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einigkeit 01/16

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<strong>einigkeit</strong><br />

Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

Da wollen wir hin<br />

Ein prallgefülltes Jubiläumsjahr liegt hinter uns, in dem wir mit<br />

Stolz und Freude zurückgeblickt haben auf 150 Jahre NGG. Unsere<br />

lange Tradition ist uns Auftrag für die kommenden Jahre, und wir<br />

haben uns einiges vorgenommen.<br />

Denn auch nach 150 Jahren gibt es noch viel<br />

zu tun! Unseren Mitgliedern stehen wir nach<br />

wie vor mit Rat und Tat als starke Partnerin<br />

im Arbeitsleben zur Seite, und wir wollen es<br />

aktiv gestalten: Die „Arbeit der Zukunft“ und<br />

der soziale Frieden brauchen gute Lösungen.<br />

Gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften<br />

mischen wir uns in die Politik ein –<br />

die Digitalisierung der Arbeit und die Bekämpfung<br />

von Armut im Alter sind zentrale<br />

Herausforderungen der nächsten Jahre. In<br />

unseren Branchen sind außerdem dringend<br />

Antworten auf die Herausforderungen des<br />

„demografischen Wandels“, die wir über tarifvertragliche<br />

Regelungen mit den Arbeitgebern<br />

vereinbaren wollen, erforderlich. Darüber<br />

hinaus brauchen wir klare und faire Regeln<br />

für Werkverträge, und wir wollen für<br />

Lohngerechtigkeit zwischen Männern und<br />

Frauen sorgen. Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />

INHALT<br />

Vorgestellt S. 2<br />

Da wollen wir hin S. 3<br />

Mindestlohn S. 4<br />

Interview S. 5<br />

Gleichstellung S. 6<br />

jungeNGG S. 7<br />

Internes S. 8<br />

Tantiemen S. 11<br />

Internationales S. 12<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6<br />

