemacht<br />

werden können – ganz ohne Mühe und<br />

blutige Finger. In der Box steckt das gesamte<br />

Wissen, das sich Hans während<br />

der Hackbrettbau-Jahre angeeignet hat.<br />

Wenn diese Arbeit jemand übernehmen<br />

will, muss er nur die Box öffnen, da ist<br />

alles Wichtige drin, auch beschrieben<br />

hat Hans auf den Zetteln alles zu Beachtende.<br />

Er sieht mich an. Es klingt<br />

fast wie eine Aufforderung. Die kann<br />

ich aber bei aller Liebe nicht annehmen.<br />

Ich weiß ja nicht einmal, wie man ein<br />

Holzstück richtig in die Hobelbank einspannt!<br />

Eine destruktive Antwort folgt:<br />

„Jå, was nix weart: brinnen tuat’s.“ Wie<br />

recht er hat. Und wie weit man es doch<br />

– oder gerade deswegen – mit dieser Devise<br />

bringen kann!<br />

50<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


TRADITIONELL<br />

UND MODERN<br />

ZUGLEICH.<br />

Die TT und der Tiroler Volksmusikverein.<br />

Ein Stück Tiroler Identität im 21. Jahrhundert.<br />

www.tt.com<br />

Foto: Andreas Schönherr


VORSICHT<br />

„RIABIG UND FEIN“<br />

... ADVENTLICHE VOLKSMUSIK<br />

IM MUSEUM<br />

In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Volksmusikverein lädt der<br />

Ötztaler Heimatverein bereits zum 3. Mal am Nachmittag des 1.<br />

Adventsonntag bei freiem Eintritt zu diesem riabigen und feinen<br />

Adventbeginn ein. In vier adventlichen Stuben und im Freigelände<br />

singen und spielen u. a.: Oberländer Soatnmusig, Kochlachmusig,<br />

Ötztaler Viergesang, Familienmusik Stecher, Ötztaler<br />

Posaunenquartett, Klarinettenquintett der MK Pfaffenhofen.<br />

Foto: Abranitz M<br />

So, 29. November 2015, 14:30 – 17:00 Uhr<br />

Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum, Längenfeld/Lehn<br />

SÜDTIROLER ADVENTSINGEN<br />

Veranstalter: Referat Volksmusik am Bereich Deutsche und ladinische<br />

Musikschulen in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler<br />

Volksmusikkreis und Rai Südtirol<br />

Bild: Stefanie Unterberger, Peter Kiesenhofer<br />

Mitwirkende: Volksbühne Barbian, Durnholzer Viergesang,<br />

Schmid Musig, Kirchenchor Milland, Chorverein St. Sigmund,<br />

Geschwister Huber, Tassilo Musik, Villnösser Weisenbläser<br />

Ausstrahlung im Hörfunk von Rai Südtirol am 25. Dezember<br />

2015 um 15:30 Uhr<br />

Sa, 12. Dezember 2015, 19:00 Uhr<br />

J. Freinademetz Kirche, Milland, Eintritt frei<br />

„FROHLOCKET, IHR CHRISTEN!“<br />

MUSIKALISCHER ADVENT IN<br />

KALTENBACH 2015<br />

Im Musikpavillon:<br />

Naviser Vierg’sang, Zillertaler Weisenbläser<br />

Do, 17. Dezember 2015, 20:30 Uhr<br />

In der Marienkapelle:<br />

Oberlienzer Kirchenmusikanten, Geschwister Kreidl, Zitherbegleitung<br />

Hans Knauer, Gerhard Anker (Texte)<br />

So, 20. Dezember 2015, 18:00 Uhr<br />

eine Initiative von BGM: Klaus Gasteiger<br />

Konzept/Programm/musikal. Leitung: Stefan Neussl<br />

Foto: Markus Zimmermann<br />

52<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


VORSICHT<br />

STUBAIER WEIHNACHT<br />

Mitwirkende: Alpbacher Bläser, Familie Waldauf (Schwaz),<br />

Kirchensinger (Innsbruck), Stubaier Alphornbläser,<br />

und die Stubaier Freitagsmusig<br />

Texte: Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer<br />

Foto: Julia Gschnitzer<br />

Eintritt: freiwillige Spenden<br />

Infos unter: www.stubaierfreitagsmusig.at<br />

So, 27. Dezember 2015, 20:30 Uhr<br />

Pfarrkiche St. Georg, Neustift im Stubaital<br />

WEIHNACHTSSINGEN IN DER<br />

KAPUZINERKIRCHE IN BOZEN<br />

Bereits seit 2010 lädt der Bezirk Bozen zu einem Weihnachtssingen<br />

in die Kapuzinerkirche in Bozen ein. Dieses Jahr werden der<br />

Völser Männerchor, das Firmian Quartett, der Bäuerinnenchor<br />

Zwölfmalgreien, Blechklang der Musikkapelle Terlan, die Saitenmusik<br />

Afzaiten u. a. mitwirken. Verbindende Worte spricht<br />

Pater Sepp Hollweck.<br />

So, 3. Jänner 2016, 18:00 Uhr<br />

Kapuzinerkirche in Bozen<br />

Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />

WEIHNACHTLICHE VOLKS-<br />

MUSIK IM GRÜNEN HAUS<br />

IN REUTTE<br />

Foto: Klaus Wankmiller<br />

Mitwirkende: Bläserensemble der Bürgermusikkapelle<br />

Reutte, Breitenwanger Sternsingerinnen, Monika Dreigesang,<br />

Trio Grenzfrei (Jungholz), Flötengruppe der LMS<br />

Reutte und das Gitarrenduo Haas.<br />

Texte und Programmgestaltung: Klaus Wankmiller.<br />

Nach dem Konzert gibt es Kiachle von der Bäckerei Ihrenberger<br />

und Glühwein vor dem Museum.<br />

Di, 5. Jänner 2016, 19:00 Uhr<br />

Museum im Grünen Haus/Reutte<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 53


