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- information - diskussion - innovation - motivation -<br />
Das Österreichische Impuls-Magazin: Lebensraum Mensch<br />
Blickrichtung ändern<br />
Kinder für das Lernen begeistern<br />
Altbekannt, oder eine neue Idee?<br />
Inklusion<br />
Rollentausch<br />
Die Welt ist bunt und spannend<br />
BESUCHEN SIE UNS:<br />
www.facebook.com/lernen.mit.zukunft<br />
BURGENLAND<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
OBERÖSTERREICH<br />
STEIERMARK<br />
VORARLBERG<br />
WIEN<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
Österreichische Post AG<br />
Sponsoring. Post<br />
02Z030495 S
SIE WOLLEN HELFEN<br />
SIE SUCHEN SINN IN DER BESCHÄFTIGUNG<br />
SIE WOLLEN EHRENAMTLICH TÄTIG SEIN<br />
information & gewinninformation & gewinn<br />
inhalt & übersicht<br />
Neuer Bewerbungscoach<br />
25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention<br />
Excite: Technikcamp für Mädchen<br />
Wahnsinn - Teil 3<br />
Tipps im Umgang mit Stress<br />
Andere Regeln und Gesetze<br />
Blickrichtung ändern<br />
Hat ein Pädagoge noch Spielraum<br />
Die Bildung von "erwachsenen"<br />
Menschen<br />
Das Wiener Kaffeehaus<br />
Schulungsnachweis erforderlich<br />
Tolerant sind wir morgen<br />
AKTIVIERE dein Leben<br />
Lissabon<br />
Erziehung ist (k)ein Kinderspiel<br />
Altbekannt, oder eine ganz<br />
neue Idee<br />
Wir reden hier von Menschen<br />
Zwei Möglichkeiten zu sparen<br />
Opa ist einfach cool<br />
Leider wenig bekannt<br />
Gewinnspiel<br />
Generationen-Lernen Teil 2<br />
Lesen, Erleben, Lernen & Informieren<br />
Superfood für Groß und Klein<br />
Die Natur war unser Spielplatz<br />
Wenn Kinder schlecht hören - Teil 2<br />
Gewinner/in<br />
Rollentausch<br />
Die Renaissance der Gefühle - Teil 3<br />
Vietnam<br />
Jahrtausendealter Eichenstamm<br />
■<br />
04<br />
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Wir machen Sie FIT für das EHRENAMT<br />
INFO: www.plattform-ehrenamt.eu<br />
2 | DEZEMBER 2013<br />
Foto: © Text und Gestaltung - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
editorial & informationeditorial & information<br />
impressum<br />
Me di en in ha ber, Herausgeber<br />
& Verleger <strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong><br />
<strong>ZUKUNFT</strong>, 1220 Wien,<br />
Mühlwasserpromenade 23/<br />
Haus 13, e-mail: office@<br />
LmZukunft.at, Herausgeber/<br />
Grafik: Karl Schrittwieser,<br />
Redaktion (Bild/Text): Birgit<br />
Menke, Titelseite - Foto: ©<br />
Artranq - Fotolia.com<br />
Blattlinie:<br />
Mit unserer Themenvielfalt<br />
laden wir Erwachsene ein,<br />
sich für die Entwicklung<br />
unserer künftigen Generation<br />
einzusetzen. Dazu geben wir<br />
Informationen, Gedankenimpulse<br />
und Anregungen.<br />
Die AutorInnen übernehmen<br />
selbst die Verantwortung für<br />
den Inhalt ihrer Artikel.<br />
Auflage: 4 mal im Jahr, je<br />
rd.8.000 Exemplare,<br />
Direktversand an Kindergärten,<br />
Allgemeine Sonder-/<br />
Volks-/ und Hauptschulen,<br />
Eltern, Lehrkräfte, Lehrerund<br />
Elternvertretungen,<br />
Bildungsverantwortliche<br />
und an Bildung interessierte<br />
Menschen im Burgenland,<br />
Niederösterreich, Steiermark,<br />
Oberösterreich, Vorarlberg,<br />
Wien und Wiesbaden (D),<br />
Preis pro Exemplar EUR 2,00<br />
Jahresabo EUR 7,00 exkl.<br />
Versandkosten<br />
■<br />
■<br />
Telefonitis:<br />
Klebt an Ihrem Ohr ein Handy?<br />
WAS HALTEN DATENSCHÜTZER VON WORTDUSCHEN, DIE IN KURZEN<br />
PULSIERENDEN INTERVALLEN AUF ANDERE MENSCHEN NIEDERREGNEN?<br />
Stellen Sie sich vor, es gibt einen Handyfreien<br />
Tag im Jahr, der sich auf den Öffentlichen Bereich<br />
beschränken würde. Stellen Sie sich auch<br />
vor, Sie sind an diesem Tag mit der U-Bahn oder Straßenbahn<br />
unterwegs, im Einkaufszentrum, Restaurant<br />
oder im Kaffeehaus. Was würde Ihnen als Beobachter<br />
alles auffallen?<br />
In die Telefonstille würde sich vielleicht eine neue Erkenntnis<br />
mischen. Was anfangen mit dem „Ungestörtsein“,<br />
das<br />
plötzlich wie eine Kapuze über den Kopf gezogen wird. Nervosität<br />
könnte sich breitmachen, Zittern, wohin mit den Händen, mit den Augen,<br />
wohin mit den Gedanken, was anfangen mit der ungewohnten<br />
Atempause?<br />
Es sind häufig die vielen lauten Telefonate in unterschiedlichen Sprachen,<br />
die uns darin hindern, in Ruhe die Zeitung zu lesen, über etwas<br />
nachzudenken oder für einen kleinen Moment der Entspannung die<br />
Augen zu schließen. Es sind aber vor allem Dinge, die wir in der Regel<br />
gar nicht hören und wissen wollen und denen wir trotz aller Bemühungen<br />
nicht ausweichen können.<br />
Was veranlasst Menschen, in öffentlichen Bereichen andere mit geschäftlichen<br />
oder privaten Belangen zu konfrontieren? Ist es Ignoranz<br />
oder nur die fehlende Sensibilität im Umgang mit dem Handy? Was<br />
ist so wichtig, dass es sofort besprochen werden muss? Ist es wirklich<br />
völlig egal, ob sich andere Menschen durch laute Gespräche gestört<br />
fühlen? Und fällt das „Zuhören“ schon in den Bereich der illegalen<br />
Form des Lauschens?<br />
Vielleicht würde ein Handyfreier Tag im Öffentlichen Bereich zur Bewusstseinsänderung<br />
in Puncto Rücksichtnahme beitragen. Ein Versuch<br />
wäre es wert, denken wir einmal darüber nach.<br />
Viel Freude beim Lesen der <strong>September</strong>-Ausgabe wünscht Ihnen<br />
Karl Schrittwieser,<br />
Obmann und Herausgeber<br />
<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong><br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 3
information & berufinformation & beruf<br />
■<br />
Lehre und Ausbildung:<br />
■ Neuer Bewerbungscoach<br />
EIN ERFOLGREICHES BERUFSLEBEN BEGINNT <strong>MIT</strong><br />
DER RICHTIGEN BEWERBUNG<br />
Mag. Reinhard Winter<br />
Abteilung Bildung<br />
Wirtschaftskammer<br />
Niederösterreich<br />
Aber wie bewirbt man sich richtig?<br />
Was soll man dabei bedenken?<br />
Und wie kann man sich darauf<br />
vorbereiten?<br />
Schon bisher konnten interessierte<br />
Jugendliche im Bewerbungscoach auf<br />
der Internetplattform www.frag-jimmy.at<br />
auch auf diese Fragen Antworten finden.<br />
Nunmehr wurde aber der Bewerbungscoach<br />
überarbeitet und präsentiert sich<br />
vollständig neu.<br />
Gestartet wird mit einem kurzen Video<br />
Zu jedem dieser Punkte gibt es ergänzende<br />
Unterlagen wie ein Arbeitsblatt<br />
zur Hebung der eigenen Talente, eine<br />
beispielhafte Zusammenstellung von<br />
do´s und don´ts - Was sich Auszubildende<br />
aus den verschiedensten Branchen<br />
von ihren jungen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern wünschen oder eine<br />
Job-Checkliste, die hilft, das gewählte<br />
Berufsbild mit den eigenen Wünschen<br />
und Fähigkeiten zu vergleichen.<br />
Dann geht es Schritt für Schritt mit den<br />
nachstehenden Themen weiter.<br />
• Wie findet man heraus, welche Unternehmen<br />
man überhaupt anschreiben soll?<br />
• Was erwarten die Unternehmen von<br />
einem angehenden Lehrling?<br />
• Passt der gewählte Beruf zu den persönlichen<br />
Vorstellungen und Fähigkeiten?<br />
Nicht fehlen darf natürlich je eine<br />
Checkliste zum Lebenslauf und zum Bewerbungsschreiben.<br />
Bewusst wurde auf<br />
Vorlagen verzichtet um die Individualität<br />
bei der Gestaltung der Dokumente nicht<br />
zu beeinflussen.<br />
Mit dem völlig neu gestalteten Bewerbungscoach<br />
bietet die Internetplattform<br />
www.frag-jimmy.at einmal mehr viel<br />
Information rund um das Thema Lehre<br />
und Ausbildung.<br />
BESUCHEN<br />
4 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
SIE JIMMY<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & verantwortunginformation & verantwortung<br />
SYMPOSIUM<br />
VIDEO<br />
WissensWerte:<br />
Kinderrechte<br />
■<br />
■<br />
Viel wurde erreicht:<br />
25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention<br />
WENN DAS KEIN GRUND ZUM FEIERN IST?<br />
Das haben sich auch die Wiener<br />
Kinderfreunde gedacht<br />
und eine Fachtagung über die<br />
Kinderrechte im pädagogischen Alltag<br />
konzipiert, die den Titel „Kinder leicht<br />
oder Recht schwer“ tragen und am 21.<br />
November <strong>2014</strong> im ega stattfinden wird.<br />
Dieses Symposium ist Teil der aktuellen<br />
bundesweiten Kinderfreunde Kampagne<br />
„Verändern wir die Welt“, die sich mit<br />
Ideen und Werten beschäftigt, die uns<br />
den Weg in eine bessere Welt zeigen.<br />
Einer dieser zentralen Werte ist die FREI-<br />
HEIT, die sich auch in den Kinderrechten<br />
wiederfindet, indem wir eine Welt wollen,<br />
in der sich ALLE Kinder frei entfalten<br />
können! Dafür braucht es die Akzeptanz<br />
und Einhaltung der Kinderrechte. Kinder<br />
beaufsichtigen und gleichzeitig ihre freie<br />
Entfaltung fördern, sind durchaus<br />
widersprüchliche Anforderungen, die<br />
dennoch gemeinsam das Hauptziel pädagogischer<br />
Arbeit definieren.<br />
Teilnahmegebühr: EUR 25,00<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
d.barborik@wien.kinderfreunde.at<br />
www.wien.kinderfreunde.at<br />
Die Kunst der Pädagogin bzw. des<br />
Pädagogen besteht darin, das über-<br />
geordnete Erziehungsziel der freien Entfaltung im Blick<br />
zu behalten und die Beaufsichtigung entsprechend auszuführen. Die pädagogische<br />
Fachtagung der Wiener Kinderfreunde setzt sich mit dem Spannungsfeld<br />
zwischen Sicherheit wahren und Freiheit gewähren - im Sinne der Umsetzung der<br />
Kinderrechte – auseinander. Sie ist der Versuch, die Bedeutung eines kinderrechtsbasierten<br />
Ansatzes in der Elementarpädagogik und folglich auch in den Aus- und<br />
Fortbildungen der PädagogInnen zu unterstreichen. Gleichzeitig fließen Erfahrungswerte<br />
aus dem Alltagsleben der Kinderfreunde ein, die schon seit Jahren in<br />
ihren Kindergärten diesen kinderrechtsbasierten Ansatz verfolgen und erfolgreich<br />
umsetzen.<br />
Die Kinderfreunde Ausstellung zur „Verändern wir die Welt“ Kampagne kann besichtigt<br />
und mit den anwesenden KuratorInnen über Ideen diskutiert werden, wie<br />
jeder von uns seinen kleinen Beitrag leisten kann.<br />
EXCITE:<br />
Technikcamp für<br />
Mädchen<br />
Die Veranstaltung war ein<br />
großer Erfolg. Aus dem<br />
Bericht der IBM erfahren<br />
Sie mehr. Siehe<br />
QR-Code<br />
Fotos: © Archiv IBM<br />
EXCITE: Technikcamp für Mädchen<br />
•
information & gesundheitinformation & gesundheit<br />
■ Der Fall H.A.Se. - Teil 3:<br />
■ Wahnsinn<br />
ICH BIN DOCH NICHT KRANK<br />
Prof. Franz W. Strohmer<br />
med. Journalist<br />
Gefühle (Befindlichkeiten) die sich<br />
als Reaktion auf äußere oder<br />
innere Reize (Vorstellungen,<br />
Wahrnehmungen im Körper) zeigen,<br />
benötigen zur völligen Ausprägung ein<br />
funktionierendes zentrales (Gehirn,<br />
Rückenmark) somatisches (bewußte<br />
Wahrnehmung von Umweltreizen und<br />
Reizen aus dem Körper, bewußte Steuerung von<br />
Bewegung und Nachrichtenverarbeitung) Nervensystem,<br />
zusätzlich zum vegetativen (unbewußte<br />
Steuerung von Organfunktionen) Nervensystem.<br />
Neuroleptika bewirken eine ruhigstellende,<br />
narkobiotische (Bezeichnung von Psychiatern)<br />
Wirkung, was eigentlich nichts anderes bedeutet<br />
als "Betäubung". Es kann aber auch zu außergewöhnlichen<br />
Erregungszuständen kommen.<br />
Die Benennung "Antipsychotikum" ist eigentlich<br />
eine Fehldefinition, da diese Psychopharmaka<br />
nicht direkt auf die Psychose (Wahn) einwirken,<br />
sondern über Gehirnstrukturen in das gesamte<br />
Nervensystem eingreifen und daher alle möglichen<br />
negativen körperlichen und psychischen<br />
Folgeerscheinungen auszulösen imstande sind.<br />
Die Nervenreizungen sind Signale mechanischer,<br />
chemischer, elektrischer oder thermischer Art,<br />
welche über Nervenfasern, wie der Strom in<br />
Drähten von Zelle zu Zelle geleitet werden. Die<br />
Übertragung erfolgt durch Botenstoffe (Neurotransmitter<br />
= hormonähnliche Substanzen), welche<br />
von der Ausgangsstelle einer Zelle über den<br />