1


SERVICE<br />

Jetzt bewerben!<br />

VORGESTELLT<br />

„Tun kommt von machen“<br />

Was die Oscar-Verleihung für die Filmbranche,<br />

das ist die jährliche Vergabe des<br />

„Deutschen Betriebsräte-Preises“ für alle,<br />

die sich für die betriebliche Mitbestimmung<br />

in Deutschland einsetzen.<br />

Ihr macht gute Arbeit im Betriebsrat? Dann<br />

bewerbt euch bis zum 30. April für den<br />

„Deutschen Betriebsräte-Preis 2<strong>01</strong>6“. Bewerben<br />

können sich einzelne Betriebsratsmitglieder,<br />

komplette Gremien oder auch<br />

betriebsübergreifende BR-Kooperationen.<br />

Die Initiativen oder Projekte sollen aus den<br />

Jahren 2<strong>01</strong>4 bis 2<strong>01</strong>6 stammen und zur<br />

Verbesserung von Arbeitsbedingungen, zum<br />

Erhalt oder zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

oder auch zur Bewältigung von Krisen<br />

im Betrieb führen oder geführt haben.<br />

Der „Deutsche Betriebsräte-Preis“ ist eine<br />

Initiative der Zeitschrift „Arbeitsrecht im<br />

Betrieb“. Schirmherrin ist Andrea Nahles,<br />

Bundesministerin für Arbeit und Soziales.<br />

Die Auszeichnung wird je einmal in den Kategorien<br />

Gold, Silber und Bronze verliehen.<br />

Außerdem vergibt die Jury vier Sonderpreise,<br />

so im vergangenen Jahr zu den Themen<br />

„Arbeitszeitgestaltung“, „Gute Arbeit“, „Innovative<br />

Betriebsratsarbeit“ und „Zukunftssicherung“.<br />

Die Preisverleihung erfolgt im<br />

Rahmen des „Deutschen BetriebsräteTags“<br />

am 10. November 2<strong>01</strong>6 im ehemaligen Plenarsaal<br />

des Deutschen Bundestags in Bonn.<br />

Mit Coppenrath & Wiese kam 2<strong>01</strong>5 ein<br />

Preisträger aus den NGG-Branchen: www.<br />

youtube.com/NGG1865<br />

Info Bewerbung: www.dbrp.de<br />

Impressum<br />

Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben vom<br />

Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-<br />

Genuss-Gaststätten, Haubachstraße 76,<br />

22765 Hamburg.<br />

Redaktion: Silvia Tewes M.A. (V.i.S.d.P.)<br />

Tel. (040) 380 13-0, Fax (040) 380 13-220<br />

E-Mail: hv.redaktion@ngg.net<br />

Internet: www.ngg.net<br />

Redaktionsschluss: 25. Februar 2<strong>01</strong>6<br />

Titelfoto: fotolia ©VIGE.co<br />

Satz: Malena Bartel<br />

Gestaltung: www.blum-design.net<br />

Druck: BWH GmbH<br />

Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.<br />

Foto: privat<br />

Beweise gibt es nicht, aber es könnte durchaus<br />

sein, dass Detlef Wicker (45) aus dem<br />

niedersächsischen Jade NGG‘s schnellster<br />

Werber ist. Der Betriebsratsvorsitzende<br />

bei der Ammerländer Milchtransport (AMT)<br />

GmbH in Dringenburg ist zwar selber erst<br />

seit 1. Dezember 2<strong>01</strong>5 NGG-Mitglied, aber<br />

dennoch ist es ihm gelungen, 90 Prozent<br />

seiner Kollegen für eine Mitgliedschaft bei<br />

NGG zu gewinnen: „In der Produktion der<br />

Molkerei Ammerland gab es ja schon NGG-<br />

Mitglieder. Wir sind seit 2000 ein 100-prozentiges<br />

Tochterunternehmen mit einem<br />

Fuhrpark, in dem zusammen mit mir 134<br />

Fahrer arbeiten. Das lief immer sehr gut. Wir<br />

sind stetig gewachsen, die Zusammenarbeit<br />

mit unserem Chef funktionierte, wir hatten<br />

ein offenes Ohr füreinander. Das alles hat<br />

sich ein wenig geändert. Unser Arbeitgeber<br />

will jetzt Verschlechterungen durchsetzen.“<br />

Detlef Wicker<br />

Er und seine sechs Betriebsratskollegen<br />

hätten daraufhin Kontakt zu NGG aufgenommen:<br />

„Wir haben uns Ende November<br />

mit Matthias Brümmer von der NGG-Region<br />

Oldenburg-Ostfriesland getroffen. Am Telefon<br />

geht so was nicht, ich brauch da ein<br />

Gesicht zu. Er hat uns klargemacht, dass bei<br />

uns einiges im Argen liegt und wir uns gewerkschaftlich<br />

organisieren müssen, damit<br />

NGG uns unterstützen kann. Der Betriebsrat<br />

ist dann sofort NGG beigetreten, auf unserer<br />

Weihnachtsfeier am 4. Dezember haben wir<br />

gemeinsam mit Matthias noch mehr Kollegen<br />

überzeugt und Ende Dezember hatten<br />

wir einen Organisationsgrad von 30 Prozent.“<br />

Getreu seiner Devise „Tun kommt von<br />

machen“ warb der gelernte Landwirt fleißig<br />

weiter Mitglieder: „Wir wollten schnell einen<br />

Tarifvertrag aushandeln. Und da dachte ich<br />

mir: Je mehr wir sind desto besser." Gesagt,<br />

getan: Auf einer Versammlung im Januar<br />

2<strong>01</strong>6 wurden weitere 69 Fahrer geworben.<br />

„Wir haben den Jungs klargemacht, dass es<br />

um ihr Geld geht und dass wir schnell eine<br />

gute Regelung für alle wollen und dass wir<br />

alle dafür kämpfen müssen – gemeinsam mit<br />

NGG“, erklärt der „Macher“ aus der Wesermarsch.<br />

„Ich kann da auch einfach zuhören und<br />

machen lassen. Man kann als Einzelner ja<br />

gar nicht alles wissen.”<br />

Man braucht auch Fingerspitzengefühl<br />

Das Zupacken hat Detlef Wicker auf dem<br />

elterlichen Milchviehhof gelernt, bevor er<br />

1994 als Milchsammelwagenfahrer bei der<br />

Molkerei Ammerland anfing. Und als dort<br />

2006 Betriebsratswahlen waren, sagten die<br />

Kollegen: „Mensch, du hast doch immer so<br />

’ne große Klappe. Eigentlich musst du mit<br />

dem Chef schnacken. Ich habe gesagt: Dann<br />

müsst ihr mich wählen. Das haben sie dann<br />

auch. Ich habe schnell gemerkt, dass man<br />

auch Fingerspitzengefühl braucht, wenn<br />

man jedem gerecht werden will. Arbeitnehmervertretung,<br />

das geht sehr weit: Die Leute<br />

kommen auch mit ganz privaten Sorgen, fast<br />

wie bei einem Pastor. Und dann musst du<br />

sie bei der Hand nehmen und wieder auf die<br />

Spur bringen. Aber wir sind hier so gestrickt:<br />

Wenn ich weiß, wo ein Weg ist, dann nehme<br />

ich es auch in die Hand. Da muss man nicht<br />

ewig diskutieren. Das heißt aber nicht, dass<br />

wir in unserem Betriebsrat nicht alles offen<br />

besprechen. Da hat<br />

jeder die gleichen Rechte.<br />

Ich kann da auch<br />

einfach zuhören und<br />

machen lassen. Man<br />

kann als Einzelner ja<br />

gar nicht alles wissen.<br />

Aber genau deshalb<br />

muss man sich als Arbeitnehmervertreter<br />

schlau machen, damit<br />

man dem Arbeitgeber<br />

selbstbewusst und ohne<br />

Angst gegenübertreten<br />

und Dinge erfolgreich<br />

aushandeln kann.“<br />

Nur wenn Detlef Wicker zuhause ist, dann<br />

bleibt alles Andere draußen und das Telefon<br />

aus. Dann ist Entspannung angesagt: mit der<br />

Familie, und seinen Schäferhunden, die er<br />

nebenbei züchtet.<br />

2 <strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6


Foto: DGB/ Simone M. Neumann<br />

FORTSETZUNG VON SEITE 1<br />

Da wollen wir hin<br />

Zu den Herausforderungen, denen sich NGG<br />

in nächster Zeit gemeinsam mit dem DGB<br />

stellen wird, gehört sicherlich, die „Arbeit<br />

der Zukunft“ mitzugestalten. Wenn etwa<br />

die Arbeitgeber mehr Flexibilität von den<br />

Beschäftigten fordern, bietet dies auch die<br />

Chance, umgekehrt mehr Souveränität der<br />

Beschäftigten hinsichtlich der Arbeitszeit<br />

und des -ortes einzufordern. Auch die Frage<br />

der Arbeitszeiterfassung und –begrenzung<br />

Gleicher Job, aber ungleiche Lohn- und Arbeitsbedingungen: Damit muss Schluss sein!<br />

wie ein „Recht“ auf Nicht-Erreichbarkeit oder<br />

auch Fragen der Ergonomie oder des Beschäftigtendatenschutzes<br />

gilt es zu regeln.<br />

Mitbestimmung ausweiten!<br />

Entscheidender Faktor bei alldem ist zweifelsohne<br />

die Mitbestimmung: Diese gilt es auszuweiten.<br />

Vom Gesetzgeber fordern wir daher<br />

etwa einen besseren Schutz bei der Gründung<br />

von Betriebsräten, die Schwellenwerte für ein<br />

echtes vereinfachtes Wahlverfahren zu senken<br />

und die Unternehmensmitbestimmung<br />

auf Auslandsgesellschaften auszuweiten.<br />

Außerdem müssen die Rechte von Betriebsräten<br />

sowohl hinsichtlich der Belange der<br />

Stamm- als auch der Fremdbeschäftigten<br />

gestärkt werden. Auch wenn sich betriebliche<br />

Arbeitsabläufe - etwa bei Einführung neuer<br />

Technologien – ändern, müssen sie stärker<br />

einbezogen werden. Was die Auszubildenden<br />

betrifft, so fordern wir unter anderem eine<br />

Stärkung der Mitbestimmungsrechte ihrer<br />

Interessenvertretung und eine „Ausbildungsgarantie“.<br />

Armut im Alter verhindern!<br />

Eine weitere wichtige Herausforderung wird<br />

die Frage sein, wie wir trotz sinkenden Rentenniveaus<br />

dafür sorgen können, dass Menschen<br />

im Alter oder bei Erwerbsminderung<br />

von ihrer gesetzlichen Rente in Würde leben<br />

können. Hier hat der DGB ein Rentenmodell<br />

errechnet, wonach sich das heutige Rentenniveau<br />

zumindest bis 2030 halten ließe. Eine<br />

Voraussetzung hierfür wäre eine vollständige<br />

Finanzierung der „Mütterrente“ aus Steuermitteln.<br />

Auch eine mögliche Weiterentwicklung<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung zu<br />

einer Versicherung aller Erwerbstätigen gilt es<br />

diesbezüglich zu überprüfen.<br />

Werkverträge klarer regeln!<br />

Ganz aktuell beschäftigt uns das Thema Leiharbeit<br />

beziehungsweise der Missbrauch von<br />

Werkverträgen, wie er leider insbesondere in<br />

der Schlachtindustrie<br />

zu finden ist. Wir<br />

machen uns für klare<br />

gesetzliche Regelungen<br />

von Leiharbeit<br />

und Werkverträgen<br />

stark. Nur so lassen<br />

sich echte von<br />

„missbräuchlichen“<br />

Werkverträgen<br />

unterscheiden.<br />

Und nur so werden<br />

die Beschäftigten<br />

nicht gegeneinander<br />

ausgespielt. Die Blockade der CDU/CSU<br />

gegen einen bereits im Sinne der Arbeitgeber<br />

abgeschwächten Gesetzentwurf zu Leiharbeit<br />

und Werkverträgen ist ein Affront gegen die<br />

Menschen, die sich endlich gleiches Geld für<br />

gleiche Arbeit erhofft haben (s. re.).<br />

Ältere entlasten, Jüngere qualifizieren!<br />

Ein weiteres wichtiges Ziel, das wir im Rahmen<br />

unserer NGG-Initiative „Faire Arbeit. Gutes<br />

Leben“ anvisieren, sind Humanisierungsund<br />

Demografietarifverträge: Wir wollen<br />

per Tarifvertrag die Arbeitsbedingungen so<br />

regeln, dass Ältere gesund bis zum regulären<br />

Renteneintrittsalter arbeiten können: besonders<br />

diejenigen, die lange im Schichtdienst<br />

gearbeitet haben: etwa durch schrittweise<br />

Reduzierung der Wochenarbeitszeit mit<br />

Lohnausgleich, Entlastungstage und Pausen.<br />

Gleichzeitig gilt es, jüngeren Beschäftigten<br />

Perspektiven zu bieten: etwa indem ihnen<br />

garantiert wird, dass sie nach einer qualifizierten<br />

Ausbildung übernommen werden: Nur<br />

so gewinnt und hält man Fachkräfte.<br />

Lohndiskriminierung bekämpfen!<br />

Wenn es um Lohngerechtigkeit zwischen<br />

Männern und Frauen geht, so bleibt noch viel<br />

zu tun für NGG, denn hier klafft in Deutschland<br />

eine Lücke von 22 Prozent: zum Nachteil<br />

der Frauen. Wir wollen, dass Schluss ist mit<br />

dieser Diskriminierung auf dem Lohnzettel<br />

und starten daher eine Initiative für mehr<br />

Lohngerechtigkeit zwischen Männern und<br />

Frauen. (Näheres s. S.6)<br />

Foto: Marko Kubitz<br />

ZUR SACHE<br />

Claus-Harald<br />

Güster<br />

Tarifinfos<br />

„CDU/CSU<br />

blockiert“<br />

„Dass Arbeitsministerin<br />

Nahles den<br />

bereits auf Druck von<br />

CDU/CSU und Arbeitgebern<br />

abgeänderten<br />

Gesetzentwurf zu<br />

Leiharbeit und Werkverträgen nicht noch<br />

weiter verwässern will, ist verständlich und<br />

richtig. Die erneute Blockade* zeigt, dass<br />

mit den heillos zerstrittenen Unionsparteien<br />

momentan keine verbindlichen Absprachen<br />

möglich sind. Andrea Nahles hat also recht,<br />

wenn sie jetzt ein Stoppzeichen setzt und<br />

sich nicht darauf einlässt, den Gesetzentwurf<br />

in der Ressortabstimmung nach und<br />

nach noch weiter zerfleddern zu lassen.<br />

Ich kann Bundeskanzlerin Merkel nur dringend<br />

auffordern, endlich für Ruhe in ihren<br />

Reihen zu sorgen und die ständigen Störfeuer<br />

aus Bayern zu unterbinden. Dieses<br />

politische Kasperletheater und taktische<br />

Geplänkel muss endlich aufhören und das<br />

umgesetzt werden, was in langen Verhandlungen<br />

im Koalitionsvertrag gemeinsam<br />

vereinbart wurde.<br />

Der neuerliche Widerstand gegen den<br />

schon zum Nachteil der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer aufgeweichten Gesetzentwurf<br />

zeigt, dass CDU/CSU kein echtes<br />

Interesse daran hat, den Missbrauch von<br />

Leiharbeit und Werkverträgen tatsächlich zu<br />

unterbinden. Und er zeigt, welchen Druck<br />

die Arbeitgeber und ihre Verbände auf die<br />

Politik machen, damit die Ausbeutung per<br />

Scheinwerkvertrag und Scheinleiharbeit wie<br />

gehabt weitergehen kann.“<br />

Claus-Harald Güster, stellvertretender NGG-<br />

Vorsitzender<br />

* In der Koalition ist am 24. Februar 2<strong>01</strong>6<br />

ein Streit über die Gesetzespläne ausgebrochen,<br />

weil die CSU den bereits abgeänderten<br />

Entwurf blockiert.<br />

Ab 1. März 2<strong>01</strong>6 erhalten die knapp 10.000<br />

Beschäftigten der deutschen Cigarettenindustrie<br />

2,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.<br />

In der ostdeutschen Süßwarenindustrie<br />

sind die Entgelte am 1. Januar 2<strong>01</strong>6 um 2,7<br />

Prozent gestiegen. Ab 1. Januar 2<strong>01</strong>7 gibt<br />

es nochmals ein Lohnplus von 2,4 Prozent.<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6<br />

