HÖR
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<strong>HÖR</strong><br />
SPIEL &<br />
Sonderausgabe<br />
FEATURE<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
Januar – Juni 2016
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Deutschlandradio<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Raderberggürtel 40, 50968 Köln<br />
Tel. 0221.345- 0<br />
deutschlandradio.de<br />
Verantwortlich<br />
Dr. Eva Sabine Kuntz (v.i.S.d.P.)<br />
Carsten Zorger, Dr. Helmut Buchholz<br />
Redaktion<br />
Brigitte Vankann (Deutschlandradio Service GmbH)<br />
Konzept, Design und Umsetzung<br />
I like Berlin<br />
Cover<br />
Motiv: Steffen Lenk<br />
Steffen Lenk, Ohne Titel, 2010<br />
Ölfarbe auf Leinwand, 40 x 50 cm<br />
Druck<br />
Eversfrank Preetz<br />
Steffen Lenk<br />
geboren 1976 in Offenburg, lebt in Berlin<br />
Ausbildung<br />
Bestellung der Broschüre und Fragen zum Programm<br />
Hörerservice<br />
Tel. 0221.345-1831<br />
Fax 0221.345-1839<br />
Hoererservice@deutschlandradio.de<br />
Infos und Frequenzen<br />
deutschlandradio.de<br />
2007 Kunstpreis des Kunstvereins Freiburg<br />
2006 Graduiertenstipendium Baden-Württemberg für Frankreich<br />
2003 Meisterschüler bei Prof. Günter Umberg, Preisträger der Akademie<br />
1998 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei<br />
Silvia Bächli, Ernst Caramelle, Günter Umberg<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
2015 Train Hard – Fight Easy, Galerie Anke Schmidt, Köln<br />
Leif Trenkler Indian Sky / Steffen Lenk Kuckucksei,<br />
Katz Contemporary, Zürich (Schweiz)<br />
2013 nichts für ungut – nothing for ungood, Galerie Diane Kruse,<br />
Hamburg<br />
2012 Lenk statt Penk, Galerie Schmidt Maczollek, Köln<br />
2010 Vom Fachmann für Kenner, Katz Contemporary, Zürich (Schweiz)<br />
Horizontales Gewerbe, Warehouse Galerie Schmidt Maczollek,<br />
Köln, mit Nils Arndt<br />
Im Banne von El Lenk, Tinderbox Contemporary Art, Hamburg<br />
2006 Schluss mit lustig, Galerie Schmidt Maczollek, Köln<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
2014 Works on Paper 1963 – 2013, Galerie Anke Schmidt, Köln<br />
2013 My Kind of Disneyland, an exhibition of Steffen Lenk,<br />
Märkisches Museum, Witten, mit Tatjana Doll, Pia Fries,<br />
Gajin Fujita, Steffen Lenk, Fabian Marcaccio, Richard Allen<br />
Morris, Wilhelm Mundt, David Reed, Tinka Stock, Gert und<br />
Uwe Tobias, Günter Umberg und Stefan Wieland<br />
2012 It’s only Malerei but I like it, an exhibition of Steffen Lenk,<br />
Kunstverein Offenburg, Offenburg, mit Jo Dickreiter, Tatjana Doll,<br />
Fabian Marcaccio, Pia Fries, Richard Allen Morris, David Reed,<br />
Gert und Uwe Tobias, Stéphane Zaech<br />
2011 itsy bitsy spider, Galerie Schmidt Maczollek, Köln<br />
If we cannot free ourselves, we can free our vision, oqbo, Berlin<br />
2010 Die Sammlung Freunde der Bildenden Kunst, Kulturwerk T66,<br />
Freiburg<br />
c/o. Werke aus der Sammlung Columbus, Columbus Art<br />
Foundation, Ravensburg<br />
2008 Sammlung Rolf Ricke, Villa Merkel, Esslingen<br />
2005 Rundlederwelten, Martin Gropius-Bau, Berlin<br />
Redaktion<br />
Radiokunst/Wortproduktion<br />
Abteilungsleitung: Stefanie Hoster<br />
Hörspiel: Ulrike Brinkmann<br />
Freispiel: Barbara Gerland<br />
Kriminalhörspiel: Torsten Enders<br />
Klangkunst: Marcus Gammel<br />
Tel. 030.85 03-55 75<br />
Feature: Katrin Moll, Dr. Ingo Kottkamp<br />
Tel. 030.85 03-55 76
lIeBe <strong>HÖR</strong>eRINNeN<br />
uND <strong>HÖR</strong>eR,<br />
quadratisch, praktisch, gut – so haben wir Ihnen seit 1994 das<br />
Hörspiel- und Feature-Programm des Deutschlandradio vorgestellt.<br />
Alle drei Monate gab es auf 20 x 20 cm eine umfassende<br />
Vorschau auf gut 50 Stunden Radio. Nun erscheint unsere<br />
Broschüre in neuem Gewand: größeres Format, frisches Layout,<br />
mehr Platz für Bilder, gleichbleibende Übersichtlichkeit.<br />
So bekommen Sie ab sofort sechs Monate Programm auf einmal<br />
in die Hand. Zum Umschalten zwischen den Schwesterprogrammen<br />
Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk<br />
bitte einfach das Heft wenden.<br />
Dieser Neustart geht einher mit einem schrittweisen Update<br />
unserer Online-Präsenz. Wichtigster Fortschritt: Ab Januar<br />
gibt es ausgewählte Stücke auch zum Download auf unserer<br />
Webseite deutschlandradiokultur.de<br />
Hinter diesem neuen Auftritt steckt wie gehabt unsere vielfach<br />
preisgekrönte Palette mit Radiokunst aller Couleur:<br />
International vernetzt sind wir alle. Aber in der Klangkunst<br />
kann man am besten hören, wie global Künstler heute arbeiten<br />
– auch live beim ›Art’s Birthday‹ am 17.1. in Leipzig und<br />
vom 29.1. bis 7.2. beim CTM Festival in Berlin.<br />
Das Hörspiel am Sonntag schließlich ist eine der letzten<br />
Radio bühnen für die abendfüllende Form mit berühmten<br />
Schauspielern und Regisseuren, für moderne Klassiker und<br />
solche, die es werden wollen. In der offenen, innovativen<br />
Langzeitreihe ›Kunststücke‹ verschmelzen Hörspiel, Kunst,<br />
Musik, Essay, dokumentarische Formen und Performance zu<br />
einem hybriden Hörabenteuer. Im Januar mit dem Sechsteiler<br />
›Auf dem Turm‹ von Gert Hofmann.<br />
Wir freuen uns auf Ihre offenen ohren!<br />
In der Nacht von Sonntag auf Montag bietet Freispiel alternative<br />
Erzählformen, Cross-overs zwischen Dokumentarischem<br />
und Fiktionalem und den Hörspielanschluss an die aktuelle<br />
Theaterszene. Am 18.1. beispielsweise mit einem komödianti-<br />
schen Verwirrspiel des Autors und Regisseurs Michel Decar:<br />
›Jenny Jannowitz‹.<br />
Am Montagabend sendet das Kriminalhörspiel<br />
nicht nur Ermittlerkrimis im Tatort-Stil,<br />
sondern ein ungewöhnlich breites Spektrum:<br />
vom literarischen Krimi über die Groteske bis<br />
zu spannenden Fällen, deren Spuren in die<br />
Geschichte führen und Vergangenheit als Teil<br />
der Gegenwart begreifen. Auf der größten Baustelle<br />
Europas, die als Millionengrab Schlagzeilen<br />
macht, spielt die Kriminalkomödie ›Rolltreppen<br />
ins Nichts‹, die wir am 11.4. ursenden.<br />
Im künstlerischen Feature bringen etablierte<br />
Featuremacher und junge Talente die Wirklichkeit<br />
mit ihrer individuellen ästhetischen Handschrift<br />
zum Klingen: poetisch, persönlich, nah<br />
am Thema und an den Menschen. In diesem<br />
Halbjahr blicken wir mit Schwerpunktreihen<br />
nach Osteuropa und auf die deutsche Provinz.<br />
Redaktion Radiokunst/Wortproduktion<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
Band mit Geräuschen<br />
Das Mittwochshörspiel bietet Wiederentdeckungen<br />
und neue Ästhetik, Literaturbearbeitungen und<br />
Originalstoffe – ein Museum und ein Labor zugleich<br />
und immer der Unterhaltung auf höchstem Niveau<br />
verpflichtet. In diesem Halbjahr besonders zu empfehlen:<br />
Honoré de Balzac mit dem 1971 produzierten<br />
Sechsteiler ›Verlorene Illusionen‹ und mit der ligen Ursendung ›Eugénie<br />
dreitei-<br />
Grandet‹.<br />
© Anke Beims<br />
1
»Because I love it«<br />
©Hans Goedeke<br />
Gastbeitrag<br />
Radioteatro<br />
Von Michel Decar<br />
Ich stehe auf der Dachterrasse des Hyatt Hotels in Downtown Montreal und<br />
trinke übermäßig viel französische Orangenlimonade aus der Dose, da die<br />
französische Limonadenfirma genau wie das Hotel Sponsoren des ›Festival<br />
des Films du Monde‹ sind, zu dem ich in diesem Jahr mit einem Kurzfilm<br />
eingeladen bin.<br />
Weil Montreal im kanadischen Bundesstaat Quebec liegt, wird dort nicht nur<br />
Englisch, sondern vor allem Französisch gesprochen, und weil es eben ein<br />
sehr internationales Filmfestival ist, sind auf der Dachterrasse des Hotels<br />
noch acht bis 17 weitere Sprachen in Gebrauch, als ich mir gerade die nächste<br />
Gratis-Limonade vom Limonadenstand hole.<br />
Während die Sonne hinter dem Business District untergeht und sich der<br />
kanadische Sommer gar nicht mal so kalt anfühlt, komme ich mit dem chilenischen<br />
Regisseur Nemo Arancibia ins Gespräch, wobei das Wort Gespräch<br />
etwas übertrieben ist, denn Arancibia spricht kaum Englisch und ich sehr<br />
schlecht Spanisch. Als er mich fragt, ob ich schon an einem neuen Film<br />
arbeite, versuche ich ihm zu erklären, dass ich gerade dabei bin ein ›radio<br />
play‹ zu schreiben und ernte verständnislose Blicke. Also probiere ich es mit<br />
dem Begriff ›radio drama‹, der ebenfalls nicht die gewünschte Wirkung erzielt,<br />
und beginne mit Händen und Füßen zu erklären, was ein Hörspiel ist.<br />
»Look, it’s like a film without pictures! Una pelicula sin ojos«, sage ich<br />
und deute auf meine Ohren.<br />
»Without pictures? But why?«<br />
»So you can listen on the radio. It’s like a theatre in your head.«<br />
»Ah!«, sagt er endlich und nickt, als habe er verstanden, was ich die ganze<br />
Zeit versucht hatte zu erklären, und sagt wieder: »But why?« Und ja, warum<br />
eigentlich, denke ich, als ich einen langen Schluck aus meiner Limonadendose<br />
nehme, um nicht antworten zu müssen, warum mache ich Filme ohne<br />
Bilder, Theater ohne Theater, warum eigentlich? Und ich würde jetzt gerne<br />
etwas Schlaues sagen über die Geschichte, die Theorie oder die Idee des<br />
Mediums. Über den Zusammenhang von Klang, Schall und Spiel. Oder wenigstens<br />
etwas über die Bewegung von Wellen, Funken und den Kosmos.<br />
Aber ich sage nur: »Because I love it.«<br />
Und Nemo Arancibia schüttelt mir die Hand, als ob er mir zu etwas gratulieren<br />
würde, und dann lachen wir und stoßen mit unseren Limonadendosen<br />
gegeneinander.<br />
Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, Autor und Regisseur. Er erhielt 2012 im<br />
Rahmen des Berliner Theatertreffens den Förderpreis für neue Dramatik für das<br />
Theaterstück ›Jonas Jagow‹ sowie 2014 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker<br />
für das Theaterstück ›Jenny Jannowitz‹. Das Hörspiel ›Jenny Jannowitz‹ wird im<br />
Freispiel im Deutschlandradio Kultur am 18. Januar urgesendet.<br />
2
DeutscHlaNDRaDIo<br />
KultuR<br />
JaNuaR 2016<br />
MEHR -<br />
TEILER<br />
›Auf dem Turm‹<br />
MEHR -<br />
TEILER<br />
›Verlorene<br />
Illusionen‹<br />
Ursendung:<br />
Freitag<br />
0.05 Uhr<br />
Klangkunst<br />
1. Januar 18.30 uhr<br />
sondertermin Neujahr<br />
auf dem turm (1/6)<br />
Hörspiel von Gert Hofmann<br />
Ein Ehepaar auf Urlaubsreise<br />
durch Sizilien. Sie ist ungewollt<br />
schwanger, er erwägt<br />
heimlich die Trennung.<br />
RIAS Berlin 1983<br />
8. Januar<br />
Dadaphon. Hommage à<br />
Dada. Von Paul Pörtner<br />
»Was Dada ausmacht, ist Lebendigkeit«<br />
– unter diesem<br />