sogenannten synaptischen Spalt zu einer Andockstelle<br />
(Rezeptor) der benachbarten Zelle geleitet<br />
werden und so weiter. Wichtige Botenstoffe sind<br />
das Azetylcholin (beruhigend für das Herz), das<br />
Noradrenalin (stimmungshebend, blutdrucksteigernd),<br />
das Adrenalin (Sauerstoffverbrauchregulierung,<br />
Blutzuckerspiegelerhöhung) und<br />
das Dopamin (Steuerung der Muskelspannung).<br />
Neuroleptika werden auch<br />
als Dopaminrezeptorenblocker bezeichnet.<br />
Die entscheidenden Ergebnisse einer<br />
Behandlung mit solchen ist nicht die<br />
Heilung der psychischen Grunderkrankung,<br />
sondern lediglich die Verhinderung<br />
einer drastischen Auswirkung derselben,<br />
allerdings unter erheblichen anderen gesundheitlichen<br />
Störungen, wie Fehlhaltungen,<br />
Bewegungsanomalie (Starrheit,<br />
Muskelzittern, Sitzunruhe), Grimassieren,<br />
Hypersalivation (gesteigerter Speichelfluß),<br />
Schmatzen, Zungen- Schlund<br />
und Kehlkopfkrämpfe, Stoffwechselstörungen,<br />
Sauerstoffunterversorgung<br />
u.s.w. Nach einem lebensbedrohenden<br />
Zungen-Schlundkrampf verweigert unser<br />
Patient A. H.Se. die weitere Einnahme<br />
des zurzeit hochpotentesten Neuroleptikums.<br />
FOLGE: Vorläufige Verwahrung in einem<br />
Beruhigungsraum. (Versperrte Türe,<br />
Fensterschlitz für Tageslicht in unerreichbarer<br />
Höhe, Eisenbett mit Matratze ohne<br />
Bettzeug, WC und Waschmuschel im<br />
Raum, dunkelbraun gestrichene Wände,<br />
Ausgang im Freien täglich 1 Stunde<br />
in Begleitung, Gemeinsamdusche mit<br />
anderen Patienten unter Aufsicht).<br />
"Wie soll ich so gesund werden? Ich bin<br />
ja gar nicht krank", sagt A.H. Se. und<br />
hofft auf die Freilassung.<br />
6 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
Foto: © vali_111 - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & lerneninformation & lernen<br />
■<br />
■<br />
Stress lass nach:<br />
Tipps im Umgang mit Ihrem Stress<br />
DEM STRESS <strong>MIT</strong> EINEM AUGENZWINKERN BEGEGNEN<br />
Hoffentlich sind nicht nur die<br />
Schüler frisch vergnügt und gut<br />
erholt von den Sommerferien,<br />
sondern auch Sie liebe PädagogInnen.<br />
Damit das auch so bleibt und Ihr Stress<br />
Sie nicht überrollt, hier ein paar Tipps für<br />
Sie.<br />
ERKENNEN SIE IHREN STRESS?<br />
Der erste Schritt ist immer, die eigenen<br />
Stressauslöser wahrzunehmen. Was<br />
ist es, das Sie konkret stresst? Manche<br />
Menschen leiden unter Termindruck,<br />
andere wieder laufen dabei zur Höchstform<br />
auf, sind jedoch gestresst, wenn<br />
ihr Aufgabenbereich zu eintönig wird.<br />
Wiederum ein Dritter lässt sich durch<br />
ein bestimmtes Verhalten eines Schülers<br />
auf die Palme bringen. Wissen Sie erst<br />
einmal Ihre typischen Stresssituationen,<br />
gilt es nun, sich bewusst zu machen,<br />
wie Sie ganz konkret auf diese Auslöser<br />
reagieren. Und zwar auf mehreren<br />
Erlebensebenen: körperlich, gedanklich,<br />
gefühlsmäßig und mit ihrem Verhalten.<br />
Das klingt jetzt vielleicht banal für Sie,<br />
ist es aber nicht. Sie werden sehen, dass<br />
diese Selbstbeobachtung am Anfang<br />
sogar ungewohnt ist. Denn wenn wir sagen<br />
„Ich bin im Stress“ ist das eine sehr<br />
allgemeine Aussage, die noch nichts<br />
bekannt gibt, über mögliche konkrete<br />
Ansatzpunkte, was Sie tun können,<br />
um diesen zu reduzieren oder damit<br />
umzugehen. Diese erhalten Sie automatisch,<br />
wenn Sie die ersten zwei Schritte<br />
der Selbstbeobachtung und –reflexion<br />
gehen.<br />
DEM STRESS AUF MEHREREN EBENEN<br />
BEGEGNEN<br />
Denn dann wird es Ihnen immer öfter<br />
gelingen, auch schon in Ihren typischen<br />
Stresssituationen gegenzusteuern. Neigen<br />
Sie etwa unter Zeitdruck dazu, flach zu atmen,<br />
die Schultern hochzuziehen und sich<br />
hektisch zu verhalten, werden Sie ab dem Moment,<br />
wo Sie sich das einmal bewusst gemacht haben,<br />
dies öfters im Alltag beobachten und können unterschiedliche<br />
Stressbewältigungsarten ausprobieren.<br />
Beispielsweise auf der Verhaltensebene nach dem<br />
Motto „Wenn ich es eilig habe, gehe ich langsam“ –<br />
also bewusst entschleunigen. Oder ein paar Mal tief<br />
in den Bauch atmen oder einfache Körperübungen<br />
machen (Schulterkreisen oder Dehnübungen). Sie<br />
könnten sich aber auch bewusst machen, welche<br />
Gedanken Sie in solchen Situationen im Kopf haben.<br />
Sind das etwa stressverschärfende Botschaften wie:<br />
„Das schaffe ich nie“ oder „Ich bin zu langsam, ich<br />
muss schneller sein“? Auch hier können Sie dann<br />
ansetzen und beginnen, anders mit sich selbst zu<br />
sprechen. Denn auch die sogenannte intrapersonelle<br />
Kommunikation spielt bei unserem Stressempfinden<br />
eine große Rolle.<br />
Mag. Eva Maria Sator<br />
Lebensberaterin,<br />
Unternehmensberaterin,<br />
Coach, Teamentwicklerin,<br />
www.evasator.at<br />
Foto: © koya979 - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 7
information & rechtinformation & recht<br />
■<br />
■<br />
Richtig reagieren:<br />
Andere Regeln und Gesetze<br />
VERKEHRSUNFALL IM EUROPÄISCHEN AUSLAND<br />
Mag.a Angelika<br />
Fehsler-Posset<br />
Rechtsanwältin<br />
www.ra-afp.com<br />
Viele fahren gerne mit dem<br />
eigenen Auto in den Urlaub.<br />
Bevor man aber ins Ausland<br />
reist, sollte man einige Vorkehrungen<br />
treffen. Es ist ratsam, sich bei seiner<br />
Versicherung nach dem Versicherungsschutz<br />
zu erkundigen und die grüne<br />
Versicherungskarte sowie den europäischen<br />
Unfallbericht mitzunehmen. Es<br />
ist wichtig, sich über die Verkehrsregeln<br />
und Sicherheitsvorschriften des Urlaubslandes,<br />
vor allem bei einem Unfall, zu<br />
informieren. In einigen EU-Ländern ist<br />
z.B. ein polizeiliches Unfallprotokoll<br />
notwendig. Falls es zu einem Unfall im<br />
Ausland kommt, stellt sich die Frage,<br />
wie die Schadensabwicklung erfolgt.<br />
Außerhalb der EU ist dies sehr schwierig,<br />
weil in der Regel nur eine Geltendmachung<br />
im jeweiligen Land möglich<br />
ist. Innerhalb der EU, Norwegen, Island<br />
oder Liechtenstein ist die Schadensregulierung<br />
wesentlich einfacher, weil<br />
z.B. jeder Kfz-Versicherer einen Schadenregulierungsbeauftragten<br />
in den<br />
Mitgliedsstaaten haben muss, was eine<br />
Abwicklung im Inland ermöglicht. Jeder<br />
Mitgliedstaat hat eine Auskunftsstelle,<br />
wo z.B. der Regulierungsbeauftragte<br />
erfragt werden kann.<br />
Die Schadensmeldung muss von diesem<br />
binnen 3 Monaten bearbeitet werden.<br />
Bei Überschreitung dieser Frist kann<br />
man sich binnen 4 Wochen an die Entschädigungsstelle<br />
wenden. Ansonsten<br />
bleibt nur eine gerichtliche Klage, wobei<br />
der Europäische Gerichtshof hinsichtlich<br />
einer unklaren Zuständigkeitsregelung<br />
klarstellte, dass der Geschädigte den<br />
ausländischen Versicherer auch vor dem<br />
Gericht seines Wohnsitzes klagen kann,<br />
soweit sein Wohnsitz und der Sitz des<br />
gegnerischen Versicherers im EU-Gebiet<br />
liegen und nach dem nationalen Recht<br />
des Mitgliedstaates eine Direktklage<br />
gegen die Versicherung zulässig ist, was<br />
auf Österreich zutrifft. Dies erleichtert<br />
die Rechtsdurchsetzung wesentlich. Zu<br />
beachten ist aber, dass auch bei einem<br />
Gerichtsverfahren im Inland grundsätzlich<br />
zur Beurteilung des Schadenersatzes<br />
ausländisches Recht, und zwar<br />
jenes Staates, wo der Unfall passierte,<br />
anzuwenden ist, das erheblich vom<br />
inländischen Recht abweichen kann.<br />
Aufgrund dieser rechtlichen Schwierigkeiten<br />
sollte man sich als Geschädigter<br />
nach einem Unfall mit Auslandsbezug<br />
rechtlich beraten lassen.<br />
8 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
Foto: © ThautImages - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
■<br />
■<br />
Kinder für das Lernen begeistern:<br />
Blickrichtung ändern<br />
WIESO LÖSEN SCHULE UND <strong>LERNEN</strong> VIELFACH NOCH<br />
IMMER KEIN INTERESSE AUS?<br />
information & lerneninformation & lernen<br />
Wir finden unzählige Berichte<br />
und Aufzeichnungen darüber.<br />
Eine Fehleinschätzung liegt<br />
darin, dass geglaubt wird, den Erfolg<br />
musst du erkämpfen.<br />
Jedes gesunde Kind will lernen, will sich<br />
für das, was es entdeckt, auch anstrengen.<br />
Erlauben die Erwachsenen, dass das<br />
Kind eigenständig forschen, gestalten<br />
und präsentieren darf, steht dem nachhaltigen<br />
Wissen nichts mehr im Wege.<br />
Die nächste Einschätzung bezieht sich<br />
auf die Erwartungshaltung aller Beteiligten.<br />
Was ich erwarte, das trifft ein; unabhängig<br />
davon, ob bewusst oder unbewusst,<br />
ob es hilft oder schadet. (Sich selbst<br />
erfüllende Prophezeiung)<br />
Was trauen die Eltern und Lehrer dem<br />
Kind zu? Was traut sich das Kind selber<br />
zu?<br />
Ein Beispiel für erfolgreiches nachhaltiges<br />
begeistertes Erfahren und freudiges<br />
Tun möchte ich gerne mitteilen:<br />
Die Volksschulkinder (schulstufenübergreifend)<br />
- ausgerüstet mit Lupen,<br />
Bestimmungsbüchern, Papier, Graphitstiften<br />
usw. - wandern in ein nahe gelegenes<br />
Waldstück. Dort angekommen,<br />
werden die Kinder informiert, welchen<br />
Raum sie erkunden dürfen.<br />
„Riecht, schaut, erforscht, spürt und fühlt,<br />
was rund um euch los ist.“<br />
Zur Einstimmung wird das Gedicht<br />
„Gefunden“ von Goethe dargestellt und<br />
schon geht`s los. Sie rufen aufgeregt:<br />
„Schau, was da blüht!“ Es wird ein<br />
Buch herbeigeholt, in dem sie die Blume<br />
finden. Ein Team von Bauleuten fügt sich<br />
ganz von selbst zusammen. Ein Sturm<br />
von Begeisterung bricht aus, ein stabiles<br />
geräumiges „Waldhaus“ entsteht. Die<br />
Kinder merken, dass sie etwas Tolles zustande<br />
bringen, wenn sich jeder in der<br />
Gruppe mit seinem Können einbringt.<br />
Diese Lernfreude war so groß,<br />
dass sich Kinder auch nachmittags<br />
trafen und weiter arbeiteten. Neue<br />
Freundschaften wurden geknüpft.<br />
Jeder akzeptierte die Fähigkeiten des<br />
anderen. Gesprächsstoff am Vormittag<br />
waren Pläne und Überlegungen<br />
für die Freizeit.<br />
KONSEQUENZ DARAUS<br />
Wenn Lernen stattfinden darf,<br />
schöpfen die Kinder aus sich selbst<br />
heraus.<br />
Die Präsentation der Erlebnisse und<br />
der Ergebnisse rundet das Ganze mit<br />
voller Zufriedenheit ab.<br />
Strahlende Gesichter zeigen, dass der<br />
Reiz des Lernens seine Belohnung in sich<br />
selber trägt.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Eltern und<br />
Lehrern viel Spaß beim Begleiten der<br />
Kinder auf ihrem Weg zu sich selbst.<br />
Dipl.Päd. Anna Seewald<br />
Schulleiterin<br />
NÖ. Volksschule<br />
Foto: © Andrey Kiselev - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 9
information & zukunftinformation & zukunft<br />
■<br />
So frei sind SIE:<br />
■ Hat ein Pädagoge noch Spielraum?<br />
REGIE BEWEIST SICH IM UMGANG <strong>MIT</strong> KNAPPEN RESSOURCEN<br />
Dr. Manfred Greisinger<br />
ICH-Marke-Pionier, Autor,<br />
PR-Trainer,<br />
Vortragender<br />
www.ich-marke.com<br />
www.stoareich.at<br />
Werte Damen und Herren,<br />
unsere Fluglinie ist als billig<br />
bekannt, aber Ihr Kapitän ist<br />
nicht geizig! - Mit dieser Durchsage lud<br />
der - übrigens österreichische - Kapitän<br />
einer amerikanischen Airline nach<br />
Flugverzögerung durch Schlechtwetter<br />
die 160 Passagiere auf Pizza ein - die er<br />
selbst bezahlte... - Ist<br />
das nicht die charmanteste<br />
Meldung seit langem?<br />
Und mich berührt<br />
sie sehr. Denn wie oft<br />
hören wir Leute (nein:<br />
nicht im Lehrberuf…)<br />
klagen, wie entsetzlich<br />
die Arbeitsbedingungen<br />
seien, wie grausam wenig<br />
Freiraum man habe;<br />
alles werde verordnet und überprüft...<br />
Tja, der Herr Kapitän, der mit seinem<br />
Flieger am Rollfeld in Cheyenne - Wyoming<br />
schon mehrere Stunden zum<br />
Stillstand verurteilt war, weil Unwetter<br />
den Weiterflug unmöglich machte, hatte<br />
sicher grad nicht beste Laune... weder<br />