VORSICHT<br />

ZWOA BRETTLN,<br />

A GFIARIGER SCHNEE …<br />

Foto: Bergeralm<br />

Herzliche Einladung zum Skitag des Tiroler Volksmusikvereins!<br />

SAMSTAG, 20. Februar 2016<br />

Treffpunkt:<br />

11:00 Uhr Talstation Bergeralm in Steinach am Brenner<br />

ab 13:00 Uhr Mittagessen in der Bärenfalle<br />

Die Ermäßigung gilt nur gegen Vorlage des Mitgliedsausweises des Tiroler Volksmusikvereins!<br />

Tarife ermäßigt: Halbtageskarte (ab 11:00 Uhr):<br />

Erwachsene 29,70 €<br />

Senioren 24,30 €<br />

Kinder 14,40 €<br />

Jugendliche 19,40 €<br />

Es gilt auch das Freizeitticket Tirol! Auch Rodler und Langläufer sind herzlich willkommen!<br />

Skiverleih direkt an der Talstation möglich!<br />

Die ersten 15 Teilnehmer erhalten vom TVMV die Tageskarte gratis zur Verfügung gestellt!<br />

Ab 16:30 Uhr im Gasthof Lamm in Matrei am Brenner:<br />

gemeinsamer gemütlicher Ausklang mit Gesang und Musik (bitte Instrumente mitnehmen!)<br />

Auf eine rege Teilnahme und mit einem kräftigen SKI HEIL freut sich der Tiroler Volksmusikverein!<br />

54<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


VORSICHT<br />

40. OBERLÄNDER SÄNGER- UND<br />

MUSIKANTENTREFFEN<br />

Foto: Ch. Hofer<br />

Der Tiroler Volksmusikverein lädt zu einer besonderen Veranstaltung<br />

nach Zirl ein. Das traditionsreiche Oberländer Sänger- und<br />

Musikantentreffen wird 40 Jahre alt! Zum Jubiläum singen und<br />

musizieren Gründer, langjährige Wegbegleiter und das aktuelle<br />

Organisationsteam.<br />

Mitwirkende: Inntaler Sänger, Stubaier Freitagsmusig, Kohlbründl<br />

Viergsang, d’Huangartler, Familienmusig Stecher, Paschberg<br />

Zwoagsang und die Alpbacher Bläser. Durch das Programm<br />

führen Nikolaus Köll und Peter Margreiter.<br />

So, 06. März, 15:30 Uhr<br />

Kultur- und Veranstaltungszentrum B4, Zirl<br />

Karten: www.b4-zirl.at · Infos: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

SÄNGER- UND MUSIKANTEN-<br />

HOANGART IM RAHMEN VON<br />

„35 JAHRE SÜDTIROLER<br />

VOLKSMUSIKKREIS“<br />

Mitwirkende: Singkreis Runkelstein, Kindersinggruppe der<br />

Musikschule Ritten u. a.<br />

Fr, 11. März 2016, 20:00 Uhr<br />

Schloss Maretsch/Bozen.<br />

Foto: Aro Augustin Ochsenreiter


3. Südtiroler<br />

Volksmusik<br />

Wettbewerb<br />

KLAUSEN - 9. APRIL 2016<br />

mit Abschluss-Hoangort im Parkhotel Post in Klausen um 19.30 Uhr<br />

Zuhörer sind herzlich willkommen!<br />

Die Wertungsspiele und der Abschluss-Hoangort sind öffentlich zugänglich.<br />

VERANSTALTER<br />

ANMELDUNG<br />

Innerhalb 29. Jänner 2016<br />

INFORMATIONEN<br />

www.musikschule.it/referat-volksmusik<br />

Referat Volksmusik<br />

am Bereich Deutsche und<br />

ladinische Musikschulen<br />

in Zusammenarbeit mit dem


VORSICHT<br />

VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />

WOCHENPROGRAMM<br />

MONTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />

„A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />

mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />

abwechselnd gestaltet<br />

von Franz Hermeter, Roland Walcher,<br />

Heidi Rieder, Hannes Premstaller und<br />

Christine Wieser<br />

DIENSTAG 19.40 UHR<br />

Kulturjournal: Der wöchentliche Blick<br />

in die Kulturszene mit Stefan Nicolini,<br />

Redaktion: Renate Gamper<br />

20.00 Uhr: „Der Kulturabend“<br />

Redaktion: Renate Gamper, Markus<br />

Laimer und Kathrin Bragagna<br />

MITTWOCH 18.05 – 19.00 UHR<br />

„A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />

mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />

abwechselnd gestaltet<br />

von Hannes Premstaller, Franz Hermeter,<br />

Heidi Rieder, Roland Walcher und<br />

Christine Wieser<br />

DONNERSTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />

„Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

– ein Wochenmagazin zur Landeskunde,<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