Motto gestalten Paul Pörtner<br />
und Manfred Niehaus 1974<br />
ihre Dada-Revue.<br />
WDR 1974<br />
15. Januar<br />
affentheurlich Naupen ge heurliche<br />
Geschicht klitterung<br />
Von Reinhold Friedl<br />
Dada avant la lettre, das sind<br />
die Sprachspiele des frühneuhochdeutschen<br />
Schriftstellers<br />
Johann Fischart.<br />
DKultur 2015<br />
22. Januar<br />
art’s Birthday 1<br />
Unter dem Motto ›100 Jahre<br />
Dada‹ feiert die Klangkunstredaktion<br />
den Geburtstag<br />
der Kunst.<br />
DKultur 2015/16<br />
29. Januar<br />
art’s Birthday 2<br />
Eine Auswahl der schönsten<br />
Geburtstagsgeschenke.<br />
DKultur 2015/16<br />
samstag<br />
18.05 Uhr<br />
Feature<br />
2. Januar<br />
Grandhotel für alle!<br />
Von Marianne Weil<br />
So etwas gab es noch nie:<br />
Flüchtlinge, Künstler und<br />
Hotelgäste unter einem<br />
Dach.<br />
9. Januar<br />
vaterhunger<br />
Von Manuel Gogos<br />
Der Sohn reist in die<br />
griechische Heimatstadt<br />
des verstorbenen Vaters.<br />
16. Januar<br />
Kriegsalbum<br />
Von Mattaei/Kipfmüller/Janek<br />
›Kriegsalbum‹ sammelt<br />
Erlebnisse deutscher Kriegsheim<br />
kehrer<br />
23. Januar<br />
Der teufel hat Ärger<br />
Von Jörn Klare<br />
Joshua Blahyi kämpfte als<br />
Warlord in Liberia mit unvorstellbarer<br />
Brutalität. Heute<br />
will er sich gewandelt haben.<br />
30. Januar<br />
Heimat der Mutigen<br />
Von Dieter Wulf<br />
Whistleblowing in den<br />
USA oder Warum Edward<br />
Snowden fliehen musste.<br />
DKultur 2014<br />
WDR 2015<br />
RBB 2014<br />
NDR/WDR 2015<br />
BR/HR 2014<br />
sonntag<br />
18.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
3. Januar<br />
auf dem turm (2/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Wegen einer Autopanne<br />
strandet das Paar im ärmlichen<br />
und seltsam morbiden<br />
Dorf D. Ein Kustode wird<br />
zum Fremdenführer.<br />
RIAS Berlin 1983<br />
10. Januar<br />
auf dem turm (3/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Auf dem Weg zum Turm,<br />
der Touristenattraktion,<br />
erfährt das Paar verstörende<br />
Geschichten über den Ort<br />
und seine Einwohner.<br />
RIAS Berlin 1983 3<br />
17. Januar<br />
auf dem turm (4/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Ein Wasserturm, weder alt<br />
noch schön noch besonders<br />
hoch. Welche Art Veranstaltung<br />
soll hier vor Publikum<br />
stattfinden?<br />
RIAS Berlin 1983<br />
24. Januar<br />
auf dem turm (5/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Ein Junge balanciert auf der<br />
Brüstung des Turms. Er<br />
ist der schönste Junge aus<br />
dem Ort.<br />
RIAS Berlin 1983<br />
31. Januar<br />
auf dem turm (6/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Das Kind ist vom Turm<br />
gefallen. Den Trauerzug<br />
dürfte man auf keinen Fall<br />
verpassen, so der Kustode.<br />
RIAS Berlin 1983<br />
Montag<br />
0.05 Uhr<br />
Freispiel<br />
Montag<br />
21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
4. Januar<br />
la vie en rose<br />
Hörspiel von Tom Heithoff<br />
Der Held lebt seit zwanzig<br />
Jahren nicht eigentlich in,<br />
sondern gegen Paris – und<br />
doch bleibt er Optimist.<br />
Autorenproduktion 2014<br />
4. Januar<br />
schlafe mein Kindchen<br />
Von Charlotte Armstrong<br />
Schein und Sein: Die<br />
psychisch kranke Nell<br />
als Kindermädchen.<br />
WDR 2012<br />
11. Januar<br />
ein Regenschirm<br />
für diesen tag<br />
Hörspiel von W. Genazino<br />
Erlebnisse eines Flaneurs<br />
und Denkers mit geringem<br />
gesellschaftlichen Nutzwert<br />
RBB 2014<br />
11. Januar<br />
teufelsfrucht<br />
Von Tom Hillenbrand<br />
Ein toter Gastrokritiker,<br />
gewissenlose Lebensmittelkonzerne<br />
und egomanische<br />
Fernsehköche.<br />
DKultur 2013<br />
18. Januar<br />
Jenny Jannowitz<br />
Hörspiel von Michel Decar<br />
Die Dinge in Karlo Kollmars<br />
Leben geraten merkwürdig<br />
durcheinander, doch Karlo<br />
ist flexibel.<br />
DKultur 2015<br />
18. Januar<br />
Die umarmung<br />
Von Martin Gülich<br />
Dolf, Gehilfe in der Pathologie,<br />
sammelt Schmetterlinge<br />
und verliebt sich in eine<br />
Frau, deren Zeichen er nicht<br />
versteht.<br />
SWR 2014<br />
25. Januar<br />
Kurzstrecke 46<br />
Kurz, ungewöhnlich und<br />
kürzer als 20 Minuten:<br />
Autorenproduktionen aus<br />
Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />
werden diskutiert.<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
25. Januar<br />
Gaslicht<br />
Von Patrick Hamilton<br />
Wird Bella geisteskrank<br />
wie ihre Mutter? Was treibt<br />
Ehemann Jack in diesem<br />
dunklen Haus mit ihr?<br />
SFB 1966<br />
›Auf dem Turm‹, Psycho<br />
Krimi 1., 3., 10., 17., 24. und<br />
31. Januar<br />
Mittwoch<br />
0.05 Uhr<br />
Feature<br />
Mittwoch<br />
21.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
6. Januar<br />
P=Phi von a B Gamma<br />
Von Eisenmann/Butzmann<br />
Der Schulden-kapitalismus<br />
verlangt nach einer radiophonen<br />
Antwort: dem Schuldenwiderstands-oratorium.<br />
SWR/DKultur/NDR 2015<br />
6. Januar<br />
verlorene Illusionen 1/6<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Lucien Chardon, ein armer<br />
Dichter aus Angoulême:<br />
jung, schön, begabt und<br />
halb von Adel.<br />
HR/WDR 1971<br />
13. Januar<br />
take Me Home<br />
Von Michael Lissek<br />
Jeden Sonntagabend<br />
singen sie Karaoke.<br />
Aber was erzählen sie<br />
mit ihren Liedern?<br />
SWR 2009/RBB 2014<br />
13. Januar<br />
verlorene Illusionen 2/6<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Zarte Bande werden<br />
geknüpft zwischen Dame<br />
und Dichter.<br />
HR/WDR 1971<br />
20. Januar<br />
clubnacht im Feature<br />
Dokutracks aus dem<br />
Clubleben erkunden die<br />
Parallelwelt der Nacht.<br />
20. Januar<br />
verlorene Illusionen 3/6<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Ein Duell zwischen Ehemann<br />
und Schandmaul<br />
entscheidet alles. Der Weg<br />
nach Paris ist frei!<br />
HR/WDR 1971<br />
27. Januar<br />
orgie, jede Woche<br />
Von Christoph Spittler<br />
Sex, Trance, Musik und<br />
chemische Katalysatoren –<br />
Geschichten aus dem<br />
KitKatClub.<br />
DLF 2010<br />
27. Januar<br />
verlorene Illusionen 4/6<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Das Leben in der Metropole –<br />
hart und voller Fallen<br />
HR/WDR 1971<br />
©mauritius images/KlausGerhard Dumrath<br />
3
1.–10. Januar 2016<br />
Fr 1. Januar 18.30 Uhr<br />
Neujahr<br />
Hörspiel _ 88'16<br />
auf dem turm (1/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Heiner Schmidt<br />
Produktion: RIAS Berlin 1983<br />
Ein deutsches Ehepaar auf Urlaubsreise<br />
durch Sizilien. Ihre Beziehungsprobleme<br />
reisen mit. Eigentlich<br />
will sich der Mann von seiner<br />
Ehefrau trennen, die überrascht<br />
ihn mit einer ungeplanten Schwangerschaft.<br />
Eine Autopanne führt<br />
zum unfreiwilligen Halt in einem<br />
kleinen Ort. Die Menschen hier leben<br />
am Existenzminimum. Es gibt<br />
keine Landwirtschaft, keine Bodenschätze,<br />
keine Sehenswürdigkeiten.<br />
Aus der Not heraus hat sich<br />
das Dorf seine Touristenattraktion<br />
geschaffen. Was kann man hier seit<br />
Generationen am besten? Leiden<br />
und Sterben.<br />
Gert Hofmann (1931 – 1993), deutscher<br />
Schriftsteller, lehrte Germanistik in<br />
Paris, Berkeley und Ljubljana.<br />
So 3. Januar 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 88'21<br />
auf dem turm (2/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Heiner Schmidt<br />
Produktion: RIAS Berlin 1983<br />
Vom Kustoden, dem örtlichen<br />
Fremdenführer, geleitet, begibt sich<br />
das Ehepaar tiefer in den morbiden<br />
Bann des sizilianischen Dorfs D.<br />
Der schwangeren Ehefrau macht die<br />
Hitze zu schaffen, dem Ehemann<br />
das ungewollte Kind. Alte Dorfweiber<br />
sitzen vor ihren Häusern und es<br />
ist unklar, ob sie tot dasitzen oder<br />
nur schlafend die heißen Mittagsstunden<br />
verbringen. Der Kustode<br />
führt das Paar zu einem Findelhaus<br />
aus dem frühen 18. Jahrhundert.<br />
In D. habe es seit jeher sehr viele<br />
überflüssige Kinder gegeben, daran<br />
habe sich auch nichts geändert.<br />
»Wie viele Kinderchen hat die Signora<br />
denn?«<br />
Dritter Teil am 10. Januar 18.30 Uhr<br />
Mo 4. Januar 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 40'26<br />
la vie en rose Vom Leben und<br />
Überleben in Paris<br />
Hörspiel von Tom Heithoff<br />
Mit: Lorenz Eberle<br />
Produktion: der Autor 2014<br />
Vor 20 Jahren kam er nach Paris.<br />
Große Pläne im Kopf, die halb fertige<br />
Doktorarbeit im Koffer. Heute<br />
hat er einen eher miesen Job in der<br />
Vorstadt, die Promotion ist noch<br />
immer nicht fertig und mehr als<br />
18 Quadratmeter Wohnfläche sind<br />
nicht drin. Doch der Held dieses<br />
Pariser Tagebuchs bleibt Optimist.<br />
›La vie en rose‹ gewann das Berliner<br />
Hörspielfestival 2015.<br />
Tom Heithoff, geboren 1964, seine<br />
Hörstücke entstehen zwischen Sofa,<br />
See und Küchentisch.<br />
Mo 4. Januar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 51'10<br />
schlafe mein Kindchen<br />
Von Charlotte Armstrong<br />
Bearbeitung und Regie: Uwe Schareck<br />
Mit: Marie Rosa Tietjen, Henning<br />
Nöhren, Martin Brambach u.a.<br />
Produktion: WDR 2012<br />
Peter O‘Johnson, Chefredakteur einer<br />
Boulevardzeitung, ist mit seiner<br />
Ehefrau nach New York gereist, um<br />
an einer Gala teilzunehmen. Als sie<br />
sich im Hotel für den Empfang umkleiden,<br />
klingelt das Telefon. Peters<br />
Schwester wollte sich um die kleine<br />
Tochter der beiden kümmern, nun<br />
sagt sie ab. Fahrstuhlführer Eddy<br />
empfiehlt seine Nichte als Kindermädchen.<br />
Nell scheint vertrauenserweckend,<br />
doch hinter ihrer ruhigen<br />
Art verbirgt sich eine tückische<br />
Geisteskrankheit.<br />
Charlotte Armstrong, gestorben 1969 in<br />
Kalifornien, veröffentlichte auch unter Jo<br />
Valentine. 1957 Edgar Allan Poe Award.<br />
Zweiter Teil am 3. Januar 18.30 Uhr<br />
Sa 2. Januar 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'09<br />
Grandhotel für alle!<br />
Flüchtlinge, Künstler und Hotelgäste<br />
unter einem Dach<br />
Von Marianne Weil<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
So etwas gab es noch nie. Im Augsburger<br />
›Grandhotel Cosmopolis‹<br />
gilt das Motto: Wir sind alle Reisende<br />
auf dieser Erde, jeder ist willkommen,<br />
ganz gleich, woher er kommt.<br />
Eine basisdemokratisch organisierte,<br />
ziemlich bunte Gruppe hat diese<br />
Utopie in die Welt gesetzt. Nicht<br />