er, noch die Mannschaft und schon gar<br />
nicht die Gäste.... Schimpfen ist angesagt<br />
- und Schuldzuweisungen an...<br />
Reisebüro, Partner, Chef - die für diese<br />
verunglückte Reise verantwortlich sind!<br />
„Freiheit ist ein Gut, das<br />
durch Gebrauch wächst,<br />
durch Nichtgebrauch<br />
dahinschwindet.“<br />
Carl Friedrich<br />
von Weizsäcker<br />
MUSTER DURCHBRECHEN<br />
Einer durchbricht das Muster - und nutzt<br />
seinen individuellen Freiraum. Er ruft<br />
beim Pizzaservice an... und ordert 35<br />
Riesen-Pizzen... Sollen sie umgerechnet<br />
700 EUR gekostet haben! Aber<br />
die Passagiere werden noch lange von<br />
der köstlichsten - kuriosesten - Pizza<br />
ihres Lebens sprechen...<br />
und viele, sicher nicht alle,<br />
der 160 Passagiere werden<br />
sich beim Captain herzlich<br />
bedankt haben.... 100 mal<br />
"Danke"... statt "so ein<br />
scheiß Flug"... Das ist doch<br />
viel mehr wert, oder?<br />
Ich weiß schon, Sie - und<br />
ich - sind keine Flugkapitäne<br />
mit 8.000 Euro<br />
Monatsgehalt... Eine derartige Einladung<br />
übersteige Ihre Möglichkeiten....<br />
Ja, ja, natürlich. - Aber wer hindert Sie,<br />
morgen Ihren KollegInnen ein - Überraschung!<br />
- "veganes Eis" mitzubringen...<br />
einfach so... weil sie an jene denken...<br />
und eine kleine "positive Intervention"<br />
für´s Betriebsklima setzen wollen...<br />
Oder.... oder... oder... - Wie könnten Sie<br />
„anders“ auf KollegInnen, DirektorIn,<br />
SchülerInnen zugehen??? - Nutzen wir<br />
doch unsere Spielräume; Betonung auf<br />
SPIEL.... es muss nicht alles so bitter<br />
ernst ablaufen. Wer sich eine Minute<br />
lang ärgert, hat 60 Möglichkeiten zum<br />
Lächeln vergeben ;-) Und vor allem die<br />
Chance, als RegisseurIn des eigenen<br />
Lebens zu wirken!<br />
10 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
VIDEO<br />
"Menschen in<br />
ihrem Feuer<br />
spüren"<br />
M. Greisinger<br />
Foto: ©konradpak - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & freizeit information & lernen<br />
information & lernen<br />
■<br />
Rollenverhalten:<br />
■ Die Bildung von „erwachsenen“ Menschen<br />
VERHALTEN SICH TEILNEHMER EINER SCHULUNG IMMER ERWACHSEN?<br />
Wie lange geht´s denn heute?<br />
- „Das, was Sie erzählen,<br />
habe ich aber letztens in einer<br />
Fachzeitschrift ganz anders gelesen!“,<br />
„Lustig, auf der einen Seite im Raum<br />
sitzen alle Frauen und hier herüben die<br />
Männer!“.<br />
Diese und ähnliche Sätze höre ich als<br />
Seminarleiterin häufig in der Anfangsphase<br />
meiner Veranstaltungen. Als<br />
Vortragende wünsche ich mir, dass<br />
meine TeilnehmerInnen wissensdurstig<br />
auf meine Informationen warten. Daher<br />
erwarte ich Sätze, wie „Was kann ich<br />
heute dazu lernen?“ oder „Wo kann ich<br />
mich verbessern?“.<br />
Warum aber dominieren oft andere<br />
Aussagen die Beginnphase eines<br />
Seminars?<br />
Wir alle verfügen über Lernerfahrungen,<br />
die in der Schule begründet wurden. Wir<br />
waren zur Teilnahme in einer Gemeinschaft<br />
verpflichtet und durch unsere<br />
Rollen versuchten wir, uns diese Anwesenheit<br />
so angenehm wie möglich zu<br />
gestalten. Der eine spielte den Klassenkasperl<br />
und brachte alle zum Lachen.<br />
Der andere (und ich meine hier sowohl<br />
Burschen als auch Mädchen) wusste<br />
immer alles besser, hatte schon über<br />
vieles gelesen und konnte sein Wissen<br />
zur Schau stellen. Der nächste war der<br />
„Streber“, der immer vorbereitet war,<br />
jede<br />
Hausübung hatte und beste Noten kassierte.<br />
Und dann gab es auch noch die<br />
Außenseiter, die nirgends wirklich dazu<br />
gehörten, und die Coolen, die zwar die<br />
Schule irgendwie schafften, aber ohne<br />
viel zu lernen, weil sie die Zeit lieber mit<br />
ihrer Clique verbrachten.<br />
Und was hat das alles mit heute zu<br />
tun, werden Sie sich fragen?<br />
In jenem Moment, wo wir in einem<br />
Seminarraum in einer Gruppe sitzen,<br />
greifen viele von uns auf diese „alten“<br />
Lern- und Rollenerfahrungen zurück.<br />
Wieder gibt es die Tüchtigsten (die<br />
ehemaligen „Streber“), die versuchen<br />
zu glänzen, oder die Besserwisser („das<br />
kenne ich aber anders“), die Lustigen<br />
mit ihren Witzchen und die „opinion<br />
leader“ der Gruppe, die zeigen, was in<br />
dieser Gruppe angesagt ist (die ehemaligen<br />
„Coolen“).<br />
Für den Seminarleiter, die Seminarleiterin<br />
bedeutet dies, dass Sie sich nicht<br />
wundern sollten, wenn anfangs Sätze<br />
auftauchen, die diesem Rollenverhalten<br />
entspringen. Jede/r TeilnehmerIn muss<br />
sich erst in der Gruppe und in seiner<br />
Rolle zurecht finden, bis er bereit ist für<br />
die Informationsphase. Haben Sie ein<br />
bisschen Geduld, starten Sie mit einleitenden<br />
Übungen in das Seminar, bis<br />
die gruppendynamischen Prozesse ein<br />
wenig zur Ruhe gekommen sind, und<br />
dann haben Sie wissensdurstige und<br />
lernbereite TeilnehmerInnen vor sich, so<br />
wie Sie es sich wünschen.<br />
Mag. a Christine Knotek<br />
Trainerin und Coach<br />
www.knotek-training.at<br />
Foto: © vege - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 11
information & entwicklunginformation & entwicklung<br />
■<br />
Eine Institution:<br />
■ Das Wiener Kaffeehaus<br />
PROBIER`S MAL <strong>MIT</strong> GEMÜTLICHKEIT<br />
Prof. Franz W. Strohmer<br />
Journalist, Vize Präsident<br />
des Badener Presseclubs<br />
Stefan Zweig<br />
Foto: © gaborphotos - Fotolia.com<br />
Man muß wissen, daß das Wiener<br />
Kaffeehaus eine Institution<br />
besonderer Art darstellt, die mit<br />
keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen<br />
ist, schrieb Stefan Zweig, der berühmte<br />
Verfasser der "Schachnovelle" in seinem<br />
Traktat "Das Kaffeehaus als Bildungsstätte".<br />
Es ist eigentlich eine Art demokratischer,<br />
jedem für eine billige Schale<br />
Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast<br />
für diesen kleinen Obolus stundenlang<br />
sitzen, diskutieren, schreiben, Karten<br />
spielen, seine Post empfangen und vor<br />
allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen<br />
und Zeitschriften konsumieren<br />
kann.<br />
In einem besseren Wiener Kaffeehaus<br />
lagen alle Wiener Zeitungen auf, und<br />
nicht nur die Wiener, sondern die des<br />
ganzen Deutschen Reiches und die<br />
französischen und englischen und italienischen<br />
und amerikanischen, dazu sämtliche<br />
wichtigen literarischen und künstlerischen<br />
Revuen der Welt. So wußten<br />
wir alles, was in der Welt vorging, aus<br />
erster Hand, wir erfuhren von<br />
jedem Buch, das erschien, von<br />
jeder Aufführung, wo immer sie<br />
stattfand, und verglichen in allen<br />
Zeitungen die Kritiken; nichts hat<br />
vielleicht so viel zur intellektuellen<br />
Beweglichkeit und internationalen<br />
Orientierung des Österreichers<br />
beigetragen, als daß er sich im<br />
Kaffeehaus über alle Vorgänge der<br />
Welt so umfassend orientieren und<br />
sie zugleich im freundschaftlichen<br />
Kreise diskutieren konnte.<br />
Die Geschichte der Wiener Kaffeehäuser,<br />
von denen es im Jahre der Wiener<br />
Weltausstellung 1873 bereits über 200<br />
gab, war ein ewiges auf und ab.<br />
Nach Ende des Ersten Weltkrieges<br />
wurden viele der schon auf 8o4 angewachsenen<br />
Treffpunkte der Wiener in<br />
Bankfilialen umgewandelt. In der Zeit<br />
der weltweiten Wirtschaftskrise der<br />
Dreißigerjahre zeigte sich ein gegenläufiger<br />
Trend. Bankfilialen wurden wieder<br />
zu Kaffeehäusern. In den Fünfziger- und<br />
Sechzigerjahren gab es ein großes<br />
Kaffeehaussterben unter den nun schon<br />
über tausend Wiener Kaffeehäusern,<br />
nicht zuletzt durch die Einführung des<br />
Espresso.<br />
Ende der Siebzigerjahre wurde es wieder<br />
besser und viele traditionelle Wiener<br />
Kaffeehäuser wurden restauriert, insbesondere<br />
durch die Unterstützung der<br />
Gemeinde Wien aus dem Altstadterhaltungsfonds,<br />
für welche sich der damalige<br />
Kulturstadtrat und spätere Bürgermeister<br />
Zilk vehement einsetzte.<br />
Und die Wiener zogen als zahlreiche<br />
Gäste in die nunmehr wieder zum Leben<br />
erweckten kulinarischen Zweitwohnsitze<br />
ein und genießen seitdem die unverwechselbare<br />
Atmosphäre und die Begegnung<br />
mit interessanten Persönlichkeiten,<br />
die sich ebenfalls wieder einfanden.<br />
VIDEO<br />
"Cafe Central,<br />
Wien und Peter<br />
Altenberg":<br />
QR-Code<br />
einscannen<br />
12 | SEPTEMBER <strong>2014</strong> ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
■<br />
■<br />
Allergeninformation:<br />
Schulungsnachweise erforderlich<br />
AUCH BEI TAGESAKTUELLEN ANGEBOTEN IST INFORMATION ÜBER<br />
ENTHALTENE ALLERGENE ZU GEBEN<br />
information & wohlbefindeninformation & wohlbefinden<br />
Die Anzahl jener Menschen, die<br />
aus unterschiedlichen Gründen<br />
Unverträglichkeiten für bestimmte<br />
Lebensmittel entwickelt haben<br />
ist in den letzen Jahren deutlich gestiegen.<br />
Sei es nun eine leichte Unverträglichkeit,<br />
die Unwohlsein nach dem<br />
Verzehr einer bestimmten Speise nach<br />
sich zieht oder, bei Allergikern, eine<br />
mögliche lebensbedrohliche Reaktion<br />
hervorruft.<br />
Unsere politischen Vertreter in Brüssel<br />
haben dem gestiegenen Informationsbedarf<br />
über bestimmte Inhaltsstoffe in<br />
Lebensmitteln Rechnung getragen und<br />
2011 eine Lebensmittel-Informationsverordnung<br />
(LMIV) erlassen. Brüssel<br />
überlässt es allerdings den einzelnen<br />
Mitgliedsstaaten wie diese Verordnung<br />
auf nationaler Ebene umgesetzt wird.<br />
Das Gesundheitsministerium hat diesen<br />
Sommer die nationale Allergenverordnung<br />
samt Vorgaben zur Schulung von<br />
im Betrieb zu ernennenden Allergenbeauftragten<br />
erlassen.<br />
Alle Lebensmittelhändler die Lebensmittel<br />
ohne Vorverpackung, also entweder<br />
offen oder weiter verarbeitet an Endverbraucher<br />
anbieten, sind gemäß der<br />
Verordnung ab 13.12.<strong>2014</strong> verpflichtet,<br />
Informationen über die allergenen<br />
Zutaten anzugeben. Eine vom Gesundheitsministerium<br />
erarbeitete Leitlinie soll<br />
die praktische Umsetzung regeln.<br />
Es sind alleine in den österreichischen<br />
Hotel- und Gastronomiebetrieben an<br />
die 55.000 Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen<br />
zu schulen. Um dies qualitativ<br />
hochwertig durchführen zu können, hat<br />
der Gesetzgeber eine Übergangsfrist<br />
bis Dezember 2015 bestimmt. Bis dahin<br />
sollte jeder betroffene Betrieb über<br />
einen Allergenbeauftragten verfügen.<br />
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) hat eine Liste potentiell<br />
allergener Stoffe erarbeitet, das<br />
sogenannte „Verzeichnis von allergenen<br />
Stoffen"<br />
DIESES VERZEICHNIS UMFASST<br />
14 ALLERGENE STOFFE:<br />
1. Glutenhaltige Getreide (d.h. Weizen,<br />
Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut<br />
oder deren Hybridstämme)<br />
2. Krebstiere<br />
3. Eier<br />
4. Fische<br />
5. Erdnüsse<br />
6. Sojabohnen<br />
7. Milch und daraus gewonnene Erzeugnisse<br />
(einschließlich Laktose)<br />
8. Schalenfrüchte, d. h. Mandeln,<br />
Haselnüsse, Walnüsse, Kaschunüsse,<br />
Pekannüsse, Paranüsse, Pistazien,<br />
Makadamianüsse und Queenslandnüsse<br />
9. Sellerie<br />
10. Senf<br />
11. Sesamsamen<br />
12. Schwefeldioxid und Sulphite in<br />
Konzentrationen von mehr als 10<br />
mg/kg oder 10 mg/l, ausgedrückt<br />
als SO2<br />
13. Lupinen<br />
14. Weichtiere<br />
Peter Dobcak, MSc<br />
Obmann der Fachgruppe<br />
Gastronomie im<br />
Wirtschaftsbund Wien<br />
Foto: © BW-Wien<br />
Speisen die genannte allergene<br />
Stoffe enthalten sind besonders<br />
zu kennzeichnen.<br />
In der Praxis werden in einer<br />
Belegspeisekarte die Inhaltsstoffe<br />
aller angebotenen Speisen<br />
angegeben. Wenn ein Gast nun<br />
nachfragt, ob seine gewählte<br />
Speise allergene Stoffe enthält,<br />
kann der dafür geschulte Mitarbeiter<br />