3


Foto: Marko Kubitz<br />

ZUR SACHE<br />

„Deutlich<br />

über neun<br />

Euro“<br />

„Der gesetzliche<br />

Mindestlohn hat den<br />

Beschäftigten und<br />

Burkhard Siebert der Wirtschaft in<br />

Deutschland gut getan.<br />

Aber 8,50 Euro<br />

pro Stunde reichen nicht. Ich erwarte, dass<br />

der Mindestlohn ab 2<strong>01</strong>7 deutlich über<br />

neun Euro Richtung zehn Euro steigt. Hierfür<br />

werden wir uns einsetzen. Die Entscheidung<br />

darüber, wie viel dies genau sein wird, liegt<br />

allerdings bei der Mindestlohnkommission,<br />

die das nächste Mal im Sommer tagt. Aber<br />

ich bin da optimistisch, schließlich muss<br />

die Kommission berücksichtigen, dass der<br />

gesetzliche Mindestlohn immer auch „ein<br />

Stück sozialer Gerechtigkeit in der Gesellschaft“<br />

widerspiegeln muss. Und die ist<br />

durch die Konzentration großer Vermögen<br />

auf einen Bruchteil der Bevölkerung bereits<br />

in eine enorme Schieflage geraten.<br />

Außerdem soll sich der Mindestlohn an den<br />

Tariflöhnen orientieren. Und die sind in den<br />

vergangenen zwei Jahren um knapp sechs<br />

Prozent gestiegen.<br />

Eine Erhöhung des Mindestlohns ist also<br />

nur konsequent. Das zeigt auch eine Rentenberechnung<br />

des Bundesarbeitsministeriums:<br />

Um eine Rente von mindestens<br />

769 Euro pro Monat – also gerade einmal<br />

die Grundsicherung im Alter – zu bekommen,<br />

muss ein Beschäftigter immerhin mindestens<br />

11,50 Euro pro Stunde verdienen.<br />

Und das 45 Jahre lang bei einer Vollzeitstelle.<br />

„Ein Leben lang arbeiten und dann doch<br />

nur ‚Alters-Hartz-IV‘ bekommen – das kann<br />

und das darf es nicht sein.“<br />

Burkhard Siebert, stellvertretender NGG-<br />

Vorsitzender<br />

Online-Umfrage<br />

Seit 2004 besteht für Arbeitgeber die<br />

gesetzliche Verpflichtung, Beschäftigten die<br />

längerfristig, also sechs Wochen und mehr<br />

im Jahr erkrankt waren, über ein betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement den Start<br />

in den Betriebsalltag zu erleichtern.<br />

Das Projekt „Unterstützende Ressourcen für<br />

das Betriebliche Eingliederungsmanagement“<br />

will das BEM in den Betrieben verbessern.<br />

Betriebsräte können helfen, indem sie<br />

an einer Onlinebefragung teilnehmen.<br />

Info: www.re-bem.de oder per Mail unter<br />

hv.sozialpolitik@ngg.net<br />

Onlinebefragung: bem.zensus.de<br />

Foto: NGG<br />

MINDESTLOHN<br />

„Das ist ein Riesenerfolg!“<br />

18. Januar 2<strong>01</strong>6: Mit großen Glückwunschkarten informierten DGB und NGG die PendlerInnen am Kölner Hauptbahnhof über<br />

ein Jahr Mindestlohn.<br />

Seit mehr als einem Jahr gilt nun der gesetzliche<br />

Mindestlohn und anders, als es viele<br />

Arbeitgeber vorausgesagt haben, hat er sich<br />

durchweg positiv ausgewirkt: Er ist weder<br />

„Jobkiller“ noch „Konjunkturbremse“. Im<br />

Gegenteil: Knapp vier Millionen Menschen in<br />

Deutschland haben dank Mindestlohn mehr<br />

Geld in der Tasche. „Besonders die Menschen<br />

im Gastgewerbe profitieren davon. Hotels,<br />

Pensionen, Restaurants und Gaststätten<br />

haben vom Koch bis zur Kellnerin mehr Personal<br />

eingestellt“, stellt die NGG-Vorsitzende<br />

Michaela Rosenberger erfreut fest. Etliche<br />

Arbeitgeber haben außerdem aus Mini-Jobs<br />

reguläre Stellen gemacht: „Das ist ein Riesenerfolg.“<br />

Was wir schon immer gesagt haben: Staat<br />

und Wirtschaft profitieren vom Mindestlohn.<br />

Der Staat musste 2<strong>01</strong>5 weniger Menschen<br />

unterstützen und bekommt mehr Steuern.<br />

Und Menschen, die mehr verdienen, können<br />

auch mehr kaufen und damit die Wirtschaft<br />

stärken.<br />

Bekommst du, was du verdienst?<br />

Die im Zusammenhang mit dem Mindestlohn<br />

befürchtete Klagewelle vor den Arbeitsgerichten<br />

ist ausgeblieben. Die Arbeitgeber<br />

halten sich laut Bundesarbeitsgericht an das<br />

Gesetz. Damit das so bleibt, hier noch ein<br />

paar Hinweise darauf, was der Arbeitgeber<br />

nicht auf den Mindestlohn anrechnen darf:<br />

• Zuschläge für besondere Arbeitszeiten<br />

(Sonntags-, Nacht- oder Schichtzuschläge)<br />

• Zuschläge für besondere Arbeitsanforderungen<br />

(z. B. Schmutz- oder Gefahrenzulagen)<br />

• Akkord- und Qualitätsprämien<br />

• Vermögenswirksame Leistungen<br />

• Aufwandsentschädigungen<br />

• Trinkgelder<br />

• Urlaubsgeld<br />

Übrigens: Sowohl im Urlaub als auch an Feiertagen<br />

und bei Krankheit besteht Anspruch<br />

auf den Mindestlohn.<br />

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Arbeitgeber<br />

versucht, den Mindestlohn zu umgehen,<br />

indem er etwa versucht, bei den Arbeitszeiten<br />

zu tricksen, dann kann NGG dir helfen. Hilfe<br />

und Beratung gibt es bei deiner NGG-Region<br />

vor Ort: www.ngg.net/ngg-vor-ort<br />

Oder du holst dir die Mindestlohn-App von<br />

NGG und ver.di. Damit ist es kinderleicht,<br />

per Smartphone die tägliche Arbeitszeit<br />

aufzuzeichnen und damit zu überprüfen, ob<br />

tatsächlich der korrekte Stundenlohn gezahlt<br />

wird: www.ngg.net/Mindestlohn-App<br />

Info: www.ngg.net/mindestlohn,<br />

www.dgb.de/schwerpunkt/1-jahr-mindestlohn,<br />

www.dgbrechtsschutz.de/ratgeber/schwerpunktthema/<br />

(Mindestlohn)<br />

4<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6


Interview<br />

„Wir sind auf einem guten Weg“<br />

Michaela Rosenberger ist seit gut zwei Jahren Vorsitzende der Gewerkschaft NGG. Im Interview mit der<br />

„ <strong>einigkeit</strong>” zieht sie eine erste Bilanz und benennt künftige Ziele und Herausforderungen.<br />