in einer Inszenierung auf dem<br />
Theater, sondern in einem realen<br />
Experiment. Die Autorin hat sich<br />
mehrfach im Grandhotel einquartiert,<br />
erst auf der Baustelle, dann in<br />
einem realen Hotelzimmer.<br />
» Wir lehnen<br />
uns an Joseph Beuys<br />
an und seine Theorie<br />
der sozialen Plastik.<br />
Wir sind eine soziale<br />
Plastik. Das bedeutet,<br />
dass alle, die hierherkommen,<br />
Teil dieser<br />
Plastik sind und<br />
etwas dazu beitragen<br />
können.<br />
Zitat aus ›Grandhotel für Alle!‹<br />
Robert Geisendörfer Preis 2015<br />
Marianne Weil, 1947 geboren. Autorin<br />
und Regisseurin von Hörspiel-Montagen<br />
und Features.<br />
BALZAC<br />
6. Januar,<br />
17. Februar &<br />
24. Februar<br />
›Grandhotel für Alle!‹: Flüchtlinge, Künstler<br />
und Hotelgäste willkommen<br />
©Piu Zieck<br />
4
Mi 6. Januar 0.05 Uhr<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'<br />
P = Phi von A B Gamma Ein<br />
Schuldenwiderstandsoratorium<br />
Von Barbara Eisenmann<br />
und Frieder Butzmann<br />
Produktion: SWR/DKultur/NDR 2015<br />
Judith Engel in<br />
›P=Phi von A B Gamma‹<br />
Von einem neuen Zeitalter wollen<br />
wir erzählen: von Schulden und<br />
Widerstand. Sie werden die Stimme<br />
der Schuldner hören. Amerikanische<br />
Hypothekendarlehensnehmer,<br />
griechische Billiglöhner, zwangsgeräumte<br />
Spanierinnen, arbeitende<br />
Arme. Die Finanzmärkte brauchen<br />
sie. Sie werden die Stimme der<br />
Großgläubiger hören, die mit Krediten,<br />
Hypothekendarlehen, Kreditversicherungen.<br />
Sie werden die<br />
Stimme der Politiker hören. Sie haben<br />
die Bedingungen für den neuen<br />
Schuldenkapitalismus geschaffen.<br />
Barbara Eisenmann arbeitet als Radioautorin<br />
und Regisseurin in Berlin.<br />
Frieder Butzmann lebt in Berlin, produziert<br />
Hörspiele, Feature, Filmmusiken.<br />
©Deutschlandradio/René Fietzek<br />
Mi 6. Januar 21.30 Uhr<br />
Fr 8. Januar 0.05 Uhr<br />
Sa 9. Januar 18.05 Uhr<br />
So 10. Januar 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 44'08<br />
Klangkunst _ 54'30<br />
Feature _ 50'18<br />
Hörspiel _ 88'26<br />
Verlorene Illusionen (1/6)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Übersetzung: Mira Koffka<br />
Bearbeitung: Palma<br />
Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />
Mit: Peter Weis, Maria Körber,<br />
Dagmar Altrichter, Horst Tappert u.a.<br />
Produktion: HR/WDR 1971<br />
Der junge, schöne, begabte Dichter<br />
Lucien Chardon wächst in der französischen<br />
Provinzstadt Angoulême auf.<br />
Er stammt aus einfachen Verhältnissen,<br />
seine Mutter ist Hebamme, sein<br />
Vater war Apotheker. Allerdings ist<br />
die Mutter eine geborene Marquise<br />
de Rubempré. Ihre Heirat mit einem<br />
bürgerlichen Mann rettete sie vor<br />
dem Schafott. Baron du Châtelet, ›von<br />
nur napoleonischem Adel‹, führt Lucien<br />
ins Haus der ersten Dame ein:<br />
bei Madame Naïs de Bargeton. Doch<br />
als sich zwischen ihr und Lucien eine<br />
tiefe Zuneigung entwickelt, beginnt<br />
Châtelet ein Komplott gegen Lucien<br />
zu schmieden.<br />
Dadaphon. Hommage à Dada<br />
Von Paul Pörtner<br />
Mit: Eberhard Feik, Günther Sauer,<br />
Michael Thomas und einem Männerchor<br />
Komposition: Manfred Niehaus<br />
Produktion: WDR 1974<br />
Gezielte Unlogiken, beunruhigende<br />
Widersprüche und Zufälle, Dilettantismus,<br />
Negation und Antithese:<br />
Dada ist vieles. Doch Dada war und<br />
ist vorbei. 1974, rund 60 Jahre nach<br />
dem Urknall der Moderne, fragen<br />
sich Paul Pörtner und Manfred Niehaus:<br />
Was bedeutet uns Dada heute?<br />
Denn »die Wirkung Dadas auf die<br />
Kunst und Literatur unserer Zeit<br />
ist ja unverkennbar, aber eigentlich<br />
noch nicht hinreichend geklärt«.<br />
(Paul Pörtner) Aus Dada-Spielanweisungen<br />
entstand eine spontane<br />
Revue und Hommage. Dabei wollte<br />
man »weder den Dada von gestern<br />
feiern, noch Neo-Dada machen«,<br />
denn »was Dada ausmacht, ist Lebendigkeit«.<br />
Vaterhunger<br />
Ein Rückwärtsgesang<br />
Von Manuel Gogos<br />
Regie: Philippe Bruehl<br />
Produktion: WDR 2015<br />
Die schwarzen Fische haben den<br />
Vater gefressen, erzählt ein griechisches<br />
Volkslied. So muss der Sohn<br />
ins Meer hinabtauchen und den<br />
Vater retten. Der Sohn reist in die<br />
Hafenstadt Kavala, von wo der Vater<br />
einst mit einem Koffer voll Oliven<br />
nach Deutschland zog. In der alten<br />
Wohnung am Meer betreibt der<br />
Sohn seine ›RePAPAraturen‹: mit<br />
dem Geschmack von Dörrfleisch<br />
auf der Zunge; beim Lesen von<br />
Psalmen; mit Klagegesängen, die<br />
die Toten herbeirufen können. Die<br />
Spurensuche führt den Autor, der<br />
heute selbstVater ist, auch zu dem<br />
Trauerforscher Jorgos Canacakis,<br />
der ihn lehrt: Trauer ist das Echo<br />
der eigenen Vergänglichkeit.<br />
Auf dem Turm (3/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Heiner Schmidt<br />
Produktion: RIAS Berlin 1983<br />
Auf dem Weg zum Turm, der gepriesenen<br />
Touristenattraktion, führt<br />
der Kustode das Paar in die Geschichte<br />
des sizilianischen Ortes<br />
D. ein. Auf dem Marktplatz, wo<br />
weniger Handel getrieben, dafür<br />
umso mehr Revolutionäre exekutiert<br />
wurden, erzählt er vom spezifischen<br />
Beruf des Füßeziehers. Die<br />
schwangere Frau will jetzt zurück<br />
ins Hotel. Der zweifelhafte Rundgang<br />
strengt sie an. Ihr Mann dagegen<br />
will das Kind nicht und treibt<br />
sie weiter: Was, wenn sie auf den unbefestigten<br />
Straßen vielleicht stürzen<br />
würde? Nur ein kleiner Sturz,<br />
keine ernsthafte Verletzung, gerade<br />
ausreichend.<br />
Vierter Teil am 17. Januar 18.30 Uhr<br />
Honoré de Balzac (1799 – 1850) arbeitete<br />
exzessiv bis zu 17 Stunden am Tag an seinem<br />
Hauptwerk ›La Comédie humaine‹.<br />
Paul Pörtner (1925 – 1984) war ein deutscher<br />
Schriftsteller, Regisseur, Radio- und<br />
Theatermacher.<br />
Manuel Gogos, geboren 1970<br />
in Gummersbach, Kurator und<br />
Feature-Autor.<br />
Zweiter Teil am 13. Januar 21.30 Uhr<br />
5
11.–24. Januar 2016<br />
Mo 11. Januar 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 54'30<br />
ein Regenschirm für diesen tag<br />
Hörspiel von Wilhelm Genazino<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Lutz Oehmichen, Heike Tauch<br />
Mit: Boris Aljinović, Inga Busch,<br />
Ulrich Noethen, Irm Hermann u.a.<br />
Produktion: RBB 2014 (Kunstkopf)<br />
Er ist Flaneur, ein leiser, unauffälliger<br />
Individualist. Er arbeitet als<br />
Tester für Luxusschuhe. Als ihm<br />
eine drastische Gehaltskürzung angekündigt<br />
wird, entwickelt er eine<br />
sensationelle Geschäftsidee.<br />
Dieses Hörspiel wurde außerhalb<br />
des Studios und mit dem Kunstkopf<br />
aufgenommen, in dessen Ohren Mikrofone<br />
stecken, die ein vollständig<br />
räumliches Klangbild aufnehmen.<br />
Wilhelm Genazino, 1943 geboren,<br />
schreibt Bücher, Essays, Hörspiele.<br />
Auszeichnung mit dem Georg-Büchner-<br />
Preis 2004.<br />
Mo 11. Januar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 54'21<br />
teufelsfrucht<br />
Von Tom Hillenbrand<br />
Bearbeitung und Regie: Martin Engler<br />
Mit: Steve Karier, Dieter Fischer,<br />
Hans-Jochen Wagner,<br />
Linda Olsansky u.v.a.<br />
Komponist: Matthias Trippner<br />
Produktion: DKultur 2013<br />
Kieffer betreibt in der Luxemburger<br />
Unterstadt ein Restaurant. Als ein<br />
Pariser Gastrokritiker im Lokal tot<br />
zusammenbricht, steht der Sternekoch<br />
unter Mordverdacht. Tage<br />
später verschwindet auch noch sein<br />
alter Lehrmeister. Da beschließt<br />
Kieffer, die Ermittlungen selbst in<br />
die Hand zu nehmen. Dabei stößt er<br />
auf eine mysteriöse Frucht, gewissenlose<br />
Lebensmittelkonzerne und<br />
egomanische Fernsehköche.<br />
Tom Hillenbrand, 1972 in Hamburg<br />
geboren. ›Teufelsfrucht‹ war sein erster<br />
Roman mit dem Koch und Gourmet<br />
Xavier Kieffer.<br />
Mi 13. Januar 0.05 Uhr<br />
Feature _ 51'35<br />
take Me Home<br />
Oder: Ist es überhaupt Gesang?<br />
Von Michael Lissek<br />
Produktion: SWR 2009<br />
Jeden Sonntagabend singen sie<br />
in einer Bowling-Bahn in Berlin<br />
Karaoke: Dave, Willy, Jenny und<br />
viele andere. Country-Songs, Phil<br />
Collins, Barry Manilow, Silbermond.<br />
Doch was sie tun, ist mehr<br />
als Nachsingen. Sie benutzen die<br />
Songs der anderen, um ihre persönlichen<br />
Geschichten zu erzählen:<br />
von toten Vätern, verhunzten Kindheiten,<br />
verlorenen Partnern, fehlendem<br />
Selbstwertgefühl, verlorener<br />
Heimat und von der Hoffnung – der<br />
Hoffnung, etwas vermitteln zu können,<br />
was jenseits der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
liegt. »Let’s<br />
just imitate the real, until we find a<br />
better one.« (The Notwist) Ihr Gesang<br />
ist ihre Erzählung. Die fremden<br />
Lieder sind ihre Geschichten.<br />
Michael Lissek, 1969 geboren, Autor,<br />
Regisseur und Produzent von Radiofeatures.<br />
Lebt in Berlin.<br />
Mi 13. Januar 21.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 56'20<br />
verlorene Illusionen (2/6)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Übersetzung: Mira Koffka<br />
Bearbeitung: Palma<br />
Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />
Mit: Peter Weis, Jürgen Goslar,<br />
Michael Thomas, Gisela Peltzer u.a.<br />
Produktion: HR/WDR 1971<br />
Naïs de Bargeton möchte Lucien<br />
den adligen Namen seiner Mutter<br />
verschaffen. Sie stellt ihn in ihren<br />
Kreisen bereits als Lucien de Rubempré<br />
vor. Darüber empört sich<br />
die Aristokratie, angestachelt von<br />
Châtelet. Naïs de Bargeton geht<br />
nach Paris und nimmt Lucien mit.<br />
Baron du Châtelet, inzwischen<br />
ebenfalls in Paris, warnt Madame<br />
de Bargeton: Man werde sie in keinem<br />
Salon empfangen, wenn herauskäme,<br />
dass sie mit einem bürgerlichen<br />
Apothekersohn geflohen<br />
sei. Mit einem Mal kommt ihr Lucien<br />
kümmerlich vor in seinen wenig<br />
eleganten Kleidern.<br />
1825 lernte Balzac die Duchesse<br />
d'Abrantès kennen, die ihm Einblick<br />
in die Welt des zeitgenössischen Adels<br />
verschaffte.<br />
Dritter Teil am 20. Januar 21.30 Uhr<br />
©ullstein bild<br />
Johann Fischarts<br />
›Affentheurlich<br />
Naupengeheurliche<br />
Geschichtklitterung‹<br />
Fr 15. Januar 0.05 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
affentheurlich<br />
Naupengeheurliche<br />
Geschichtklitterung<br />
Von Reinhold Friedl<br />
Nach einem Text von Johann Fischart<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Abenteuerliche Sprachspiele, überbordende<br />