anhand dieser Belegspeisekarte<br />
Auskunft geben.<br />
Foto: © Rawpixel - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
SEPTEMBER<strong>2014</strong> | 13
information & zukunftinformation & zukunft<br />
■<br />
Gedankenfreiheit:<br />
■ Tolerant sind wir morgen<br />
DARF ICH SAGEN, DASS ICH DIE WURST NICHT GUT FINDE?<br />
Mag. Jacques A.<br />
Mertzanopoulos<br />
GF ARTHUR HUNT<br />
Human Resources<br />
Consulting, Wien<br />
A<br />
nno <strong>2014</strong> sind wir alle extrem<br />
gute, tolerante und offene Menschen.<br />
Wir legen größten Wert<br />
darauf, dass alle Menschen die gleichen<br />
Chancen und Möglichkeiten erhalten<br />
und es ist uns ein Anliegen, dass alle<br />
Menschen fair behandelt werden. Sollte<br />
diesbezüglich Unsicherheit bestehen, so<br />
hilft uns der Gesetzgeber und führt uns<br />
auf den rechten Pfad der Tugend zurück.<br />
Aber wie steht es mit der ritterlichen<br />
Maxime „So wie hier durch das Wort, so<br />
im Leben durch die Tat!“?<br />
Zur Beantwortung der Frage zwei kleine<br />
Beispiele: der ORF meldet, dass Jean-<br />
Claude Juncker Probleme hat, genügend<br />
Frauen für Positionen als EU-Kommissarin<br />
zu finden, weil viele Länder, darunter<br />
auch Österreich, gar keine Frauen<br />
nominiert hätten. Der Bericht dauerte<br />
ungefähr 2 Minuten. Ungefähr 5 Minuten<br />
wurde berichtet, dass in Österreich<br />
eine neue Diskussion über die Frage der<br />
„Töchter“ in der Bundeshymne entbrannt<br />
war.<br />
Zweites Beispiel: Der Behindertenanwalt<br />
- Dr. Erwin Buchinger meldete, dass auf<br />
Drängen der Wirtschaft das Behindertenschutzgesetz<br />
geändert wurde und dass<br />
es seit geraumer Zeit nun möglich sei<br />
Behinderte, wie jeden anderen Angestellten<br />
auch, in den ersten 6 Monaten<br />
problemlos zu kündigen - allerdings ist<br />
die Anzahl der von den Unternehmen<br />
eingestellten Behinderten keineswegs<br />
gestiegen.<br />
Warum mich das alles so ärgert? Weil<br />
wir ständig vorgaukeln, aufgeklärte<br />
Menschen des 21. Jahrhunderts zu sein,<br />
aber in Wirklichkeit beschränken wir<br />
uns darauf, in vielen Fällen zu heucheln<br />
oder ganz anders zu „tun“ als wir<br />
„sagen“ - dabei vergessen wir, dass<br />
WIR die Vorbilder unserer Kinder sind.<br />
Es erscheint mir daher wichtig, dass wir<br />
unseren Kindern etwas mehr an Ehrlichkeit<br />
vorleben. Der achte Präsident der<br />
Bundesrepublik Deutschland - Johannes<br />
Rau sagte: „Wir sollten unseren Kindern<br />
nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber<br />
wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken,<br />
dass die Welt nicht unheilbar ist!“<br />
Um konkret zu sein, bemühen wir uns<br />
stets um eine korrekte Wortwahl - das<br />
ist aber auch oft schon alles. Wer etwas<br />
sagt, das nicht scheinbarer Mainstream<br />
ist, ist bereits verdächtig. Ich sage es daher<br />
offen heraus - ich mag die Dame mit<br />
Vollbart nicht - sie nervt mich; ich vergesse<br />
oft in meinen Reden und Texten<br />
die „-innen“ zu erwähnen und ich finde,<br />
dass Deutschunterricht für Ausländer die<br />
hier leben und arbeiten wollen, zwingend<br />
sein sollte. Obwohl das alles so ist<br />
und meine Meinung widerspiegelt, halte<br />
ich mich für modern und tolerant. Meine<br />
Devise: weniger Worte - mehr Taten!<br />
Weniger „Töchter“ in der Bundeshymne,<br />
dafür mehr Töchter im EU-Parlament.<br />
Foto: ©Trueffelpix - Fotolia.com<br />
14 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & persönlichkeitinformation & persönlichkeit<br />
■<br />
■<br />
Mach was draus:<br />
AKTIVIERE dein Leben!<br />
ES IST DEIN VERMÖGEN, IN DAS DU INVESTIERST, DEINE LEBENSZEIT,<br />
DEINE LEBENSKRAFT, DEINE KREATIVITÄT<br />
Ein kräftiger Schrei durchbricht die<br />
Stille des Raumes: Das Neugeborene<br />
beschließt, die Bühne dieser<br />
Welt zu betreten und bekundet dies<br />
lautstark. Mit dem ersten Atemzug eines<br />
Menschen wird das eigenständige Leben<br />
aktiviert.<br />
Während wir voll Tatendrang hineinwachsen,<br />
passiert etwas, das uns stoppt,<br />
den Mut schwinden lässt, unseren<br />
Spielraum einschränkt. Wir stoßen<br />
an Grenzen, ecken an, lernen uns zu<br />
beschränken, zu bescheiden, Regeln zu<br />
beachten. Aus dem Naturwesen soll ein<br />
Kulturwesen werden. Die gesellschaftlichen<br />
Regeln beschneiden das individuelle<br />
Talent, das jeder Mensch zweifellos<br />
hat.<br />
Als Erwachsener haben wir - bei guter<br />
Erziehung – gelernt, uns an den äußeren<br />
Bedingungen zu orientieren. Und die<br />
Anpassungsleistung wird honoriert.<br />
Ein Mensch mit erfolgreicher Karriere<br />
kann dennoch an einem Punkt, wo alles<br />
„Übliche“ erreicht ist, ohne äußere<br />
Veranlassung plötzlich Zweifel haben, ob<br />
dies sein Leben ist, das er/sie führt. Die<br />
Krise ohne Grund – bekannt als Mid-Life-<br />
Crisis – stellt plötzlich in Frage, dass das<br />
getätigte Lebensinvestment gewinnbringend<br />
war. Die berühmte Frage: „War das<br />
alles?“ erinnert daran, dass am Boden<br />
Ihrer Talentekiste noch nicht gehobene<br />
Schätze liegen, die ans Tageslicht kommen<br />
wollen.<br />
Die Mid-Life-Crisis ist jener Punkt in<br />
unserem Leben, der uns zwingt, den<br />
ersten Schrei unserer Geburt nochmals<br />
auszustoßen. All unseren Mut – den<br />
Lebensmut - neu zu ergreifen, um jene<br />
Anpassungsschichten abzustreifen, die<br />
verhindern, unsere Anlagen, Potentiale,<br />
Talente vollständig zu aktivieren. Unser<br />
Vermögen will sinnstiftend ins Leben<br />
eingebracht werden. Unser Investment<br />
ins Leben will bestmöglich veranlagt<br />
sein. Sich selbst zu gewinnen, wird zur<br />
heißersehnten Anlageform.<br />
Beschäftigen Sie sich mit sich selbst!<br />
Niemand anderer wird Ihnen zur bestmöglichen<br />
Anlage Ihrer Talente raten<br />
können. Kein „Lebens-Finanzdienstleister“<br />
weiß, welche Form die für<br />
Sie Beste ist. Sie sind Ihr eigener<br />
Experte. Sie selbst sind<br />
gefordert – wie das<br />
Kleinkind, voller<br />
Mut und<br />
Tatendrang<br />
die Schritte<br />
in Ihr Leben<br />
zu tun,<br />
Niederfallen<br />
und<br />
wieder<br />
Aufstehen<br />
inbegriffen.<br />
Mag. a Lydia Hopfgartner<br />
ehemalige Steuerberaterin<br />
und nun Selfness-Coach und<br />
Smoothies-Ladenhüterin<br />
www.selfness.at<br />
Foto: © Arthur Marciniec - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 15
■<br />
Historische Städte Europas:<br />
■ Lissabon<br />
GEHEIMNISVOLLE UND ZAUBERHAFTE STADT AN DER ATLANTIKKÜSTE<br />
information & reiseninformation & reisen<br />
Dipl.-Ing. Alexander Ristic<br />
Internationaler<br />
Länderexperte<br />
Lissabon (portugisisch Lisboa) ist<br />
die Hauptstadt Portugals. Sie liegt<br />
an der Flussmündung des Tejo<br />
an der Atlantikküste und besticht mit<br />
ihrer wunderschönen Architektur, einem<br />
romantischen Flair und mit vielfältigen<br />
Sehenswürdigkeiten. Lissabon hat über<br />
eine halbe Million Einwohner.<br />
Die vier Bezirke Lissabons erstrecken<br />
sich auf insgesamt sieben Hügeln. Wer<br />
auf seiner Städtereise in Lissabon die<br />
diversen Viertel erkundet, wird jedes Mal<br />
eine andere Welt betreten: So besticht<br />
die Altstadt mit ihren engen, mittelalterlichen<br />
Gassen und den bunten Fliesenfassaden.<br />
Besonders mondän hingegen<br />
wirkt das Viertel Belém, wo auch der<br />
bekannte Torre de Belém zu finden ist.<br />
Dieser kunstvolle, im manuelinischen Stil<br />
errichtete Wehrturm stammt aus dem 16.<br />
Jahrhundert.<br />
Alter Zugbahnhof<br />
Weltbekannter Aufzug Elvador Santa Justa<br />
Der nach dem großen Erdbeben von 1755<br />
neu konstruierte Stadtteil Baixa ist das<br />
Herzstück Lissabons. Im Gegensatz zu der<br />
sonst in Lissabon verwinkelten Bauweise<br />
findet man hier eine gerade Straßenarchitektur<br />
wieder. Hier hat man Zugang<br />
zum berühmten Aufzug Santa Justa,<br />
welche die Baixa mit dem Stadtteil Chiado<br />
verbindet.<br />
Die international bekannteste der traditionellen<br />
Musikarten in Lissabon ist der<br />
Fado, oft mit wehmütiger aber auch teils<br />
heiterer Grundstimmung gesungen, und<br />
meist nur von einer Klassischen Gitarre<br />
begleitet. Fado wird abendlich vor allem<br />
in Restaurants der Stadtviertel Bairro Alto<br />
und Alfama dargeboten.<br />
Burg Castelo de San Jorge<br />
16 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
Ozeanarium Lissabon<br />
VIDEO<br />
Portugal Lissabon<br />
- Eine Stadtrundfahrt<br />
entlang der<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Eine ganz besondere Attraktion<br />
ist die Straßenbahn 15, welche<br />
zwei Stadtteile verbindet und über<br />
hügelige und enge Gassen fährt.<br />
Die alten gelben Fahrzeuge aus<br />
den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
sind innen komplett aus Holz<br />
gebaut.<br />
Ein weiteres Highlight ist die<br />
Kathedrale Sé Partiarcal. Ab 1147<br />
errichtet, gilt sie als die älteste Kirche<br />
in der Stadt. Sie ist im Stil der<br />
Gotik und des Barock gehalten.<br />
Auf jeden Fall müssen Sie ein Besuch<br />
im berühmten Cafés Pasteis<br />
de Belém einplanen. Seit 1837 ist<br />
dieses bekannt für seine hervorragenden<br />
Puddingtörtchen, den<br />
sogenannten Pasteis de Nata.<br />
Friedhof Cemiterio dos<br />
Prazeras<br />
Hieronymus Kloster<br />
Ein Höhepunkt ist das Ozeanarium<br />
von Lissabon. Es ist das zweitgrößte<br />
Meeresaquarium der Welt und<br />
erstreckt sich über zwei Etagen um<br />
das große Hauptbecken herum.<br />
Dieses beherbergt neben mehreren<br />
Arten von Haien und Rochen ca.<br />
12.000 Tiere.<br />
Platz Praca do Comercio<br />
am Meer<br />
Fotos: © Archiv DI. Alexander Ristic<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 17
information & entwicklung<br />
information & entwicklung<br />
■<br />
■<br />
Der kleine Rechthaber:<br />
Erziehung ist (k)ein Kinderspiel<br />
VERANTWORTUNG FÜR SICH SELBST ÜBERNEHMEN<br />
Mag.a Maria Neuberger-<br />
Schmidt<br />
Autorin und Gründerin<br />
Verein Elternwerkstatt<br />
www.elternwerkstatt.at<br />
Julian, 8, hat es mit der Rechthaberei.<br />
Seine Mutter nervt es, dass<br />
er immer das letzte Wort haben<br />
muss – besonders dann, wenn er im<br />
Unrecht ist. Vor einigen Tagen entspannte<br />
sich das folgende Gespräch: Mutter:<br />
„Julian, nimm die Turnsachen und die<br />
Sportschuhe, wir müssen zum Training.“<br />
Als er im Vorzimmer erscheint, fragt<br />
die Mutter: „Und wo sind deine Sportsachen?<br />
Ich hab dir doch gesagt....“<br />
Julian: „Hast du nicht!“ Mutter: „Hab<br />
ich doch!“ Julian: „Das ist nicht wahr!“<br />
Beide steigern sich hinein.<br />
UNFRUCHTBARE DEBATTEN<br />
Es gibt einfach Situationen, wo die<br />
Frage, wer denn wohl Recht habe, nur<br />
in Streit und unfruchtbaren Debatten<br />
endet. Natürlich ist jeder von seiner<br />
Sicht der Dinge überzeugt. Wenn sich<br />
die Debatte im Kreis zu drehen beginnt<br />
(Aussage gegen Aussage), ist es besser<br />
auszusteigen, z.B. so: „Also, du bist<br />
davon überzeugt, dass du Recht hast<br />
und<br />
be-<br />
ich bin es auch.“ (Wertfrei<br />
schreiben, was Sache ist).<br />
„Findest du, dass ICH dafür<br />
verantwortlich bin, dass du<br />
deine Sachen packst, wenn<br />
du zum Training gehst?“<br />
(Die Sache auf den Punkt<br />
bringen). Oder, ohne beleidigt<br />
zu sein: „Ich habe keine<br />
Lust, dafür verantwortlich<br />
zu sein, ob du deine Sachen<br />
eingepackt hast – um mich<br />
dann womöglich auch noch<br />
anschnauzen zu lassen...“ (Ich-Botschaft).<br />
Dann können Sie zielorientiert<br />
fragen: „Was kann helfen, dass das<br />
nicht so leicht wieder passiert?“ Meist<br />
lenkt das Kind ein, denn es will groß<br />
sein und Verantwortung übernehmen.<br />
LIEBER NACH DER LÖSUNG STATT<br />
NACH DEM SCHULDIGEN SUCHEN<br />
Das Kind soll sich selber Lösungen für<br />
sein Problem einfallen lassen. Ich bin<br />
dafür, Kinder schon früh in die Eigenverantwortung<br />
hineinzunehmen, ohne<br />
