Tassilo - das Magazin um Weilheim und die Seen, März/April 2016
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Ausgabe 5<br />
<strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2016</strong><br />
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Die Rote Couch in Berlin<br />
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in <strong>die</strong>ser Ausgabe
Neuanfänge<br />
War es Vorahnung? Oder<br />
schlicht der Schneemangel?<br />
Als wir uns an <strong>die</strong><br />
Themenplanung für <strong>die</strong><br />
aktuelle „tassilo“-Ausgabe<br />
machten, herrschte tiefster<br />
Winter. Z<strong>um</strong>indest<br />
sollte er <strong>das</strong> laut Kalender<br />
tun. Stattdessen:<br />
Sonnenschein, Plusgrade.<br />
Ob <strong>die</strong> mit verantwortlich<br />
waren, <strong>das</strong>s sich viele Geschichten<br />
auftaten, <strong>die</strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> Frühjahr kreisen? Um <strong>das</strong><br />
neue Erwachen des Lebens draußen in der Natur?<br />
Den Neustart im Beruf? Solche Gedanken begleiteten<br />
<strong>die</strong> Arbeit an <strong>die</strong>sem Heft. Und <strong>die</strong> vergnüglichen<br />
Spekulationen, <strong>die</strong> vermutlich ohne Antwort bleiben,<br />
verstärkten sich noch, als in den Vorgärten bereits <strong>die</strong><br />
Winterlinge, Krokusse <strong>und</strong> Schneeglöckchen grüßten,<br />
während unser Grafik-Team <strong>die</strong> <strong>Magazin</strong>seiten<br />
gestaltete — mit vielen erfrischend bunten Bildern.<br />
Das Titelfoto — ein Blick über Oberhausen — durfte da<br />
keine Ausnahme machen. Frühlingserwachen!<br />
Blättern Sie, liebe Leserin, lieber Leser, durch den<br />
neuen „tassilo“, fällt Ihnen sicher <strong>die</strong> Fülle an Geschichten<br />
auf, <strong>die</strong> tatsächlich <strong>um</strong> Neuanfänge kreisen:<br />
Draußen in der Natur mit den Amphibienwanderungen,<br />
<strong>die</strong> im <strong>März</strong> <strong>und</strong> <strong>April</strong> viele Helfer erfordern —<br />
<strong>und</strong> vor allem <strong>die</strong> Rücksichtnahme der Autofahrer.<br />
Oder mit den Brut- <strong>und</strong> Zugvögeln, <strong>die</strong> bald wieder<br />
am Ammersee-Südufer zu beobachten sind. Als Appetitanreger<br />
für einen Frühlingsspaziergang darf <strong>die</strong><br />
Geschichte z<strong>um</strong> Paterzeller Eibenwald gelten. Und<br />
als Inspirationsquelle für neue Gestaltungsideen <strong>die</strong><br />
Privatgärten <strong>und</strong> Parks im Netzwerk „Pfaffenwinkel<br />
Gartenwinkel“.<br />
Selbst etwas weiter gefasst kreisen wir <strong>um</strong> Anfänge<br />
<strong>und</strong> Aufbrüche zu neuen Ufern: Mit der Starnberger<br />
<strong>Seen</strong>schifffahrt oder dem Segelkunstflieger, der in<br />
Dubai <strong>die</strong> „World Air Games“ gewann <strong>und</strong> nun ins<br />
motorisierte Fach wechselt. Und was bewegt Handwerksgesellen,<br />
heute wieder vermehrt auf <strong>die</strong> Walz<br />
zu gehen? Und Eglfinger Bürger zur Gründung einer<br />
Biomasseheizwerk-Genossenschaft? Noch allgemeiner<br />
haben auch Baufinanzierung, Wohnungsrenovierung,<br />
Energiesparen <strong>und</strong> <strong>das</strong> Leistungsspektr<strong>um</strong> des<br />
Bauhandwerks mit Neuem zu tun: Mehr dazu lesen<br />
Sie im Sonderteil „Bauen & Wohnen“.<br />
Schon etwas länger her, knapp drei Jahre, ist der<br />
Start von Alexander Dobrindt als B<strong>und</strong>esminister.<br />
Im großen „tassilo“-Interview auf der Roten Couch<br />
berichtet der CSU-Kreischef exklusiv, was sich im Privatleben<br />
geändert hat mit dem Schritt nach Berlin,<br />
welche Impulse er schon setzen konnte, speziell für<br />
Bayern, <strong>und</strong> welche Chancen sich bei Straßenbau<br />
<strong>und</strong> Infrastruktur fürs <strong>Tassilo</strong>land abzeichnen.<br />
Gar existenziell mit Lebensbeginn <strong>und</strong> -schutz befassen<br />
sich <strong>die</strong> Artikel zu Sorgen von Hebammen <strong>und</strong><br />
Müttern, <strong>die</strong> zwischen <strong>die</strong> Fronten eines Verbändestreits<br />
geraten sind (<strong>und</strong> war<strong>um</strong> <strong>die</strong> Lokalpolitik<br />
sich hier engagiert), über <strong>die</strong> Lehrgänge der Grubenrettungsstelle<br />
in Hohenpeißenberg <strong>und</strong> über den<br />
Kriminaldauer<strong>die</strong>nst, der Leben zu schützen versucht.<br />
Bei all <strong>die</strong>sen Neuigkeiten dürfen Blicke zurück nicht<br />
fehlen — auf 50 Jahre Musikschule <strong>Weilheim</strong>, 20 Jahre<br />
Frauenfrühstück Starnberg, den legendären Flügeltürer.<br />
Nur den auf den Winter <strong>2016</strong> sparen wir uns —<br />
war da was?<br />
Tobias Sch<strong>um</strong>acher<br />
> > > Aus dem Inhalt<br />
Seite 4<br />
Brandaktuelles Bergbauerbe:<br />
Die Hohenpeißenberger<br />
Grubenrettungsstelle<br />
Seite 6<br />
Vorsicht Autofahrer!<br />
Tausende Amphibien wandern<br />
wieder zu ihren Laichplätzen<br />
Seite 9<br />
Aus dem <strong>Tassilo</strong>land ins<br />
B<strong>und</strong>esministeri<strong>um</strong>: Alexander<br />
Dobrindt auf der Roten Couch<br />
Seite 16<br />
Internationaler Schutz vor Ort<br />
bei den Ramsar-Vögeln am<br />
Ammersee-Südufer<br />
Seite 20<br />
Hinter den Kulissen<br />
des Kriminaldauer<strong>die</strong>nstes<br />
in <strong>Weilheim</strong><br />
Seite 24<br />
Eine neue Werft am<br />
Starnberger See — Winterpause<br />
gibt es nur für <strong>die</strong> Schiffe<br />
Seite 26<br />
Der Paterzeller Eibenwald —<br />
eine natürliche Schönheit in<br />
der Region<br />
Seite 36<br />
Beim Heimatverein des<br />
World Air Games-Gewinners<br />
Markus Feyerabend<br />
Seite 40<br />
HK-Engineering in Polling:<br />
Die Rückkehr einer<br />
Ikone ins Kloster<br />
Seite 45<br />
Im Heimaträtsel mit<br />
regionalem <strong>und</strong> historischem<br />
Wissen gewinnen<br />
Seite 47<br />
Die Teilzeitausbildung als<br />
Modell für eine erfolgreiche<br />
berufliche Zukunft<br />
Seite 48<br />
Geburten ohne Hebammen?<br />
Der Streit zwischen den<br />
Spitzenverbänden<br />
Seite 51<br />
GROSSER SONDERTEIL<br />
ZU DEN THEMEN<br />
BAUEN, WOHNEN & ENERGIE<br />
Seite 73<br />
Was der Frühling alles bringt:<br />
Der Veranstaltungskalender<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 3
Die Lehrgangsangebote der Hauptstelle für <strong>das</strong> Grubenrettungswesen<br />
Brandaktuelles Bergbauerbe<br />
Das Verwaltungsgebäude der Hauptstelle für <strong>das</strong> Grubenrettungswesen<br />
in Hohenpeißenberg. Links hinter dem Haus liegt <strong>die</strong> Halle mit den<br />
Übungs- <strong>und</strong> der Keller mit den Brandsimulationsstollen.<br />
Hohenpeißenberg | Eingedenk der<br />
längst vergangenen Epoche des<br />
Kohlebergbaus im Pfaffenwinkel<br />
klingt <strong>die</strong> Bezeichnung wie<br />
aus längst vergangenen Zeiten:<br />
„Hauptstelle für <strong>das</strong> Grubenrettungswesen<br />
Hohenpeißenberg“.<br />
Doch an der Hauptstraße prangen<br />
<strong>die</strong>se Worte auf einem blitzblanken<br />
Schild. Die Institution ist seit<br />
1955 im Ort ansässig, <strong>und</strong> ihre<br />
Aufgaben sind brandaktuell, im<br />
unmittelbaren Wortsinn: „Unser<br />
Potenzial ist riesig“, sagt Hauptstellenleiter<br />
Martin Rauscher.<br />
Knapp 2 000 Gäste hat er im Jahr<br />
2015 begrüßt: 950 Atemschutzgeräteträger<br />
von Freiwilligen<br />
Feuerwehren, 870 Menschen, <strong>die</strong><br />
hauptberuflich in einer Werksfeuerwehr<br />
arbeiten oder für Atemschutz<br />
<strong>und</strong> Noteinsätze etwa in<br />
Chemiewerken zuständig sind,<br />
dazu 170 Mitarbeiter von Grubenwehren.<br />
Für sie koordiniert Alois<br />
Kirchbichler in Hohenpeißenberg<br />
Lehrgänge, teils über mehrere<br />
Tage, auch wieder <strong>2016</strong>.<br />
Die Schulungsstätte ist eine von<br />
b<strong>und</strong>esweit vier, <strong>die</strong> <strong>die</strong> „Berufsgenossenschaft<br />
Rohstoffe <strong>und</strong><br />
chemische Industrie“ (BG RCI) unterhält.<br />
Die anderen sind ansässig<br />
in Herne, Leipzig <strong>und</strong> Clausthal-<br />
Zellerfeld, Rauscher hat dort Bergbauwesen<br />
stu<strong>die</strong>rt. Vor drei Jahren<br />
kam er nach Bayern, wo noch in<br />
drei Bergwerken industriell geschürft<br />
wird: Graphit in Kropfmühl<br />
bei Passau, Salz in Berchtesgaden<br />
<strong>und</strong> Gips im fränkischen Hüttenheim<br />
bei Iphofen. Sicherheitskräfte<br />
von dort kommen ebenso nach Hohenpeißenberg<br />
wie von vier Standorten<br />
in Baden-Württemberg: Aus<br />
der „Grube Clara“ in Oberwolfach<br />
im Schwarzwald, wo Fluss-Spat<br />
<strong>und</strong> Schwerspat abgebaut wird,<br />
vom Gipsbruch in Obrigheim <strong>und</strong><br />
aus zwei Salzbergwerken, in Heilbronn<br />
<strong>und</strong> Stetten auf der Schwäbischen<br />
Alb.<br />
Sie lernen bei Kirchbichler, wie<br />
Menschen aus Notsituationen gerettet<br />
werden, oder frischen mit<br />
ihm ihr Wissen auf. Die Ausbildungsstätte<br />
geht zurück auf Dr. Josef<br />
Engelmann, ihren ersten Leiter,<br />
der sie zu jener Zeit, als der Kohlebergbau<br />
in Peißenberg, Hohenpeißenberg<br />
<strong>und</strong> Peiting noch auf<br />
Hochtouren lief, zentral zwischen<br />
den drei Standorten aufbaute, <strong>um</strong><br />
Retter auf den Ernstfall vorzubereiten.<br />
An <strong>das</strong> cremefarbene Gebäude<br />
mit der bezeichnenden Adresse<br />
Unterbau 71 ¹/8, <strong>das</strong> heute Verwaltungsrä<strong>um</strong>e<br />
<strong>und</strong> einen Schulungssaal<br />
mit modernster Präsentationstechnik<br />
beherbergt, schließt sich<br />
ein Gebäudekomplex an, der von<br />
außen wie eine triste Industriehalle<br />
anmutet. Ihr Inneres hat es aber<br />
in sich.<br />
Engelmann plante <strong>und</strong> baute hier<br />
zwei riesige, dreistöckige, r<strong>und</strong><br />
acht Meter hohe Stahlcontainer,<br />
<strong>und</strong> richtete auf vier Ebenen<br />
Stollengänge ein. Sie können per<br />
Steuerpult von außen verraucht,<br />
erhitzt <strong>und</strong> verdunkelt werden<br />
<strong>und</strong> sind mit allen Hindernissen<br />
ausgestattet, denen Bergleute<br />
begegnen: Loren zur Kohleabfuhr,<br />
rutschige Schrägpassagen,<br />
am Boden liegende Förderketten,<br />
hölzerne Stützpfosten <strong>und</strong> Querstreben,<br />
Flachgänge nicht höher<br />
als 40 Zentimeter, Durchlässe aus<br />
Stahlrohr, durch <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Retter<br />
zwängen. „Das Innenleben ist<br />
einzigartig, ein originaler Nachbau<br />
des Bergwerks in Peißenberg,<br />
<strong>das</strong> damals zu den modernsten<br />
in Deutschland zählte — <strong>das</strong> war<br />
Stand der Technik“, erzählt Kirchbichler.<br />
Falls drinnen jemand in<br />
Panik gerät, sind mehrere Fenster<br />
<strong>und</strong> Türen als Notausgänge von<br />
außen über Treppen <strong>und</strong> Wege<br />
aus Stahlgitterrost erreichbar.<br />
Lehrgänge auch für<br />
Fremdfirmen<br />
Was wie ein Muse<strong>um</strong> anmutet,<br />
leistet bis heute beste Dienste. Neben<br />
Mitgliedsunternehmen der BG<br />
RCI — zu denen im Landkreis etwa<br />
Roche in Penzberg <strong>und</strong> UPM in<br />
Schongau gehören — buchen aktuell<br />
auch Fremdfirmen <strong>die</strong> Lehrgänge,<br />
<strong>die</strong> Tunnels für <strong>das</strong> Bahnprojekt<br />
„Stuttgart 21“ durch <strong>die</strong><br />
Schwäbische Alb treiben. „Eine<br />
normale Feuerwehr geht dort<br />
nicht rein“, weiß Rauscher. Die<br />
Ausschreibungen verpflichteten<br />
<strong>die</strong> Tunnelbauunternehmen, eigene<br />
Rettungskräfte auszubilden.<br />
„In den vergangenen zweieinhalb<br />
Jahren hatten wir einige 100 Leute<br />
Z<strong>um</strong> Film:<br />
4 | tassilo
hier“, erzählt der Hauptstellenchef.<br />
Eine Ausbildung in Hohenpeißenberg<br />
kann von der Pike auf<br />
erfolgen, oder Atemschutzgeräteträger<br />
werden auf Erfordernisse<br />
im Tunnelbau <strong>um</strong>geschult.<br />
Und <strong>das</strong> ist längst noch nicht alles:<br />
In einem weiteren Ra<strong>um</strong> der Halle<br />
steht ein riesiger Stahlbehälter.<br />
In ihm lernen Rettungskräfte, sich<br />
in engen Rä<strong>um</strong>en zu bewegen.<br />
Zielgruppe sind Mitarbeiter von<br />
Tankreinigungsfirmen oder von<br />
Betrieben, <strong>die</strong> in Silos arbeiten.<br />
Hinter den Stahlriesen ziehen sich<br />
Steigleitern <strong>die</strong> Wände empor,<br />
wo <strong>die</strong> Rettung <strong>und</strong> <strong>das</strong> Abseilen<br />
eines Verletzten aus großer Höhe<br />
geübt wird.<br />
Zwei 70 Meter lange<br />
Übungsstollen<br />
Alois Kirchbichler, der <strong>die</strong> Lehrgänge koordiniert, in einem Hindernis für<br />
<strong>die</strong> Rettungskräfte, einer Lore für den Kohletransport.<br />
An den Leitern vorbei führt eine<br />
Treppe in den Keller, wo Kirchbichler<br />
mit den Lehrgangsteilnehmern<br />
deren Grenzen auslotet. Mächtige<br />
Stahltüren bewehren zwei 70<br />
Meter lange Übungsstollen: <strong>die</strong><br />
Brandstrecke mit Brandsimulationsanlage.<br />
Beide Tunnels können<br />
verraucht werden, einer ist mit<br />
Schamottesteinen ausgemauert.<br />
„Wenn wir hier drin immer wieder<br />
Feuer machen, würde der Beton<br />
irgendwann einstürzen“, sagt<br />
der Ausbildungskoordinator —<br />
eine schreckliche Vorstellung in<br />
tiefschwarzer Nacht.<br />
Früher seien bei Übungen mitunter<br />
sogar Autoreifen oder Holzpaletten<br />
entflammt worden, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Bedingungen in einem brennenden<br />
Gebäude zu simulieren.<br />
Heute tut es, dem Umweltgedanken<br />
geschuldet, eine brennbare<br />
Flüssigkeit in einer Feuerschüssel.<br />
In den Übungsanlagen trainieren<br />
neben den Mitgliedsbetrieben vor<br />
allem Freiwillige Feuerwehren aus<br />
der Umgebung, deren Atemschutzgeräteträger<br />
jährlich eine Übung in<br />
einer anerkannten Übungsstrecke<br />
nachweisen müssen. Die Truppstärke<br />
im Tunnel schwankt zwischen<br />
zwei <strong>und</strong> fünf Mann, pro Übungseinheit<br />
schult Kirchbichler bis zu 40<br />
Personen. Welchen Ruf <strong>die</strong> Hauptstelle<br />
in Hohenpeißenberg genießt,<br />
wird klar, als Rauscher von einer<br />
Hamburger Feuerwehr erzählt, <strong>die</strong><br />
vor ein paar Jahren zu Gast war;<br />
<strong>und</strong> beim Blick ins Internet: Eine<br />
Feuerwehr aus Passau hat ihren<br />
Übungseinsatz gefilmt <strong>und</strong> vier<br />
Minuten davon veröffentlicht (auch<br />
auf www.tassilo.de). ts<br />
Kirchbichler zeigt auf <strong>das</strong> Stahlbehältnis,<br />
in dem Retter, etwa von<br />
Tankreinigungsfirmen, <strong>die</strong> Bergung<br />
von Verunglückten in engen<br />
Rä<strong>um</strong>en trainieren.<br />
19. <strong>März</strong> Kult(UHR)nacht – Jazz im Weinladen<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 5
Tausende Amphibien wandern zu ihren Laichplätzen<br />
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Maße 89 mm x 186 mm<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Es ist ein beeindruckendes<br />
Natur-Schauspiel, <strong>das</strong><br />
sich mitunter zu einer wahren<br />
Tragö<strong>die</strong> entwickeln kann: Sobald<br />
im Frühjahr <strong>die</strong> Temperaturen<br />
steigen, kommen Amphibien<br />
aus ihren Winterquartieren <strong>und</strong><br />
beginnen ihre nächtlichen Wanderungen<br />
zu den Laichplätzen.<br />
Da <strong>die</strong> Wege meist viel befahrene<br />
Straßen kreuzen, überleben insbesondere<br />
Kröten <strong>die</strong>sen Weg oftmals<br />
nicht. Der B<strong>und</strong> Naturschutz<br />
in Bayern e.V. (BN) startet daher<br />
jedes Jahr zahlreiche Projekte, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong>sem Massensterben entgegenzuwirken.<br />
Die Wanderung beginnt<br />
im Frühjahr<br />
Viele der 19 in Bayern vorkommenden<br />
Amphibienarten leben<br />
fast ganzjährig versteckt in Wiesen<br />
<strong>und</strong> Wäldern. Lediglich zur<br />
Eiablage suchen sie Gewässer<br />
auf, in denen sich auch <strong>die</strong> Jungtiere<br />
entwickeln können. Kröten<br />
etwa gehören zu den sogenannten<br />
ortsgeb<strong>und</strong>enen Amphibien. Das<br />
Maße Maße 89 89 89 mm mm x x 186 x 186 mm<br />
mm<br />
bedeutet, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Weibchen z<strong>um</strong><br />
Laichen instinktiv jenen Ort aufsuchen,<br />
an dem sie selbst <strong>das</strong> Licht<br />
der Welt erblickten. Zwischen Anfang<br />
<strong>März</strong> <strong>und</strong> Ende <strong>April</strong> ziehen<br />
daher tausende Frösche, Molche<br />
<strong>und</strong> Kröten zu ihren Laichplätzen<br />
<strong>und</strong> müssen dabei Straßen überqueren<br />
— dem Verkehr schutzlos<br />
ausgeliefert. Eine Untersuchung<br />
des Naturschutzb<strong>und</strong>es Deutschland<br />
hat ergeben, <strong>das</strong>s schon bei<br />
einer Verkehrsdichte von 60 Autos<br />
pro St<strong>und</strong>e 90 Prozent der wandernden<br />
Erdkröten überfahren<br />
werden. Hinzu kommt, <strong>das</strong>s Kröten<br />
bis zu zehn Minuten benötigen,<br />
<strong>um</strong> eine Straße hinter sich zu<br />
lassen, da sie sich gern auf dem<br />
vom Tag aufgeheizten Asphalt<br />
aufwärmen. Daher mobilisiert der<br />
BN Jahr für Jahr zahlreiche Helfer,<br />
<strong>um</strong> den Amphibien den Weg zu<br />
ermöglichen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es drei verschiedene<br />
Möglichkeiten, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Tiere zu schützen: Einerseits fest<br />
eingebaute Zäune mit Krötentunneln,<br />
<strong>die</strong> jedoch den Nachteil haben,<br />
<strong>das</strong>s sie nicht angenommen<br />
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werden, wenn es zu trocken ist.<br />
Eine weitere Methode sind Zäune,<br />
bei denen <strong>die</strong> Tiere in Eimer fallen<br />
<strong>und</strong> schließlich von Helfern auf<br />
<strong>die</strong> andere Seite gebracht werden.<br />
Hier ist eine regelmäßige Kontrolle<br />
nötig, da sonst Reiher leichtes<br />
Spiel haben. Die dritte Möglichkeit<br />
sind Zäune, an denen Helfer kontinuierlich<br />
sammeln.<br />
Über 5 000 Meter<br />
für 10 000 Tiere<br />
Der B<strong>und</strong> Naturschutz <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau hat zahlreiche Sammelstrecken<br />
mit Schutzzäunen in<br />
der Region eingerichtet: etwa am<br />
Zellsee bei Paterzell, am Haarsee<br />
zwischen <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Seeshaupt,<br />
an der Eyach bei Oberhausen,<br />
an den <strong>Seen</strong> r<strong>und</strong> <strong>um</strong> Penzberg,<br />
sowie bei Herzogsägmühle<br />
in Peiting. Entlang von r<strong>und</strong> 5500<br />
Metern retten <strong>die</strong> von Helfern errichteten<br />
Zäune jedes Jahr etwa<br />
10 000 Tiere, darunter Grasfrosch,<br />
Erdkröte, Wasserfrösche, Laubfrosch<br />
sowie Teich- <strong>und</strong> Bergmolch.<br />
Am Zellsee, an dem 2015<br />
allein über 5000 Tiere „über <strong>die</strong><br />
Straße begleitet wurden“, konnte<br />
auch der europaweit gefährdete<br />
Kammmolch gerettet werden.<br />
„Jeden Abend kurz nach der Dämmerung<br />
gehen <strong>die</strong> Helfer-Teams<br />
am Straßenrand an den Zäunen<br />
entlang <strong>und</strong> sammeln Kröten,<br />
Frösche <strong>und</strong> Molche in Eimern“,<br />
erklärt Nicola Boll, Vorsitzende<br />
der BN-Ortsgruppe <strong>Weilheim</strong>.<br />
„An bestimmten Stellen auf<br />
der anderen Straßenseite<br />
<strong>und</strong> an ‚ihren‘ Gewässern<br />
werden <strong>die</strong> Tiere gezählt<br />
Renovierungsarbeiten<br />
gewerbliche / landwirtschaftliche Bauten<br />
Schlüsselfertiger Massivbau<br />
oder teilschlüsselfertig<br />
Wir bieten Bauarbeiten aller Art<br />
6 | tassilo
<strong>und</strong> wieder freigelassen.“ Wanderungen<br />
finden ab zirka sechs Grad<br />
Celsius statt, bevorzugt bei feuchter<br />
Witterung. Mit den ersten warmen<br />
Frühlingstagen machen sich<br />
Erdkröten <strong>und</strong> Frösche also trotz<br />
kälterer Nächte auf den Weg zu ihren<br />
sogenannten Hochzeitsplätzen.<br />
Je nach Art legen sie seit vielen<br />
Jahrtausenden mehrere Kilometer<br />
zwischen Sommer-/Winterlebensrä<strong>um</strong>en<br />
<strong>und</strong> den Laichgewässern<br />
zurück — laichschwere Weibchen<br />
mit Männchen auf dem Rücken<br />
manchmal bis zu fünf Kilometer zu<br />
ihrem Tümpel.<br />
Zu <strong>die</strong>ser Zeit werden überall in<br />
Bayern <strong>die</strong> Amphibienzäune aufgebaut.<br />
R<strong>und</strong> 6 000 freiwillige<br />
Helfer zählt der B<strong>und</strong> Naturschutz<br />
im ganzen Freistaat. Das rettet<br />
jährlich 700 000 Amphibien <strong>das</strong><br />
Leben. Gerade im Umfeld von Teichen<br />
<strong>und</strong> Tal-Auen trifft man ab<br />
der Dämmerung viele Erdkröten<br />
<strong>und</strong> Frösche, wie Kai Frobel, Artenschutzreferent<br />
des BN bestätigt:<br />
„Bis Ende <strong>April</strong> muss man auf den<br />
Straßen mit den Hochzeitsreisenden<br />
oder mit Menschen, <strong>die</strong> zu<br />
deren Schutz in den Morgen- <strong>und</strong><br />
Abendst<strong>und</strong>en unterwegs sind,<br />
rechnen.“ Gerade im direkten Umfeld<br />
von Laichgewässern kann <strong>die</strong><br />
Anzahl an überfahrenen Tieren so<br />
groß werden, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Existenz der<br />
Populationen gefährdet ist.<br />
Viele Populationen wären<br />
bereits ausgestorben<br />
> > > Helfer gesucht!<br />
Schutzzäune mit im Boden versenkten Eimern sind effektiv, müssen<br />
aber regelmäßig kontrolliert werden.<br />
An r<strong>und</strong> 450 Straßenabschnitten<br />
betreuen ehrenamtliche Helfer<br />
landesweit <strong>die</strong> Wanderbewegungen.<br />
Frobel stellt fest: „Wir wissen<br />
heute, <strong>das</strong>s ohne <strong>die</strong>ses Engagement<br />
viele Amphibienpopulationen<br />
ausgestorben wären. Unser<br />
Dank gilt daher besonders den<br />
Menschen, <strong>die</strong> sich nicht selten<br />
über viele Jahre engagieren!“ Bei<br />
der Krötensammlung handelt es<br />
sich <strong>um</strong> <strong>die</strong> größte ehrenamtliche<br />
Artenschutzaktion in Bayern. Der<br />
Helferschutz hat dabei höchste<br />
Priorität: Die Straßenabschnitte,<br />
an denen Sammlungen stattfinden,<br />
müssen mit Warnschildern<br />
gesichert werden.<br />
Helfer haben Warnwesten<br />
<strong>und</strong> Taschenlampen zu<br />
tragen. Für Autofahrer<br />
gilt an entsprechenden<br />
Stellen daher erhöhte Vorsicht.<br />
Trotz des großen Engagements<br />
gibt es für Frosch, Kröte, Molch<br />
& Co. ka<strong>um</strong> Entwarnung, denn<br />
chemische Pestizide aus der<br />
Wer sich engagieren möchte: Helfer sind jederzeit willkommen!<br />
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Kontakt über <strong>die</strong> Geschäftsstelle des B<strong>und</strong><br />
Naturschutz <strong>Weilheim</strong> unter Telefon 0881 / 2995.<br />
Der B<strong>und</strong> Naturschutz bietet zudem <strong>die</strong> Möglichkeit, Straßenabschnitte mit überfahrenen<br />
Amphibien online zu melden, <strong>die</strong> dann besser geschützt werden können:<br />
www.amphibien.b<strong>und</strong>-naturschutz.de <br />
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konventionellen Landwirtschaft gefährden<br />
laut Aussage des B<strong>und</strong><br />
Naturschutz <strong>die</strong> Amphibien zusätzlich<br />
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Auf der roten Couch<br />
Alexander Dobrindt —<br />
der Zukunftsminister<br />
Die Rote Couch auf Reisen: Fürs „tassilo“-Interview <strong>und</strong> den Fototermin nahm B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Alexander Dobrindt Platz im historischen Teil seines Ministeri<strong>um</strong>s in Berlin.<br />
Foto: BMVI<br />
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Republik hatte der Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
zuletzt in Zeiten<br />
von Franz-Josef Strauß als B<strong>und</strong>espolitiker:<br />
Nun gehört mit Alexander<br />
Dobrindt seit 2013 wieder<br />
ein Politiker aus dem Pfaffenwinkel<br />
der B<strong>und</strong>esregierung an. Im<br />
„tassilo“-Interview auf der „Roten<br />
Couch“ erklärt der CSU-Kreisvorsitzende,<br />
wie er seine Arbeit als<br />
B<strong>und</strong>esminister für Verkehr <strong>und</strong><br />
digitale Infrastruktur wahrnimmt,<br />
was er als seine Aufgaben versteht,<br />
wie sich <strong>die</strong>s auf seine Beziehungen<br />
zur Heimat auswirkt<br />
<strong>und</strong> was er in Zukunft bewegen<br />
möchte — auch vor Ort.<br />
Alexander Dobrindt, <strong>2016</strong> ist es 30<br />
Jahre her, <strong>das</strong>s Sie in <strong>die</strong> „Junge<br />
Union“ eintraten. Haben Sie damals<br />
schon davon geträ<strong>um</strong>t, einmal<br />
TOP oberster Strippenzieher in der<br />
CSU ANGEBOT zu werden als Generalsekretär,<br />
der Sie fast vier Jahre waren — oder<br />
gar einmal B<strong>und</strong>esminister?<br />
Mein Interesse galt damals vor<br />
allem der lokalen Politik vor Ort.<br />
Alles Weitere kann man nicht planen.<br />
Aber ich bin froh <strong>und</strong> dankbar,<br />
<strong>die</strong> Chance bekommen zu haben,<br />
in <strong>die</strong>sen Ämtern zu <strong>die</strong>nen.<br />
Ist letzteres überhaupt ein „Tra<strong>um</strong>job“<br />
TOP für Sie?<br />
Ja, ANGEBOT absolut — auch wenn <strong>das</strong> von<br />
außen betrachtet wahrscheinlich<br />
nicht ganz leicht nachvollziehbar<br />
ist. Als B<strong>und</strong>esminister für Verkehr<br />
<strong>und</strong> digitale Infrastruktur kann ich<br />
<strong>die</strong> Innovationskraft <strong>und</strong> Zukunftsfähigkeit<br />
unseres Landes stärken —<br />
durch Investitionen in <strong>die</strong> Verkehrswege<br />
<strong>und</strong> in den digitalen<br />
Fortschritt. Dabei habe ich für <strong>die</strong>ses<br />
<strong>und</strong> für <strong>die</strong> kommenden Jahre<br />
mehr Geld erkämpft, als je zuvor<br />
in der Geschichte zur Verfügung<br />
stand. Wir fahren nicht mehr auf<br />
Verschleiß, sondern investieren in<br />
<strong>die</strong> Zukunft unseres Landes! Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> Wohlstand hängen<br />
direkt miteinander zusammen.<br />
Alexander Dobrindt, B<strong>und</strong>esminister für Verkehr <strong>und</strong> digitale Infrastruktur,<br />
im Gespräch mit „tassilo“-Redakteur Tobias Sch<strong>um</strong>acher.<br />
Wie hat sich Ihre persönliche Lebensgestaltung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Ihrer Familie<br />
verändert, seit Sie als Verkehrsminister<br />
dem B<strong>und</strong>eskabinett<br />
angehören?<br />
Ich verbringe als B<strong>und</strong>esminister<br />
jetzt mehr Zeit in Berlin als zu<br />
Hause. Meine Familie unterstützt<br />
mich dabei. Klar ist aber auch:<br />
Meine Heimat ist <strong>und</strong> bleibt Bayern.<br />
Was an oder aus Bayern, vielleicht<br />
sogar speziell aus dem Pfaffenwinkel,<br />
vermissen Sie am meisten in<br />
Berlin?<br />
Von meinem Fenster aus in Peißenberg<br />
sehe ich <strong>die</strong> Zugspitze.<br />
In Berlin gelingt <strong>das</strong> nur selten …<br />
(schmunzelt).<br />
Und gibt es etwas, quasi als Ausgleich,<br />
was Sie in der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />
neu hinzugewonnen<br />
haben <strong>und</strong> in Zukunft nicht mehr<br />
missen möchten?<br />
Von Berlin aus erkennt man noch<br />
besser, was man an seiner Heimat<br />
Bayern hat.<br />
Wie viele Tage im Jahr können Sie<br />
Bayern oder Ihre Heimat Peißenberg<br />
wirklich genießen?<br />
Ich versuche jeden Tag zu genießen,<br />
den ich in meiner Heimat<br />
verbringe.<br />
Bewegen Sie sich in der Heimat<br />
freier als anderswo? Gibt es Unterschiede<br />
zu anderen Regionen<br />
in Deutschland? Wie wird Ihnen<br />
beispielsweise bei Ortsterminen in<br />
Nordrhein-Westfalen, Schleswig-<br />
Holstein oder Sachsen begegnet,<br />
persönlich wie politisch?<br />
Außerhalb der Heimat wird man<br />
als B<strong>und</strong>esminister meistens mit<br />
den immer gleichen Erwartungen<br />
empfangen: Bringt er Geld für unser<br />
Projekt mit? Das ist natürlich<br />
auch wichtig für <strong>die</strong> Menschen in<br />
Nord, Süd, West <strong>und</strong> Ost: bessere<br />
Mobilität, mehr Bandbreite.<br />
Zuhause im Oberland kennt man<br />
sich ja, da gibt es viele andere<br />
Themen neben der Politik, <strong>die</strong><br />
man bei Begegnungen auf der<br />
Straße oder im Biergarten oder im<br />
Eiscafé beredet.<br />
Hat man als Bayer anderswo einen<br />
schwereren oder anderen Stand?<br />
Die meisten Menschen mögen<br />
doch <strong>die</strong> Bayern. Das zeigen nur<br />
nicht immer alle gleich so (lacht).