Assoziationsketten und<br />
wuchernde Wortkaskaden: Johann<br />
Fischarts ›Affentheurlich Naupengeheurliche<br />
Geschichtklitterung‹<br />
von 1575 nimmt die literarische<br />
Moderne um Jahrhunderte vorweg.<br />
Der Straßburger Dichter verlässt<br />
sich auf den Klang der Worte und<br />
setzt auf ein Netz absurder und<br />
pseudo-etymologischer Verkettungen.<br />
Aus dem neuhochdeutschen<br />
Sprachexzess hat der Musiker Reinhold<br />
Friedl ein Hörstück geschaffen,<br />
das klangliche und sprachliche<br />
Strukturen freilegt.<br />
»So hört nun, Ihr meine Orenspitzige<br />
und offenmaulvergessene<br />
Zuhörer.« (Johann Fischart)<br />
Reinhold Friedl, geboren 1964, studierte<br />
Mathematik und Musik. Komponiert<br />
und tourt weltweit mit dem Ensemble<br />
zeitkratzer.<br />
Sa 16. Januar 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'36<br />
Kriegsalbum Was die neuen<br />
Heimkehrer nach Hause bringen<br />
Von Jörg Lukas Matthaei, Milena<br />
Kipfmüller und Klaus Janek<br />
Produktion: RBB 2014<br />
Seit 1999 befindet sich Deutschland<br />
im Krieg – doch hier ist davon<br />
wenig zu spüren. ›Kriegsalbum‹<br />
sammelt die Erlebnisse gegenwärtiger<br />
Kriegsheimkehrer: von Soldaten,<br />
Journalisten, Mitarbeiterinnen<br />
von NGOs. Sie geben Einblick in<br />
die realen Kriegsszenarien, die sich<br />
vor Ort brutaler darstellen, als es<br />
uns die bereinigten Nachrichtenbilder<br />
vorführen. Die Berichte treten<br />
in einen akustischen Dialog mit<br />
Berliner Alltagsgeräuschen: Partysounds<br />
vom Wochenende, Stimmen<br />
von Flüchtlingen, Fußballjubel<br />
in der Eckkneipe.<br />
Jörg Lukas Matthaei, geboren 1969 in<br />
Köln. Milena Kipfmüller, geboren 1981<br />
in Porto Alegre, Brasilien. Klaus Janek,<br />
geboren 1969 in Bozen, Italien.<br />
So 17. Januar 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 88'25<br />
auf dem turm (4/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Heiner Schmidt<br />
Produktion: RIAS Berlin 1983<br />
Das Touristenehepaar, am Turm<br />
angekommen, erlebt eine Enttäuschung:<br />
Es ist ein schmuckloser<br />
Wasserturm wie er überall stehen<br />
könnte, weder alt noch schön noch<br />
besonders hoch. Gibt es ein Mehr<br />
an Attraktion? Vielleicht durch die<br />
angekündigte Veranstaltung, die<br />
in Kürze am Turm beginnen soll.<br />
Immerhin hat sich im benachbarten<br />
Café eine größere Reisegruppe<br />
eingefunden.<br />
Gert Hofmann lässt teilnehmen<br />
an den Beobachtungen und dem Innenleben<br />
des Ich-Erzählers, dessen<br />
Gedanken so nachvollziehbar wie<br />
erschreckend sind.<br />
Fünfter Teil am 24. Januar 18.30 Uhr<br />
Mo 18. Januar 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ 49'35<br />
Jenny Jannowitz<br />
Hörspiel von Michel Decar<br />
Mit: Fabian Raabe, Karla Sengtaler,<br />
Ulrich Hoppe, Lisa Hrdina, Jule Böwe u.a.<br />
Komposition: Lukas Darnstädt<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Karlo Kollmar verschläft offenbar<br />
ganze Jahreszeiten, und überhaupt<br />
scheinen die Dinge in seinem Leben<br />
merkwürdig durcheinanderzugeraten.<br />
Der Chef möchte sein<br />
Kumpel sein, seine Mutter will nur<br />
noch beim Vornamen genannt werden<br />
und seine Freundin heißt Sibylle<br />
oder Sabine oder Susanne. Doch<br />
Karlo ist flexibel und stellt sich auf<br />
alles ein. Eigentlich steht ihm alles<br />
offen und dennoch hat er das deutliche<br />
Gefühl, Wesentliches zu verpassen.<br />
Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg,<br />
Autor und Regisseur. 2014 Kleist-Förderpreis<br />
für junge Dramatiker.<br />
6
Mo 18. Januar 21.30 Uhr<br />
Mi 20. Januar 0.05 Uhr<br />
Mi 20. Januar 21.30 Uhr<br />
Sa 23. Januar 18.05 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 54'54<br />
Feature _ ca. 54'30<br />
Hörspiel _ 54'<br />
Feature _ 53'08<br />
Die Umarmung<br />
Von Martin Gülich<br />
Regie: Felicitas Ott<br />
Mit: Boris Koneczny, Wilhelm Eilers,<br />
Robert Gallinowski, Charlotte Schwab<br />
Produktion: SWR 2014<br />
Dolf, Gehilfe in der Pathologie, ist<br />
kein Idiot, auch wenn ihn manche<br />
dafür halten. Glück mit Frauen ist<br />
ihm nicht vergönnt. Er jagt und<br />
sammelt Schmetterlinge. Zart richtet<br />
er die zerbrechlichen Flügel mit<br />
einer Nadel auf. Nur das Töten ist<br />
ihm zuwider. Als ihn eines Tages<br />
eine junge schöne Frau in der Pathologie<br />
aufsucht, kann Dolf ihr Trost<br />
spenden. Natalie weint sich an seiner<br />
Schulter aus, das lässt ihn nicht<br />
mehr los. Dolf begibt sich auf eine<br />
Jagd, die in der Katastrophe endet.<br />
Martin Gülich, geboren 1963 in Karlsruhe,<br />
Ingenieur, seit 1997 Roman- und<br />
Hörspielautor.<br />
Clubnacht im Feature Dokutracks<br />
aus der Parallelwelt der Nacht<br />
»Ein guter Nachtclub fühlt sich an<br />
wie das Zentrum des Universums,<br />
das ansonsten kalt und leblos ist. Hier<br />
geht es nicht um Freizeit, dein Leben<br />
entgeht dir, wenn du nicht hier bist.<br />
Der Club ist ein öffentlicher Ort, an<br />
dem alles – das Abhängen, das Reden,<br />
das Tanzen, die Musik – zum Theater<br />
wird. Ein Theater, bei dem alles auf<br />
der gleichen Frequenz schwingt,<br />
und du bist mittendrin.« Es gibt viele<br />
Apologien auf den Nachtclub, diese<br />
stammt von Funk- und Discolegende<br />
Nile Rodgers.<br />
In dieser Featurenacht werden die<br />
Autoren zu Ethnologen der Nacht<br />
und erkunden mit Feldaufnahmen<br />
und Feldtagebüchern ein Terrain, in<br />
dem sich schon so mancher verloren<br />
haben soll. – Mit Dokutracks von Edgardo<br />
Gómez, Antje Schwanhäußer<br />
und anderen.<br />
Verlorene Illusionen (3/6)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Übersetzung: Mira Koffka<br />
Bearbeitung: Palma<br />
Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />
Mit: Peter Weis, Gert Baltus, Klaus<br />
Schwarzkopf, Horst Tappert u.a.<br />
Produktion: HR/WDR 1971<br />
Die Zuneigung Mme de Bargetons<br />
und Luciens war den veränderten<br />
Verhältnissen der Metropole Paris<br />
nicht gewachsen. Lucien, inzwischen<br />
fast mittellos, mietet eine<br />
Dachkammer und überarbeitet<br />
seinen Roman ›Der Bogenschütze<br />
Karls des IX‹. Von den Verlegern<br />
erhält er jedoch nur Absagen. Dass<br />
er nicht aufgibt, verdankt er dem<br />
Schriftsteller Daniel d'Arthez, in<br />
dessen Freundeskreis er herzlich<br />
aufgenommen wird. Lucien macht<br />
die Bekanntschaft des Journalisten<br />
Etienne Lousteau.<br />
Balzacs Hauptwerk ›La Comédie humaine‹,<br />
in das er Figuren seiner bisherigen<br />
Werke integrierte, umfasst rund 88 Titel.<br />
Vierter Teil am 27. Januar 21.30 Uhr<br />
Der Teufel hat Ärger<br />
Die wundersame Wandlung des<br />
liberianischen Warlords Joshua<br />
Milton Blahyi<br />
Von Jörn Klare<br />
Regie: Thomas Wolfertz<br />
Produktion: NDR/WDR 2015<br />
Am Rand von Monrovia, der liberianischen<br />
Hauptstadt, sitzt Joshua<br />
Milton Blahyi auf der Terrasse seines<br />
Hauses, neben ihm liest sein<br />
kleiner Sohn laut in der Bibel. Später<br />
wird Blahyi in einer Kirche predigen.<br />
Viele kennen ihn hier noch<br />
aus seinem anderen Leben. Als<br />
Gegner von Charles Taylor hat er<br />
in einem barbarischen Bürgerkrieg<br />
gekämpft. Blahyi war ein Warlord,<br />
Herr über bis zu 7000 Krieger,<br />
die meisten davon Kindersoldaten.<br />
Er war ein Priester der schwarzen<br />
Magie, der vor seinen Kämpfen regelmäßig<br />
Kinder opferte, um deren<br />
Herz zu verspeisen. Sein Kampfname<br />
lautete ›Butt-Naked‹, weil er<br />
nackt in die Gefechte stürmte.<br />
Jörn Klare, 1965 geboren, lebt als Autor<br />
in Berlin.<br />
» Ich bemühe mich. Ich strenge mich an.<br />
Ich versuche jeden Tag, nichts falsch zu machen.<br />
Zitat aus ›Jenny Jannowitz‹<br />
Fr 22. Januar 0.05 Uhr<br />
So 24. Januar 18.30 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Hörspiel _ 88'13<br />
Art’s Birthday 1 Konzertmitschnitt<br />
vom 17. Januar aus der Schaubühne<br />
Lindenfels, Leipzig<br />
Von verschiedenen Autoren<br />
Produktion: DKultur 2015/16<br />
Auf dem Turm (5/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Heiner Schmidt<br />
Produktion: RIAS Berlin 1983<br />
Jule Böwe in: ›Jenny Jannowitz‹<br />
©Deutschlandradio/T.N.<br />
Aus einer Utopie des Fluxuskünstlers<br />
Robert Filiou wurde Tradition:<br />
Seit über 50 Jahren feiern Menschen<br />
weltweit am 17. Januar den<br />
Geburtstag der Kunst. Wie jedes<br />
Jahr veranstaltet auch die EURORA-<br />
DIO Ars Acustica Gruppe Konzerte<br />
und Performances in ganz Europa.<br />
Das Motto dazu stammt von einem<br />
weiteren Geburtstagskind: Der<br />
Dada ismus wird 100.<br />
Deutschlandradio Kultur feierte<br />
am 17. Januar mit einem Gruß an<br />
Dada in Japan von Tomomi Adachi/<br />
Audrey Chen und mit einem Lautpoesiekonzert<br />
von Michael Lentz,<br />
Michael Wertmüller und Gunnar<br />
Geisse.<br />
Ein Junge balanciert auf der Brüstung<br />
des Turms. Er ist der schönste<br />
der Jungen aus dem kleinen sizilianischen<br />
Ort Dikaiarchaeia, was<br />
übersetzt ›Stadt der Gerechten‹<br />
heißt. Von unten schaut die Touristenmenge<br />
erwartungsvoll zu ihm<br />
hoch. Es ist die Veranstaltung, die<br />
ihnen versprochen wurde und wegen<br />
der sie gekommen sind. Aber<br />
was genau wurde ihnen versprochen?<br />
Was wird ihnen dieses ärmliche<br />
Kind vorführen wollen?<br />
Sechster Teil am 31. Januar 18.30 Uhr<br />
7
25.–31. Januar 2016<br />
Mo 25. Januar 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 46<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht länger<br />
als 20 Minuten: Wir stellen innovative,<br />
zeitgemäße, radiophone<br />
Autorenproduktionen vor.<br />
Sekundenschlaf<br />
Von Leo Hofmann<br />
Tonspuren<br />
Von Verena Rebekka Katz<br />
Krach ist Macht<br />
Von Markus Thomas<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung am 24. Februar 0.05 Uhr<br />
Mo 25. Januar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 53'30<br />
Gaslicht<br />
Von Patrick Hamilton<br />
Bearbeitung: Raymond Raikes<br />
Regie: Rolf von Goth<br />
Mit: Karin Hübner, Friedrich Schoenfelder,<br />
Heinz Klevenow, Käte Jaenicke u.a.<br />
Produktion: SFB 1966<br />
ganz unterschiedliche Milieus aufeinander<br />
treffen: der Operntenor im<br />
Babydoll und der rollstuhlfahrende<br />
Bodypainter, solariumgebräunte<br />
Vorstadtpärchen und weißhaarige<br />
Althippies, schwule Bodybuilder<br />
und spießige Normalos. Was hinterlässt<br />
es für Spuren, jedes Wochenende,<br />