aber auf die nestwärmende, elterliche<br />
Fürsorglichkeit zu verzichten. Welche<br />
Lösung in einer konkreten Situation, bei<br />
einem ganz bestimmten Kind mit seinen<br />
Stärken und Schwächen passt, kann in<br />
der Praxis sehr unterschiedlich sein.<br />
Auch wenn es nicht immer so scheinen<br />
mag: Sie haben immer die Wahl, wie<br />
Sie auf „dumme Bemerkungen“ oder<br />
auf Vorwürfe reagieren. Die<br />
Sach-Frage nach dem objektiv<br />
Richtigen, nach dem Recht<br />
haben, führt oft am Wesentlichen<br />
vorbei: Keiner<br />
mag gerne zugeben,<br />
dass er einen Fehler<br />
gemacht hat. Da ist es klüger,<br />
den anderen, insbesondere das<br />
emotionale Kind, ohne Gesichtsverlust<br />
„aussteigen“ zu lassen. Und<br />
ist es nicht fruchtbarer, das Kind in<br />
die Eigenverantwortung zu nehmen<br />
und nach Lösungen zu suchen, anstatt<br />
es durch fruchtlose Debatten in seiner<br />
„Rechthaberei“-Manie zu fixieren und<br />
womöglich immer mehr Machtkämpfe<br />
auszufechten?<br />
Illustration: © Eugen Kment<br />
18 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
■<br />
Inklusion:<br />
■ Altbekannt, oder eine ganz neue Idee?<br />
WAS VERBIRGT SICH HINTER DEM PÄDAGOGISCHEN SCHLAGWORT DES JAHRZEHNTS?<br />
information & bewusstseininformation & bewusstsein<br />
Als Schlagwort hat die Inklusion<br />
eindeutig einen Platz in der Top<br />
10 Liste der pädagogischen Begriffe<br />
des 21. Jahrhunderts erobert, denn<br />
sie ist in aller Munde, sei es nun mit<br />
deutscher oder mit englischer Aussprache.<br />
Doch was steckt eigentlich hinter<br />
diesem Wort, welches anscheinend nicht<br />
nur mit Begeisterung, sondern auch<br />
teilweise mit einem gewissen Maß an<br />
Angst ausgesprochen wird?<br />
Vorerst einmal ein Blick zu den Wurzeln:<br />
das lateinische Verb includere bedeutet<br />
sowohl einschließen, als auch beinhalten.<br />
Daraus leitet die Inklusive Pädagogik<br />
ihren prägnanten Ansatz ab, welcher<br />
davon ausgeht, dass Wertschätzung<br />
und die Anerkennung von Diversität<br />
das grundlegende Prinzip jedes pädagogischen<br />
Handelns sein sollten.<br />
SO WEIT - SO GUT!<br />
Doch halt, wie steht das jetzt im konkreten<br />
Zusammenhang mit unserem<br />
Schulsystem, oder anders formuliert:<br />
bedeutet der inklusive Ansatz, dass wir<br />
etwas anders machen sollen?<br />
Na ja, ganz so einfach ist es nun doch<br />
nicht, denn hier beginnt sich schon die<br />
erste Hürde aufzubäumen. Derzeit gibt<br />
es an den österreichischen Pflichtschulen<br />
das sogenannte Integrationsmodell.<br />
Dieses basiert auf einem Teamteaching-<br />
System. Dabei betreuen LehrerInnen mit<br />
sonderpägagogischer Ausbildung Kinder,<br />
welche nach Feststellung des Sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfs explizit als<br />
Integrationskinder ausgewiesen sind, in<br />
Regelschulklassen.<br />
Die anderen SchülerInnen dieser Klassen<br />
werden von den entsprechenden PädagogInnen<br />
für die jeweilige Altersklasse im<br />
gleichen Klassenzimmer parallel unterrichtet.<br />
Zusätzlich gibt es noch die Sonderschulen, deren Klassen<br />
vollständig mit Kindern mit Sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf besetzt sind, welche auch immer von<br />
SonderschullehrerInnen unterrichtet werden.<br />
Die Inklusion sieht im Gegensatz dazu allerdings<br />
vor, dass jeder Pädagoge über Grundkenntnisse der<br />
Inklusiven Pädagogik verfügt und diese auch in seiner<br />
Unterrichtszeit aktiv umsetzt, was bedeutet, dass er<br />
Kinder mit verschiedensten Lernmöglichkeiten bestmöglich<br />
fördert.<br />
Welche Änderungen die Umsetzung der Inklusion<br />
nun für das österreichische Schul- und LehrerInnenbildungssystem<br />
bedeutet wird deshalb die zentrale<br />
Frage des zweiten Teils dieses Artikels im nächsten<br />
Magazin sein.<br />
FORTSETZUNG FOLGT<br />
IN DER DEZEMBER-AUSGABE<br />
Dr. Patrizia Fiala<br />
Sonderschullehrerin<br />
VS Gloggnitz<br />
Integrationsklasse<br />
PH Baden und<br />
PH Eisenstadt<br />
Foto: © Brocreative - Fotolia.com<br />
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SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 19
AUSBILDUNG? - ABER <strong>MIT</strong> QUALITÄT<br />
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Die nächsten<br />
Diplomlehrgänge<br />
beginnen am<br />
20. Oktober <strong>2014</strong>.<br />
Wir reden hier von Menschen<br />
SCHUTZ VOR GEFAHR UND VERFOLGUNG<br />
Erinnern Sie sich noch ans heurige<br />
Sommerloch? Da werden ja immer<br />
ein paar Themen hochgeschupft,<br />
mit denen sich Politiker in der Zeit des<br />
allgemeinen Vergessens ein bisschen<br />
Aufmerksamkeit bewahren können. Eines<br />
der Themen war heuer (wieder einmal) der<br />
Ansturm von Asylsuchenden.<br />
Gerade zu zynisch war da die Rede<br />
von Aufnahmesperre in Traiskirchen,<br />
Nutzung leerstehender Kasernen,<br />
Zeltlager und so weiter. Keine Rede<br />
von den betroffenen Menschen. Kinder,<br />
Frauen, Männer die erklärten oder nicht<br />
erklärten Kriegen entkommen sind. Die<br />
fast alles an Besitz verloren haben. Die<br />
traumatische Erlebnisse hinter sich haben<br />
und sich nun in einer fremden Kultur<br />
wiederfinden.<br />
Natürlich sind da auch welche darunter,<br />
die in ihrer Heimat nicht in Gefahr<br />
waren und die ganz einfach von einem<br />
besseren Leben träumen. „Wirtschaftsflüchtlinge“,<br />
die das Asylwesen für ihre<br />
Zwecke nutzen. Nicht in Ordnung, aber<br />
gibt es bei uns nicht auch Fälle, wo<br />
etwas vorgespielt wird um einen Vorteil<br />
daraus zu ziehen? Zum Beispiel das<br />
neben dem Einfamilienhaus im Umland<br />
von Wien als Hauptwohnsitz „gemietete“<br />
Zimmerchen in Wien, das zu einem<br />
Parkpickerl berechtigt.<br />
Aber bleiben wir bei den Asylsuchenden!<br />
Und bleiben wir auch ein bisschen<br />
zynisch!<br />
Dr. Peter Vogler<br />
Lebens- und Sozialberater,<br />
Coach, Trainer<br />
Da gibt es ein Humankapital, das nicht<br />
zu uns gekommen ist, um mit Drogen<br />
zu dealen, Wohnungen auszurauben,<br />
Prostitution zu betreiben und so weiter.<br />
Mitsamt den kriminellen Ausnahmen,<br />
die es natürlich immer und überall<br />
gibt (übrigens auch unter den Österreichern!).<br />
Diese Menschen wollen<br />
arbeiten, sie wollen sich in der sicheren<br />
Atmosphäre des Gastlandes Österreich<br />
oder auch wo anders Normalität aufbauen.<br />
Sie wollen arbeiten, sie wollen<br />
lernen und sie werden sich irgendwann<br />
integrieren. Auch wenn es bei manchen<br />
Zuwanderern länger, ja Generationen<br />
lang dauern mag. Auch wenn all das<br />
manche Politiker und manche Zeitungsartikel<br />
nicht wahrhaben wollen.<br />
Arbeiten und lernen wollen ist das Eine,<br />
dürfen ist das Andere. Denken wir ruhig<br />
über die Fragen der Unterbringung<br />
nach. Das ist zweifellos notwendig. Aber<br />
denken wir auch nach und handeln wir<br />
zumindest genau so intensiv in Richtung<br />
Arbeit und Ausbildung sowohl der<br />
Kinder als auch der Erwachsenen. Denn<br />
wir investieren viel in dieses Humankapital.<br />
Eben dieses Humankapital ist aber<br />
bereit, uns viel zurückzugeben.<br />
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Nach vorne oder nach hinten:<br />
Zwei Möglichkeiten zu sparen<br />
RECHTZEITIG DEN SICHEREN UMGANG <strong>MIT</strong> GELD <strong>LERNEN</strong><br />
Der 21jährige Thomas braucht<br />
ganz dringend einen Termin bei<br />
der ifs Schuldenberatung. Bei<br />
einem Vortrag in seiner Firma hat er<br />
eine Schuldenberaterin kennen gelernt.<br />
Das, was sie erzählt hat, hat ihn nachdenklich<br />
gestimmt. Seit er sich vor drei<br />
Jahren ein Auto auf Pump gekauft hat<br />
und dieses nach einem Unfall schnellstens<br />
ersetzen musste, klemmt es bei<br />
ihm hinten und vorne. Eigentlich möchte<br />
er auf eine kleine Wohnung sparen.<br />
Keine Eigentumswohnung, einfach eine<br />
Mietwohnung, wo er endlich selbständig<br />
leben und wohnen kann. Ein Blick<br />
auf seinen Kontostand hat ihn aber<br />
ernüchtert. Drei Gehälter im Minus,<br />
nichts auf der hohen Kante, wie soll sich<br />
da eine Wohnung ausgehen?<br />
Thomas ist mit seinem Problem nicht<br />
allein. Er teilt sein Schicksal mit vielen<br />
Tausenden in Vorarlberg, Hunderttausenden<br />
in Österreich. Die Wirtschaft und<br />
die Werbung suggerieren uns tagtäglich:<br />
Kaufe heute, zahle morgen! Autos zum<br />
Minizins! Wer nicht gleich kauft oder<br />
least, der ist alles andere als schlau!<br />
Wer jetzt nicht zugreift, verpasst das<br />
günstigste Sonderangebot!<br />
Viele von uns haben es verlernt, auf die<br />
Erfüllung eines Wunsches zu warten.<br />
Daraus soll man niemandem einen<br />
Vorwurf machen. Die Gesellschaft, die<br />
Wirtschaft, die Werbung und die Banken<br />
reden uns ja ein, dass warten keinen<br />
Sinn macht, dass konsumieren nur dann<br />
schön ist, wenn man es gleich macht.<br />
Was dabei nicht gesagt wird, was<br />
sogar vornehm verschwiegen und<br />
verniedlicht wird, das sind die Kosten,<br />
die dafür zu bezahlen sind, wenn<br />
Fremde mir meine Wünsche vorfinanzieren.<br />
Ganz egal ob das die Bank, der<br />
Autohändler oder das Versandhaus ist.<br />
Sie alle wollen dafür, dass sie mir Geld<br />
leihen… richtig: Geld. Und<br />
zwar in Form von Zinsen.<br />
Wer also sofort kauft,<br />
kauft teuer, weil<br />
zum Kaufpreis<br />
noch die Kosten<br />
(z. B. Zinsen)<br />
dazu gerechnet<br />
werden<br />
müssen. Auf<br />
diese Weise<br />
nach hinten zu<br />
sparen, bedeutet<br />
kostspielig zu<br />
leben.<br />
Gewinner ist, wer es umgekehrt<br />
macht und vor dem<br />
Kaufen spart:<br />
• Zum einen bekommt er für das<br />
Ersparte Zinsen.<br />
• Zum anderen macht er die Erfahrung,<br />
dass er sehr wohl in der Lage ist, seinem<br />
Geld bewusst den Weg zu weisen.<br />
• Und zum Dritten ist die Verhandlungsbasis<br />
bei jedem Kauf viel größer,<br />
wenn ich Barzahler und mit Eigenkapital<br />
ausgestattet bin - ein Rabatt ist in vielen<br />
Fällen möglich.<br />
Wer seine Erfahrungen mit dem „nach<br />
vorne oder nach hinten Sparen“ mitteilen<br />
möchte, kann sich jederzeit an die ifs<br />
Foto: © zagandesign- Fotolia.com<br />
Schuldenberatung wenden.<br />
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Peter Kopf<br />
Diplomsozialarbeiter<br />
IfS-Schuldenberatung<br />
Vorarlberg<br />
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Unterlagen, die auf<br />
ifs Schuldenberatung<br />
abgerufen werden<br />
können, helfen.<br />
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SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 21
■ Professor Abakus:<br />
■<br />
Opa ist einfach cool<br />
In den Sommerferien sind Opa und ich an einem frühen Morgen für eine Woche<br />
in die Steiermark gefahren. Das Auto beladen mit dem notwendigen<br />
Proviant, einem Fernglas, Kompass, Taschenlampe, Nachtfackeln und Bücher<br />
über die Pflanzen- und Tierwelt in Österreich, machten wir uns auf den Weg.<br />
Übernachtet haben wir in einer kleinen gemütlichen Berghütte aus Holz mit einem<br />
Kuhfleckenteppich am Boden, einer Kuckucksuhr an der Wand und rundherum nur<br />
naturbelassene Wiesen und Bäume. Außen neben der Türe hing eine Dart-Scheibe,<br />
die ich sofort in Beschlag nahm, nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten. Es gab<br />
eine winzige Küche und über eine schmale Stiege, die zum Dachboden führte, fanden<br />
wir unser Nachtlager.<br />
„Wir werden hier sehr ursprünglich hausen und auch schauen, was die Natur an Beeren und Kräutern<br />
bereithält,“ sprach Opa. „Heißt das auch, dass wir am Lagerfeuer unser Essen zubereiten und uns nicht<br />
waschen?“ Opa zögerte mit der Antwort. „So ungefähr habe ich mir das vorgestellt,“ sagte er. Wir haben uns<br />
dann nach einem kurzen Monolog von Opa auf tägliches Zähneputzen und Hände waschen geeinigt, was ich<br />
unter diesen Umständen ziemlich übertrieben fand. Hinter dem Haus gab es eine Feuerstelle, die wir mit Papierresten,<br />