Michaela, wie geht es<br />

dir? Und wie geht es<br />

NGG?<br />

Mir geht es gut. NGG<br />

ist sehr lebendig und<br />

aktiv. Wir haben im<br />

letzten Jahr ohne große<br />

Vorbereitungszeit<br />

unser 150-jähriges<br />

Jubiläum gefeiert mit<br />

vielen tollen Festen<br />

in den Regionen und spannenden Aktionen.<br />

Der Mindestlohn – auf unsere Initiative hin<br />

im letzten Jahr gesetzlich eingeführt – ist<br />

eine echte Erfolgsstory. Wir haben in den<br />

vergangenen zwei Jahren überall gute Tarifabschlüsse<br />

in den Landesbezirken erzielt.<br />

Mit dem Mindestlohn-Tarifvertrag in der<br />

Fleischindustrie ist uns außerdem ein tariflicher<br />

Wiedereinstieg in diese Branche gelungen,<br />

auf den wir aufbauen können. Wir haben<br />

zum ersten Mal in der Systemgastronomie<br />

flächendeckende Warnstreiks organisiert und<br />

einen guten Tarifabschluss erzielt. Und wir<br />

haben intern einiges auf den Weg gebracht,<br />

das Erscheinungsbild der Homepage und der<br />

„<strong>einigkeit</strong>“ erneuert und einen Prozess zur<br />

Weiterentwicklung unserer Arbeitsabläufe<br />

begonnen.<br />

Wie sieht es mit den Mitgliederzahlen aus?<br />

Auch dort sind wir insgesamt auf einem guten<br />

Weg, seit 2006 sind wir bei den erwerbstätigen<br />

Mitgliedern stetig gewachsen. 2<strong>01</strong>5<br />

ist dies leider nicht gelungen – aus einem<br />

guten Grund: Es haben viele unserer Mitglieder<br />

die Möglichkeit in Anspruch genommen,<br />

abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente zu gehen.<br />

Daran sehen wir auch, wie wichtig es<br />

ist, gute Lösungen für Menschen am Ende<br />

ihres Arbeitslebens zu fordern – und wie<br />

falsch die Rente mit 67 ist!<br />

„Wir sehen, wie falsch die Rente mit 67 ist. “<br />

Was hat NGG in den nächsten Jahren vor?<br />

Oh, wir haben noch viel zu tun: Gemeinsam<br />

mit dem DGB werden wir Initiativen zur<br />

„Arbeit der Zukunft“, zur Verbesserung der<br />

Mitbestimmung und zur Bekämpfung der<br />

Altersarmut auf den Weg bringen. Und in den<br />

Betrieben vor Ort werden wir wie immer für<br />

bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.<br />

Vor allem wollen wir mit Humanisierungs-<br />

Tarifverträgen die Älteren entlasten und<br />

den Jüngeren Perspektiven bieten - auch um<br />

Beruf und Familie besser unter einen Hut zu<br />

bringen.<br />

Wir beginnen außerdem in diesem Jahr<br />

unsere „Initiative Lohngerechtigkeit :was<br />

uns zusteht“. Auf dem Gewerkschaftstag<br />

2<strong>01</strong>3 haben die von unseren Mitgliedern<br />

gewählten Delegierten beschlossen, dass<br />

wir die ungleiche Entlohnung für gleiche<br />

Tätigkeiten in Betrieben und Tarifverträgen<br />

angehen – insbesondere das Lohngefälle<br />

zwischen Männern und Frauen muss dringend<br />

aufgehoben werden. Viele Tarifverträge<br />

sind vollkommen in Ordnung – oft stellen<br />

wir aber fest, dass dennoch unterschiedlich<br />

eingruppiert wird: Da müssen wir ran.<br />

Was macht dir Sorgen?<br />

Die aktuelle Entwicklung in Europa. Wir sind<br />

dabei, ein großes Friedensprojekt des 20.<br />

Jahrhunderts zu verspielen. Das Scheitern einer<br />

europäischen Verteilung der Flüchtlinge<br />

ist ein großes Drama und eine direkte Folge<br />

der völlig falschen Sparpolitik vor allem in<br />

Südeuropa. Deutschland hat in der Finanzkrise<br />

den anderen Ländern Solidarität quasi<br />

verweigert und fordert sie nun in der Flüchtlingspolitik:<br />

Wen wundert’s, dass die anderen<br />

uns nun im Regen stehen lassen und die<br />

Akzeptanz für die Flüchtlinge in unserem<br />

Land sinkt. Ich habe mit vielen Mitgliedern<br />

gesprochen, die die Einschätzung nicht teilen,<br />

dass wir die Aufnahme und Integration<br />

so vieler Flüchtlinge schaffen. Ich nehme<br />

diese Sorgen sehr ernst und bin froh, dass<br />

wir diese Diskussionen miteinander führen.<br />

Viel mehr Sorgen als das macht mir die aufgeheizte<br />

Stimmung in den sozialen Medien.<br />

Viele Menschen lassen alle Hemmungen fallen,<br />

werden zu „Wutbürgern“ und sind nicht<br />

mehr bereit zu diskutieren. Rechtspopulisten<br />

nutzen diese Situation und haben Zulauf.<br />

Die zahlreichen Angriffe auf Flüchtlinge wie<br />

zuletzt in Clausnitz machen mich fassungslos.<br />

Das sind gefährliche Tendenzen und das<br />

lässt befürchten, dass die Akzeptanz für das<br />

demokratische Miteinander nicht mehr überall<br />

vorhanden ist.<br />

„Das Scheitern einer europäischen Verteilung<br />

der Flüchtlinge ist ein großes Drama<br />

und eine direkte Folge der völlig falschen<br />

Sparpolitik vor allem in Südeuropa. “<br />

Was muss die Politik tun?<br />

Wichtig sind jetzt schnelle und wirksame<br />

Maßnahmen zur Unterbringung und Integration<br />

der Flüchtlinge. Unser Land hat schon früher<br />

bewiesen, dass es das kann. Dafür muss<br />

der Staat jetzt gute Lösungen finden. Aber in<br />

dieser undurchsichtigen Situation, in der wir<br />

noch nicht einmal wissen, wer alles neu ins<br />

Land gekommen ist, möchten die Menschen<br />

auch Sicherheit: Sowohl Flüchtlinge müssen<br />

sicher vor Nazi-Angriffen sein als auch die<br />

gesamte Bevölkerung vor kriminellen Übergriffen<br />

durch wen auch immer. Ich meine aber<br />

auch die Sicherheit, dass soziale Standards<br />

nicht aufgegeben werden und wir weiter an<br />

der Korrektur des Sozialabbaus arbeiten. Der<br />

Mindestlohn darf auf keinen Fall aufgeweicht<br />

werden. Wir brauchen nun eine gesetzliche<br />

Regelung zur Begrenzung von Leiharbeit und<br />

Werkverträgen, so wie es in der Koalitionsvereinbarung<br />

steht – und die Absenkung des<br />

gesetzlichen Rentenniveaus muss dringend<br />

rückgängig gemacht werden! Diese Sicherheit<br />

muss die Bundesregierung vermitteln, mutig<br />

handeln und sich nicht von neoliberalem<br />

oder populistischem Geschrei in die Ecke<br />

drängen lassen.<br />

Fotos: Peter Bisping<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6<br />

5


GLEICHSTELLUNG<br />

Schluss mit der Diskriminierung auf dem Lohnzettel!<br />

Frauen verdienen in Deutschland rund 22 Prozent weniger als Männer. Mit der<br />