Nach Ihrem Eintritt ins Kabinett von<br />
Angela Merkel im Dezember 2013<br />
stand <strong>die</strong> Pkw-Maut monatelang<br />
im öffentlichen Fokus, galt gar als<br />
potenzieller „Sprengsatz“ für <strong>die</strong><br />
Große Koalition. Wie beurteilen Sie<br />
<strong>das</strong> Streitthema Maut heute?<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> der<br />
B<strong>und</strong>estag haben EU-konforme<br />
Maut-Gesetze beschlossen. Wir<br />
haben in Deutschland alle nötigen<br />
Voraussetzungen zur Einführung<br />
der Maut getroffen. Mein Ärger<br />
besteht ja mit der Europäischen<br />
Kommission, <strong>die</strong> hier leider ihre<br />
Kompetenzen weit überschreitet.<br />
Sobald <strong>die</strong>s durch den Europäischen<br />
Gerichtshof (EuGH) bestätigt<br />
wird, erfolgt <strong>die</strong> technische Umsetzung<br />
der Maut.<br />
Wie real war <strong>die</strong> Gefahr, <strong>das</strong>s Sie<br />
als Verkehrsminister über <strong>die</strong> Maut<br />
stolpern, oder haben <strong>die</strong> dann<br />
aufkochenden Brennpunkte — Ukraine-Krise,<br />
islamistischer Terror,<br />
Flüchtlinge — Ihre Ministerkarriere<br />
gerettet?<br />
Quatsch! Ich rate jedem in der<br />
Politik, <strong>das</strong> zu tun, was man für<br />
richtig hält <strong>und</strong> nicht ständig darüber<br />
nachzudenken, was einem<br />
persönlich am meisten nutzt. Mit<br />
der Infrastrukturabgabe, wie <strong>die</strong><br />
Maut korrekt heißt, stärken wir<br />
<strong>das</strong> Nutzerprinzip <strong>und</strong> vollziehen<br />
einen echten Systemwechsel von<br />
der Steuer- zur Nutzerfinanzierung.<br />
Die Infrastrukturabgabe ist<br />
fair, sinnvoll <strong>und</strong> gerecht: Sie ist<br />
fair, weil sie in den meisten unserer<br />
Nachbarländer genauso<br />
durchgeführt wird. Sie ist sinnvoll,<br />
weil jeder Euro, den wir einnehmen,<br />
zusätzlich in <strong>die</strong> Infrastruktur<br />
investiert wird. Und sie ist gerecht,<br />
weil sie zukünftig jeden, der unsere<br />
Straßen nutzt, angemessen an<br />
der Finanzierung beteiligt.<br />
Kommt <strong>die</strong> Pkw-Maut noch? Was<br />
ist Stand, wie geht es weiter?<br />
Die Maut kommt. Die EU-Kommission<br />
spielt auf Zeit. Offensichtlich<br />
scheut sie sich davor, den Streit<br />
beim EuGH auszufechten. Das ist<br />
nicht akzeptabel. Ich erwarte, <strong>das</strong>s<br />
es keinerlei weitere Verzögerungen<br />
von Seiten der Kommission<br />
gibt. Ich will einen schnellen Weg<br />
vor dem EuGH, denn wir wissen,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Abgabe EU-konform ist.<br />
Dann wird abschließend auch einmal<br />
deutlich, wo <strong>die</strong> Grenzen der<br />
Europäischen Kommission verlaufen.<br />
Für mich lautet <strong>das</strong> Fazit:<br />
Brüssel irrt, <strong>die</strong> Maut kommt, Gerechtigkeit<br />
siegt.<br />
Sie sitzen mit Kollegen am Kabinettstisch,<br />
<strong>die</strong> aktuell <strong>um</strong> Aufgaben<br />
in ihren Zuständigkeitsbereichen<br />
nicht zu beneiden sind — von Verteidigungsministerin<br />
Ursula von<br />
der Leyen mit dem Syrieneinsatz<br />
über Innenminister Thomas de<br />
Maizière bis hin zu Kanzlerin Angela<br />
Merkel selbst: Wie begleiten<br />
oder verfolgen Sie Diskussionen<br />
<strong>und</strong> Entscheidungsfindungen in<br />
anderen Ressorts?<br />
Ich habe nicht aufgehört, mich hier<br />
für <strong>die</strong> ganze Bandbreite der Politik<br />
zu interessieren, auch wenn ich<br />
aktuell für Mobilität zuständig bin.<br />
Im Januar haben Sie in der Flüchtlingsfrage<br />
als erster B<strong>und</strong>esminister<br />
Position gegen <strong>die</strong> Kanzlerin<br />
bezogen. Sehen Sie sich als Vertreter<br />
Bayerns hier in einer speziellen<br />
Verantwortung?<br />
Ja, denn Bayern trägt seit Monaten<br />
<strong>die</strong> Hauptlast der Flüchtlingskrise.<br />
Eine Belastungsgrenze in Deutschland<br />
ist objektiv doch vorhanden —<br />
<strong>und</strong> erreicht. Es gibt Grenzen der<br />
Integrationsfähigkeit, so wie es<br />
auch Grenzen am Arbeits- <strong>und</strong><br />
Wohnungsmarkt gibt, übrigens<br />
auch der Sozialsysteme. Wer <strong>die</strong>se<br />
Einschätzung teilt, muss handeln<br />
<strong>und</strong> den Zustrom begrenzen. Wir<br />
brauchen dringend europäische<br />
Lösungen. Wenn aber nicht in<br />
Kürze eine starke Reduktion der<br />
Flüchtlingszahlen erreichbar ist,<br />
müssen wir nationale Maßnahmen<br />
ergreifen.<br />
Stünden Sie mit Ihren Themen oder<br />
Anliegen der CSU gerne selbst wieder<br />
mehr im öffentlichen Fokus?<br />
Z<strong>um</strong>al Sie auf Ihrer Website <strong>die</strong><br />
Vertretung bayerischer Interessen<br />
in Berlin quasi als politische Kernaussage<br />
herausstellen.<br />
Dass wir in der CSU <strong>die</strong> bayerischen<br />
Interessen stets an erster<br />
Stelle sehen, lassen wir uns in<br />
Berlin gerne z<strong>um</strong> Vorwurf machen.<br />
Alles ist gut organisiert <strong>und</strong><br />
aufgeteilt: Mit drei B<strong>und</strong>esministern,<br />
unserer Landesgruppenchefin<br />
<strong>und</strong> drei Staatssekretären in<br />
der B<strong>und</strong>esregierung hat Bayern<br />
eine starke Stimme in Berlin.<br />
Hier in Ihrem Heimatwahlkreis ist<br />
parteiübergreifend Lob zu hören,
was Ihre Unterstützung regionaler<br />
Anliegen angeht, vom Erhalt des<br />
B<strong>und</strong>eswehrstandortes Altenstadt<br />
bis z<strong>um</strong> Baufortschritt bei der Umgehung<br />
von Hohenpeißenberg.<br />
Was konkret ist der Stand bei der<br />
Stadt<strong>um</strong>fahrung <strong>Weilheim</strong> …<br />
Für <strong>Weilheim</strong> ist eine Orts<strong>um</strong>fahrung<br />
dringend notwendig, damit<br />
wird der Stadtkern vom Durchgangsverkehr<br />
entlastet <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Anbindung an den Ballungra<strong>um</strong><br />
München verbessert. Die Stadt<strong>um</strong>fahrung<br />
ist für den neuen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />
angemeldet.<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung für <strong>die</strong><br />
Aufnahme der Projektplanung ist<br />
<strong>die</strong> Einstufung des Projektes in der<br />
Dringlichkeitsstufe „vordringlicher<br />
Bedarf“. Dem Ergebnis unserer<br />
Bewertung kann ich nicht vorgreifen<br />
— aber ich bin überzeugt: Wir<br />
werden eine Lösung finden.<br />
… <strong>und</strong> beim B 2-Ausbau zwischen<br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Starnberg?<br />
Die B 2 zwischen Starnberg <strong>und</strong><br />
<strong>Weilheim</strong> ist für den Anschluss der<br />
Region <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> an <strong>die</strong> Landeshauptstadt<br />
München wichtig.<br />
Zwischen <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Pähl ist<br />
<strong>die</strong> bislang zweistreifige B<strong>und</strong>esstraße<br />
überdurchschnittlich hoch<br />
belastet. In den Spitzenst<strong>und</strong>en<br />
ist <strong>die</strong> Straße an der Grenze ihrer<br />
Leistungsfähigkeit. Außerdem<br />
kommt es insbesondere an den<br />
Knotenpunkten immer wieder zu<br />
schweren Unfällen. Wir wollen<br />
<strong>die</strong>sen Abschnitt deshalb schrittweise<br />
dreistreifig mit wechselseitigen<br />
Überholmöglichkeiten ausbauen.<br />
Derzeit laufen hierfür <strong>die</strong><br />
Vorentwurfsplanungen.<br />
… bei der Umfahrung Starnberg?<br />
Die Orts<strong>um</strong>gehung Starnberg ist<br />
für <strong>die</strong> Anbindung des Oberlandes<br />
an <strong>die</strong> Region München bedeutsam.<br />
Außerdem entlastet sie <strong>die</strong><br />
Stadt erheblich vom Durchgangsverkehr.<br />
Dazu ist der Starnberger<br />
Tunnel geplant. Bestandskräftiges<br />
Baurecht liegt vor. Die Maßnahme<br />
kann aus meinem Haushalt finanziert<br />
werden, <strong>die</strong> notwendigen<br />
Mittel sind vorhanden. Allerdings<br />
ist <strong>die</strong> aktuell ablehnende Haltung<br />
der Stadt Starnberg leider ein großer<br />
Negativfaktor.<br />
… bei der Orts<strong>um</strong>gehung Huglfing?<br />
Die Bayerische Straßenbauverwaltung<br />
hat <strong>die</strong> Orts<strong>um</strong>gehung für<br />
den neuen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />
angemeldet. Das Ergebnis<br />
der Kosten-Nutzen-Prüfung gilt es<br />
abzuwarten.<br />
… <strong>und</strong> bei der Ertüchtigung der<br />
Pfaffenwinkelbahn zwischen <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau?<br />
Sie ist eine wichtige Nahverkehrsstrecke<br />
im Landkreis. Bei meiner<br />
Bereisung der Strecke mit Bahnvertretern<br />
im vergangenen Jahr<br />
haben wir einen konkreten Maßnahmenkatalog<br />
aufgestellt, darin<br />
unter anderem <strong>die</strong> Barrierefreiheit<br />
<strong>und</strong> Modernisierung der Bahnsteige,<br />
ein Pilotprojekt zu Video-<br />
Reisezentren <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erneuerung<br />
der Stellwerke zur Beschleunigung<br />
des Zugverkehrs. Diese<br />
Maßnahmen werden wir Stück für<br />
Stück abarbeiten. Dadurch wird<br />
<strong>die</strong> Pfaffenwinkelbahn schneller,<br />
attraktiver <strong>und</strong> leistungsfähiger.<br />
Als B<strong>und</strong>esminister für digitale<br />
Infrastruktur haben Sie jüngst ein<br />
neues Förderprogramm über 2,7<br />
Milliarden für den Breitbandausbau<br />
vor allem im ländlichen Ra<strong>um</strong><br />
aufgelegt — profitieren davon auch<br />
<strong>die</strong> Gemeinden hier vor Ort?<br />
Ja, <strong>die</strong> Gemeinden <strong>und</strong> Landkreise<br />
profitieren von meinem Breitbandförderprogramm.<br />
Wir unter-<br />
Die Rote Couch schaute im Rahmen ihrer<br />
Berlinreise auch am Reichstag <strong>und</strong> am<br />
Brandenburger Tor (siehe Titelseite) vorbei.<br />
12 | tassilo
stützen sie bereits vor der Umsetzung<br />
ihres Projekts <strong>und</strong> übernehmen<br />
Planungs- <strong>und</strong> Beratungsleistungen<br />
von bis zu 50 000 Euro.<br />
Die zweitmeisten Förderanträge<br />
kommen dabei aus Bayern — <strong>und</strong><br />
täglich kommen neue hinzu. Aus<br />
dem B<strong>und</strong>esprogramm gibt es<br />
dann im Normalfall 50 Prozent<br />
Zuschuss für <strong>das</strong> Breitbandprojekt<br />
vor Ort. Bayern übernimmt<br />
<strong>die</strong> Ko-Finanzierung, so <strong>das</strong>s in<br />
der Kombination bis zu 90 Prozent<br />
der Kosten übernommen werden<br />
können. Wir rufen alle Kommunen<br />
<strong>und</strong> Landkreise aktiv auf, <strong>das</strong> B<strong>und</strong>esprogramm<br />
zu nutzen, damit<br />
bis 2018 wirklich alle Haushalte<br />
in Deutschland einen Zugang z<strong>um</strong><br />
superschnellen Internet haben.<br />
Die große Nachfrage der Kommunen<br />
zeigt bereits heute: Das B<strong>und</strong>esprogramm<br />
ist ein Riesenerfolg.<br />
Wo sehen Sie <strong>das</strong> „digitale Bayern“<br />
2025?<br />
Bayern ist heute schon digitale<br />
Leitregion mit innovativen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> einer starken Infrastruktur.<br />
Der B<strong>und</strong> unterstützt<br />
dabei kräftig — beispielsweise mit<br />
dem „Digitalen Testfeld Autobahn“,<br />
den ersten intelligenten <strong>und</strong> volldigitalisierten<br />
Straßen auf<br />
der A9 in Bayern. Innovative<br />
Unternehmen aus dem<br />
In- <strong>und</strong> Ausland können<br />
dort zukunftsweisende Mobilitätstechnologien<br />
im Realverkehr<br />
erproben. Damit<br />
werden wir international<br />
mit dem Prädikat „Tested on<br />
German Autobahn“ wahrgenommen.<br />
Um Deutschland<br />
z<strong>um</strong> Leitanbieter <strong>und</strong> Leitmarkt<br />
für <strong>das</strong> automatisierte<br />
<strong>und</strong> vernetzte Fahren zu machen,<br />
haben wir außerdem<br />
als erstes Land eine <strong>um</strong>fassende<br />
Strategie entwickelt,<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong>se Innovation aus<br />
den Laboren auf <strong>die</strong> Straße<br />
zu bringen. Mit <strong>die</strong>sen Initiativen<br />
sind wir weltweit<br />
Vorreiter für <strong>die</strong> Mobilität 4.0.<br />
In ihrer politischen Karriere lag<br />
Ihnen bislang <strong>die</strong> Mittelstandsförderung<br />
stets am Herzen. Welche<br />
Möglichkeiten haben Sie aktuell<br />
dazu mit Blick auf <strong>die</strong> Landkreise<br />
im Oberland?<br />
Infrastrukturpolitik ist immer auch<br />
Mittelstandspolitik. Nehmen Sie<br />
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<strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />
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Musikunterricht.<br />
Wir gratulieren!<br />
Z<strong>um</strong> 50. Geburtstag der Musikschule <strong>Weilheim</strong><br />
Ein Jahr der Feierlichkeiten<br />
Schongau-West<br />
Gewerbegebiet<br />
Lerchenfeld<br />
• EinEs dEr grösstEn<br />
MusikhäusEr<br />
dEutschlands<br />
• BEEindruckEndE<br />
ausstEllungsflächE<br />
• Riesiges AbhollAgeR<br />
<strong>Weilheim</strong> | Seit 50 Jahren leistet<br />
<strong>die</strong> Städtische Musikschule <strong>Weilheim</strong><br />
musikalische Erziehungs<strong>und</strong><br />
Bildungsarbeit auf höchstem<br />
Niveau. Musikalische Gr<strong>und</strong>fächer,<br />
Klassenunterricht in Schulen, Orientierungsangebote,<br />
Instr<strong>um</strong>ental-<br />
<strong>und</strong> Vokalunterricht — <strong>um</strong><br />
nur einige Angebote zu nennen<br />
— gehören z<strong>um</strong> Angebot <strong>die</strong>ser<br />
Institution. Dabei bietet <strong>die</strong> Musikschule<br />
mittlerweile weit mehr<br />
als „Gr<strong>und</strong>lagenunterricht“, was<br />
nicht zuletzt <strong>die</strong> gezielte Spitzenförderung<br />
beweist. Zahlreiche<br />
Veranstaltungen werden <strong>das</strong> Jubilä<strong>um</strong>sjahr<br />
durchziehen, wozu <strong>die</strong><br />
Organisatoren alle Musikbegeisterten<br />
einladen.<br />
Infotag — <strong>und</strong> eine<br />
trä<strong>um</strong>erische Zeitreise<br />
Im Rahmen des Infotages am Freitag,<br />
11. <strong>März</strong>, ab 16 Uhr, möchten<br />
sich Lehrkräfte samt ihrer Musikinstr<strong>um</strong>ente<br />
vorstellen. Der Umfang<br />
ist enorm: In der Musikschule besteht<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, 30 verschiedene<br />
Instr<strong>um</strong>ente zu erlernen.<br />
Bei einem R<strong>und</strong>gang durch <strong>das</strong><br />
Schulhaus bietet sich <strong>die</strong> Gelegenheit<br />
z<strong>um</strong> Lauschen <strong>und</strong> Anspielen,<br />
einem unverbindlichen Gespräch<br />
mit den Lehrern — <strong>und</strong> natürlich<br />
zur Anmeldung. Am gleichen<br />
Abend sowie am Abend darauf<br />
(12. <strong>März</strong>) erzählen fünf Jugendliche<br />
von ihren Trä<strong>um</strong>en, dargestellt<br />
in verschiedenen Szenen mit viel<br />
Musik. Im Musiktheater „Die Reise<br />
durch (T)ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> Zeit“ wirken<br />
Gesangs- <strong>und</strong> Instr<strong>um</strong>entalschüler,<br />
der Jugendchor sowie zwei Tanzgruppen<br />
der Ballettschule Reiner<br />
mit. Die Reise beginnt jeweils <strong>um</strong><br />
20 Uhr in der Musikschule.<br />
Mit Kiko Pedrozo aus Paraguay<br />
gastiert im <strong>April</strong> einer der virtuosesten<br />
Harfenisten der Welt in<br />
<strong>Weilheim</strong>. Er feierte große Erfolge,<br />
unter anderem gemeinsam<br />
mit Wortakrobat Willy Astor in der<br />
Band „So<strong>und</strong>s Of Islands“, sowie<br />
an der Seite des Singer/Songwriters<br />
Franz Benton. In dessen<br />
Band lernte er auch den Allgäuer<br />
Akkordeonisten Hansi Zeller kennen.<br />
Zusammen präsentieren sie<br />
am 8. <strong>April</strong> ab 20 Uhr mit ihrem<br />
Programm „Von Südamerika bis<br />
ins Allgäu <strong>und</strong> zurück“ Weltmusik<br />
vom Feinsten.<br />
Holzbläsertag<br />
am 16. <strong>April</strong><br />
„Vom ersten Ton zur Harmonie für<br />
alle von 6 bis 90“, heißt es beim<br />
Holzbläsertag <strong>2016</strong>, am 16. <strong>April</strong>,<br />
von 9.30 bis 13 Uhr, in der Musikschule.<br />
Der Vormittag wird dem<br />
Musizieren auf Querflöte, Oboe,<br />
Klarinette, Fagott oder Saxofon<br />
gewidmet. Eine Woche<br />
später, am Samstag, 23.<br />
<strong>April</strong>, stellen sich <strong>die</strong><br />
jüngsten Musikschulkinder mit<br />
Singen, Tanz <strong>und</strong> Spiel vor. Alle<br />
sind z<strong>um</strong> Zuschauen, Zuhören<br />
<strong>und</strong> Mitmachen unter dem Motto<br />
„Musikschule Kunterbunt — Heute<br />
sind unsere Kleinen ganz groß“<br />
eingeladen.<br />
Das <strong>Weilheim</strong>er Kammerorchester<br />
gibt sich schließlich am 30.<br />
<strong>April</strong> <strong>die</strong> Ehre <strong>und</strong> lädt z<strong>um</strong> Frühjahrskonzert<br />
in <strong>die</strong> Stadthalle ein.<br />
Schwerpunkt wird auf <strong>die</strong> Kompositionen<br />
von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart gelegt. Im ersten Teil des<br />
Konzerts wird Pianistin<br />
Annegret Kuttner<br />
vom Kammerorchester<br />
begleitet. Sie ist Dozentin für Korrepetition<br />
an der „Hochschule für<br />
Musik <strong>und</strong> Theater“ in Leipzig <strong>und</strong><br />
zudem regelmäßig solistisch <strong>und</strong><br />
als Kammermusikerin in den verschiedensten<br />
deutschen Kulturzentren<br />
<strong>und</strong> im Ausland unterwegs.<br />
Ein weiterer Höhepunkt wird im<br />
zweiten Teil eine Sinfonie von Mozart<br />
sein.<br />
Weitere Höhepunkte im<br />
Laufe des Jahres<br />
In den Sommermonaten sowie im<br />
Herbst <strong>und</strong> Winter sind weitere<br />
musikalische Höhepunkte geplant.<br />
Über <strong>die</strong> genauen Spieltermine,<br />
Kartenpreise sowie den Vorverkauf<br />
— viele Veranstaltungen sind<br />
kostenfrei — kann man sich im<br />
Internet auf der Seite der Musikschule<br />
<strong>Weilheim</strong> informieren<br />
(www.musikschuleweilheim.de).tis<br />
Bernbeurener Str. 11 • 86956 Schongau<br />
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14 | tassilo
Frühstücks-Treffen für Frauen in Starnberg<br />
Für Ga<strong>um</strong>en <strong>und</strong> Geist<br />
Starnberg | Es war eine Bewegung,<br />
<strong>die</strong> in den 1980er-Jahren aus der<br />
Schweiz nach Deutschland kam:<br />
<strong>das</strong> Frühstücks-Treffen, auf dem<br />
Frauen über Lebens- <strong>und</strong> Glaubensfragen<br />
ins Gespräch kommen.<br />
1983 als Idee geboren, finden mittlerweile<br />
Treffen in vielen europäischen<br />
Ländern <strong>und</strong> über 200 Städten<br />
in Deutschland statt. 1995 traf<br />
<strong>die</strong> Welle schließlich auch Starnberg<br />
<strong>und</strong> ist seitdem nicht mehr<br />
wegzudenken aus dem Veranstaltungskalender<br />
der Stadt. Zunächst<br />
jährlich, seit 2010 zweimal im Jahr,<br />
laden <strong>die</strong> Organisatoren <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Vorsitzende Uschi Breiter-Graetz<br />
z<strong>um</strong> Frühstück ein. Zwischen 80<br />
<strong>und</strong> 130 Besucherinnen zählen <strong>die</strong><br />
Veranstalter an einem Samstagvormittag<br />
jeweils. Dabei bildet ein<br />
gutes Frühstück den Auftakt zu den<br />
Treffen. Im zweiten Teil gestaltet<br />
eine Referentin oder ein Referent<br />
einen f<strong>und</strong>ierten Vortrag. Dieser<br />
kann etwa Erziehungs- oder Beziehungsfragen,<br />
Tipps zu Krisen <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>schaften oder eine Wegweisung<br />
für Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft<br />
thematisieren. Während der Vortragspausen<br />
wird an den einzelnen<br />
Tischen in kleineren Gruppen<br />
diskutiert.<br />
Musik, Theater, Bücher<br />
<strong>und</strong> Kinderbetreuung<br />
Damit sich alle Besucherinnen<br />
r<strong>und</strong><strong>um</strong> wohl fühlen, sowohl während<br />
als auch nach dem Frühstück,<br />
werden mitunter Musikstücke oder<br />
Theaterspiele aufgeführt. Passend<br />
zu den Vortragsthemen kommen<br />
Bücher der Referenten oder renommierter<br />
Autoren mit ins Angebot<br />
vor Ort. Einen Live-Mitschnitt<br />
des Vortrags zur Vertiefung des Gehörten<br />
oder zur Weitergabe kann<br />
ebenso erworben werden. Damit<br />
<strong>das</strong> Frühstück <strong>und</strong> der Vortrag in<br />
Ruhe genossen werden können,<br />
steht zeitgleich eine kostenlose<br />
Kinderbetreuung für Kinder ab drei<br />
Jahren zur Verfügung.<br />
27. Treffen <strong>die</strong>ser Art,<br />
<strong>die</strong>smal mit Cornelia Mack<br />
Referentin beim ersten Starnberger<br />
Frauenfrühstück im Januar<br />
1995, <strong>das</strong> r<strong>und</strong> 300 Teilnehmerinnen<br />
wahrgenommen hatten, war<br />
Pastorenfrau Annegret Harms mit<br />
dem Thema „Wenn <strong>die</strong> Kraft z<strong>um</strong><br />
positiven Denken nicht mehr ausreicht“.<br />
Nun laden <strong>die</strong> Organisatoren<br />
bereits z<strong>um</strong> 27. Treffen <strong>die</strong>ser<br />
Art. Am 19. <strong>März</strong> wird Sozialpädagogin<br />
<strong>und</strong> Autorin Cornelia<br />
Mack über <strong>das</strong> Thema „Endlich<br />
frei von Perfektionismus!“ referieren.<br />
Die Veranstaltung startet <strong>um</strong><br />
9.30 Uhr in der Schlossberghalle.<br />
Cornelia Mack gibt an <strong>die</strong>sem Vormittag<br />
praktische Hilfestellungen<br />
<strong>und</strong> Tipps, wie der Alltag auch<br />
mit mancher Unvollkommenheit<br />
lebenswert <strong>und</strong> schön sein kann.<br />
Als diplomierte Sozialpädagogin<br />
mit Schwerpunkt Psychiatrie<br />
bringt sie f<strong>und</strong>iertes Wissen mit,<br />
<strong>das</strong> sie unter anderem bei Frühstücks-Treffen,<br />
Mitarbeiterschulungen,<br />
Lebenshilfe-Beratungen<br />
<strong>und</strong> als Autorin weitergibt. Eine<br />
Auswahl ihrer Bücher wird am<br />
Tag der Veranstaltung z<strong>um</strong> Kauf<br />
angeboten. Wer Interesse hat,<br />
kann sich im Internet auf der Seite<br />
des Frühstücks-Treffen für Frauen<br />
in Starnberg anmelden (www.<br />
fff-starnberg.de). Die Kosten für<br />
Frühstück <strong>und</strong> Vortrag belaufen<br />
sich auf 15 Euro. tis<br />
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Ammersee-Südufer: Internationaler Schutz <strong>und</strong> Behutsamkeit vor Ort<br />
Bei den Ramsar-Vögeln<br />
Dießen | Auch <strong>die</strong>ses Frühjahr führen<br />
Franz Wimmer <strong>und</strong> Christian<br />
Niederbichler wieder regelmäßig<br />
Exkursionen in <strong>die</strong> „Vogelfreistätte<br />
Ammersee-Südufer“. Treffpunkt<br />
ist <strong>die</strong> Brücke über <strong>die</strong> neue Ammer<br />
zwischen Dießen <strong>und</strong> Fischen.<br />
Beide sind Betreuer des „Ramsar-<br />
Gebietes Ammersee“, <strong>die</strong> Bezeichnung<br />
geht zurück auf eine Stadt im<br />
Iran, wo 55 Staaten im Jahr 1971 ein<br />
„Übereinkommen für den Schutz<br />
von Feuchtgebieten als Lebensra<strong>um</strong><br />
für Wasser- <strong>und</strong> Watvögel<br />
von internationaler Bedeutung“<br />
unterzeichneten. Weltweit war<br />
es eines der ersten Naturschutzabkommen<br />
überhaupt. Die Staaten<br />
verpflichteten sich, wichtige<br />
Feuchtgebiete — Sümpfe, Moore,<br />
Feucht- <strong>und</strong> Nasswiesen, Fließgewässer<br />
<strong>und</strong> <strong>Seen</strong> — unter Schutz zu<br />
stellen <strong>und</strong> zu erforschen.<br />
In Deutschland sind 29 Ramsar-Gebiete<br />
ausgewiesen, sieben in Bayern,<br />
eines davon ist der Ammersee.<br />
Die Betreuung wird getragen<br />
vom Landesb<strong>und</strong> für Vogelschutz,<br />
Fördermittel kommen vom Bayerischen<br />
Naturschutzfonds, vom Bezirk<br />
Oberbayern <strong>und</strong> dem Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau. Das Ramsar-<br />
Gebiet <strong>um</strong>fasst den gesamten See<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Naturschutzgebiete Ampermoos<br />
im Norden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vogelfreistätte<br />
im Süden. Nicht nur für<br />
heimische, hier brütende Vögel ist<br />
<strong>das</strong> Gebiet von großer Bedeutung,<br />
sondern auch als Rastplatz für Zugvögel<br />
<strong>und</strong> Wintergäste.<br />
Eine bunte Gruppe, vom Kindergartenkind<br />
bis z<strong>um</strong> Rentner mit<br />
Ferngläsern, hat sich an der Brücke<br />
eingef<strong>und</strong>en. Zur Begrüßung<br />
patrouilliert ein Gänsesägerpärchen<br />
vorbei. Wimmer erzählt von<br />
Pflanzengesellschaften <strong>und</strong> deren<br />
Bewohnern, wie der See, <strong>die</strong><br />
Moore <strong>und</strong> Feuchtflächen nach<br />
der Würmeiszeit entstanden sind,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Ammer, der Hauptzufluss,<br />
einst bei Schongau in den Lech<br />
mündete. Ihr Delta ist klein, bietet<br />
aber vielzählige Lebensrä<strong>um</strong>e. Die<br />
Buchten rühren aus der Zeit, als<br />
<strong>die</strong> Ammer noch unreguliert war<br />
<strong>und</strong> bei Hochwasser immer wieder<br />
<strong>die</strong> Mündung verlagerte.<br />
Die neue Mündung, wo sich ein<br />
kleines Delta bildete, ist mit Deichen<br />
in den See gebaut. Sie grenzen<br />
den Binnensee ab, der nur<br />
über einen Kanal mit dem Ammersee<br />
verb<strong>und</strong>en ist. In den Buchten<br />
ist <strong>das</strong> Wasser unterschiedlich tief.<br />
In sogenannten flachen Schwimmblattzonen<br />
wächst <strong>und</strong> blüht <strong>die</strong><br />
gelbe Teichrose, <strong>um</strong>rahmt vom<br />
Schilfgürtel am Ufer. Landeinwärts<br />
schließen sich Streuwiesen an. Bei<br />
einer <strong>um</strong>fassenden Erhebung am<br />
Südufer Mitte der 1990er-Jahre<br />
wurden 520 Farn- <strong>und</strong> Blütenpflanzenarten<br />
gef<strong>und</strong>en, teilweise<br />
vom Aussterben bedroht, darunter<br />
14 Orchideen, etwa <strong>das</strong> fleischfarbene<br />
Knabenkraut. Besonders<br />
prächtig sind hier im Mai <strong>und</strong> Juni<br />
<strong>die</strong> blauen Iriswiesen.<br />
Manche Vogelarten sehen<br />
nicht mal <strong>die</strong> Experten<br />
Für Tiere sind <strong>die</strong> Wasserflächen<br />
<strong>und</strong> Pflanzengesellschaften ein<br />
idealer Lebensra<strong>um</strong>: Über 300<br />
Vogelarten wurden beobachtet;<br />
oder nur gehört, denn manche<br />
„heimlich lebenden Vögel“ bekommen<br />
selbst Experten nie zu<br />
Gesicht. Fast <strong>die</strong> Hälfte der Arten<br />
brütet hier, einige nur selten oder<br />
mit nur wenigen Brutpaaren: der<br />
große Brachvogel, Eisvögel, Bekassinen.<br />
Auch <strong>die</strong> wenigen Paare<br />
sind für den Erhalt seltener Arten<br />
Der Vogelbeobachtungsturm südlich von Dießen ist über einen Holzsteg<br />
erreichbar. Infotafeln erklären am Weg <strong>die</strong> Bedeutung des Schutzgebietes<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Vogelarten.<br />
immens wichtig: So wurde für <strong>die</strong><br />
Flussseeschwalbe im Binnensee<br />
ein Brutfloß verankert, <strong>das</strong> <strong>die</strong> mit<br />
der Regulierung verschw<strong>und</strong>enen<br />
Kiesbänke ersetzte.<br />
Wimmer führt <strong>die</strong> Gruppe am östlichen<br />
Ammerdamm in Richtung<br />
Mündung, vorbei an Grünland<br />
<strong>und</strong> Streuwiesen, wo im Frühjahr<br />
der große Brachvogel <strong>und</strong> Kibitze<br />
brüten. Wie Braunkehlchen, Wiesenpieper<br />
<strong>und</strong> Uferschnepfe gehören<br />
sie zu Wiesenbrütern, <strong>die</strong> ihr<br />
Gelege auf Feuchtwiesen anlegen<br />
<strong>und</strong> in der Brutzeit empfindlich auf<br />
Störungen reagieren, etwa freilaufende<br />
H<strong>und</strong>e. Bei Gefahr verlassen<br />
<strong>die</strong> Elternvögel <strong>das</strong> Gelege, <strong>die</strong> Eier<br />
werden leichte Beute für Räuber<br />
wie Fuchs, Krähen <strong>und</strong> Möwen. Die<br />
Ramsar-Gebietsbetreuer appellieren<br />
eindringlich, <strong>das</strong>s Besucher<br />
auf den Wegen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e an der<br />
Leine bleiben.<br />
Radweg abgelehnt<br />
wegen Wiesenbrütern<br />
Mit der Intensivierung der Landwirtschaft<br />
verloren Wiesenbrüter<br />
großflächig Lebensra<strong>um</strong>: Gemäht<br />
wird früher <strong>und</strong> häufiger, feuchte<br />
Wiesen sind trockengelegt, trockenere<br />
<strong>um</strong>gebrochen <strong>und</strong> als<br />
16 | tassilo
Acker bewirtschaftet. Viele Wiesenbrüterarten<br />
sind in ihrer ursprünglichen<br />
Heimat weitgehend<br />
ausgestorben oder stark im Bestand<br />
gefährdet. Deshalb lehnen<br />
Naturschützer einen Fahrradweg<br />
entlang der Birkenallee am<br />
südlichen Ammersee ab. Ihre<br />
Befürchtung: Uninformierte Passanten<br />
— oder Uneinsichtige mit<br />
freilaufenden H<strong>und</strong>en — wären für<br />
<strong>die</strong> Wiesenbrüter bestandsgefährdend.<br />
Wimmers Gruppe erreicht einen<br />
Aussichtspunkt mit Blick auf den<br />
Binnensee. Mit Spektiven, <strong>die</strong><br />
Wimmer mitgebracht hat, sind<br />
Gänsesäger, Stockenten, Reiherenten<br />
<strong>und</strong> Schnatterenten zu beobachten.<br />
Eine zweite Lücke im<br />
Dammbewuchs gibt <strong>die</strong> Aussicht<br />
frei zur Kormoraninsel, auf der<br />
eine Kolonie mit etwa 100 Brutpaaren<br />
existiert, einige sind auf<br />
dem Wasser zu sehen. Eine dritte<br />
Lücke bietet freie Sicht in <strong>die</strong> Fischener<br />
Bucht.<br />
Der Pfad endet vor dem Ammerdelta,<br />
wo Schwemminseln <strong>und</strong><br />
Treibholz <strong>das</strong> Reich der Watvögel<br />
sind: Im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst<br />
rasten hier z<strong>um</strong> Beispiel Grünschenkel<br />
zwischen Enten, Gänsen,<br />
Seetauchern, Schwänen, Sägern,<br />
Teich- <strong>und</strong> Blässhühnern. Einmal<br />
pro Monat werden sie gezählt,<br />
<strong>die</strong> meisten im Winter, manchmal<br />
über 20 000 Vögel, <strong>die</strong> aus Nord<strong>und</strong><br />
Osteuropa an den See kommen.<br />
Am zahlreichsten vertretener<br />
Wintergast ist <strong>die</strong> Reiherente, <strong>die</strong><br />
bis aus Sibirien hierher kommt,<br />
der Spitzenwert lag über 17 000.<br />
Auch Stockenten, Blässhühner,<br />
Haubentaucher, Tafelenten, Graugänse<br />
<strong>und</strong> Kolbenenten gehen in<br />
<strong>die</strong> Tausende. Doch seit Jahren<br />
nehmen <strong>die</strong> Reiherenten ab, 2014<br />
waren es noch knapp 10 000. Eine<br />
Ursache dafür sieht Niederbichler<br />
sogar positiv: Die Ringkanalisation<br />
> > > ZuM THEMA<br />
Die Vogelfreistätte Ammersee-Südufer<br />
Vogelbeobachtungen sind jederzeit vom Holzturm südlich von<br />
Dießen <strong>und</strong> auf den Dämmen der neuen Ammer möglich. Auch<br />
von landwirtschaftlichen Wegen <strong>und</strong> vom Radweg Fischen-Dießen<br />
über Raisting sind Vögel zu sehen <strong>und</strong> botanische Seltenheiten zu<br />
entdecken.<br />
Exkursionen bieten an: Ramsar-Gebiet Ammersee Gebietsbetreuer<br />
(www.ramsar-ammersee.de), Schutzgemeinschaft Ammersee<br />
e.V. (www.schutzgemeinschaft-ammersee.de), Volkshochschule-<br />
Herrsching (www.vhs-herrsching.de), Landesb<strong>und</strong> für Vogelschutz<br />
(LBV) (www.landsberg-lbv.de; www.lbv.de)<br />
Termine finden sich in den Broschüren „Natur erleben Starnberger<br />
Fünf-<strong>Seen</strong>-Land“ <strong>und</strong> „Bayern-Tour natur“, <strong>die</strong> <strong>2016</strong> wieder aufgelegt<br />
werden sollen (www.sta5.de; www.tournatur.bayern.de) ts/cr<br />
<strong>um</strong> den See <strong>und</strong> Kanalisationen<br />
im Ammer-Einzugsgebiet reduzierten<br />
den Nährstoffgehalt im<br />
Wasser <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Nahrungsbasis<br />
der Enten. Dafür nähert sich<br />
<strong>die</strong> Wasserqualität wieder der eines<br />
nährstoffarmen Voralpensees.<br />
Den Rückgang der Reiherenten<br />
erklärt <strong>das</strong> nicht zur Gänze. Sie<br />
ernähren sich von Kleintieren, <strong>die</strong><br />
sie aus einigen Metern Tiefe herauftauchen.<br />
Das ist anstrengend.<br />
Wenn <strong>die</strong> weitgereisten, erschöpften<br />
Vögel zusätzlichem Stress<br />
ausgesetzt sind <strong>und</strong> ihre Energiespeicher<br />
nicht in Ruhe auffüllen<br />
können, nimmt <strong>die</strong> Attraktivität<br />
eines „Wintererholungsgebietes“<br />
ab. Eine Flucht vor Wassersportlern,<br />
Surfern, Paddlern, kostet<br />
Energie, <strong>die</strong> Reserven dafür sind<br />
begrenzt. Niederbichler<br />
mahnt daher, ausgewiesene<br />
Schutzzonen<br />
nicht zu befahren<br />
<strong>und</strong> mindestens<br />
300<br />
Meter Abstand zu halten von<br />
Vogelschwärmen auf dem Wasser;<br />
auch vom Ufer <strong>und</strong> Flachwasserbereichen,<br />
wo Enten, Gänse <strong>und</strong><br />
Schwäne Nahrung suchen. Und<br />
den Schilfzonen, sie sind Lebensra<strong>um</strong><br />
für Fische, Amphibien, Vögel<br />
<strong>und</strong> Insekten <strong>und</strong> dürfen weder<br />
mit Booten befahren noch betreten<br />
werden.<br />
Das Ammersee-Südufer hat als<br />
kleinrä<strong>um</strong>iges Mosaik unterschiedlicher<br />
Pflanzengesellschaften<br />
auch eine herausragende<br />
Bedeutung für <strong>die</strong> Insektenfauna:<br />
19 Libellen- <strong>und</strong> 18 Heuschreckenarten<br />
kommen hier vor, von 43<br />
Tagfalterarten finden sich 15 auf<br />
der „Roten Liste“ der bedrohten<br />
Arten. Als sich Wimmer mit den<br />
Vogelfre<strong>und</strong>en auf den Rückweg<br />
macht, ist ein Eisvogel zu hören.<br />
Kurz darauf streift er vorbei, in<br />
seiner<br />
Farbenpracht<br />
ein fliegender Diamant<br />
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Stadtwerkestraße 1, 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB i.OB<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 17
Die Forschungsprojekte der Ornithologen von Seewiesen<br />
Schlaflose Fregattvögel<br />
<strong>und</strong> aggressive Meisen<br />
Der Zebrafink ist <strong>die</strong><br />
Hauptvogelart, <strong>die</strong><br />
in Seewiesen<br />
erforscht<br />
wird.<br />
Pöcking | In Wäldern zwischen<br />
Starnberg <strong>und</strong> Dießen können Spaziergänger<br />
Nistkästen entdecken,<br />
bei denen sich <strong>die</strong> Frage stellt:<br />
„War<strong>um</strong> hängen <strong>die</strong> so tief?“ —<br />
Antwort: Sie müssen leicht zugänglich<br />
sein für Wissenschaftler. R<strong>und</strong><br />
600 Kästen hat <strong>das</strong> Team <strong>um</strong> Nils<br />
Dingemanse an Bä<strong>um</strong>e gehängt.<br />
Seit 2010 erforscht der Evolutionsbiologe<br />
Kohlmeisen: Sind <strong>die</strong> Vögel<br />
neugierig? Wie aggressiv sind<br />
Männchen angesichts vermeintlicher<br />
Konkurrenten — in <strong>die</strong>sem Fall<br />
ausgestopfte Geschlechtsgenossen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Forscher in kleinen Drahtkäfigen<br />
im Wald platzieren. Oder:<br />
Wie gehen Meisen während des<br />
Nestbaus mit Eindringlingen <strong>um</strong>?<br />
Wie verteidigen Brutpaare ihre<br />
Jungtiere?<br />
Das Kohlmeisen-Projekt von Dingemanse<br />
gesellt sich zu Bla<strong>um</strong>eisen-Beobachtungen<br />
von Bart<br />
Kempenaers. Der ist einer von<br />
zwei Direktoren am Max-Planck-<br />
Institut für Ornithologie (MPIO) in<br />
Seewiesen, wo seit 1955 Verhalten<br />
erforscht wird, heute in einem<br />
Aggressionstest bei einer Kohlmeise mit ausgestopftem Rivalen.<br />
Dutzend moderner Gebäude. Der<br />
30 Hektar große Campus erstreckt<br />
sich r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den Eßsee, der zur<br />
Gemeinde Pöcking gehört, entlang<br />
eines Naturschutzgebiets östlich<br />
von Andechs. Seinen Namen bekam<br />
der Eßsee von den Verhaltensforschern<br />
Erich von Holst <strong>und</strong><br />
Konrad Lorenz, letzterer schwamm<br />
hier mit seinen Graugänsen, was<br />
ihm 1973 den Nobelpreis für Medizin<br />
eintrug. Lorenz <strong>und</strong> von Holst<br />
sind <strong>die</strong> Gründungsdirektoren des<br />
Instituts, <strong>das</strong> mehrmals den Namen<br />
wechselte.<br />
Bla<strong>um</strong>eisen verfolgt Kempenaers,<br />
Spezialist für Verhaltensökologie<br />
<strong>und</strong> evolutionäre Genetik, seit den<br />
1990er-Jahren. In Österreich untersuchte<br />
er ihre Partnerwahl, stellte<br />
fest, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> als monogam geltenden<br />
Vögel mächtig fremdgehen, er<br />
analysierte ihren Energiehaushalt<br />
während der Brutpflege, ermittelte<br />
mit genetischen Untersuchungen<br />
Vaterschaftslinien oder fragte<br />
sich, war<strong>um</strong> ein Vogel an einem<br />
bestimmten Ort gestorben war.<br />
Heute ist er Bla<strong>um</strong>eisen in einem<br />
Buchenwald bei Landsberg am<br />
Lech auf der Spur. Er weilte aber<br />
auch schon in Alaska. Kempenaers<br />
Interesse galt dort dem Graubruststrandläufer:<br />
War<strong>um</strong> sind <strong>die</strong><br />
Weibchen bei der Partnerwahl extrem<br />
wählerisch, obwohl ihnen <strong>die</strong><br />
Männchen weder ein gutes Revier<br />
bieten, noch sich an der Nahrungssuche<br />
für <strong>die</strong> Aufzucht beteiligen?<br />
Junge Zebrafinken<br />
sind 20 Tage lang still<br />
Die Hauptvogelart in Seewiesen<br />
sind Zebrafinken, <strong>die</strong> in Australien<br />
heimisch sind. Die Tiere kommen<br />
von Züchtern oder werden im MPIO<br />
gezüchtet. Weil sie in Gruppen zusammenleben<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> ganze Jahr<br />
hindurch brüten, eignen sie sich<br />
gut für wissenschaftliche Untersuchungen.<br />
Ihnen widmet sich der<br />
Verhaltensneurobiologe Manfred<br />
Gahr, zweiter Direktor des MPIO<br />
in Seewiesen. Er geht Fragen nach<br />
wie: Was passiert im Hirn von<br />
Männchen <strong>und</strong> Weibchen, wenn<br />
sie Gesang hören? Welche Hormone<br />
werden ausgeschüttet? Und<br />
welche Gene sind für beobachtete<br />
Phänomene zuständig? Bei den<br />
Zebrafinken konnte Gahr mit seinem<br />
Team in Gesangslernstu<strong>die</strong>n<br />
ein System definieren: Demnach<br />
hören Jungtiere den Erwachsenen<br />
erst einmal 20 Tage lang nur zu,<br />
bevor sie selbst in ein Brabbeln<br />
<strong>und</strong> Quietschen verfallen, woraus<br />
sich nach 90 Tagen schließlich der<br />
arttypische Gesang entwickelt.<br />
Andere Ornithologen haben Unterschiede<br />
in der Lautstärke beim<br />
Gesang von Stadt- <strong>und</strong> Landvögeln<br />
festgestellt, etwa bei Nachtigallen<br />
oder Amseln — <strong>und</strong> daraus resultierend<br />
im Paarungsverhalten <strong>und</strong><br />
beim Fortpflanzungserfolg. Einige<br />
Forschungen begannen junge<br />
Nachwuchswissenschaftler an ihren<br />
Stammuniversitäten <strong>und</strong> reichten<br />
Fortführungsvorhaben beim<br />
MPIO ein. Werden <strong>die</strong> Projekte ausgewählt,<br />
können sie <strong>die</strong> Infrastruktur<br />
mit Laboren, Bibliothek, Mensa,<br />
Seminarrä<strong>um</strong>en <strong>und</strong> Gästehaus in<br />
Seewiesen temporär nutzen — als<br />
Vorbereitung auf ihre Professur.<br />
Diese kleineren Forschungsgrup-<br />
18 | tassilo
pen laufen zwischen fünf <strong>und</strong><br />
Schamanismus neun Jahre, gefördert von der Maxnz<br />
Glas Planck-Gesellschaft, der Deutschen<br />
- Mentaltrainer Forschungsgesellschaft, Stiftungen<br />
oder mit EU-Geldern. Ende 2015<br />
hamanische<br />
rbeit arbeiteten sieben Gruppen in See-<br />
Eine widmet sich aktuell<br />
einigungwiesen.<br />
chern der Entwicklung menschlicher<br />
oachingKommunikation durch den Ver-<br />
der Gestik von Rabenvögeln,<br />
orkshopsgleich<br />
r<br />
Menschenaffen <strong>und</strong> Menschenbabys.<br />
Doktoranden bekommen<br />
ethde<br />
neben ihrer eigenen wissenschaftlichen<br />
Arbeit in Seewiesen unter<br />
dem Dach der „International Max<br />
Planck Research School für organische<br />
Biologie“ Kurse in Schlüsselqualifikationen<br />
angeboten, <strong>die</strong><br />
ihre zukünftigen Karrierechancen<br />
verbessern sollen.<br />
Vogelfütterung mit<br />
Drahtlos-Technik<br />
Das MPIO in Seewiesen hat derzeit<br />
150 Mitarbeiter. Einer von ihnen<br />
ist der Industriemechaniker<br />
Klaus Pichler. Der Campus unterhält<br />
eigene Werkstätten: eine für<br />
Feinwerkmechanik, eine Elektronikwerkstatt<br />
Seelen-Schamanismus<br />
<strong>und</strong> eine Schreinerei.<br />
oma <strong>und</strong><br />
Mit Karl-Heinz seinen Kollegen Glas setzt Pichler<br />
Schamane unterschiedlichste - Mentaltrainer Ideen <strong>und</strong><br />
n Seelen<br />
Spirituelle- Wünsche & Schamanische<br />
der Wissenschaftler <strong>um</strong>:<br />
Sitzstangenhalterungen Energiearbeit für <strong>die</strong> Volieren<br />
der Gahr‘schen Reinigung Zebrafinken<br />
Energetische<br />
sind durch eine Räuchern einfache Übung. Herausfordernder<br />
& Coaching sind Fangmechanismen<br />
Beratung<br />
Seminare für Vögel, & <strong>um</strong> Workshops sie zu beringen. Oder<br />
<strong>die</strong> „intelligenten“ nach der Meisenkästen<br />
für Beleuchtermethde<br />
Kempenaers: An ihnen zählen<br />
elektrische Spulen <strong>und</strong> Sender, wer<br />
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nterhausener welchen Str. 5ABeitrag zur Fütterung der<br />
Jungvögel leistet — <strong>die</strong> Dok<strong>um</strong>entation<br />
läuft seit über zehn Jahren.<br />
Auch arbeiten <strong>die</strong> Handwerker mit<br />
örtlichen Digitaltechnik-Firmen<br />
zusammen <strong>und</strong> entwickelten Befütterungsmechanismen<br />
mit drahtloser<br />
Informationsübertragung<br />
(RFID). Die Technik steckt auch im<br />
elektronischen Reisepass oder in<br />
Drehkreuzen an Bergbahnen, <strong>die</strong><br />
„handsfree tickets“ freigeben. Sie<br />
bauten Gehäuse für Daten-Logger<br />
Der Mikrophonsender für <strong>die</strong> Zebrafinken im Größenvergleich<br />
zur Schlafforschung bei Krokodilen<br />
<strong>und</strong> Koalas. Stolz ist Pichler bis<br />
heute auf ein Ei: Per CAD entworfen<br />
<strong>und</strong> CNC-gefräst aus Kunststoff,<br />
barg es einen winzigen Fühler, der<br />
Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit<br />
in einem Starennest maß. Aktuelles<br />
Projekt der Elektronikwerkstatt<br />
sind Mikrofone, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Zebrafinken<br />
in Rucksäcken tragen, <strong>um</strong> einzelnen<br />
Vögeln in der Kolonie ihren<br />
Gesang zuordnen zu können.<br />
Erst schläft <strong>die</strong> linke, dann<br />
<strong>die</strong> rechte Hirnhälfte<br />
Hochtechnologie ist auf dem Campus<br />
schon lang zuhause: Ein Gebäude<br />
birgt einen 20 Meter langen<br />
Windkanal, in dem Forscher<br />
zunächst <strong>die</strong> Physiologie des Vogelzugs<br />
untersuchten. Heute <strong>die</strong>nt<br />
er der Schlafforschung, wobei der<br />
Amerikaner Niels Rattenborg <strong>und</strong><br />
sein Team seit 2005 verblüffende<br />
Ähnlichkeiten in den Schlafphasen<br />
von Vögeln <strong>und</strong> Säugetieren wie<br />
dem Menschen feststellten. Bei<br />
Hirnstrommessungen an Enten<br />
stießen sie auf <strong>das</strong> „hemisphärische“<br />
Schlafen. Das bedeutet: Linke<br />
<strong>und</strong> rechte Hirnhälfte schlafen<br />
abwechselnd, <strong>um</strong> zu regenerieren.<br />
Die Schlafstrategie war bis dahin<br />
nur von Delfinen bekannt.<br />
Seither wollen <strong>die</strong> Forscher wissen,<br />
ob auch andere Vogelarten <strong>die</strong>se<br />
Strategie nutzen. Etwa Zugvögel,<br />
<strong>die</strong> auf ihrem oft viele tausend<br />
Kilometer langen Weg <strong>die</strong> Nächte<br />
durchfliegen <strong>und</strong> tagsüber Nah-<br />
rung suchen. Allerdings: Viele wären<br />
zu klein, <strong>um</strong> Hirnstrommessgeräte<br />
zu tragen. Die Wissenschaftler<br />
aus Seewiesen reisten daher nach<br />
Panama. Dort leben Fregattvögel<br />
mit bis zu zwei Metern Spannweite —<br />
ideale Geräteträger. Und prädestiniert<br />
für Langzeitversuche: Um zu<br />
fischen, fliegen <strong>die</strong> Fregattvögel C<br />
aufs offene Meer. Ihr Gefieder ist<br />
M<br />
nicht genug gefettet, <strong>um</strong> auf der<br />
Wasseroberfläche zu landen <strong>und</strong> Y<br />
auszuruhen. Dennoch kehren manche<br />
erst nach einer Woche zu den<br />
CM<br />
MY<br />
Nestern an Land zurück. ts<br />
Im Windkanal wird z<strong>um</strong> Schlaf der<br />
Vögel geforscht.<br />
CY<br />
CMY<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 19
Hinter den Kulissen des Kriminaldauer<strong>die</strong>nstes <strong>Weilheim</strong><br />
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20 | tassilo<br />
<strong>Weilheim</strong> | Zuvorderst als Einrichtung<br />
in Ballungszentren wie<br />
München <strong>und</strong> Nürnberg geplant,<br />
ist der Kriminaldauer<strong>die</strong>nst (KDD)<br />
nach politisch bedingter Entscheidung<br />
nun auch flächendeckend im<br />
ländlichen bayerischen Ra<strong>um</strong> zu<br />
finden. Jedes größere Polizeipräsidi<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Landeskriminalämter<br />
verfügen über einen KDD. Auch<br />
<strong>die</strong> Kriminalpolizeidirektion in<br />
<strong>Weilheim</strong> unterhält <strong>die</strong>sen sogenannten<br />
„R<strong>und</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr“-Bereitschafts<strong>die</strong>nst<br />
der bayerischen<br />
Kriminalpolizei.<br />
Ermittlungsarbeit<br />
ist Teamarbeit<br />
Obwohl es sich hier in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>um</strong> eine relativ kleine Dienststelle<br />
handelt, ist deren Einsatzbereich<br />
nicht zu unterschätzen. Die Landkreise<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau sowie<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen gehören<br />
dazu, wie auch außerhalb der<br />
Dienstzeiten der Kriminalpolizeistation<br />
der Bereich Garmisch-Partenkirchen.<br />
Dass <strong>die</strong>s funktioniert,<br />
liegt an der Zusammenarbeit<br />
aller, erklärt Kommissariatsleiter<br />
Clemens Funk, der dem KDD <strong>Weilheim</strong><br />
seit r<strong>und</strong> zwei Jahren vorsteht.<br />
Der erfahrene Beamte, der<br />
den Dienstgrad Erster Kriminalhauptkommissar<br />
(EKHK) innehat,<br />
rä<strong>um</strong>t mit mancher Kinoromantik<br />
auf. „Wir Kriminalbeamte sind<br />
keine Einzelkämpfer, wie es oft in<br />
Filmen propagiert wird“, erklärt<br />
er. Das Gegenteil ist der Fall. „Wir<br />
profitieren von der Teamarbeit.<br />
Fälle werden durchdiskutiert; damit<br />
lassen sich Schwachstellen<br />
schneller finden.“ Auffallend ist<br />
<strong>das</strong> relativ niedrige Durchschnittsalter<br />
der Beamten des KDD, <strong>und</strong><br />
Funk erklärt, war<strong>um</strong>: „Der KDD ist<br />
<strong>das</strong> klassische Einstiegsdezernat<br />
nach der Ausbildung. Der Schicht<strong>die</strong>nst<br />
ist anspruchsvoll. Wer <strong>das</strong><br />
über Jahre leistet, muss fit sein.“<br />
Ein Tra<strong>um</strong>beruf könne es aufgr<strong>und</strong><br />
der Thematik nicht sein, „dennoch<br />
ist es eine interessante <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit.“<br />
643 Einsätze für den KDD<br />
im Jahr 2015<br />
R<strong>und</strong> 643 Einsätze absolvierte der<br />
KDD <strong>Weilheim</strong> vergangenes Jahr.<br />
Das „Schwergewicht“ darunter<br />
nahmen <strong>die</strong> Todesfälle ein; 2015<br />
waren es 302 Fälle mit ungeklärter<br />
Todesursache. „Eine der größten<br />
Schwierigkeiten bei Mordermittlungen<br />
liegt darin, den Mordfall<br />
zu erkennen“, fasst Clemens Funk<br />
zusammen. Erfreulich für ihn, <strong>das</strong>s<br />
es unter seiner Ägide bis dato<br />
keinen Mordfall zu ermitteln gab.<br />
Der Einsatzbereich „Todesfälle“<br />
betrifft vornehmlich <strong>die</strong> „Schwache“<br />
Personengruppe, wie es im<br />
Polizeijargon heißt. Darunter fallen<br />
Senioren, Obdachlose, aber auch<br />
körperlich <strong>und</strong> geistig beeinträchtigte<br />
Personen. Kommt jemand bei<br />
einem Arbeitsunfall <strong>um</strong>s Leben,<br />
verstirbt unverhofft im Krankenhaus<br />
oder Seniorenheim, wird der KDD<br />
hinzugezogen. „Etliche Todesfälle<br />
passieren bei Waldarbeiten oder<br />
in der Landwirtschaft“, so Funk.<br />
2015 wurden insgesamt 56 Obduktionen<br />
veranlasst, <strong>um</strong> <strong>die</strong> genaue<br />
Todesursache ermitteln zu können.<br />
Einen weiteren, großen Part neh-<br />
Der Erste Kriminalhauptkommissar Clemens Funk ist seit Oktober 2008<br />
Leiter des Kriminaldauer<strong>die</strong>nstes <strong>Weilheim</strong>. Der Dienst wird von der<br />
Polizeidirektion <strong>Weilheim</strong> unterhalten, deren Dienststellenleitung Kriminaloberrat<br />
Markus Deindl innehat.