jahrelang, abzutauchen<br />
in diese Welt aus Sex, Trance, ohrenbetäubender<br />
Musik und chemischen<br />
Katalysatoren? Woher diese<br />
Sehnsucht nach der totalen Orgie?<br />
Christoph Spittler, geboren 1969, ist<br />
studierter Ethnologe. Er lebt als Hörfunkautor<br />
und Lektor in Berlin.<br />
Mi 27. Januar 21.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 49'40<br />
Verlorene Illusionen (4/6)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Übersetzung: Mira Koffka<br />
Bearbeitung: Palma<br />
Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />
Mit: Peter Weis, Walter Jokisch,<br />
Bum Krüger, Ella Büchi u.a.<br />
Produktion: HR/WDR 1971<br />
Auch beim Verleger Dauriat bekommt<br />
Lucien seinen Roman nicht<br />
unter. Unbeirrt führt ihn der Journalist<br />
Lousteau in die Zeitungswelt<br />
ein. Als neuer Chefredakteur einer<br />
Ingrid Bergman im Film<br />
›Gaslicht‹<br />
liberalen Zeitung lässt Lousteau<br />
Lucien eine Kritik über ein neues<br />
Theaterstück schreiben, in dem seine<br />
Freundin Florine und die schöne<br />
Coralie mitwirken. Luciens Kritik<br />
ist so gut geschrieben, dass er damit<br />
seinen Ruf als Kritiker begründet.<br />
Schnell wird Coralie seine Geliebte.<br />
Lousteau rät Lucien zu einem<br />
gewagten journalistischen Schachzug,<br />
um Dauriat dazu zu bringen,<br />
Luciens Romans zu verlegen.<br />
1838 gründete Balzac gemeinsam mit Victor<br />
Hugo, Alexandre Dumas und George<br />
Sand ›La Societé des Gens de Lettres‹.<br />
Fünfter Teil am 3. Februar 21.30 Uhr<br />
Fr 29. Januar 0.05 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Art’s Birthday 2 Konzertmitschnitt<br />
vom 17. Januar aus der Schaubühne<br />
Lindenfels, Leipzig<br />
Von verschiedenen Autoren<br />
Produktion: DKultur 2015/16<br />
Aus einer Utopie des Fluxuskünstlers<br />
Robert Filiou wurde Tradition:<br />
Seit über 50 Jahren feiern Menschen<br />
weltweit am 17. Januar den Geburtstag<br />
der Kunst. Wie jedes Jahr veranstaltet<br />
auch die Ars Acustica Gruppe<br />
der EBU Konzerte und Performances<br />
in ganz Europa. Das Motto dazu<br />
stammt von einem weiteren Geburtstagskind:<br />
100 Jahre Dada.<br />
Deutschlandradio Kultur feierte<br />
am 17. Januar mit einem Gruß an<br />
Dada in Japan von Tomomi Adachi/<br />
Audrey Chen und mit einem Lautpoesiekonzert<br />
von Michael Lentz,<br />
Michael Wertmüller und Gunnar<br />
Geisse.<br />
Sa 30. Januar 18.05 Uhr<br />
Feature _ 53'06<br />
Heimat der Mutigen Whistleblowing<br />
in den USA oder Warum<br />
Edward Snowden fliehen musste<br />
Von Dieter Wulf<br />
Regie: Alexandra Distler<br />
Produktion: BR/HR 2014<br />
Spätestens als im Juni 2013 Edward<br />
Snowden Hongkong Richtung Russland<br />
verließ, war klar: Zurück ins<br />
›Land der Freiheit, Heimat der Mutigen‹,<br />
wie es in der amerikanischen<br />
Nationalhymne heißt, kehrt der ehemalige<br />
US-Geheimdienstmitarbeiter<br />
voraussichtlich nicht. Frühere Whistleblower<br />
sind sich einig: In den USA<br />
hätte Snowden keinen fairen Prozess<br />
zu erwarten. Der Autor spricht mit<br />
ehemaligen NSA-Mitarbeitern und<br />
Tipp-Gebern, Informanten und Menschenrechtsaktivisten,<br />
Wissenschaftlern<br />
und Snowden-Vertrauten sowie<br />
Mitarbeitern beim ›Government Accountability<br />
Project‹, der führenden<br />
Whistleblower-Schutz-Organisation.<br />
Bella und Jack sind seit sieben Jahren<br />
verheiratet. Glücklich ist Bella nicht.<br />
Nun hat ihr Mann dieses dunkle, unheimliche<br />
Haus in London gekauft.<br />
Seit sie hier wohnen, verschwinden<br />
Dinge und finden sich in Bellas Zimmer<br />
wieder. Wird sie geisteskrank<br />
wie ihre Mutter? Nachts, wenn Jack<br />
ausgegangen ist, sitzt Bella im Wohnzimmer<br />
und beobachtet das flackernde<br />
Gaslicht, hört Schritte und Geräusche<br />
in der oberen Etage. Ein älterer<br />
Herr erscheint, der einiges über die<br />
Vergangenheit ihres Mannes zu berichten<br />
weiß.<br />
Patrick Hamilton (1904 – 1962) schrieb<br />
Romane und Theaterstücke. ›Gaslicht‹<br />
wurde mehrfach verfilmt.<br />
Mi 27. Januar 0.05 Uhr<br />
Feature _ 53'58<br />
Orgie, jede Woche<br />
Geschichten aus dem KitKatClub<br />
Von Christoph Spittler<br />
Regie: Philippe Bruehl<br />
Produktion: DLF 2010<br />
Um den 1994 eröffneten KitKatClub<br />
in Berlin ist eine Szene von Clubs<br />
und Partycliquen entstanden, in der<br />
©ullstein bild/Pressefoto Kindermann<br />
Dieter Wulf, geboren 1961 in Düren,<br />
studierte Politikwissenschaften in Berlin<br />
und Washington, Journalist. Lebt in<br />
Berlin.<br />
So 31. Januar 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 87'48<br />
Auf dem Turm (6/6)<br />
Von Gert Hofmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Heiner Schmidt<br />
Produktion: RIAS Berlin 1983<br />
Ein Kind ist vom Turm gefallen,<br />
unter den Augen der schaulustigen<br />
Touristen. Das Ehepaar ist schockiert,<br />
flieht zurück ins Hotel und<br />
verbringt eine schlaflose Nacht. Sie<br />
wollen abreisen, so schnell es geht.<br />
Doch schon am frühen Morgen<br />
kratzt der Kustode wieder an ihrer<br />
Tür: Ob ihnen die Veranstaltung<br />
gefallen habe? Er käme sie abzuholen,<br />
denn den Trauerzug dürften sie<br />
nicht verpassen. Es gäbe sicherlich<br />
nichts Ergreifenderes als ein Begräbnis<br />
in D.! Es sei allerdings auch<br />
sehr teuer, so ein Begräbnis.<br />
Die ungekürzte Fassung von ›Auf dem<br />
Turm‹ steht zum Download bereit.<br />
8
DEUTSCHLANDRADIO<br />
KULTUR<br />
FEBRUAR 2016<br />
MEHR -<br />
TEILER<br />
›Verlorene<br />
Illusionen‹<br />
MEHR -<br />
TEILER<br />
›Eugénie<br />
Grandet‹<br />
Ursendung:<br />
Montag<br />
0.05 Uhr<br />
Freispiel<br />
1. Februar<br />
Pan Familia<br />
Hörspiel von D. Lindemann<br />
Nach einem Unfall landen<br />
Mutter und Tochter auf einem<br />
Campingplatz mit ganz<br />
eigener Willkommenskultur.<br />
DKultur 2016<br />
8. Februar<br />
Radio Las Vegas<br />
Hörspiel von<br />
Brillowska/Reznicek<br />
Die Autoren haben Material<br />
ihrer surrealen Late Night<br />
Ra dio Show mit neuen Szenen<br />
gemischt.<br />
BR 2015<br />
15. Februar<br />
Die Welt von hinten<br />
wie von vorne<br />
Hörspiel von F. Zeller<br />
Die kreativsten Mitarbeiter<br />
der PR-Agentur wissen: Was<br />
sie sagen, hat Bedeutung.<br />
BR 2014<br />
22. Februar<br />
Horn durch Brust<br />
Krimi von Ch. Hussel<br />
Kripo-Azubi Zweier klärt<br />
den Mordfall Brückner auf,<br />
SOKO ›Rhinozeros‹ wird<br />
aktiv.<br />
DKultur 2016<br />
29. Februar<br />
Kurzstrecke 47<br />
Kurz, ungewöhnlich und<br />
kürzer als 20 Minuten:<br />
Autorenproduktionen aus<br />
Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />
werden diskutiert.<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
Montag<br />
21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
1. Februar<br />
Die Wendeltreppe<br />
Von Siodmak/Ahrem<br />
Ängste eines Dienstmädchens:<br />
Ist der gesuchte<br />
Mörder bereits im Haus?<br />
8. Februar<br />
Horn durch Brust<br />
Von Christian Hussel<br />
Kripo-Azubi Zweier klärt<br />
den Mordfall Brückner auf,<br />
SOKO ›Rhinozeros‹ wird<br />
aktiv.<br />
15. Februar<br />
Atlantic Zero<br />
Von Stephan Kaluza<br />
Meisner, einer der reichsten<br />
Männer, ist entführt worden.<br />
Kidnapper wollen die Welt<br />
retten.<br />
22. Februar<br />
Ganz die Deine<br />
Von Claudia Piñeiro<br />
Ernest versenkt die Leiche<br />
seiner Geliebten im See.<br />
Ehefrau Ines verschafft ihm<br />
ein Alibi.<br />
29. Februar<br />
Dixie Chicken<br />
Von Frank Ronan<br />
Rory Dixen stürzt von den<br />
Klippen. Niemand war vor<br />
dem sexsüchtigen Architekten<br />
sicher.<br />
RBB 2015<br />
DKultur 2016<br />
WDR 2012<br />
DKultur 2009<br />
SWR/NDR 1998<br />
Mittwoch<br />
0.05 Uhr<br />
Feature<br />
3. Februar<br />
10. Februar<br />
Robert und Robert suchen Deutsches Demokratisches<br />
einen Anzug Von Beate Berger Rechnen<br />
Robert braucht einen Anzug. Von Dath/Gebel<br />
Robert kennt sich mit Anzügen<br />
nicht aus. Deshalb fragt abgebrochenen Computer-<br />
Die Geschichte einer<br />
Robert Robert. Die Autorin revolution.<br />
geht mit.<br />
SWR 2015<br />
RBB 2015<br />
17. Februar<br />
Wer ist das Volk?<br />
Von Thomas Gaevert<br />
Auch in der DDR gab es<br />
Ausländer. Sie wurden Vertragsarbeiter<br />
genannt. Doch<br />
von sozialistischer Solidarität<br />
war nicht viel zu spüren.<br />
SWR 2015<br />
24. Februar<br />
Kurzstrecke 46<br />
Innovative, zeitgemäße,<br />
radiophone Hörstücke<br />
aus den Genres Feature,<br />
Hörspiel und Klangkunst<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
Mittwoch<br />
21.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
3. Februar<br />
Verlorene Illusionen 5/6<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Luciens glänzende Karriere<br />
als Journalist und die Liebe<br />
einer schönen Schauspielerin.<br />
10. Februar<br />
Verlorene Illusionen 6/6<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Der Aufstieg kommt vor<br />
dem Fall. Der Adel siegt.<br />
17. Februar<br />
Balzac lesen Balzac spielen<br />
Von Wachinger/Cossais<br />
Die ›Comédie humaine‹: Ein<br />
gigantisches Denkmal. Aber<br />
wie heute den Stoff spielen?<br />
24. Februar<br />
Eugénie Grandet 1/3<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Eugénie, Balzacs populäre<br />
Heldin, erobert die Herzen<br />
aller Leserinnen.<br />
HR/WDR 1971<br />
HR/WDR 1971<br />
DKultur 2016<br />
DKultur 2015<br />
Freitag<br />
0.05 Uhr<br />
Klangkunst<br />
Samstag<br />
18.05 Uhr<br />
Feature<br />
5. Februar<br />
Ate feat. Ed D.: obey God<br />
Von Baltschun/Baghdassarians<br />
Ein Merksatz zum Stimmen<br />
von Gitarrensaiten wird zum<br />
Anlass für Spekulationen<br />
über das Verhältnis von<br />
Sprache und Subjektivität.<br />
WDR 2015<br />
6. Februar<br />
Weil ich Luft zum<br />
Atmen brauche<br />
Von Rebecca Hillauer<br />
Filmemacherinnen als<br />
Vorreiterinnen für Frauenund<br />
Menschenrechte in<br />
der arabischen Welt.<br />
SWR 2015<br />
12. Februar<br />
Always here for you<br />
Von Claire Tolan<br />
Spiel mit der Gänsehaut: Das<br />
YouTube-Phänomen ASMR<br />
DKultur/CTM Festival/<br />
Goethe Institut/ORF u.a. 2015<br />
13. Februar<br />
Damaskus mon amour<br />
Von Karin Leukefeld<br />
Die Autorin hat fünf Freunde<br />
in Syrien vor und nach<br />
dem Ausbruch des Krieges<br />
begleitet.<br />
WDR 2015<br />
19. Februar<br />
Signal<br />
Von Ginzburg/Purgas<br />
Ein Ping-Pong-Spiel<br />
zwischen zwei Kurzwellensendern<br />
DKultur/CTM Festival 2015<br />