Initiative „Lohngerechtigkeit“ will NGG das ändern.<br />

In einer Kaffeepause flog alles auf. Die<br />

Hotelfachfrau Marianne G. kam mit einem<br />

Kollegen ins Plaudern. Es war im Sommer,<br />

die Urlaubszeit stand bevor, doch eine größere<br />

Reise war für Marianne G. nicht drin.<br />

Das erzählte sie dem Kollegen. Sie<br />

schimpfte über ihr Gehalt und<br />

darüber, wie lange es schon<br />

keine Lohnerhöhung mehr<br />

gegeben habe. Der Kollege<br />

wurde immer stiller.<br />

Ihm war das Thema sichtbar<br />

unangenehm. Da kam<br />

heraus: Er verdiente 400<br />

Euro im Monat mehr. Für<br />

den gleichen Job. Bei gleicher<br />

Qualifikation.<br />

:was uns<br />

Eine Ausnahme? Leider nein.<br />

Ein Fall wie der von Marianne G. ist<br />

sogar die Regel im deutschen Berufsalltag.<br />

Immer noch verdienen Frauen hierzulande<br />

im Schnitt 22 Prozent weniger als ihre<br />

männlichen Kollegen. Damit stehen sie weit<br />

schlechter da als Frauen in den meisten<br />

anderen europäischen Ländern: Europaweit<br />

liegt der Gehaltsunterschied bei <strong>16</strong> Prozent<br />

– und auch das sind schon <strong>16</strong> Prozent zu<br />

viel.<br />

Unter dem Motto „Was uns zusteht“ startet<br />

NGG 2<strong>01</strong>6 eine Initiative, die für mehr<br />

Lohngerechtigkeit in den Betrieben sorgen<br />

zusteht<br />

soll. Michaela Rosenberger, Vorsitzende der<br />

NGG: „Es ist beschämend, dass Frauen im<br />

Erwerbsleben immer noch diskriminiert werden.<br />

Das liegt zum Teil auch an den Tarifverträgen.<br />

Wir wollen hierauf aufmerksam machen<br />

und Betriebsräte vor Ort gezielt<br />

schulen. Vor allem aber werden<br />

wir in den kommenden Monaten<br />

unsere Tarifverträge<br />

mit dem sogenannten<br />

eg-check daraufhin überprüfen,<br />

ob sie Frauen<br />

benachteiligen – und gegebenenfalls<br />

Tarifverhandlungen<br />

aufnehmen.“<br />

Einfach, weil sie Frauen<br />

sind…<br />

Die Ungleichbehandlung ist<br />

zum Teil damit zu erklären, dass<br />

Frauen häufiger in Branchen mit niedrigen<br />

Löhnen arbeiten, seltener in Führungspositionen<br />

sind und ihren Job wegen der Familie<br />

oft über Jahre unterbrechen. Auf solche<br />

strukturellen Unterschiede sind jedoch nur<br />

zwei Drittel der Gerechtigkeitslücke zurückzuführen.<br />

Es bleibt eine Lohnlücke von rund<br />

acht Prozent, die damit nicht zu erklären ist.<br />

Das heißt: Frauen verdienen bei gleicher<br />

Qualifikation und Tätigkeit je Stunde acht<br />

Prozent weniger als Männer – einfach, weil<br />

sie Frauen sind.<br />

Mit dieser Diskriminierung auf dem Lohnzettel<br />

muss Schluss sein! NGG begrüßt<br />

daher, dass Bundesfamilienministerin<br />

Manuela Schwesig einen entsprechenden<br />

Gesetzentwurf vorgelegt hat. Er soll in<br />

größeren Unternehmen mehr Transparenz<br />

über die Lohnstruktur schaffen und dadurch<br />

Ungerechtigkeiten aufdecken. „Durch die<br />

Lohntransparenz werden die Rechte der<br />

einzelnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

gestärkt. Außerdem wird die Einflussmöglichkeit<br />

der Betriebsräte erhöht“,<br />

so Birgit Pitsch, Referatsleiterin Frauen- und<br />

Gleichstellungspolitik der NGG. Dennoch<br />

geht der Gesetzentwurf NGG nicht weit genug,<br />

da er nur für Betriebe mit mindestens<br />

500 Beschäftigten gelten soll und keinerlei<br />

Kontrollen oder Sanktionen vorsieht.<br />

Die NGG-Initiative, alle Tarifverträge zu<br />

überprüfen, ist ein großer Schritt in Richtung<br />

Gleichstellung. Denn eine Studie aus dem<br />

Jahr 2<strong>01</strong>0 belegt, dass die Einkommenslücke<br />

in Betrieben geringer ist, wenn es einen<br />

Tarifvertrag gibt und ein Betriebsrat die Interessen<br />

der Beschäftigten vertritt. Rosenberger:<br />

„Wir sind davon überzeugt: Sind Frauen<br />

erst einmal in den Tarifverträgen formell<br />

gleichgestellt, wird sich auch in den Köpfen<br />

der Personalverantwortlichen etwas ändern,<br />

für die Lohngerechtigkeit leider immer noch<br />

keine Selbstverständlichkeit ist.“<br />

8. März: Internationaler Frauentag<br />

Der Internationale Frauentag wird am 8. März<br />

gefeiert und ist für Frauen auf der ganzen<br />

Welt ein wichtiges Datum. In einigen Ländern<br />

ist er sogar gesetzlicher Feiertag. „Heraus<br />

mit dem Frauenwahlrecht!“ war vor mehr als<br />

100 Jahren die Hauptforderung der „Mütter“<br />

(u.a. Clara Zetkin) des Internationalen<br />

Frauentags. Auch wenn diese Zielsetzung<br />

inzwischen größenteils erreicht wurde, so ist<br />

die Gleichstellung der Geschlechter dennoch<br />

weder in Deutschland noch im Rest der Welt<br />

Realität. Frauen auf der ganzen Welt, auch<br />

bei NGG, machen daher am 8. März mit Veranstaltungen,<br />

Feiern und Demonstrationen<br />

auf noch immer nicht verwirklichte Frauenrechte<br />

aufmerksam.<br />

In Deutschland lautet das DGB-Motto auch<br />

in diesem Jahr „Heute für morgen Zeichen<br />

setzen!“. Frauen in Deutschland sind immer<br />

häufiger erwerbstätig. Aber fast jede<br />

zweite arbeitet in Teilzeit - oft ihr gesamtes<br />

Erwerbsleben lang. Vor allem Frauen in<br />

geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

und in Teilzeit würden ihre Arbeitszeit<br />

gerne ausweiten, immer mehr Männer ihre<br />

Stundenzahl reduzieren. Aber starre Arbeitszeitregelungen<br />

und Präsenzkultur machen<br />

es beiden unmöglich, Erwerbstätigkeit,<br />

Hausarbeit und Familienpflichten miteinander<br />

zu vereinbaren. Ohne einen gesetzlichen<br />

Rahmen lässt sich das nicht verwirklichen.<br />

Deswegen fordern Gewerkschaften am internationalen<br />

Frauentag 2<strong>01</strong>6:<br />

• das im Teilzeit- und Befristungsgesetz enthaltene<br />

Recht auf Teilzeit auf alle Beschäftigten<br />

auszuweiten unabhängig davon, wie<br />

groß der Betrieb ist, in dem sie arbeiten.<br />

• ein Recht auf befristete Teilzeit. Damit<br />

Beschäftigte ihre Arbeitszeit nach Bedarf<br />

auch wieder aufstocken können und auch<br />

Männer sich trauen, in bestimmten Lebensphasen<br />

ihre Arbeitszeit zu reduzieren.<br />

• ein Recht, aus der Teilzeit wieder zurückzukehren.<br />

Wer raus will aus der Teilzeitfalle,<br />

soll auch einen gesetzlichen Anspruch<br />

darauf haben.<br />

6<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6


JUNGENGG<br />

Keine Schmalspurausbildung im Gastgewerbe!<br />

Die Situation im Gastgewerbe ist paradox:<br />

Zum einen klagt die Branche über den Fachkräftemangel,<br />

zum anderen ist die Anzahl<br />

der unbesetzten Ausbildungsstellen auf<br />

einem Rekordwert. Die Arbeitgeber beklagen<br />

hier immer wieder, dass die jungen<br />

Menschen mit falschen Vorstellungen an<br />

die Berufe herangehen und generell nicht<br />

„ausbildungsreif“, also zu dumm für eine<br />

Ausbildung seien.<br />

Der DGB-Ausbildungsreport und die Gespräche<br />

mit vielen Auszubildenden offenbaren<br />

jedoch ein ganz anderes Bild. Seit Jahren hat<br />

das Gastgewerbe bei den 25 am häufigsten<br />

ausgebildeten Berufen die „rote Laterne“:<br />

Gerade im Bereich Überstunden und Anlernen<br />

von jungen Menschen besteht erheblicher<br />

Verbesserungsbedarf. Die schlechten<br />

Ausbildungsbedingungen scheinen sich<br />

mittlerweile auch unter Ausbildungssuchenden<br />

herumzusprechen. Teile der Probleme<br />

sind offensichtlich hausgemacht.<br />

band (DEHOGA) über eine Neufassung der<br />

Berufe im Gastgewerbe. Konkret sollen die<br />

Inhalte für Köche, Hotelfachleute, Restaurantfachleute,<br />

Hotelkaufleute und Fachleute<br />

für Systemgastronomie modernisiert werden.<br />

Christoph Schink, NGG-Bundesjugendsekretär:<br />

„NGG setzt sich mit Nachdruck für<br />

eine qualitativ hochwertige Ausbildung ein,<br />

die gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet.<br />

Für uns schließt das insbesondere ein,<br />

dass der Service sich in der Küche auskennt<br />

und andersherum. Dafür müssen Auszubildende<br />

auch weiterhin<br />

in allen Bereichen des<br />

Gastgewerbes, zumindest<br />

für einen kurzen Zeitraum,<br />

in ihrer Ausbildung tätig<br />

sein. Allen Bestrebungen<br />

des DEHOGA, durch die<br />

massive Einschränkung<br />

der Ausbildungsdauer die<br />

Qualität der Ausbildung<br />

abzusenken, treten wir<br />

entschieden entgegen! Wir<br />

werden keine Ausbildung<br />

zum Koch „light“ mittragen.<br />

Warum der DEHOGA<br />

Dafür kämpft NGG<br />

NGG befindet sich derzeit in Gesprächen mit<br />

dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverjetzt<br />

in einer Branche, welche händeringend<br />

nach Auszubildenden sucht, die Ausbildung<br />

verschlechtern will, erschließt sich uns<br />

überhaupt nicht.“ Abseits dieser Fragen<br />

bestehe jedoch Einvernehmen über die Notwendigkeit<br />

einer Modernisierung und der<br />

Erarbeitung von bundesweit gültigen Weiterbildungsstandards:<br />

„Für eine gute Zukunft<br />

in den Berufen des Hotel- und Gaststättengewerbes<br />

muss die Ausbildung hochwertig<br />

sein und vernünftig vergütet werden. Dafür<br />

kämpft mit euch gemeinsam die NGG.“<br />

Auch die Ausbildung zur Fachkraft für Systemgastronomie soll modernisiert werden.<br />

Foto: McDonalds Deutschland Inc<br />

Foto: pixelio.de / U. Herbert<br />

Viel Druck, wenig Pausen<br />

Viele junge Beschäftigte stehen enorm unter Druck.<br />

Einen sicheren Arbeitsplatz haben, sich mit<br />

eigenen Ideen einbringen und einer sinnvollen<br />

Aufgabe nachgehen: So wünschen sich<br />

junge Menschen ihren Job. Die Realität sieht<br />

oft anders aus: Viele arbeiten befristet, machen<br />

regelmäßig Überstunden und stehen<br />

enorm unter Druck. Das zeigt eine Sonderauswertung<br />

des DGB-Index Gute Arbeit zur<br />

Arbeitsqualität bei jungen Menschen. Einige<br />

Ergebnisse der Studie im Detail:<br />

•Über ein Viertel der jungen Beschäftigten<br />

unter 35 Jahren arbeitet in atypischen<br />

Beschäftigungsverhältnissen. Bei den unter<br />

25-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte.<br />

•Junge Menschen sind mehr als dreimal so<br />

oft befristet beschäftigt wie ältere.<br />

31 Prozent von ihnen verdienen weniger als<br />

1.500 Euro brutto im Monat.<br />

•52 Prozent der unter 35-Jährigen halten<br />

ihr Einkommen für nicht angemessen. Nur<br />

acht Prozent sind mit ihrem Einkommen voll<br />

zufrieden.<br />

• Vor allem im Gastgewerbe (70,7 Prozent)<br />

und in Gesundheitsberufen (61,8 Prozent)<br />

kommt es zu Belastungen durch nicht<br />

angemessene Einkommen.<br />

•In fast allen Branchen können junge Menschen<br />

keinen oder nur geringen Einfluss auf<br />

die Gestaltung der Arbeitszeit nehmen.<br />

•60,9 Prozent der jungen Beschäftigten machen<br />

regelmäßig Überstunden. Im Schnitt<br />

sind es 4,1 Stunden in der Woche.<br />

• Fast jeder Zweite (47,2 Prozent) arbeitet<br />

zu Zeiten außerhalb des Normalarbeitsverhältnisses,<br />

z.B. in Spät- oder Nachtschichten.<br />

•52 Prozent fühlen sich bei der Arbeit „sehr<br />

häufig“ oder „oft“ gehetzt oder unter<br />

Zeitdruck.<br />

•65,9 Prozent der jungen Beschäftigten sind<br />

in den vergangenen zwölf Monaten krank<br />

zur Arbeit gegangen; 28 Prozent sogar<br />

mehr als zehn Tage.<br />

„Kein Kavaliersdelikt”<br />

Die gute Nachricht: In Betrieben, in denen<br />

es Mitbestimmung gibt, werden die Arbeitsbedingungen<br />

deutlich besser eingeschätzt.<br />

„Arbeitgeber, die auch künftig erfolgreich im<br />

Wettbewerb um Fachkräfte bestehen wollen,<br />

müssen die Erwartungen junger Menschen<br />

ernst nehmen und ihre Arbeitsbedingungen<br />

deutlich verbessern“, so Christoph Schink,<br />

Bundesjugendsekretär der NGG. Dies lege<br />

auch eine aktuelle Auswertung der Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