(Wiederholung am Samstag um 10.05<br />

Uhr und am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />

FREITAG 17.05 – 18.00 UHR<br />

„Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />

mit Judith Edler (alle 14 Tage)<br />

18.05 – 19.00 Uhr<br />

Blasmusik zum Feierabend,<br />

eine Sendung mit Dieter Scoz<br />

SAMSTAG 10.05 – 11.00 UHR<br />

„Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

– ein Wochenmagazin zur Landeskunde,<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

(Whg. am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />

11.05 – 12.00 UHR<br />

„Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />

mit Judith Edler (alle 14 Tage, Wdh.)<br />

SONNTAG 08.15 - 09.00 UHR<br />

„A Liadl und a Musig für di“ –<br />

Volksmusik am Sonntagmorgen:<br />

abwechselnd gestaltet von Luisa Jäger,<br />

Christine Rier, Franz Hermeter, Heidi<br />

Rieder, Christine Wieser und Sigrun<br />

Falkensteiner<br />

11.05 – 11.30 UHR<br />

„Blasmusik“: gestaltet von<br />

Gottfried Veit<br />

11.05 – 12.00 UHR<br />

Unterwegs mit RAI Südtirol.<br />

Volksmusik-Aufzeichnung aus Südtiroler<br />

Ortschaften von und mit Markus<br />

Laimer. Sonntags von 11.05-12.00 Uhr<br />

(Aufzeichnung und Sendung nach Vereinbarung).<br />

13.15 - 14.00 UHR<br />

„Zwa Fiedeln, a Klampfn und an schian<br />

Gsång“: eine Sendung mit Peter Altersberger<br />

14.00 – 15.00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde,<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

Live-Stream für Hörer im Ausland über:<br />

www.raisuedtirol.rai.it<br />

Südtiroler Adventsingen in Milland:<br />

Ausstrahlung im Hörfunk von Rai Südtirol<br />

am 25.12.2015 um 15.30 Uhr<br />

DEZEMBER 2015 –<br />

JÄNNER – FEBER 2016<br />

JEDEN MONTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />

ORF Radio Tirol<br />

„Tiroler Weis“<br />

gestaltet von Hermann Pallhuber<br />

JEDEN DIENSTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />

ORF Radio Tirol<br />

„Blasmusik/Tiroler Weis“<br />

Blasmusik und Volksmusik<br />

gestaltet von Peter Kostner<br />

JEDEN DONNERSTAG<br />

18.04 – 19.00 UHR<br />

ORF Radio Tirol<br />

„Tiroler Weis“<br />

gestaltet von Martina Moser<br />

NEU SEIT MÄRZ 2015:<br />

JEDEN FREITAG 18.04 – 19.00 UHR<br />

„Dahoam in Tirol – Tiroler Lebensart<br />

zum Wochenende“<br />

19:04 – 20.00 Uhr „Kraut & Ruabn –<br />

Neue Volksmusik“ (Wdh. Sonntag 19.04<br />

Uhr)<br />

„MUSIKANTEN SPIELT’S AUF“,<br />

19.03 – 20.00 Uhr:<br />

Montag und Dienstag: Volksmusik aus<br />

unserem Archiv<br />

Mittwoch: Blasmusik aus unserem<br />

Archiv<br />

„DAS PLATZKONZERT“:<br />

NEU: feiertags von 18.00 – 19.00 Uhr<br />

gestaltet von Peter Kostner<br />

24.12.2015 – 18.00 – 20:00 Uhr<br />

Mitschnitt Tiroler Adventsingen<br />

25.12.2015 – 18:00 – 20:00 IN DULCI<br />

JUBILO – Lieder und Weisen zum<br />

1. Weihnachtsfeiertag<br />

MEI LIABSTE WEIS:<br />

Am 12.03.2016 in Rust<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 57


VORSICHT<br />

VERANSTALTUNGEN 2015/2016<br />

NOVEMBER 2015<br />

So, 29.11., 14:00 – 17:00 Uhr: „Riabig<br />

und fein“. Heimat- und Freilichtmuseum,<br />

Längenfeld/Lehn.<br />

Mitwirkende: Oberländer Soatnmusig,<br />

Kochlachmusig, Ötztaler Viergesang,<br />

Familienmusig Stecher, Ötztaler Posaunenquartett,<br />

Klarinettenquintett der MK<br />

Pfaffenhofen.<br />

DEZEMBER 2015<br />

Fr, 04.12., 19:00 Uhr: 21. Namloser Adventsingen.<br />

Namlos, Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Monika Dreigesang,<br />

Pfrontener Stubensänger, Lechtaler<br />

Viergesang, Pfrontener Stubenmusik,<br />

Holzbläsertrio LMS Reutte, Namloser<br />

Blechbläser, Stanzacher Volksschulkinder.<br />

Sa, 05.12., 16:00 und 19.30 Uhr: Adventkonzert.<br />

Bozen, Franziskanerkirche.<br />

Mitwirkende: Singkreis Runkelstein (Ltg.<br />

Elmar Grasser), Weisenbläser und Saitenmusik.<br />

So, 06.12., 18:00 Uhr: Adventsingen.<br />

Kufstein, Kirche St. Martin Kufstein/Zell.<br />

Mitwirkende: Bayerische u. Tiroler Stubenmusik,<br />

Oboe: Gloria Marrone, Seeleitn<br />

Dreigsang, Bläserkreis Kufstein,<br />

Unterlandler Dreigsang, Gedichte mit<br />

Kathi Kitzbichler<br />

So, 06.12., 16:30 Uhr: Adventsingen<br />

beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />

Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Männerquartett aus Sand<br />

in Taufers, Frauenchor Orphea/Riffian,<br />

Saitenmusik Vierklee/ Wildschönau.<br />

Info: www.glurns.eu<br />

So, 06.12., 17:00 und 19:30 Uhr: Advent<br />

unterm Schlern. Kastelruth, Pfarrkirche.<br />

Mit Liedern, Gedichten, besinnlichen<br />

Texten und szenischer Darstellung.<br />

Mitwirkende Musikgruppen: Kirchenchor<br />

Kastelruth, Hausmusik Fischnaller,<br />

Schildbergermusig, Völser Männerviergesang,<br />

Sprecher: Ludwig Dornauer.<br />

Mo, 07.12., 17.00 Uhr: Adventsingen<br />

beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />

Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Gruppo Corale Sassocorvaro<br />