Pappe und Buchenscheite versorgten, um später in der Glut Kartoffeln zu braten. Frische Kräuter fehlten<br />
noch und wir machten uns auf die Suche. Wir haben dann Löwenzahnblätter- und blüten gepflückt, zerkleinert,<br />
mit Knoblauch und Olivenöl gemischt und mit Zitrone, Salz und Pfeffer gewürzt.<br />
Opa war dann so gut aufgelegt, dass er am Feuer das Lied „Der Globus quietscht und eiert“ sang. „Das Lied<br />
kenne ich seit meiner Schulzeit,“ erzählte Opa. Ich habe unauffällig nach allen Seiten Ausschau gehalten und<br />
war heilfroh, dass rundherum nur die Natur zuhören konnte.<br />
In der ersten Nacht war es stockdunkel, nur die Sterne haben durch das kleine Dachfenster geleuchtet. Ich<br />
glaube, Opa hat sich in der Nacht ziemlich gefürchtet, vor dem Rascheln und Knacken im Haus und war sicher<br />
sehr froh, dass ich bei ihm war.<br />
Ich finde, dass viel mehr Kinder mit ihrem Opa verreisen sollten. Das spart Wasser und macht sehr viel Spaß.<br />
Aber mich fragt ja keiner, wie immer.<br />
Ghostwriter: Birgit Menke<br />
Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com<br />
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Immobilienkauffrau/-mann:<br />
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IMMOBILIENKAUFFRAU BZW. IMMOBILIENKAUFMANN IST<br />
EIN LEHRBERUF<br />
Selbst Jugend am Werk, eine<br />
Berufsausbildungs-Einrichtung<br />
für Jugendliche, die keinen regulären<br />
Lehrplatz am freien Arbeitsmarkt<br />
gefunden haben, bildet Lehrlinge in<br />
diesem Beruf bis zum Lehrabschluss aus.<br />
Hier können Jugendliche die komplette<br />
Lehrzeit absolvieren. Die Lehrlinge besuchen<br />
auch die Berufsschule und werden<br />
professionell auf den Beruf vorbereitet.<br />
Lehrlinge von Jugend am Werk werden<br />
immer wieder ausgezeichnet und schließen<br />
ihre Lehre mit Auszeichnung ab.<br />
Immobilienkaufleute suchen, vermitteln,<br />
kaufen und verkaufen Immobilien. Sie<br />
beraten Kunden und unterstützen Fachleute<br />
der Immobilienwirtschaft.<br />
Der fachliche Schwerpunkt der Lehrlings-Ausbildung<br />
zum/zur Immobilienkaufmann/frau<br />
liegt im Kennen und<br />
Anwenden der wichtigsten Gesetze des<br />
Miet- und Eigentumsrechts, des Grundbuchrechts,<br />
Baurechts u.a.: Das Erstellen<br />
von Exposés mit den entsprechenden<br />
werbenden Maßnahmen und das Vorbereiten<br />
von Miet-, Pacht- und Kaufverträgen<br />
werden praxisorientiert geübt.<br />
Betriebskostenabrechnungen und Hauptmietzinsabrechnungen<br />
werden selbständig<br />
erstellt sowie Kenntnisse über das<br />
Mahnwesen und über Leistungs- und<br />
Räumungsklagen und deren Durchführung<br />
vermittelt. Auch das Steuer- und<br />
Vertragsrecht stehen auf dem Lehrplan.<br />
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Rudolf-Anton Preyer<br />
Immobilienökonom (IAS)<br />
www.real-contract.at<br />
Schließlich runden das Lesen von Plänen<br />
und die der Bewertung von Lage, Art,<br />
Beschaffenheit, Nutzungsmöglichkeiten<br />
und Ertrag einer Immobilie die Fähigkeiten<br />
der Immobilienkaufleute ab.<br />
PRAXISPLÄTZE FÜR IMMOBILIEN-<br />
MAKLER-LEHRLINGE WERDEN<br />
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Um den Lehrlingen auch den echten<br />
Praxiseinsatz zeigen zu können, werden<br />
Immobilienunternehmen gesucht, die ein<br />
Praktikum ermöglichen.<br />
Wie funktioniert das? Sie sind ein Immobilienunternehmen<br />
und möchten einem<br />
Jugendlichen die Chance geben ihren<br />
Betrieb kennen zu lernen und sie wollen<br />
checken, ob ihr Betrieb für eine Lehrausbildung<br />
geeignet ist. Das alles geht ohne<br />
Risiko und Kosten für ihren Betrieb.<br />
Nehmen sie einfach mit Jugend am Werk<br />
(JAW) Verbindung auf und Sie werden<br />
über alle Möglichkeiten informiert.<br />
Den Kontakt zu den richtigen Stellen<br />
stelle ich selbstverständlich gerne her.<br />
VIDEO<br />
Berufsausbildungsassistenz<br />
Jugend<br />
am Werk<br />
GEWINNSPIEL<br />
FRAGE AN UNSERE LIEBEN<br />
LESERINNEN UND LESER:<br />
• Wie heißt die Hauptstadt von<br />
Vietnam?<br />
ANTWORT:<br />
Unter den Einsender/innen verlosen<br />
wir das Buch:<br />
Das Leben ist ein Nutellabrot<br />
Die Welt mit Kinderaugen sehen<br />
Tina Schütze, Südwest Verlag, ISBN<br />
978-3-517-08990-4<br />
VOR-/NACHNAME<br />
STRASSE/HAUSNUMMER<br />
POSTLEITZAHL/ORT<br />
E-MAIL<br />
Senden Sie den ergänzten Abschnitt<br />
bzw. eine Kopie des Abschnittes an:<br />
<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong>, Mühlwasserpromenade<br />
23/Haus 13, 1220 Wien<br />
oder per Mail: office@Lmzukunft.at<br />
Einsendeschluss:<br />
31. OKTOBER <strong>2014</strong>
information & generation<br />
ÖJAB-Haus Neumargareten stellt sich vor<br />
information & generation<br />
■<br />
■<br />
Ein Projekt des ÖJAB-Hauses Neumargareten - Teil 2:<br />
Generationen-Lernen<br />
THEMA „TECHNIK – FORTSCHRITT – PHYSIK"<br />
Christian Rab<br />
GF Stv. der ÖJAB<br />
Leitung Bereich SeniorInnen<br />
und Generationen<br />
www.oejab.at<br />
24 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
Der intergenerative Workshop<br />
„Technik-Fortschritt-Physik“<br />
begann mit einer Zeitreise.<br />
Die Geburtsjahre der TeilnehmerInnen<br />
wurden auf einem Zeitstrahl dargestellt<br />
und reichten von 1920 bis 2010. Bilder<br />
von technischen Geräten wurden den<br />
Zeitperioden zugeordnet. Das Bild mit<br />
einem alten Schwarz-Weiß-Fernseher<br />
kommentierte eine Damen so: „Unser<br />
erster Fernseher war ein Grundig jetzt<br />
haben wir einen japanischen. Wie heißt<br />
der nur?“ Sie grübelt ein wenig und<br />
meint dann: „Ist ja eh egal“. Ein Senior<br />
erinnert sich an seine ersten TV-Erfahrungen:<br />
„Fernsehen war für mich aktuell<br />
ab 1958, der Fußball-WM in Schweden.<br />
Da war der 17jährige Pele der Star“. Er<br />
musste erstaunt zur Kenntnis nehmen,<br />
dass „Pele“ weder den StudentInnen<br />
noch den Kindern etwas sagte und<br />
ergänzte: „Damals hat ein Fernseher<br />
12.000 Schillinge gekostet, da hat man<br />
schon einen VW bekommen.“<br />
Die nächste Station auf der Zeitreise<br />
sollte die Einführung des Euro sein.<br />
„Wie war die Umstellung für Sie?“, wirft<br />
eine Studentin in die Workshop-Runde.<br />
Doch es gab anscheinend wesentlich<br />
einprägendere Erlebnisse mit sich<br />
verändernden Währungen: „Wir mussten<br />
die ganze Nacht arbeiten bei der<br />
Umstellung auf die Reichsmark, aber in<br />
der Früh gab es überall das neue Geld.<br />
Umrechnungskurs war 1:2“, erzählt ein<br />
Teilnehmer. Eine alte Kaffeemaschine<br />
und ein sehr altes Bügeleisen, das<br />
auch die SeniorInnen nicht mehr selbst<br />
verwendet hatten, sollten zum Thema<br />
zurückführen.<br />
Fotos: © Archiv - ÖJAB<br />
Die Kinder mahlten begeistert Kaffee und betrachteten<br />
traurig die geringe Ausbeute ihrer<br />
harten Arbeit. Dann wurde ein Fotoapparat<br />
herumgereicht und fachmännisch bewertet<br />
„Celluloid, 12 Fotos, 1/50 Belichtung … da<br />
ist die Kurbel“ bemerkt ein Senior fachmännisch<br />
beim offensichtlichen Wiedersehen.<br />
Am 2. Workshoptag wurde Strom erzeugt. In<br />
eine Zitronenhälfte wird eine Münze gesteckt,<br />
die von einer großen Büroklammer gehalten<br />
wird. Mit dem Stecker eines Minilautsprechers<br />
wird an der Büroklammer gerieben<br />
und ein Knacken ist zu hören. Eine einfache<br />
Batterie war geboren.<br />
Danach wird ein Luftballon am Ärmel des<br />
Pullovers gerieben. „Was passiert da?“ Ein<br />
Senior mit hausmännischen Qualitäten verrät:<br />
„Der Luftballon wird sicher sauber und rein“.<br />
Als den Kindern die Haare zu Berge standen,<br />
nachdem der Luftballon dann an ihre Köpfe<br />
gehalten wurde, war die Präsenz von Strom<br />
wieder offensichtlich. Als ich mich am Ende<br />
bei allen für die rege Teilnahme bedankte,<br />
meinte ein Kind treffend: „Aber natürlich“!
■<br />
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Für Sie gelesen:<br />
Lesen, Erleben, Lernen & Informieren<br />
DIE WELT <strong>MIT</strong> KINDERAUGEN SEHEN<br />
Kinder sind großartig. Okay, sie sind oft laut, bisweilen respektlos und anstrengend.<br />
Aber vor allem sind sie fröhlich, wissbegierig, abenteuerhungrig und so unverfälscht<br />
echt, wie wir Erwachsenen es uns längst abgewöhnt haben. Mit dem Nachwuchs<br />
fegt ein frischer Wind durch unseren Alltag, der uns die Chance bietet, das Leben<br />
noch einmal mit Kinderaugen zu erkunden und es beschwingt und offen anzunehmen.<br />
Tauchen Sie ein in die wunderbare Welt der Kinder. Die amüsanten Geschich-<br />
ten in diesem Buch zeigen, warum sich das lohnt und wie es geht.<br />
Das Leben ist ein Nutellabrot<br />
– Die Welt mit Kinderaugen<br />
sehen<br />
Tina Schütze<br />
Südwest Verlag, ISBN 978-3-<br />
517-08990-4<br />
information & leseninformation & lesen<br />
KEINE BILDUNG OHNE BINDUNG<br />
Deutschland ist nicht Österreich, doch die Diskussionen am Bildungssektor sind<br />
nahezu kongruent. Engagiert und kritisch plädiert Christine Eichel – den neuesten<br />
Forschungsstand im Blick - für einen Bewusstseinswandel. Weniger „Bildungsbe-<br />
amte“, mehr „Lerncoaches“ mit Persönlichkeit und dem Blick für das Wesentliche<br />
müssen her. Wer auf Reformen von oben wartet, wird wohl noch länger auf weiter<br />
Flur stehen. Die Erneuerung der Schule kann nur von innen erfolgen, durch ein<br />
verändertes Selbstverständnis der Lehrer. Lesenswert.<br />
Deutschland, deine Lehrer<br />
– Warum sich die Zukunft unserer<br />
Kinder im Klassenzimmer<br />
entscheidet.<br />
Christine Eichel, 447 Seiten,<br />
Blessing Verlag, ISBN: 978-3-<br />
89667-516-3<br />
WAS KINDER KLUG UND GLÜCKLICH MACHT<br />
„Kinder gezielt fördern“ zählt inzwischen zu den bewährten Standardwerken,<br />
die immer wieder neu aufgelegt werden. Auf 240 übersichtlich gestalteten Seiten<br />
erfährt man, wie Kinder fit für die Anforderungen der Zukunft gemacht werden können.<br />
Die Entwicklung von Kindern im Alter von 1 – 7 wird in Hinsicht auf die wichtigsten<br />
Bereiche wie Sinne, Motorik, Kreativität, Sprache, Musikalität, Intelligenz<br />
und Persönlichkeit beleuchtet. Es werden etliche Lern- und Spieletipps gegeben.<br />
Nach dieser Lektüre steht einer individuellen Förderung nichts mehr im Weg.<br />
Kinder gezielt fördern.<br />
Cornelia Nitsch, Prof. Dr. Gerald<br />
Hüther, 240 Seiten, Gräfe<br />
und Unzer, ISBN: 978-3-8338-<br />
3971-9<br />
DIE ICH-MARKE<br />
"Lassen Sie sich von werbestrategischen Marken-Hypes nicht mitreißen! - Die Marken<br />
für Erfolg, Karriere, Glück und Zufriedenheit sind „da draußen“ nicht zu finden.<br />
Vertrauen Sie Ihrem inneren Kompass!" - Das rät Autor, Referent und Trainer Dr.<br />
Manfred Greisinger in seinem aktuellen, 20. Buch „ICH-MARKE LEBEN“.<br />
ICH-MARKE LEBEN<br />
BestSEELER-Edition Stoareich<br />
Waldviertel-Wien, Bestell-Tel/<br />
Fax: 0043(0)2824/2343, online<br />
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SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 25
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Jede Kultur hat besondere Pflanzen:<br />
Superfood für Groß und Klein<br />
WAS VERBIRGT SICH HINTER DIESER BEZEICHNUNG?<br />
Ulli Zika<br />
TCM-Ernährungsberaterin<br />
Inhaberin des<br />
Wr. Unternehmens<br />
"gesund & gut<br />
www.gesundundgut.at<br />
Was der vielzitierte ORAC-Wert<br />
ist, warum man statt Schmerztabletten<br />
einen schmackhaften<br />
Superfood-Snack verzehren<br />
kann und wie man aus all diesen<br />
Zutaten rasche und einfache<br />
Mahlzeiten für jeden Tag und<br />
die ganze Familie zubereitet,<br />
erfahren Sie im neuen Koch- und<br />
Gesundheitsbuch von DI Isabella<br />
Burtscher-Pap und Ulli Goschler,<br />
das im Oktober <strong>2014</strong> im Kneipp-<br />
Verlag erscheint.<br />
Ulli Goschler,<br />
Isabella Burtscher-Pap<br />
Super Fast Food<br />
40 Vitalsnacks für rasche Energie<br />
132 Seiten, durchgehend farbig,<br />
Hardcover, 19,5 x 23,5 cm<br />
ISBN 978-3-7088-0637-2<br />
www.kneippverlag.com<br />
Superfood ist ein Sammelbegriff für<br />