(BAuA) nahe. Hiernach verzichte jeder<br />

fünfte junge Beschäftigte zwischen 18 und<br />

24 Jahren auch bei Arbeitstagen über sechs<br />

Stunden auf jegliche Pause. Dabei gehört<br />

es zu den Pflichten des Arbeitgebers, darauf<br />

zu achten, dass Pausenzeiten eingehalten<br />

werden. Schink: „Verstöße gegen das<br />

Arbeitszeitgesetz sind kein Kavaliersdelikt.<br />

Den Arbeitgebern drohen hier Geldstrafen<br />

bis zu 15.000 Euro oder Freiheitsstrafen bis<br />

zu einem Jahr.“<br />

Info: jugend.dgb.de/,<br />

www.dgb.de/themen<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6<br />

7


Service<br />

Studieren ohne Abitur<br />

Auch in diesem Jahr bietet die Europäische<br />

Akademie der Arbeit (EAdA) in<br />

Frankfurt am Main ArbeitnehmerInnen die<br />

Chance zu studieren. Ab 1. Oktober 2<strong>01</strong>6<br />

haben sie elf Monate lang die Möglichkeit,<br />

in auch für Gewerkschaften bedeutenden<br />

Bereichen wie Recht und Politik,<br />

Gesellschaft und Organisation, Wirtschaft<br />

und Management sowie Sozialpolitik<br />

fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten zu<br />

erlangen. NGG-Mitglieder, die sich für ein<br />

Studium interessieren und sich mehrere<br />

Jahre ehrenamtlich bei NGG engagiert<br />

sowie bereits Lehrgänge im Bereich<br />

Betriebsverfassung und weitere Fach- und<br />

Spezialseminare besucht haben, können<br />

sich noch bis 31. März 2<strong>01</strong>6 bei NGG um<br />

ein Stipendium bewerben.<br />

Info: NGG-Regionen: www.ngg.net/nggvor-ort/,<br />

www.akademie-der-arbeit.eu<br />

LANDESBEZIRKE<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

19. April 2<strong>01</strong>6 in Oberhausen: Jahresauftaktveranstaltung<br />

„Quo Vadis?“ unter dem<br />

Motto „Arbeit 2020 in NRW“.<br />

Bayern<br />

5./6. April in Herrsching am Ammersee:<br />

Seminar „JAV und Kommunikation“.<br />

6. bis 8. April in Illschwang: Seminar<br />

„Betriebsrat und Tarifvertrag“.<br />

Südwest<br />

14./15. März in Langenau: Branchenseminar<br />

Milch.<br />

INTERNES<br />

60, 65 und 70 Jahre NGG-Mitglied<br />

NGG gratuliert denjenigen, die seit 1956,<br />

1951 und 1946 NGG-Mitglied sind. Die<br />

weiteren Namen werden wir in den nächsten<br />

Ausgaben der „<strong>einigkeit</strong>“ veröffentlichen.<br />

Landesbezirk Nord<br />

Region Süd-Ost-Niedersachsen<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Siegfried Felgenhauer, Horst Goedeke,<br />

Leo Kroh, Georg Kuppe, Wolfgang Otte,<br />

Margot Posmyk, Werner Schacht,<br />

Norbert Spierling, Willi Wilde<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Gerhard Buehrig, Anni Flocke, Horst Giere,<br />

Dieter Haubold, Helmut Müller,<br />

Lothar Pfeiffer,<br />

Axel Pinkepank, Hermann Wittig<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Rudolf Beyer, Friedrich Dierk<br />

Region Bremen-Weser-Elbe<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Hans-Joachim Erdmann, Walter Kahlert,<br />

Helmut Klee, Horst Langner,<br />

Harald Leifholz, Peter Meyer,<br />

Heinrich Mueller, Werner Ochsendorf,<br />

Friedrich Papen, Horst Scharenberg,<br />

Rolf Stefes, Berthold Wackernah<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Hermann Blohme, Uwe Focken,<br />

Herbert Grigoleit, Karl-Heinz Hille,<br />

Klaus Lachmann, Harry Leineweber,<br />

Rolf Luitjens, Werner Rust<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Rudolf Jung, Hans-Guenter Pabst,<br />

Herbert Schwerke, Adelheid Timm<br />

Region Lüneburg<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Dieter Hartmann, Ansis Spons<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Helmut Samson<br />

Region Hannover<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Edgar Hansen, Otto Kettelhut,<br />

Heinz Krämer, Heinz Kreiensen,<br />

Karl Niemann, Erich Schwiuntek,<br />

Eberhard Stasik, Richard Weber,<br />

Werner Wehr, Manfred Wilgeroth<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Rudi Materne, Heinz-Günter Niebrügge,<br />

Rita Pletzer, Alfons Schubert,<br />

Ursula Spitzke, Hannelore Walter,<br />

Karl Werner<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Heinrich Augsten, Harry Behringer,<br />

Guenter Dorn, Ilse Gallwitz,<br />

Erwin Hoppe, Fritz Kappmeier,<br />

Adolf Möhle, Otto Weingarten<br />

Region Heilbronn<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Gertrud-Maria Zimka<br />

Region Oldenburg-Ostfriesland<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Fritz Heidenreich, Gustav Heselmeyer,<br />

Wolfgang Lawrenz, Willi Meenken<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Marianne Böhnke<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Wilfried Maylaender<br />

Ost<br />

5./6. März in Dresden: Frauenwochenendseminar<br />

„Frauen, Migration, Integration -<br />

Aktuelle Entwicklung und Handlungsbedarf“.<br />

9. März in Magdeburg: Seminar: „Entgeltgerechtigkeit,<br />

Chancengleichheit, Vereinbarkeit<br />

von Privatleben und Beruf“<br />

<strong>16</strong>./17. März in Weimar-Legefeld: Seminar<br />

„Gemeinsam gut arbeiten. Aufgaben des<br />

Betriebsrates bei der Integration ausländischer<br />

ArbeitnehmerInnen“.<br />

21./22. März im Bildungszentrum Erkner:<br />

„JAV und Tarifvertrag: Seminar für betriebliche<br />

Interessensvertretungen“.<br />

jungeNGG Ost:<br />

4. bis 6. April in Erfurt: Cocktailseminar<br />

(inkl. Infos zur Ausbildung im Gastgewerbe).<br />

29. April bis 1. Mai in Leipzig und Berlin:<br />

Wochenendseminar zur Geschichte des<br />

1.Mai und anschließend zur Demo.<br />

Info: www.ngg.net/ngg-vor-ort<br />

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8<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6


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widerrufen.<br />

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Unsere Gewerkschaft NGG sucht im Rahmen ihrer Nachwuchsförderung zum <strong>01</strong>.10.2<strong>01</strong>6<br />

Gewerkschaftssekretäre zur Ausbildung (w/m),<br />

die zusammen mit anderen etwas für andere bewegen, mit reflektierten, eigenen Positionen auf andere zugehen und sich für die Werte der<br />