Montefeltro / Region Marken, Ötztaler<br />

Männerviergesang, Christof Amenitsch<br />

aus Schleis (Steirische Harmonika),<br />

Sepp Dentinger aus Eppan (Zither). Info:<br />

www.glurns.eu<br />

Di, 08.12., 17.00 Uhr: Adventsingen beim<br />

GLURNSER ADVENT. Glurns, Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Männerchor Mals, De<br />

Cater/Frauenviergesang aus Gröden,<br />

Spinnradl (Flöten und Harfe)/Ritten, Absamer<br />

Zitherdirndln. Info: www.glurns.eu<br />

Sa, 12.12., 19:00 Uhr: Südtiroler Adventsingen.<br />

Milland, J. Freinademetz Kirche.<br />

Mitwirkende: Volksbühne Barbian,<br />

Durnholzer Viergesang, Schmid Musig,<br />

Kirchenchor Milland, Chorverein St.<br />

Sigmund, Geschwister Huber, Tassilo<br />

Musik, Villnösser Weisenbläser, Tassilo<br />

Saitenmusik<br />

Sa, 12.12. und So, 13.12., 17:00 Uhr: Tiroler<br />

Adventsingen. Innsbruck, Congress/<br />

Saal Tirol.<br />

Mitwirkende: Der Kirchenchor Hatting,<br />

die Haller Stadtpfeifer, die Geschwister<br />

Kreidl aus dem Zillertal, die Pirchbach<br />

Soatnmusig aus Söll, der Familiengesang<br />

Bergmann aus Osttirol und die<br />

Pusterer Vielsaitigen aus Südtirol.<br />

Foto: Martin Moriggl<br />

So, 13.12., 19:00 Uhr: „Advent mit Sinn“.<br />

Brixen im Thale, Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Tiroler Kirchtagmusig,<br />

Kitzbühler Sänger, Harfenduo Strasser-Ehrenstrasser,<br />

Texte: Anna Widauer<br />

So, 13.12., 19:00 Uhr: „Adventhoagascht“.<br />

Wörgl, GH Hauserwirt.<br />

Mitwirkende: Achenseer Sänger, Familienmusik<br />

Außerlechner, Ebenfelder<br />

Zwoagsang, Weisenbläser der Stadtmusikkapelle<br />

Kufstein, Anklöpflergruppe,<br />

Sprecherin: Annemarie Duregger<br />

So, 13.12., 18:00 Uhr: Pinswanger Adventsingen.<br />

Pfarrkirche St. Ulrich.<br />

Mitwirkende: Monika Dreigesang,<br />

Öscher Saitenmusik, Holzbläsertrio der<br />

Musikkapelle Pinswang, St.-Ulrich-Chor<br />

Pinswang, Gesamtleitung: Josef Pressel.<br />

So, 13.12., 17:00 Uhr: Adventsingen.<br />

Gries am Brenner, Pfarrkirche Maria<br />

Heimsuchung.<br />

Mitwirkende: De Cater (Gröden), Plöck<br />

Manda(Brüder Gliber aus Schlaiten/Osttirol),<br />

Innsbrucker Volksmusikanten, Familienmusik<br />

Arzberger (Brandenberg),<br />

Bläser der Musikkapelle Gries,<br />

Verbindende Worte: Diakon Hermann-Josef<br />

Hittorf<br />

So, 13.12., 17:00 Uhr: Adventsingen „Iotz<br />

kimp a wundobore Zeit“. Antholz, Pfarrkirche<br />

Antholz/ Mittertal.<br />

Mitwirkende: die Schmiedmusig aus<br />

Gais, die Herbischtsinger, die „Nepomukla“,<br />

die Angel-Voices Kinderchor,der<br />

Kirchenchor Antholz und die Antholza<br />

Weisenbläser.<br />

Besinnliche Worte spricht Pfarrer Rüdiger<br />

Weinstrauch.<br />

Do, 17.12., 20:00 Uhr: Musikantenhoangart.<br />

Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />

Do, 17.12., 20:30 Uhr: Musikal. Advent.<br />

Kaltenbach, Musikpavillon.<br />

Mitwirkende: Naviser Vierg’sang, Zillertaler<br />

Weisenbläser<br />

So, 20.12., 17:00 Uhr: Musikal. Advent.<br />

58<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


VORSICHT<br />

Kaltenbach, Marienkapelle.<br />

Mitwirkende: Oberlienzer Kirchenmusikanten,<br />

Geschwister Kreidl (Zitherbegleitung<br />

Hans Knauer), Gerhard Anker (Texte)<br />

Sa, 26.12., 16:00 Uhr: Weihnachtssingen<br />

und –spielen. Pertisau, Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Familiendreigesang Kröll<br />