Z<strong>um</strong> Einsatzgebiet des KDD <strong>Weilheim</strong> zählen <strong>die</strong> Landkreise <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen sowie — nach Dienstschluss der<br />
Kollegen — auch der Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Die Größe des<br />
Gebietes ist nicht zu unterschätzen.<br />
men <strong>die</strong> Einsätze zur Unterstützung<br />
der Schutzpolizei ein. Hier<br />
rückte der KDD 2015 r<strong>und</strong> 92 Mal<br />
aus, <strong>um</strong> Kollegen etwa bei schwierigen<br />
Einsatzlagen zu verstärken.<br />
Dem polizeilichen Einsatztraining<br />
unterliegt ebenso jeder Beamte<br />
des Kriminaldauer<strong>die</strong>nstes.<br />
Sexualdelikte waren mit 39 Einsätzen<br />
im vergangenen Jahr verzeichnet,<br />
Brandermittlungen gab es 28.<br />
Die sogenannten Vermögensdelikte,<br />
also Einbruch oder Betrug,<br />
mögen mit 34 Einsätzen 2015 im<br />
Vergleich zu den Todesfällen marginal<br />
wirken. Sie sind jedoch für<br />
<strong>die</strong> Betroffenen existenziell, wie<br />
Funk bestätigt. „Ein Einbruch ins<br />
Eigenheim tra<strong>um</strong>atisiert <strong>die</strong> Opfer.<br />
Die Menschen, zu denen wir<br />
kommen, haben große Hoffnung,<br />
<strong>das</strong>s wir ihnen helfen können.“<br />
Nicht immer sei <strong>das</strong> der Fall, etwa,<br />
wenn Spuren fehlen oder der Täter<br />
unbekannt bleibt. Schwierig<br />
für <strong>die</strong> Beamten werde es auch<br />
bei anderen Deliktgruppen, wenn<br />
z<strong>um</strong> Beispiel Kinder <strong>die</strong> Geschädigten<br />
sind <strong>und</strong> ein anderer Einsatz<br />
gefordert ist.<br />
Ob Fälle im Gedächtnis bleiben,<br />
ist nicht so einfach zu beantworten.<br />
Funk: „Alle Fälle sind relativ<br />
ernst. Besondere Schicksale belasten<br />
natürlich. Besonders, wenn<br />
private Parallelen bestehen.“ Auch<br />
darüber müsse man sich im Klaren<br />
sein, wenn man den Berufsweg<br />
Polizist beschreite. „Ein neutrales<br />
Leben nebenbei muss sein“, gibt<br />
der Kriminalhauptkommissar zu.<br />
Sicherheit — ein<br />
subjektives Gefühl<br />
Obwohl z<strong>um</strong> Beispiel <strong>das</strong> Oberland<br />
im unteren Bereich der Kriminalitätsrate<br />
liegt, bleibt Sicherheit<br />
ein subjektives Gefühl, <strong>das</strong><br />
jeder für sich entscheiden müsse.<br />
Als Kommissariatsleiter mit vielen<br />
Delikten <strong>und</strong> den daraus resultierenden<br />
Menschentypen konfrontiert,<br />
habe sich bei ihm schon eine<br />
gewisse Vorsicht eingestellt. Doch<br />
<strong>das</strong> müsse sogar sein. „Das ist für<br />
meine Berufsausübung wichtig<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>nt auch dem Eigenschutz“,<br />
erklärt der 52-jährige Kommissariatsleiter.<br />
Zurückhaltung übt der<br />
Beamte deshalb auch bei privaten<br />
Dingen. Eine Internetbestellung<br />
mittels Kreditkartendaten durchzuführen,<br />
schließt sich für ihn aus.<br />
Da habe er schon zu viel Betrügerei<br />
gesehen. rp<br />
Neben der klassischen Fingerabdrucksicherung<br />
mittels „Lackfilm-<br />
Methode“ verfügt <strong>die</strong> Polizeidirektion<br />
<strong>Weilheim</strong> auch über eine<br />
digitale Möglichkeit. Hier können<br />
vor der Sicherung anhand eines<br />
Auswahlprogramms Finger gekennzeichnet<br />
werden, deren Abdruck<br />
nicht möglich ist, etwa weil<br />
er fehlt oder verletzt ist.<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 21
Allerlei im TASSILOland<br />
Künstlerisch, sportlich, wertvoll<br />
Jazz-Star Johannes Enders in Starnberg — Tickets zu gewinnen<br />
Starnberg | Der <strong>Weilheim</strong>er Johannes Enders (Foto: tba)<br />
ist unter den europäischen Jazz-Saxofonisten längst<br />
eine feste Größe. Dieses Frühjahr ist er in seinen heimatlichen<br />
Gefilden endlich wieder einmal live zu hören.<br />
Den Abend des 26. <strong>März</strong> widmet der Ausnahmemusiker<br />
in der Schlossberghalle<br />
Starnberg einem seiner<br />
Vorbilder: Dem vor<br />
25 Jahren verstorbenen<br />
Stan Getz. Das „Girl from<br />
Ipanema“ hatte ihn einst<br />
z<strong>um</strong> Weltstar gemacht.<br />
Begleitet wird Enders<br />
in Starnberg von Richie<br />
Beirach am Klavier, der<br />
selbst noch mit Getz musiziert<br />
hat. Der Jazz-Pianist<br />
spielt in einer Liga<br />
mit Keith Jarrett, Herbie<br />
Hancock <strong>und</strong> Chick Corea.<br />
Begleitet werden <strong>die</strong> beiden<br />
Jazz-Größen von Jean-Paul Brodbeck an den Keyboards,<br />
Bassist Phil Donkin <strong>und</strong> Schlagzeuger Billy Hart.<br />
Das Quintett kommt einmalig für den Auftritt in der<br />
Starnberger Reihe „All that Jazz“ zusammen, <strong>die</strong> <strong>2016</strong><br />
ins zweite Jahr geht. Darin geplant sind weitere Konzerte<br />
— am 3. Juni mit dem Adam Baldych Quartett r<strong>und</strong><br />
<strong>um</strong> den gefeierten Geiger aus Polen, am 11. Oktober mit<br />
Markus Stockhausens Quartett „Quadrivi<strong>um</strong>“ <strong>und</strong> am<br />
22. Dezember mit „Voices in Time“, einem 25-köpfigen<br />
Chor, der Jazzstandards <strong>und</strong> Swing-Titel weihnachtlich<br />
à capella intoniert.<br />
Für <strong>die</strong> „Hommage an Stan Getz“ mit Johannes Enders<br />
verlost „tassilo“ drei mal je zwei Eintrittskarten.<br />
Wer sie gewinnen möchte, schickt eine Postkarte an<br />
„tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting, oder eine E-Mail<br />
(info@tassilo.de) mit dem Stichwort „All that Jazz Enders“.<br />
Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong> <strong>2016</strong>, <strong>die</strong> Gewinner<br />
werden per Los ermittelt <strong>und</strong> bekommen <strong>die</strong><br />
Tickets zugeschickt — Absender deshalb bitte<br />
nicht vergessen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<br />
ts<br />
Frühlingskonzert des <strong>Weilheim</strong>er Chorkreises<br />
Peißenberger Chornacht<br />
Peißenberg | Neun Chöre aus Peißenberg zeigen am 30.<br />
<strong>April</strong> in der Tiefstollenhalle, wie vielfältig Chorsingen sein<br />
kann. Den Anfang macht <strong>um</strong> 18 Uhr der Chor der Staatlichen<br />
Realschule Peißenberg. Im halbstündigen Rhythmus<br />
geben sich schließlich der Chor der Montessori-Schule,<br />
der Kinderchor der Evangelischen Kirche <strong>und</strong> der Liederkranz<br />
<strong>und</strong> Orchesterverein Peißenberg mit Kinderchor <strong>die</strong><br />
Ehre. Ab 20 Uhr zeigen der Bergsteigerchor, der Volkschor,<br />
der Katholische Kirchenchor <strong>und</strong> „Suono Cantabile“ ihr<br />
Können. Den Abschluss bilden <strong>um</strong> 22 Uhr <strong>die</strong> „Subdominanten“.<br />
Der Eintritt für den gesamten Abend beträgt drei<br />
Euro, Karten gibt es ausschließlich an der Abendkasse. Veranstalter<br />
ist der Kulturverein e.V. Peißenberg, der im <strong>März</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>April</strong> zu weiteren hochkarätigen Veranstaltungen einlädt.<br />
Wie etwa zur Autorenlesung „Das stille Gift“ mit Nicola<br />
Förg am 16. <strong>März</strong>. Oder zur Rocknacht 2015 mit „Password<br />
Monkey“, „Stepfather Fred“ <strong>und</strong> „The Stories“ am 9.<br />
<strong>April</strong>. Ein weiterer Höhepunkt ist der Jazz-Frühschoppen<br />
inklusive bayerischer Brotzeit am Sonntagvormittag, 13.<br />
<strong>März</strong>, mit dem Fritz Grünbauer Quartett <strong>und</strong> Heidi Prislin.<br />
Das kulinarisch-kulturelle Ereignis beginnt <strong>um</strong> 10.30<br />
Uhr in der Tiefstollenhalle. Informationen zu allen Veranstaltungen,<br />
Eintrittspreisen <strong>und</strong> Vorverkauf<br />
finden sich auf der Internetseite des Vereins<br />
(www.kulturverein-peissenberg.de). tis<br />
<strong>Weilheim</strong> | Bei extrem winterlichen Bedingungen<br />
probte der <strong>Weilheim</strong>er Chorkreis an einem Januar-Wochenende<br />
im Josefstal <strong>das</strong> Programm seines <strong>die</strong>sjährigen<br />
Frühlingskonzerts. Unter dem Motto „Komm, holder<br />
Lenz!“ erklingen Madrigale <strong>und</strong> Lieder über den<br />
Frühling <strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe vom 15. Jahrh<strong>und</strong>ert bis in <strong>die</strong><br />
Neuzeit einschließlich bekannter Volkslieder in modernen<br />
Bearbeitungen. Neben dem Titellied „Komm,<br />
holder Lenz!“ aus dem Oratori<strong>um</strong> „Die Jahreszeiten“<br />
von Joseph Haydn bilden <strong>die</strong> Liebesliederwalzer op.<br />
52 von Johannes Brahms <strong>das</strong> Herzstück des Konzerts.<br />
Unter der Leitung von Elisabeth Reitzer wird der Chor<br />
am Klavier zu vier Händen durch <strong>die</strong> Pianisten Florian<br />
Appel <strong>und</strong> Bernhard Willer begleitet. Beide Künstler<br />
präsentieren zwischen den einzelnen Stücken weitere<br />
vierhändige Klavierwerke von Joseph Haydn, Johann<br />
Strauß <strong>und</strong> Johannes Brahms. N<strong>um</strong>merierte Platzkarten<br />
gibt es für <strong>das</strong> Konzert (12. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 19.30 Uhr in<br />
der Stadthalle) für 18 Euro <strong>und</strong> ermäßigt für fünf Euro<br />
für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bis 18 Jahren mit Schülerausweis.<br />
Die Tickets sind im Vorverkauf beim Kreisboten<br />
Kartenservice in der K<strong>und</strong>enhalle der<br />
Sparkasse <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> unter 0881 / 686-11<br />
oder -12 erhältlich.<br />
tis<br />
Tankstellen im Dießener Kunstfenster<br />
Dießen | Seit zwei Jahren bespielt <strong>das</strong> Dießener Ehepaar<br />
Ulrike <strong>und</strong> Martin Gensbauer <strong>das</strong> „Kunstfenster“, <strong>die</strong><br />
Werkstatt an der Hofmark 13 auch als nichtkommerzielle<br />
Ausstellungsplattform (www.kunstfenster-<strong>die</strong>ssen.de).<br />
Vom 28. <strong>April</strong> bis 8. Mai zeigen <strong>die</strong> Kunsthistorikerin<br />
<strong>und</strong> der Kunstmaler nun Ölbilder von Tankstellen. Inspiriert<br />
hat sie dazu ein Gedicht Martin Walsers, in dem er<br />
fragt: „War<strong>um</strong> bleibt mir <strong>die</strong> Tankstelle, als wäre sie von<br />
Michelangelo?“ So lautet denn auch der Titel der ganztägig<br />
geöffneten Ausstellung. Sie soll darüber hinaus<br />
einstimmen auf den Dießener Töpfermarkt vom<br />
5. bis 8. Mai. Anmeldung für Besuche unter Tel.<br />
08807 / 948088 sind außerdem möglich. ts<br />
22 | tassilo
Kostenlose Notfallmappe für optimale Versorgung<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Unfall, Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
— damit in plötzlichen Notsituationen wichtige<br />
Informationen über Betroffene auf einen Blick<br />
verfügbar sind, hat <strong>das</strong> Landratsamt eine „Notfallmappe“<br />
aufgelegt. Sie ist kostenlos erhältlich<br />
in den Gemeindekanzleien <strong>und</strong> im Landratsamt.<br />
Wer Vorsorge für eine optimale Versorgung treffen<br />
möchte, kann darin „Blitzinformationen für<br />
den Notarzt“ niederschreiben, zu ärztlichen Diagnosen,<br />
Allergien <strong>und</strong> Erkrankungen, <strong>und</strong> Helfer<br />
oder Angehörige über wichtige Adressen informieren:<br />
von Haus- <strong>und</strong> Fachärzten oder Versicherungen,<br />
medizinische Daten hinterlegen <strong>und</strong> auf<br />
Vollmachten, Verfügungen <strong>und</strong> finanzielle Details<br />
hinweisen. Eine Checkliste zu Krankenhausaufenthalt<br />
oder Todesfall ergänzt <strong>das</strong> Kompendi<strong>um</strong><br />
im A5-Format. Ideengeber für <strong>die</strong> „Notfallmappe“<br />
ist Dr. Peter Stahl aus Bernried, Landrätin Andrea<br />
Jochner-Weiß griff <strong>die</strong> Idee dankbar<br />
auf. Im Landkreis Starnberg gibt es <strong>die</strong><br />
„Notfallmappe“ schon länger. ts<br />
Gewinner des letzten „tassilo“<br />
<strong>Tassilo</strong>land | In der letzten Ausgabe des „tassilo“<br />
haben wir fünf Exemplare des heimatk<strong>und</strong>lichen<br />
Jahrbuchs <strong>2016</strong> vom Heimatverband Lech-Isar-<br />
Land verlost. Über eine Ausgabe freuen dürfen<br />
sich Josephine Ullrich aus Benediktbeuren, Brigitte<br />
Mayr-Seidl aus Bernried, Heike Thiele aus<br />
Kirchehrenbach, Wilhelm Schuster aus Forst sowie<br />
Pauline Kuhn aus Peißenberg. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Bei den Gewinnspielen der aktuellen<br />
Ausgabe freuen wir uns auf ähnlich viele<br />
Einsendungen <strong>und</strong> wünschen allen<br />
Teilnehmern viel Glück.<br />
tis<br />
Neue Könige bei den Pöckinger Wildschützen<br />
Pöcking | Das traditionelle Königsschießen der Wildschützen bildet<br />
den Höhepunkt einer jeden Schießsaison <strong>und</strong> gleichzeitig den<br />
Jahresabschluss. Nach der Begrüßung durch den 1. Schützenmeister<br />
Walter St<strong>um</strong>penhauser, einer Geschichte sowie stimmungsvollen<br />
Liedern von Schülern der Musikschule Feldafing, wurden<br />
<strong>die</strong> Schützenkönige des vergangenen Jahres verabschiedet. Neuer<br />
Schützenkönig wurde schließlich Günter Moser, der im Anschluss<br />
mit der silbernen Königskette <strong>und</strong> Pokal geehrt wurde. Er verwies<br />
Franz Deubzer <strong>und</strong> Vorjahressieger Helmut Elischer auf <strong>die</strong> weiteren<br />
Plätze. Jugendschützenkönig wurde indes Korbinan Dosch vor<br />
Toni Bauer <strong>und</strong> dem neuen Jugendmitglied Adriano Habeck. Eine<br />
Tombola mit zahlreichen Gewinnen von Pöckinger Geschäften <strong>und</strong><br />
Dienstleistern ließen den geselligen Abend ausklingen. <br />
tis<br />
Vize- (oder Wurst-)König Franz<br />
Deubzer, Schützenkönig Günter<br />
Moser <strong>und</strong> der Drittplatzierte<br />
(oder Brezen-König)<br />
Helmut Elischer<br />
staatl.<br />
staatl.<br />
technikerschule<br />
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mindelheim<br />
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Fachrichtung:<br />
Fachrichtung: Maschinenbautechnik<br />
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Maschinenbautechnik<br />
Anmeldung: Für <strong>das</strong> Schuljahr <strong>2016</strong>/2017 möglich!<br />
Anmeldung: Für <strong>das</strong> Schuljahr <strong>2016</strong>/2017 möglich!<br />
Dauer: Fachrichtung: Vollzeit über Maschinenbautechnik<br />
zwei Jahre<br />
Dauer:<br />
Voraussetzung:<br />
Vollzeit über zwei Jahre<br />
Berufsausbildung in der Metall- oder Fahrzeugtechnik<br />
Voraussetzung: Berufsausbildung sowie eine einschlägige der Metall- Berufstätigkeit oder Fahrzeugtechnik<br />
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Anmeldung:<br />
sowie<br />
Für <strong>das</strong><br />
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Schuljahr<br />
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<strong>2016</strong>/2017<br />
Berufstätigkeit<br />
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Dauer: Wir bieten an: Vollzeit Vorbereitungskurse über zwei Jahre - nähere Infos unter www.bsmn.de<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 23
Zu Besuch auf der neuen Werft am Starnberger See<br />
KREUZFAHRT<br />
MIT ALPENPANORAMA.<br />
Gönnen Sie sich <strong>die</strong>sen Ausblick –<br />
am besten bei einem Kaffee auf<br />
den weitläufigen Sonnendecks des<br />
Katamaran MS STARNBERG<br />
<strong>und</strong> MS SEESHAUPT.<br />
DREHEN SIE AM<br />
RAD DER ZEIT.<br />
Pure Romantik, Naturgenuss<br />
<strong>und</strong> viel Abwechslung. Dies <strong>und</strong><br />
noch viel mehr verspricht eine<br />
Schifffahrt mit den Raddampfern<br />
HERRSCHING <strong>und</strong> DIESSEN.<br />
© agentur.POLAKandFRIENDS.com<br />
Eine Winterpause<br />
haben nur <strong>die</strong> Schiffe<br />
Starnberg | Gut gelaunt schwingt<br />
Günter Engel seinen langstieligen<br />
Pinsel, taucht ihn immer wieder<br />
in eine Dose mit braunroter Rostschutzfarbe<br />
<strong>und</strong> bemalt Leitersprossen<br />
aus Vierkantstahlrohr.<br />
Die Steighilfen hat Karl-Heinz<br />
Stöckner mit Kollegen vor ein<br />
paar Tagen in der Schlosserei geschweißt,<br />
jetzt entgraten sie dort<br />
massive Stahlrohrstücke. Die werden<br />
für Reparaturen am Schiffssteg<br />
von Seeshaupt gebraucht.<br />
Nebenan in der Schreinerei jault<br />
eine Oberfräse. Wolfgang Fischer<br />
baut mit einem Kollegen Büroregale,<br />
passgenau für <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>e<br />
der Verwaltungsmitarbeiter von<br />
Ralph Schlemmert: „Es stellt sich<br />
erst nach <strong>und</strong> nach heraus, was<br />
wir noch alles brauchen“, sagt<br />
der 51-jährige Betriebsleiter der<br />
Schifffahrt in Starnberg.<br />
Vor ziemlich genau einem Jahr, am<br />
7. <strong>April</strong> 2015 bei der Einweihung,<br />
hatte Bayerns Finanzminister Markus<br />
Söder gesagt: „Die Bayerische<br />
<strong>Seen</strong>schifffahrt hat mit dem neuen<br />
Werft- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude<br />
einen der schönsten Arbeitsplätze<br />
Bayerns geschaffen.“ Die Worte<br />
findet bestätigt, wer <strong>die</strong> Menschen<br />
in dem lichten Zehn-Millionen-<br />
Euro-Neubau aus Glas, Lärchenholz<br />
<strong>und</strong> Beton am Starnberger<br />
Nepomukweg hantieren, werkeln<br />
oder mit Schlemmert fachsimpeln<br />
<strong>und</strong> scherzen sieht. Hier lässt es<br />
sich arbeiten. Im Sommer, wenn<br />
es gilt, den Linien- <strong>und</strong> Ausflugsverkehr<br />
reibungslos am Laufen zu<br />
halten. Und auch im Winter, wenn<br />
in den modernen, warmen, hellen<br />
Werkstätten Reparaturen oder<br />
Ausbesserungen anstehen oder<br />
Vorarbeiten fürs Frühjahr.<br />
Ein Büro wie eine<br />
Kommandobrücke<br />
Den allerschönsten Arbeitsplatz hat<br />
Schlemmert. Sein Büro im ersten<br />
Stock erinnert an eine Schiffsbrücke:<br />
Auf zwei Seiten verglast, fällt<br />
innerhalb des Gebäudes der Blick<br />
in eine breite Durchfahrtshalle<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Werkstätten hinter hohen<br />
Glastürfronten im Osttrakt. Gen<br />
Süden blickt Schlemmert auf den<br />
See <strong>und</strong> <strong>die</strong> Berge. Und auf „seine“<br />
Flotte. Jetzt im Winter liegen <strong>die</strong><br />
sechs Schiffe vertäut im Werfthafen.<br />
Oder sie sind an Land gehoben wie<br />
<strong>2016</strong> <strong>die</strong> „MS Bernried“. Für Revisionsarbeiten<br />
ruht<br />
<strong>das</strong> Passagierschiff,<br />
<strong>das</strong> früher einmal <strong>die</strong><br />
Weser bei Bremen<br />
befuhr <strong>und</strong> 300 Personen<br />
fasst, auf der<br />
Helling-Anlage, deren<br />
sechs Lastbrücken auf<br />
Schienen ins Wasser<br />
unter den R<strong>um</strong>pf fahren<br />
können, <strong>um</strong> ein<br />
Schiff aus dem See zu<br />
heben oder es wieder<br />
zu Wasser zu lassen.<br />
Alle fünf Jahre verbringt<br />
ein <strong>Seen</strong>schiff<br />
den Winter auf dem<br />
Trockenen. Dann steht<br />
<strong>die</strong> TÜV-Prüfung an:<br />
Hat der R<strong>um</strong>pf Löcher?<br />
Wie dick ist<br />
<strong>die</strong> Schiffswand?<br />
Wie sieht es mit Rost aus? „Diese<br />
Gelegenheit nutzen wir, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Schiffsschale sauber zu machen<br />
<strong>und</strong> ihr einen neuen Anstrich zu<br />
verpassen“, erzählt Schlemmert.<br />
Wie viel Liter Farbe jedes Mal nötig<br />
sind, hat er nicht ausgerechnet,<br />
„aber es geht schon einiges drauf“.<br />
Malermeister Engel würde einen<br />
größeren Pinsel benötigen als bei<br />
den Steighilfen, <strong>die</strong> er im Warmen<br />
streichen kann. Wenn es draußen<br />
zu kalt ist, ruhen <strong>die</strong> Malerarbeiten<br />
am R<strong>um</strong>pf der „Bernried“.<br />
Die Schifffahrt ist<br />
Handwerkersache<br />
Die Schifffahrt auf dem Starnberger<br />
See beschäftigt 30 Menschen, in<br />
der Verwaltung, in den Werkstätten,<br />
Maler, Elektriker, Schreiner,<br />
Zimmerer, fünf sind Saisonmitarbeiter.<br />
„Auch <strong>die</strong> Kapitäne sind<br />
Handwerker, <strong>die</strong> nach der Bayerischen<br />
Binnenschifffahrtsordnung<br />
ihre Schiffsführerprüfung abgelegt<br />
haben“, erklärt Schlemmert. Er<br />
selbst stammt ursprünglich aus<br />
Thüringen <strong>und</strong> arbeitete früher als<br />
Elektriker bei der Berliner S-Bahn.<br />
Nach der Wende heuerte er 1992 in<br />
Starnberg an, zunächst als Matrose,<br />
seit 2005 ist er Betriebsleiter.<br />
„Den Schritt habe ich nicht bereut“,<br />
sagt er mit zufriedenem Blick aus<br />
dem Bürofenster.<br />
Unten am Werfthafen angelt ein<br />
Spezialfahrzeug mächtige, nur<br />
noch lose mit verrosteten Stahlseilen<br />
verb<strong>und</strong>ene Stämme aus dem<br />
See. Ein Hinterrad hebt sich be-<br />
Die etwas über 100 Tonnen schwere „MS Bernried“ auf der Helling-Anlage.<br />
24 | tassilo
Ralph Schlemmert an Bord seiner„Kommandobrücke“, im Betriebsleiterbüro<br />
der neuen Starnberger Werft<br />
denklich, als <strong>das</strong> voll Wasser gesogene<br />
Altholz am Kranarm ba<strong>um</strong>elt.<br />
„Das ist vom Steg in Seeshaupt,<br />
den wir <strong>die</strong>ses Frühjahr erneuern“,<br />
erläutert Schlemmert <strong>und</strong> fügt hinzu:<br />
„Wir machen alles selbst“. Das<br />
heißt, nicht nur Maler-, Schreineroder<br />
Schlosserarbeiten.<br />
Das Flaggschiff wurde<br />
am Rhein gebaut<br />
Es gibt in der Werft auch einen<br />
kleinen Bereich für Arbeiten an<br />
den Schiffsmotoren. Und den Stegbaubereich,<br />
denn auch <strong>die</strong> insgesamt<br />
neun Anlegestellen r<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
den See halten <strong>die</strong> Werftarbeiter<br />
in Schuss <strong>und</strong> erneuern sie. Zweimal<br />
war <strong>die</strong> Helling-Anlage auch<br />
Schiffsbaustätte: Bevor <strong>das</strong> Flaggschiff,<br />
der Galerie-Katamaran „MS<br />
Starnberg“ 2004 in Dienst gestellt<br />
werden konnte, fertigte <strong>die</strong> Lux-<br />
Werft in Mondorf bei Bonn <strong>die</strong><br />
Schiffsteile vor. Sie wurden auf<br />
dem Rhein erst nach Baden-Württemberg<br />
verschifft <strong>und</strong> dann über<br />
Land nach Starnberg transportiert.<br />
Hier setzten <strong>die</strong> Lux-Arbeiter<br />
den Katamaran zusammen <strong>und</strong><br />
erledigten den Innenausbau. Das<br />
wiederholte sich, bevor 2012 <strong>das</strong><br />
jüngste Schiff in See stach, <strong>die</strong> „MS<br />
Seeshaupt“.<br />
Die „Starnberg“ ist 56 Meter lang<br />
<strong>und</strong> bietet Platz für 800 Passagiere.<br />
Allein 300 Sitzplätze befinden<br />
sich im zweigeschossigen Innenra<strong>um</strong>,<br />
hinter dem gläsernen Geländer<br />
der <strong>um</strong>laufenden Galerie<br />
<strong>und</strong> gruppiert <strong>um</strong> eine Freifläche,<br />
<strong>die</strong> als Tanzparkett, für Buffets oder<br />
andere Festivitäten genutzt wird.<br />
Gruppen können den schwimmenden<br />
Festsaal auch chartern,<br />
dreieinhalb St<strong>und</strong>en kosten 4 300<br />
Euro, sagt Schlemmert. Ebenfalls<br />
für 800 Personen zugelassen ist <strong>die</strong><br />
60 Meter lange „Seeshaupt“, <strong>die</strong><br />
„MS Bayern“, <strong>die</strong> schon seit 1948<br />
auf dem See unterwegs ist, fasst<br />
700 Passagiere. Die vier genannten<br />
Schiffe haben Bewirtung an<br />
Bord, Gastronomie-Pächter ist <strong>die</strong><br />
Familie Paul Müller, <strong>die</strong> im neuen<br />
Werftgebäude <strong>das</strong> Erdgeschoss<br />
belegt.<br />
Keine Bordküche haben <strong>die</strong> „MS<br />
Berg“ (170 Personen) <strong>und</strong> <strong>die</strong> „MS<br />
Phantasie“ (148 Personen), <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Flotte komplettieren. Zwischen<br />
220 000 <strong>und</strong> 250 000 Fahrgäste<br />
zählt <strong>die</strong> Schifffahrt Starnberger<br />
See laut Schlemmert pro Jahr. Der<br />
Linienbetrieb startet wieder am<br />
27. <strong>März</strong>, <strong>die</strong> Themen- <strong>und</strong> Veranstaltungsfahrten<br />
im Mai (Termine<br />
<strong>und</strong> Fahrplan auf www.seenschifffahrt.de).<br />
Begonnen hat der Vergnügungsbetrieb<br />
auf dem Wasser<br />
übrigens schon im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />
als 110 Ruderer den „Bucentaur“,<br />
<strong>das</strong> Prachtschiff von Kurfürst Ferdinand<br />
Maria über den Starnberger<br />
See bewegten. Auf ihm hatten<br />
500 Menschen Platz. Bei See- <strong>und</strong><br />
Jagdfesten begleiteten manchmal<br />
über 30 Schiffe <strong>die</strong> feiernde Hofgesellschaft.<br />
ts<br />
Das Innere der „MS Starnberg“<br />
gleicht einem prunkvollen Festsaal mit 300 Sitzplätzen.<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 25
Erstmals 1907 kartiert vom <strong>Weilheim</strong>er Arzt Dr. Fritz Kollmann<br />
Der Paterzeller Eibenwald —<br />
eine natürliche Schönheit<br />
Paterzell | Die Sonne kämpft sich<br />
ihren Weg durch <strong>das</strong> Dickicht des<br />
Waldes. Dort, wo sie ihr Ziel erreicht,<br />
dampft der Boden. Die<br />
Luft ist rein <strong>und</strong> duftet nach Holz,<br />
vermoderndem Laub, nach Feuchtigkeit<br />
<strong>und</strong> Frische. Geht der Wanderer<br />
sehenden Auges durch den<br />
Wald, zeigt sich ihm eine Vielfalt<br />
an Gehölzen: Buchen, Eichen,<br />
Fichten, Birken, Tannen — ja, <strong>und</strong><br />
jede Menge Eiben. Der Ba<strong>um</strong>, der<br />
dem Wald nahe Paterzell seinen<br />
Namen gibt, ist hier in stattlicher<br />
Zahl zu finden. So zählt der Paterzeller<br />
Eibenwald mit seinen r<strong>und</strong><br />
2000 teils weit über 100 Jahre<br />
alten Eiben zu einem der größten<br />
zusammenhängenden Bestände<br />
in Deutschland.<br />
Der Eibenwald als<br />
schützenswertes Gut<br />
Das fiel Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
auch dem <strong>Weilheim</strong>er Arzt<br />
Dr. Fritz Kollmann auf seinen<br />
Streifzügen durch den Wald auf.<br />
Der an Botanik interessierte Bezirksarzt<br />
begann mit der Vermessung<br />
<strong>und</strong> Kartierung des Areals.<br />
Mithilfe einer Plattenkamera<br />
machte er unzählige Aufnahmen —<br />
etwas, was zur damaligen Zeit<br />
sehr kostenaufwendig war. Nur<br />
wenige konnten sich <strong>die</strong>se neue<br />
Technik leisten.<br />
Lehrreicher Einblick<br />
in Fauna <strong>und</strong> Flora<br />
Ein Glück für <strong>die</strong> Nachwelt: Seine<br />
w<strong>und</strong>erbaren, detailreichen<br />
Aufnahmen sorgten wohl damals<br />
auch dafür, den Eibenwald<br />
als schützenswert anzusehen. So<br />
wurde er 1939 z<strong>um</strong> Naturschutzgebiet<br />
erklärt <strong>und</strong> später unter<br />
den Schutz des B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzes<br />
gestellt.<br />
Von ursprünglich r<strong>und</strong> 22 Hektar<br />
in den 1930er-Jahren vergrößerte<br />
sich der Eibenwald, der z<strong>um</strong><br />
Staatswaldrevier Wessobrunn gehört,<br />
in den 1980er-Jahren auf etwa<br />
88 Hektar. Er zieht sich weit von<br />
Forst über Paterzell; wer von Richtung<br />
Rott auf ihn zufährt, erkennt<br />
schon von Weitem <strong>die</strong> w<strong>und</strong>erbare<br />
Färbung des Mischwaldes.<br />
Kurt Zeimentz sorgte etwa 20<br />
Jahre lang als Revierleiter dafür,<br />
<strong>die</strong> Einzigartigkeit des Waldes zu<br />
bewahren. Unter seiner Mitarbeit<br />
wurde 1995 ein Waldlehrpfad angelegt,<br />
der auch heute noch existiert<br />
<strong>und</strong> mit Schautafeln einen<br />
lehrreichen Einblick in Fauna <strong>und</strong><br />
Flora des Waldes gibt. Studenten<br />
der TU München waren damals<br />
vor Ort, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Trampelpfade quer<br />
durch den Eibenwald zu kartieren.<br />
In fruchtbarer Zusammenarbeit<br />
entstand so der Eibenpfad. Später<br />
ließ Zeimentz noch einen Parkplatz<br />
anlegen. Die Befürchtung<br />
vieler Naturschutzvereine, der<br />
Wald würde unter der steigenden<br />
Besucherzahl Schaden nehmen,<br />
sollte sich nicht bewahrheiten.<br />
Zwar kann für <strong>das</strong> Revier eine<br />
Personendichte von r<strong>und</strong> 1 000 im<br />
Jahr verzeichnet werden, hat sich<br />
<strong>das</strong> jedoch eher positiv auf den<br />
Eibenwald ausgewirkt. Eine große<br />
Anzahl früherer Trampelpfade<br />
hat sich <strong>die</strong> Natur quasi zurückerobert,<br />
da Besucher den Eibenpfad<br />
bevorzugen. Vielleicht ist es auch<br />
der natürlichen Würde des Waldes<br />
zu unterstellen, <strong>das</strong>s der Mensch<br />
hier mit der Natur Hand in Hand<br />
geht. Seine Schönheit, <strong>die</strong> Magie<br />
haben sich mittlerweile auch in<br />
der Esoterikszene her<strong>um</strong>gesprochen.<br />
Seit 2009 ist der Eibenwald<br />
in fachmännischer Hand des Revierleiters<br />
Markus Resch, der <strong>die</strong><br />
Linie von Zeimentz konsequent<br />
weiterführt. Und er hat viel zu tun,<br />
denn <strong>das</strong> heimische Wild liebt <strong>die</strong><br />
Eibe; der Verbiss ist nach wie vor<br />
stark.<br />
Die Eibe — ein Ba<strong>um</strong>,<br />
der Widerständen trotzt<br />
Der Eibenwald, seit r<strong>und</strong> 20 Jahren<br />
im bildlichen Sinne sich selbst<br />
überlassen, bietet dem Gros seiner<br />
Besucher ein Flair von Wildnis<br />
abseits der Urbanität. Gerade<br />
Stadtmenschen schätzen <strong>die</strong> Atmosphäre<br />
eines Stückes Natur, <strong>die</strong><br />
man in Ballungszentren vergeblich<br />
sucht. „Die Dynamik des Waldes<br />
ist einfach beeindruckend“,<br />
erklärt Kurt Zeimentz, der immer<br />
wieder mit der Kamera durch <strong>das</strong><br />
Gehölz streift <strong>und</strong> atemberaubende<br />
Szenen auf seine Bilder<br />
bannt. Als „kleines Betriebslabor“<br />
bezeichnet der Altförster den Eibenwald.<br />
Denn — wo kann man<br />
schon auf eine r<strong>und</strong> 700-jährige<br />
Geschichte zurückblicken, wie sie<br />
<strong>die</strong>ser Wald erzählt. „Die Eibe<br />
kann aufgr<strong>und</strong> des tuffreichen<br />
Bodens nicht so tief wurzeln“,<br />
sagt er, „so kippt sie immer mal<br />
wieder <strong>um</strong>.“ Doch der Ba<strong>um</strong> sei<br />
nicht totzukriegen, wie Zeimentz<br />
bestätigt. „Er kann aus jeder Stelle<br />
erneut treiben, ist zäh. Auch<br />
wenn er beschädigt ist, ist er dennoch<br />
grün.“ Das lasse auch einen<br />
Fachmann wie ihn nicht kalt. Kurt<br />
Zeimentz: „Ein Försterleben ist relativ<br />
kurz im Bezug auf <strong>die</strong> Langlebigkeit<br />
des Waldes.“<br />
rp<br />
26 | tassilo
Fast jeder fünfte Erwachsene ist betroffen<br />
Die Tagesklinik für Schmerztherapie —<br />
ein voller Erfolg<br />
Schongau | Schmerz ist <strong>das</strong> Symptom,<br />
<strong>das</strong> zu den häufigsten Behandlungsanlässen<br />
in der hausoder<br />
fachärztlichen Praxis zählt.<br />
Etwa 17 Prozent der erwachsenen<br />
deutschen Bevölkerung leidet unter<br />
chronischen Schmerzen. Dabei<br />
sind Rücken-, Kopf- sowie Gelenk-<br />
<strong>und</strong> Nervenschmerzen <strong>die</strong><br />
häufigsten Ursachen. Vor allem im<br />
ländlichen Bereich ist <strong>das</strong> Angebot<br />
an wohnortnahen Therapiemöglichkeiten<br />
oft begrenzt — so auch<br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Daher hat sich <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH 2014 dazu entschlossen, <strong>das</strong><br />
„Leuchtturmprojekt“ Tagesklinik<br />
für Schmerztherapie in Angriff zu<br />
nehmen. „Wir wollen <strong>die</strong> Klinik mit<br />
neuen Angeboten attraktiver machen“,<br />
beschreibt Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann den Weg, Bürgern<br />
ein immer breiteres Spektr<strong>um</strong><br />
an medizinischen Leistungen anzubieten.<br />
„Es würde mich freuen,<br />
wenn Patienten mittlere Strecken<br />
auf sich nehmen“, spricht er <strong>das</strong><br />
Ziel an, sich standortübergreifend<br />
so attraktiv wie möglich aufzustellen.<br />
Mit Dr. Eva Mareen Bakemeier<br />
konnte eine erfahrene Schmerztherapeutin<br />
für den Aufbau <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Leitung der Tagesklinik gewonnen<br />
werden.<br />
Intensive Betreuung<br />
ist Tr<strong>um</strong>pf<br />
Anfang Juli 2015 startete <strong>das</strong><br />
Projekt Tagesklinik für Schmerztherapie,<br />
welches zur Strategie<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorger 2020 gehört.<br />
Auf 300 Quadratmetern sind<br />
moderne, helle Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
entstanden, in denen alle fünf<br />
Wochen eine neue Gruppe von<br />
jeweils acht Patienten eine ambulante<br />
Schmerztherapie absolviert.<br />
Gearbeitet wird nach einem sogenannten<br />
multimodalen Therapiekonzept.<br />
Weil „gerade im Bereich<br />
des chronischen Schmerzes sich<br />
herausgestellt hat, <strong>das</strong>s einseitige<br />
Therapien oft zu kurz greifen“, wie<br />
Dr. Eva Mareen Bakemeier erklärt,<br />
wird <strong>die</strong> Behandlung sowohl zeitlich<br />
als auch inhaltlich eng zwischen<br />
den unterschiedlichen, an<br />
der Behandlung beteiligten Berufsgruppen<br />
<strong>und</strong> dem einzelnen<br />
Patienten koordiniert. So arbeiten<br />
Ärzte, Psychologen, Physio- <strong>und</strong><br />
Ergotherapeuten, Pflegekräfte,<br />
Arzthelferinnen <strong>und</strong> der Patient<br />
zusammen. Die überschaubare<br />
Gruppengröße von acht Patienten<br />
je Behandlungsgruppe ist dabei<br />
der große Vorteil — <strong>und</strong> ermöglicht<br />
eine intensive Betreuung.<br />
Kosten trägt<br />
<strong>die</strong> Krankenkasse<br />
Generell stehen zwei Behandlungskonzepte<br />
zur Verfügung: <strong>das</strong><br />
fünfwöchige Programm jeweils<br />
werktags (siehe Kasten) <strong>und</strong> ein<br />
> > > Kontakt<br />
„Seniorenprogramm“ mit zwei<br />
festen Behandlungstagen pro Woche<br />
über insgesamt zwölf Wochen.<br />
Sechs Monate nach Abschluss der<br />
Behandlung erfolgt eine Auffrischwoche<br />
in der Tagesklinik<br />
für Schmerztherapie. „Die Kosten<br />
hierfür trägt, wie für <strong>die</strong> fünfwöchige<br />
Therapie oder <strong>die</strong> Seniorengruppe,<br />
<strong>die</strong> Krankenkasse“, so Dr.<br />
Bakemeier, <strong>die</strong> ferner darauf hinweist,<br />
<strong>das</strong>s es keinen Unterschied<br />
zwischen gesetzlich <strong>und</strong> privat<br />
versicherten Patienten gibt. Einzig<br />
ein Einweisungsschein des<br />
Haus- oder Facharztes sei<br />
nötig.<br />
„Ein voller Erfolg! Die Tagesklinik<br />
wird toll angenommen“,<br />
erklärt Geschäftsführer<br />
Lippmann<br />
im Rückblick auf <strong>das</strong><br />
vergangene dreiviertel<br />
Jahr seit der Öffnung. Die<br />
Krankenhaus GmbH hat mit<br />
der Tagesklinik für Schmerztherapie<br />
einen weiteren Schritt<br />
zur R<strong>und</strong><strong>um</strong>versorgung vollzogen.<br />
<br />
tis<br />
Weitere Informationen erhalten Interessierte telefonisch unter<br />
08861 / 215 180 oder sekretariat.schmerztherapie@kh-gmbh-ws.de<br />
Das Konzept:<br />
„Patienten sind an fünf Tagen in der Woche (montags bis freitags) bei uns<br />
vor Ort. Abends <strong>und</strong> an den Wochenenden sind <strong>die</strong> Patienten daheim. Dies<br />
hat den großen Vorteil, <strong>das</strong>s Gelerntes sofort in den Alltag zu Hause integriert<br />
werden kann. Bei einem regulären stationären Aufenthalt ist <strong>die</strong>s<br />
nicht möglich. Hier sieht man erst nach Rückkehr in <strong>die</strong> eigenen vier Wände,<br />
ob Erlerntes im Alltag auch praktikabel ist.“ Dr. Eva Mareen Bakemeier<br />
Unsere Therapieziele für Sie:<br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit in den Bereichen<br />
Beweglichkeit, Koordination, Kraft <strong>und</strong> Ausdauer<br />
Entdecken <strong>und</strong> Fördern eigener Stärken<br />
Verringerung schmerzbedingter Auswirkungen im privaten <strong>und</strong><br />
beruflichen Umfeld<br />
Erlernen <strong>und</strong> Erproben von Schmerzbewältigungsstrategien<br />
Reaktivierung von sozialen Beziehungen<br />
Reduktion <strong>und</strong> Optimierung von Schmerzmedikamenten
Vertrauensvoller Erstkontakt beim Beckenbodenzentr<strong>um</strong><br />
Mit einem Anruf <strong>das</strong><br />
Wohlbefinden steigern<br />
„Wir können den Frauen<br />
Lebensqualität zurückgeben.“<br />
Dr. Bernd-Michael Grauel<br />
Behandlung bei Harninkontinenz<br />
Ein häufig verbreitetes Krankheitsbild<br />
ist <strong>die</strong> Harninkontinenz. Laut<br />
Schätzungen leidet jede dritte Frau<br />
einmal in ihrem Leben an Blasenschwäche.<br />
Als Harninkontinenz<br />
wird <strong>die</strong> Unfähigkeit bezeichnet,<br />
den Urin sicher in der Harnblase<br />
zu speichern <strong>und</strong> selbst über<br />
Ort <strong>und</strong> Zeitpunkt der Entleerung<br />
zu bestimmen. Sie kann vorübergehend<br />
auftreten oder eine bleibende<br />
Erkrankung darstellen.<br />
Hauptsächlich wird zwischen einer<br />
Belastungsinkontinenz, also einem<br />
unwillkürlichen Urinabgang etwa<br />
<strong>Weilheim</strong>/Schongau | Um Frauen<br />
mit <strong>die</strong>sen Krankheitsbildern kompetente,<br />
wohnortnahe Hilfe zu bieten,<br />
baut <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH<br />
derzeit ein Beckenbodenzentr<strong>um</strong><br />
unter der Leitung des Chefarztes<br />
Dr. Bernd-Michael Grauel auf. Der<br />
erfahrene Mediziner ist seit Juli in<br />
<strong>die</strong> Neustrukturierung der Gynäkologie<br />
<strong>und</strong> Geburtshilfe an den<br />
beim Husten, Lachen oder Laufen,<br />
<strong>und</strong> einer Dranginkontinenz unterschieden.<br />
Am häufigsten kommen<br />
jedoch Mischformen vor. In der Inkontinenzchirurgie<br />
haben sich drei<br />
Verfahren etabliert:<br />
<strong>das</strong> spannungsfreie Vaginalband<br />
— Tension free vaginal tapes<br />
(TVT),<br />
<strong>die</strong> Trans-Obturator-Technik<br />
(TOT) <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Injektion von Bulkamid Hydrogel<br />
Bei TVT <strong>und</strong> TOT wird ein spannungsfreies<br />
Kunststoffband unter<br />
Standorten <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />
involviert. „Zu Beginn jeder<br />
Behandlung steht eine eingehende<br />
Diagnostik. Dann wird entschieden,<br />
ob eine konservative Therapie<br />
oder ein operativer Eingriff nötig<br />
sind“, so Dr. Grauel. Für einen vertrauensvollen<br />
Erstkontakt stehen<br />
<strong>die</strong> Spezialisten jederzeit zur Verfügung.<br />
<br />
tis<br />
<strong>die</strong> Harnröhre gelegt, <strong>das</strong> <strong>die</strong><br />
Funktion der geschwächten Harnröhrenbehälter<br />
übernimmt. Die<br />
Operation kann in Lokal- beziehungsweise<br />
Regionalanästhesie<br />
oder unter Vollnarkose durchgeführt<br />
werden. Durch <strong>die</strong> dauerhafte<br />
Unterstützung der Harnröhre kann<br />
eine langfristige Kontinenz weit<br />
über 90 Prozent erzielt werden. Die<br />
Injektion von Bulkamid Hydrogel<br />
ist hingegen ein minimal-invasives<br />
Verfahren bei Risikopatienten, Versagen<br />
anderer Methoden oder bei<br />
Frauen mit Kinderwunsch.<br />
Behandlung bei Senkung des Beckenbodens<br />
Ein weiteres Problem, von dem<br />
etwa jede zehnte Frau in Deutschland<br />
betroffen ist: Eine Senkung<br />
des Beckenbodens. Darunter ist<br />
<strong>das</strong> teilweise oder vollständige<br />
Vorfallen der Scheide <strong>und</strong>/oder der<br />
Gebärmutter zu verstehen. Häufig<br />
verändert <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Position der<br />
Nachbarorgane, vor allem Blase<br />
<strong>und</strong> Darm, was nicht selten einen<br />
operativen Eingriff zur Folge hat. In<br />
speziellen Fällen ist ein interdisziplinäres<br />
Vorgehen mit Urologen <strong>und</strong><br />
Darmchirurgen notwendig. Leichtere<br />
Senkzustände können durch<br />
Beckenbodengymnastik, Muskelstimulation<br />
<strong>und</strong> Anwendung von<br />
Hormon-Salben oder -Zäpfchen<br />
behandelt werden. Auch <strong>die</strong> Einlage<br />
eines Scheidenringes ist möglich.<br />
Im operativen Bereich hat<br />
sich <strong>die</strong> vordere beziehungsweise<br />
hintere Scheiden-Beckenboden-<br />
Dammplastik etabliert. In vielen<br />
Fällen ist <strong>die</strong> Befestigung der<br />
Scheide am Bandapparat des Beckens<br />
notwendig. In jüngster Zeit<br />
werden auch feinmaschige Kunststoffnetze<br />
zwischen Scheide, Blase<br />
<strong>und</strong>/oder Darm eingesetzt, <strong>um</strong> <strong>das</strong><br />
Gewebe zu stabilisieren. Allerdings<br />
werden <strong>die</strong>se Verfahren teils kritisch<br />
gesehen, zudem fehlen <strong>die</strong><br />
Langzeitergebnisse.<br />
> > > KONTAKT<br />
Für einen vertrauensvollen Erstkontakt einfach anrufen!<br />
Informationen zu den Verfahren <strong>und</strong> dem Leistungsspektr<strong>um</strong><br />
erhalten Interessierte unter 0881 / 188 418<br />
Klinik <strong>Weilheim</strong> — Gynäkologie<br />
Chefarzt Dr. Bernd-Michael Grauel<br />
Telefon 0881 / 188 418, Fax 0881 / 188 613<br />
Klinik Schongau — Gynäkologie<br />
Chefarzt Dr. Bernd-Michael Grauel<br />
Telefon 08861 / 215 278, Fax 08861 / 215 279<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 29
Sanierung <strong>und</strong> Modernisierung bei der Krankenpflegeschule<br />
Investitionen in <strong>die</strong> Zukunft<br />
Schongau | Passend z<strong>um</strong> praktischen<br />
Ausbildungsbeginn der<br />
neuen Krankenpflegeschüler bei<br />
der Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau wurde der energetisch<br />