Lebensmittel, die eine besonders<br />
hohe Nährstoffdichte aufweisen.<br />
Gerade in Zeiten, wo die Qualität unserer<br />
Lebensmittel immer schlechter wird und<br />
wir trotz reichhaltigem Angebot häufig<br />
unter einer schlechten Versorgung an<br />
essentiellen Nährstoffen leiden, ist diese<br />
Lebensmittelgruppe besonders interessant.<br />
Man könnte sie auch unter den „gesündesten<br />
Lebensmitteln der Welt“ zusammenfassen…<br />
Gerade wenn Zeit und Energiemangel<br />
dazu beitragen, dass wir zu wenige ausgewogene<br />
Mahlzeiten auf den Tisch bringen,<br />
sind „Superfoods“ willkommene Helfer,<br />
um dem Körper doch noch zu geben, was<br />
er braucht…<br />
BÄRENSTARKE BEEREN<br />
Eine gerade auch bei Kindern besonders<br />
beliebte Lebensmittelgruppe sind<br />
farbenfrohe Beeren. Diese lassen sich in<br />
Form von raschen Vitalsnacks, Kompotten,<br />
Pestos und Knabbereien gut<br />
in die (Kinder-)jause oder ins gesunde<br />
Frühstück einbauen und sorgen für eine<br />
Extraportion Mineralstoffe und Vitamine<br />
für Groß und Klein.<br />
Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren,<br />
Preiselbeeren und Hollunderbeeren<br />
sind auch kulinarisch eine Wohltat, die<br />
besonders viel zu bieten hat und die<br />
jeder kennt. Zu Unrecht in Vergessenheit<br />
geraten ist die heilkräftige Maulbeere.<br />
Immer mehr Einzug nehmen aber auch<br />
bei uns bislang unbekanntere Beeren,<br />
wie die in der Traditionelle chinesischen<br />
Medizin gerne verwendete Gojibeere,<br />
auch Wolfsbeere genannt oder die in<br />
Mitteleuropa heimische Aroniabeere. Die<br />
hübsche Physalisbeere sollte nicht nur<br />
dekorativ am Dessertellerrand ihr Schicksal<br />
fristen, sondern ebenfalls großzügig<br />
in den Speiseplan eingebaut werden.<br />
Alle drei lassen sich übrigens einfach<br />
auch in heimischen Gärten kultivieren!<br />
Die aus dem südamerikanischen Regenwald<br />
stammende Acaibeere ist dermaßen<br />
voll an gesunden Inhaltsstoffen,<br />
dass ihre Werte anmuten, als hätte sich<br />
jemand verschrieben.<br />
HEILKRÄFTE NÜSSE UND SAMEN<br />
Auch unter den Nüssen und Samen<br />
gibt es Weltmeister, was den Gesundheitswert<br />
betrifft. Dazu gehören u.a.<br />
Walnüsse, Cashew-Nüssen, Pinienkerne,<br />
Chiasamen, schwarzer Sesam, Hanfsamen<br />
und Maroni.<br />
Beim Obst- und Gemüsehändler Ihres<br />
Vertrauens finden Sie noch eine Reihe<br />
weitere Kandidaten, die Sie ihren<br />
Kindern öfters servieren sollten: Granatapfel,<br />
Avocado, Artischocke und Ingwer<br />
gehören da beispielsweise dazu.<br />
SUPERFOOD AUS ALLER WELT<br />
Wer sich gerne an exotischere Zutaten<br />
heranwagt, sollte auch mal japanischen<br />
Matcha-Tee, Moringablätter aus Südamerika,<br />
Süßwasseralgen und Phytoplankton<br />
wie Chlorella oder Spirulina<br />
Algen, peruanische Macawurzel oder<br />
ayurvedische Juwelen wie Aswaganda<br />
oder Amlakibeeren ausprobieren.<br />
26 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & kindheitinformation & kindheit<br />
■<br />
■<br />
Ferien vor 70 Jahren:<br />
Die Natur war unser Spielplatz<br />
ERINNERUNGEN WERDEN GESCHICHTEN<br />
Wenn ich heute meine Enkelkinder<br />
beim Planen ihrer Ferienzeit<br />
beobachte, bin ich tief<br />
beeindruckt was der Jugend von heute<br />
alles geboten wird. Sie dürfen mitreden<br />
und mitwählen: Bauernhof in der Steiermark<br />
oder Finka auf Mallorca oder Umag<br />
an der kroatischen Küste, Englischkurs<br />
auf Malta oder ...<br />
Wir fuhren jedes Jahr drei Wochen lang<br />
zur Sommerfrische auf den Annaberg bei<br />
Mariazell. Als Lehrerkinder waren wir<br />
privilegiert und konnten den<br />
Rest der Ferien unseren<br />
kleinen Vergnügungen<br />
nachgehen, während<br />
die Bauernkinder<br />
sehr viel an den<br />
Höfen mitarbeiten<br />
mussten. Ihre<br />
Väter und großen<br />
Brüder waren<br />
als Soldaten im<br />
zweiten Weltkrieg<br />
eingezogen und die<br />
Schulkinder mussten im<br />
Stall und auf den Feldern fest zupacken.<br />
Wir hatten auch unsere Aufgaben und<br />
diese bestanden aus: Gemüsebeet von<br />
Unkraut frei halten, Beeren sammeln in<br />
den Wäldern (aus denen Mutter Marmelade<br />
kochte), Schwammerl suchen<br />
(die teils gegessen, teils für den Winter<br />
getrocknet wurden).<br />
Ansonsten vergnügten wir uns auf unsere<br />
Art. Die großen Geschwister gingen in<br />
nahe gelegenen Teichen schwimmen und<br />
Bootfahren. Mein kleiner Bruder und ich<br />
spielten im Garten. Wir hatten in einer<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
Ecke eine Laube aus Haselnusssträuchern.<br />
Es war für uns wie eine kleine Wohnung.<br />
Für mich gab es einen zweiten Lieblingsplatz:<br />
das war der Birnbaum. Er hatte<br />
nicht nur besonders gute Früchte, er war<br />
auch ein wunderbarer Kletterbaum.<br />
Ich hatte mir in einer starken Astgabelung einen<br />
Rückzugsort geschaffen. Wenn ich traurig war,<br />
kletterte ich mit meiner Puppe, einer kleinen Decke<br />
und meinen Sorgen auf den Birnbaum und träumte<br />
mir eine heile Welt.<br />
Wir waren ohne TV-Gerät, CD-Player, Handy<br />
und ohne Flugreisen zufrieden. Flugzeuge<br />
kannte ich nur als Bombengeschwader<br />
brummend hoch am Himmel, wenn<br />
sie eine Stadt anflogen, um ihre<br />
Bomben abzuwerfen und die kleinen<br />
wendigen "Tiefflieger", die kleinere<br />
Ziele beschossen.<br />
Es gab in der 5 km entfernten Stadt zwar<br />
ein Kino, aber ich kann mich nur an zwei<br />
Filme erinnern, die wir im Klassenverband<br />
sahen. Während des zweiten Weltkrieges den<br />
Film "Reitet für Deutschland" und während der<br />
russischen Besatzung sahen wir "Die steinerne<br />
Blume". Es handelte sich um ein zauberhaftes<br />
russisches Mädchen, das ich lange in mir trug.<br />
Wenn ich heute zum Grab meiner Eltern und<br />
Geschwister ins Waldviertel fahre, dann fahre<br />
ich meinen Erinnerungen nach. Wir unternahmen<br />
immer viele Spaziergänge, bei denen uns Vater die<br />
Pflanzen- und Tierwelt nahebrachte.<br />
Heute sind die Feldwege asphaltiert. Das Schulhaus<br />
ist nun ein Feuerwehrhaus. Der einstige<br />
Gemüsegarten ist eine Wiese, es gibt keine Laube<br />
mehr.<br />
Aber am meisten vermisse ich den Birnbaum.<br />
Ingeborg Halzl<br />
Schreibpädagogin<br />
Fotos: © Privatarchiv - Halzl<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 27
information & verantwortunginformation & verantwortung<br />
■ Hörfrühförderung - Teil 2:<br />
■<br />
Wenn Kinder schlecht hören<br />
HÄUFIGE HÖRSTÖRUNG BEI KINDERN<br />
Mirjam Kirchner<br />
Mobile Sonderkindergartenpädagogin<br />
RETTET DAS KIND<br />
MHD-Oberwart<br />
In meiner mobilen Tätigkeit als Sonderkindergartenpädagogin<br />
fallen<br />
mir vermehrt Kinder mit temporären<br />
Hörbeeinträchtigungen auf. In den vielen<br />
von mir evaluierten Elternberatungsgesprächen<br />
konnte ich eine große Belastung<br />
wahrnehmen, denen Familien aufgrund<br />
rezidivierender Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen<br />
und dadurch bedingten temporären Hörbeeinträchtigungen<br />
bei ihren Kindern ausgesetzt sind.<br />
Der Paukenerguss ist eine sehr häufige Hörstörung<br />
bei Kindern vor dem sechsten Lebensjahr: Etwa<br />
15 bis 25 Prozent aller Kinder weltweit sind davon<br />
betroffen! (Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie<br />
und Pädaudiologie, 2013, http://awmf.org.)<br />
Unter einem Paukenerguss versteht man eine<br />
Schleimbildung in der Paukenhöhle des Mittelohres.<br />
Es handelt sich gewissermaßen um einen<br />
„Schnupfen im Mittelohr“. Er<br />
entsteht bei Erkältungen, oft<br />
beidseitig oder wechselseitig<br />
(mal rechts, mal<br />
links, mal beidseitig)<br />
und besonders dann,<br />
wenn das Kind<br />
zusätzlich eine<br />
vergrößerte<br />
Rachenmandel<br />
hat („Polypen“,<br />
„Wucherungen“).<br />
Paukenergüsse<br />
bewirken<br />
eine Dämpfung der<br />
Trommelfellschwingungen<br />
und damit sog.<br />
„geringgradige Schwerhörigkeiten“<br />
(bis etwa 30 dB).<br />
In der Hörfrühförderung wird in diesem<br />
Falle von temporären Hörbeeinträchtigungen<br />
gesprochen, da sie im Allgemeinen<br />
vorübergehend sind. (Doz. Dr.<br />
Robert Jakse, 2012, Medizinische Grundlagen<br />
zur Anatomie und Physiologie des<br />
Ohres, Diagnostik von Hörstörungen).<br />
Bevor solche Paukenergüsse auftreten,<br />
kann der Hals-Nasen-Ohrenarzt/ -ärztin<br />
oder Kinderarzt/ -ärztin sog. Belüftungsstörungen<br />
im Mittelohr feststellen. Auch<br />
sie bewirken eine Dämpfung des Schalls,<br />
allerdings etwas geringer (bis etwa 20 dB).<br />
Eltern oder auch Kindergartenpädagog/<br />
Innen können diese leichten Mittelohrschwerhörigkeiten<br />
nicht ohne weiteres<br />
selbst feststellen.<br />
Eventuell wird ein unaufmerksames Verhalten<br />
des Kindes, ein „Nicht- hören-Wollen“<br />
(eigentlich ein Nicht-hören-Können!)<br />
beobachtet.<br />
Für das Kind können geringgradige<br />
Schwerhörigkeiten bedeuten, dass z. B.<br />
wichtige Konsonanten und unbetonte Silben<br />
der Sprache nicht immer richtig gehört<br />
werden.<br />
Die Kontinuität des Hörens und das<br />
Langzeithörvermögen sind gestört, die<br />
Jahreshörbilanz ist eingeschränkt. Dies<br />
kann in der Folge häufig zu Störungen der<br />
Aussprache (Dyslalie), der Grammatik (Dysgrammatismus)<br />
oder zu Einschränkungen<br />
beim Wortschatz führen.<br />
Besuchen<br />
Sie die<br />
Homepage vo<br />
Foto: ©JPC-PROD - Fotolia.com<br />
Dr. Roland<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
& verantwortunginformation verantwortung<br />
information &<br />
Bei etwa 50 % aller Kinder mit Sprechund<br />
Sprachentwicklungsstörungen können<br />
solche geringgradigen, oft wechselnden<br />
und wechselseitigen Mittelohrschwerhörigkeiten<br />
festgestellt werden! Diese Problematik<br />
kann wiederum zu vermehrten<br />
Auffälligkeiten im sozial-emotionalen<br />
Bereich führen.<br />
■<br />
■<br />
Wir gratulieren:<br />
Gewinnerin<br />
GEWINNSPIEL: AUSGABE JUNI <strong>2014</strong><br />
Unter den Einsender/innen verlosten wir das Buch:<br />
„Lea lernt schwimmen“<br />
Roswitha Wurm,<br />
G&G Verlag<br />
Claudia GOTTLIEB1030<br />
Wien<br />
FORTSETZUNG FOLGT<br />
IN DER DEZEMBER-AUSGABE<br />
• Matura<br />
• Berufsreifeprüfung<br />
• Sprachkurse, Latinum<br />
• EDV-Kurse<br />
(Europäischer Computer-Führerschein)<br />
• Fernunterricht (Beginn jederzeit)<br />
Beginn: Frühjahr & Herbst<br />
HÖCHSTE<br />
ERFOLGSZAHL<br />
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Dr. Roland, Neubaugasse 43, 1070 Wien<br />
Tel.: 01/ 523 14 88, www.roland.at
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■<br />
■<br />
Die Welt ist bunt und spannend:<br />
Rollentausch<br />
WIE GELINGT ES ELTERN UND PÄDAGOGEN DIE WELT EIN WENIG <strong>MIT</strong> DEN<br />
AUGEN EINES KINDES ZU SEHEN?<br />
DI Roswitha Wurm<br />
Dipl. Legasthenie-/<br />
Dyskalkulietrainerin<br />
www.roswitha-wurm.at<br />
Vor einiger Zeit gab es eine Möbelausstellung,<br />
die Erwachsene zu Kindern<br />
werden ließ. Ein Riesenherd und ein<br />
Riesentisch ließen ausgewachsene Menschen<br />
einem Stuhlbein und einem Backofen<br />
gegenüber stehen. Freudige Entdeckungen.<br />
Angst machende Momente. Interessante<br />
Einblicke. In jedem Fall: eine ganz andere<br />
Perspektive…<br />
Der berühmte Dichter Erich Kästner formulierte treffend:<br />
„Die meisten Menschen legen<br />
ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.<br />
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer,<br />
die nicht mehr gilt. Früher<br />
waren sie Kinder, dann wurden sie<br />
Erwachsene, aber was sind sie nun?<br />
Nur wer erwachsen wird und ein<br />
Kind bleibt, ist ein Mensch!“<br />
buchtipp<br />
Das Leben ist ein Nutellabrot -<br />
Die Welt mit Kinderaugen sehen<br />
von Tina Schütze,<br />
Südwest Verlag,<br />
ISBN 978-3-517-08990-4<br />
KINDER DENKEN, FÜHLEN UND HANDELN<br />
ANDERS<br />
• Kinder wissen was sie wollen. Sie lassen sich<br />
(noch) nicht so leicht von der Meinung anderer<br />