aus Mayrhofen, Brandenberger Anklöpfler,<br />

Fallbachmusig, Stoaberger Stubenund<br />

Okarinamusig, Harald Oberlechner,<br />

Sprecherin: Veronika Soier-Egner, Eintritt:<br />

Freiwillige Spenden<br />

So, 27.12.,20:30 Uhr: Stubaier Weihnacht.<br />

Neustift, Pfarrkirche St. Georg.<br />

Mitwirkende: Alpbacher Bläser, Familie<br />

Waldauf (Schwaz), Kirchensinger ( Innsbruck),<br />

Stubaier Alphornbläser, Stubaier<br />

Freitagsmusig. Eintritt: freiwillige Spenden<br />

JÄNNER 2016<br />

Foto: Kroell<br />

Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />

So, 03.01., 18:00 Uhr: Weihnachtssingen.<br />

Bozen, Kapuzinerkirche.<br />

Mitwirkende: Völser Männerchor, das<br />

Firmianquartett, der Bäuerinnenchor<br />

Zwölfmalgreien, Blechklang der Musikkapelle<br />

Terlan, die Saitenmusik Afzaiten<br />

u.a. mitwirken. Verbindende Worte<br />

spricht Pater Sepp Hollweck.<br />

Di, 05.01., 19:00 Uhr: Weihnachtliche<br />

Volksmusik. Reutte, Museum im Grünen<br />

Haus.<br />

Mitwirkende: Bläserensemble der Bürgermusikkapelle<br />

Reutte, Breitenwanger<br />

Sternsingerinnen, Monika Dreigesang,<br />

Trio Grenzfrei (Jungholz), Flötengruppe<br />

der LMS Reutte und das Gitarrenduo<br />

Haas. Texte und Programmgestaltung:<br />

Klaus Wankmiller.<br />

Sa, 09.01., 20:00 Uhr: Volkstanz. Raubling,<br />

GH Huberwirt.<br />

Zum Tanz spielt die Kirnstoaner Tanzlmusi<br />

schneidig auf. Die Tanzleitung<br />

übernimmt in gewohnter Weise Sepp<br />

Gotzlirsch.<br />

Sa, 23.01., 20:00 Uhr: Konzert der Obervinschger<br />

Böhmischen. Burgeis, Vereinshaus.<br />

FEBER 2016<br />

Sa, 06.02., 20:00 Uhr: 7. Außerferner<br />

Volksmusikstammtisch. Pinswang,<br />

Gasthof Schluxen.<br />

Alle Sänger- und Musikanten sowie<br />

Freunde der echten Volksmusik sind<br />

zu einem gemütlichen Stammtisch mit<br />

traditioneller Volksmusik, Gesang und<br />

Volkstanz eingeladen.<br />

Sa, 20.02., 11:00 Uhr: Wintersporttag<br />

des TVM. Steinach am Brenner, Bergeralm.<br />

Treffpunkt Talstation Bergeralm. Ermäßigungen<br />

gegen Vorlage des Mitgliedsausweises<br />

des TVMV. Die ersten<br />

15 Teilnehmer erhalten vom TVMV die<br />

Tageskarte gratis zur Verfügung gestellt.<br />

Foto: Klaus Wankmiller<br />

MÄRZ 2016<br />

So, 06.03.,15:30 Uhr: 40. Oberländer<br />

Sänger- und Musikantentreffen, Zirl,<br />

Kultur- und Veranstaltungszentrum B4.<br />

Mitwirkende: Inntaler Sänger, Stubaier<br />

Freitagsmusig, Kohlbründl Viergsang,<br />

d’Huangartler, Familienmusik Stecher,<br />

Poaschberg Zwoagsang und die Alpbacher<br />

Bläser. Kartenreservierung unter:<br />

www.b4-zirl.at<br />

Fr, 11.03., 20:00 Uhr: Sänger- und Musikantenhoangart<br />

im Rahmen von „35<br />

Jahre Südtiroler Volksmusikkreis“ Bozen/Schloss<br />

Maretsch.<br />

Mitwirkende: Singkreis Runkelstein,<br />

Kindersinggruppe der Musikschule Ritten<br />

u. a.<br />

So, 13.03., 15:00 Uhr: Passionssingen<br />

auf Kloster Säben.<br />

Mitwirkende: ‘s Kleablattl, Gruppe Holzklang,<br />

eine Bläsergruppe, ein Kirchenchor<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Den aktuellen Kalender und detaillierte<br />

Informationen zu den Veranstaltungen<br />

finden Sie auf unseren<br />

Homepages:<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

www. volksmusikkreis.org<br />

Haben auch Sie eine volksmusikalische<br />

Veranstaltung anzukündigen?<br />

Ihre Bezirksreferentinnen und -referenten<br />

nehmen das Was, Wann und<br />

Wo gerne entgegen. Die Kontaktadressen<br />

finden sich auf der Homepage<br />

des Tiroler Volksmusikvereins:<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Wichtig: Bilder können nur mit Informationen<br />