20. Februar<br />
Syria FM<br />
Von Julia Tieke<br />
Während Syrien zerfällt,<br />
formieren sich viele Syrer<br />
neu – und nutzen dabei<br />
das älteste Massenmedium.<br />
DKultur 2015<br />
26. Februar<br />
It all depends on the sun<br />
Von Ploner/Perret<br />
Naturphänomen oder akustisches<br />
Phantasma: Können<br />
Polarlichter klingen?<br />
RN Creative Audio Unit 2015<br />
27. Februar<br />
Jenseits der Trivialisierung<br />
des Tötens<br />
Von Brunkhorst/Herzog<br />
Gewalt ist omnipräsent wie<br />
nie zuvor. Was macht sie mit<br />
Menschen, die ihr ausgesetzt<br />
sind?<br />
SWR 2015<br />
Honoré de Balzac:<br />
›Verlorene Illusionen‹<br />
3., 10., 24. Februar<br />
Sonntag<br />
18.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
7. Februar<br />
Wir lieben und wissen nichts<br />
Von Moritz Rinke<br />
Zwei Paare haben einen Wohnungstausch<br />
verabredet. Doch<br />
plötzlich befinden sie sich zu<br />
viert in einer Wohnung.<br />
DKultur 2015<br />
14. Februar<br />
Sommertag Von Jan Fosse<br />
Eine Frau durchlebt in Gesellschaft<br />
ihrer Freundin den<br />
Tag, an dem ihr damals junger<br />
Mann aufs Meer hin ausfuhr<br />
und nicht zurückkehrte.<br />
DLR Berlin 2001<br />
21. Februar<br />
Ich küsse dich so ganz –<br />
aber so weit weg ...<br />
Von Barbara Liebster In Briefen<br />
erzählt der junge Schweizer<br />
Maler Andreas Walser von<br />
Pariser Künstlerfreunden,<br />
Liebschaften, Drogensucht.<br />
DLR Berlin 2004<br />
28. Februar<br />
Das Buch von Blanche und<br />
Marie Von Per Olov Enquist<br />
Blanche Wittman, Hysteriepatientin,<br />
teilamputiert,<br />
Assistentin im Labor der<br />
Marie Curie, will über die<br />
Liebe schreiben.<br />
DKultur 2006<br />
©ullstein bild/Granger NYC<br />
9
1.–14. Februar 2016<br />
Mo 1. Februar 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Pan Familia<br />
Hörspiel von David Lindemann<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Mutter und Tochter müssen warten,<br />
der freundliche Herr an der Rezeption<br />
hat sie noch nicht im System.<br />
Außerdem fehlt Papa. Aber es sieht<br />
gut aus: Der zerknautschte Wagen,<br />
irgendwo auf der A3, macht nicht den<br />
Eindruck, als ob da noch jemand lebend<br />
aussteigen würde. Endlich wird<br />
den beiden ein Wohnwagen in guter<br />
Lage zugewiesen. Überhaupt unterscheidet<br />
sich die Situation wenig vom<br />
geplanten Urlaub. Und doch herrscht<br />
eine seltsame Willkommenskultur …<br />
David Lindemann, 1977 in Herford<br />
geboren, Regisseur, Theater- und Hörspielautor.<br />
Mo 1. Februar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 54'38<br />
Die Wendeltreppe<br />
Von Regine Ahrem nach dem Hollywood-Klassiker<br />
von Robert Siodmak<br />
Mit: Chris Pichler, Christine Oesterlein,<br />
Karin Gregorek, Tina Engel u.v.a.<br />
Komposition: Michael Rodach<br />
Produktion: RBB 2015 (Kunstkopf)<br />
Ein geheimnisvoller Mädchenmörder<br />
sorgt in der englischen Provinz<br />
für Angst und Schrecken. Die Spur<br />
seiner Verbrechen rückt unaufhaltsam<br />
zu dem einsamen Landhaus vor,<br />
in dem Helen als Dienstmädchen arbeitet.<br />
Während draußen ein Gewitter<br />
tobt, das alle Straßen unpassierbar<br />
macht, mehren sich die Anzeichen,<br />
dass der Mörder im Haus ist.<br />
Robert Siodmak, 1900 in Dresden<br />
geboren, gestorben 1973 in Locarno.<br />
Filmregisseur.<br />
Regine Ahrem, Autorin, Regisseurin und<br />
Hörspiel-Redakteurin beim RBB.<br />
Mi 3. Februar 0.05 Uhr<br />
Feature _ 54'14<br />
Robert und Robert suchen<br />
einen Anzug<br />
Von Beate Berger<br />
Regie: Walter Filz<br />
Produktion: SWR 2015<br />
Robert singt. Robert hat bald seinen<br />
ersten Auftritt. Robert braucht einen<br />
Anzug. Robert kennt sich mit Anzügen<br />
nicht aus. Deshalb fragt Robert<br />
Robert. Robert ist der ehemalige<br />
Tanzlehrer von Robert. Robert und<br />
Robert ziehen los. Durch Kaufhäuser,<br />
Fachgeschäfte, Boutiquen. Robert<br />
und Robert sind nicht allein. Beate<br />
Berger geht mit. Und guckt und hört<br />
zu. Und macht sich mit anderen Frauen<br />
Gedanken. Was ist das für ein Kleidungsstück,<br />
ohne das der Mann nicht<br />
kann? Ist der Anzug Pelle oder Panzer?<br />
Ist er Bekleidung oder Verkleidung?<br />
Macht er den Mann erst zum<br />
Mann? Und wenn ja, zu welchem?<br />
Beate Berger, geboren 1959 in Kaiserslautern,<br />
Journalistin mit dem Schwerpunkt<br />
Mode und Kultur.<br />
Mi 3. Februar 21.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 46'47<br />
Verlorene Illusionen (5/6)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Übersetzung: Mira Koffka<br />
Bearbeitung: Palma<br />
Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />
Mit: Peter Weis, Jürgen Goslar,<br />
Hermann Treusch, Franz Kutschera u.a.<br />
Produktion: HR/WDR 1971<br />
Der von Lousteau ausgeheckte Plan<br />
scheint aufzugehen: Der Verleger<br />
Dauriat sucht Lucien auf, um mit<br />
ihm wegen des Romans einig zu<br />
werden. Es läuft prächtig für Lucien,<br />
der inzwischen ein gefürchteter<br />
Kritiker ist. Als ihm von einflussreicher<br />
Seite nahegelegt wird, von<br />
seiner links gerichteten Zeitung zu<br />
einem royalistischen Blatt zu wechseln,<br />
auch um das königliche Dekret<br />
zur Namensänderung voranzutreiben,<br />
ahnt der unbedarfte Lucien<br />
nicht, dass er sich inzwischen allerhand<br />
Feinde gemacht hat.<br />
Balzac ging zahlreiche Verhältnisse mit<br />
meist verheirateten Damen ein. Luxuriöser<br />
Lebensstil trotz wachsender Schulden.<br />
Sechster Teil am 10. Februar 21.30 Uhr<br />
Fr 5. Februar 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 44'20<br />
Ate feat. Ed D.: obey God<br />
Von Boris Baltschun und<br />
Serge Baghdassarians<br />
Produktion: WDR 2015<br />
›Eddie Ate Dynamite, Good Bye<br />
Eddie.‹ Augenscheinlich ein simpler<br />
Merksatz für das Stimmen von<br />
Gitarrensaiten. Oder? Die beiden<br />
Musiker Serge Baghdassarians und<br />
Boris Baltschun melden Zweifel<br />
an. Kann es sein, dass sich hinter<br />
der Eselsbrücke mehr verbirgt?<br />
Im Zuge einer Exegese geraten sie<br />
in den Strudel von Spekulationen<br />
über das Verhältnis von Sprache<br />
und Subjektivität. Ein Prozess unaufhörlicher<br />
Bestimmung.<br />
Serge Baghdassarians, geboren 1972 in<br />
Fürth, und Boris Baltschun, geboren 1974<br />
in Bremen, arbeiten als Musiker in Berlin.<br />
Sa 6. Februar 18.05 Uhr<br />
Feature _ 55'01<br />
Weil ich Luft zum Atmen brauche<br />
Arabische Filmemacherinnen als<br />
Spiegel ihrer Gesellschaften<br />
Von Rebecca Hillauer<br />
Regie: Maria Ohmer<br />
Produktion: SWR 2015<br />
Filmemacherinnen gehören seit<br />
je her zu den Vorreiterinnen für<br />
Frauen- und Menschenrechte in<br />
der arabischen Welt. Sie sind auch<br />
Dokumentaristen des Arabischen<br />
Frühlings und seiner Nachwirkungen.<br />
In Ägypten, wo inzwischen<br />
wieder das Militär regiert, hat die<br />
koptische Regisseurin Amal Ramsis<br />
ein Internationales Frauenfilmfestival<br />
initiiert. Ihre franko-tunesische<br />
Kollegin Nadia El Fani lebt offen lesbisch<br />
– nicht nur in Paris. Seitdem<br />
sie sich in einem ihrer Filme zudem<br />
als Atheistin outete, steht sie auf der<br />
Todesliste der Islamisten.<br />
Rebecca Hillauer, geboren 1957 bei Augsburg,<br />
arbeitete mehrere Jahre in Ägypten,<br />
Aufbau einer Frauenorganisation.<br />
So 7. Februar 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 78'11<br />
Wir lieben und wissen nichts<br />
Von Moritz Rinke<br />
Regie: Alice Elstner<br />
Mit: Judith Engel, Mandy Rudski,<br />
Patrick Güldenberg, Christian Schmidt<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Zwei Paare haben einen berufsbedingten<br />
Wohnungstausch verabredet.<br />
Hannah wird in der Schweiz<br />
Entspannungskurse für Banker<br />
geben. Ihr Partner Sebastian, Kulturhistoriker<br />
und Sachbuchautor,<br />
würde lieber, trotz geräumter Wohnung<br />
und gepackter Koffer, zu Hause<br />
bleiben. Doch das Tauschpaar<br />
aus Zürich steht schon einzugsbereit<br />
vor der Tür. Roman ist Mitarbeiter<br />
an einem Weltraumprojekt<br />
und Magdalena Tiertherapeutin.<br />
Während die Männer sich in Hahnenkämpfe<br />
verstricken, finden die<br />
Frauen Gefallen am Mann der jeweils<br />
anderen.<br />
Moritz Rinke, geboren 1967 in Worpswede,<br />
Schriftsteller, Dramatiker und<br />
Essayist, lebt in Berlin.<br />
Mo 8. Februar 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 54'30<br />
Radio Las Vegas<br />
Late Night Show von und mit<br />
Mariola Brillowska und Günter<br />
Reznicek<br />
Komposition: Günter Reznicek<br />
Produktion: BR 2015<br />
Beim Freien Sender-Kombinat<br />
(FSK) in Hamburg lief von 1998<br />
bis 2000 einmal im Monat die Radiosendung<br />
›Radio Las Vegas‹. In<br />
dieser ungewöhnlichen Show boten<br />
Mariola Brillowska und Günter Reznicek<br />
spät abends surreal-comicartiges<br />
Radio-Entertainment. Beide<br />
haben das alte Archivmaterial gehört<br />
und neu montiert. Der Inhalt<br />
ist so überraschend wie die Gäste<br />
und die Stimmung: Sie schwankt<br />
zwischen lyrisch und hysterisch.<br />
Mariola Brillowska, geboren 1961 in<br />
Polen, Künstlerin, Filmemacherin,<br />
Autorin.<br />
Günter Reznicek, Komponist, Musiker,<br />
Performancekünstler.<br />
Mo 8. Februar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
(Ursendung) _ ca. 59'<br />
Horn durch Brust<br />
Von Christian Hussel<br />
Regie: Wolfgang Rindfleisch<br />
Komposition: Frank Merfort<br />
Mit: Steffen Shorty Scheumann, Martin<br />
Seifert, Inka Löwendorf, Jörg Schüttauf,<br />
Catherine Stoyan, Anne Lebinsky u.a.<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Kripo-Azubi Zweier lernt fliegen.<br />
Im Leichtflugzeug erreicht ihn die<br />
Nachricht, dass der Wirt vom ›Goldenen<br />
Hecht‹ ermordet wurde. Mit<br />
seinem Fluglehrer landet er vor dem<br />
Lokal. Michael Brückner, 46, kam<br />
durch einen Genickbruch zu Tode.<br />
Post mortem wurde ihm der Stoßzahn<br />
einer Breitmaulkuh durch die<br />
Brust geschlagen. Seit Längerem<br />
werden in Europa präparierte Nashörner<br />
gestohlen und für viel Geld<br />
verkauft. Europol hat bereits die<br />
SOKO ›Rhinozeros‹ gebildet.<br />
Christian Hussel, 1957 in Leipzig geboren,<br />
studierte u.a. Theaterwissenschaft,<br />
schreibt für Theater und Rundfunk.<br />
Wiederholung am 22. Februar 0.05 Uhr<br />
10
Mi 10. Februar 0.05 Uhr<br />
Mi 10. Februar 21.30 Uhr<br />
Fr 12. Februar 0.05 Uhr<br />
Sa 13. Februar 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'19<br />