sanierte Schulbau seiner Bestimmung<br />
übergeben. Wärmedämmung,<br />
Flachdachsanierung <strong>und</strong><br />
komplett neue Fenster — der Bau<br />
aus den Fünfzigern war deutlich<br />
in <strong>die</strong> Jahre gekommen. Ein heller,<br />
fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> moderner Außenanstrich<br />
r<strong>und</strong>en <strong>das</strong> neue Erscheinungsbild<br />
ab.<br />
Ein Ort z<strong>um</strong> Wohlfühlen<br />
Nicht nur äußerlich hat sich bei der<br />
Krankenpflegeschule einiges getan:<br />
Im Zuge der Ba<strong>um</strong>aßnahmen<br />
wurden <strong>die</strong> Schulrä<strong>um</strong>e modernisiert.<br />
Der ehemalige Demonstrationsra<strong>um</strong><br />
wurde vergrößert <strong>und</strong> als<br />
vollwertiges Klassenzimmer ausgebaut.<br />
Konzeptionell orientierte<br />
man sich dabei an den Empfehlungen<br />
für einen modernen Schulbau<br />
<strong>und</strong> pädagogischen Richtlinien<br />
der lernförderenden Ra<strong>um</strong>gestaltungen.<br />
Helle Böden, ein farbiger<br />
Anstrich <strong>und</strong> Pflanzen wurden in<br />
<strong>die</strong> Unterrichtsrä<strong>um</strong>e integriert.<br />
Ein neu gestalteter Aufenthaltsbereich<br />
mit Lounge <strong>und</strong> Ruhebereich,<br />
Kochgelegenheit <strong>und</strong> sogar der<br />
Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen,<br />
lädt <strong>die</strong> Schüler mittlerweile<br />
z<strong>um</strong> Verweilen ein. Der Außenbereich<br />
ist nun mit Gartenmöbeln im<br />
Innenhof, Sonnenschirm <strong>und</strong> im<br />
Sommer mit einer Tischtennisplatte<br />
ausgestattet. Neue Außentüren<br />
in den Unterrichtsrä<strong>um</strong>en erlauben<br />
den Schülern bei schönem Wetter<br />
... über <strong>das</strong> Ziel:<br />
den direkten Zugang zu einer kleinen<br />
Grünfläche.<br />
Der Geschäftsführung <strong>und</strong> den<br />
Pflege<strong>die</strong>nstleitungen wurden <strong>die</strong><br />
neuen Rä<strong>um</strong>lichkeiten während<br />
der traditionellen Schongauer<br />
„Patentage“ vorgestellt. Für drei<br />
Tage übernehmen dabei Schüler<br />
des dritten Ausbildungsjahres <strong>die</strong><br />
Einführung <strong>und</strong> Einarbeitung der<br />
Impressionen vom Stationseinsatz <strong>und</strong> aus der<br />
modernisierten Pflegeschule<br />
„Wir möchten Schüler bei ihrer Entwicklung<br />
<strong>und</strong> beim eigenständigen Lernen unterstützen.<br />
Sie sollen u.a. befähigt werden, den ihnen anvertrauten<br />
Patienten, ihren Kollegen <strong>und</strong> dem<br />
Betrieb Engagement <strong>und</strong> Verantwortung entgegenzubringen“<br />
Klaus Fenzl (Schulleitung)<br />
neuen Auszubildenden — inklusive<br />
Begrüßungsfest mit Brotzeit, Sirtaki,<br />
Friedenstanz <strong>und</strong> reichlich guter<br />
Stimmung.<br />
> > > Kontakt<br />
80 Prozent erhalten<br />
Arbeitsvertrag<br />
Insgesamt stellt <strong>die</strong> Realisierung<br />
<strong>die</strong>ses einzigartigen Konzeptes einen<br />
großen Gewinn für <strong>die</strong> Auszubildenden<br />
dar. Solch ein Projekt ist<br />
zudem ein klares Bekenntnis der<br />
Krankenhaus GmbH, weiterhin in<br />
<strong>die</strong> Zukunft investieren zu wollen,<br />
wie Geschäftsführer Thomas Lippmann<br />
bestätigt: „Ein Krankenhaus<br />
wird nicht nur durch <strong>die</strong> Patienten<br />
definiert, sondern auch durch<br />
<strong>die</strong> Fachkräfte.“ Das beweist auch<br />
<strong>die</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s 80 Prozent der<br />
Schüler, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Jahr ihren<br />
Abschluss machen, einen unbefristeten<br />
Arbeitsvertrag erhalten,<br />
worüber sich Lippmann besonders<br />
freut: „Das ist einzigartig.“ tis<br />
Berufsfachschule für<br />
Krankenpflege/Krankenpflegehilfe<br />
Marie-Eberth-Straße 8<br />
86956 Schongau<br />
Telefon 08861 / 215580, Fax 08861 / 215249<br />
E-Mail: info-schule@kh-gmbh-ws.de
Ausbildung bei der Krankenhaus GmbH<br />
Die Fachkräfte von morgen<br />
Schongau | „Der Wettbewerb<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Fachkräfte wird sich verschärfen“,<br />
blickt Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann voraus. Gr<strong>und</strong><br />
genug für <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH,<br />
sich <strong>um</strong> den eigenen, qualifizierten<br />
Nachwuchs zu kümmern. Ein<br />
Glücksfall sei <strong>die</strong> rä<strong>um</strong>liche Nähe<br />
der Krankenpflegeschule zur Klinik.<br />
So kann ein direkter <strong>und</strong><br />
transparenter Austausch stattfinden.<br />
„Lehrer <strong>und</strong> Schüler können<br />
somit Theorie <strong>und</strong> Praxis in idealer<br />
Weise verknüpfen“, führt er weiter<br />
aus.<br />
Über <strong>die</strong> fachbezogene<br />
Theorie hinaus<br />
Die Krankenpflegeschule soll ein<br />
Ort sein, an dem man sich angenommen<br />
<strong>und</strong> wohlfühlt <strong>und</strong><br />
positive <strong>und</strong> angenehme Lernbedingungen<br />
vorfindet. „Wir unterstützen<br />
<strong>und</strong> fördern ein wertschätzendes<br />
Miteinander, wozu auch<br />
ein respektvoller Umgang untereinander<br />
gehört“, erklärt Schulleiter<br />
Klaus Fenzl. Dies soll beispielhaft<br />
sein für den praktischen Umgang<br />
mit Patienten, Angehörigen <strong>und</strong><br />
Kollegen. Ein Fokus der Schule<br />
liegt zudem auf der Förderung<br />
individueller Stärken <strong>und</strong> der Unterstützung<br />
beim Überwinden von<br />
Schwächen.<br />
Hohe Anerkennung<br />
für <strong>die</strong> Ausbildung<br />
Durch <strong>die</strong> Diskussion über aktuelle<br />
Themen, wie etwa den demografischen<br />
Wandel, <strong>die</strong> ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />
Entwicklung oder <strong>die</strong><br />
multikulturelle Gesellschaft wird<br />
<strong>die</strong> berufliche Handlungskompetenz<br />
geschult, Fach- <strong>und</strong> Methodenkompetenz<br />
entwickelt, <strong>um</strong> so<br />
einen adäquaten Theorie-Praxis-<br />
Transfer zu ermöglichen.<br />
In der Krankenpflegeschule gibt<br />
es <strong>die</strong> Möglichkeit, sich als Pflegefachhelfer/In<br />
oder Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpfleger/In ausbilden<br />
zu lassen. „Beide Ausbildungen<br />
haben an unserer Schule eine<br />
lange Tradition <strong>und</strong> befähigen<br />
z<strong>um</strong> europaweiten Arbeiten“, so<br />
Examen geschafft — zahlreiche Absolventen erhalten im Anschluss einen<br />
unbefristeten Arbeitsvertrag bei der Krankenhaus GmbH<br />
Fenzl. Die Ergebnisse der staatlichen<br />
Prüfungen über Jahrzehnte<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> positive Rückmeldung<br />
von ehemaligen Schülern, <strong>die</strong><br />
zwischenzeitlich in ganz Europa<br />
verstreut sind <strong>und</strong> dort bestehen,<br />
bestätigen <strong>die</strong>s. Die Wertschätzung<br />
<strong>die</strong> den Absolventen aus<br />
Das Ausbildungsteam der Krankenpflegeschule<br />
<strong>um</strong>liegenden Krankenhäusern<br />
entgegengebracht wird, ist häufig<br />
von Anerkennung gekennzeichnet.<br />
Zudem ist seit Oktober 2014 bei<br />
entsprechender Eignung eine duale<br />
Ausbildung, mit akademischem<br />
Grad Social Management (B.A.)<br />
im Wahlpflichtbereich Healthcare<br />
Services, bei der Krankenpflegeschule<br />
möglich. Für alle drei<br />
Zweige sind für <strong>das</strong> kommende<br />
Ausbildungsjahr noch Plätze frei.<br />
Wegen der hohen Nachfrage empfiehlt<br />
sich jedoch eine zeitnahe<br />
Bewerbung auf der Internetseite<br />
der Krankenhaus GmbH (www.khgmbh-ws.de).<br />
tis<br />
Gründe für eine Ausbildung bei der Krankenhaus GmbH:<br />
Individuelle, sehr persönliche Schülerbetreuung (auch während der Praxis) in einer überschaubaren,<br />
familiären Schule<br />
Fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> wertschätzender Umgang<br />
Direkter Ansprechpartner vor Ort<br />
Offene, angenehme <strong>und</strong> wohlwollende Lernatmosphäre<br />
Hochmotivierte Dozenten mit langjähriger Praxis- <strong>und</strong> Lehrerfahrung<br />
Durchdachte <strong>und</strong> aufeinander abgestimmte Lehrinhalte<br />
Traditionelle <strong>und</strong> moderne Unterrichtsformen in einem konstruktiven Mix<br />
F<strong>und</strong>ierte, zukunftsfähige Ausbildung als Gr<strong>und</strong>stein für individuellen Aufstieg <strong>und</strong> Karriere<br />
Berufsbegleitender Stu<strong>die</strong>ngang/B.A. Social Management (bei individueller Eignung) möglich<br />
Fachdozenten aus Spezialgebieten der Ausbildung<br />
Zusätzliche Lernangebote zur Persönlichkeits- <strong>und</strong> Kompetenzentwicklung<br />
(Seminare, Projektarbeiten, Exkursionen etc.)<br />
Separate Prüfungsvorbereitung in Seminarform<br />
Einarbeitungstage/Patentage<br />
Verknüpfung von Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
Häufige <strong>und</strong> strukturierte Praxisbegleitung durch <strong>die</strong> Unterrichtskräfte<br />
Praxisanleiter auf den Stationen<br />
Diverse zusätzliche Einsätze (z.B. Dialyse, Endoskopie, Querschnittstation etc.)<br />
Schüleraustausch mit Kooperationspatnern (UKM Murnau) <strong>und</strong> für <strong>die</strong> PFH-Ausbildung mit Füssen<br />
<strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />
Führungspraktik<strong>um</strong><br />
Tragfähiges, zukunftsfähiges Konzept als kompetenter Ges<strong>und</strong>heitsvorsorger in der Region<br />
Sicherer Arbeitsplatz mit Perspektive für <strong>die</strong> Zeit nach der Ausbildung<br />
Modernes, leistungsfähiges <strong>und</strong> zukunftsorientiertes Medizinkonzept<br />
Klares Bekenntnis des Trägers zur Schule <strong>und</strong> qualifizierter Ausbildung<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 31
Klinik für Gefäß- <strong>und</strong> Endovaskularchirurgie, Gefäß- <strong>und</strong> TOS-Zentr<strong>um</strong><br />
Ausbau als nächster Schritt<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Seit 1. Dezember<br />
2015 ist Dr. Carsten Czuprin<br />
Chefarzt der Klinik für Gefäß- <strong>und</strong><br />
Endovaskularchirurgie <strong>und</strong> sowohl<br />
an der Klinik Schongau, als auch<br />
an der Klinik <strong>Weilheim</strong> tätig. Er<br />
ist damit Nachfolger von Dr. Michaela<br />
Vaeltl, der Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann z<strong>um</strong> Abschied<br />
dankte: „Wir bedanken uns bei<br />
Frau Dr. Vaeltl für <strong>die</strong> geleistete<br />
Arbeit in der Krankenhaus GmbH<br />
<strong>und</strong> wünschen ihr alles Gute.“<br />
Gleichzeitig blickte er mit Zuversicht<br />
in <strong>die</strong> Zukunft: „Ich freue<br />
mich, <strong>das</strong>s wir mit Herrn Dr.<br />
Czuprin einen erfahrenen Gefäßchirurgen<br />
gewinnen konnten,<br />
der unser Leistungsspektr<strong>um</strong><br />
<strong>um</strong>- <strong>und</strong> ausbauen wird.“<br />
Die Abteilung<br />
wird weiter ausgebaut<br />
Das Ärzteteam bietet alle gefäßchirurgischen<br />
Eingriffe an. Zudem<br />
kann über <strong>die</strong> Notaufnahme eine<br />
fachärztliche Notfallbehandlung<br />
r<strong>und</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
Schongau gewährleistet werden.<br />
„Wir wollen <strong>die</strong> Klinik für Gefäßchirurgie<br />
in Schongau ausbauen,<br />
<strong>um</strong> <strong>das</strong> Gefäßzentr<strong>um</strong> am Lech<br />
<strong>und</strong> an der Ammer zu stärken“, so<br />
der Chefarzt. Die Investition in eine<br />
gefäßdarstellende Röntgenanlage<br />
neuester Generation mit 3D-Technik<br />
zeugt von dem Vorhaben. Diese<br />
<strong>die</strong>nt im OP zur endovaskulären<br />
Ausschaltung von Bauchschlagadererweiterungen<br />
(Aortenaneurysma).<br />
Sie wird als Instr<strong>um</strong>ent<br />
zur minimal-invasiven Behandlung<br />
von Gefäßverengungen <strong>und</strong><br />
Verschlüssen bei der sogenannten<br />
Schaufensterkrankheit (AVK) <strong>und</strong><br />
dem Diabetischen Fußsyndrom<br />
eingesetzt, <strong>um</strong> so Beinamputationen<br />
zu minimieren. Zudem wird<br />
<strong>die</strong> Anlage zur Qualitätssicherung<br />
im Bereich der biologisch-rekonstruktiven<br />
Carotischirurgie <strong>und</strong> der<br />
Bypass-Chirurgie genutzt.<br />
Arterielle <strong>und</strong> venöse<br />
Erkrankungen<br />
Spezialisiert hat sich <strong>die</strong> Gefäßchirurgie<br />
der Krankenhaus GmbH<br />
auf <strong>die</strong> Behandlung von arteriellen<br />
<strong>und</strong> venösen Erkrankungen des<br />
Gefäßsystems. Besonders Diagnostik<br />
<strong>und</strong> Therapie der neurovaskulären<br />
Kompressionssyndrome an der<br />
oberen Thoraxapertur (Thoracic<br />
Outlet Syndrom = TOS) sind hervorzuheben,<br />
<strong>die</strong> in Form der endoskopisch,<br />
videoassistierten Resektion<br />
der ersten Rippe behandelt werden.<br />
Zu den Behandlungsschwerpunkten<br />
gehören Eingriffe an der<br />
Halsschlagader (Carotischirurgie)<br />
zur Vorbeugung von Schlaganfällen<br />
in Form der biologischen Rekonstruktion<br />
in Lokalanästhesie,<br />
endovaskuläre Behandlung der<br />
Aorta bei Erweiterungen (Bauchaortenaneurysma),<br />
sowie Rekonstruktionen<br />
des Gefäßsystems bei<br />
arterieller Verschlusskrankheit<br />
(Bypass-Operationen,<br />
Ausschälplastiken,<br />
Dilationen <strong>und</strong><br />
Stentimplantationen).<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> der Behandlung<br />
venöser Erkrankungen<br />
steht <strong>die</strong> Chirurgie der Krampfadern<br />
einschließlich minimal-invasiver,<br />
kosmetisch günstiger Verfahren<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Behandlung der tiefen<br />
Becken- <strong>und</strong> Beinvenenthrombosen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />
<strong>die</strong> Behandlung des venösen oder<br />
arteriellen Ulcus cruris (Beingeschwür).<br />
Mit Methoden des modernen<br />
W<strong>und</strong>managements werden<br />
chronische W<strong>und</strong>en optimal versorgt<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Folgeerkrankungen<br />
des Diabetes mellitus (Diabetisches<br />
Fuß-Syndrom) behandelt.<br />
Interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit<br />
In Zusammenarbeit mit den Dialysepraxen<br />
an den Standorten werden<br />
bei Patienten mit Nierenversagen<br />
Dialyse-Shunt-Operationen<br />
durchgeführt. Unfallbedingte Gefäßverletzungen<br />
werden gemeinsam<br />
mit der Abteilung für Unfall-<br />
Dr. Carsten Czuprin, Chefarzt Klinik für Gefäß- & Endovaskularchirurgie,<br />
Zentr<strong>um</strong>sleiter Gefäß- <strong>und</strong> TOS-Zentr<strong>um</strong><br />
„Endovaskulär“ bedeutet ...<br />
„innerhalb eines Gefäßes“ bzw.<br />
„<strong>das</strong> Innere eines Gefäßes betreffend“<br />
Quelle: www.enzyklo.de<br />
> > > Kontakt<br />
chirurgie versorgt. Neben sämtlichen<br />
arteriellen <strong>und</strong> venösen<br />
Eingriffen besteht enge interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit Kardiologie<br />
<strong>und</strong> Gastroenterologie.<br />
Beweis an <strong>die</strong><br />
B<strong>und</strong>espolitik<br />
Mit der Klinik für Gefäß- <strong>und</strong><br />
Endovaskularchirurgie kann <strong>die</strong><br />
Krankenhaus GmbH ein weiteres<br />
Fachgebiet anbieten, was „alles<br />
andere als normal ist“, wie Geschäftsführer<br />
Lippmann betont.<br />
Patienten müssen so keine weiten<br />
Wege außerhalb des Landkreises<br />
auf sich nehmen. Dem Ziel, 70 bis<br />
80 Prozent der Krankheiten in den<br />
Standorten behandeln zu können,<br />
kommt man so erneut einen<br />
Schritt näher. Zudem sei es ein<br />
Beweis an <strong>die</strong> B<strong>und</strong>espolitik, <strong>die</strong><br />
eher den Bau großer Medizinzentren<br />
fokussiert, <strong>das</strong>s es nur über<br />
den Weg der Patientennähe geht,<br />
betont der Krankenhaus-Chef. tis<br />
Klinik für Gefäß- & Endovaskularchirurgie<br />
Gefäß- <strong>und</strong> TOS-Zentr<strong>um</strong><br />
Schongau<br />
Telefon 08861 / 215-260, Fax 08861 / 215-259<br />
E-Mail: gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
<strong>Weilheim</strong><br />
Telefon 0881 / 188-673, Fax 0881 / 188-677
Unterstützung bei der Fahrt ins Schongauer Krankenhaus<br />
Klinik Peißenberg voll integriert<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau / Peißenberg |<br />
Zufrieden blickt Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann auf <strong>die</strong> letzten<br />
Wochen nach der Integration der<br />
Klinik Peißenberg: „Ich habe <strong>das</strong><br />
Gefühl, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Peißenberger uns<br />
weiterhin <strong>das</strong> Vertrauen schenken.“<br />
Nach 140 Jahren wurde <strong>die</strong><br />
Klinik Peißenberg im Februar <strong>2016</strong><br />
in <strong>die</strong> Klinik Schongau integriert.<br />
Die Bereicherung durch <strong>das</strong> Peißenberger<br />
Leistungsspektr<strong>um</strong> sei<br />
„ein Gewinn für alle, wir stärken<br />
den Standort Schongau im Bereich<br />
der Kardiologie <strong>und</strong> können auch<br />
den Ausbau der Pne<strong>um</strong>ologie in<br />
Angriff nehmen“, sagt Lippmann<br />
erfreut. Seine hohe Anerkennung<br />
spricht er dabei der Kreis-Politik<br />
aus mit Landrätin Andrea Jochner-<br />
Weiß an der Spitze. Diese habe<br />
sich frühzeitig für <strong>die</strong>sen Weg entschieden.<br />
Stolz ist der Geschäftsführer<br />
zudem darauf,<br />
den politischen Auftrag<br />
hinsichtlich der<br />
Mitarbeiter erfüllt zu<br />
haben. 80 Prozent der<br />
Beschäftigten wurden<br />
in Schongau, 20 Prozent<br />
in <strong>Weilheim</strong> integriert.<br />
Betriebsbedingte<br />
Kündigungen<br />
gab es keine. Um sich<br />
für <strong>das</strong> Vertrauen der Patienten<br />
zu bedanken, unterstützt <strong>die</strong><br />
Krankenhaus GmbH für <strong>die</strong>se <strong>die</strong><br />
Fahrt nach Schongau <strong>und</strong> bezahlt<br />
<strong>das</strong> Taxi vom Bahnhof Schongau<br />
bis z<strong>um</strong> Krankenhaus <strong>und</strong> zurück.<br />
Hierfür wurde<br />
mit den kommunalen<br />
Taxiunternehmen<br />
eine<br />
Vereinbarung getroffen.<br />
tis<br />
Das <strong>Tassilo</strong>-Kurz-Interview:<br />
FÜNF FRAGEN AN ...<br />
Thomas Lippmann<br />
Sie sind nun seit zwei Jahren Geschäftsführer der Krankenhaus<br />
GmbH. Was stach für Sie als Klinikprofi besonders heraus in<br />
<strong>die</strong>ser Zeit?<br />
Für mich waren zwei Dinge besonders: Z<strong>um</strong> einen, wie offen<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter in stürmischen Zeiten waren. Wie sie sich auf<br />
neue Dinge <strong>und</strong> <strong>die</strong> Umstrukturierung eingelassen haben.<br />
Davor habe ich Hochachtung <strong>und</strong> ver<strong>die</strong>nt höchsten Respekt.<br />
Z<strong>um</strong> anderen, mit welch engem Schulterschluss <strong>die</strong> Politik<br />
<strong>die</strong> GmbH trägt <strong>und</strong> so dafür sorgt, <strong>das</strong>s man langfristig bestehen<br />
kann. Ich denke, es gibt einige vergleichbare Kliniken,<br />
<strong>die</strong> für eine solche Vielzahl an Umstrukturierungen fünf<br />
Jahre bräuchten. Wir mussten es in zwei Jahren schaffen <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> war klar eine Gemeinschaftsleistung.<br />
Hat sich bei Ihnen in den zwei Jahren auch privat etwas verändert?<br />
Ja <strong>und</strong> nein. Nein, weil ich nach wir vor <strong>das</strong> Leben mit meiner<br />
Ehefrau Annette privat <strong>und</strong> beruflich genieße. Aber ja,<br />
da ich mich nach einem Jahr entschlossen habe, hier sesshaft<br />
zu werden <strong>und</strong> mir ein Eigenheim gekauft habe. Das<br />
soll auch ein klares Bekenntnis z<strong>um</strong> Landkreis sein.<br />
Krankenhaus GmbH-Geschäftsführer Thomas Lippmann vor dem kürzlich geschlossenen Standort in Peißenberg<br />
Halten Sie es für realistisch, <strong>das</strong> Defizit der Krankenhaus<br />
GmbH mittel- bis langfristig abzubauen, <strong>um</strong> nachhaltig wirtschaften<br />
zu können?<br />
Um <strong>das</strong> zu erreichen, müssen drei Aspekte gegeben sein:<br />
Erstens muss <strong>die</strong> gesamte Belegschaft weitere Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Umstrukturierungen in Kauf nehmen, <strong>um</strong> gemeinsam<br />
<strong>das</strong> Ziel zu erreichen, in öffentlicher Trägerschaft<br />
zu bleiben <strong>und</strong> nicht privatisiert zu werden. Zweitens muss<br />
uns <strong>die</strong> B<strong>und</strong>espolitik auch zukünftig <strong>die</strong> Chance lassen, in<br />
ländlichen Regionen zu bestehen <strong>und</strong> keine Verordnungen<br />
erlassen, <strong>die</strong> es unmöglich machen, <strong>das</strong>s Kliniken mit<br />
weniger als 200 Betten bestehen. Drittens müssen <strong>die</strong> Patienten<br />
<strong>und</strong> niedergelassenen Ärzte — im wahrsten Sinne<br />
des Wortes — zu uns stehen.<br />
Wie würde ein Appell aussehen, den Sie an <strong>die</strong> Menschen im<br />
Landkreis richten?<br />
Nicht <strong>die</strong> Politik, sondern <strong>die</strong> Patienten entscheiden, in<br />
welches Krankenhaus sie gehen. Schenken sie uns auch<br />
weiterhin ihr Vertrauen, wird <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH in<br />
öffentlicher Trägerschaft bestehen bleiben.<br />
Welche persönlichen Ziele haben Sie für <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH?<br />
Ich möchte, <strong>das</strong>s in fünf, zehn <strong>und</strong> 15 Jahren eine GmbH steht,<br />
<strong>die</strong> <strong>um</strong>fangreiche Medizin anbietet, mit einer hohen Qualität<br />
<strong>und</strong> einer R<strong>und</strong><strong>um</strong>versorgung — weiterhin in öffentlicher Trägerschaft.<br />
Ich will keinen Gewinn auf dem Rücken der Patienten<br />
erzielen. Jeder Euro soll den Patienten zugutekommen.<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 33
Milbenstopp<br />
biologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />
Box-<br />
spring-<br />
Komfort<br />
Natur z<strong>um</strong><br />
Nachrüsten<br />
bio<br />
Milbenstopp<br />
Das sagen <strong>die</strong> unabhängigen Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Rückenexperten des IGR<br />
über <strong>das</strong> biologische Schlafsystem von<br />
ProNatura:<br />
Das biologische Schlafsystem von<br />
ProNatura<br />
• bietet beste Regenerationsfähigkeit<br />
für den Rücken<br />
• reduziert <strong>das</strong> Beanspruchungsniveau<br />
der Bandscheiben<br />
• fördert <strong>das</strong> Einströmen von Flüssigkeit<br />
in <strong>die</strong> Bandscheiben<br />
• bietet selbsttätige <strong>und</strong> individuelle<br />
Anpassungsmöglichkeiten<br />
• ist passend für alle Körpermaße<br />
<strong>und</strong> Körpergewichte<br />
So liegen Sie richtig:<br />
Wenn Sie liegen, wie Sie<br />
stehen!<br />
K&L Ruppert präsentiert neue Modetrends<br />
Der Frühling kann kommen<br />
<strong>Weilheim</strong> | Seit über 50 Jahren<br />
zählt K&L Ruppert zu den führenden<br />
Bekleidungsunternehmen in<br />
Deutschland — mit Hauptsitz in<br />
<strong>Weilheim</strong>. Direkt aus dem <strong>Tassilo</strong>land<br />
werden mittlerweile mehr<br />
als 60 Geschäfte in Bayern, Baden-<br />
Württemberg, Thüringen, Sachsen,<br />
Hessen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz beliefert.<br />
Dabei ist K&L Ruppert mit Filialen<br />
in Fachmärkten, in überregional<br />
bedeutenden Einkaufszentren<br />
<strong>und</strong> in Toplagen zahlreicher Innenstädte<br />
vertreten <strong>und</strong> befindet sich<br />
weiterhin auf Expansionskurs. Bis<br />
zu 120 der insgesamt r<strong>und</strong> 1 400<br />
> > > Impress<strong>um</strong><br />
Mitarbeiter sind Auszubildende,<br />
wodurch K&L Ruppert zu den größten<br />
Lehrbetrieben im Einzelhandel<br />
<strong>und</strong> zu einem der größten Ausbilder<br />
der deutschen Textilbranche<br />
zählt. Das Sortiment <strong>um</strong>fasst<br />
Damen- <strong>und</strong> Herrenkollektionen,<br />
sowohl klassisch als auch modisch<br />
orientiert. Kinder-, Freizeit-, Sport<strong>und</strong><br />
Trachtenkollektionen sowie<br />
Wäsche <strong>und</strong> Accessoires r<strong>und</strong>en<br />
<strong>das</strong> Angebot ab. Über 800 000<br />
Stammk<strong>und</strong>en zählt <strong>das</strong> Unternehmen<br />
heutzutage, welches 1962<br />
von Karl Ruppert gegründet wurde<br />
<strong>und</strong> seither in Familienbesitz<br />
ist. Heute leitet<br />
Tochter <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzende<br />
Susanne Ruppert<br />
<strong>die</strong> Geschicke von<br />
K&L Ruppert.<br />
Schick. Nicht<br />
schickimicki<br />
Um <strong>die</strong> aktuelle<br />
Frühlingmode für<br />
<strong>2016</strong> vorzustellen,<br />
hatten sich <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen<br />
für Ende Januar<br />
etwas Besonderes<br />
einfallen lassen:<br />
„Vorhang auf“ hieß<br />
es im Stadttheater.<br />
Wo sich üblicherweise<br />
Schauspieler,<br />
Artisten oder<br />
Sänger <strong>die</strong> Ehre<br />
geben, schritten<br />
<strong>die</strong>smal professionelle Models<br />
über <strong>die</strong> Bühne. K&L Ruppert<br />
hatte r<strong>und</strong> 200 Teamkollegen aus<br />
ganz Deutschland nach <strong>Weilheim</strong><br />
zur Präsentation der Frühlingsmode<br />
<strong>2016</strong> eingeladen. Besonders<br />
ins Auge fiel während der<br />
zwei St<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Farbe „Blau“,<br />
welche sich als Thema, insbesondere<br />
bei Jeans, Shirts <strong>und</strong> Jacken,<br />
durch <strong>die</strong> Vorstellung zog. Nach<br />
der Vorführung von sommerlichen<br />
Kleidern <strong>und</strong> Röcken für Damen<br />
<strong>und</strong> Bermu<strong>das</strong> für Herren hatten<br />
<strong>die</strong> kleinsten Protagonisten des<br />
Tages ihren Auftritt. Begleitet von<br />
tobendem Applaus präsentierten<br />
<strong>die</strong> kleinen <strong>und</strong> größeren Kinder<br />
ihre Lieblings-Outfits. Hinter den<br />
Kulissen prüften <strong>die</strong> Kleinen <strong>die</strong><br />
Alltagstauglichkeit der Kleidung<br />
beim Toben, wie es aus Unternehmenskreisen<br />
heißt. Ganz nach dem<br />
Motto „Schick. Nicht schickimicki“<br />
zeigte K&L Ruppert moderne <strong>und</strong><br />
unkomplizierte Outfits, in denen<br />
man toll aussieht <strong>und</strong> sich r<strong>und</strong><strong>um</strong><br />
wohlfühlt. Nach Unterwäsche,<br />
Sportbekleidung <strong>und</strong> den neuen<br />
Lieblingsstücken der Trachten von<br />
Distler waren sich <strong>die</strong> Anwesenden<br />
einig: „Der Frühling kann<br />
kommen, <strong>die</strong> passende Mode gibt<br />
es vor Ort.“ tis<br />
Ihr zertifizierter<br />
ProNatura-Schlafberater:<br />
86956 Schongau<br />
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Tel. 08861-2695<br />
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Öffnungszeiten: Do. Fr. 10-12+14-18:00h<br />
Sa 10-12:00h <strong>und</strong> mit Terminvereinbarung<br />
„tassilo“<br />
„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@tassilo.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2016</strong>.<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 52000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie<br />
keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine <strong>und</strong> weitere technische Angaben<br />
finden Sie auf unserer Webseite www.tassilo.de<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe<br />
Mai/Juni <strong>2016</strong>: Freitag, 29. <strong>April</strong> <strong>2016</strong><br />
(Anzeigenschluss: 11. <strong>April</strong> <strong>2016</strong>)<br />
34 | tassilo<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Tobias Sch<strong>um</strong>acher, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser Ausgabe: Regine Pätz, Gerhard Heiß, Caroline Rappold<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid, (Marén Arnótfalvy)<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Christian Lechner, Tim Schmid,<br />
Jonas Desche<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23,<br />
84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8,<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte r<strong>und</strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> —<br />
Auslegestellen in Murnau <strong>und</strong> Penzberg.<br />
Fotos: Mauritius Images, Peter Brützel (LBV Starnberg),<br />
Peter Ostenrieder, Tobias Sch<strong>um</strong>acher, Regine Pätz,<br />
Johann Jilka, Markus Kornexl Photography Passau, BMVI,<br />
Städtische Musikschule <strong>Weilheim</strong>, Frühstücks Treffen für<br />
Frauen e.V. in Starnberg, Stefanie Kirchner, Christian<br />
Niederbichler, Caroline Rappold, Wolfgang Forstmeier,<br />
Niels Dingemanse, Stefan Müller-Na<strong>um</strong>ann, Lisa Trost,<br />
Axel Griesch, tba, <strong>Weilheim</strong>er Chorkreis, Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau, Pöckinger Wildschützen, Kurt Zeimentz,<br />
Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, K&L Ruppert,<br />
Lions-Club Schongau, Orchester Kurzweil, Wikipedia,<br />
Original Murnauer Bauerntheater, Elisabeth Fischer-Muras,<br />
Agentur für Arbeit <strong>Weilheim</strong>, Toni Trojer, Stefanie Knittl,<br />
Vereinigte Sparkassen im Landkreis <strong>Weilheim</strong> i. OB.,<br />
Robert Christian Mayer, Rudolf Marquardt, Werner Böglmüller,<br />
Wiesmaier <strong>und</strong> Kollegen, fotolia<br />
www.tassilo.de
„Podi<strong>um</strong> Musicale“ für junge Künstler<br />
Matinee <strong>um</strong> Elf<br />
Polling | Mit einem Benefizkonzert<br />
im <strong>April</strong> 2009 startete einst <strong>die</strong><br />
Veranstaltungsreihe „Podi<strong>um</strong> Musicale<br />
— junge Künstler konzertieren“.<br />
Mit öffentlichen Auftritten in<br />
einem der besten Kammermusiksäle<br />
zur Förderung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
junger Künstler beizutragen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>sen ein Podi<strong>um</strong> zu bieten,<br />
lautet <strong>das</strong> Ziel des Vereins. Bereits<br />
im September des gleichen Jahres<br />
haben sich mit der „Matinee<br />
<strong>um</strong> Elf“ jährlich zwei Konzerte im<br />
Pollinger Bibliothekssaal etabliert.<br />
Mit durchschnittlich 250 Besuchern<br />
freut sich der Verein insbesondere<br />
über den Besuch von jungen Familien<br />
<strong>und</strong> bietet daher für Kinder<br />
in den ersten Reihen besondere<br />
Plätze an. Bei den bisher 13 Programmen<br />
wurde stets versucht,<br />
verschiedenste Instr<strong>um</strong>entengruppen<br />
zu Gehör zu bringen.<br />
Nun steht <strong>die</strong> nächste Veranstaltung<br />
der „Matinee <strong>um</strong> Elf“ an:<br />
„Trèissimo“ — <strong>das</strong> sind Katharina S.<br />
Müller, Clara Baesecke <strong>und</strong> Franziska<br />
Gross. Sie haben sich erstmals<br />
für den Deutschen Kammermusikkurs<br />
2012 in Colditz formiert.<br />
Konzerte im Robert-Sch<strong>um</strong>ann-<br />
Haus in Zwickau sowie Auftritte<br />
in Leipzig, Raisting, <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
Grünwald folgten.<br />
Katharina S. Müller spielt unter<br />
anderem im „Breakout Ensemble“.<br />
Zudem ist <strong>die</strong> Studentin der Violine<br />
als Komponistin tätig <strong>und</strong> schrieb<br />
Auftragswerke für <strong>das</strong> Londoner<br />
Kreutzer Quartett <strong>und</strong> den Kinderchor<br />
der Bayerischen Staatsoper.<br />
Violoncellistin Clara Baesecke<br />
ist langjähriges Mitglied der Neuen<br />
Philharmonie München <strong>und</strong><br />
nahm an mehreren Arbeitsphasen<br />
des B<strong>und</strong>esjugendchororchesters<br />
teil. Klavierstudentin Franziska<br />
Gross wurde bereits vielfach ausgezeichnet,<br />
besonders im Bereich<br />
der Kammermusik, unter anderem<br />
beim Wettbewerb des internationalen<br />
Klavierduo-Festivals Bad<br />
Herrenalb <strong>und</strong> mit mehreren Sonderpreisen<br />
bei Jugend musiziert.<br />
Am 13. <strong>März</strong> lassen sie ab 11 Uhr im<br />
Bibliotheksaal Polling gemeinsam<br />
Werke von Ludwig van Beethoven<br />
<strong>und</strong> Bedřich Smetana erklingen.<br />
Der Eintritt ist wie immer bei „Matinee<br />
<strong>um</strong> Elf“ frei, Spenden für <strong>die</strong><br />
jungen Künstler sind jedoch erwünscht.<br />
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Frohe Ostern<br />
<strong>und</strong> einen schönen<br />
Frühlingsanfang!<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 35
Der Heimatverein des World Air Games-Gewinners<br />
Von Paterzell in <strong>die</strong> Lüfte über Dubai<br />
Paterzell | Über den Luftsportverein<br />
(LSV) <strong>Weilheim</strong>-Peißenberg<br />
e.V. konnte in letzter Zeit Einiges<br />
gelesen werden. Besser gesagt<br />
über Markus Feyerabend — ein<br />
Mitglied aus dem Club. Anfang<br />
Dezember hatte der Segelkunstflugpilot,<br />
den sie nur „Maxu“ rufen,<br />
bei den World Air Games in<br />
Dubai <strong>die</strong> Freestyle-Goldmedaille<br />
gewonnen. Gr<strong>und</strong> genug, einen<br />
Blick auf seinen Heimatverein zu<br />
werfen, bei dem der Pilot seine<br />
Fertigkeiten trainiert.<br />
Ein idealer<br />
Ausgangspunkt<br />
Am Fuße des Peißenbergs, knapp<br />
sieben Kilometer nordwestlich<br />
von <strong>Weilheim</strong>, liegt der Flugplatz<br />
Paterzell. Für Flüge sowohl in <strong>die</strong><br />
Berge als auch ins Flachland ist<br />
er ein idealer Ausgangspunkt für<br />
Segelflieger. Der Alpenrand ist<br />
nur 20 Kilometer Luftlinie entfernt,<br />
<strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Schwäbische Alb ist<br />
mit lediglich 80 Kilometer Entfernung<br />
relativ nah. Mit Flügen von<br />
bis zu 1 000 Kilometern huldigen<br />
<strong>die</strong> Sportler <strong>die</strong>ser ausgezeichneten<br />
Lage — sofern <strong>die</strong> Thermik <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> Wetter passen. Schon in den<br />
1930er-Jahren wurde am Haushang<br />
in Paterzell Segelflugausbildung<br />
betrieben <strong>und</strong> mit dem<br />
G<strong>um</strong>miseil gestartet.<br />
Hier ist also <strong>das</strong> sportliche Zuhause<br />
von Markus Feyerabend <strong>und</strong><br />
dem Luftsportverein <strong>Weilheim</strong>-<br />
Peißenberg e.V., den es in <strong>die</strong>ser<br />
Konstellation seit 2003 gibt. Der<br />
Verein hatte sich aus der jeweils<br />
1951 gegründeten „Segelfluggruppe<br />
<strong>Weilheim</strong>“ <strong>und</strong> dem „Segelfliegerclub<br />
Peißenberg“ zusammengef<strong>und</strong>en.<br />
Ihr Hobby genießen<br />
<strong>die</strong> Paterzeller Luftsportler mit<br />
Segelfliegern, <strong>die</strong> von Motorfliegern<br />
auf eine gewisse Abflughöhe<br />
gezogen werden, aber auch mit<br />
Motorsegelflugzeugen, <strong>die</strong> selbst<br />
einen Antrieb an Bord haben. Neben<br />
Feyerabend haben sich viele<br />
weitere der r<strong>und</strong> 150 Mitglieder<br />
zu erfolgreichen Leistungssportlern<br />
entwickelt. Daher nehmen sie<br />
auch regelmäßig an Streckensegelflügen<br />
<strong>und</strong> den entsprechenden<br />
Meisterschaften teil.<br />
Flugplatz komplett im<br />
Besitz des Vereins<br />
Start- <strong>und</strong> Landebahn, 15 Hektar<br />
Fläche inklusive Biotop <strong>und</strong> Streuwiesen,<br />
ein Vereinsheim sowie<br />
Hangars für <strong>die</strong> Flugzeuge: Der<br />
World Air Games-Gewinner <strong>und</strong> fünffacher Deutscher Meister: Markus „Maxu“ Feyerabend<br />
Verein hat seine Heimat nach dem<br />
Zusammenschluss in immenser<br />
Eigenleistung der Mitglieder sukzessive<br />
ausgebaut <strong>und</strong> so einen<br />
voll funktionsfähigen Flugplatz<br />
errichtet, der komplett im Besitz<br />
des LSV ist.<br />
Damit auch zukünftig solche außergewöhnlichen<br />
sportlichen<br />
Leistungen wie Feyerabends<br />
„Tra<strong>um</strong> aus 1001 Nacht“ möglich<br />
sind, kümmert sich der LSV intensiv<br />
<strong>um</strong> den eigenen Nachwuchs.<br />
Die Jugendgruppe, also alle bis 26<br />
Jahre, <strong>um</strong>fasst derzeit<br />
mit etwa 30 Personen<br />
mehr als ein Viertel<br />
aller Mitglieder. Sie<br />
kommen ausschließlich<br />
aus der Luftsportsparte<br />
Segelflug. Mit dem Schnupperfliegen<br />
will der Verein „einen<br />
Reiz setzen <strong>und</strong> junge<br />
Menschen für den<br />
36 | tassilo
Sport begeistern“, wie Präsident<br />
Martin Pape erklärt. Für alle offiziellen<br />
Mitglieder wurde eine ganze<br />
Palette an Maßnahmen entwickelt,<br />
damit sich <strong>die</strong> Sportler weiterentwickeln<br />
können — etwa durch<br />
Lehrgänge <strong>und</strong> Wettbewerbe. Dabei<br />
sollen nicht ausschließlich <strong>die</strong><br />
sportlichen Aspekte im Vordergr<strong>und</strong><br />
stehen. „Wir fördern besonders<br />
<strong>die</strong> Kameradschaft“, spricht<br />
Pape <strong>die</strong> vielen außersportlichen<br />
Aktivitäten an.<br />
Flugtage in unregelmäßigen<br />
Abständen<br />
Höhepunkte für den Luftsportverein<br />
sind immer wieder <strong>die</strong> großen<br />
öffentlichen Flugtage am Flugplatz<br />
Paterzell, <strong>die</strong> wegen des enormen<br />
Aufwands in unregelmäßigen Abständen<br />
stattfinden. Termine z<strong>um</strong><br />
Mitfliegen — egal ob Segelflug<br />
oder Motorsegler — bietet der Verein<br />
zudem auf Nachfrage<br />
vorwiegend am Wochenende<br />
<strong>und</strong> Feiertagen an.<br />
Damit man sich einmal ähnlich<br />
fühlen kann wie der fünffache<br />
Deutsche Meister Markus Feyerabend.<br />
Er flog bei den World Air<br />
Games seinen letzten Wettbewerb<br />
im Segelkunstflug <strong>und</strong> wechselt<br />
nun zu den Motorkunstfliegern.<br />
„Nach 14 Jahren im Segelkunstflug<br />
will ich mich nochmal von unten<br />
nach oben hocharbeiten, kämpfen<br />
<strong>und</strong> beißen“, sagt der 44 Jahre<br />
alte IT-Salesmanager. Einen erfolgreicheren<br />
Abschluss hätte er<br />
ka<strong>um</strong> finden können. tis<br />
In immenser Eigenleistung wurde <strong>das</strong> Vereinsgelände des LSV <strong>Weilheim</strong>-Peißenberg<br />
e.V. immer weiter ausgebaut.<br />
Die Medaille steht Ihnen gut: Markus Feyerabend (r.) <strong>und</strong> Ferenc Toth,<br />
amtierender Weltmeister Segelkunstflug aus Ungarn<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 37
Pflegeberufe — eine Branche im steten Wachst<strong>um</strong><br />
Ein generationenübergreifendes<br />
Projekt<br />
www.tassilo.de<br />
<strong>Tassilo</strong>land / Peißenberg | Von A wie<br />
Altenpfleger bis R wie Rettungsassistent:<br />
Wohl ka<strong>um</strong> eine Branche<br />
bietet ein so <strong>um</strong>fangreiches<br />
Berufsfeld wie <strong>die</strong> Pflege — <strong>und</strong><br />
ebenso gute Zukunftsaussichten.<br />
Laut Prognose des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes wird <strong>die</strong> Zahl der<br />
Pflegebedürftigen von derzeit r<strong>und</strong><br />
2,3 auf etwa 3,4 Millionen bis 2030<br />
ansteigen. Bedarf an gut ausgebildetem<br />
Personal wird es also immer<br />
geben. Allein — es fehlen auch hier<br />
<strong>die</strong> Fachkräfte.<br />
Wirft man einen Blick auf <strong>das</strong><br />
Image der Pflegeberufe, sind Nachteile<br />
schnell aufgezählt: viel Arbeit,<br />
schlechte Bezahlung, kein öffentliches<br />
Ansehen, eine fehlende Lobby.<br />
Der Nachwuchsmangel hier<br />
hat auch <strong>die</strong> Politik erreicht; eine<br />
Reform der Pflegeausbildung soll<br />
Rettung bringen. Im Gespräch stehen<br />
<strong>das</strong> Modell einer einheitlichen<br />
Gr<strong>und</strong>ausbildung, <strong>die</strong> sich in den<br />
ersten Jahren <strong>um</strong> <strong>das</strong> Allgemeinwissen<br />
in der Pflege drehen wird<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> später <strong>die</strong> Spezialisierung<br />
eines bestimmten Bereichs<br />
daraus vorsieht. Auch <strong>die</strong><br />
Möglichkeiten im akademischen<br />
Bereich sollen über <strong>die</strong>se<br />
Reform attraktiver gemacht werden,<br />
etwa Pflege als Stu<strong>die</strong>nfach an<br />
der Fachhochschule oder Universität<br />
oder ein duales Studi<strong>um</strong>.<br />
Mehr Ausbildungsangebote<br />
als Bewerber<br />
„Die Agentur für Arbeit unterstützt<br />
uns bei der Suche nach Nachwuchs<br />
oder fehlendem Fachpersonal“,<br />
bestätigt Peter Braun, Bereichsleiter<br />
Personal bei der Ök<strong>um</strong>enischen<br />
Sozialstation Oberland. Auch<br />
hier in der Station in Peißenberg<br />
können nicht immer alle offenen<br />
Ausbildungsstellen mit genügend<br />
Bewerbern besetzt werden. Das<br />
liege natürlich z<strong>um</strong> einen auch<br />
an der Eignung, <strong>die</strong>sen körperlich<br />
anspruchsvollen Beruf überhaupt<br />
ausüben zu können. Der Fachkräftemangel<br />
ist dennoch spürbar.<br />
„Wir versuchen mit Stellenausschreibungen<br />
oder der Teilnah-<br />
me an Jobmessen unseren Bedarf<br />
zu füllen“, sagt Braun. Ein Kraftakt<br />
bleibt es allemal. Über 300 Mitarbeiter<br />
sind derzeit in der Ök<strong>um</strong>enischen<br />
Sozialstation Oberland mit<br />
zentralem Sitz in Peißenberg beschäftigt,<br />
davon sind etwa 150 im<br />
Pflegebereich tätig.<br />
Die Pflege — eine<br />
erfüllende Tätigkeit<br />