zum Bild (Personen, Bildrechte)<br />

abgedruckt werden!<br />

Foto: Arnold Mayr<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 59


VEREINSMEIEREI<br />

Ja, ich möchte:<br />

Einzelmitgliedschaft (€ 20,- pro Jahr)<br />

Familienmitgliedschaft (€ 35,- pro Jahr)<br />

Mitglied werben/Geschenksmitgliedschaft<br />

Umstieg auf Familienmitgliedschaft<br />

derzeitige Mitgliedsnummer:<br />

Vorname:<br />

PLZ/Ort:<br />

Beruf:<br />

Telefon:<br />

Familienname:<br />

Straße/Nr.:<br />

Geburtsdatum:<br />

E-Mail:<br />

Instrument/Gesang:<br />

Bei Geschenksmitgliedschaft Daten des geworbenen Mitglieds:<br />

Name:<br />

Adresse:<br />

Tel./E-Mail:<br />

Bei Familienmitgliedschaft<br />

Folgende Familienmitglieder melde ich mit an<br />

(Kinder bis 18 Jahre, Vor- und Familienname, Geb.-Datum, Instrument):<br />

Ich möchte den monatlichen Newsletter erhalten<br />

Datum/Unterschrift:<br />

senden an:<br />

Tiroler Volksmusikverein<br />

Postfach 807 · Gabelsbergerstr. 1 · 6023 Innsbruck<br />

Tel./Fax: -43 (0)512/395566<br />

Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Die Mitgliedschaft verlängert sich automatisch, wenn keine schriftliche Kündigung bis spätestens 6 Wochen vor Ende<br />

des jeweiligen Kalenderjahres bei uns einlangt!<br />

60<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


Tiroler<br />

Volksmusikverein<br />

Wir leben<br />

Tiroler Tradition<br />

Musik – Gesang – Tanz<br />

Mach mit und werde Mitglied!<br />

MITGLIEDERVORTEILE & SERVICE:<br />

• 4x/Jahr Mitgliederzeitschrift „G‘SUNGEN & G‘SPIELT“<br />

• Vergünstigungen bei Veranstaltungen, Seminaren und Fortbildungen<br />

• Sonderkonditionen bei unseren Partnerbetrieben<br />

• Ermäßigungen beim „Tiroler Notenstandl“<br />

• Monatlicher Newsletter mit Veranstaltungshinweisen und Informationen<br />

• Leihinstrumente<br />

• Umfassendes Musik- und Gesangsgruppenverzeichnis – Kontaktherstellung<br />

• Regelmäßige Mitgliedertreffen: Begegnungen und musikalischer Austausch<br />

• Spezielle Angebote für Kinder & Jugendliche<br />

• Kostenlose Auskünfte und Tipps von Fachleuten rund um das Thema Volksmusik, Volkslied und Volkstanz<br />

Mitglieder werben … zahlt sich aus!<br />

Anmeldeformular siehe links.<br />

Infos & Online-Anmeldung unter www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 61


VEREINSMEIEREI<br />

Mit der Aktion „Systempartner“ möchten wir unseren Mitgliedern<br />

gerne ein besonderes Service bieten. Gegen Vorlage der<br />

Mitgliedskarte erhalten Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />

die beim jeweiligen Partnerbetrieb angeführte Vergünstigung.<br />

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Tel +43 (0)512/395566<br />

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015


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Oberau<br />

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A-6143 Matrei am Brenner<br />

Tel +43 5273 6221<br />

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Pro Hauptspeise 1<br />

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Bezirkes Reutte<br />

Untermarkt 25<br />

Museum im Grünen Haus<br />

A-6600 Reutte<br />

Tel +43 (0)5672 7230412<br />

www.museum-reutte.at<br />

Ermäßigter Eintritt<br />

5,- Euro<br />

Vergünstigung auf<br />

Jahrbücher –<br />

Kulturgeschichte des<br />

Ausserferns<br />

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A-6233 Kramsach, Angerberg 10<br />

für ein Mitglied des Tiroler Volksmusikvereins:<br />

Museum in der<br />

Widumspfiste<br />

Lindenweg 2<br />

A-6263 Fügen / Zillertal<br />

Mobil +43 (0)650 2448028<br />

(Obmann)<br />

www.hmv-fuegen.at<br />

Ermäßigter Eintritt<br />

Gruppen (ab 10 P.) auf<br />

Anmeldung.<br />

Tel. +43/(0)5337/62636<br />

office@museum-tb.at · www.museum-tb.at<br />

Gutschein gültig von Palmsonntag – 31. Oktober 2016<br />

Ausnahme: Kirchtag - am letzten Sonntag im September<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015<br />

63


BESTELLBAR<br />

UNSERE NOTENAUSGABEN, BÜCHER, CDS UND DVDS<br />

TIROLER NOTENSTANDL<br />

DIVERSE NOTEN<br />

CD - DVD<br />

Bestellungen bitte per E-Mail an: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />

Inhaltsverzeichnisse und Tonbeispiele auf unserer Homepage: www-tiroler-volksmusikverein.at


SCHEIBCHENWEIS<br />

Vorwort<br />

Weihnachtliche<br />

Saitenmusik<br />

Es freut mich sehr, dass nach der Herausgabe<br />

Zither,<br />

Volksharfe<br />

& Gitarre<br />

im Herbst 2009 der CD „ConCordia“ mit alpenländischer<br />

Saitenmusik eine zweite Produktion<br />

zustande gekommen ist.<br />

Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert.<br />

Viel Neues ist dazugekommen.<br />

Lieder welche zum Teil bei verschiedenen<br />

Advent Landler · Knaffl Menuett · Hirtenländler · Bach Menuett<br />

Anlässen uraufgeführt wurden, sind hier auf<br />

Deutscher Tanz dieser Nr.1 CD · festgehalten. Menuett aus 1997 · Aufi und obi · Tafelstück<br />