NGG einsetzen möchten.<br />

Auf folgende Aufgaben wirst Du bei uns<br />

systematisch vorbereitet:<br />

• Praxiseinsätze auf den Arbeitsebenen zu<br />

allen relevanten Branchen der NGG<br />

• Gewerkschaftliche Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Beratung von Mitgliedern bei arbeits- und<br />

tarifrechtlichen Bestimmungen<br />

• Organisation und Qualitätssicherung der<br />

Arbeitsabläufe in der NGG-Region<br />

• Vorbereitung und Durchführung von Sitzungen,<br />

Veranstaltungen und Konferenzen<br />

• Zusammenarbeit mit Betriebsräten und<br />

Gremien<br />

• Vorbereitung von und Mitwirkung bei Tarifverhandlungen<br />

• Mitgliederwerbung und -bindung<br />

Du passt zu uns, wenn Du …<br />

• eine abgeschlossene Berufsausbildung,<br />

Berufspraxis und praktische Erfahrungen<br />

in der betrieblichen Interessenvertretung<br />

und/oder<br />

• einen Studienabschluss in Sozial- oder<br />

Humanwissenschaften bzw. einen Abschluss<br />

der Europäischen Akademie der Arbeit<br />

besitzt,<br />

• Erfahrungen mit politischem und sozialem<br />

Engagement oder gewerkschaftlicher (Jugend-)<br />

Arbeit hast und die Ziele der Gewerkschaftsbewegung<br />

teilst.<br />

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Wir freuen uns auf passende Bewerbungen<br />

ausschließlich per Mail, insbesondere von<br />

Frauen. Sende uns bitte Deine aussagekräftigen<br />

Bewerbungsunterlagen bis zum 24.<br />

März 2<strong>01</strong>6 an: hv.personal@ngg.net<br />

„Man sollte brennen für die Sache“<br />

Gewerkschaftssekretär/in kann man lernen:<br />

Derzeit gibt es bei NGG 17 GewerkschaftssekretärInnen<br />

zur Ausbildung. Wir haben zwei<br />

von ihnen befragt: Adnan Kandemir (29) aus<br />

Herne, derzeit in den NGG-Regionen Nordrhein<br />

und Ruhrgebiet, wird seine Ausbildung<br />

im April abschließen, Christin Stampehl (30)<br />

aus Schwerin, derzeit NGG-Region Rosenheim-Oberbayern,<br />

hat ihre im Oktober 2<strong>01</strong>5<br />

begonnen.<br />

Was gefällt dir an der Ausbildung/am Beruf<br />

des Gewerkschaftssekretärs?<br />

Christin: Es ist so abwechslungsreich.<br />

Man<br />

muss schnell reagieren<br />

und sich immer wieder<br />

auf neue Situationen<br />

und Menschen einstellen.<br />

Jeder Tag ist eine<br />

neue Herausforderung:<br />

Christin Stampehl<br />

Das gefällt mir.<br />

Adnan: Für mich ist das kein Beruf, sondern<br />

eine Berufung. Das habe ich schon gemerkt,<br />

als ich während meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften<br />

nebenbei bei Burger<br />

King gejobbt habe. Da musste ich mich einfach<br />

gegen die Willkür unseres Arbeitgebers<br />

stark machen und dort einen Betriebsrat<br />

gründen. Vorher konnte ich da nicht weggehen.<br />

Das hat mit Leidenschaft, aber auch mit<br />

Foto: NGG<br />

Verantwortung zu tun. Und damit, dass man<br />

sieht, dass man etwas bewirken kann. Den<br />

Betriebsrat gibt es übrigens immer noch und<br />

zu den alten Kolleginnen und Kollegen habe<br />

ich auch noch Kontakt.<br />

Was ist dir aufgefallen?<br />

Adnan: Ich fand es<br />

sehr sinnvoll und<br />

bereichernd, dass man<br />

verschiedene NGG-<br />

Regionen kennenlernt.<br />

Ich hätte nicht erwartet,<br />

dass Regionen und<br />

Menschen so unterschiedlich<br />

ticken können.<br />

Das ist sicherlich<br />

Adnan Kandemir<br />

nicht nur eine Frage der Mentalität, sondern<br />

auch der Branchen, mit denen man es zu tun<br />

hat. Ansonsten: Man reist sehr viel während<br />

der Ausbildung: Familie und Freunde müssen<br />

da ein wenig zurückstecken. Darüber muss<br />

man sich im Klaren sein.<br />

Welche Erfahrungen und Fähigkeiten sollte<br />

man mitbringen?<br />

Christin: Ich bin gelernte Verwaltungsfachangestellte<br />

und habe lange im Callcenter<br />

gearbeitet. Ich bin es gewohnt, viel mit<br />

Menschen zu sprechen. Aber das Wichtigste<br />

ist: Man sollte brennen für die Sache.<br />

Ohne Überzeugung bringt das alles nichts.<br />

Foto: NGG<br />

Ohne uns Gewerkschaften wird die Schere<br />

zwischen Arm und Reich immer größer.<br />

Man braucht daher auch einen großen Sinn<br />

für Gerechtigkeit. Der hat mich auch als<br />

Ehrenamtliche im Betriebsrat des Callcenters<br />

immer angetrieben. Und man braucht<br />

Humor. Das hilft einem, manchmal auch<br />

Galgenhumor. Und man muss sich darauf<br />

vorbereiten, dass man auch scheitern kann.<br />

Dann heißt es: Nicht den Kopf in den Sand<br />

stecken, sondern Sand abschütteln, Krone<br />

richten und weitergehen! Einfach versuchen,<br />

andere Lösungen zu finden.<br />

Adnan: Man muss Solidarität leben und<br />

selber davon überzeugt sein. Das darf<br />

nicht aufgesetzt sein. Außerdem sollte man<br />

kontaktfreudig sein, offen, tolerant und<br />

leistungsbereit.<br />

Welche Eigenschaft zeichnet dich besonders<br />

aus?<br />

Adnan: Ich denke, ich verfüge über ein gutes<br />

Zeitmanagement und habe starke Nerven.<br />

Christin: Ein unerschütterliches positives<br />

Denken. Man könnte auch sagen: Ich bin<br />

eine Idealistin mit Realitätssinn. Ich muss<br />

ein Ziel haben und daran glauben, sonst bin<br />

ich nicht glaubwürdig und überzeugend.<br />

10<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6


INTERNES<br />

Abführung von Aufsichtsratstantiemen<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>4<br />

PERSONALIEN<br />

Julia Grimme und Falk Alexander Schirmacher<br />

sind seit 1. Januar 2<strong>01</strong>6 als Referatsleiterin<br />

bzw. -leiter in der Rechtsabteilung der NGG-<br />

Hauptverwaltung in Hamburg tätig.<br />

NGG-Mitglieder, die ein Aufsichtsratsmandat<br />

wahrnehmen, sind nach NGG-Beschlusslage<br />

verpflichtet, einen Teil ihrer Aufsichtsratsvergütung<br />

an die Hans-Böckler-Stiftung abzuführen.<br />

Die Höhe des Abführungsbetrages<br />

richtet sich für die im Jahr 2<strong>01</strong>4 erhaltenen<br />

Aufsichtsratsvergütungen nach der in 2005<br />

beschlossenen Richtlinie des DGB-Bundesausschusses:<br />

• Von den Bruttobeträgen der Aufsichtsratsvergütung<br />

sind bei Vergütungen bis zu 3.500<br />

Euro im Jahr zehn Prozent des Bruttobetrages<br />

abzuführen. Für stellvertretende<br />

Aufsichtsratsvorsitzende liegt die Grenze bei<br />

5.250 Euro.<br />

• Übersteigt die Vergütung die oben genannten<br />

Grenzwerte, sind von den darüber liegenden<br />

Vergütungsbestandteilen 90 Prozent<br />

abzuführen.<br />

• Hauptamtliche GewerkschaftsvertreterInnen<br />

führen ihre gesamten Aufsichtsratsvergütungen<br />

ab.<br />

NGG veröffentlicht nachstehend die Namen<br />

derjenigen KollegInnen, die Aufsichtsratstantiemen<br />

an die Hans-Böckler-Stiftung<br />

oder an das Bildungszentrum Oberjosbach<br />

gespendet haben.<br />

Dieser Veröffentlichung liegen grundsätzlich<br />

ausschließlich Spendeneingänge zugrunde,<br />

die im Kalenderjahr 2<strong>01</strong>4 eingegangen sind.<br />

NGG bittet um Verständnis, dass spätere<br />

Zahlungseingänge erst bei der nächsten<br />

Veröffentlichung berücksichtigt werden.<br />

Spenden an andere – außer den beiden<br />

genannten - Einrichtungen müssen bei der<br />

Veröffentlichung außer Betracht bleiben,<br />

da NGG keine entsprechenden Daten zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Laut Beschluss des NGG-Gewerkschaftstags<br />