Wer sich für <strong>die</strong>sen Beruf entschieden<br />
hat, macht ihn zu weiten<br />
Teilen auch aus Leidenschaft,<br />
kann Braun bestätigen. Und mehr<br />
noch. „Wir haben immer wieder<br />
Mitarbeiter, <strong>die</strong> sogar aus einer<br />
Familie stammen.“ Es komme gar<br />
nicht so selten vor, <strong>das</strong>s etwa <strong>die</strong><br />
Tochter den Beruf der Mutter ergreife,<br />
weil sie tiefe Einblicke in<br />
den auch oft erfüllenden Beruf<br />
quasi „frei Haus“ bekomme. Denn<br />
<strong>die</strong> Arbeit in der Pflege habe sehr<br />
viele schöne Seiten. „Die Nähe, <strong>die</strong><br />
man zu den Patienten bekommt,<br />
berührt viele unserer Mitarbeiter“,<br />
erzählt der Bereichsleiter, „gerade<br />
38 | tassilo
auf dem Dorf entstehen dadurch<br />
richtige Fre<strong>und</strong>schaften.“ Sich <strong>um</strong><br />
bedürftige Menschen zu kümmern,<br />
sei sehr befriedigend, der<br />
Arbeitsalltag selbst abwechslungsreich.<br />
Wer den Beruf erlernt hat,<br />
braucht sich in der Regel keine<br />
Sorgen <strong>um</strong> einen Arbeitsplatz zu<br />
machen. Im Gegenteil — der Bedarf<br />
an gut ausgebildetem Fachpersonal<br />
wird steigen. Als „generationenübergreifendes<br />
Projekt“ könne<br />
man gar <strong>die</strong> Pflege beschreiben:<br />
„Die Altersstruktur unserer Mitarbeiter<br />
geht von 18 Jahren bis z<strong>um</strong><br />
Eintritt ins Rentenalter“, fasst der<br />
Bereichsleiter Personal zusammen.<br />
Ortsnaher Einsatz,<br />
gute Zukunftsprognose<br />
Weiter profitieren <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
der Ök<strong>um</strong>enischen Sozialstation<br />
Oberland, <strong>die</strong> auch über Standorte<br />
in Schongau, <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
Murnau verfügt, vom ortsnahen<br />
Einsatz. Sie wohnen dort, wo<br />
auch ihr Arbeitsbereich zu finden<br />
ist. So erklärt sich für Peter Braun<br />
ebenfalls <strong>die</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s Umschüler<br />
aus anderen Bereichen,<br />
etwa dem Kaufmännischen, gerne<br />
in <strong>die</strong> Pflege wechseln. „Sie entscheiden<br />
sich bewusst für <strong>die</strong>sen<br />
Beruf“, bestätigt er. Eine weitere<br />
Stärke des Berufsbereichs ist<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> zu leistende<br />
St<strong>und</strong>enzahl an <strong>die</strong> persönlichen<br />
Bedürfnisse anzupassen. Gerade<br />
hier kann gut auf Teilzeitbeschäftigung<br />
zugegriffen werden — <strong>und</strong><br />
ermöglicht es so gut ausgebildeten<br />
Frauen, <strong>die</strong> aus familiären Gründen<br />
nicht Vollzeit arbeiten können,<br />
dem aktiven Arbeitsmarkt nicht<br />
verloren zu gehen.<br />
Das Mindestalter für den Einstieg<br />
als Auszubildender in <strong>die</strong> Pflege<br />
liegt bei 16 Jahren, der Schulabschluss<br />
Mittlere Reife ist ebenso<br />
Voraussetzung. Schon im Rahmen<br />
von Praktika können Schüler in <strong>die</strong><br />
Branche „schnuppern“ <strong>und</strong> erste<br />
Eindrücke sammeln. Die Ausbildung<br />
selbst gliedert sich in einen<br />
schulischen Teil an spezifischen<br />
Berufsfachschulen <strong>und</strong> einen<br />
praktischen Teil, etwa in einem<br />
Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung.<br />
Etliche Internetseiten,<br />
darunter <strong>die</strong> des Deutschen Berufsverbandes<br />
für Pflegeberufe (www.<br />
dbfk.de), geben f<strong>und</strong>ierte Einblicke<br />
in <strong>das</strong> <strong>um</strong>fangreiche Berufsbild. rp<br />
Schongauer Lions fördern Hospizverein<br />
Geld für eine gute Sache<br />
Polling | Der stets aktive Lions-Club<br />
Schongau-Pfaffenwinkel organisiert<br />
im Jahresverlauf regelmäßig<br />
Veranstaltungen mit großem Zuspruch,<br />
bei denen immer wieder<br />
finanzielle Beträge für wohltätige<br />
Zwecke erzielt werden. Neben<br />
der festen Einrichtung des Büchermarktes<br />
an Marktsonntagen,<br />
Ständen am Weihnachtsmarkt <strong>und</strong><br />
verschiedenen kulturellen Veranstaltungen,<br />
ist vor allem <strong>die</strong> alle<br />
zwei Jahre stattfindende Oldtimer-<br />
Rallye „Pfaffenwinkel-Classic“ ein<br />
absolutes Highlight der Arbeit.<br />
Michael Walter (ganz rechts auf<br />
dem Foto) <strong>und</strong> Reiner Heuberger<br />
(2.v.l.), beide im Organisationsteam<br />
der Rallye 2015, hatten sich mit ihren<br />
Mitstreitern dazu entschieden,<br />
<strong>die</strong>smal den Hospizverein zu unterstützen.<br />
„Die Arbeit, <strong>die</strong> hier geleistet<br />
wird, ist unglaublich wichtig.<br />
Die meisten denken, sie betrifft<br />
<strong>die</strong>ses Thema nicht — <strong>und</strong> ganz<br />
plötzlich ist es da <strong>und</strong> verändert<br />
<strong>das</strong> Leben komplett“, bekräftigt<br />
Heuberger <strong>die</strong> Bedeutung <strong>die</strong>ser<br />
Einrichtung für <strong>die</strong> ganze Region.<br />
Die Vorsitzende des Hospizvereins,<br />
Renate Dodell, nahm nun kürzlich<br />
mit dem Leiter der Einrichtung,<br />
Karlheinz Gaisbauer, eine Spende<br />
in Höhe von 8 000 Euro von den<br />
Schongauer Lions entgegen. „Das<br />
Geld wird in unseren neuen Film<br />
über unser Hospiz <strong>und</strong> <strong>die</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Arbeit verwendet“, so<br />
<strong>die</strong> Vorsitzende. Sicher eine gute<br />
Investition, denn mit dem Film könne<br />
man <strong>die</strong> Arbeit sehr anschaulich<br />
vermitteln, <strong>und</strong> vielleicht auch den<br />
einen oder anderen Ehrenamtlichen<br />
gewinnen. Noch im Frühjahr<br />
soll der neue Film der Öffentlichkeit<br />
präsentiert werden. Nähere<br />
Informationen z<strong>um</strong> Hospizverein auf<br />
www.hospiz-pfaffenwinkel.de. op<br />
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Der legendäre Flügeltürer von Daimler-Benz ist heute in Polling heimisch<br />
Rückkehr einer Ikone ins Kloster<br />
Polling | Manchmal gesellen sich<br />
Begriffe <strong>und</strong> Orte auf w<strong>und</strong>ersame<br />
Weise neu zueinander:<br />
Gemeinhin gehören Ikonen in<br />
Klöster. Eine „Ikone der Automobilgeschichte“<br />
nennen Liebhaber<br />
historischer Fahrzeuge wieder<strong>um</strong><br />
den Mercedes-Benz 300 SL. Der<br />
legendäre Flügeltürer ist heute<br />
im Kloster Polling zuhause: Anfang<br />
<strong>2016</strong> standen 80 Exemplare<br />
in den Rä<strong>um</strong>en von „HK Engineering“,<br />
der weltweit einzigen<br />
Firma, <strong>die</strong> ausschließlich den<br />
300 SL restauriert. Verantwortlich<br />
dafür, <strong>das</strong>s Ikonen <strong>und</strong> Kloster in<br />
neuer Verbindung stehen, ist Hans<br />
Kleissl. Vor 28 Jahren erwarb er<br />
<strong>die</strong> Wirtschaftsgebäude des Klosterhofs.<br />
Seither hat er sie denkmalgerecht<br />
saniert <strong>und</strong> nach <strong>und</strong><br />
nach Büros, Werkstätten, einen<br />
Ausstellungra<strong>um</strong>, <strong>das</strong> „weltgrößte<br />
300 SL-Ersatzteillager“ <strong>und</strong> eine<br />
klimatisierte Großgarage für <strong>die</strong><br />
Fahrzeuge eingerichtet.<br />
Für Markus Wilhelm, der Gruppen<br />
durch den Betrieb führt, ist vor<br />
allem eines wichtig zu betonen:<br />
„Wir bringen den 300 SL zurück<br />
auf <strong>die</strong> Straße.“ Bei <strong>die</strong>sen Worten<br />
leuchten seine Augen. Denn er ist<br />
auch zuständig für den Transport<br />
der Liebhaberstücke, vom <strong>und</strong><br />
z<strong>um</strong> K<strong>und</strong>en, hinter dem Lenkrad<br />
oder auf speziellen Transportern.<br />
Das Privileg, den 300 SL, „eine<br />
Maschine, <strong>die</strong> dich anfaucht“,<br />
zu steuern, genießt der gelernte<br />
Krankenpfleger <strong>und</strong> ehemals freiberufliche<br />
Tontechniker seit acht<br />
Jahren: „Ich hoffe, bald <strong>die</strong> eine<br />
Million Kilometer voll zu bekommen“,<br />
sagt er. Zugleich weiß er<br />
<strong>um</strong> seine Verantwortung: „Hätte<br />
ich einen Unfall, könnte ich mir<br />
<strong>das</strong> nie verzeihen, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Firma<br />
wohl auch nicht ...“<br />
Zehn Prozent des 300 SL<br />
gelten als verschollen<br />
Um <strong>die</strong> 8,5 Millionen Euro bezahlen<br />
Sammler für eine Voll-<br />
Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>-Version des 300 SL —<br />
„in nicht einmal gutem Zustand“,<br />
weiß Wilhelm. Gebaut wurden<br />
davon 29 Stück, 25 existieren<br />
noch. Der Preis für einen „normalen“<br />
Flügeltürer liege „bei einer<br />
Million oder darüber“.<br />
Aus der<br />
Serienfertigung<br />
habe Daimler-<br />
Benz 1100 in den USA<br />
verkauft, dazu ein paar in<br />
Deutschland, Großbritannien,<br />
Argentinien. Vom Roadster, der<br />
Version mit offenem Verdeck,<br />
wurden zwischen 1957<br />
<strong>und</strong> 1962 genau<br />
1 858 produ-<br />
Heinz Kleissl vor einem Cadillac aus den 1930er-Jahren im Pollinger Klosterhof,<br />
den er vor 28 Jahren für seine Firma HK Engineering erwarb <strong>und</strong><br />
seither denkmalgerecht saniert hat.<br />
ziert. Wo sie sich befinden, wer<br />
sie besitzt, <strong>das</strong> weiß Heinz Kleissl.<br />
„Die Dunkelziffer, Autos, von<br />
denen wir bisher nicht wissen, wo<br />
sie sind, liegt bei zehn Prozent“,<br />
präzisiert Wilhelm.<br />
Selbstverständlich seien <strong>die</strong> Autos<br />
eine Geldanlage <strong>und</strong> stünden in<br />
Tiefgaragen. Doch schwärmt er vor<br />
allem von K<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> den 300 SL<br />
fahren. Einer benutze ihn im regulären<br />
Straßenverkehr, seit 280 000<br />
Kilometern. Solche <strong>und</strong> viele andere<br />
Anekdoten hat Heinz Kleissl<br />
gesammelt. Weltweit gilt er als<br />
prof<strong>und</strong>ester Kenner der Sammler-<br />
<strong>und</strong> Käufer-Szene. Wilhelm<br />
dok<strong>um</strong>entiert <strong>die</strong> Geschichten, potenzielle<br />
Käufer möchten sie erfahren.<br />
Und sie machen sich gut beim<br />
R<strong>und</strong>gang im Klosterhof. In einem<br />
kleinen Werkra<strong>um</strong> gleich neben<br />
dem Eingang werden Reifen montiert,<br />
<strong>die</strong> ein Hersteller für den<br />
300 SL bis heute produziert, wenn<br />
HK Engineering welche braucht.<br />
Herzstück des Flügeltürers ist der<br />
Motor. Deshalb übernahm Kleissl<br />
2011 den Maschinenpark eines<br />
Instandsetzungsbetriebes in <strong>Weilheim</strong>,<br />
der bis dahin den Pollingern<br />
zugearbeitet hatte — samt den<br />
Spezialisten <strong>um</strong> Abteilungsleiter<br />
Erwin Mayer. Sie zerlegen jeden<br />
Motor in seine Einzelteile, vermessen<br />
Kurbelwellen, richten sie, bohren<br />
Motorblöcke aus, begutachten<br />
<strong>und</strong> katalogisieren jede Schraube.<br />
„Mit Kfz-Mechatronikern wüssten<br />
wir nichts anzufangen, aber auch<br />
normale Mechaniker wären verloren“,<br />
sagt Wilhelm. Handwerkliche<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Wissen sind in<br />
den knapp drei Jahrzehnten im-<br />
40 | tassilo
mens gewachsen, „<strong>und</strong> wir haben<br />
keine große Personalfluktuation“.<br />
Deutlich wird <strong>die</strong>s besonders in<br />
Karosserieabteilung, Lackiererei,<br />
Montagewerkstatt <strong>und</strong> Ersatzteillager:<br />
Die Teams, „Russen, Ungarn,<br />
Tschechen, Deutsche — <strong>und</strong><br />
Bayern“ (Wilhelm), stecken immer<br />
wieder <strong>die</strong> Köpfe zusammen angesichts<br />
verrosteter Rahmenrohre,<br />
verbeulter Bleche, beschädigter<br />
Oberflächen, auf der Suchen nach<br />
Möglichkeiten, sie originaltreu zu<br />
restaurieren <strong>und</strong> mit Originalteilen<br />
zu reparieren. „Unsere Mitarbeiter<br />
verbindet Mut <strong>und</strong> Leidenschaft —<br />
<strong>und</strong> manchmal auch Schweiß, Blut<br />
<strong>und</strong> Tränen“, sagt Wilhelm.<br />
Eine völlig normale Autowerkstatt - wären da nicht <strong>die</strong> besonderen<br />
Oldtimer, <strong>die</strong> wieder fit gemacht werden für <strong>die</strong> Straße, vorne ein<br />
Roadster, rechts ein 300 SL-Flügeltürer.<br />
Bezugsstoffe webt eine<br />
Familie in Österreich<br />
Jüngste Abteilung ist <strong>die</strong> Sattlerei,<br />
<strong>die</strong> 2012 neu eingerichtet wurde:<br />
Hier hängen Leder für Sitzbezüge<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Innenauskleidung, gegerbt<br />
mit Verfahren aus der Bauzeit des<br />
300 SL. Ein Familienbetrieb in Österreich<br />
webt außerdem Bezugsstoffe<br />
nach den Mercedes-Mustern<br />
aus den 1950er-Jahren. Mit dem legendären<br />
Flügeltürer war Daimler-<br />
Benz nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
<strong>die</strong> Rückkehr in den internationalen<br />
Rennsport gelungen. Siege über<br />
Ferrari, Maserati oder Lancia — bei<br />
Langstreckenrennen wie den „24<br />
St<strong>und</strong>en von Le Mans“, der „Mille<br />
Miglia“ in Italien, <strong>und</strong> vor allem<br />
bei der „Carrera Panamericana“ —<br />
hatten <strong>die</strong> Fantasien des amerikanischen<br />
Generalimporteurs Max<br />
Hoffmann beflügelt. Doch erst sein<br />
Versprechen, 1 500 Fahrzeuge in<br />
den USA an Privatleute verkaufen<br />
zu können, bewog Daimler-Benz,<br />
den 300 SL in Serie zu bauen. Alfred<br />
Hitchcock, Yul Brunner, Sophia<br />
Loren besaßen einen 300 SL. Und<br />
Prominenz war Anfang <strong>2016</strong> in der<br />
Garage in Polling wieder zu Gast —<br />
ein weinroter Flügeltürer, der einst<br />
Formel 1-Impressario Bernie Ecclestone<br />
gehört hatte. Nur eine von<br />
vielen Ikonen-Geschichten. ts<br />
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der wertvollen „Ikonen der Automobilgeschichte“.<br />
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Geschichten über den Pfaffenwinkel<br />
Ein Hauch vom Para<strong>die</strong>s<br />
> > > Buch-Verlosung<br />
„tassilo“ verlost drei Pfaffenwinkelbücher<br />
„Ein Hauch von Para<strong>die</strong>s“. Wer ein<br />
Buch gewinnen möchte, schickt eine<br />
Postkarte mit dem Stickwort „Pfaffenwinkel“<br />
an tassilo, Birkland 40, 86971 Peiting<br />
oder eine E-Mail an info@tassilo.de. Die<br />
Gewinner werden im Losverfahren ermittelt,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong> <strong>2016</strong>.<br />
Pfaffenwinkel | „Wen Gott lieb hat,<br />
den lässt er fallen in <strong>die</strong>s Land.“<br />
Beim Durchblättern des neuen<br />
Pfaffenwinkelbuches von Manfred<br />
Amann <strong>und</strong> Hubert Mayer — beide<br />
aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck<br />
— kommt man unweigerlich<br />
zu <strong>die</strong>sem Schluss. Eine bildgewaltige<br />
Liebeserklärung an unsere<br />
Heimat, facettenreich <strong>und</strong> tiefgehend.<br />
Es gehört mit z<strong>um</strong> Besten,<br />
was darüber erschienen ist. „Im<br />
ohnehin reizvollen Alpenvorland<br />
gibt es einen Landstrich, von dem<br />
man glauben möchte, der liebe<br />
Gott habe ihn besonders liebevoll<br />
modelliert <strong>und</strong> zusätzlich noch<br />
mit kulturellen Schönheiten reich<br />
gesegnet“, stellt Autor Manfred<br />
Amann fest. Zusammen mit dem<br />
leidenschaftlichen Fotografen Hubert<br />
Mayer hat er in mehrjähriger<br />
Recherchearbeit <strong>die</strong> Geheimnisse<br />
von Land <strong>und</strong> Leuten aufgespürt.<br />
„Hier fanden wir viele Menschen,<br />
<strong>die</strong> sich noch eine Arbeit für ein<br />
Fest machen“, zeigt sich Mayer<br />
beim Ulrichsritt oberhalb des Biberschwöller<br />
Sees geradezu begeistert.<br />
Das Bild mit Vorreiter Florian<br />
Echtler ziert jetzt den Einband<br />
des Buches, <strong>und</strong> vergleicht man es<br />
mit dem von Paul Ernst Rattelmüller<br />
aus den 1950er-Jahren,<br />
meint man gar, <strong>die</strong> Zeit sei<br />
stehen geblieben. So drängte<br />
sich der Titel „Ein Hauch<br />
vom Para<strong>die</strong>s“ geradezu auf.<br />
Einzigartig <strong>die</strong> Juwelen der<br />
Natur, zu denen nicht nur<br />
<strong>die</strong> Ammer als landschaftlich<br />
schönster Wildfluss<br />
Deutschlands zählt. Wahre<br />
W<strong>und</strong>erdinge entdeckten<br />
<strong>die</strong> beiden zwischen dem<br />
Auerberg <strong>und</strong> den Osterseen.<br />
Für <strong>das</strong> Kapitel Braucht<strong>um</strong><br />
blickte Hubert Mayer<br />
nicht nur dem Herrgottschnitzer<br />
Georg Messmer<br />
monatelang bei seiner Arbeit<br />
über <strong>die</strong> Schulter <strong>und</strong><br />
begleitete <strong>die</strong> Peitinger<br />
Christkindlwiaga von Haus<br />
zu Haus. Altüberliefertes<br />
wie <strong>die</strong> Leonhardiritte fanden<br />
ebenso Platz wie neues Spektakel,<br />
etwa <strong>das</strong> Kanapeeschlittenrennen<br />
am Peitinger Schnaidberg.<br />
Die Perspektiven der nahezu 650<br />
Bilder sind so gewählt, <strong>das</strong>s der<br />
Betrachter oft den Eindruck hat, er<br />
sei unmittelbar dabei beim Kirta-<br />
Hutschn in Raisting, dem Rottenbucher<br />
Fohlenmarkt oder der<br />
st<strong>um</strong>men Prozession in Vilgertshofen.<br />
Das Maiba<strong>um</strong>aufstellen<br />
in Birkland<br />
wurde bewusst ausgewählt,<br />
weil hier noch<br />
ausschließlich mit Muskelkraft<br />
(Irxenschmalz)<br />
gearbeitet wird. Die<br />
Bilder vom Auffahrtstag<br />
Pfaffenwinkel - Ein Hauch vom Para<strong>die</strong>s,<br />
239 Seiten, Hardcover, etwa 650 Farbabbildungen,<br />
Volk Verlag München, ISBN 978-3-<br />
86222-194-3, 27,90 Euro.<br />
(Christi Himmelfahrt)<br />
sind eine bleibende<br />
Erinnerung an den<br />
früheren Rottenbucher<br />
Mesner Josef Lindauer.<br />
Wiewohl sich viele Bürger<br />
aus der Region in <strong>die</strong>sem Buch<br />
wiederfinden. Sei es nun bei den<br />
Wallfahrten der fünf Trachtengaue,<br />
der Glockenweihe auf dem Hohenpeißenberg,<br />
den Bruderschaftsfesten<br />
in Pähl, Wessobrunn <strong>und</strong><br />
der Wies, dem Bezirksmusikfest<br />
in Rottenbuch oder dem Rosstag<br />
in Burggen. In den Pfaffenwinkler<br />
Geschichte(n) haben <strong>die</strong> Autoren<br />
<strong>die</strong> historische Entwicklung der<br />
Region von der Steinzeit über <strong>die</strong><br />
Kelten, Welfen <strong>und</strong> Staufer bis<br />
heute veranschaulicht. Die Römer<br />
sind noch allgegenwärtig, sei es<br />
als historische Reiter beim Georgiritt<br />
auf dem Auerberg oder der<br />
Gruppe „Populares Vindelicenses“<br />
bei der Eröffnung der Villa<br />
Rustica in Peiting. Ferner wird eine<br />
Vielzahl von Sagen <strong>und</strong> Legenden<br />
aufgearbeitet. Überall findet man<br />
zudem wertvolle Hinweise für einen<br />
Ausflug <strong>und</strong> Anregungen für<br />
eine intensivere Beschäftigung. hg<br />
42 | tassilo
<strong>Weilheim</strong>er Gartenbauer ist Züchter der robusten Apfelsorte „Berleis“<br />
Saftig-süß dem Hagel trotzen<br />
<strong>Weilheim</strong> | Im Jahr 2008 bekam<br />
Matthias Markl Post vom B<strong>und</strong>essortenamt<br />
in Hannover. In dem<br />
Brief stand, <strong>das</strong>s sein „Berleis“ offiziell<br />
als eigenständige Apfelsorte<br />
anerkannt wurde. Darauf ist der<br />
inzwischen 88 Jahre alte, langjährige<br />
Vorstand des Gartenbauvereins<br />
<strong>Weilheim</strong> bis heute stolz.<br />
Denn es ist nicht selbstverständlich,<br />
<strong>das</strong>s ein Privatmann z<strong>um</strong><br />
„Schöpfer“ einer Obstsorte erklärt<br />
wird. Und der behördlichen Feststellung<br />
ging langjähriges Tüfteln<br />
voraus.<br />
Erste Kreuzungen<br />
in den 1990er-Jahren<br />
„Große Obstzuchtbetriebe arbeiten<br />
mit bis zu 10 000 Apfelkernen, ich<br />
habe mit sieben Kernen begonnen“,<br />
erzählt Markl. Seine Kreuzungen<br />
startete er in den 1990er-<br />
Jahren, 2003 war er überzeugt,<br />
ein Ergebnis vorweisen zu können.<br />
Vier „Versuchsbä<strong>um</strong>e“ samt einer<br />
ausführlichen Beschreibung der Eigenschaften<br />
des Berleis brachte er<br />
in den Lehr- <strong>und</strong> Beispielsbetrieb<br />
für Obstbau in Deutenkofen, der<br />
dem B<strong>und</strong>essortenamt zuarbeitet.<br />
Ihre Füße auch in der<br />
Wander- <strong>und</strong> Laufschuhe<br />
von Dynafit, Hanwag <strong>und</strong> Salewa<br />
-komfortabel, leicht <strong>und</strong> stabil-<br />
Schon zwei bis drei Jahre nach der Pflanzung bringt der unempfindliche<br />
<strong>und</strong> pflegeleichte „Berleis“ reichen Ertrag, wie Matthias Markl in seinem<br />
Hausgarten in <strong>Weilheim</strong> zeigen kann.<br />
Letzte Motivation, den Schritt als<br />
Einzelkämpfer zu tun, sei „ein<br />
Schlüsselerlebnis 2003 im Lehrgarten<br />
des Gartenbauvereins“<br />
gewesen. Auf dessen Streuobstwiese<br />
standen etwa 200 Bä<strong>um</strong>e,<br />
auch Berleis, als im Juni ein<br />
Sturm über <strong>die</strong> Anlage fegte. Hagelkörner<br />
zerschlugen <strong>die</strong> Ba<strong>um</strong>kronen<br />
auf der Wetterseite, in<br />
der Folge warfen sie viele Früchte<br />
ab, <strong>die</strong> sie angesetzt hatten.<br />
„Der Berleis hat als einziger <strong>die</strong><br />
Äpfel behalten, <strong>die</strong> Verletzungen<br />
sind vernarbt, im Herbst konnte<br />
ich ernten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Äpfel noch<br />
im Februar essen“, erinnert sich<br />
Markl. Anderes Obst, <strong>das</strong> Schaden<br />
genommen hatte, vielleicht noch<br />
geerntet werden konnte, war da<br />
längst verfault.<br />
Für Markl stand fest, <strong>das</strong>s seine<br />
Sorte „sturmfest“ ist, <strong>die</strong> Äpfel<br />
also nicht abfallen. Ein wichtiger<br />
Aspekt in der Beschreibung für<br />
Deutenkofen. Zweiter Pluspunkt:<br />
Die Äpfel können Mitte Oktober<br />
gleichzeitig geerntet werden.<br />
Einem Obstbauern erspart <strong>die</strong>s<br />
viel Arbeitszeit. Wie er auch Geld<br />
spart, weil der Berleis ohne Pestizide<br />
oder Herbizide gedeiht.<br />
„Ein idealer Plantagenapfel, der<br />
inzwischen auch am Bodensee<br />
<strong>und</strong> in Südtirol geschätzt wird“,<br />
freut sich Markl. Die Bä<strong>um</strong>e wachsen<br />
mit bequemer Erntehöhe als<br />
Halbstamm oder eignen sich als<br />
Spalierobst.<br />
Ausgangspunkt der Züchtung war<br />
der „Rote Eiser“ als Vatersorte,<br />
<strong>die</strong> schon im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert beschrieben<br />
wurde. Markl hörte davon<br />
erstmals 1947: „Ich habe in der<br />
Tierzucht gearbeitet <strong>und</strong> bin viel<br />
r<strong>um</strong>gekommen in Oderding, Peißenberg,<br />
den Ammerhöfen, Forst,<br />
Wessobrunn.“ Auf Bauernhöfen<br />
stieß er immer wieder auf den Roten<br />
Eiser <strong>und</strong> stellte fest, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
in guten Händen!<br />
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Bä<strong>um</strong>e überall im Pfaffenwinkel<br />
wuchsen. „Sie hatten keine bevorzugten<br />
Lagen“, ein Hinweis auf<br />
<strong>die</strong> Unempfindlichkeit des Eisers.<br />
Landwirte bestätigten ihm außerdem,<br />
<strong>das</strong>s sie gut zu lagern <strong>und</strong> zu<br />
verwerten sind.<br />
Zwei Gärten mit<br />
je 100 Bä<strong>um</strong>en<br />
Als Muttersorte wählte Markl „den<br />
Berlepsch — wegen seiner inneren<br />
Werte“, wie er sagt. Das Fleisch ist<br />
fest, saftig, säuerlich-süß, außerdem<br />
enthält der Berlepsch viel Vitamin<br />
C. Markl gelang, <strong>die</strong> Eigenschaften<br />
von „Vater <strong>und</strong> Mutter“ zu<br />
vereinen — <strong>und</strong> ihre Namen. Heute<br />
betreut der <strong>Weilheim</strong>er Rentner<br />
zwei Gärten mit je 100 Berleisbä<strong>um</strong>en.<br />
Dazu seinen eigenen Hausgarten<br />
<strong>und</strong> den seiner Tochter mit<br />
nochmal weit über 100 Bä<strong>um</strong>en.<br />
Auch in der städtischen Streuobstanlage<br />
ist Markl bei Ba<strong>um</strong>schnitt<br />
<strong>und</strong> Ernte immer noch anzutreffen.<br />
Wer <strong>die</strong>ses Frühjahr einen<br />
Berleis im eigenen Garten pflanzen<br />
möchte, bekommt ihn in der<br />
Ba<strong>um</strong>schule vom Gartenmarkt<br />
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27. Februar <strong>2016</strong>, 14 -17 Uhr<br />
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3. Mai <strong>und</strong> 4. Mai <strong>2016</strong>, 13:30 -18:30 Uhr<br />
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Handgemachte Musik aus dem Pfaffenwinkel<br />
Keine Langeweile beim<br />
Orchester Kurzweil<br />
Pfaffenwinkel | Bayern3-Moderatorin<br />
Claudia Finger-Erben bezeichnet<br />
sie als „kernig, kraftvoll,<br />
leidenschaftlich — <strong>und</strong> auch noch<br />
echt lustig“: Die fünf Musiker vom<br />
Orchester Kurzweil aus dem Pfaffenwinkel.<br />
Aus einer „Riesenlust<br />
auf handgemachte Musik heraus“,<br />
wie es <strong>die</strong> Bandmitglieder beschreiben,<br />
hatten sie sich im Jahr<br />
2006 formiert. Seitdem versuchen<br />
sie, ihre Spielfreude auf <strong>das</strong> Publik<strong>um</strong><br />
zu übertragen — mit Erfolg.<br />
Eine Reise<br />
durch <strong>die</strong> Genres<br />
Die Formation musikalisch einzuordnen,<br />
ist schlicht unmöglich.<br />
Ob Folk, Bluegrass oder russische<br />
Polka, ein Konzert mit dem Quintett<br />
nimmt <strong>die</strong> Zuhörer mit auf<br />
eine wilde Reise durch <strong>die</strong> Genres.<br />
Garniert mit dem ein oder<br />
anderen Schmunzler zwischen<br />
den Liedern, beweisen <strong>die</strong> Männer,<br />
<strong>das</strong>s sie sich auf der Bühne<br />
nicht allzu ernst nehmen. Neben<br />
Eigenkompositionen spielt <strong>die</strong><br />
Band auch Evergreens, in neuem<br />
Gewand verpackt, „wie man sie<br />
noch nie gehört hat, aber unbedingt<br />
wieder hören will“, wie<br />
Finger-Erben schwärmt.<br />
Ein riesiges<br />
Instr<strong>um</strong>enten-Repertoire<br />
Den Klassiker „Mei Huad, der hat<br />
drei Löcher“, geben sie etwa in<br />
fetzigen Rock’n’Roll-So<strong>und</strong> z<strong>um</strong><br />
Besten. Ein Song, mit dem man<br />
laut eigener Aussage <strong>die</strong> Band am<br />
besten kennen lerne, da dort alles<br />
drin sei, was <strong>die</strong> Musik ausmacht.<br />
Ein Blick auf <strong>das</strong> Instr<strong>um</strong>enten-Repertoire,<br />
aus welchem <strong>die</strong> Musiker<br />
auf der Bühne schöpfen, zeigt: Der<br />
Begriff Orchester im Namen kommt<br />
nicht von ungefähr. Während der<br />
Böbinger Christian Schmid singt,<br />
Gitarre spielt, mit den Füßen <strong>das</strong><br />
Schlagwerk be<strong>die</strong>nt <strong>und</strong> in seine<br />
M<strong>und</strong>harmonika bläst, zupft der<br />
Peitinger Tom Härtel am Kontraoder<br />
E-Bass. Franz Schuster (Böbing)<br />
wechselt zwischen Keyboard<br />
<strong>und</strong> Akkordeon <strong>und</strong> Robert Schmid<br />
(Rottenbuch) zeigt wahlweise<br />
an Posaune, Saxofon, Flöte oder<br />
Waschbrett sein Können. Markus<br />
Huber aus Huglfing, mit seinen 41<br />
Jahren gewissermaßen <strong>das</strong> „Nesthäkchen“<br />
der Band, singt, spielt<br />
Geige oder auf der Mandoline.<br />
Zu den Höhenpunkten in der<br />
Band-Historie zählen neben den<br />
R<strong>und</strong>funktagen auf der Nürnberger<br />
Burg, dem Bavaria Filmstudio<br />
Sommerfest der Rosenheim Cops<br />
auch ein Open Air mit „Quadro<br />
Nuevo“. Wer regional beim Erlebnis<br />
Orchester Kurzweil hautnah<br />
dabei sein möchte, ist am 15. <strong>April</strong><br />
ab 20 Uhr in <strong>die</strong> Waldstraße in<br />
Huglfing eingeladen. Zudem sind<br />
sie am 4. Mai im Zuge des „Kulturfrühlings<br />
<strong>2016</strong>“ im Schwabbrucker<br />
Kuhstall zu Gast. Langeweile ausgeschlossen.<br />
<br />
tis<br />
> > > CD-Verlosung<br />
„tassilo“ verlost drei CDs<br />
„Mei Huad“ vom Orchester<br />
Kurzweil. Wer eine Scheibe<br />
gewinnen möchte, schickt bis<br />
15. <strong>März</strong> eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „Kurzweil“<br />
an tassilo, Birkland 40, 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail mit<br />
selbigem Stichwort an info@<br />
tassilo.de. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Wie immer<br />
entscheidet <strong>das</strong> Los.<br />
44 | tassilo
Das tassilo-Heimaträtsel<br />
Das Schloss<br />
im Grünen<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Die Gegend r<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>, Ammersee <strong>und</strong> Starnberger<br />
See versteckt so manche<br />
Perle historischer Baukunst. Einen<br />
solchen Schatz der Region zeigt<br />
nebenstehender Ausschnitt einer<br />
Postkarte aus dem Jahr 1912. Im<br />
aktuellen „tassilo“-Heimaträtsel<br />
suchen wir nun Leserinnen <strong>und</strong><br />
Leser, <strong>die</strong> regionale geografische<br />
Kenntnisse mit dem entsprechenden<br />
geschichtlichen Hintergr<strong>und</strong><br />
verbinden.<br />
Denn wir möchten gerne wissen,<br />
wie <strong>das</strong> Bauwerk auf unserer<br />
Postkarte heißt, welches im Stil<br />
des Neobarocks mit Elementen<br />
des Jugenstils errichtet wurde. Zudem<br />
wüssten wir gern den Namen<br />
des Sees, an welchem sich <strong>das</strong><br />
Schloss befindet <strong>und</strong> auf dem in<br />
unserer Abbildung zwei Schwäne<br />
<strong>die</strong> Ruhe genießen. Und abschließend<br />
interessiert uns der Nachname<br />
jenes <strong>um</strong>strittenen Staatschefs<br />
aus früheren Zeiten, der für kurze<br />
Zeit — lediglich vier Tage — in dem<br />
Schloss lebte.<br />
Sollten Sie unsere dreiteilige Frage<br />
korrekt beantworten können,<br />
schicken Sie eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
an „tassilo“, Birkland 40 in 86971<br />
Peiting. Oder eine entsprechende<br />
E-Mail mit vollständiger Anschrift<br />
an info@tassilo.de. Der Rechtsweg<br />
ist wie immer ausgeschlossen.<br />
Auch <strong>die</strong>ses Mal entscheidet<br />
<strong>das</strong> Los über <strong>die</strong> Gewinner. Einsendeschluss<br />
ist der 15. <strong>März</strong> <strong>2016</strong>.<br />
Zu gewinnen gibt es erneut fünf<br />
Badewelt-Familienkarten für <strong>das</strong><br />
„Plantsch — Badespaß <strong>und</strong> Saunaland“<br />
in Schongau. Montag bis<br />
Donnerstag öffnet <strong>das</strong> Bad jeweils<br />
von 13 bis 22 Uhr, Freitag bis<br />
Sonntag sowie an Feier- <strong>und</strong> Ferientagen<br />
von 9 bis 22 Uhr. In den<br />
Sommermonaten (1. Mai bis Mitte<br />
September) hat <strong>das</strong> Schongauer<br />
Freizeitbad täglich von 9 bis 21 Uhr<br />
geöffnet.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern<br />
viel Erfolg bei unserem aktuellen<br />
Heimaträtsel.<br />
tis<br />
> > > Die Auflösung des letzten Heimaträtsels<br />
„Aufgetürmt“ lautete <strong>die</strong> Überschrift über dem Heimaträtsel der letzten Ausgabe, hatten wir doch<br />
passenderweise nach jener Ortschaft gefragt, in welcher sich ein markanter Turm befindet. Und zusätzlich<br />
wollten wir noch dessen (ehemalige) Funktion wissen. Die korrekte<br />
Lösung war selbstverständlich der Bernrieder Wasserturm.<br />
Die Menge an Einsendungen überrascht uns stets aufs Neue. Das<br />
Los meinte es <strong>die</strong>smal gut mit Andrea Hälterlein aus Haunshofen,<br />
Sonja Engelhard aus Feldafing, Katharina Waibl aus Dießen, Sabine<br />
Schulze-Hädrich aus <strong>Weilheim</strong> sowie Antoinette Kemmer<br />
aus Bernried. Die — zufälligerweise — fünf Damen dürfen sich<br />
über je eine Familienkarte fürs Plantsch freuen.<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 45
„RegenWurmOrakl“ im Original Murnauer Bauerntheater<br />
Fideles L<strong>um</strong>pengesindel<br />
im Grießbräu<br />
Murnau | Das fidele L<strong>um</strong>pengesindel<br />
Lotti <strong>und</strong> L<strong>um</strong>pi lebt in einer<br />
schäbigen Hütte am Froschsee.<br />
Das skurrile Ehepaar hält wenig<br />
von Hygiene, dafür mehr davon,<br />
seine Mitmenschen auszuschmieren.<br />
Da kommt es sehr gelegen,<br />
<strong>das</strong>s plötzlich manche Leute überzeugt<br />
sind, <strong>die</strong> beiden könnten<br />
aus Regenwürmern <strong>die</strong> Zukunft<br />
vorhersagen. Dass ihnen unerwartet<br />
Familienzuwachs ins Haus<br />
steht, haben ihnen <strong>die</strong> Würmer<br />
aber nicht vorhergesagt.<br />
Über 110-jährige<br />
Theatertradition<br />
Die Kurzbeschreibung für <strong>das</strong> „RegenWurmOrakl“<br />
liest sich äußerst<br />
vergnüglich, ein heiterer Abend<br />
scheint vorprogrammiert. Dafür<br />
sorgen möchte letztlich <strong>das</strong> Orginal<br />
Murnauer Bauerntheater,<br />
<strong>das</strong> den Schwank in drei Akten<br />
von Ralph Wallner Ende <strong>März</strong><br />
<strong>und</strong> Anfang <strong>April</strong> auf <strong>die</strong> Bühne<br />
bringt. Auf eine über 110-jährige<br />
Geschichte kann <strong>das</strong> Murnauer<br />
> > > Karten-Verlosung<br />
Theater mittlerweile zurückblicken.<br />
Von den derzeit r<strong>und</strong> 40 Mitgliedern<br />
sind etwa 30 aktiv. Das heißt,<br />
sie kümmern sich <strong>um</strong> Musik, Bühnenausstattung,<br />
Fotos oder fungieren<br />
als Spieler. Einige gestalten<br />
den jährlichen Starkbieranstich<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> traditionelle „Dablecken“<br />
im Griesbräu. R<strong>und</strong> acht Vorstellungen<br />
im Jahr, vier im Frühjahr,<br />
vier im Herbst, spielen sie. Der Fokus<br />
liegt klar auf lustigen Stücken —<br />
wie eben dem „RegenWurmOrakl“.<br />
Fünf Damen <strong>und</strong> vier Herren werden<br />
auf der Bühne zu sehen sein.<br />
Auf eine Spielleitung wird bewusst<br />
„tassilo“ verlost gemeinsam mit dem Original Murnauer Bauerntheater<br />
für <strong>die</strong> Vorführungen am Sonntag, 27. <strong>März</strong> (20 Uhr), <strong>und</strong><br />
am Samstag, 9. <strong>April</strong> (20 Uhr), jeweils dreimal zwei Karten für<br />
„RegnWurmOrakl“. Wer einen heiteren Abend im Griesbräu Murnau<br />
erleben möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Bauerntheater“ an tassilo, Birkland 40 in 86971 Peiting. Oder eine<br />
E-Mail mit selbigem Stichwort, <strong>und</strong> vollständiger Anschrift, an<br />
info@tassilo.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, <strong>das</strong> Los entscheidet.<br />
Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong> <strong>2016</strong>.<br />
verzichtet. „Es ist eine Gemeinschaftsproduktion“,<br />
heißt es aus<br />
Kreisen der Theaterer.<br />
Gespielt wird im schönen alten<br />
Gewölbesaal des Gasthof Griesbräu,<br />
der Platz für bis zu 130 Personen<br />
bietet. Vor <strong>und</strong> während des<br />
Auftritts kann gegessen werden.<br />
Bier gibt es aus der hauseigenen<br />
Brauerei — Kultur <strong>und</strong> kulinarische<br />
Köstlichkeiten passen eben<br />
gut zusammen. Sonntag, 27. <strong>März</strong>,<br />
<strong>und</strong> Samstag, 9. <strong>April</strong>, beginnt <strong>das</strong><br />
Stück <strong>um</strong> 20 Uhr. Montag, 28. <strong>März</strong>,<br />
<strong>und</strong> Sonntag, 3. <strong>April</strong>, jeweils <strong>um</strong><br />
18 Uhr. Erwachsene können für<br />
neun Euro, Kinder für fünf Euro,<br />
einen vergnügten Abend erleben.<br />
Der Verkauf an der Abendkasse<br />
startet jeweils eineinhalb St<strong>und</strong>en<br />
vor Spielbeginn. Dann öffnet auch<br />
der Saal für <strong>die</strong> freie Platzwahl.<br />
Bei den Aufführungen hält sich<br />
<strong>das</strong> Original Murnauer Bauerntheater<br />
an <strong>die</strong> Worte eines ehemaligen<br />
Vorstandes: „Wir hoffen,<br />
Ihnen ein paar schöne St<strong>und</strong>en<br />
bereitet zu haben“, so auch<br />
der Wunsch für <strong>das</strong> „RegnWurm-<br />
Orakl“. tis<br />
46 | tassilo
Mit Teilzeitausbildung erfolgreich ins Berufsleben starten<br />
Gemeinsam <strong>das</strong> Ziel im Fokus<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Den Start ins Berufsleben<br />
hat sich <strong>die</strong> junge Frau<br />
etwas anders vorgestellt. Gerade<br />
hat sie ihre Ausbildung begonnen,<br />
da gerät ihr Leben aus den<br />
Fugen. Sie wird schwanger — <strong>und</strong><br />
bricht <strong>die</strong> Ausbildung schließlich<br />
ab. Nicht immer gestaltet sich <strong>das</strong><br />
Leben jüngerer Menschen so, wie<br />
sie es gerne hätten.<br />
Wenn im Falle einer frühen Mutterschaft,<br />
der Pflege eines bedürftigen<br />
Angehörigen zuhause<br />
oder bei persönlichen geistigen<br />
oder körperlichen Beeinträchtigungen<br />
eine klassische Berufsausbildung<br />
nicht in Frage kommt,<br />
bedeutet <strong>die</strong>s nicht <strong>das</strong> generelle<br />
Aus. Das Berufsbildungsgesetz<br />
sieht in <strong>die</strong>sem Falle — bei bestimmten<br />
Voraussetzungen — <strong>die</strong><br />
Möglichkeit einer Teilzeitberufsausbildung<br />
vor. Das bedeutet,<br />
<strong>das</strong>s eine Verkürzung der<br />
täglichen oder wöchentlichen<br />
Ausbildungszeit vorgenommen<br />
werden kann, wenn seitens der<br />
Auszubildenden ein berechtigtes<br />
Interesse vorliegt. Mithilfe der<br />
Teilzeitausbildung soll vor allem<br />
jungen Müttern <strong>und</strong> Vätern <strong>die</strong><br />
Chance auf eine Ausbildung gegeben<br />
werden. Sie richtet sich<br />
besonders an <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> bereits<br />
eine Ausbildung begonnen<br />
hatten, <strong>die</strong>se dann aber unterbrechen<br />
mussten <strong>und</strong> jetzt den<br />
Wiedereinstieg planen.<br />
Zwei Varianten<br />
stehen zur Auswahl<br />
Im Zuge des Facharbeitermangels<br />
erkennen immer mehr Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Betriebe <strong>die</strong> Vorzüge,<br />
<strong>die</strong> etwa <strong>die</strong> Teilzeitausbildung<br />
bieten kann. Gemeinsam mit<br />
dem Auszubildenden wird überlegt,<br />
zu welchen Zeiten <strong>die</strong> Ausbildungsausübung<br />
machbar ist.<br />
Der erforderliche Berufsschulunterricht<br />
bleibt unangetastet. Da<br />
eine Teilzeitausbildung zwischen<br />
20 <strong>und</strong> 25 bis maximal 30 Wochenst<strong>und</strong>en<br />
liegt, kann unter<br />
zwei Varianten gewählt werden:<br />
Die Wochenausbildungszeit liegt<br />
inklusive Berufsschulunterricht<br />
bei mindestens 20 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> gesamte Ausbildungszeit<br />
verlängert sich dadurch <strong>um</strong> ein<br />
Jahr. Oder <strong>die</strong> Teilzeitausbildung<br />
wird ohne Verlängerung der Ausbildungszeit<br />
absolviert <strong>und</strong> erreicht<br />
dadurch eine Wochenausbildungszeit<br />
von mindestens 25<br />
St<strong>und</strong>en inklusive Berufsschule.<br />
Für welche Variante sich der Teilzeitauszubildende<br />
entscheidet,<br />
wird mit dem Ausbildungsbetrieb<br />
vereinbart. Und darin liegt eine<br />
weitere Stärke <strong>die</strong>ser Ausbildungsmöglichkeit:<br />
Der Auszubildende<br />
kann damit passend zur<br />
Struktur des Betriebes eingesetzt<br />
werden. Ebenfalls positiv zu Buche<br />
schlägt, <strong>das</strong>s es sich bei den<br />
jungen Menschen meist <strong>um</strong> hoch<br />
motivierte <strong>und</strong> belastbare Personen<br />
handelt. Das bestätigen Ausbildungsbetriebe<br />
auf Nachfrage<br />
durch <strong>die</strong> Agentur für Arbeit immer<br />
wieder. Aufgr<strong>und</strong> der familiären<br />
Situation kommen viele sehr<br />
gut mit Stress zurecht, können<br />
dabei einen kühlen Kopf bewahren<br />
<strong>und</strong> sich gut organisieren.<br />
Betriebe, <strong>die</strong> sich ausschließlich<br />
für <strong>das</strong> Teilzeitausbildungsmodell<br />
interessieren, müssen <strong>die</strong><br />
gleichen Anforderungen erfüllen<br />
können, <strong>die</strong> ein Betrieb mit Vollzeitausbildung<br />
bietet. Das heißt,<br />
es muss ausreichend geschultes<br />
Monika Lex, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit <strong>Weilheim</strong> (vorne re.) <strong>und</strong> Helmut Guggemos, Geschäftsführer<br />
des Jobcenters <strong>Weilheim</strong> (hinten, 2.v.r.) mit den geehrten Firmen <strong>und</strong> deren Mitarbeiterinnen<br />
im Rahmen der Ehrung zur Durchführung der Teilzeitausbildung.<br />
Personal vorhanden sein, <strong>das</strong> alle<br />
Fachbereiche des Ausbildungsberufs<br />
abdecken kann.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen<br />
bezuschussen <strong>die</strong> Agentur<br />
für Arbeit, Jobcenter oder diverse<br />
staatliche Unterstützungsmöglichkeiten<br />
<strong>die</strong>ses Ausbildungsmodell.<br />
Weitere Nachahmer<br />
sind erwünscht<br />
Auch der Agenturbezirk <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau hat gute Erfahrungen<br />
mit der Teilzeitausbildung gemacht.<br />
Zehn Firmen aus dem Umland<br />
haben Ausbildungsplätze angeboten<br />
<strong>und</strong> wurden dafür von der<br />
Agentur für Arbeit <strong>und</strong> dem Jobcenter<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau ausgezeichnet.<br />
Helmut Guggemos, Geschäftsführer<br />
des Jobcenters, freut<br />
sich darüber, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se Möglichkeit<br />
immer mehr in den Fokus der<br />
Unternehmen rückt. Gemeinsam<br />
mit Monika Lex, der Geschäftsführerin<br />
der Agentur für Arbeit in<br />
<strong>Weilheim</strong>, konnte er kürzlich im<br />
Rahmen eines kleinen Festaktes<br />
<strong>die</strong> Ehrungsurk<strong>und</strong>en an <strong>die</strong> Ausbildungsbetriebe<br />