Auf diesem Tonträger sind u.a. Lieder und Weisen<br />

so angeordnet, dass uns beim Anhören<br />

eine kleine Zeitreise durch´s Leben, eben<br />

durch „´s Zeitradl“ ermöglicht wird.<br />

Durch Eure Unterstützung beim Kauf dieser<br />

CD wird es uns weiterhin gelingen neue<br />

Spielstücke und Lieder zu veröffentlichen.<br />

Euch allen sei herzlich gedankt.<br />

Viktor Canins<br />

Paroles danora<br />

Cun legrëza pudon<br />

Do la prejentazion dla CD „ConCordia“ de<br />

autonn dl 2009, pudons śën cun legrëza ve<br />

fé scuté su pec sunei y cianties nueves de<br />

Gherdëina. Da ntlëuta ie la roda dl tëmp jita<br />

inant de n valgun ani. La va ntëur bel plan,<br />

n ne se ntënd belau nia y per nëus ne n’iel<br />

nia mesun la fé jì inò de reviers.<br />

La mujiga se sustën canche manacion de jì<br />

sot tla mueies y la ie nce bona de se fé rì, de<br />

se fé balé y de nes tenì dant l spiedl.<br />

Nsci pudons se cialé ite tan bën che la<br />

nes va. Cialon inant tl daunì cun crëta y<br />

fidanza. Ve sention gra per vosc sustëni,<br />

ajache cumpran l CD nuef nes dajëis la<br />

forza de fé inant; nsci possa meludies y pec<br />

nueves ruvé danter la jënt de nosta valeda y<br />

sambën nce oradecà. Ve rengrazi de cuer.<br />

s’ Zeitradl<br />

Viktor Canins<br />

Fotos: Hansi Alton<br />

Zeichnungen: Viktor Canins<br />

- Authentische Volksmusik aus dem Alpenland -<br />

WEIHNACHTLICHE<br />

SAITENMUSIK<br />

Inge Reischl & Wolfgang Schafferer<br />

(Harfe/Gitarre/Zither)<br />

Die beiden Musikanten Inge Reischl<br />

und Wolfgang Schafferer sind sicher<br />

vielen Menschen aus den unterschiedlichsten<br />

Besetzungen im Alpenraum<br />

bekannt. Aus einer zufälligen Begegnung<br />

wurde eine Idee, die jetzt hörbar<br />

vor Ihnen liegt.<br />

Diese Musik kann unseren Zuhörern<br />

dabei helfen, sich der nicht immer<br />

ruhigen Zeit vor Weihnachten zu entziehen<br />

und sich auf die eigene Befindlichkeit<br />

zu beschränken:<br />

sich im Advent mit Vergnügen an<br />

unserer vielfältigen musikalischen<br />

Kultur (Vorweihnachtszeit) zu freuen<br />

und an den ruhigen sowie den etwas<br />

lebhafteren Stücken einzustimmen<br />

auf die wohl intensivste Zeit im Jahr.<br />

Die Stückauswahl – neben Menuetten<br />

oder langsamen Landlern finden sich<br />

darauf auch ruhige Boarische, Polkas<br />

oder Märsche – lädt aber auch dazu<br />

ein, den Alltag nicht nur im Advent,<br />

sondern das ganze Jahr über auszublenden<br />

und neue Kraft zu tanken.<br />

Kontakt:<br />

Inge.Reischl@t-online.de<br />

+ 49 177 975 727<br />

Neue alpenländische Volksmusik<br />

Latzfonser Stubnmusig | Zeitradlquartett | Grödner Geigenmusig<br />

S‘ZEITRADL<br />

CD–NEUERSCHEINUNG<br />

Neue Alpenländische Volksmusik aus<br />

der Feder von Viktor Canins<br />

Mit taufrischen Stücken und Liedern<br />

präsentieren sich die Grödner Geigenmusi,<br />

das Zeitradlquartett und<br />

die Latzfonser Stubnmusig auf ihrer<br />

neuen CD „S‘Zeitradl“. Einige der<br />

Kompositionen aus der Feder des rührigen<br />

Volksmusikanten Viktor Canins<br />

tragen ladinische Titel und zwei der<br />

Lieder singt das Zeitradlquartett auf<br />

ladinisch, der Muttersprache des Autors.<br />

Die insgesamt 27 Lieder und<br />

Weisen vermitteln beim Anhören eine<br />

Zeitreise durch das Leben, eben ein<br />

„Zeitradl“. Vom festlichen Einzug bis<br />

zum letzten Gruß sind darauf feine<br />

Stubenmusig und lebendige Geigenmusig<br />

zu hören.<br />

Erhältlich bei Viktor Canins:<br />

canins.viktor@rolmail.net<br />

Tel.: 0039 0471 797660 oder direkt<br />

beim Südtiroler Volksmusikkreis<br />

Tel.: 0039 0471 970555<br />

info@volksmusikkreis.org<br />

Vorwort<br />

Es freut mich sehr, dass nach der Herausgabe<br />

im Herbst 2009 der CD „ConCordia“ mit alpenländischer<br />

Saitenmusik eine zweite Produktion<br />

zustande gekommen ist.<br />

Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert.<br />

Viel Neues ist dazugekommen.<br />

Lieder welche zum Teil bei verschiedenen<br />

Anlässen uraufgeführt wurden, sind hier auf<br />

dieser CD festgehalten.<br />

Auf diesem Tonträger sind Lieder und Weisen<br />

so angeordnet, dass uns beim Anhören<br />

eine kleine Zeitreise durch´s Leben, eben<br />

durch „´s Zeitradl“ ermöglicht wird.<br />