Hörspiel _ 50'30<br />
Klangkunst _ 44'34<br />
Feature _ 53'<br />
Deutsches Demokratisches<br />
Rechnen Die Geschichte einer abgebrochenen<br />
Computerrevolution<br />
Von Dietmar Dath und Thomas Gebel<br />
Regie: Martin Heindel<br />
Produktion: RBB 2015<br />
Was hat die Begeisterung Walter<br />
Ulbrichts für die Kybernetik mit der<br />
Datensammelei von ›BIG DATA‹<br />
heute zu tun? Moderne Kybernetik<br />
wurde in der Sowjetunion zunächst<br />
als reaktionäre Irrlehre bekämpft.<br />
›Bürgerlich‹ fand man die Steuerungstheorie,<br />
ohne die die heutige<br />
Informationstechnik undenkbar<br />
ist. Doch in den 60er-Jahren begann<br />
auch die DDR mit einem Experiment<br />
zur Nutzung elektronischer<br />
Datenverarbeitung.<br />
Dietmar Dath, geboren 1970, studierte<br />
Physik und Literaturwissenschaften. Autor,<br />
Journalist, Redakteur bei der FAZ.<br />
Thomas Gebel, geboren 1965, studierte<br />
Linguistik, Germanistik und Philosophie.<br />
Lebt und arbeitet in Bremen.<br />
Verlorene Illusionen (6/6)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Übersetzung: Mira Koffka<br />
Bearbeitung: Palma<br />
Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />
Mit: Peter Weis, Ella Büchi, Elisabeth<br />
Wiedemann, Dagmar Altrichter u.a.<br />
Produktion: HR/WDR 1971<br />
Noch bevor Lucien beim royalistischen<br />
Blatt seine Arbeit aufnimmt,<br />
sucht sein alter Freund Daniel<br />
d'Arthez ihn auf, um ihn erneut zu<br />
warnen: Ein solcher Seitenwechsel<br />
könne nicht funktionieren ohne<br />
den Verlust der Glaubwürdigkeit.<br />
Doch Lucien denkt nur an das königliche<br />
Dekret zur Namensänderung.<br />
Kaum beginnt er seine neue<br />
Tätigkeit, nimmt das Komplott<br />
gegen ihn seinen Lauf. Spott und<br />
Hohn brechen über ihn herein, er<br />
sieht sich einer Erpressung gegenüber.<br />
Balzac führte einen regen Briefwechsel<br />
mit der polnischen Gräfin Evelina<br />
Hanska-Rzewuska, die er kurz vor<br />
seinem Tod heiratete.<br />
Always here for you<br />
Von Claire Tolan<br />
Regie: Ingo Kottkamp und Claire Tolan<br />
Produktion: DKultur/CTM Festival/<br />
Goethe Institut/ORF u.a. 2015<br />
Geflüsterte Botschaften, klackende<br />
Fingernägel, eine sanft zerknüllte<br />
Chipspackung – bei manchen Menschen<br />
erzeugen diese Geräusche<br />
ein angenehmes Kribbeln in Kopf<br />
und Wirbelsäule. Das Phänomen<br />
heißt ASMR (Autonomous Sensory<br />
Meridian Response).<br />
In einer Versuchsanordnung<br />
über wacht Claire Tolan die Hörer<br />
dieser geheimnisvollen Sounds mithilfe<br />
modernster Spionagetechnik.<br />
›Always here for you‹ war eines der<br />
beiden Gewinnerstücke des CTM<br />
Radio Lab 2015.<br />
Claire Tolan, geboren in den USA, ist<br />
Radiomacherin und Computeraktivistin.<br />
Einmal wöchentlich präsentiert sie ihre<br />
ASMR-Sendung ›You Are Worth It‹ im<br />
Berliner Community Radio.<br />
Damaskus mon amour<br />
Fünf Freunde in Syrien<br />
Von Karin Leukefeld<br />
Regie: Matthias Kapohl<br />
Produktion: WDR 2015<br />
Julia arbeitete in einem Ministerium.<br />
Amer führte mit Kollegen<br />
ein Dolmetscherbüro. Selim war<br />
bei einer Versicherung tätig. Jihad<br />
träumte von einer Ausbildung zum<br />
Journalisten, Safwan wollte an<br />
der Uni Karriere machen. Sie sind<br />
Christen, Muslime, Ismaeliten, Palästinenser<br />
und Drusen. Keiner der<br />
fünf Freunde ist Anhänger der Regierung.<br />
Als im März 2011 in Syrien<br />
die Unruhen beginnen, diskutieren<br />
sie, was man tun könnte. Sie helfen<br />
Inlandsvertriebenen, organisieren<br />
kulturelle und sportliche Events,<br />
um ein Auseinanderbrechen der<br />
Gesellschaft zu verhindern.<br />
Karin Leukefeld, geboren 1954, studierte<br />
Ethnologie, Islam- und Politikwissenschaften.<br />
Seit 2000 Korrespondentin im<br />
Mittleren Osten.<br />
So 14. Februar 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 75'17<br />
Sommertag<br />
Von Jan Fosse<br />
Übersetzung: Hinrich Schmidt-Henkel<br />
Regie: Ulrike Brinkmann<br />
Mit: Monica Bleibtreu, Marina Galic,<br />
Lieselotte Rau, Katja Tippelt u.a.<br />
Vokalkomposition: Hilde Kappes<br />
Produktion: DLR Berlin 2001<br />
Inka Löwendorf und Steffen Shorty<br />
Scheumann im Hörspiel: ›Horn durch Brust‹<br />
Ein Stück über das Erinnern und<br />
Vergessen: ein einsames Haus am<br />
Fjord. Den jungen Ehemann zieht<br />
es oft auf das Meer hinaus, auch<br />
an diesem stürmisch-regnerischen<br />
Tag. Er wird nicht mehr zurückkehren.<br />
Seine Frau, inzwischen<br />
gealtert, durchlebt jenen Tag erneut<br />
– gemeinsam mit ihrer Freundin,<br />
die sie damals im Haus am Fjord<br />
besucht hatte.<br />
Jon Fosse, geboren 1959 in der norwegischen<br />
Küstenstadt Haugesund.<br />
Dramatiker, Romancier, Lyriker.<br />
©Deutschlandradio/Sandro Most<br />
11
15.–28. Februar 2016<br />
Mo 15. Februar 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 53'13<br />
Die Welt von hinten wie von vorne<br />
Hörspiel von Felicia Zeller<br />
Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Mit: Andreas Grothgar, Tanja Schleiff,<br />
Ekkehard Freye, Sascha Nathan u.a.<br />
Komposition und Ton: Peter Harsch<br />
Produktion: BR 2014<br />
Sie reden wie wandelnde Power-<br />
Point-Präsentationen und brainstormen<br />
gerne mal spontan drauflos.<br />
Die Mitarbeiter der großen<br />
PR-Agentur wissen: Alles, was sie<br />
sagen, könnte der Claim für eine<br />
brillante Kampagne sein. Die Produkte<br />
eines Prothesenherstellers<br />
sollen verkauft, die Karriere eines<br />
Präsidentschaftsanwärters zerstört,<br />
eine Bürgerinitiative ohne Bürger<br />
soll gegründet werden – alles lösbare<br />
Aufgaben. Sie sind schließlich<br />
die kreativsten Köpfe des Landes<br />
mit dem Mut zum Wahnsinn.<br />
Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart,<br />
schreibt Theaterstücke und Prosa.<br />
Die Geräuschemacherin Caroline Ledoux-Le Forestier<br />
in ›Eugénie Grandet‹, 24. Februar, 2. und 9. März<br />
Fr 19. Februar 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 37'28<br />
Signal<br />
Von James Ginzburg und Paul Purgas<br />
Produktion: DKultur/CTM Festival 2015<br />
Jahrzehntelang bot der Kurzwellenrundfunk<br />
die einzige Möglichkeit,<br />
Signale aus anderen Erdteilen zu<br />
empfangen. In ihrer Ausbreitung<br />
verhält sich die Kurzwelle fast wie<br />
ein lebendiges Wesen: Je nach<br />
Tageszeit, Temperatur und Wind<br />
ändert sie ihre gezackten Wege<br />
zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre.<br />
Zwischen der ältesten aktiven<br />
Funkstation der Welt in Nauen<br />
und dem französischen Sender Issoudun<br />
erzeugte das Duo Emptyset<br />
ein radiophones Ping-Pong-Spiel.<br />
Das audiovisuelle Projekt Emptyset<br />
wurde 2005 von den beiden Klangkünstlern<br />
James Ginzburg und Paul Purgas<br />
gegründet. Ihre Klang- und Installationsarbeiten<br />
befassen sich mit der Erforschung<br />
räumlicher und akustischer Strukturen.<br />
Mo 15. Februar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 54'03<br />
Atlantic Zero<br />
Von Stephan Kaluza<br />
Bearbeitung und Regie: Martin Heindel<br />
Mit: Andreas Fröhlich, Rainer Bock,<br />
Robert Dölle, Stefan Wilkening,<br />
Martin Bross<br />
Produktion: WDR 2012<br />
Meisner, einer der reichsten Männer<br />
der Welt, ist entführt worden.<br />
Der Geiselnehmer fordert zehn Milliarden<br />
Dollar. Er weiß von der Existenz<br />
eines ›black budgets‹, aus dem<br />
die geforderte Summe sofort und<br />
cash zu zahlen wäre. Zehn Milliarden<br />
in 100-Dollar-Scheinen – das<br />
sind Tonnen Papiergeld. Weltweit<br />
werden zeitgleich die 30 reichsten<br />
Geldmagnaten entführt. Mit einem<br />
Schlag sollen dem globalen Finanzmarkt<br />
300 Milliarden Dollar entzogen<br />
werden. Persönliche Motive der<br />
Kidnapper scheiden offensichtlich<br />
aus.<br />
Stephan Kaluza, 1964 in Bad Iburg geboren.<br />
Fotokünstler, Maler und Autor.<br />
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
Mi 17. Februar 0.05 Uhr<br />
Feature _ ca. 54'30<br />
Wer ist das Volk?<br />
Ein Feature über Fremdenfeindlichkeit<br />
im Osten<br />
Von Thomas Gaevert<br />
Regie: Ulrich Lampen<br />
Produktion: SWR 2015<br />
Auch in der DDR gab es Ausländer.<br />
Vertragsarbeiter wurden sie<br />
genannt. Sie kamen aus Vietnam,<br />
Mosambik, Angola und anderen<br />
Bruderländern. Doch von sozialistischer<br />
Solidarität war nicht viel<br />
zu spüren, von den DDR-Bürgern<br />
wurden die Migranten sorgsam<br />
abgeschottet. Kam es dennoch zu<br />
Begegnungen, gab es Vorbehalte,<br />
Diskriminierungen und Konflikte.<br />
Liegen hier die Ursachen für eine<br />
besondere Form von Fremdenfeindlichkeit,<br />
die sich durch enttäuschte<br />
Hoffnungen nach der Wende noch<br />
verstärkt hat? Führt von hier ein direkter<br />
Weg zur Pegida-Bewegung?<br />
Thomas Gaevert, geboren 1964 in Hasselfelde<br />
(Sachsen-Anhalt), Schriftsetzer,<br />
dann Studium der Kulturwissenschaften.<br />
Seit 1998 Journalist.<br />
Mi 17. Februar 21.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />
Balzac lesen Balzac spielen<br />
Von Kristian Wachinger und<br />
Clarisse Cossais<br />
Regie: Clarisse Cossais<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
©Deutschlandradio/Anke Beims<br />
Kristian Wachinger, Verlagslektor,<br />
studierter Romanist, hat 2014 ›Verlorene<br />
Illusionen‹ in der Neuübersetzung<br />
von Melanie Walz betreut.<br />
Welche Erfahrungen machte er im<br />
Laufe seines Leserlebens mit Balzac<br />
und wie ›zeitlos‹ ist der Transfer eines<br />
alten Stoffes in unsere heutige<br />
Sprache?<br />
Clarisse Cossais, Französin, passionierte<br />
Leserin und begeisterte Radiokünstlerin,<br />
hat sich im Hörspielstudio umgehört<br />
und Interviews mit dem Ensemble von<br />
›Eugénie Grandet‹ gemacht. Wie spielt<br />
man heute ein ›Stück‹ Literatur?<br />
Sa 20. Februar 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'30<br />
Syria FM<br />
Begegnungen mit Radiomachern<br />
zwischen Berlin und Aleppo<br />
Von Julia Tieke<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Sie heißen ›Syrische Brisen‹, ›Radio<br />
Seele‹, ›Unser Land FM‹ oder<br />
›Radio für alle‹ – über 20 syrische<br />
Radiosender sind in den letzten vier<br />
Jahren entstanden mit Mitarbeitern<br />
in Syrien und Studios im Ausland.<br />
Angetrieben vom Wunsch nach<br />
friedlicher Veränderung wollen die<br />
zumeist jungen Radiomacher/-innen<br />
dem Klang des Krieges etwas<br />
entgegensetzen. Über das Internet,<br />
per Satellit und mit nach Syrien<br />