überreichen.<br />
Derzeit beteiligen sich folgende<br />
Unternehmen am Modell Teilzeitausbildung:<br />
F.M.P. Finanz- <strong>und</strong><br />
Versicherungsmakler (Penzberg),<br />
Firma Tipecska (Obersöchering),<br />
<strong>die</strong> p.ressle GmbH & Co. KG Spedition<br />
(Schongau), Arbeitssicherheit<br />
Grabowski (Gauting), Rechtsanwaltskanzlei<br />
Wölke <strong>und</strong> Kollegen<br />
(<strong>Weilheim</strong>), <strong>die</strong> Retail Operating<br />
Company (<strong>Weilheim</strong>), Salon Verlockend<br />
(Peißenberg), sasa pure<br />
style Company (Herrsching) <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Firma Echter (<strong>Weilheim</strong>).<br />
Nun hoffen Monika Lex <strong>und</strong> Helmut<br />
Guggemos, <strong>das</strong>s auch weitere<br />
Unternehmen dem Thema<br />
Teilzeitausbildung mit Offenheit<br />
begegnen <strong>und</strong> zukünftig Ausbildungsplätze<br />
dafür anbieten.<br />
„Die Mitarbeiter der Agentur für<br />
Arbeit <strong>und</strong> des Jobcenters stehen<br />
jederzeit bei Fragen beratend zur<br />
Seite“, signalisiert abschließend<br />
Monika Lex. rp<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 47
Weil zwei Verbände sich nicht einigen können<br />
Künftig Geburten<br />
ohne Hebammen?<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Seit Jahren<br />
liegen <strong>die</strong> Berufsverbände der<br />
Hebammen <strong>und</strong> der Spitzenverband<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) im Clinch. Der<br />
Streit geht <strong>2016</strong> in <strong>die</strong> nächste R<strong>und</strong>e.<br />
Auslöser waren <strong>die</strong> drastisch<br />
steigenden Versicherungsprämien<br />
zur Hebammen-Berufshaftpflicht.<br />
Vom „Ende der Hebammen in der<br />
Geburtshilfe“, <strong>das</strong> <strong>2016</strong> drohe,<br />
schrieb „Zeit Online“ vergangenen<br />
Sommer. Ein Schiedsspruch<br />
sollte <strong>die</strong> Auseinandersetzung<br />
beenden. Allerdings beinhaltet er<br />
„Ausschlusskriterien“, durch <strong>die</strong><br />
sich Hebammen in ihrer Berufsausübung<br />
massiv beschnitten sehen<br />
— <strong>und</strong> Mütter in der Wahl von<br />
Art <strong>und</strong> Ort der Geburt. Manche<br />
befürchten gar <strong>das</strong> Ende bei den<br />
Hausgeburten.<br />
Bemerkenswert ist vor <strong>die</strong>sem Hintergr<strong>und</strong>,<br />
wie sich der Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau engagiert:<br />
Die Geburtshilfe war Mitte Januar<br />
der erste Punkt auf der Jahrespressekonferenz<br />
von Landrätin<br />
Andrea Jochner-Weiß. Freie Hebammen<br />
wurden während des Prämienstreits<br />
finanziell unterstützt:<br />
<strong>die</strong> sechs Beleghebammen, <strong>die</strong> im<br />
Krankenhaus <strong>Weilheim</strong> arbeiten,<br />
ihre acht Kolleginnen in Schongau,<br />
<strong>und</strong> auch jene mit eigenen Praxen.<br />
Und während b<strong>und</strong>esweit r<strong>und</strong> 300<br />
Kliniken ihre Kreißsäle geschlossen<br />
haben, baut <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH <strong>die</strong> Geburtshilfe aus. Florian<br />
Diebel, stellvertretender Geschäftsführer,<br />
erklärte auf Anfrage von<br />
„tassilo“: „Die Krankenhaus GmbH<br />
steht in engem <strong>und</strong> sehr guten<br />
Austausch mit den Beleghebammen<br />
— gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
des Aufbaus einer Hauptabteilung<br />
Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe mit<br />
Chefarzt Dr. Bernd-Michael Grauel<br />
sowie den Belegärzten in <strong>Weilheim</strong>,<br />
Dr. Stephan Rutke, Dr. Christin<br />
Jablonka, Dr. Solveig Groß <strong>und</strong><br />
Dr. Peter Merx, <strong>die</strong> seit 1. Februar<br />
<strong>2016</strong> in <strong>Weilheim</strong> besteht.“<br />
Immer mehr Geburten in<br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />
Die Wertschätzung zeigt Erfolg, sie<br />
schlägt sich in den Geburtenzahlen<br />
nieder, <strong>die</strong> 2015 im dritten Jahr<br />
stiegen: von 656 Babys 2013 <strong>und</strong><br />
708 Kindern 2014 auf 736 im vergangenen<br />
Jahr — 402 in Schongau,<br />
334 in <strong>Weilheim</strong>. GmbH-Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann führt <strong>die</strong>s<br />
auf <strong>die</strong> Attraktivität der Stationen<br />
zurück: „Die Möglichkeit der wohnortnahen<br />
Geburt <strong>und</strong> Angebote wie<br />
Geburtswanne <strong>und</strong> Vater-Mutter-<br />
Baby-Oase werden von den Eltern<br />
im Landkreis geschätzt“, erklärte er<br />
Mitte Januar.<br />
Anderswo hat der Verbändestreit<br />
fatale Folgen: Werdende Mütter<br />
finden keine Hebammen mehr.<br />
Freiberufliche Hebammen haben<br />
immer längere Wartelisten, weil<br />
Kolleginnen aufhören. Und auf einem<br />
ganz anderen Blatt steht <strong>das</strong><br />
Thema Hausgeburten. Die bieten<br />
im Landkreis noch vier Hebammen<br />
an: „Dabei sind wir noch relativ<br />
gut aufgestellt, ich weiß von<br />
Hebammen, <strong>die</strong> zwei Landkreise<br />
betreuen“, sagt Theresia Waldmüller,<br />
zweite Kreissprecherin <strong>und</strong><br />
freiberufliche Hebamme in Pähl.<br />
Nach der letzten Haftpflichtprämien-Erhöhung<br />
2015 <strong>um</strong> 23 Prozentauf<br />
jährlich 6274 Euro, sollen laut<br />
Deutschem Hebammenverband<br />
(DHV) b<strong>und</strong>esweit 145 Hebammen<br />
<strong>die</strong> Geburtshilfe aufgegeben haben,<br />
weil sie sich vor allem auf dem<br />
Land nicht mehr rechnet. Bis 2017<br />
steigen <strong>die</strong> Prämien noch einmal —<br />
auf 7639 Euro. Seit 2013 konnten<br />
sich DHV <strong>und</strong> GKV im Prämienstreit<br />
nicht einigen. Der DHV schätzt,<br />
<strong>das</strong>s deshalb von 21000 freiberuflichen<br />
Hebammen b<strong>und</strong>esweit nur<br />
noch 3000 bis 3500 Geburtshilfe<br />
leisten. Auf einer internen „Karte<br />
der Unterversorgung“ hat der<br />
Verband bis Mitte 2015 über 2400<br />
Fälle erfasst, in denen Mütter keine<br />
Hebammen fanden.<br />
Hebammen befürchten<br />
ein Ende der Hausgeburt<br />
Eine Schiedsstelle entschied im<br />
Herbst 2015 zwar, <strong>das</strong>s freie Hebammen,<br />
<strong>die</strong> mindestens vier Geburten<br />
pro Jahr betreuen, <strong>die</strong><br />
Prämien mit einem „Sicherstellungszuschlag“<br />
von den Kassen<br />
refinanziert bekommen. Den zu beantragen<br />
<strong>und</strong> abzurechnen bedeutet<br />
für <strong>die</strong> Hebammen aber mehr<br />
Büroarbeit. Und: Mit dem Schiedsspruch<br />
waren „Ausschlusskriterien<br />
für Geburten im häuslichen Umfeld“<br />
verb<strong>und</strong>en, gegen <strong>die</strong> der<br />
DHV gerichtlich vorgeht: DHV-Präsidentin<br />
Martina Klenk befürchtet<br />
„den Untergang der Hausgeburt“.<br />
„Die Ausschlusskriterien wurden<br />
willkürlich festgesetzt, ohne deren<br />
wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong><br />
Relevanz zu überprüfen“, heißt es<br />
vom DHV. Der Spruch enthalte „so<br />
viele Mängel <strong>und</strong> Lücken, <strong>das</strong>s er<br />
nicht anwendbar ist“, er schränke<br />
„freiberufliche Hebammen in ihrer<br />
Berufsausübung“ ein <strong>und</strong> habe<br />
„nichts mit einer Qualitätsverbesserung<br />
in der außerklinischen Geburtshilfe<br />
zu tun, sondern bewirkt<br />
deren Abschaffung“, sagt Katharina<br />
Jeschke, DHV-Präsidi<strong>um</strong>smitglied<br />
<strong>und</strong> Verhandlungsführerin im Streit<br />
mit dem GKV. Denn <strong>die</strong> Schiedsstelle<br />
schickt Mütter noch einmal<br />
z<strong>um</strong> Arzt, wenn eine Schwangerschaft<br />
drei Tage über den errechneten<br />
Geburtstermin fortdauert, was<br />
oft vorkommt. Nicht nur auf dem<br />
Land dürfte <strong>das</strong> zu Terminproblemen<br />
führen. Außerdem darf eine<br />
Hausgeburt nun erst nach der 38.<br />
Schwangerschaftswoche begonnen<br />
werden, eine Woche später als bisher.<br />
DHV-Präsidentin Klenk sagt, ein<br />
jahrtausende alter Beruf werde<br />
ohne f<strong>und</strong>ierte Begründung in<br />
seinen Gr<strong>und</strong>zügen verändert:<br />
„Mit Besorgnis nehmen wir wahr,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> natürliche Geburt immer<br />
weniger im Fokus der Geburtshilfe<br />
steht. Das Vertrauen in <strong>die</strong> Körperkompetenz<br />
von Frauen geht verloren.<br />
Technische Hilfsmittel werden<br />
in den Vordergr<strong>und</strong> geschoben, da<br />
sie vermeintlich Sicherheit bieten.“<br />
Dabei gebe es „keine Beweise“,<br />
<strong>das</strong>s Hausgeburten weniger sicher<br />
seien als Klinik-Geburten oder <strong>das</strong>s<br />
mehr Komplikationen aufträten.<br />
Auf <strong>die</strong> Seite der Hebammen<br />
haben sich auch Initiatoren der<br />
Online-Petition „Mother Hood“ ge-<br />
48 | tassilo
schlagen, <strong>die</strong> darüber hinaus ein<br />
Selbstbestimmungsrecht für Mütter<br />
einfordern, Art <strong>und</strong> Ort einer Geburt<br />
frei wählen zu können. Über<br />
180 000 Menschen haben unterzeichnet.<br />
Das Recht der Mütter<br />
<strong>und</strong> Hebammen<br />
Z<strong>um</strong> Schiedsspruch wurde eine<br />
juristische Einschätzung veröffentlicht,<br />
wonach <strong>die</strong> Ausschlusskriterien<br />
„<strong>das</strong> Selbstbestimmungsrecht<br />
der Frauen <strong>und</strong> <strong>das</strong> verfassungsrechtlich<br />
geschützte Berufsausübungsrecht<br />
der Hebammen brechen“.<br />
Denn handelt ihnen eine<br />
Hebamme zuwider, kann sie <strong>die</strong><br />
Geburtshilfe nicht abrechnen <strong>und</strong><br />
riskiert obendrein ihren Versicherungsschutz.<br />
Überhaupt bietet<br />
nur noch ein Versicherer eine Berufshaftpflicht<br />
für freie Hebammen<br />
an, andere Gesellschaften<br />
sind ausgestiegen. Im Klagefall<br />
könnte sich <strong>die</strong> Versicherungsleistung<br />
auf bis zu 2,6 Millionen<br />
Euro belaufen — pro Kind. Unversicherte<br />
Hebammen würden<br />
mit ihrem Privatvermögen haften.<br />
Die DHV-Klage gegen den Schiedsspruch<br />
hat indes eine Kehrseite:<br />
„Bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung,<br />
mit der erst in einigen<br />
Jahren zu rechnen ist, könnten<br />
überhaupt keine Zahlungen für den<br />
Haftpflichtausgleich erfolgen“, teilte<br />
der GKV im Januar mit. Zwar bekamen<br />
mit Jahresbeginn 3 000 freie<br />
Hebammen den Kostenausgleich<br />
für <strong>die</strong> Berufshaftpflicht überwiesen,<br />
„allerdings nur vorläufig <strong>und</strong><br />
unter Vorbehalt“, schreibt der GKV.<br />
B<strong>und</strong>esweit arbeiten 60 Prozent<br />
der Hebammen freiberuflich. Sie<br />
betreuen ein Viertel aller Geburten.<br />
In Bayern liegt der Prozentsatz<br />
deutlich höher, weil <strong>das</strong> Beleghebammensystem<br />
hier Tradition<br />
hat, wie in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau.<br />
Anderswo kündigen Kliniken<br />
festangestellten Hebammen, <strong>um</strong><br />
Kosten zu sparen, <strong>und</strong> beschäftigen<br />
sie anschließend freiberuflich<br />
weiter. Das Risiko bei Komplikationen<br />
trägt dort dann <strong>die</strong><br />
Hebamme. ts<br />
Das <strong>Tassilo</strong>-Kurz-Interview: FÜNF FRAGEN AN ...<br />
Theresia Waldmüller<br />
Pähl | Theresia Waldmüller arbeitet seit 1988 als freiberufliche Hebamme,<br />
seit 2007 lebt sie in Pähl. Trotz der hohen Versicherungskosten<br />
begleitet sie bis heute Hausgeburten. Ihr Radius reicht von <strong>Weilheim</strong>,<br />
Murnau, Seeshaupt, Tutzing, Dießen <strong>und</strong> Herrsching bis nach<br />
Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong> München. Zu Beginn ihrer Laufbahn<br />
arbeitete sie im Geburtshaus Berlin, dem seinerzeit einzigen in ganz<br />
Deutschland, <strong>und</strong> war auch politisch engagiert. Mit dem Geburtshaus<br />
München ist sie seit 1999 beruflich verb<strong>und</strong>en, eineinhalb Jahre lang<br />
war sie zudem Beleghebamme am Krankenhaus in <strong>Weilheim</strong>. Im Interview<br />
mit „tassilo“ berichtet sie, was der „schönste Beruf der Welt“<br />
zu bieten hat.<br />
Theresia Waldmüller, erzählen Sie von Ihrer Arbeit.<br />
Ich begleite etwa 25 bis 30 außerklinische Geburten pro Jahr, circa drei<br />
im Monat. Geburtshilfe ist ja nicht planbar. Manche Kinder haben es<br />
eilig, es kann aber auch sein, <strong>das</strong>s ich mal 20 St<strong>und</strong>en bei einer Gebärenden<br />
verbringe. Deshalb bin ich fast <strong>das</strong> ganze Jahr in Rufbereitschaft.<br />
Das heißt für mich, <strong>das</strong>s ich nicht spontan für ein Wochenende<br />
z<strong>um</strong> Skifahren vereisen kann. Dafür kann ich aber meine Hausbesuche<br />
<strong>und</strong> Kurse durchaus planen, <strong>um</strong> für meine Familie mit drei Kindern<br />
zu sorgen.<br />
Woher beziehen Sie Ihre Motivation?<br />
Hebamme ist der schönste Beruf der Welt. Wenn ein Kind geboren<br />
wird, erfüllt <strong>die</strong>ses großartige Ereignis auch mich, <strong>und</strong> ich bin dankbar,<br />
<strong>das</strong>s ich Frauen <strong>und</strong> Paare dabei begleiten darf. Es ist immer wieder<br />
schön zu erleben, wenn Frauen ihrem eigenem Instinkt folgen können<br />
<strong>und</strong> spüren, was sie unter der Geburt brauchen. Meine Aufgabe ist, sie<br />
zu bestärken in ihrem eigenen Weg, ihr aber auch zu helfen, wenn <strong>die</strong><br />
Gebärende oder <strong>das</strong> Kind es brauchen. Selbstverständlich habe ich alle<br />
Notfallmedikamente <strong>und</strong> auch Sauerstoff mit dabei — oder wir gehen<br />
ins Krankenhaus, wenn es Probleme gibt. Die Ges<strong>und</strong>heit von Mutter<br />
<strong>und</strong> Kind ist <strong>das</strong> höchste Gut, <strong>das</strong> darf man niemals vergessen.<br />
Theresia Waldmüller in<br />
ihrem Büro in Pähl. Mit<br />
der Neuregelung der<br />
Haftpflichtprämien wird<br />
sie noch mehr Zeit an<br />
ihrem Schreibtisch verbringen<br />
müssen.<br />
Viele Kolleginnen jammern, Sie nicht?<br />
Die Hausgeburtshilfe wird relativ gut vergütet. Dazu müssen <strong>die</strong> Paare<br />
auch einen Eigenanteil für <strong>die</strong> Dauerrufbereitschaft entrichten. Zusätzlich<br />
biete ich Kurse wie Rückbildungsgymnastik oder Geburtsvorbereitung<br />
an, damit läuft es dann ganz gut. Das große Problem ist aber <strong>die</strong><br />
Berufshaftpflichtversicherung, wobei wir vom Landkreis zurzeit noch<br />
unterstützt werden. Tatsächlich sind wir Hausgeburtshebammen sehr<br />
viel unterwegs, Entfernungen von 50 Kilometern zu einer Hausgeburt<br />
sind keine Seltenheit. Aber wenn man es gerne macht, nimmt man<br />
<strong>das</strong> in Kauf.<br />
Werden Hebammen schlecht bezahlt?<br />
Ich glaube, wenn Männer Hebammen oder Putzfrauen wären, würden<br />
<strong>die</strong>se Berufe besser bezahlt. Nur Frauen machen Arbeiten ohne gute<br />
Bezahlung. In meiner Familie bin ich aber nicht <strong>die</strong> Hauptver<strong>die</strong>nerin,<br />
mein Mann ist niedergelassener Arzt. Ich weiß von Hebammen, <strong>die</strong><br />
nur zehn Geburten pro Jahr machen, <strong>das</strong> reicht hinten <strong>und</strong> vorne nicht.<br />
Gut geht’s Hebammen in großen Krankenhäusern.<br />
Wie ist Ihr Verhältnis zu Ärzten?<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den meisten Ärzten recht<br />
gut hier im Landkreis. Dazu beigetragen hat sicherlich auch, <strong>das</strong>s in<br />
der außerklinischen Geburtshilfe ebenfalls eine Perinatalstatistik<br />
(Erfassung von Vorfällen kurz vor, während oder nach der Geburt; Anm.<br />
d. Red.) erhoben wird <strong>und</strong> damit so manches Vorurteil ausgerä<strong>um</strong>t<br />
werden konnte. Natürlich gibt es Ärzte, <strong>die</strong> eine außerklinische Geburt<br />
nicht befürworten — jeder darf seine Meinung haben. Aber alle Untersuchungen<br />
zeigen, <strong>das</strong>s eine außerklinische Geburt nicht risikoreicher<br />
ist. Ich glaube, so mancher Arzt würde seine Meinung ändern, wenn<br />
er einmal bei einer Hausgeburt dabei wäre. ts<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 49
&
Bauen<br />
Wohnen<br />
Energie<br />
Aus dem Inhalt<br />
Seite<br />
Handwerker auf der Walz . . . . . . . . . . . . 52<br />
Entwicklung der Gr<strong>und</strong>stückspreise . . . . . 55<br />
Die Knittls aus Tutzing . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Das Eglfinger Biomasseheizwerk . . . . . . 60<br />
Ein Hauch von Lönneberga . . . . . . . . . . . 63<br />
Die Kunstschmiede Spensberger . . . . . . . 64<br />
Die Oberland Werkstätten in Polling . . . . 66<br />
Pfaffenwinkel Gartenwinkel . . . . . . . . . . 68<br />
Baufinanzierung <strong>und</strong> Rechtliches . . . . . . 70<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 51
Handwerker auf der Walz<br />
Auf den Spuren einer alten Tradition<br />
Pöcking | Es ist ein uralter Brauch,<br />
der bis ins späte Mittelalter zurückreicht<br />
<strong>und</strong> bis heute nichts<br />
von seiner Tradition <strong>und</strong> Romantik<br />
eingebüßt hat: Handwerker<br />
auf der Walz. Um andere Regionen,<br />
Kulturen, aber vor allem<br />
verschiedene Arbeitsweisen in<br />
ihrem Fach kennenzulernen, zogen<br />
junge Handwerker seit dem<br />
12. Jahrh<strong>und</strong>ert durchs Land. Vom<br />
Spätmittelalter bis Mitte des 18.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts war <strong>die</strong> Walz gar Voraussetzung<br />
für Gesellen, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Meisterprüfung zu beginnen. Wie<br />
viele Reisende während der jeweiligen<br />
Zeit unterwegs waren, ist<br />
nicht genau bekannt. Die Anzahl<br />
unterlag schweren Schwankungen.<br />
Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
bis Ende der 1920er-Jahre sollen<br />
Wandergesellen im vierstelligen<br />
Bereich auf der Walz gewesen<br />
sein. Im Zuge der Weltkriege ging<br />
<strong>die</strong> Zahl stark zurück, da viele junge<br />
Männer eingezogen wurden. In<br />
den Fünfzigern stieg <strong>das</strong> Interesse<br />
an der traditionellen Walz wieder,<br />
erreichte aber nie <strong>das</strong> Ausmaß<br />
wie zu den Anfängen des Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Doch auch heute sieht man sie<br />
noch durch Stadt <strong>und</strong> Land ziehen,<br />
<strong>die</strong> jungen Männer — <strong>und</strong><br />
mittlerweile natürlich auch Frauen<br />
— in ihrer traditionellen Kluft:<br />
Mit kragenlosem Hemd, auch Staude<br />
genannt, darüber eine Samtoder<br />
Manchesterweste, mit acht<br />
Knöpfen aus Perlmutt besetzt, <strong>die</strong><br />
in Form eines „Z“ angenäht sind.<br />
Sie symbolisieren <strong>die</strong> acht St<strong>und</strong>en<br />
Arbeit, <strong>die</strong> am Tag zu leisten<br />
sind. Dazu <strong>die</strong> sogenannte Ehrbarkeit<br />
— ein krawattenähnliches<br />
Stück, <strong>das</strong> mit einer goldenen<br />
Nadel am Hemd befestigt wird.<br />
Die Jacke, ebenfalls aus Samt oder<br />
Manchester, ist mit sechs Knöpfen<br />
besetzt, ein Symbol für <strong>die</strong> sechs<br />
Tage Arbeit in der Woche. Unter<br />
ihrer Schlaghose tragen Gesellen<br />
schwarze Schuhe oder Stiefel. Ein<br />
Ohrring mit dem Handwerkswappen<br />
kennzeichnet den wandernden<br />
Lehrling. An der Zunftuhrkette befinden<br />
sich Wappen jener Städte, in<br />
denen der Geselle gearbeitet hat.<br />
»»<br />
Ich unternehme meine Reisen weder,<br />
<strong>um</strong> zurückzukehren, noch, <strong>um</strong> ans Ziel<br />
zu kommen. Ich bin unterwegs, <strong>um</strong><br />
unterwegs zu sein.<br />
(Montaigne, 1568)<br />
Wichtiger Begleiter auf der Reise<br />
ist der Charlottenburger, ein Tuch,<br />
in dem Wechselwäsche, Zahnbürste<br />
<strong>und</strong> Werkzeug verstaut wird. Auf<br />
den gekonnt geknoteten, mit Wappen<br />
bedruckten Stoff kommt obendrauf<br />
noch der Schlafsack. Weitere<br />
Utensilien sind der Stenz, eine Art<br />
gew<strong>und</strong>ener Wanderstab, <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
Wanderbuch. Und natürlich der<br />
charakteristische Hut, entweder<br />
Schlapphut, Zylinder oder Melone,<br />
der seinen Träger als frei bezeichnet.<br />
Derart hatte sich auch der<br />
damals 21-jährige Pöckinger Toni<br />
gekleidet, als er im Herbst 2005<br />
z<strong>um</strong> Abenteuer „Walz“ aufbrach.<br />
Auf dem Roten Platz in Moskau mit<br />
Blick auf <strong>die</strong> Basilius-Kathedrale<br />
Er gehört zu den rechtschaffenen<br />
fremden Gesellen, erkennbar an<br />
der schwarzen Ehrbarkeit <strong>und</strong><br />
Biesen an seiner Kluft. Es existieren<br />
verschiedene Gesellenvereinigungen,<br />
auch Schächte genannt,<br />
wie etwa <strong>die</strong> Rolandsbrüder, Freiheitsbrüder<br />
oder Vogtländer. „Ein<br />
Aufbruch ins Ungewisse“, wie Toni<br />
rückblickend berichtet.<br />
» » Wenn der Postbote dich mit Namen grüßt<br />
<strong>und</strong> der Nachbarsh<strong>und</strong> nicht mehr bellt —<br />
dann ist es Zeit, weiterzuziehen.<br />
Mindestens sechs Wochen vor Reiseantritt<br />
bekommen <strong>die</strong> Wandergesellen<br />
ihre Ehrbarkeit ans Revers<br />
gesteckt. Genügend Zeit also, <strong>um</strong><br />
alle Regeln <strong>und</strong> Statuten noch zu<br />
lernen.<br />
Nach der Gesellenprüfung spricht<br />
der Meister den Lehrling traditionell<br />
vor den Augen der Kameraden<br />
frei, wenn sich <strong>die</strong>ser redlich,<br />
fromm, treu, gottesfürchtig <strong>und</strong><br />
ehrliebend gezeigt hat. Nachdem<br />
Toni verabschiedet wurde, ging es<br />
los, zurückschauen ist untersagt.<br />
Um auf <strong>die</strong> Walz gehen zu dürfen,<br />
muss man unter 30 Jahre, nicht<br />
vorbestraft, ledig sowie schuldenfrei<br />
sein <strong>und</strong> darf keine Kinder haben.<br />
„Ein Handy <strong>und</strong> ein eigenes<br />
Auto sind verboten“, erklärt Toni.<br />
Die Reisezeit beträgt mindestens<br />
drei Jahre <strong>und</strong> einen Tag, nach<br />
obenhin sind dabei keine Grenzen<br />
gesetzt. 50 Kilometer r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den<br />
Heimatort befindet sich <strong>die</strong> Bannmeile,<br />
der sich ein Wandergeselle<br />
in seiner Zeit auf der Walz nicht<br />
nähern darf. Ausnahmen sind extreme<br />
Notlagen wie Krankheit oder<br />
Tod eines Angehörigen. Während<br />
der Wanderschaft darf man zudem<br />
nicht länger als vier Monate reisen<br />
<strong>und</strong> nicht länger als sechs Monate<br />
in einem Betrieb oder privat arbeiten.<br />
Jede Gesellenvereinigung hat ihre<br />
eigenen Statuten. Für Toni war es<br />
selbstverständlich, <strong>die</strong>se einzuhalten.<br />
„Wenn man sich auf <strong>die</strong> Walz<br />
einlässt <strong>und</strong> in einer Gesellenvereinigung<br />
ist, ist klar, <strong>das</strong>s man sich<br />
an <strong>die</strong> Regeln hält“, spricht Toni<br />
den Umstand an, bei schlimmen<br />
Verstößen seine Markenzeichen,<br />
<strong>die</strong> Ehrbarkeit <strong>und</strong> Biesen an seiner<br />
Kluft, zu verlieren. Die vielen<br />
Regeln der einzelnen Schächte sind<br />
oftmals geheim. Nur einige davon<br />
52 | tassilo
Beim Verkauf einer Immobilie<br />
Beim Verkauf einer Immobilie<br />
Beim spricht Verkauf alles für einer <strong>die</strong> Immobilie Sparkassen.<br />
spricht alles für <strong>die</strong> Sparkassen.<br />
spricht alles für <strong>die</strong> Sparkassen.<br />
Die „Walz“ führte Toni auch in einen Zimmereibetrieb im fernen Japan.<br />
sind bekannt, wie etwa, <strong>das</strong>s kein<br />
Geld fürs Schlafen oder Reisen<br />
ausgegeben werden darf, weswegen<br />
sie meist zu Fuß oder per<br />
Anhalter „tippeln“. Viele Statuten<br />
werden vor allem mündlich überliefert,<br />
ka<strong>um</strong> eine Vereinigung hält<br />
alle schriftlich fest. Für Außenstehende<br />
ist es eben <strong>das</strong> Geheimnisvolle,<br />
was den Brauch so spannend<br />
macht. In Kluft mit fremden Menschen<br />
ins Gespräch zu kommen, sei<br />
auch daher kein Problem.<br />
Heimgekehrt!<br />
Tonis Wanderbuch zieren unzählige<br />
Arbeitszeugnisse <strong>und</strong> Stempel<br />
der Städte <strong>und</strong> Dörfer, in denen er<br />
war. Das erste Jahr auf Wanderschaft<br />
verbrachte er, wie bei den<br />
rechtschaffenen fremden Gesellen<br />
üblich, im deutschsprachigen<br />
Ra<strong>um</strong>. Er arbeitete bei Frankfurt, in<br />
der Nähe von Erfurt <strong>und</strong> in Dresden.<br />
Danach ging es mit zwei Kameraden<br />
für sieben Monate nach<br />
Neuseeland <strong>und</strong> Australien. Nach<br />
einer kurzzeitigen Rückkehr nach<br />
Deutschland zog es ihn wieder<br />
in <strong>die</strong> Ferne. Wieder<strong>um</strong> mit zwei<br />
Reisekameraden kam er über Polen,<br />
Litauen, Lettland, Estland <strong>und</strong><br />
Russland mit der Transsibirischen<br />
Eisenbahn in <strong>die</strong> Mongolei, nach<br />
China <strong>und</strong> mit der Fähre schließlich<br />
nach Japan. Dort reiste Toni<br />
fünf Monate <strong>und</strong> arbeitete in einem<br />
der besten Zimmererbetriebe Japans<br />
für Schrein- <strong>und</strong> Tempelbau.<br />
Nach vier Jahren <strong>und</strong> einem Tag ist<br />
er wieder zurückgekehrt in seinen<br />
Heimatort Pöcking, mit reichlich<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Geschichten im<br />
Gepäck — <strong>und</strong> als Reisender. So<br />
wird ein Geselle bezeichnet, der<br />
mindestens drei Jahre <strong>und</strong> einen<br />
Tag unterwegs war. Der Tradition<br />
ist er auch in heimatlichen Gefilden<br />
gefolgt, schließlich hat er — ganz<br />
der Reihe nach — seinen Meisterbrief<br />
längst in der Tasche. tis<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 53<br />
Vereinigte Sparkassen<br />
S Vereinigte Sparkassen<br />
Vereinigte im Landkreis Sparkassen <strong>Weilheim</strong><br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong><br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong><br />
0881/641 0<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 53
50 Jahre Meisterbetrieb<br />
Oliver Sch<strong>um</strong>ann beobachtet <strong>das</strong> Bauland im Landkreis<br />
Ihr kompetenter Ansprechpartner<br />
für<br />
für<br />
farbige<br />
farbige Gestaltung<br />
Gestaltung<br />
im<br />
im<br />
Haus<br />
Haus<br />
<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong><br />
an<br />
an<br />
der<br />
der<br />
Fassade, Wärmedämmung <strong>und</strong> Sanierung<br />
Fassade, Wärmedämmung <strong>und</strong> Sanierung<br />
Selbsteinschätzung:<br />
„Verwaltungsmensch“<br />
RILL + LECHNER<br />
ARCHITEKTEN<br />
RILL<br />
RILL +<br />
LECHNER<br />
LECHNER<br />
ARCHITEKTEN<br />
ARCHITEKTEN<br />
54 | tassilo<br />
Marienplatz 15A<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
0881/63 Marienplatz 76 1815A<br />
Telefon<br />
0881/63 82362 Marienplatz <strong>Weilheim</strong> 15A<br />
76 24 Fax<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
info@krl-architekten.de<br />
0881/63 76 18 Telefon<br />
0881/63 76 24 18 Fax Telefon<br />
0881/63 info@krl-architekten.de<br />
76 24 Fax<br />
info@krl-architekten.de<br />
ENTWURF / PLANUNG / BAULEITUNG<br />
ENTWURF / PLANUNG / BAULEITUNG<br />
ENTWURF PLANUNG BAULEITUNG<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Gutachterausschüsse<br />
(GAA) in Landratsämtern<br />
beobachten Immobilienpreise<br />
<strong>und</strong> ermitteln alle zwei Jahre <strong>die</strong> so<br />
genannten Bodenrichtwerte. Dem<br />
Gremi<strong>um</strong> in <strong>Weilheim</strong> steht Oliver<br />
Sch<strong>um</strong>ann vor, er folgte Hubert<br />
Geisenberger aus Peiting, der 2014<br />
nach 15 Jahren als Vorsitzender in<br />
den Ruhestand ging <strong>und</strong> heute<br />
als ehrenamtlicher Gutachter Mitglied<br />
im Ausschuss ist. Sch<strong>um</strong>ann<br />
sagt über sich selbst: „Ich bin ein<br />
Verwaltungsmensch.“ Mitte der<br />
1990er-Jahre hatte er sein Diplom<br />
als Verwaltungswirt erhalten, arbeitete<br />
zunächst in der öffentlichen<br />
Personalverwaltung, „kam aber relativ<br />
schnell in <strong>die</strong> Stiftungsverwaltung“.<br />
Dort hatte er mit Ländereien<br />
zu tun, war quer durch Bayern unterwegs,<br />
<strong>um</strong> Immobilien vor Ort zu<br />
bewerten, etwa für Pensionsfonds,<br />
<strong>und</strong> vertragliche Dinge zu regeln.<br />
Mit Kollegen betreute er r<strong>und</strong> 2 000<br />
Stiftungen.<br />
Dann wurde ihm eine Zusatzausbildung<br />
z<strong>um</strong> Sachverständigen angeboten.<br />
Von 1999 bis 2001 besuchte<br />
er <strong>die</strong> Deutsche Immobilien-Akademie<br />
(DIA) in Freiburg. Er verließ sie<br />
als „Diplom-Sachverständiger für<br />
<strong>die</strong> Bewertung von bebauten <strong>und</strong><br />
unbebauten Gr<strong>und</strong>stücken, Mieten<br />
<strong>und</strong> Pachten (DIA)“, so <strong>die</strong> korrekte<br />
Berufsbezeichnung. Als später<br />
Umstrukturierungen in der Stiftungsverwaltung<br />
seine „Entscheidungsfreiheit<br />
sehr arg einschränkten“,<br />
verließ er für einige Jahre den<br />
öffentlichen Dienst ganz. „Bis es<br />
gebitzelt hat, wieder in den erlernten<br />
Beruf zurückzukehren“, sagt<br />
Oliver Sch<strong>um</strong>ann, der neue Vorsitzende des Gutachterausschusses im<br />
Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
der bald 47-Jährige, <strong>das</strong> war 2013.<br />
Er habe sich für zwei Stellenangebote<br />
„ernsthaft interessiert“, eines<br />
war vom Landratsamt in <strong>Weilheim</strong><br />
ausgeschrieben: „Zwei Tage nach<br />
dem ersten Vorstellungsgespräch<br />
habe ich ‚Ja‘ gesagt“, beschreibt er<br />
den Beginn der neuen beruflichen<br />
Bindung.<br />
Zunächst arbeitete Sch<strong>um</strong>ann für<br />
<strong>die</strong> Kämmerei in der Schulverwaltung<br />
<strong>und</strong> unterstützte parallel <strong>die</strong><br />
Unterbringung von Asylbewerbern<br />
durch <strong>die</strong> Anmietung von Unterbringungsobjekten.<br />
Dann habe<br />
sich Kreiskämmerer Norbert Merk<br />
an <strong>die</strong> Qualifikation als Sachverständiger<br />
erinnert <strong>und</strong> ihn auf <strong>die</strong><br />
vakante Geisenberger-Nachfolge<br />
hingewiesen. So wurde Sch<strong>um</strong>ann<br />
mit dem 1. Juli 2014 Leiter der GAA-<br />
Geschäftsstelle, seit Ende 2014 ist<br />
er der Ausschuss-Vorsitzende, 2015<br />
legte er erstmals „seine“ Statistik<br />
vor. Allerdings unter erschwerten<br />
Bedingungen: Im Landratsamt<br />
drehte sich <strong>das</strong> Personalkarussell.<br />
Zwischen der GAA-Geschäftsstelle<br />
<strong>und</strong> Aufgaben im Wohnungswesen<br />
gab es Schnittstellen, beide Bereiche<br />
wurden zusammengeführt, da<br />
mehr Aufgaben r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den Sozialen<br />
Wohnungsbau anstanden —<br />
sei es in der Bauförderung, sei es<br />
bei Wohnberechtigungsscheinen.<br />
Sch<strong>um</strong>ann musste nicht nur Bodenrichtwerte<br />
ermitteln, sondern<br />
ein neues Team zusammenstellen:<br />
Mitarbeiter rochierten, <strong>um</strong><br />
innerhalb der Behörde auf ihre<br />
Wunschpositionen zu wechseln,<br />
andere gingen in den Ruhestand.<br />
Er führte Einstellungsgespräche,<br />
konnte zuletzt im November <strong>und</strong><br />
Dezember 2015 Stellen neu besetzen,<br />
aktuell arbeitet er <strong>die</strong> neuen<br />
Kollegen ein. Nebenbei frischte er<br />
sein DIA-Wissen auf. Z<strong>um</strong> Glück<br />
wird in Freiburg Blockunterricht<br />
angeboten. Denn im Landkreis ist<br />
Oliver Sch<strong>um</strong>ann mächtig gefordert.<br />
ts
Die Entwicklung der Gr<strong>und</strong>stückspreise<br />
Ein Rollentausch der<br />
beiden Altlandkreise<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Der Gutachterausschuss<br />
(GAA) gibt seine<br />
Bodenrichtwerte alle zwei Jahre in<br />
den Gemeinden durch Auslegung<br />
öffentlich bekannt. Wer danach<br />
genaueres zu Baulandpreisen in<br />
einer Kommune wissen möchte,<br />
kann im Landratsamt kostenlos<br />
Einsicht in <strong>die</strong> Bodenrichtwertliste<br />
nehmen oder <strong>die</strong> Zahlen schriftlich<br />
anfordern. „Als fortschrittlicher<br />
GAA machen wir seit Jahren<br />
<strong>das</strong> Zahlenmaterial <strong>und</strong> alle relevanten<br />
Informationen auch im<br />
Internet verfügbar“, erklärt der<br />
GAA-Vorsitzende Oliver Sch<strong>um</strong>ann.<br />
Die digitale Einsicht ist kostenpflichtig<br />
<strong>und</strong> etwas günstiger<br />
als jene auf gedrucktem Papier,<br />
<strong>die</strong> es auch gibt.<br />
Beim privaten Baugr<strong>und</strong> lag <strong>die</strong><br />
Steigerung im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
„bei gut sieben<br />
Prozent gegenüber der letzten<br />
Ermittlung“, fasst Sch<strong>um</strong>ann seine<br />
neusten Zahlen zusammen.<br />
Festzustellen sei, <strong>das</strong>s sich <strong>die</strong><br />
Entwicklung in den zwei Altlandkreisen<br />
seit 2013 <strong>um</strong>gekehrt hat:<br />
Im Schongauer Ra<strong>um</strong> bewegte<br />
sich <strong>die</strong> Verteuerung „in Richtung<br />
zehn Prozent“, im Einzugsgebiet<br />
<strong>Weilheim</strong> lag sie bei fünf Prozent.<br />
Auch für <strong>die</strong> fünf großen Kommunen<br />
— <strong>Weilheim</strong>, Schongau, Penzberg,<br />
Peiting <strong>und</strong> Peißenberg —<br />
hat Sch<strong>um</strong>ann eine Zahl parat: 5,4<br />
Prozent Plus. Allerdings gibt es<br />
markante Ausreißer: „Wohnbauflächen<br />
in <strong>Seen</strong>ähe am südlichen<br />
Ammersee mit spürbar deutlicheren<br />
Steigerungen“, bemerkt Sch<strong>um</strong>ann.<br />
Aus Aidenried <strong>und</strong> Fischen<br />
kamen Kauffälle in <strong>die</strong> Statistik,<br />
wo der Quadratmeterpreis auf<br />
380 Euro anstieg. Das Plus sei jedoch<br />
relativ zu sehen, weil es dort<br />
zuvor lange Zeit gar keine Kauffälle<br />
gab, <strong>die</strong> Gutachter mussten<br />
„teilweise sechs bis acht Jahre<br />
zurückgehen, jetzt haben wir <strong>die</strong><br />
Anpassung vorgenommen“, sagt<br />
Sch<strong>um</strong>ann. Dass sich Bauland<br />
verteuerte durch den „Siedlungsdruck“<br />
aus München, sei allenfalls<br />
entlang des Starnberger Sees in<br />
einzelnen Kauffällen festzustellen.<br />
Statistisch ausgewirkt habe sich<br />
<strong>das</strong> noch nicht.<br />
Beim gewerblichen Gr<strong>und</strong> gab<br />
es ebenfalls eine Umkehrung zu<br />
2013: Sieben Prozent Plus im Altlandkreis<br />
<strong>Weilheim</strong> stehen bemerkenswerte<br />
20 Prozent r<strong>und</strong><br />
<strong>um</strong> Schongau gegenüber. Die fünf<br />
großen Kommunen liegen bei<br />
zwölf, der Landkreis-Schnitt bei 15<br />
Prozent. „Teilweise zweistellige<br />
Abweichungen“<br />
von <strong>die</strong>sen Werten gibt es<br />
laut Sch<strong>um</strong>ann bei „k<strong>und</strong>enorientierten<br />
Gewerbeflächen“.<br />
Das ist Bauland,<br />
dessen Preis sich danach<br />
richtet, welches Gewerbe<br />
interessiert ist. „Hier wird<br />
ein Unterschied gemacht<br />
zwischen Betrieben mit<br />
regem K<strong>und</strong>enverkehr,<br />
etwa einem Discounter,<br />
oder einer Fertigungsfirma<br />
ohne Besucher<br />
oder einem Handwerksbetrieb,<br />
dessen<br />
Mitarbeiter tagsüber<br />
wegfahren auf Baustellen“,<br />
präzisiert Oliver<br />
Sch<strong>um</strong>ann. ts<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 55
„Bodenrichtwert“: Wie ein Gutachterausschuss arbeitet<br />
Der Markt bestimmt<br />
den Gr<strong>und</strong>stückspreis<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Der Bodenrichtwert<br />
für Bauland ist von Interesse für<br />
Häuslebauer <strong>und</strong> -käufer, Erben,<br />
Immobilienmakler, Banken, Landoder<br />
Forstwirte, Firmen. Bürokratisch<br />
formuliert, „ein im deutschen<br />
Städtebaurecht durchschnittlicher<br />
Lagewert für den Boden unter Berücksichtigung<br />
des unterschiedlichen<br />
Entwicklungszustands“, der in<br />
der Regel z<strong>um</strong> Ende jedes zweiten<br />
Kalenderjahres aus den Kaufpreisen<br />
von unbebauten Gr<strong>und</strong>stücken<br />
ermittelt wird. Er wird herangezogen<br />
zur Wertermittlung von Immobilien<br />
<strong>und</strong> ist unter anderem bedeutsam<br />
für <strong>die</strong> Besteuerung von<br />
Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden.<br />
Gr<strong>und</strong>lage sind Kaufpreissammlungen,<br />
<strong>die</strong> von den Gutachterausschüssen<br />
in den Landratsämtern<br />
geführt werden. Da der Bodenrichtwert<br />
nur ein Durchschnittswert aus<br />
einer Vielzahl von Transaktionen<br />
ist, schätzt der Gutachterausschuss<br />
den Verkehrswert eines Gr<strong>und</strong>stückes<br />
anhand der Besonderheiten<br />
des Bewertungsobjektes. Zu einem<br />
Urteil kommen <strong>die</strong> Gutachterausschüsse<br />
mittels Daten in ihren Geo-<br />
Informations-Systemen (GIS) <strong>und</strong><br />
bei Ortsbesichtigungen. Die haben<br />
Einfluss auf teils merkliche Zu- <strong>und</strong><br />
Abschläge vom Bodenrichtwert,<br />
wenn individuelle Eigenschaften<br />
eines Gr<strong>und</strong>stückes zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Der Vorsitzende des Gutachterausschusses<br />
<strong>und</strong> Kollegen aus dem<br />
Bauamt sowie ein Gremi<strong>um</strong> von<br />
ehrenamtlichen Sachverständigen<br />
beobachten <strong>die</strong> Entwicklung der<br />
Immobilienpreise. Sie ermitteln<br />
aus Vergleichspreisen Bodenrichtwerte<br />
für Bauland <strong>und</strong> Grünland<br />
für jede Kommune eines Landkreises.<br />
Das Zahlenwerk ist vor allem von<br />
Interesse für <strong>das</strong> Finanzamt. Es<br />
benötigt <strong>die</strong> Bodenrichtwerte für<br />
Steuerfestsetzungen, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bewertungsstelle<br />
dort errechnet sogenannte<br />
Gr<strong>und</strong>besitzwerte für <strong>die</strong><br />
Erbschaft- <strong>und</strong> Schenkungsteuer<br />
<strong>und</strong> für bestimmte Fälle der Gr<strong>und</strong>erwerbsteuer.<br />
Daneben werden<br />
<strong>die</strong> Bodenrichtwerte auch für <strong>die</strong><br />
Einkommensteuer herangezogen,<br />
wenn es dar<strong>um</strong> geht, bei vermieteten<br />
Objekten eine Kaufpreisaufteilung<br />
in Gr<strong>und</strong>, Boden <strong>und</strong> Gebäude<br />
vorzunehmen. Denn nur der Wert,<br />
der auf ein Gebäude entfällt, kann<br />
abgeschrieben werden. Da <strong>die</strong> Bodenrichtwerte<br />
nur Durchschnittswerte<br />
sind, ist der vom Finanzamt<br />
ermittelte Steuerwert ebenfalls nur<br />
ein durchschnittlicher Wert. Häufig<br />
vorhandene negative Merkmale,<br />
etwa übernormaler Verkehrslärm,<br />
sind nicht berücksichtigt. Abhilfe<br />
schafft ein Gutachten von anerkannten<br />
Sachverständigen oder<br />
vom Gutachterausschuss.<br />
Bewertung ist essenziell<br />
bei Vererbungen<br />
Werden Gr<strong>und</strong> oder Immobilien<br />
an eine nächste Generation<br />
übertragen, können je nach Verwandtschaftsgrad<br />
<strong>und</strong> Umfang des<br />
übergehenden Vermögens bis zu<br />
30 Prozent Erbschafts- beziehungsweise<br />
Schenkungssteuer anfallen.<br />
Wenn es mit einem anerkannten<br />
Gutachter gelingt, den Steuerwert<br />
56 | tassilo
des Finanzamtes <strong>um</strong> nur 10 000<br />
Euro zu verringern, beläuft sich <strong>die</strong><br />
Steuerersparnis bereits auf 3 000<br />
Euro. Auch beim Eintrag einer<br />
Gr<strong>und</strong>schuld, bei Versicherungen,<br />
der Gr<strong>und</strong>erwerbssteuer, bei Übergaben,<br />
sind Wertermittlungen der<br />
Sachverständigen z<strong>um</strong> Bodenrichtwert<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Vergleichspreisen.<br />
Der Gutachterausschuss sammelt<br />
im Landkreis jeden Kaufvertrag<br />
einer Immobilie oder eines Gr<strong>und</strong>stückes<br />
mit einer Verwaltungs-Software.<br />
Mit den dort niedergelegten<br />
Preisen fängt <strong>die</strong> Arbeit des Gutachterausschusses<br />
allerdings erst<br />
an — unter einer Vielzahl wertbeeinflussender<br />
Umstände. Erstens —<br />
<strong>die</strong> Lage: an der Autobahn, mit<br />
Bergblick, neben der Eisenbahnstrecke.<br />
Zweite Frage: Erschwert<br />
<strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>stücksform eine Bebauung?<br />
Drittens — der Untergr<strong>und</strong>:<br />
Ist eine „weiße Wanne“ nötig?<br />
Das heißt, muss ein Keller so gebaut<br />
sein, <strong>das</strong>s er <strong>die</strong> Belastung<br />
von oben durch <strong>das</strong> Haus ebenso<br />
aushält wie den Gr<strong>und</strong>wasserdruck<br />
von unten? Ist ein Bodenaustausch<br />
erforderlich? Der Zusatzaufwand<br />
wird bei der Bewertung berücksichtigt.<br />
Viertens: Ist ein Gr<strong>und</strong>stück<br />
erschließungsbeitragspflichtig für<br />
Straße, Kanal, Wasser? Jede Gemeinde<br />
hat eine andere Satzung,<br />
der Gutachterausschuss muss bei<br />
jedem Vertrag in der Gemeinde<br />
nachfragen. Fünftens — Gr<strong>und</strong>stücksgröße;<br />
sechstens — Dichte der<br />
Bebauung; siebtens: Gibt es besondere<br />
Rechte oder Belastungen wie<br />
Wegerechte, Leitungsrechte. Diese<br />
<strong>und</strong> andere Fragen mehr stellt der<br />
Gutachterausschuss.<br />
Ausgangsbasis ist <strong>die</strong> Definition<br />
eines Richtwert-Gr<strong>und</strong>stückes: Auf<br />
dem Land beispielsweise 700 Quadratmeter<br />