Durch Eure Unterstützung beim Kauf dieser<br />

CD wird es uns weiterhin gelingen neue<br />

Spielstücke und Lieder zu veröffentlichen.<br />

Euch allen sei herzlich gedankt.<br />

Viktor Canins<br />

Fotos: Hansi Alton<br />

Zeichnungen: Viktor Canins<br />

Paroles danora<br />

Cun legrëza pudon<br />

Do la prejentazion dla CD „ConCordia“ de<br />

autonn dl 2009, pudons śën cun legrëza ve<br />

fé scuté su pec sunei y cianties nueves de<br />

Gherdëina. Da ntlëuta ie la roda dl tëmp jita<br />

inant de n valgun ani. La va ntëur bel plan,<br />

n ne se ntënd belau nia y per nëus ne n’iel<br />

nia mesun la fé jì inò de reviers.<br />

La mujiga se sustën canche manacion de jì<br />

sot tla mueies y la ie nce bona de se fé rì, de<br />

se fé balé y de nes tenì dant l spiedl.<br />

Nsci pudons se cialé ite tan bën che la<br />

nes va. Cialon inant tl daunì cun crëta y<br />

fidanza. Ve sention gra per vosc sustëni,<br />

ajache cumpran l CD nuef nes dajëis la<br />

forza de fé inant; nsci possa meludies y pec<br />

nueves ruvé danter la jënt de nosta valeda y<br />

sambën nce oradecà. Ve rengrazi de cuer.<br />

Viktor Canins<br />

WEIHNACHTS-<br />

MESSE<br />

NACH ALTEN LIEDERN<br />

DER KIRCHENSINGER<br />

VON GEISELSBERG<br />

Wie wird es zu Weihnachten wohl<br />

geklungen haben, vor 100 oder 150<br />

Jahren in einer der vielen kleinen<br />

Landkirchen im südlichen Tirol? In<br />

einer archaisch anmutenden Mehrstimmigkeit<br />

erklingt ein fünf- bis<br />

sechsstimmiger Gesang. Nur die Texte<br />

sind aufgeschrieben, die Melodien<br />

werden auswendig gesungen. Heute<br />

wird diese einst so blühende Tradition<br />

nur noch in einigen wenigen Orten des<br />

Pustertales gepflegt.<br />

Die vorliegende CD ist ein klingendes<br />

Beispiel, wie die überlieferten<br />

Lieder dieser einzigartigen Tradition<br />

im Heute verwendet werden können.<br />

Gemeinsam mit der Notenausgabe<br />

für gemischten Chor und Instrumentalbegleitung<br />

dokumentiert sie dieses<br />

wertvolle Kulturgut, das es verdient,<br />

erhalten und wieder hörbar gemacht<br />

zu werden.<br />

CD und Notenausgabe erhältlich im:<br />

Referat s’ Zeitradl<br />

Volksmusik<br />

Bereich Deutsche und ladinische<br />

Musikschulen<br />

Musemstraße Nr. 54<br />

39100 Bozen<br />

Tel. Nr.: +39 0471 30 04 56<br />

Fax Nr.: +39 0471 30 23 22<br />

referat.volksmusik@provinz.bz.it<br />

www.musikschule.it/referatvolksmusik<br />

Neue alpenländische Volksmusik<br />

Latzfonser Stubnmusig | Zeitradlquartett | Grödner Geigenmusig<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER 2015 65


SCHEIBCHENWEIS<br />

DIE THIERSEE-<br />

TALER<br />

Begonnen hat alles bereits 1995. Die<br />

damaligen Gründungsmitglieder der<br />

Gruppe (Egger Adi, Thaler Michael,<br />

Kirchmair Kaidl und Klaus Gruber)<br />

konnten trotz wöchentlicher Proben<br />

und Auftritten mit der Musikkapelle<br />

einfach nicht genug von der Blasmusik<br />

bekommen. Und so tat man sich<br />

zusammen, um eben noch ein bisschen<br />

öfter gemeinsam musizieren zu können<br />

– die Thierseetaler waren geboren.<br />

Heute, 20 Jahre später, musizieren sie<br />

immer noch genau so enthusiastisch<br />

wie in ihren Anfangstagen. Kein Wunder,<br />

dass nun bereits ihre zweite CD<br />

unter dem Titel „Musikanten Elixier“<br />

erschienen ist. Dort stellen sie eigene<br />

Stücke vor, die extra für sie geschrieben<br />

wurden und größtenteils aus der<br />

Feder von Stefan Thaler stammen, der<br />

selbst auch mit den Jungen Thierseern<br />

auf der Bühne steht. Weitere Stücke<br />

wurden zudem von dem Kiefersfeldner<br />

Berufsmusiker Josef Pirchmoser<br />

geschrieben, aber auch Stücke von<br />

Hansi Hornsteiner wurden von Hans<br />

Kröll extra für die Thierseetaler arrangiert.<br />

Web: www.thierseetaler.at<br />

66


RUBRIK


Wenn’s um Kultur geht,<br />

ist nur eine Bank meine Bank.<br />

Ein gutes Zusammenspiel lebt von der Harmonie. Raiffeisen<br />

übernimmt mit seinem Engagement Verantwortung für das<br />

kulturelle Erbe und fördert dadurch auch die musikalische<br />

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sichern wir eine große Vielfalt an Kultur in unserem Land.<br />

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