von 1994 weisen wir nicht die konkreten<br />

Spendenbeträge aus. Die SpenderInnen werden<br />

entsprechend der Höhe der von ihnen<br />

geleisteten Abführungsbeträge fünf Kategorien<br />

zugeordnet.<br />

Kategorie 1: bis 1.022,58 €<br />

Kategorie 2: 1.022,59 € - 2.556,46 €<br />

Kategorie 3: 2.556,47 € - 5.112,92 €<br />

Kategorie 4: 5.112,93 € -10.225,84 €<br />

Kategorie 5: über 10.225,84 €<br />

Kategorie 1:<br />

Edmund Berger, Wolfgang Haaf, Claudia Haselier,<br />

Gabriele Hartl, Frank Heinz, Claudia<br />

Huber, Ernst Ingber, Wolfgang Lorse, Volker<br />

Mattke, Kerstin Meißner, Jürgen Reitz, Dieter<br />

Richter, Korbinian Roider, Ralf Wetzel<br />

Kategorie 2:<br />

Gudrun Feldmann, Claudia Gutjahr, Wilfried<br />

Pälmer, Henk Jan van Ostrum,<br />

Kategorie 3:<br />

Jens Bujok, Hubert Jäger, Viviane Lodewyckx,<br />

Polihronis Raptis, Nadine Seidemann,<br />

Carla Strube<br />

Kategorie 4:<br />

Johan Botella, Udo Eckhoff, Reiner Eich,<br />

Susanne Ferschl, Eberhard Immel, Thomas<br />

Krause, Sabine Schwarzer, Gerd Siewert,<br />

Meyk Wendekamm, Andreas Zorn<br />

Kategorie 5:<br />

Ute Funk, Herbert Markus, Franz Morgret,<br />

Matthias Müller, Ronny Schreiber, Franz Rudolf<br />

Vogel, Reinhard Vogel, Rolf Wiederhold<br />

Folgende hauptamtliche KollegInnen haben<br />

ihre Aufsichtsratsvergütungen zu 100 Prozent<br />

abgeführt:<br />

Freddy Adjan, Sylvia Artzen, Thomas Bernhard,<br />

Mohamed Boudih, Ernst Busch, Peter-<br />

Martin Cox, Arno Fischer, Thomas Gauger,<br />

Herbert Grimberg, Michael Grundl, Claus-<br />

Harald Güster, Hans Hartl, Micha Heilmann,<br />

Uwe Hildebrandt, Dirk Himmelmann, Elmar<br />

Jost, Silke Kettner, Jürgen Klitzschmüller,<br />

Ina Korte-Grimberg, Werner Kraupner, Gerd-<br />

Joachim Langecker, Bernd Maiweg, Franz-<br />

Josef Möllenberg, Sabine Möller, Jörg Most,<br />

Dieter Nickel, Birgit Pitsch, Michaela Rosenberger,<br />

Regina Schleser, Peter Schmidt, Dieter<br />

Schormann, Klaus Schroeter, Ernst-Oliver<br />

Schulte, Petra Schwalbe, Burkhard Siebert,<br />

Anke Siedentop, Peter Störling, Christian<br />

Wechselbaum, Birgit Weiland, Conny Weißbach,<br />

Guido Zeitler<br />

Mario Bauer arbeitet seit 1. Januar als<br />

Geschäftsführer der NGG-Region Baden-<br />

Württemberg-Süd, Hartmut Zacher als<br />

Geschäftsführer der Region Stuttgart.<br />

Am 1. Februar hat Dirk Stockfisch seine<br />

Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär in der<br />

NGG-Region Rosenheim-Oberbayern aufgenommen.<br />

Diana Hafke, Gewerkschaftssekretärin, ist<br />

am 1. Januar von der NGG-Region Nordrhein<br />

in die Region Aachen gewechselt.<br />

Kilian Marius Krumm ist seit 1. Januar als<br />

Projektsekretär (Jugend) im NGG-Landesbezirk<br />

Südwest tätig.<br />

Paul Stüber wurde am 1. Januar als Jugendsachbearbeiter<br />

in der Region Rhein-Main<br />

übernommen.<br />

Bereits zum 1. Dezember 2<strong>01</strong>5 haben<br />

folgende KollegInnen ihre Tätigkeit bei NGG<br />

aufgenommen:<br />

Olaf Klenke als Landesbezirkssekretär im<br />

Landesbezirk Ost, Florian Sosnowski als<br />

Projektsekretär in der NGG-Region Magdeburg.<br />

Als Gewerkschaftssekretär/in arbeiten<br />

innerhalb des Landesbezirks Nord Jörg<br />

Bertling und in der Region Darmstadt Birgit<br />

Glöckner, zuvor Region Rhein-Main.<br />

WIR GRATULIEREN<br />

Wilfried Pälmer, Mitglied im NGG-Hauptvorstand,<br />

60 Jahre; Petra Selchow, Mitglied<br />

im NGG-Beirat, 60 Jahre; Peter Mogga, Geschäftsführer<br />

der Region Aachen, 60 Jahre;<br />

Dieter Schormann, Gewerkschaftssekretär<br />

im Landesbezirk Nordrhein-Westfalen, 60<br />

Jahre; Anke Siedentop, Gewerkschaftssekretärin<br />

in der Region Süd-Ost-Niedersachsen,<br />

60 Jahre; Franz-Xaver Betz,<br />

ehemaliger Geschäftsführer der Region<br />

Rosenheim-Oberbayern, 75 Jahre; Klaus<br />

Jessolat, ehemaliger Vorstandssekretär<br />

in der NGG-Hauptverwaltung, 65 Jahre;<br />

Heinz Mumme, ehemaliger Referatsleiter in<br />

der NGG-Hauptverwaltung, 95 Jahre; Jörg<br />

Lindner, ehemaliger Referatsleiter in der<br />

NGG-Hauptverwaltung, 70 Jahre.<br />

WIR TRAUERN<br />

Otto Hackmack, ehemaliges Mitglied im<br />

Geschäftsführenden Hauptvorstand, gestorben<br />

am 19. Februar 2<strong>01</strong>6 im Alter von 94 Jahren.<br />

<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6 11


Menschen<br />

machen<br />

sich stark!<br />

INTERNATIONALES<br />

Für Weltoffenheit<br />

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“<br />

Mit diesem Satz aus Artikel 1 des Grundgesetzes<br />

beginnt der gemeinsame Aufruf<br />

einer breiten Allianz gesellschaftlicher und<br />

religiöser Gruppen, die Mitte Februar 2<strong>01</strong>6<br />

gegründet wurde. Teil der „Allianz für Weltoffenheit,<br />

Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat<br />

- gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit<br />

und Gewalt" sind unter anderem der<br />

Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und<br />

der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA), die Evangelische und<br />

die Katholische Kirche und der Koordinationsrat<br />

der Muslime. Michaela Rosenberger,<br />

NGG-Vorsitzende: „Das ist ein starkes und<br />

leider nötiges Signal. In den letzten Wochen<br />

wurde die öffentliche Diskussion um die in<br />

Deutschland schutzsuchenden Menschen<br />

zunehmend von denen bestimmt, die wenig<br />

Interesse an einer Lösung der anstehenden<br />

Aufgaben haben. Jede Stimme für Weltoffenheit,<br />

Humanität und für eine sachliche,<br />

lösungsorientierte Debatte ist wichtig!“<br />

Info: www.allianz-fuer-weltoffenheit.de<br />

Warum brauchen wir Europa?<br />

Der Zusammenhalt in Europa - und damit<br />

auch der Garant für ein friedliches Zusammenleben<br />

- scheint zu bröckeln. Warum es<br />

- ungeachtet der Un<strong>einigkeit</strong> in der Flüchtlingspolitik<br />

- einen Rückfall zu innereuropäischen<br />

Grenzzäunen und in nationale<br />

Egoismen nicht geben darf, erklärt Peter<br />

Schmidt, bei NGG zuständig für Europa und<br />

Internationales: „Wir sollten Europa nicht<br />

grundsätzlich in Frage stellen, sondern mit<br />

dafür kämpfen, dass sowohl das Wohl von<br />

Flüchtlingen als auch die soziale Sicherheit<br />

und die Rechte von Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmern in Europa gewährleistet<br />

werden.<br />

In einer Welt, in der immer mehr Wirtschaftsräume<br />

zusammenwachsen und stärker<br />

werden - wie in Lateinamerika der gesamte<br />

amerikanische Kontinent, Asien (insbesondere<br />

China) oder Afrika - ist nur mit Europa<br />

ein politisches und wirtschaftliches Gegengewicht<br />

möglich. Mit einer europäischen<br />

Kleinstaaterei wäre jedes Land unterlegen.<br />

Selbst das wirtschaftlich starke Deutschland<br />

hätte keine Chance, sich z.B. in Handelsabkommen<br />

durchzusetzen. Deutschland ist<br />

zwar Exportweltmeister, ist aber gerade deshalb<br />

auf ein funktionierendes Europa angewiesen.<br />

Nach wie vor geht der größte Teil der<br />

Exporte nach Europa. Zerfiele es, hätte dies<br />

unvorhersehbare Auswirkungen auf unsere<br />

Wirtschaft und damit den Wohlstand. Eine<br />

aktuelle Studie zeigt, dass allein Deutschland<br />

bei einer dauerhaften Wiedereinführung<br />

innereuropäischer Grenzkontrollen bis<br />

zum Jahr 2025 Verluste von mindestens 77<br />

Milliarden Euro zu befürchten hätte, wenn<br />

die Preise für Importgüter um ein Prozent<br />

steigen sollten. EU-weit werden sogar 470<br />

Milliarden Euro Verluste veranschlagt. Dies<br />

wiederum würde Millionen von Arbeitsplätzen<br />

gefährden. Auch deshalb brauchen wir<br />

Europa!“<br />

Foto: jef<br />

SOLIDARITÄTSFONDS<br />

Aus dem Solidaritätsfonds für internationale<br />

gewerkschaftliche Arbeit unterstützt<br />

die NGG verfolgte GewerkschafterInnen<br />

und ihre Familien. In besonderen Notfällen<br />

gibt es auch direkt Hilfe für die gewerkschaftliche<br />

Arbeit. Bitte helft mit<br />

und überweist eine Geldspende auf unser<br />

NGG-Konto:<br />

Vom 1. bis 7. Februar 2<strong>01</strong>6 haben sich die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) mit fiktiven Grenzkontrollen und symbolischen<br />

Grenzeinreißungen in Deutschland und ganz Europa für offene Binnengrenzen und damit für Reisefreiheit und<br />

grenzüberschreitende Arbeitnehmerfreizügigkeit stark gemacht. Info: www.jef.de<br />

SEB-Bank AG<br />

IBAN: DE86 20<strong>01</strong> <strong>01</strong>11 1132 026600<br />

BIC: ESSEDE5F200<br />

Kennwort: Solidaritätsfonds für<br />

internationale gewerkschaftliche Arbeit<br />

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<strong>einigkeit</strong> 1 /2<strong>01</strong>6

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