bei einer Geschossflächenzahl<br />
von 0,4 (GFZ; <strong>die</strong>se Zahl<br />
sagt etwas aus über <strong>die</strong> Dichte der<br />
Bebauung). In Städten rechnen<br />
<strong>die</strong> Ausschüsse meist mit 600 bis<br />
700 Quadratmetern <strong>und</strong> GFZ 0,4<br />
bis 0,5. Jedes Gr<strong>und</strong>stück wird an<br />
<strong>das</strong> Vergleichsgr<strong>und</strong>stück angepasst.<br />
Wobei <strong>die</strong> erste Unsicherheit<br />
schon bei den Vergleichspreisen<br />
liegen kann: Wie werden sie vom<br />
Markt beeinflusst? Regionale Umrechnungsfaktoren<br />
hat der Gutachterausschuss<br />
für vom Richtwertgr<strong>und</strong>stück<br />
abweichende Flächen<br />
<strong>und</strong> Geschossflächenzahlen zu<br />
ermitteln.<br />
Andere Gr<strong>und</strong>stücke lassen sich<br />
nicht standardisieren: südlicher<br />
Ortsrand, Bergblick, Nachbarschaftsverhältnisse<br />
als Lagebesonderheit.<br />
Hier sind <strong>die</strong> Einflüsse auf<br />
den Bodenwert je nach Lage des<br />
Einzelfalls unterschiedlich. Und<br />
daraus resultierende Preiseinflüsse<br />
können nur mittels mehrerer<br />
Vergleichspreise, <strong>die</strong> ausreichend<br />
übereinstimmen, ermittelt werden.<br />
Sympathie <strong>und</strong> Antipathie<br />
beeinflussen den Wert<br />
Neben objektiven Faktoren, wie<br />
den oben genannten Besonderheiten,<br />
stehen subjektive Faktoren, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Ermittlung erschweren. Im Einzelnen<br />
heißt <strong>das</strong>: Wie ist <strong>das</strong> Verhandlungsgeschick<br />
des Käufers?<br />
Steht ein Verkäufer unter Druck?<br />
Tätigt er gar ein Notverkauf? Wie<br />
sympathisch oder unsympathisch<br />
sind sich <strong>die</strong> Vertragspartner? Tatsächliche<br />
Werte sind nur anhand<br />
statistischer Methoden zu ermitteln.<br />
Abweichungen nach oben<br />
oder unten fallen heraus. Den exakten<br />
Verkehrswert gibt es nicht,<br />
sondern immer nur den wahrscheinlichsten<br />
— was sich rein auf<br />
private Wohnbauflächen bezieht,<br />
den Hauptbereich, in dem ein<br />
Gutachterausschuss ermittelt. Abweichungen<br />
von 30 Prozent nach<br />
oben oder unten sind üblich. Völlig<br />
anders ist außerdem der Gewerbeoder<br />
Landwirtschaftsbereich: 100<br />
Prozent nach oben wie nach unten<br />
spiegeln manchmal <strong>die</strong> Normalität.<br />
Über <strong>die</strong> Schreibtische der Geschäftsstellenmitarbeiter<br />
im Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau gehen<br />
pro Jahr r<strong>und</strong> 1 800 Kaufverträge.<br />
Einige sind zur Auswertung nicht<br />
geeignet: Verwandtschaftsverkäufe,<br />
Einheimischenmodelle, Gr<strong>und</strong>stücke<br />
mit besonderen Auflagen.<br />
Für <strong>die</strong> Ableitung der Wertfaktoren<br />
wie Liegenschaftszinssatz oder<br />
Marktanpassungsfaktoren werden<br />
sie nicht verwendet. Deshalb werden<br />
<strong>die</strong> Verträge in sogenannte<br />
Gr<strong>und</strong>stücksteilmärkte aufgeteilt:<br />
unbebautes baureifes Land, bebaute<br />
Gr<strong>und</strong>stücke, komplizierte<br />
Erbbaugr<strong>und</strong>stücke, Wohnungseigent<strong>um</strong>,<br />
Teileigent<strong>um</strong> von der<br />
Tiefgarage bis z<strong>um</strong> Gewerbeobjekt,<br />
Bauerwartungsland, land- <strong>und</strong><br />
forstwirtschaftliche Flächen.<br />
Diese „Hauptteilmärkte“ unterteilen<br />
sich in weitere Untergruppen:<br />
Bei seiner Arbeit ist der Gutachterausschusses<br />
bemüht, keinen<br />
Einfluss auf <strong>die</strong> Preisentwicklung<br />
am Immobilienmarkt zu nehmen<br />
oder in Fremdinteressen hineingezogen<br />
zu werden. Die Zahlen sollten<br />
belastbar sein, <strong>die</strong> Gutachter<br />
beweisen können, wie sie auf ihre<br />
Richtwerte kommen. Wichtigste<br />
Vorgabe: Der Gutachterausschuss<br />
ist nicht weisungsgeb<strong>und</strong>en, er<br />
handelt nur auf Weisung des Vorsitzenden.<br />
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Tutzing | Noch bis Sonntag, 24.<br />
<strong>April</strong>, beherbergt <strong>das</strong> Ortsmuse<strong>um</strong><br />
Tutzing <strong>die</strong> Sonderausstellung<br />
„Knittl, Ba<strong>um</strong>eister, Tutzing —<br />
Häuser <strong>und</strong> Villen am Starnberger<br />
See“. Mit der Wahl der Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
für <strong>die</strong>se Ausstellung, <strong>die</strong><br />
einen Rückblick auf regionale,<br />
historische Architektur vor über<br />
100 Jahren ermöglicht, ist Initiatorin<br />
Stefanie Knittl — bei genauer<br />
Betrachtung — bereits ein kleiner<br />
Coup gelungen. Denn <strong>das</strong> Gebäude,<br />
in dem seit einigen Jahren <strong>das</strong><br />
Ortsmuse<strong>um</strong> Tutzing untergebracht<br />
ist, ist selbst ein wichtiger Bestandteil<br />
der Ortsgeschichte. Gekonnt<br />
wird damit aufgegriffen, was <strong>die</strong><br />
Sonderausstellung transportieren<br />
will. Eine charmante Spielart.<br />
Vier Knittl<br />
sollt’ ihr sein<br />
Die Ba<strong>um</strong>eisterfirma Knittl prägt<br />
seit ihrer Gründung 1872 maßgebend<br />
<strong>das</strong> Ortsbild des alten<br />
Tutzings. Vier Generationen Ba<strong>um</strong>eister<br />
— Josef, Xaver, Carl <strong>und</strong> Engelbert<br />
Knittl — sollten <strong>das</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Jahrh<strong>und</strong>ertwende größte Baugeschäft<br />
am Starnberger See prägen.<br />
Noch heute zieren viele ihrer Bauten<br />
den Ort <strong>und</strong> <strong>die</strong> Umgebung. Die<br />
Initiatorin der Sonderausstellung<br />
Stefanie Knittl schließt als jüngster<br />
<strong>und</strong> letzter Abkömmling der<br />
Tutzinger Ba<strong>um</strong>eisterfamilie <strong>die</strong><br />
über 100-jährige Geschichte der<br />
bekannten Baufirma. Anders als<br />
ihre Vorfahren trat sie jedoch nicht<br />
in deren Fußstapfen ein; sie wählte<br />
den Beruf der Lehrerin.<br />
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Die Renovierung der alten Knittl-<br />
Villa in der Hauptstraße Tutzings<br />
veranlasste Stefanie Knittl, sich mit<br />
ihrer illustren Familiengeschichte<br />
<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Bauhistorie<br />
in Tutzing <strong>und</strong> Umgebung<br />
zu beschäftigen. In der Sonderausstellung<br />
„Knittl, Ba<strong>um</strong>eister, Tutzing<br />
— Häuser <strong>und</strong> Villen am Starnberger<br />
See“ lässt sie eine (Bau)Zeit<br />
Revue passieren, in der noch ohne<br />
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große Hilfsmittel gebaut wurde, jedoch<br />
mit „Charme <strong>und</strong> Liebe z<strong>um</strong><br />
Detail“, wie <strong>das</strong> Faltblatt zur Ausstellung<br />
verrät.<br />
Querschnitt durch<br />
<strong>die</strong> Schaffenskraft<br />
Josef Knittl (1837-1888), der Gründer<br />
der Ba<strong>um</strong>eisterfirma Knittl,<br />
errichtete an <strong>die</strong> 50 Häuser in<br />
seiner Schaffenszeit in Tutzing.<br />
Xaver Knittl (1873-1933) übernahm<br />
<strong>die</strong> Geschäfte seines Vaters nach<br />
dessen Tod <strong>und</strong> galt als echter<br />
„Workaholic“. In Zeiten des Baubooms<br />
schuf er etliche Villen <strong>und</strong><br />
Landhäuser im typischen „Knittl-<br />
Stil“. Nachfolger nach Xaver Knittls<br />
Tod wurde dessen Sohn Carl Knittl<br />
(1903-1953). Seine Handschrift trägt<br />
unter anderem <strong>das</strong> Bodemann-<br />
Haus (1936) <strong>und</strong> der Anbau der<br />
Violaburg (1948) für den Maler Anton<br />
Leidl. Schließlich trat Engelbert<br />
Knittl (1882-1963) seinen Werdegang<br />
mit der Übernahme des Baugeschäfts<br />
des verstorbenen Ba<strong>um</strong>eisters<br />
Johann Biersack an. Nach<br />
der amerikanischen Besatzungszeit<br />
sorgte er für <strong>die</strong> Instandsetzung etlicher<br />
Privatvillen in Feldafing. rp<br />
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58 | tassilo<br />
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Zweitägige Energiemesse in der Stadthalle im <strong>April</strong><br />
Ein wertvoller Beitrag<br />
z<strong>um</strong> Umweltschutz<br />
<strong>Weilheim</strong> | Laut einer Stu<strong>die</strong> des<br />
B<strong>und</strong>es<strong>um</strong>weltministeri<strong>um</strong> erachten<br />
91 Prozent der Bevölkerung den<br />
Umweltschutz für wichtig. Da <strong>das</strong><br />
Thema „Energiesparen“ untrennbar<br />
mit dem Umweltgedanken<br />
verb<strong>und</strong>en ist, kann gerade hier<br />
jeder Bürger, der über Neubau,<br />
Renovierung oder Sanierung seiner<br />
Immobilie nachdenkt, einen<br />
wertvollen <strong>und</strong> spürbaren Beitrag<br />
z<strong>um</strong> Umweltschutz leisten. Dies gilt<br />
natürlich auch für Unternehmen,<br />
<strong>die</strong> sich als Teil der Gesellschaft so<br />
mancher Herausforderung stellen.<br />
Wie etwa <strong>die</strong> Vereinigten Sparkassen<br />
<strong>Weilheim</strong>.<br />
Die fünfte<br />
Energiemesse<br />
2009 entschieden sich <strong>die</strong> Vereinigten<br />
Sparkassen <strong>Weilheim</strong><br />
gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />
des Landratsamtes<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> den Energieberatern<br />
der ALL (Ammer-Lech-<br />
Loisach) dazu, eine Energiemesse<br />
für den Landkreis auf <strong>die</strong><br />
Beine zu stellen. In <strong>die</strong>sem<br />
Jahr findet bereits<br />
<strong>die</strong> fünfte Auflage der<br />
Ausstellung statt.<br />
Viele Firmen <strong>und</strong> Organisationen<br />
aus dem<br />
Umkreis, <strong>die</strong> sich mit<br />
den Themen Energieeinsparung<br />
<strong>und</strong> Energieeffizienz<br />
beschäftigen,<br />
konnten erneut für <strong>die</strong> Teilnahme<br />
gewonnen werden. Nur noch wenige<br />
Stände seien in der Stadthalle<br />
<strong>Weilheim</strong> verfügbar. Da der Messetermin,<br />
9. <strong>und</strong> 10. <strong>April</strong>, <strong>die</strong>ses<br />
Jahr etwas später ist, wird auch <strong>das</strong><br />
Freigelände angeboten.<br />
Die Organisatoren erwarten erneut<br />
zwischen 1000 <strong>und</strong> 1200 Besucher —<br />
bei Wetterglück auch etwas mehr.<br />
Diese können sich bei einem Messer<strong>und</strong>gang<br />
einen Überblick über<br />
aktuelle <strong>und</strong> innovative Heizsysteme<br />
verschaffen, Informationen<br />
über Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />
<strong>und</strong> deren Verwendung einholen,<br />
energetisch optimierte Fenster<br />
besichtigen, sich mit dem Thema<br />
„kontrollierte Wohnra<strong>um</strong>lüftung“<br />
auseinandersetzen oder sich über<br />
eine Photovoltaikanlage erk<strong>und</strong>igen.<br />
Ob Neubau oder Altbausanierung<br />
- ein breites Spektr<strong>um</strong> von<br />
Fachfirmen <strong>und</strong> Experten ist vor<br />
Ort, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Diskussionen<br />
freuen.<br />
Neu auf der Messe:<br />
Fachfor<strong>um</strong> Holzbau<br />
Eine Neuerung in <strong>die</strong>sem Jahr ist<br />
<strong>das</strong> Fachfor<strong>um</strong> Holzbau, <strong>um</strong> gezielt<br />
dem natürlichen Werkstoff Holz<br />
einen breiten Ra<strong>um</strong> einzurichten.<br />
Viele Aussteller haben sich explizit<br />
auf <strong>die</strong>ses Thema vorbereitet.<br />
Ebenfalls neu ist, <strong>das</strong>s zu den bisherigen<br />
Organisatoren — Justina<br />
Eibl, Wirtschaftsförderung des<br />
Landratsamtes, Wolfgang Haas,<br />
Energieberatung Ammer-Lech-Loisach<br />
<strong>und</strong> Robert Christian Mayer,<br />
Vereinigte Sparkassen — mit Andreas<br />
Scharli von der Energiewende<br />
Oberland ein vierter führender Kopf<br />
hinzugestoßen ist. Die Ausstellung<br />
öffnet sowohl am Samstag (9. <strong>April</strong>)<br />
als auch sonntags (10. <strong>April</strong>)<br />
jeweils von 10 bis 17 Uhr. tis<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 59
NATUR<br />
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HOLZHAUSBAU<br />
Das Biomasseheizwerk Untereglfing Genossenschaft eG<br />
Wärmeversorgung:<br />
Unabhängig <strong>und</strong> vor Ort<br />
So geht Holzbau heute<br />
Sonnleitner ist Spezialist im ökologischen Holzhausbau.<br />
Bauherren werden nach einem ganzheitlichen<br />
Konzept begleitet: baubiologisch, individuell,<br />
<strong>um</strong>fassend <strong>und</strong> in kurzer Zeit. Jedes Sonnleitnerhaus<br />
ist ein Unikat, <strong>das</strong> mit hohem Massivholzanteil<br />
gefertigt wird. Einen Großteil der energieeffi zienten<br />
Holzhäuser übergibt Sonnleitner mehr als schlüsselfertig<br />
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Wohnklima eines<br />
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Untereglfing | 2009 sollte <strong>das</strong> Geburtsjahr<br />
des Biomasseheizwerks<br />
Untereglfing einläuten — <strong>und</strong> damit<br />
ein Gemeinschaftsprojekt aus<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 8 000 geleisteten<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en, einem 2 670 Meter<br />
langen Nahwärmenetz <strong>und</strong> einer<br />
Gesamtinvestition von 1 200 000<br />
Euro mit Erfolg krönen. Beachtliche<br />
Werte stehen somit auf der Rechnung<br />
<strong>die</strong>ses Bürgerunterfangens,<br />
<strong>das</strong> aus heutiger Sicht durchaus als<br />
Pionierarbeit bezeichnet werden<br />
darf.<br />
Um <strong>das</strong> Thema „Umwelt“ ging es<br />
im Rahmen der Dorferneuerung,<br />
an der <strong>die</strong> Gemeinde Eglfing 2006<br />
teilnehmen wollte. Und <strong>das</strong> Thema<br />
Umwelt stand auch auf der<br />
Agenda derer vor Ort, <strong>die</strong> sich in<br />
<strong>die</strong>sem Zuge Gedanken über <strong>die</strong><br />
Nachhaltigkeit in Bezug auf fossile<br />
Brennstoffe machten. Mit Blick auf<br />
<strong>die</strong> Nachbargemeinde Tauting, wo<br />
vereinzelt Bürger bereits über eine<br />
Biomasseheizung sprich Heizen<br />
mit Holzhackschnitzel verfügten,<br />
schloss sich eine Gruppe Privatleute<br />
aus Untereglfing zu einem<br />
Arbeitskreis zusammen, <strong>um</strong> <strong>die</strong>ses<br />
Variante auch für den eigenen Ort<br />
zu eruieren. Aus <strong>die</strong>ser Arbeitsgruppe<br />
ging am 1. Juni 2008 <strong>die</strong> Interessensgemeinschaft<br />
zur Planung<br />
einer Gemeinschaftsheizanlage mit<br />
Biomasse in Untereglfing hervor.<br />
Denn darin waren sich alle einig:<br />
Es sollte ein Gemeinschaftsprojekt<br />
werden. Alle ziehen an einem<br />
Strang.<br />
41 Mitglieder in der<br />
Genossenschaft<br />
Nach einer Überprüfung auf<br />
Machbarkeit durch Paul Kollig<br />
folgten Vorgespräche im Eglfinger<br />
Schützenheim, im Anschluss eine<br />
Information an den Gemeinderat<br />
samt Bürgermeister <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Gründung einer Genossenschaft<br />
im Februar 2009. Mit ihrer Idee,<br />
erinnert sich der langjährige Geschäftsführer<br />
der Genossenschaft<br />
Rudi Marquardt, hatten sie bei vielen<br />
Untereglfingern sprichwörtlich<br />
„offene Türen“ eingerannt. Echtes<br />
Interesse zeigte sich spontan bei<br />
über 50 Personen, darunter viele<br />
Landwirte, <strong>die</strong> Besitzer großer<br />
Anwesen mit z<strong>um</strong>eist sanierungsbedürftigen<br />
Heizanlagen waren.<br />
Letztlich traten 41 Mitglieder in <strong>die</strong><br />
Genossenschaft ein.<br />
Hier sorgten klare Statuten dafür,<br />
<strong>das</strong> Projekt nicht zu gefährden oder<br />
unüberschaubar zu machen. „Wer<br />
bei Beginn der Ba<strong>um</strong>aßnahme<br />
nicht dabei war, kann nicht mehr<br />
nachträglich einsteigen“, fasst<br />
Rudi Marquardt eine der Statuten<br />
zusammen. „Weiter musste jedes<br />
Genossenschaftsmitglied eine Einlage<br />
von 7 500 Euro in Form eines<br />
zinslosen Darlehens erbringen,<br />
Nutzen Sie <strong>die</strong> Möglichkeit zur persönlichen Fachberatung<br />
über Holzhausbau, Baubiologie, Energieeffi<br />
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Das Biomasseheizwerk Untereglfing konnte durch <strong>die</strong> Versorgung der angeschlossenen Haushalte deren Bedarf<br />
an Heizöl <strong>und</strong> Gas ersetzen <strong>und</strong> somit den CO 2 -Ausstoß reduzieren. Wert legt <strong>die</strong> Genossenschaft auch auf <strong>die</strong><br />
regionale Herstellung der Hackschnitzel.<br />
60 | tassilo
hier gilt der Weitblick auf den Umweltgedanken.<br />
Quer durchs Dorf Untereglfing gegraben: Mithilfe der 41 Genossenschaftsmitglieder<br />
<strong>und</strong> regionaler Betriebe wurde <strong>das</strong> Biomassenheizwerk<br />
Untereglfing errichtet. Viele der r<strong>und</strong> 8.000 geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
gingen allein für <strong>die</strong> Rohrverlegung des Nahwärmenetzes drauf.<br />
zusätzlich noch einmal 2 500 Euro<br />
Genossenschaftseinlage.“ Schließlich<br />
einigte man sich im Rahmen<br />
der Gründungsversammlung auch<br />
darauf, <strong>das</strong>s jedes Mitglied 50 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
erbringen müsse, <strong>um</strong><br />
<strong>das</strong> Biomasseheizwerk samt Fernwärmenetz<br />
kostendeckend bauen<br />
zu können. Schließlich galt es,<br />
eine Investitionss<strong>um</strong>me von r<strong>und</strong><br />
1,2 Millionen aufzubringen. Auch<br />
mussten Bauvorlagen, gesetzliche<br />
<strong>und</strong> steuerliche Bedingungen<br />
erfüllt werden. Über <strong>die</strong> Einlagen<br />
kamen so r<strong>und</strong> 430 000 Euro an<br />
Eigenkapital zusammen, ergänzt<br />
durch Zuschüsse aus dem KfW-Topf<br />
<strong>und</strong> 416 000 Euro Fremdkapital.<br />
Die technische Betreuung des Projekts<br />
wurde in <strong>die</strong> Hände eines Planungsbüros<br />
übergeben.<br />
Drei Wärmequellen<br />
speisen den Ort<br />
Vielen Händen, unzähligen geleisteten<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en, aber auch<br />
dem unbürokratischen Einsatz ortsansässiger<br />
Handwerksunternehmen<br />
ist es zu verdanken, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Biomasseheizwerk Untereglfing von<br />
Mai 2009 bis in den Herbst des Jahres<br />
2010 hinein fertiggestellt werden<br />
konnte. Damit werden nun —<br />
nach heutigem Stand — 47 Anwesen<br />
mit Warmwasser <strong>und</strong> Wärme<br />
aus dem Heizwerk versorgt. Die<br />
Heizanlage selbst besteht aus drei<br />
Wärmequellen. Das ist z<strong>um</strong> einen<br />
der Hackschnitzelkessel, mit<br />
dem r<strong>und</strong> 70 Prozent der Wärme<br />
erzeugt werden. Wichtig war der<br />
Genossenschaft, hier auf heimische<br />
Biomasse zugreifen zu können.<br />
So kommen <strong>die</strong> Hackschnitzel<br />
überwiegend aus der Produktion<br />
einheimischer Waldbauern. Eine<br />
zweite Wärmequelle<br />
findet sich in der Abwärme<br />
der r<strong>und</strong> 700<br />
Meter entfernten Firma<br />
Schmid, <strong>die</strong> damit 30<br />
Prozent der benötigten<br />
Wärme in <strong>das</strong> Netz<br />
einspeist. Schließlich<br />
kann als dritte Wärmequelle<br />
in Notsituationen<br />
auf einen integrierten<br />
Ölkessel ausgewichen<br />
werden, der <strong>die</strong> gesamte<br />
Versorgung aller<br />
angeschlossenen<br />
Haushalte übernehmen<br />
kann. Vor gera<strong>um</strong>er<br />
Zeit wurde <strong>das</strong> Dach<br />
des Biomasseheizwerks<br />
nachträglich mit Solarpanelen<br />
ausgestattet.<br />
R<strong>und</strong> 70000 Euro wurden<br />
dafür noch einmal<br />
über <strong>die</strong> Genossenschaft<br />
investiert; auch<br />
Technische Daten <strong>und</strong><br />
Ansprechpartner<br />
Die Gesamtleistung des Netzes<br />
beträgt in etwa 1400 Kilowatt,<br />
allein <strong>das</strong> Wärmepuffervol<strong>um</strong>en<br />
<strong>um</strong>fasst stolze 50000 Liter. Für <strong>die</strong><br />
Versorgung durch Hackschnitzel<br />
ergibt sich ein durchschnittlicher<br />
Jahresbedarf von r<strong>und</strong> 432 Schüttra<strong>um</strong>metern,<br />
für Heizöl in Notfällen<br />
5000 Liter. Die Anschlüsse zu<br />
den einzelnen Wohnhäusern <strong>und</strong><br />
Betrieben ist Genossenschaftssache,<br />
dahinter ist der Eigentümer<br />
selbst für Warmwasserboiler <strong>und</strong><br />
ähnliches zuständig.<br />
Unter der Website www.energiegenossenschaften-gruenen.de/bayern<br />
des Netzwerkes „Energiewende<br />
jetzt e.V.“ sind für Interessierte<br />
neben der Untereglfinger Genossenschaft<br />
<strong>um</strong> den ersten Vorsitzenden<br />
Andreas Ertl weitere bayerische<br />
Energiegenossenschaften<br />
<strong>und</strong> deren Ansprechpartner samt<br />
Kontaktdaten zu finden. rp<br />
Der Hackschnitzelkessel mit einer Leistung von<br />
865 Kilowatt ist eine von drei Wärmequellen<br />
des Heizwerks. Die Biomasse wird mit Hilfe eines<br />
Kratzbodens in den Brennra<strong>um</strong> befördert.<br />
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Energiesparen wird <strong>2016</strong> noch strenger<br />
Luftfeuchtigkeit raus,<br />
Ra<strong>um</strong>wärme rein<br />
<strong>Tassilo</strong>land | In der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV), <strong>die</strong> seit<br />
2014 gilt, sind Anforderungen<br />
an eine Gebäudehülle <strong>und</strong> den<br />
Primärenergiebedarf formuliert.<br />
Anhand eines Referenzgebäudes,<br />
<strong>das</strong> genau den Maßen eines geplanten<br />
Neubaus entspricht, wird<br />
mittels vorgegebener Haustechnik,<br />
Dämmung <strong>und</strong> anderem mehr der<br />
erlaubte Jahresprimärenergiebedarf<br />
berechnet. Ermittelt wird der<br />
Bedarf für Heizung, Warmwasser,<br />
Lüftung <strong>und</strong> Kühlung. Wer<br />
ein neues Wohnhaus plant, muss<br />
<strong>die</strong>se Anforderungen momentan<br />
schon einhalten, ab <strong>2016</strong> sogar <strong>um</strong><br />
weitere 25 Prozent unterschreiten.<br />
Deshalb werden Häuser immer<br />
dichter gebaut, was <strong>die</strong> Luftfeuchtigkeit<br />
im Innern steigen lässt. Wer<br />
etwa Schimmelbefall vorbeugen<br />
will, muss regelmäßig lüften. Paragraph<br />
6, Absatz 2 der EnEV fordert,<br />
einen Mindestluftwechsel sicherzustellen.<br />
„Eine genaue Definition<br />
<strong>die</strong>ses Luftwechsels gibt es nicht,<br />
aber man kann davon ausgehen,<br />
<strong>das</strong>s ein kompletter Luftaustausch<br />
alle zwei St<strong>und</strong>en erfolgen sollte“,<br />
sagt Jeanett Bergmann, Mitarbeiterin<br />
der Firma Inventer, <strong>die</strong> dezentrale<br />
Systeme zur Wohnra<strong>um</strong>lüftung<br />
anbietet.<br />
„Wenn <strong>die</strong>ser Luftwechsel über<br />
<strong>die</strong> reine Fensterlüftung durch den<br />
Nutzer selbst erfolgen soll, muss<br />
er alle zwei St<strong>und</strong>en für zehn Minuten<br />
<strong>die</strong> Fenster öffnen — auch<br />
nachts“, skizziert Bergmann eine<br />
augenscheinliche Unmöglichkeit.<br />
Und sie ergänzt, <strong>das</strong>s „durch <strong>die</strong>se<br />
Art der Lüftung natürlich auch <strong>die</strong><br />
Wärmeverluste sehr hoch sind <strong>und</strong><br />
es zunehmend schwieriger wird,<br />
<strong>die</strong> Anforderungen der EnEV einzuhalten“.<br />
Die Inventer-Lüfter besorgen <strong>das</strong><br />
Lüften auf komfortable Weise:<br />
In einem permanent über 24<br />
St<strong>und</strong>en wechselnden Rhythmus<br />
saugen sie zu feuchte Luft<br />
ab <strong>und</strong> versorgen <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>e im<br />
Gegenzug mit Frischluft. Die integrierte<br />
Wärmerückgewinnung<br />
von bis zu 91 Prozent spart Heizenergie,<br />
was den Jahresprimärenergiebedarf<br />
senkt. Dazu zieht<br />
In <strong>die</strong>sem neuen Penzberger<br />
Mehrfamilienhaus wird<br />
ein dezentrales<br />
Lüftungskonzept<br />
<strong>um</strong>gesetzt.<br />
der Strom der „verbrauchten“ Luft<br />
durch einen Keramikkern, der <strong>die</strong><br />
Ra<strong>um</strong>wärme speichert. Wechselt<br />
nach 70 Sek<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Laufrichtung,<br />
kommt <strong>die</strong> Wärme ins<br />
Zimmer zurück. Der Lüfter selbst<br />
schlägt bei den Stromkosten mit<br />
vier Euro zu Buche — pro Jahr.<br />
Im Unterschied zu zentralen Lüftungsanlagen,<br />
bei denen Rohrleitungen<br />
<strong>die</strong> Gebäude durchziehen,<br />
sind <strong>die</strong> Inventer-Lüfter einfach zu<br />
montieren: In Neubauten können<br />
sie in jede Außenwand integriert<br />
werden, bei Altbauten schafft eine<br />
Kernbohrung durchs Mauerwerk<br />
den nötigen Platz. Versteckt sind<br />
<strong>die</strong> Lüfter hinter dezenten oder<br />
dekorativen Blenden außen <strong>und</strong><br />
innen, <strong>die</strong> zugleich als Lärmschutz<br />
<strong>die</strong>nen. Bei einer energetischen<br />
Sanierung im Rahmen eines KfW-<br />
Kredits kann der Einbau förderfähig<br />
sein.<br />
Für Häuslebauer, Bauherren, Architekten<br />
<strong>und</strong> Bauträger im Pfaffenwinkel,<br />
für Handwerksbetriebe<br />
<strong>und</strong> Firmen aus den Bereichen<br />
Heizung, Lüftung, Bauen <strong>und</strong> Sanieren,<br />
ist Frank Raida bereits in<br />
der Beratungs- <strong>und</strong> Planungsphase<br />
der Ansprechpartner. Seine<br />
Inventer-Werksvertretung sitzt in<br />
Bidingen im Ostallgäu, ein Referenzobjekte<br />
gibt es im gesamten<br />
Oberland. Die EnEV habe einen<br />
„Paradigmenwechsel“ eingeleitet,<br />
sagt Raida: „Bis vor einigen Jahren<br />
habe ich auf Messen immer<br />
erzählt: Leute, ihr braucht eine<br />
Lüftung! Jetzt kommen <strong>die</strong> Leute zu<br />
mir <strong>und</strong> sagen: ‚Wir brauchen eine<br />
Lüftung‘.“<br />
ts
War<strong>um</strong> <strong>die</strong> tassilo-Büros hinter roten Brettern liegen<br />
Ein Hauch von Lönneberga im Oberland<br />
Birkland | Wer <strong>die</strong> Macher des<br />
„tassilo“-<strong>Magazin</strong>s in ihren Büros<br />
besucht <strong>und</strong> ein schickes Bürogebäude<br />
erwartet, wird jäh enttäuscht.<br />
Die gesamte Mannschaft ist in einem<br />
ehemaligen Bauernhof mitten<br />
in Birkland beheimatet, dessen<br />
Tenne zu Büros <strong>um</strong>gebaut wurde.<br />
Von außen erstrahlt <strong>das</strong> Gebäude<br />
über <strong>und</strong> über in einem herrlichen<br />
Rotton, den man von irgendwo her<br />
zu kennen glaubt. Schweden —<br />
<strong>das</strong> war’s, woran man erinnert<br />
wird. Die Häuser aus der Kinderserie<br />
„Michel aus Lönneberga“ sind<br />
gleichermaßen in <strong>die</strong>ser Farbe gestrichen,<br />
wie auch ein Großteil der<br />
schwedischen Holzhäuser überhaupt.<br />
„Schwedenrot“, so heißt<br />
zwar leicht mal eine Farbe, aber<br />
<strong>die</strong>se hier hat‘s in sich. Als der Hof<br />
renoviert wurde, entschied sich<br />
Herausgeber Peter<br />
Ostenrieder<br />
ganz bewusst<br />
für <strong>die</strong>se Farbe,<br />
<strong>die</strong> aus<br />
der schwedischen Stadt Falun<br />
kommt. Seit dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
wurde in Falun der Abra<strong>um</strong> der<br />
Kupfermine zur Gewinnung des<br />
Pigments „Falunrot“ verwendet,<br />
da es den schwedischen Holzhäusern<br />
beim Anstrich den Anschein<br />
von Backsteingebäuden — wie bei<br />
den wohlhabenderen Mitteleuropäern<br />
— gab. Über <strong>die</strong> Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
entwickelte sich Falunrot in<br />
Schweden zur „National-Hausfarbe“,<br />
was aber auch durchaus ganz<br />
praktische Gründe hat.<br />
Sägerauhes Holz<br />
ist notwendig<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>die</strong> beste Wirkung<br />
mit Falunrot (geschützter Markenname<br />
„Falurödfärg“) erzielt man<br />
auf sägerauhem, unbehandeltem<br />
Holz. Durch den hohen Anteil an<br />
natürlicher Kieselsäure,<br />
Eisenvitriol, Eisenoxid <strong>und</strong><br />
Silikaten aus Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>, Zink,<br />
Kupfer <strong>und</strong> Blei wirkt <strong>die</strong> Farbe<br />
konservierend auf <strong>das</strong> Holz. Ein Liter<br />
Farbe reicht z<strong>um</strong> Streichen von<br />
etwa drei bis vier Quadratmetern<br />
Holz.<br />
Neben der Anwendung auf frischem,<br />
ungehobeltem Holz eignet<br />
sich Falunrot auch ideal z<strong>um</strong><br />
Streichen von bereits verwittertem<br />
Holz. Auch bei <strong>die</strong>sem tritt nach<br />
dem Streichen <strong>die</strong> konservierende<br />
Wirkung ein. Bei Lärchen- oder<br />
Douglasienholz soll man sogar<br />
bewusst erst nach zwei Jahren<br />
Verwitterung mit <strong>die</strong>ser Farbe arbeiten.<br />
„Neben den wirklich überzeugenden<br />
Eigenschaften <strong>die</strong>ser<br />
Farbe war auch <strong>das</strong> matte Erscheinungsbild<br />
für mich ein schlagendes<br />
Arg<strong>um</strong>ent für <strong>die</strong> Gestaltung<br />
unseres Gebäudes“, so „tassilo“-<br />
Chef Peter Ostenrieder. Ein interessanter<br />
Nebeneffekt der hohen Metallanteile<br />
in der Farbe<br />
ist,<br />
<strong>das</strong>s der Farbton je nach Wetterlage<br />
<strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit unterschiedlich<br />
wirkt. Mal etwas<br />
mehr ins Rot, mal etwas mehr<br />
ins Braun. Diese positiven Effekte<br />
erreicht der Bauherr aber nur mit<br />
der original Schlammfarbe aus<br />
Schweden, alleine der Farbton einer<br />
Standardfarbe genügt hierfür<br />
nicht.<br />
Nicht geeignet für<br />
Innenrä<strong>um</strong>e<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Bestandteile<br />
der Farbe <strong>und</strong> ihres Abriebverhalten<br />
(Schlammfarbe ist<br />
auf Holz nicht abriebfest) ist<br />
Falunrot jedoch keinesfalls für<br />
Innenrä<strong>um</strong>e, Böden oder etwa<br />
Spielgeräte geeignet. An Gebäudefassaden<br />
aber hat man<br />
<strong>um</strong>so mehr Freude daran —<br />
<strong>die</strong> Farbe muss üblicherweise<br />
erst nach etwa zehn bis zwölf<br />
Jahren wieder nachgestrichen<br />
werden. tis<br />
Bekannt aus der schwedischen<br />
Fernsehserie:<br />
Das Zuhause des kleinen<br />
Michel aus Lönneberga<br />
Hier in Birkland entsteht der „tassilo“<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 63
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Dießen | An einigen Geschäftshäusern<br />
<strong>und</strong> Werkstätten in Dießen<br />
kann man sie noch entdecken:<br />
sogenannte „Nasenschilder“, <strong>die</strong><br />
Auskunft darüber geben, welche<br />
Waren oder Fertigkeiten im Inneren<br />
feilgeboten werden. Etliche<br />
davon hat Schmiedemeister Walter<br />
Spensberger hergestellt. In Handarbeit,<br />
versteht sich. Auch seine<br />
Werkstatt, <strong>die</strong> Kunstschmiede <strong>und</strong><br />
Kunstschlosserei Spensberger, <strong>die</strong><br />
sich mitten im alten Dießener Ortskern<br />
befindet, ist anhand eines Nasenschilds<br />
zu erkennen. Hier ist es<br />
ein Schlüssel, der den Weg zu ihm<br />
weist. Hinein in seine Werkstatt.<br />
Schon bevor man seine kreative<br />
Stätte betritt, fallen <strong>die</strong> kunstvoll<br />
verzierten, einzigartigen Grabkreuze<br />
auf, <strong>die</strong> scheinbar vergessen an<br />
der Hauswand gegenüber lehnen.<br />
Doch stehen sie im Mittelpunkt des<br />
Schaffens von Walter Spensberger.<br />
Über 50 Exemplare beherbergt<br />
er hier; eine stattliche Sammlung<br />
durch einige Epochen — von Barock,<br />
über Jugendstil bis zur Neuzeit, <strong>die</strong><br />
er zuletzt vor r<strong>und</strong> zwei Jahren im<br />
Rahmen einer Ausstellung, initiiert<br />
vom Heimatverein Dießen, interessierten<br />
Besuchern vorstellte.<br />
Dampfhammer, Amboss<br />
<strong>und</strong> Esse<br />
Sich selbst bezeichnet er als „barocken<br />
Typ“, mit einigem Schalk<br />
im Nacken. Was er damit meint,<br />
erklärt sich bei einem R<strong>und</strong>blick<br />
durch seine Werkstatt. Es herrscht<br />
ein herrlich kreatives Chaos, <strong>das</strong><br />
— bei näherer Betrachtung — jedoch<br />
einer gewissen Struktur unterliegt.<br />
Walter Spensberger hat<br />
seine Berufung gef<strong>und</strong>en. Seine<br />
Werkstatt, prächtig ausgestattet<br />
mit selbstgebauter Esse, einem<br />
blanken süddeutschen Amboss <strong>und</strong><br />
Zangen jeglicher Größe, in Reih<br />
<strong>und</strong> Glied über der Esse hängend,<br />
bildet den perfekten Rahmen <strong>und</strong><br />
liefert Spensberger <strong>die</strong> Ideen, <strong>die</strong><br />
er für seine Projekte braucht. Nicht<br />
mehr viele seiner Art gibt es <strong>und</strong> so<br />
erklärt sich, <strong>das</strong>s er z<strong>um</strong> jetzigen<br />
Zeitpunkt noch nicht ans Aufhören<br />
denkt, denn auch <strong>die</strong> Aufträge flattern<br />
nach wie vor ins Haus. Gerade<br />
arbeitet er an einem Grabkreuz;<br />
<strong>die</strong> Skizze dazu, fein ausgearbeitet,<br />
liegt auf dem Arbeitstisch neben<br />
der Esse. Auch für Restaurierungen,<br />
viel im sakralen Bereich, ist<br />
er eine gefragte Adresse. Arbeit<br />
gibt es also genug. Gerade will er<br />
seinen „tollen Mitarbeiter“, wie<br />
er den robusten Dampfhammer<br />
nennt, der ihm viele Arbeitsschritte<br />
leichter macht, anschalten, da<br />
betritt ein K<strong>und</strong>e <strong>die</strong> Werkstatt, <strong>die</strong><br />
Querstange eines K<strong>um</strong>mets in den<br />
Händen. Er bräuchte einen Beschlag.<br />
„Haben Sie so etwas da?“,<br />
fragt er. Walter Spensberger wirft<br />
Walter Spensberger bearbeitet <strong>das</strong> Eisen an seiner selbstgebauten Esse. Dank eines Abzuges ist seine Werkstatt<br />
rauchfrei, <strong>die</strong> Luft sauber. Er steht täglich in seinem Atelier in Dießen.<br />
64 | tassilo
einen Blick darauf. Nein, vorrätig<br />
nicht. „Aber ich kann es schmieden“,<br />
erklärt er. Zeit hat er eigentlich<br />
nicht dafür, doch <strong>das</strong> möchte<br />
er dem K<strong>und</strong>en nicht auferlegen.<br />
Schließlich bleibt <strong>die</strong> Querstange<br />
in der Werkstatt, der K<strong>und</strong>e verlässt<br />
<strong>das</strong> Geschäft. „Wer soll es denn<br />
sonst machen“, so Spensberger im<br />
Zwiegespräch mit sich selbst, „<strong>das</strong><br />
können ja nicht mehr viele.“ Nein<br />
sagen, <strong>das</strong> kommt für ihn nicht in<br />
Frage.<br />
Die Kunst des Schmiedens<br />
weitergeben<br />
Eher unfreiwillig habe er damals<br />
den Beruf erlernt, erinnert er sich.<br />
Der Vater Simon Spensberger, eigentlich<br />
ein gelernter Feinmechaniker,<br />
führte seit 1948 einen Betrieb<br />
in Dießen. Der Bub sollte natürlich<br />
in <strong>die</strong> Fußstapfen treten. 1956 startete<br />
er seine Lehre. „Damals war<br />
<strong>die</strong>se Tätigkeit noch weit entfernt<br />
von dem, was ich heute tue“, so<br />
Walter Spensberger. K<strong>und</strong>en orderten<br />
Gebrauchsgegenstände,<br />
Kreativität spielte dabei keine Rolle.<br />
Irgendwann wurde <strong>das</strong> zeichnerische<br />
Talent Walters bemerkt —<br />
<strong>und</strong> sein Weg änderte sich, vom<br />
Beruf zur Berufung. Heute ist Walter<br />
Spensberger ein Virtuose seiner<br />
Zunft. Seine Bandbreite ist enorm,<br />
sein Stil erkennbar. „Viecher“ haben<br />
es ihm angetan. So findet man<br />
etwa am Ende eines Schürhakens<br />
einen Widderkopf. Kamele, Schlangen<br />
oder Fische gehören zu den<br />
Kameraden in der Werkstatt.<br />
Die Kunst des Schmiedens brachte<br />
er nicht nur seinen drei Kindern<br />
Magdalena, Simon <strong>und</strong> Kathrin bei,<br />
<strong>die</strong> allesamt den Beruf des Vaters<br />
erlernten. Insgesamt 17 Lehrlingen<br />
verhalf er zu solider Ausbildung.<br />
Auch zwei junge Männer mit „exotischem“<br />
Hintergr<strong>und</strong> sollten <strong>das</strong><br />
Handwerk bei ihm erlernen. Burt,<br />
ein junger Australier aus Brisbane,<br />
kam über Umwege zu ihm — <strong>und</strong><br />
blieb zur Lehre. Aus San Francisco<br />
folgte Jim. Erst im Nachhinein erfuhr<br />
Walter Spensberger, <strong>das</strong>s sein<br />
Schützling eine Kunstprofessur<br />
innehatte. „Er wollte noch einmal<br />
etwas lernen in seinem Leben“,<br />
erinnert er sich lächelnd. Dass sein<br />
Gewerbe langsam ausstirbt, dessen<br />
ist sich Walter Spensberger bewusst.<br />
So freut er sich immer, wenn<br />
Schulklassen den Weg zu ihm finden.<br />
Der Jugend zeigen zu können,<br />
was den Wert <strong>die</strong>ses Handwerks<br />
ausmacht, <strong>das</strong> macht ihn froh.<br />
Heimlich wäre er gerne Lehrer geworden.<br />
Aber so kann er den Kindern<br />
auch etwas zurückgeben. Soll<br />
er einen Blick in <strong>die</strong> ferne Zukunft<br />
werfen, kann er sich ein Leben<br />
ohne seine Werkstatt nicht vorstellen.<br />
„Vielleicht bin ich dann ein<br />
ausgestopftes Unikat“, schmunzelt<br />
er. „Dann wirft man einen Euro in<br />
meinen Rücken <strong>und</strong> ich hämmere<br />
weiter auf meinen Amboss.“ rp<br />
Vielfach finden sich in den gestalteten Grabkreuzen Walter Spensbergers<br />
Hinweise auf <strong>die</strong> Vorlieben der Verstorbenen vor.<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 65
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widmet sich Hans Lingl der Arbeit<br />
an der Bandsäge. Seit r<strong>und</strong> einem<br />
Jahr ist der 54-jährige fester<br />
Mitarbeiter in der Abteilung Holz<br />
der Oberland Werkstätten GmbH<br />
Polling. Auf dem freien Arbeitsmarkt<br />
hätte der Zimmerer wohl<br />
ka<strong>um</strong> Chancen gehabt, noch einen<br />
Arbeitsplatz zu finden. Zu holprig<br />
gestaltet sich sein beruflicher Werdegang,<br />
auch sorgte eine Verletzung<br />
für längeren Ausfall. Er kam<br />
über eine Maßnahme der Agentur<br />
für Arbeit nach Polling. Und hat<br />
dort seinen Tra<strong>um</strong>arbeitsplatz<br />
gef<strong>und</strong>en, wie er selbst bestätigt.<br />
Er lacht über <strong>das</strong> ganze Gesicht,<br />
als er über sein Aufgabengebiet<br />
spricht: „Ich bin sehr stolz auf <strong>das</strong>,<br />
was wir hier machen“, erklärt er<br />
freimütig <strong>und</strong> sieht sich in der<br />
großen Produktionshalle <strong>um</strong>.<br />
Die neu errichtete <strong>und</strong> sehr gut<br />
ausgestattete Holzwerkstatt ist ein<br />
Teilbereich der Oberland Werkstätten<br />
GmbH. In den insgesamt<br />
vier Niederlassungen in Gaißach,<br />
Polling, Geretsried <strong>und</strong> Miesbach<br />
werden außerdem Metallbearbeitungen,<br />
Montageleistungen,<br />
ein Wäsche- sowie Essens-Service<br />
angeboten. Damit sind <strong>die</strong> Oberland<br />
Werkstätten Zulieferer <strong>und</strong><br />
Dienstleister in einem, für mittelständische<br />
Unternehmen aus der<br />
Region.<br />
Integratives Konzept —<br />
hohe Motivation<br />
Wer den Oberland Werkstätten einen<br />
Auftrag erteilt, bekommt nicht<br />
nur Produkte in hoher Qualität<br />
<strong>und</strong> Zuverlässigkeit. Unterstützt<br />
werden damit auch Arbeitsplätze<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
Menschen wie Hans Lingl, für den<br />
<strong>die</strong> Holzwerkstatt in Polling zu einer<br />
„zweiten Heimat“ geworden<br />
ist, wie er selbst sagt.<br />
Gemeinsam mit seinen Kollegen<br />
sorgt er für einen reibungslosen<br />
Ablauf — von der Herstellung<br />
bis zur Auslieferung. Was er am<br />
liebsten macht, kann er gar nicht<br />
so genau benennen. „Ich mache<br />
<strong>das</strong>, wo ich gebraucht werde. Ich<br />
bin immer bereit!“ Das bestätigt<br />
auch Betriebsleiter Hermann Soyer,<br />
der ebenfalls seit r<strong>und</strong> einem<br />
Jahr in den Oberland Werkstätten<br />
Polling beschäftigt ist. Er kennt<br />
<strong>die</strong> Geschichte von Mitarbeitern<br />
wie Hans Lingl sehr gut <strong>und</strong> weiß,<br />
<strong>das</strong>s eine ihrer Stärken <strong>die</strong> hohe<br />
Motivation ist. „Sie spüren einfach,<br />
<strong>das</strong>s sie gebraucht werden“,<br />
erklärt er. 13 Jahre lang sorgte der<br />
Die Niederlassung in Polling ist eine von vier Einrichtungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Oberland Werkstätten GmbH unterhält.<br />
Die Produktionshallen im Bereich Holz (r.) sind vor gera<strong>um</strong>er Zeit ausgeweitet worden. Dank modernster<br />
Ausstattung kann hier vor Ort wettbewerbsfähig produziert werden.<br />
66 | tassilo
47-jährige Maschinenbauingenieur<br />
in der Niederlassung Geretsried<br />
dafür, <strong>das</strong>s für jeden seiner<br />
Schützlinge der richtige Platz<br />
gef<strong>und</strong>en wird. Das integrative<br />
Konzept der Oberland Werkstätten<br />
bindet Menschen mit <strong>und</strong> ohne<br />
Behinderung ein; psychisch <strong>und</strong><br />
geistig Beeinträchtigte arbeiten<br />
integriert in Gruppen.<br />
Auch der 28-jährige Leonhard<br />
Hofmeister hat in der Holzwerkstatt<br />
seinen festen Arbeitsplatz.<br />
Seit acht Jahren ist er aktiv in <strong>die</strong><br />
Herstellung hochwertiger Holzprodukte<br />
eingeb<strong>und</strong>en. „Wir machen<br />
Holzgarnituren für den Garten,<br />
Kleinmöbel wie Fußschemel <strong>und</strong><br />
Tische, Bl<strong>um</strong>en- <strong>und</strong> Briefkästen,<br />
Pflanztröge <strong>und</strong> vieles mehr“,<br />
zählt er <strong>die</strong> Produktpalette auf,<br />
an deren Herstellung er sehr gerne<br />
mitwirkt. Arbeiten mit „Mutter<br />
Natur“ nennt Hofmeister <strong>das</strong> —<br />
<strong>und</strong> man sieht ihm an, <strong>das</strong>s auch<br />