beeinflussen.<br />
• Perfektion ist für Kinder ein Fremdwort. Sie lernen<br />
es erst, wenn Erwachsene beginnen ihre Bilder und<br />
ihren Gesang zu kritisieren. Daher gilt: Nicht immer<br />
gleich alles ausbessern und bekritteln!<br />
• Kinder wollen ihre Bedürfnisse JETZT erfüllt haben.<br />
Ihr Zeitgefühl kennt noch kein gestern, heute und<br />
morgen. Hier ist Geduld gefragt anstelle<br />
Drängelei und Hetzerei.<br />
• Kleine Kinder machen keinen Unterschied<br />
zwischen groß, klein, dick, dünn,<br />
alt, jung oder weiß und schwarz. Vorurteile<br />
lernen sie meist durch das Verhalten<br />
der Erwachsenen. Hier können Eltern<br />
von ihren Kindern eine Menge lernen.<br />
• Kinder möchten „Selber machen“.<br />
Lassen Sie Kinder auch Fehler (in geschütztem<br />
Rahmen) machen, um davon<br />
zu lernen und diese künftig zu vermeiden.<br />
• Kinder lachen und weinen,<br />
wenn ihnen danach<br />
ist. Ein seelisch gesundes<br />
Kind zeigt seine Emotionen.<br />
Die Welt mit Kinderaugen<br />
sehen, ist auch im<br />
pädagogisch-didaktischen<br />
Bereich unerlässlich. Wie bringe ich den<br />
Schülern den Lehrstoff auf kindgerechte<br />
Weise näher ohne wichtige Inhalte unter<br />
den Tisch fallen zu lassen? Die richtige<br />
Balance zwischen Spiel und Arbeit<br />
zu finden, ist wohl eine lebenslange<br />
Aufgabe von Pädagogen. Eigentlich<br />
gelingt sie nur, wenn es ein Miteinander<br />
zwischen Erwachsenen und Kindern gibt.<br />
Eine Begegnung auf Augenhöhe, in der<br />
Erwachsene versuchen, die Kinder zu<br />
verstehen und Kinder im Gegenzug ihre<br />
Eltern und Lehrer.<br />
Wie wäre es einmal für ein paar Stunden,<br />
die Rollen zu tauschen und einen<br />
Selbstversuch zu starten? Vermutlich<br />
kehrt dann jeder wieder gerne auf<br />
seinen Platz zurück, allerdings<br />
mit einer Portion Verständnis<br />
für den jeweils anderen!<br />
30 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
Foto: © amelaxa - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & emotioninformation & emotion<br />
■<br />
■<br />
Der emotionale Mensch – Teil 3:<br />
Die Renaissance der Gefühle<br />
IMMER NUR VERNÜNFTIG SEIN IST MEHR ALS LANGWEILIG<br />
Thomas und Erich sind Brüder.<br />
Sie sind zwei Jahre auseinander,<br />
sehen sich furchtbar ähnlich und<br />
sind dennoch so verschieden. Thomas ist<br />
der Ältere der beiden, und wie so oft bei<br />
Geschwisterpaaren, der Vernünftigere –<br />
das haben schon Eltern und Lehrer immer<br />
gesagt. Tom, wie ihn seine Freunde<br />
nennen, musste schon früher Verantwortung<br />
übernehmen. Er musste früher im<br />
Haushalt mithelfen, früher Schularbeiten<br />
schreiben aber auch früher nach Hause<br />
kommen, als Erich es im selben Alter<br />
musste. Tom hat außerdem gelernt seine<br />
Gefühle im Zaum zu halten. Erich hingegen<br />
hatte wesentlich mehr Freiheiten und<br />
hat sich zwar nicht zu einem Choleriker<br />
entwickelt, ist aber dennoch ein echter<br />
Hitzkopf geworden. Gefühle werden<br />
bei Erich nicht gefiltert und kanalisiert,<br />
sondern wie sie sind auf seine Umwelt<br />
losgelassen. Trotz aller andersartigen<br />
Voraussagen ist Erich im Berufsleben<br />
heute wesentlich erfolgreicher als Tom,<br />
sein ehrgeiziger und vernünftiger älterer<br />
Bruder. Er hat einfach besser gelernt<br />
seine Gefühle zu erkennen und richtig<br />
einzusetzen.<br />
Wer das Leben zum Großteil mit den<br />
Mitteln des rationalen Verstandes<br />
bewältigte, galt viele Jahrhunderte lang<br />
als ernstzunehmend und erfolgreich.<br />
Cogito ergo sum – ich denke also bin<br />
ich. Gefühle sind schließlich nur was<br />
für Schwächlinge oder unausgeglichene<br />
Menschen. Heute weiß man, dass Emotionen,<br />
sofern sie erkannt und richtig<br />
eingesetzt werden, ein großartiges Mittel<br />
zum Erfolg sein können.<br />
EMOTIONEN ALS WERKZEUG<br />
Im Abendland ist die Trennung von Emotion<br />
und Intellekt tief verwurzelt und<br />
auch in der Schule wird auf emotionale<br />
Bildung bislang nur wenig Wert bis gar<br />
kein Wert gelegt. Dennoch ist die Zeit<br />
für eine längst fällige Neuorientierung<br />
reif. In der Psychologie spricht man<br />
schon seit einigen Jahren von der „emotionalen<br />
Wende“ und vor allem Sozialund<br />
Gesundheitspsychologen haben den<br />
Einfluss der Gefühle auf das menschliche<br />
Erleben und Verhalten erkannt. Selbst<br />
die größten wissenschaftlichen Entdeckungen<br />
der Geschichte (z.B. Newton,<br />
Einstein, Planck, …) wären ohne die<br />
emotionale „Heureka“- Komponente nie<br />
oder erst viel später gemacht worden.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass unser<br />
Erfolg im Leben nur etwa zu einem<br />
Fünftel vom analytischen, rationalen<br />
Denken abhängt. Welchen Nutzen die<br />
„emotionale Intelligenz“ für uns haben<br />
kann, soll in der nächsten Ausgabe<br />
erläutert werden.<br />
Mag. Markus Neumeyer<br />
Theater-, Film- und<br />
Medienpädagoge,<br />
dipl. Lern/ Freizeit &<br />
Vitalcoach<br />
www.stagefreaks.at<br />
tipp<br />
Von dem Autor stammt<br />
das Buch „Aus dem<br />
Leben in die Kunst – die<br />
emotionale Kreativitätstheorie“<br />
ISBN 978-3-<br />
639-49675-8<br />
Foto: © Oleksandr Moroz - Fotolia.com<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong> | 31
■<br />
■<br />
Eintauchen in eine andere Welt:<br />
Vietnam<br />
WENN REISETRÄUME WAHR WERDEN<br />
information & reiseninformation & reisen<br />
Monika Rappitsch<br />
Reisebegeisterte<br />
Familienmanagerin<br />
Ho-Chi-Minh City (auch Sai Gon) ist<br />
eine Stadt aus wild durcheinander<br />
gewürfelten Häusern, schicken<br />
Cafes, Boutiquen und Hotels. Die Stadt<br />
ist unglaublich spannend und erinnert an<br />
die französische Kolonialzeit. Klassische<br />
Sehenswürdigkeiten sucht man jedoch<br />
vergebens. Interessant war das alte im<br />
Kolonialstil erbaute Postgebäude – das noch immer in<br />
Verwendung ist. Dort gibt es noch einen Briefeschreiber.<br />
Ein alter, sehr gebildeter Mann, der seit Jahrzehnten<br />
seinen Dienst versieht und noch keinen einzigen Tag gefehlt<br />
hat. Er spricht Englisch und Französisch und hat uns<br />
stolz Zeitungsartikel gezeigt, in denen über ihn berichtet<br />
wurde.<br />
Briefeschreiber<br />
Postamt in Saigon<br />
Von Sai Gon fuhr unsere Reisegruppe ins Mekong-Delta.<br />
Auf einem kleinen Boot durchquerten wir einen Teil des<br />
Deltas und hatten malerische Ausblicke auf die vorbeiziehende<br />
Flusslandschaft. Höhepunkt war der schwimmende<br />
Markt. Die Boote sind aufgereiht wie Marktstände<br />
und es werden ganze Bootsladungen an Kleinhändler<br />
verkauft.<br />
Ein weiteres Highlight war die Ha Long Bucht. Der Name<br />
Ha Long stammt der Sage nach von einem herabsteigenden<br />
Drachen. Die Bucht mit den über 3000 Inseln<br />
gehört zu den Naturschönheiten Vietnams. Es gibt viele<br />
Grotten, Höhlen und auch schwimmende Dörfer. Hier<br />
wohnen die Menschen auf kleinen Hausbooten, die miteinander<br />
verbunden sind. Eine faszinierende Landschaft<br />
mit bizarren Felseninseln.<br />
Einer der schönsten Orte in Zentral Vietnam ist Hoi An.<br />
Die gesamte Altstadt ist Weltkulturerbe und besteht<br />
meist aus Holz- oder Kolonialhäusern mit wunderschön<br />
verzierten Holzbalkonen aus dem frühen 19. Jhdt. Das<br />
Wahrzeichen der Stadt ist die alte japanische Brücke. Hoi<br />
An ist eine beschauliche, ruhige Stadt am Thu Bon Fluss.<br />
Fotos: © Monika Rappitsch<br />
32 | SEPTEMBER <strong>2014</strong>
Je weiter nördlich, desto feuchter und nebliger<br />
wird die Gegend. Über den Wolkenpaß<br />
(die Wetterscheide zwischen Süd- und Nordvietnam)<br />
fuhren wir nach Ha Noi, die Hauptstadt<br />
Vietnams. Die Stadt liegt am roten<br />
Fluss und wirkt grau in grau und schmutzig.<br />
Aber auch diese Stadt hat Flair. Die Altstadt<br />
setzt sich aus 36 Gassen zusammen. Früher<br />
befand sich in jedem Gässchen eine eigene<br />
Handwerkszunft. In den Straßen befinden<br />
sich wild verschachtelte Strommasten, die<br />
Leitungen hängen teilweise zwischen den<br />
Ästen auf den Bäumen. Faszinierend ist<br />
auch die Aufbewahrung der Wäsche. Diese<br />
hängt meist außerhalb der Wohnungen in<br />
den Fenstern. Kästen gibt es in Wohnungen<br />
kaum, weil diese so klein sind.<br />
Unbedingt sehen muss man den Literaturtempel<br />
Van Mieu in der Stadt. Er ist fast<br />
1000 Jahre alt und sehr prunkvoll. Der<br />
Tempel wurde zu Ehren von Konfuzius<br />
1070 gegründet. 1076 war der Tempel<br />
Vietnams erste Universität. Im Areal gibt es<br />
fünf voneinander getrennte Innenhöfe, die<br />
bedeuten, dass man bis zur „himmlischen<br />
Klarheit“ vier Prüfungen bestehen muss.<br />
Mitten in Ha Noi liegt der Huan-Kiem See,<br />
ein idyllisches, ruhiges Plätzchen mit einem<br />
schönen Garten drum herum. In der Früh<br />
tummeln sich die Vietnamesen im Park und<br />
man kann sie beim Frühsport beobachten.<br />
In diesem Sinne – Good morning, Vietnam!<br />
Vietnam<br />
Travel Video<br />
Guide<br />
(engl. Sprache)<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
information & innovationinformation & innovation<br />
■<br />
■<br />
Schulpausenplatz der neuen Volksschule Grafenwörth:<br />
Jahrtausendealter Eichenstamm<br />
DER UNTERSUCHTE STAMM HAT <strong>MIT</strong> HOHER WAHRSCHEINLICHKEIT ZWISCHEN<br />
2150 UND 1870 VOR CHRISTUS GELEBT<br />
Prof. Hans Muhr<br />
Bildhauer und<br />
Umweltgestalter<br />
www.hans-muhr.at<br />
Der erste Anblick<br />
des Baumstammes<br />
war<br />
wenig versprechend<br />
jedoch mit viel Arbeitseinsatz<br />
und Experimentiergeist<br />
konnten wir im<br />
Atelierteam in kleinen<br />
Schritten und mit einigen<br />
neuartigen Werkzeugen<br />
an der harten Außenschicht<br />
etwas schneiden<br />
und Span abheben.<br />
Nach einer Woche ging<br />
es aufwärts, vor allem<br />
mit australischem Werkzeug.<br />
Ein „Woodcarver-<br />
Schnitzfräser“ bewährte sich sehr gut,<br />
benötigte aber auch längere Lern- und<br />
Übungsphasen<br />
Schwierig war das Einfügen und Verkleben<br />
oftmals größerer Trocknungsspalten<br />
im Inneren des Stamm-Kerngebietes mit<br />
Originalmaterial. Durch das Endergebnis<br />
- eine funktional und ästhetisch interessante<br />
Uralt-Eichensitzskulptur - hat sich<br />
der Einsatz gelohnt.<br />
VORHER<br />
NACHHER<br />
Bürgermeister Mag. Alfred Riedl, LAbg.<br />
und Prof. Hans Muhr freuen sich über<br />
die neue Eichensitzskulptur in der<br />
Volksschule Grafenwörth<br />
34 | SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
Einige Schüler der neuen Schule Grafenwörth<br />
erprobten das sechzehnsitzige<br />
Lern- und Spielobjekt bereits im Rahmen<br />
ihrer Ferienfreizeitbetreuung.<br />
Sie freuen sich schon auf das neue<br />
Schuljahr.<br />
Besuchen<br />
Sie<br />
Prof. Hans<br />
Muhr<br />
Fotos: © Reinhard Bimashofer<br />
Die drei Baumstämme<br />
sind alle Eiche, ohne<br />
Rinde mit starken Transportspuren.<br />
Die Fertigstellung der Eichensitzskulptur<br />
dauerte<br />
drei Monate.<br />
Insgesamt waren drei<br />
Fachleute mit der Bearbeitung<br />
beschäftigt.<br />
ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
Täglich neue<br />
Meldungen<br />
unserer Online-<br />
Redaktion.<br />
Nur auf<br />
http://aktuell.Lmzukunft.at<br />
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MELDEN SIE SICH AN<br />
http://aktuell.Lmzukunft.at/newsletter.html<br />
Die aus einer Schottergrube in Jettsdorf geborgenen drei<br />
subfossile Baumstämme wurden von Dr. Otto Cichocki, VIAS -<br />
Interdisziplinäre Forschungsplattform für Archäologie - Dendrolabor<br />
Geozentrum, Universität Wien, untersucht.<br />
Die Baumstämme sind ca. 4.000 Jahre alt.
Österreichische Post AG / Sponsoring. Post 02Z030495 S<br />
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1220 Wien<br />
<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong>, 1220 Wien, Mühlwasserpromenade 23/Haus 13<br />
www.plattform-ehrenamt.eu<br />
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