er stolz darauf ist. Er hat sich <strong>die</strong><br />
Position des Werkstattführers erarbeitet<br />
<strong>und</strong> darf Besucher wie K<strong>und</strong>en<br />
durch <strong>die</strong> Produktion führen.<br />
Von Gartenbänken<br />
<strong>und</strong> Grabkreuzen<br />
Abnehmer des <strong>um</strong>fangreichen<br />
Holzsortiments sind — neben Privatk<strong>und</strong>en,<br />
<strong>die</strong> etwa den Werksverkauf<br />
in Gaißach besuchen — vor<br />
allen Dingen Ba<strong>um</strong>ärkte, unter<br />
anderem auch Brauereien. Großabnehmer<br />
finden sich in der Industrie;<br />
für <strong>die</strong> Firmen Schleicher<br />
<strong>und</strong> Hirschvogel werden Kisten<br />
<strong>und</strong> Verpackungen jeglicher Art<br />
in den Oberland Werkstätten hergestellt.<br />
Die Unternehmen wissen<br />
<strong>die</strong> Qualität der Produkte <strong>und</strong><br />
auch <strong>die</strong> Zuverlässigkeit zu schätzen.<br />
Moderne CNC-Technik oder<br />
Vierseitenhobler sind sowohl in<br />
Polling als auch in Gaißach längst<br />
156 Mitarbeiter haben in den Oberland Werkstätten in Polling einen<br />
Platz gef<strong>und</strong>en. Viele von ihnen wohnen im angegliederten Wohnheim.<br />
Einige wohnen im Umland <strong>und</strong> kommen jeden Tag zur Arbeit.<br />
in <strong>die</strong> Herstellung integriert. Eine<br />
Besonderheit findet sich in der<br />
Angebotspalette — <strong>und</strong> <strong>die</strong> fällt<br />
beim R<strong>und</strong>gang durch <strong>die</strong> Werkstätten<br />
gleich auf: Grabkreuze aus<br />
Holz gehören mittlerweile zu einer<br />
„festen Größe“ in der Herstellung<br />
hier vor Ort. Beliefert wird der<br />
südbayerische Ra<strong>um</strong> bis an <strong>die</strong><br />
Grenzen. Weil individuell auf <strong>die</strong><br />
regionalen Wünsche der Bestatter<br />
eingegangen werden<br />
kann, hat sich <strong>die</strong>se Nische<br />
bestens etabliert.<br />
Obwohl auch hier der<br />
Preiskampf mit Herstellern<br />
aus dem Ostblock<br />
zu spüren ist. Apropos<br />
Preiskampf — sicher haben<br />
<strong>die</strong> Produkte, <strong>die</strong> in<br />
den Oberland Werkstätten<br />
hergestellt werden,<br />
ihren Preis. Sie können<br />
dennoch mit der freien<br />
Wirtschaft mithalten. Der<br />
Werksverkauf in Gaißach<br />
(Lenggrieser Straße 19)<br />
kann Montag bis Donnerstag<br />
9 bis 12.30 Uhr<br />
<strong>und</strong> 13 bis 16 Uhr sowie<br />
freitags durchgehend von 9 bis<br />
13 Uhr besucht werden. Informationen<br />
über <strong>das</strong> Produktportfolio<br />
findet man im Internet unter<br />
www.o-w-l.de. „Holz ist gut für<br />
meine Hände“, erklärt Leonhard<br />
Hofmeister z<strong>um</strong> Schluss. Er hat<br />
Schwierigkeiten mit der Motorik<br />
<strong>und</strong> deshalb in Holz einen idealen<br />
Werkstoff gef<strong>und</strong>en. Holz in besten<br />
Händen, sozusagen. rp<br />
Die „Herren des Holzes“: Leonhard Hofmeister (l.) <strong>und</strong> sein<br />
Kollege Hans Lingl arbeiten beide in der Abteilung Holz. Vogelhäuschen,<br />
Bl<strong>um</strong>enkästen, aber auch <strong>die</strong> Bank, auf der Lingl<br />
sitzt, werden hier in Polling hergestellt.<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 67
„Pfaffenwinkel Gartenwinkel“ — <strong>das</strong> neue Netzwerk<br />
Wissen soll zusammenwachsen<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Was gedeiht am besten<br />
in einem Garten im <strong>Tassilo</strong>land?<br />
Wo sind geeignete Pflanzen<br />
zu bekommen, wie Beete zu arrangieren?<br />
Antworten auf solche<br />
<strong>und</strong> viele andere Fragen will Heike<br />
Grosser mit ihrem neuen Netzwerk<br />
„Pfaffenwinkel Gartenwinkel“ geben.<br />
Und darüber hinaus einen<br />
intensiven Austausch von Wissen,<br />
Ideen <strong>und</strong> Anregungen anstoßen.<br />
Ziel der Kreisfachberaterin für<br />
Gartenkultur <strong>und</strong> Landespflege ist<br />
einmal, vorhandene „Schätze zu<br />
bewahren“. Vor allem aber <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />
aufmerksam zu machen<br />
auf <strong>die</strong> „vielen kleinen Geheimnisse<br />
vor der Haustür“. Nur soll bekannter<br />
werden, wo sie zu finden sind.<br />
Und außerdem, was hier wächst,<br />
was heimisch ist, was jeder für den<br />
eigenen Garten nutzen kann.<br />
Stand Februar <strong>2016</strong> bringen sich<br />
20 Beteiligte ins Netzwerk ein —<br />
Gärtnereien, private Gartenbesitzer<br />
<strong>und</strong> Initiativen, <strong>die</strong> sich der Pflege<br />
vorhandener oder der Wiederherstellung<br />
historischer Parkanlagen<br />
verschrieben haben. Sie alle soll ab<br />
<strong>April</strong> ein gemeinsamer Handzettel<br />
vorstellen, an dem Grosser gerade<br />
arbeitet. Denn wie <strong>die</strong> Parks <strong>und</strong><br />
Gärtnereien sind auch <strong>die</strong> Privatgärten<br />
für Besucher informativ <strong>und</strong><br />
zugänglich — nicht nur an besonderen<br />
Aktionstagen im Jahresverlauf,<br />
sondern auf Anfrage auch bei Führungen.<br />
Pflanzliche Vielfalt<br />
in den Privatgärten<br />
Nur ein Beispiel ist <strong>die</strong> 3 000 Quadratmeter<br />
große ländliche Gartenanlage<br />
mit altem Ba<strong>um</strong>bestand<br />
<strong>und</strong> Obstgarten am Bruggerhof<br />
an der Straße von Peißenberg<br />
nach Böbing. Gräfin Angelika von<br />
Courten kultiviert hier regionale<br />
Nutz- <strong>und</strong> Zierpflanzen, Gemüse,<br />
Stauden oder aus der Mode gekommene<br />
Schönheiten, über <strong>die</strong><br />
sie jede Menge zu erzählen weiß.<br />
Ganz neu z<strong>um</strong> Netzwerk stieß<br />
Christine Stedele als Kräuterpädagogin<br />
<strong>und</strong> ausgebildete Gästeführerin:<br />
In Dießen-Obermühlhausen<br />
öffnet sie ihren eigenen Garten für<br />
Schulklassen, Workshops <strong>und</strong> Vorträge,<br />
sie führt durch den Garten<br />
von Gut Kerschlach <strong>und</strong> produziert<br />
Sirup, Tee <strong>und</strong> Essig mit Kräutern<br />
<strong>und</strong> Blüten, <strong>die</strong> sie zwischen Ammersee<br />
<strong>und</strong> Lech pflanzt, hegt <strong>und</strong><br />
erntet. Winkelvielfalt bietet auch<br />
<strong>die</strong> Familie Mack in ihrem 3 800<br />
Quadratmeter großen Garten am<br />
„Freskenhof“ in Eglfing. Auf sieben<br />
barrierefreien Ebenen <strong>und</strong> Terrassen<br />
sind Ecken fürs menschliche<br />
Ruhebedürfnis, für Versteckspiele<br />
der Kinder oder Rückzugsmöglichkeiten<br />
für Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />
angelegt.<br />
Natürlich dürfen im Pfaffenwinkel<br />
<strong>die</strong> Kloster- <strong>und</strong> Pfarrgärten, <strong>das</strong><br />
althergebrachte Wissen der Mönche<br />
<strong>und</strong> Geistlichen <strong>um</strong> Nutz- <strong>und</strong><br />
Heilkräuter oder Symbolpflanzen<br />
nicht fehlen. Aufgegriffen <strong>und</strong> thematisiert<br />
wird <strong>die</strong>s beispielsweise<br />
im Pfarrgarten in Peißenberg.<br />
Pläne, wenngleich noch keine<br />
konkreten, hegt Grosser mit dem<br />
Klostergarten in Bernried, in dem<br />
ein historisches Gewächshaus erhalten<br />
ist <strong>und</strong> für den jüngst eine<br />
Gärtnerin eingestellt wurde. Und<br />
mit der, wie sie sagt, „immensen<br />
Üppigkeit“ im alten Pfarrgarten<br />
von Huglfing, der zwar öffentlich<br />
zugänglich ist, derzeit aber nur<br />
ehrenamtlich gepflegt wird, <strong>um</strong><br />
Stauden <strong>und</strong> Bl<strong>um</strong>en für den Kirchenschmuck<br />
zu ernten.<br />
Gar als „Unterrichtsra<strong>um</strong>“ <strong>die</strong>nt<br />
der Lehrgarten der Hauswirtschaftsschule<br />
in <strong>Weilheim</strong>. Hier<br />
bekommen Stu<strong>die</strong>rende Einblick in<br />
<strong>die</strong> vielfältigsten Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />
ein Garten bereithält: von sinnvoller<br />
Planung <strong>und</strong> Bodenbearbeitung<br />
übers Säen, Pflanzen, Pflegen,<br />
Ernten, Ernähren bis hin z<strong>um</strong><br />
Broterwerb als Kräuterpädagogin,<br />
Garten- oder Erlebnisbäuerin oder<br />
mit Deko-Ideen. „Anfang <strong>2016</strong> begannen<br />
26 Teilnehmerinnen <strong>die</strong><br />
über zwei Jahre dauernde Ausbildung<br />
zur Gartenbäuerin“, freut<br />
sich <strong>die</strong> Kreisfachberaterin.<br />
5 000 Besucher im<br />
Schaugarten Seeshaupt<br />
Mit einer zweiten erfreulichen Zahl<br />
wartet Grosser beim Seeshaupter<br />
Schaugarten auf: Jährlich besuchen<br />
ihn r<strong>und</strong> 5000 Menschen. Eröffnet<br />
wurde er 2002 von Barbara<br />
Kopf <strong>und</strong> Helmut Klug, inzwischen<br />
pflegt ihn der Ortsgestaltungs- <strong>und</strong><br />
Verschönerungsvereins Seeshaupt<br />
e.V., <strong>die</strong> Mitglieder treffen sich von<br />
Frühjahr bis Herbst jeden zweiten<br />
Samstag im Monat z<strong>um</strong> Garteln<br />
<strong>und</strong> stehen Besuchern Rede <strong>und</strong><br />
Antwort.<br />
Auch Gartenbaukunst vergangener<br />
Zeiten ist im „Pfaffenwinkel<br />
Gartenwinkel“ vertreten: Die über<br />
200 Mitglieder vom „Förderkreis<br />
Murnauer<br />
68 | tassilo
Parklandschaft e.V.“ unterstützen<br />
<strong>die</strong> Gemeinde ideell <strong>und</strong> materiell<br />
bei Pflege <strong>und</strong> Wiederherstellung<br />
des Moloparks <strong>und</strong> der Gartenbaudenkmäler,<br />
<strong>die</strong> der Architekt <strong>und</strong><br />
Landschaftsgestalter Emmanuel<br />
von Seidl ab dem Jahr 1900 im Ort<br />
erschaffen hat, unter anderem mit<br />
dem Seidlpark.<br />
Der Schacky-Park wird in<br />
Dießen wachgeküsst<br />
Noch im Dornröschenschlaf liegt<br />
historische Landschaftsgestaltung<br />
am südlichen Ortsrand von Dießen.<br />
Hinter der Villa Diana hatten<br />
Ludwig Freiherr von Schacky<br />
<strong>und</strong> seine Frau Julia ab 1905 einen<br />
Landschaftspark angelegt mit<br />
Monopteros, Brunnen, Teichen,<br />
Teehaus, Marmorstatuen <strong>und</strong><br />
Streuobstwiesen. Obwohl vieles<br />
verschw<strong>und</strong>en, verwildert, verwuchert<br />
ist, lohnt ein Spaziergang<br />
durch den Schacky-Park, denn ein<br />
Förderkreis mit über 350 Unterstützern<br />
küsst ihn seit 2005 wieder<br />
wach. Und Anfang <strong>2016</strong> beschloss<br />
der Steuerkreis, der im europäischen<br />
LEADER-Programm Projekte<br />
in der Ammersee-Region betreut,<br />
100 000 Euro Fördergelder einzuwerben.<br />
Das wären 50 Prozent<br />
jener S<strong>um</strong>me, für <strong>die</strong> bis 2018<br />
drei Wasserfontänen <strong>und</strong> 24 Parkleuchten<br />
wiederhergestellt sowie<br />
der schmiedeeiserne Zaun <strong>um</strong> den<br />
Park renoviert werden könnten.<br />
Mit einer besseren Beschilderung<br />
<strong>und</strong> der Einbindung in <strong>die</strong> Wegenetze<br />
soll der Park zudem über<br />
Dießen hinaus bekannter werden.<br />
Ein dritter Park mit historischen<br />
Wurzeln ist jener von Klinik <strong>und</strong><br />
Schloss Höhenried bei Bernried.<br />
Das Netzwerk sei „kein fester<br />
Kreis“ unterstreicht Heike Grosser:<br />
„Jeder der mitmachen will, kann<br />
sich einbringen, wem es zu viel<br />
wird, der kann auch wieder aussteigen.“<br />
Und, ergänzt <strong>die</strong> Fachberaterin,<br />
Engagierte sollen „durchaus<br />
auch Geld ver<strong>die</strong>nen, nicht<br />
nur ehrenamtlich wirken — wichtig<br />
ist mir <strong>die</strong> Mischung“. Die Ober-<br />
hausener „Gärtnerei Staudenspatz“<br />
von Susanne Behmenburg,<br />
<strong>die</strong> über 1400 winterharte Stauden<br />
im Sortiment hat, dazu Gemüsepflanzen,<br />
Rosen, Beerensträucher<br />
<strong>und</strong> Gehölze, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Führungen,<br />
Vorträge <strong>und</strong> Workshops im<br />
Schaugarten anbietet, gehört deshalb<br />
ebenfalls zu Grossers Netzwerk.<br />
Und ein Gartenwinkel-Café<br />
ist der „Para<strong>die</strong>shof“ von Melanie<br />
Kleider in Forst. Bei ihr soll im<br />
Herbst <strong>das</strong> nächste Netzwerk-<br />
Treffen stattfinden. Jeweils zehn<br />
Gärten beteiligen sich bis dahin<br />
an drei Aktions-Sonntagen (Termine<br />
unter www.pfaffenwinkelgartenwinkel.de,<br />
<strong>die</strong> Website wird<br />
aktuell aufgebaut). <br />
ts<br />
GmbH<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 69
Das Team „Private Immobilienfinanzierung“ bei den Vereinigten Sparkassen<br />
Gebündelte Kompetenz<br />
beim Thema Baufinanzierung<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Die Baufinanzierung<br />
ist eine der wichtigsten finanziellen<br />
Entscheidungen im Leben. Darlehenshöhe,<br />
Zinssatz, Raten <strong>und</strong><br />
Förderprogramm — ein komplexes<br />
Thema. Auch <strong>die</strong> persönliche, berufliche<br />
<strong>und</strong> familiäre Situation<br />
muss berücksichtigt werden. Daher<br />
merkt Arthur Wilm, Leiter der<br />
Abteilung Immobilien-, Versicherungs-<br />
<strong>und</strong> Wertpapiergeschäft der<br />
Vereinigten Sparkassen in <strong>Weilheim</strong>,<br />
an: „Will man dem K<strong>und</strong>en<br />
<strong>das</strong> beste Ergebnis liefern, darf<br />
<strong>die</strong> Immobilienfinanzierung nicht<br />
nur nebenher laufen.“ Aus <strong>die</strong>sem<br />
Gr<strong>und</strong> haben <strong>die</strong> Vereinigten Sparkassen<br />
ein Team aus Spezialisten<br />
aufgebaut, welches nur für <strong>die</strong>sen<br />
Bereich zuständig ist.<br />
Die Nachfrage<br />
steigt stetig<br />
„So finden Interessenten an einer<br />
privaten Immobilienfinanzierung<br />
in Peißenberg <strong>und</strong> Murnau jeweils<br />
einen Experten direkt vor Ort, in<br />
Penzberg zwei <strong>und</strong> in <strong>Weilheim</strong><br />
deren drei.<br />
„Die Spezialisierung hat sich bewährt“,<br />
berichtet Wilm. Die Nachfrage<br />
habe sich nahezu verdoppelt<br />
seit Gründung des Teams „Private<br />
Immobilienfinanzierung“ im Jahr<br />
2012. Um dem steigenden Bedarf<br />
gerecht zu werden, haben <strong>die</strong> Vereinigten<br />
Sparkassen weiter in ihr<br />
Team investiert <strong>und</strong> es permanent<br />
verstärkt. Begonnen wurde 2012<br />
mit vier Spezialisten, heute sind es<br />
insgesamt sieben topausgebildete<br />
Bankfachleute <strong>und</strong> Bankbetriebswirte<br />
mit Zusatzqualifikationen,<br />
auch bei den Themen „Energetisch<br />
Sanieren“ oder Nutzung öffentlicher<br />
Mittel <strong>und</strong> Förderprogramme.<br />
Der Fokus liegt dabei auf Qualität,<br />
bestätigt Elisabeth Stöhr, Teamleiterin<br />
Private Baufinanzierung: „Die<br />
eigene Immobilie steht heute mehr<br />
denn je an der Spitze der Wünsche<br />
unserer K<strong>und</strong>en. Wir wollen<br />
<strong>die</strong> Besten sein, wenn es <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Finanzierung der Verwirklichung<br />
<strong>die</strong>ses Wunsches geht.“ In enger<br />
Zusammenarbeit mit den Finanz<strong>und</strong><br />
Vermögensberatern <strong>und</strong> den<br />
Versicherungsspezialisten „sollen<br />
alle Aspekte r<strong>und</strong> <strong>um</strong>s Wohnen<br />
professionell <strong>und</strong> mit hoher Qualität<br />
zu marktgerechten Zinsen verwirklicht<br />
werden“, wie sie ergänzt.<br />
Ein besonderes Augenmerk liegt<br />
weiterhin auf der Region <strong>und</strong> ihren<br />
Bewohnern, was nicht zuletzt Sonderkredite<br />
zu besonders günstigen<br />
Konditionen für Einheimischenmodelle<br />
<strong>und</strong> größere Neubaugebiete<br />
zeigen, wie aktuell im Rahmen des<br />
Baulandsicherungsmodells der Gemeinde<br />
Polling. Hohe K<strong>und</strong>enorientierung<br />
habe bei den Vereinigten<br />
Sparkassen auch bei Immobilien<br />
höchste Priorität, wie Arthur Wilm<br />
beschreibt: „Unsere Finanzierungs-<br />
Spezialisten sind da, wo <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en<br />
uns brauchen, <strong>und</strong> nicht da,<br />
wo der Schreibtisch steht.“<br />
In der Region<br />
verwurzelt<br />
Sparkassenk<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> sich zu<br />
einer Immobilienfinanzierung beraten<br />
lassen möchten, können mit<br />
dem Betreuer vor Ort einen Termin<br />
vereinbaren. Wer kein K<strong>und</strong>e ist,<br />
dem empfiehlt der Experte einen<br />
Beratungstermin über <strong>die</strong> Telefonzentrale<br />
(0881/641-0). tis<br />
Ein Team in Sachen „Private Immobilienfinanzierung“:<br />
(stehend v.l.)<br />
Markus Lanz (Vorstandsmitglied),<br />
Sascha Mertlich, Elisabeth Stöhr<br />
(Teamleiterin Private Immobilienfinanzierung),<br />
Arthur Wilm (Leiter<br />
Immobilien-, Versicherungs- <strong>und</strong><br />
Wertpapiergeschäft), Cornelia<br />
Proebster, Markus Krieg, Stephan<br />
Krause; (sitzend v.l.) Marlene Sporer<br />
<strong>und</strong> Marion Bader<br />
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Fax: 0881-9313-17<br />
70 | tassilo
Der aktuelle „tassilo“-Rechtstipp<br />
Modernisierung der<br />
Mietwohnung<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Im aktuellen „tassilo“-<br />
Rechtstipp erklärt Rechtsanwältin<br />
Beate Becker von der Kanzlei Wiesmaier<br />
<strong>und</strong> Kollegen in <strong>Weilheim</strong>,<br />
welche Aspekte unter <strong>die</strong> Modernisierung<br />
einer Mietwohnung fallen.<br />
Zusätzlich gibt <strong>die</strong> Expertin Auskunft,<br />
auf was sowohl Vermieter<br />
als auch Mieter zu achten haben.<br />
Eine Modernisierung liegt immer<br />
dann vor, wenn durch bauliche<br />
Maßnahmen Energie nachhaltig<br />
eingespart werden kann, sich der<br />
Wasserverbrauch nachhaltig reduziert,<br />
sich der Gebrauchswert<br />
der Wohnung nachhaltig erhöht<br />
oder sich <strong>die</strong> Wohnverhältnisse<br />
dauerhaft verbessern. Zu solchen<br />
Modernisierungsmaßnahmen zählen<br />
etwa der Einbau von Isolierglasfenstern,<br />
<strong>die</strong> Anbringung einer<br />
Wärmedämmung, <strong>die</strong> Erneuerung<br />
des Heizsystems, <strong>die</strong> Verlegung einer<br />
besseren Fußbodenart, der Anbau<br />
eines Balkons, <strong>die</strong> Schaffung<br />
einer Grünanlage oder Stellplätzen<br />
<strong>und</strong> ähnliches. Reine Erhaltungsmaßnahmen,<br />
wie <strong>die</strong> Reparatur<br />
der Heizungsanlage oder der Wasserleitungen,<br />
sowie der Austausch<br />
morscher Fenster sind hingegen<br />
keine Modernisierungsmaßnahmen.<br />
Ankündigungspflicht<br />
durch den Vermieter<br />
Plant der Vermieter eine Modernisierung<br />
seiner vermieteten<br />
Wohnung, hat er dem Mieter <strong>die</strong><br />
entsprechenden Maßnahmen<br />
mindestens drei Monate vor deren<br />
Beginn anzukündigen. Die Ankündigung<br />
kann als Brief oder Telefax,<br />
aber auch per E-Mail erfolgen.<br />
Darin ist dem Mieter mitzuteilen,<br />
welche Art von Arbeiten durchgeführt<br />
wird, wann <strong>die</strong>se beginnen<br />
<strong>und</strong> wie lange <strong>die</strong>se voraussichtlich<br />
dauern. Zudem muss der<br />
Mieter bereits zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />
darüber informiert werden, welche<br />
Mieterhöhung infolge der Modernisierung<br />
zu erwarten ist <strong>und</strong> wie<br />
hoch <strong>die</strong> künftigen Betriebskosten<br />
sein werden. Es sind bereits konkrete<br />
Geldbeträge zu nennen. Nur<br />
nach einer ordnungsgemäßen Ankündigung<br />
der Maßnahme kann<br />
der Vermieter drei Monate später<br />
mit den Arbeiten beginnen.<br />
Duldungspflicht<br />
durch den Mieter<br />
Der Mieter andererseits muss <strong>die</strong><br />
Modernisierungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Einschränkungen<br />
in der Regel dulden, außer<br />
es liegt ein besonderer Härtefall<br />
vor. Voraussetzung für <strong>die</strong> Duldungspflicht<br />
ist wieder<strong>um</strong>, <strong>das</strong>s<br />
der Vermieter <strong>die</strong> Modernisierung<br />
ordnungsgemäß angekündigt hat.<br />
Kommt es während der Modernisierungsmaßnahmen<br />
zu nicht<br />
Beate Becker, Rechtsanwältin in<br />
<strong>Weilheim</strong>, erklärt im aktuellen<br />
Rechtstipp, worauf insbesondere<br />
Vermieter zu achten haben.<br />
unerheblichen Gebrauchsbeeinträchtigungen,<br />
kann der Mieter <strong>die</strong><br />
Miete mindern. Die Höhe der Mietminderung<br />
richtet sich nach dem<br />
Grad der Beeinträchtigung <strong>und</strong><br />
kann geschätzt werden.<br />
Handelt es sich bei der Modernisierung<br />
allerdings <strong>um</strong> energetische<br />
Maßnahmen, wie beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Anbringung einer Wärmedämmung<br />
oder <strong>die</strong> Umstellung auf<br />
eine effizientere Heizungsanlage,<br />
ist eine Minderung der Miete in<br />
den ersten drei Monaten der Maßnahme<br />
nicht zulässig. Etwas anderes<br />
gilt bei energetischen Maßnahmen<br />
nur dann, wenn <strong>die</strong> Wohnung<br />
für <strong>die</strong> Dauer der Maßnahme nicht<br />
mehr bewohnt werden kann.<br />
Nach erfolgter Modernisierung<br />
kann <strong>die</strong> Jahresmiete dauerhaft <strong>um</strong><br />
bis zu elf Prozent der für <strong>die</strong> Modernisierung<br />
aufgewandten Kosten<br />
angehoben werden.<br />
Der Mieter hat jedoch nach erfolgter<br />
Modernisierungsankündigung<br />
ein Sonderkündigungsrecht.<br />
Da bereits bei der Modernisierungsankündigung<br />
viele Fehler<br />
gemacht werden können <strong>und</strong> mit<br />
einer unkorrekten oder unvollständigen<br />
Information nachteilige Folgen<br />
für den Vermieter verb<strong>und</strong>en<br />
sind, ist ein Gang z<strong>um</strong> Experten<br />
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märz / april <strong>2016</strong> | 71
72 | tassilo<br />
<strong>März</strong> /
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Tagungszentr<strong>um</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Die Werke der Barmherzigkeit“<br />
im Pfarrheim St. Nikolaus.<br />
Eintritt: 4 €<br />
bernried<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhof<br />
polling<br />
19.30 Uhr<br />
Mariani Klavierquartett im Bibliotheksaal.<br />
Karten: 24 – 36 € bei<br />
www.polling.hoertnagel.de<br />
MI 02.03.<br />
APRIL <strong>2016</strong><br />
weilheim<br />
17.30 bis 21.00 Uhr<br />
Schafkopfr<strong>und</strong>e im Geisenhofer-Treff.<br />
Anmeldung unter<br />
0881 / 909590-10. Eintritt frei<br />
Starnberg<br />
10.00 Uhr<br />
Erbrechtsvortrag von Wolfgang<br />
Batzner in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei<br />
murnau<br />
19.00 Uhr<br />
Vorspielwoche der Camerloher<br />
Musikschule im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong><br />
pähl<br />
14.30 Uhr<br />
Kaffeekranzl im Café Kasprowicz<br />
in Kerschlach<br />
raisting<br />
19.00 Uhr<br />
Künstlerstammtisch im Café<br />
Ibiza. Teilnahme frei. Infos unter<br />
0178 / 8554411 oder www.kuenstlerstammtisch-raisting.de<br />
seeshaupt<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorenkaffee im NBH Vereinsheim<br />
polling<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal<br />
des Klosters<br />
tutzing<br />
19.00 Uhr<br />
81. Patientenfor<strong>um</strong> mit Prof. Dr.<br />
Dirk Sander im Benedictus Krankenhaus.<br />
Vortrag über Schlaganfall<br />
— Wie kann ich vorbeugen?<br />
Anmeldung unter 08158 / 23-106.<br />
Siehe Anzeige Seite 42<br />
DO 03.03.<br />
weilheim<br />
20.00 Uhr<br />
Unplugged-Konzert mit „The Outset“<br />
im café sonnendeck. Eintritt<br />
frei, Hut geht r<strong>um</strong><br />
peiSSenberg<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
Starnberg<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert des Gymnasi<strong>um</strong><br />
Kempfenhausen mit Big Band, Orchester,<br />
Chor, Bläserklassen in der<br />
Schlossberghalle. Karten im VVK in<br />
der Schlossberghalle: 2,50 €.<br />
oberhausen<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Frühjahrs- <strong>und</strong> Sommerbasar für<br />
Kinderkleidung <strong>und</strong> Spielsachen<br />
beim Stroblwirt<br />
> > > Blutspendetermine des roten kreuz<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2016</strong><br />
forst<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „The Contest — in<br />
geheimer Mission“ in der Gr<strong>und</strong>schule<br />
FR 04.03.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
Starnberg<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Kempfenhausen in der Schlossberghalle.<br />
Siehe Termin 3.3.<br />
seeshaupt<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Bixlmadam“, eine<br />
Komö<strong>die</strong> in drei Akten von Peter<br />
Landstorfer auf der Dorfbühne.<br />
Einlass ab 18 Uhr<br />
wielenbach<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Feuerwehrhaus<br />
oberhausen<br />
8.30 bis 10.00 Uhr<br />
Kinderkleider-Basar im Stroblwirt.<br />
Warenannahme am 2.3. von<br />
17 –20 Uhr<br />
Di, 1. <strong>März</strong> 17.00 bis 20.30 Uhr Dießen, Mehrzweckhalle<br />
Do, 31. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Fr, 1. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Mo, 4. <strong>April</strong> 17.00 bis 20.00 Uhr Huglfing, Zweifach-Turnhalle<br />
Do, 14. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, BRK-Haus<br />
Fr, 15. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, BRK-Haus<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 73
Samstag, 5. <strong>März</strong><br />
Starkbierabend<br />
mit den Polkafre<strong>und</strong>en Schwangau<br />
Ostermontag, 28. <strong>März</strong><br />
Ab in den Süden<br />
Freitag, 15. <strong>April</strong><br />
Kindermusical<br />
Preisschafkopfen<br />
Oster-<br />
Markt<br />
26./27. <strong>März</strong><br />
Gipsmühlweg 5<br />
87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de<br />
Wessobrunn<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hula-Hula Let's rock!“<br />
der Theatergruppe im Gasthof Zur<br />
Post. Ein Lustspiel in drei Akten<br />
von Regina Harlander. VVK unter<br />
08809 / 496. Weitere Vorstellungen<br />
am 5.3./11.3./12.3. jeweils <strong>um</strong> 20<br />
Uhr, sowie 6.3./13.3. <strong>um</strong> 19 Uhr<br />
SA 05.03.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Hallenflohmarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle. Platzbezug in der<br />
Halle ab 7 Uhr. Anmeldung unter<br />
0881 / 4179225<br />
19.30 Uhr<br />
Großes Big Band Konzert mit<br />
den 3 Big Bands des Gymnasi<strong>um</strong><br />
<strong>Weilheim</strong> in der Stadthalle.<br />
Karten: 12 €/5 € (ermäßigt)<br />
peiSSenberg<br />
10.00 Uhr<br />
Obstba<strong>um</strong> Schnittkurs im Pfarrgarten<br />
14.00 bis 20.00 Uhr<br />
Flohmarkt in der Tiefstollenhalle.<br />
Anmeldung unter 08861 / 9920<br />
Starnberg<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Kempfenhausen in der Schlossberghalle.<br />
Karten im VVK: 2,50 €<br />
penzberg<br />
15.00 bis 17.30 Uhr<br />
Ausstellung „schön + bissig“ von<br />
Egbert Greven in der Friedrich-<br />
Ebert-Straße 15. Bis 6.4.<br />
murnau<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Offener Samstag z<strong>um</strong> Frühstücken,<br />
kennenlernen, ratschen <strong>und</strong><br />
spielen im Murmel Mütter- <strong>und</strong><br />
Familienzentr<strong>um</strong><br />
74 | tassilo<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Vernissage der Ausstellung „3.<br />
Akt“ der Aktzeichengruppe Tuscul<strong>um</strong><br />
in der Kohlgruber Straße 20.<br />
Geöffnet jeweils Sa <strong>und</strong> So bis 20.3.<br />
20.30 Uhr<br />
Single-Treff — Plattenauflegen in<br />
der Westtorhalle in Riedhausen<br />
pähl<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest mit Konzert der<br />
Trachtenkapelle im Pfarr- <strong>und</strong><br />
Gemeindezentr<strong>um</strong>. Eintritt frei<br />
raisting<br />
13.30 Uhr<br />
Ba<strong>um</strong>schnittkurs des Gartenbauvereins<br />
im Pfarrheim<br />
seeshaupt<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Bixlmadam“ eine<br />
Komö<strong>die</strong> in drei Akten von Peter<br />
Landstorfer auf der Dorfbühne.<br />
Einlass ab 18 Uhr<br />
wielenbach<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Feuerwehrhaus<br />
iffeldorf<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleider Basar im Pfarrzentr<strong>um</strong><br />
St. Vitus<br />
spatzenhausen<br />
20.00 Uhr<br />
Ländliches Lustspiel in drei Akten<br />
„Die drei Eisbären“ im Haus des<br />
Gastes. Karten: 8 €/4 € (Kinder),<br />
VVK unter 08847 / 551<br />
polling<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kinderwaren Flohmarkt Frühjahr/<br />
Sommer in der Tiefenbachhalle<br />
14.00 Uhr<br />
Infoveranstaltung „Sportschießen<br />
heute“ im Schützenheim<br />
Wessobrunn<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hula-Hula Let's rock!“<br />
im Gasthof Zur Post. Weitere Infos<br />
siehe Termin am 4.3.<br />
Schwangau<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbierabend mit den Polkafre<strong>und</strong>en<br />
im Schlossbrauhaus.<br />
hohenpeissenberg<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinder-Kleider-Markt im Haus<br />
der Vereine. Annahme am Fr, 4.03.<br />
14-17 Uhr. Verkauf für Schwangere<br />
am Fr, 4.03. 19–20 Uhr. Infos unter<br />
0171 / 8261565<br />
SO 06.03.<br />
bernried<br />
18.00 Uhr<br />
Benefizkonzert mit Anahit<br />
Abgarjan in der Christuskirche.<br />
Eintritt frei, Spenden zugunsten der<br />
Orgelrenovierung erbeten<br />
spatzenhausen<br />
19.30 Uhr<br />
Ländliches Lustspiel in drei Akten<br />
„Die drei Eisbären“ im Haus des<br />
Gastes. Karten: 8 €/4 € (Kinder),<br />
VVK unter 08847 / 551<br />
polling<br />
14.00 Uhr<br />
Rallye für Kinder im Heimatmuse<strong>um</strong><br />
Wessobrunn<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Hula-Hula Let's rock!“<br />
im Gasthof Zur Post. Weitere Infos<br />
siehe Termin am 4.3.<br />
<strong>März</strong> /<br />
pöcking<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ostereiermarkt im evangelischen<br />
Pfarrsaal. Verkauf von Kaffee <strong>und</strong><br />
Kuchen zugunsten des Literaturcafés<br />
Waschhäusl. Eintritt frei<br />
tutzing<br />
18.00 Uhr<br />
Benefizkonzert in der Christuskirche.<br />
Eintritt frei, Spenden erbeten<br />
MO 07.03.<br />
weilheim<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
LeseRatten „Wir lesen Kindern vor“<br />
in der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
peiSSenberg<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
murnau<br />
Ganztags<br />
Infowoche in der Camerloher<br />
Musikschule. Der Unterricht der<br />
Lehrkräfte kann besucht werden.<br />
Infos unter 08841 / 3512. Bis 11.3.<br />
huglfing<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Café Hey<br />
Schaffner im Bahnhof. Teilnahme<br />
ist kostenlos. Infos bei Hanne<br />
Schneider unter 08802 / 8588<br />
20.00 Uhr<br />
Bildervortrag „Stieglitz — der<br />
Vogel des Jahres“ im Dorfgemeinschaftshaus<br />
weilheim<br />
DI 08.03.<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
Starnberg<br />
19.30 Uhr<br />
Benefizkonzert — Musikkabarett<br />
<strong>und</strong> Stimmenimitation vom
Feinsten in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei, Spenden kommen dem<br />
Starnberger Sozialwerk zugute<br />
penzberg<br />
19.00 Uhr<br />
Candle-Light-Schwimmen im<br />
Wellenbad<br />
bernried<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhof<br />
MI 09.03.<br />
weilheim<br />
16.00 Uhr<br />
Märchenzeit „Die Prinzessin auf<br />
der Erbse“ als Tischtheater in der<br />
Stadtbücherei. Für Kinder ab 4<br />
Jahren. Eintritt frei<br />
Diessen<br />
16.30 Uhr<br />
Dok<strong>um</strong>entarfilm „National<br />
Gallery“ über den modernen<br />
Muse<strong>um</strong>sbetrieb von Frederik<br />
Wiseman in der Kinowelt<br />
Starnberg<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Andalusien — zwischen<br />
gestern <strong>und</strong> heute“ des Film- <strong>und</strong><br />
Videoclub mit Werner Schmitt in<br />
der Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
murnau<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag über Glaserzeugung im<br />
bayerischen Oberland mit Prof.<br />
Dr. Claus Priesner im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Sprachenkino mit englischem<br />
APRIL<br />
Originalfilm in der Westtorhalle in<br />
<strong>2016</strong><br />
Riedhausen<br />
bernried<br />
9.00 bis 16.30 Uhr<br />
Projekt: Frauen Leben im Bildungshaus<br />
St. Martin. Weitere<br />
Infos an der Klosterpforte<br />
DO 10.03.<br />
weilheim<br />
18.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe bei<br />
Depressionen in den Rä<strong>um</strong>en des<br />
Kreisjugendrings<br />
20.00 Uhr<br />
Unplugged-Konzert der Spider<br />
Murphy Gang in der Stadthalle.<br />
Karten: 28 – 42 €. VVK in der<br />
Sparkasse<br />
peiSSenberg<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
penzberg<br />
15.00 Uhr<br />
Erzählkunst-Festival „Drachengold<br />
— Fest der Geschichte“ an<br />
drei Orten. Um 15 Uhr im Naturzauber,<br />
16 Uhr im Islamischen<br />
For<strong>um</strong>, 17 Uhr in der Stadtbücherei.<br />
Eintritt frei<br />
19.00 Uhr<br />
Lesung mit Wladimir Kaminer in<br />
der Ödön-von-Horväth-Aula des<br />
Staffelsee Gymnasi<strong>um</strong>s. Karten:<br />
3 € (Schüler)/7,50 € (Erwachsene).<br />
VVK am Gymnasi<strong>um</strong><br />
eberfing<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />
Gasthof zur Post<br />
murnau<br />
polling<br />
19.00 Uhr<br />
Vorspielwoche der Camerloher<br />
19.30 Uhr<br />
Musikschule im Kultur- <strong>und</strong><br />
Dämmerschoppen im Weinkeller<br />
Tagungszentr<strong>um</strong><br />
des Rathauses<br />
19.30 Uhr<br />
haunshofen<br />
Klavierkonzert mit Anna Vinnitskaya<br />
im Bibliotheksaal. Karten:<br />
20.00 Uhr<br />
Theater-Generalprobe beim<br />
24 – 38 €<br />
Dorfwirt<br />
pöcking<br />
FR 11.03.<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vorlesest<strong>und</strong>e mit Bilderbuchkino<br />
weilheim<br />
in der Bücherei im Alten Pfarrhaus.<br />
Für Kinder ab 3 Jahren 8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 Uhr<br />
50 Jahre Musikschule <strong>Weilheim</strong> —<br />
Infotag mit Instr<strong>um</strong>enteninfo <strong>und</strong><br />
offenem Schulhaus in der Musikschule.<br />
Weitere Infos auf Seite 14<br />
20.00 Uhr<br />
50 Jahre Musikschule <strong>Weilheim</strong> —<br />
Reise durch (T)ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> Zeit in<br />
der Musikschule. Fünf Jugendliche<br />
erzählen von ihren Trä<strong>um</strong>en, mit<br />
viel Musik. Infos auf Seite 14<br />
peiSSenberg<br />
20.00 Uhr<br />
Diavortrag „Das Ladakh — Das<br />
Land der hohen Pässe“ von Hans<br />
Ferchl im DAV Heim. Eintritt frei<br />
Starnberg<br />
19.00 Uhr<br />
Jugend musiziert in der Musikschule,<br />
Orlandosaal. Konzert der<br />
Preisträger. Eintritt frei<br />
penzberg<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbieranstich im Gut Hub<br />
bernried<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
SoNe-Mittwochscafé in der Alten<br />
Schule<br />
seeshaupt<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Bixlmadam“, eine<br />
Komö<strong>die</strong> in drei Akten von Peter<br />
Landstorfer auf der Dorfbühne.<br />
Einlass ab 18 Uhr<br />
haunshofen<br />
20.00 Uhr<br />
Theater beim Dorfwirt<br />
spatzenhausen<br />
20.00 Uhr<br />
Ländliches Lustspiel in drei Akten<br />
„Die drei Eisbären“ im Haus des<br />
Gastes. Karten: 8 €/4 € (Kinder),<br />
VVK unter 08847 / 551<br />
Wessobrunn<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hula-Hula Let's rock!“<br />
im Gasthof Zur Post. Weitere Infos<br />
siehe Termin am 4.3.<br />
SA 12.03.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Hallenflohmarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle. Platzbezug in der<br />
Halle ab 7 Uhr. Anmeldung unter<br />
0881 / 4179225<br />
19.30 Uhr<br />
Frühlingskonzert „Komm holder<br />
Lenz“ des Chorkreises im Stadttheater.<br />
Weitere Infos auf Seite 22<br />
20.00 Uhr<br />
50 Jahre Musikschule <strong>Weilheim</strong> —<br />
Reise durch (T)ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> Zeit in<br />
der Musikschule. Fünf Jugendliche<br />
erzählen von ihren Trä<strong>um</strong>en,<br />
dargestellt in verschiedenen Szenen<br />
mit viel Musik. Infos auf Seite 14<br />
peiSSenberg<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderwaren-Basar in der Tiefstollenhalle.<br />
Infos <strong>und</strong> N<strong>um</strong>mernvergabe<br />
unter 08803 / 489494<br />
(abends)<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hobby <strong>und</strong> Künstlermarkt im<br />
Gemeindesaal der evang. Kirche<br />
Diessen<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert des Musikvereins<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
Starnberg<br />
9.00 bis 12.30 Uhr<br />
Frühjahrs-/Sommer-Second<br />
Hand Markt in der Turnhalle am<br />
Hirschanger. N<strong>um</strong>mernvergabe<br />
unter www.foerdervereinkindergartenhirschanger.wordpress.com<br />
15.00 Uhr<br />
Theater „Was macht der Mond“<br />
vom Fliegenden Theater Berlin im<br />
Kulturbahnhof. Karten: 5 €<br />
20.00 Uhr<br />
Symphonisches Konzert der Stadtkapelle<br />
in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei<br />
penzberg<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbieranstich im Gut Hub<br />
murnau<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Frauenfrühstück <strong>um</strong> Neun<br />
„Vergeben ist nicht vergebens“<br />
mit Susanne Habermann im EFG.<br />
Kosten: 8,50 €<br />
seeshaupt<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kleider- <strong>und</strong> Flohmarkt des NBH<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Bixlmadam“, eine<br />
Komö<strong>die</strong> in drei Akten von Peter<br />
märz / april <strong>2016</strong> | 75
SHOWHIGHLIGHTS<br />
IN IHRER REGION<br />
12. <strong>März</strong> <strong>2016</strong><br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
13. <strong>März</strong> <strong>2016</strong><br />
Wolfratshausen<br />
26. <strong>März</strong> <strong>2016</strong><br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
31. <strong>März</strong> <strong>2016</strong><br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
23. <strong>April</strong> <strong>2016</strong><br />
Miesbach<br />
Tickets versandkostenfrei auf<br />
www.resetproduction.de, unter 0365<br />
- 5481830 sowie an allen bekannten<br />
VVK-Stellen.<br />
76 | tassilo<br />
Landstorfer auf der Dorfbühne.<br />
Einlass ab 18 Uhr<br />
haunshofen<br />
20.00 Uhr<br />
Theater beim Dorfwirt<br />
eberfing<br />
19.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte<br />
„Mond, bei erstem Viertel sind<br />
<strong>die</strong> Einzelheiten besonders gut<br />
zu beobachten“. Infos unter www.<br />
sternwarte-eberfing.de<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest der Musikkapelle im<br />
Gasthaus Waldherr-Heinzel<br />
iffeldorf<br />
19.00 Uhr<br />
Krimidinner im Landgasthof.<br />
Einlass 18.30 Uhr<br />
spatzenhausen<br />
20.00 Uhr<br />
Ländliches Lustspiel „Die drei<br />
Eisbären“ im Haus des Gastes.<br />
Karten: 8 €/4 € (Kinder), VVK unter<br />
08847 / 551<br />
polling<br />
17.00 Uhr<br />
Happy Gym Turngala der Turner<br />
des SV in der Tiefenbachhalle<br />
Wessobrunn<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hula-Hula Let's rock!“<br />
im Gasthof Zur Post. Siehe 4.3.<br />
feldafing<br />
20.00 Uhr<br />
Jazz am See im Bürgersaal des<br />
Rathauses. Chico Freeman meets<br />
Heiri Känzig. Preise <strong>und</strong> VVK-Stellen<br />
unter www.jazzamsee.de<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
20.00 Uhr<br />
Musical „Tina — The Rock Legend“<br />
im Kongresszentr<strong>um</strong>, Festsaal<br />
Werdenfels. Karten: 36,90–54,90 €<br />
Siehe Anzeige links<br />
SO 13.03.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kleintiermarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
9.00 bis 17.30 Uhr<br />
Palmmarkt r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den Stadtbach<br />
<strong>und</strong> den Rathausplatz.<br />
12–17 Uhr verkaufsoffener Sonntag<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Marienplatz<br />
peiSSenberg<br />
10.30 Uhr<br />
Jazz-Frühschoppen mit dem Fritz<br />
Grünbauer Quartett in der Tiefstollenhalle.<br />
Karten: 8 €.<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby <strong>und</strong> Künstlermarkt im<br />
Gemeindesaal der evang. Kirche<br />
Diessen<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Duo modéré“ im Traidtcasten.<br />
Saxakkordeon — eine musikalische<br />
Reise vom Abendland<br />
z<strong>um</strong> Tango Argentino. Eintritt: 15 €<br />
starnberg<br />
11.00 Uhr<br />
Matinée „Index4“ Percussion<br />
Quartett in der Musikschule,<br />
Orlandosaal. Eintritt: 8 €/4 €<br />
(ermäßigt)<br />
penzberg<br />
11.00 <strong>und</strong> 17.00 Uhr<br />
Starkbieranstich im Gut Hub<br />
murnau<br />
9.30 Uhr<br />
Frühstück z<strong>um</strong> Weltfrauentag<br />
z<strong>um</strong> Thema Lebensbedingungen<br />
von Frauen in anderen Ländern<br />
im Mütter- <strong>und</strong> Familienzentr<strong>um</strong>.<br />
Beginn der Fairtrade-Woche mit<br />
Produkten aus dem Eine Welt Laden<br />
seeshaupt<br />
11.00 Uhr<br />
Fastenessen der Pfarrei St. Michael<br />
im Trachtenheim<br />
haunshofen<br />
20.00 Uhr<br />
Theater beim Dorfwirt<br />
habach<br />
11.00 Uhr<br />
Starkbieranstich des Veteranenverein<br />
im Trödler<br />