geschmuggelten Antennen überwinden<br />
sie im Radioraum Grenzen,<br />
verbinden Exil und Heimat. Die Autorin<br />
hat über den Zeitraum eines<br />
Jahres syrisches Radio gehört und<br />
die Macher in Berlin, Istanbul und<br />
Gaziantep besucht.<br />
Julia Tieke, geboren 1974, Autorin und<br />
Regisseurin. Projektleiterin der ›Wurfsendung‹<br />
von Deutschlandradio Kultur.<br />
12
So 21. Februar 18.30 Uhr<br />
Mo 22. Februar 21.30 Uhr<br />
Mi 24. Februar 21.30 Uhr<br />
Sa 27. Februar 18.05 Uhr<br />
Hörspiel _ 88'32<br />
Kriminalhörspiel _ 47'20<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />
Feature _ 54'11<br />
Ich küsse dich so ganz – aber so<br />
von weit weg und fern und kalt.<br />
Der Schweizer Maler Andreas<br />
Walser in Briefen<br />
Von Barbara Liebster<br />
Mit: Gerd Wameling, Markus Meyer,<br />
Stefan Witschi, Linda Olsansky u.a.<br />
Komposition: Christoph Baumann<br />
Produktion: DLR Berlin 2004<br />
1928 reist der 20-jährige Andreas<br />
Walser aus dem schweizerischen<br />
Chur nach Paris. Er befreundet sich<br />
mit Cocteau, lernt Picasso kennen,<br />
hat in Ernst Ludwig Kirchner einen<br />
väterlichen Freund. 1929 verkauft<br />
er seine ersten Bilder. »Aber ich<br />
weiss, dass der Ölgeruch und die<br />
ewige geistige Anstrengung mir<br />
schadet«, schreibt der exzessiv arbeitende<br />
junge Mann seiner platonischen<br />
Liebe Bärby Hunger. Er lebt<br />
seine Homosexualität, wird drogensüchtig.<br />
»Ich bin einer von jenen,<br />
denen das Leben früher oder später<br />
zur Unmöglichkeit werden muss.«<br />
Barbara Liebster, geboren 1958 in Brno/<br />
Brünn, Regisseurin und Dozentin in<br />
Zürich.<br />
Ganz die Deine<br />
Von Claudia Piñeiro<br />
Bearbeitung und Regie: Irene Schuck<br />
Mit: Astrid Meyerfeldt, Axel Milberg,<br />
Laura Maire, Simon Boer,<br />
Katharina Burowa u.v.a.<br />
Produktion: DKultur 2009<br />
Ines ist nicht überrascht, als sie in<br />
der Aktentasche ihres Mannes Ernesto<br />
ein Zettelchen findet: »Ganz<br />
die Deine«. Ab sofort untersteht<br />
Ernesto ihrer ständigen Kontrolle.<br />
An einem Winterabend verfolgt sie<br />
ihn, wird stille Beobachterin eines<br />
heftigen Streits zwischen ihm und<br />
seiner Geliebten. Die Frau stürzt<br />
unglücklich, Ernesto versenkt die<br />
Leiche im See. Ines hilft ihm, alle<br />
Spuren zu verwischen. Sie verschafft<br />
ihrem Mann ein Alibi und<br />
glaubt, ihre Ehe sei gerettet.<br />
Claudia Piñeiro, 1960 in Buenos Aires<br />
geboren, wo sie auch heute noch lebt.<br />
Schreibt Theaterstücke und Kinderbücher.<br />
Eugénie Grandet (1/3)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Bearbeitung: Helmut Peschina<br />
Regie: Marguerite Gateau<br />
Mit: Matthias Habich, Lisa Hrdina,<br />
Verena von Behr, Erika Skrotzki u.a.<br />
Komposition: Christian Zanesi<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Im Leben des Winzers Grandet gibt<br />
es nur zwei Dinge, die ihm etwas<br />
bedeuten: sein Reichtum und seine<br />
Tochter Eugénie. Als Alleinerbin ist<br />
diese bald Ziel von Heiratsavancen<br />
und Schmeicheleien. Auch daraus<br />
weiß der Vater noch Gewinn für<br />
sich zu ziehen. Eugénie selbst wehrt<br />
sich kaum gegen das Korsett aus<br />
Geiz und Vorschriften. Am Abend<br />
ihres 23. Geburtstags kommt unerwarteter<br />
Besuch aus Paris: Charles,<br />
Grandets Neffe und Eugénies<br />
Cousin. Er wird für einige Zeit bei<br />
der Familie wohnen.<br />
Honoré de Balzac, 1799 in Tours<br />
geboren, schrieb ›Eugénie Grandet‹ als<br />
Teil seiner ›Menschlichen Komödie‹.<br />
Zweiter Teil am 2. März 21.30 Uhr<br />
Jenseits der Trivialisierung des<br />
Tötens Über Krieg, Geschichte<br />
und Trauma<br />
Von Heike Brunkhorst und<br />
Roman Herzog<br />
Regie: Felicitas Ott<br />
Produktion: SWR 2015<br />
Was macht extreme Gewalt mit Menschen,<br />
die ihr ausgesetzt sind? Janine<br />
di Giovanni berichtet seit über 20<br />
Jahren von immer brutaleren Kriegen.<br />
Erst im gewöhnlichen Alltagsleben<br />
ist sie zusammengebrochen.<br />
Ein israelischer Scharfschütze hat<br />
an gezielten Tötungen mitgewirkt<br />
und sein Schweigen gebrochen. Die<br />
Psychoanalytiker Françoise Davoine<br />
und Jean-Max Gaudillière verfolgen<br />
seit 40 Jahren die Weitergabe von<br />
Traumata über Generationen hinweg.<br />
Ihr Fazit: Gewalt ist das Fundament<br />
unserer Kultur.<br />
Heike Brunkhorst, Autorin und<br />
Regisseurin.<br />
Roman Herzog, Hörfunkautor für<br />
die ARD.<br />
Mo 22. Februar 0.05 Uhr<br />
Mi 24. Februar 0.05 Uhr<br />
Fr 26. Februar 0.05 Uhr<br />
So 28. Februar 18.30 Uhr<br />
Freispiel _ ca. 59'<br />
Feature _ 54'30<br />
Klangkunst _ 27'19<br />
Hörspiel _ 88'25<br />
Horn durch Brust<br />
Kriminalhörspiel von Christian Hussel<br />
Regie: Wolfgang Rindfleisch<br />
Komposition: Frank Merfort<br />
Mit: Steffen Shorty Scheumann, Martin<br />
Seifert, Inka Löwendorf, Jörg Schüttauf,<br />
Catherine Stoyan, Anne Lebinsky u.a.<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Kripo-Azubi Zweier lernt fliegen.<br />
Im Leichtflugzeug erreicht ihn die<br />
Nachricht, dass der Wirt vom ›Goldenen<br />
Hecht‹ ermordet wurde. Mit<br />
seinem Fluglehrer landet er vor dem<br />
Lokal. Michael Brückner, 46, kam<br />
durch einen Genickbruch zu Tode.<br />
Post mortem wurde ihm der Stoßzahn<br />
einer Breitmaulkuh durch die<br />
Brust geschlagen. Seit Längerem<br />
werden in Europa präparierte Nashörner<br />
gestohlen und für viel Geld<br />
verkauft. Europol hat bereits die<br />
SOKO ›Rhinozeros‹ gebildet.<br />
Christian Hussel, 1957 in Leipzig geboren,<br />
studierte u.a. Theaterwissenschaft,<br />
schreibt für Theater und Rundfunk.<br />
Wiederholung vom 8. Februar 21.30 Uhr<br />
Kurzstrecke 46<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />
länger als 20 Minuten: Wir stellen<br />
innovative, zeitgemäße, radiophone<br />
Autorenproduktionen vor.<br />
Sekundenschlaf<br />
Von Leo Hofmann<br />
Tonspuren<br />
Von Verena Rebekka Katz<br />
Krach ist Macht<br />
Von Markus Thomas<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung vom 25. Januar 0.05 Uhr<br />
It all depends on the sun<br />
Von Silvia Ploner und Nicolas Perret<br />
Produktion: Australien Broadcasting<br />
Company 2015<br />
Am Himmel entfachen Polarlichter<br />
farbenprächtige Naturschauspiele.<br />
Seit der Antike gibt es aber auch<br />
Berichte von einem einzigartigen<br />
Klang, der das Phänomen begleitet.<br />
Wissenschaftlich lässt sich<br />
das nicht bestätigen. Polarlichter<br />
werden zwar von Infraschallwellen<br />
begleitet, die jedoch weit außerhalb<br />
des menschlichen Hörbereichs liegen.<br />
Silvia Ploner und Nicolas Perret<br />
sind gen Norden aufgebrochen, um<br />
die Natur dieses Klangphänomens<br />
zu erforschen. Mit Interviews,<br />
Klangsynthese, Feld- und Infraschallaufnahmen<br />
versuchen sie<br />
dem Naturschauspiel auf die Spur<br />
zu kommen.<br />
Silvia Ploner, geboren 1982 in Innichen,<br />
Italien, und Nicolas Perret, geboren 1978<br />
in Nizza, Frankreich, arbeiten seit 2011<br />
zusammen.<br />
Das Buch von Blanche und Marie<br />
Nach dem gleichnamigen Roman<br />
von Per Olov Enquist<br />
Übersetzung: Wolfgang Butt<br />
Bearbeitung, Regie: Andrea Getto<br />
Mit: Wolf-Dietrich Sprenger, Angela<br />
Winkler, Corinna Kirchhoff u.a.<br />
Komposition: Sabine Worthmann<br />
Produktion: DKultur 2006<br />
Blanche Wittman, Hysteriepatientin<br />
des bekannten Neurologen<br />
Char cot, und Marie Curie, Nobelpreisträgerin<br />
für Physik und bald<br />
auch für Chemie, arbeiten gemeinsam<br />
im Labor. Blanche assistiert<br />
Marie bei der Isolierung von Radium.<br />
Ein Stoff, der so todbringend<br />
ist wie sonst nur die Liebe, über die<br />
Blanche ein Buch schreibt – mit der<br />
einen, ihr noch verbliebenen Hand.<br />
Denn Blanches Extremitäten waren<br />
verstrahlt und wurden amputiert.<br />
Per Olov Enquist, geboren 1934 in<br />
Hjoggböle, Nordschweden, zählt zu den<br />
bedeutendsten schwedischen Autoren.<br />
» Die anständigsten Mädchen können Fehltritte begehen, ihre Ich-weiß-nicht-was hergeben,<br />
das kommt bei Adeligen ebenso vor wie bei Bürgersleuten. Aber Gold hergeben … !<br />
Felix Grandet zu seiner Tochter in dem Hörspiel-Mehrteiler ›Eugénie Grandet‹<br />
13
29. Februar 2016<br />
Mo 29. Februar 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 47<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Ungewöhnlich und nicht länger als<br />
20 Minuten: Wir stellen regelmäßig<br />
innovative, zeitgemäße, radiophone<br />
Hörstücke vor. In der der ›Kurzstrecke<br />
47‹ präsentieren wir unter<br />
anderem:<br />
La mue sauvage<br />
Von Marie Guérin<br />
Marie Tarnowska – eine Szene<br />
Von Johanna Olausson und Olivia Pils<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung am 4. März 0.05 Uhr<br />
Mo 29. Februar 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 54'30<br />
Dixie Chicken<br />
Von Frank Ronan<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Norbert Schaeffer<br />
Mit: Ulrich Wildgruber, Gerd Andresen,<br />
Kornelia Boje, Katharina Matz u.v.a.<br />
Produktion: SWR/NDR 1998<br />
Ein Lancia Spider rast auf die Klippen<br />
von Black Rock zu und stürzt<br />
200 Meter in die Tiefe, während aus<br />
dem Autoradio Little Feats ›Dixie<br />
Chicken‹ dröhnt. Der Fahrer ist Rory<br />
Dixon, ein egomaner Architekt, vor<br />
dessen Sexbesessenheit niemand<br />
sicher war. Unfall, Selbstmord oder<br />
Mord? Die Ermittlungen der Polizei<br />
schleppen sich dahin, was auch im<br />
Interesse von Andy McGrath zu sein<br />
scheint, einem Regierungsbeamten<br />
und Freund Rorys.<br />
Frank Ronan, geboren 1963 in Irland.<br />
›Dixie Chicken‹ kam 1994 heraus.<br />
Ulrich Wildgruber in ›Dixie Chicken‹<br />
©picture-alliance/dpa<br />
14
DEUTSCHLANDRADIO<br />
KULTUR<br />
MÄRZ 2016<br />
MEHR -<br />
TEILER<br />
›Eugénie<br />
Grandet‹<br />
MEHR -<br />
TEILER<br />
›Die Pforten des<br />
Paradieses‹<br />
Ursendung:<br />
Mittwoch<br />
0.05 Uhr<br />
Feature<br />
2. März<br />
Die Feature-Antenne ...<br />
... für die noch zu entdeckende<br />
Gegenwart. Mit einer<br />
kurzfristig eingesetzten<br />
Sendung, die auf das Hier<br />
und Jetzt reagiert.<br />
Infos: deutschlandradiokultur.de<br />
9. März<br />
Souteigai – Jenseits der<br />
Vor stellung<br />
Von Malte Jaspersen<br />
Nach der Katastrophe in<br />
Fukushima sprach der Autor<br />
mit Menschen, die Unvorstellbares<br />
gesehen haben.<br />
DKultur/BR 2012<br />
16. März<br />
Pfarrer<br />
Von Kolbe/Wright<br />
Zwei atheistische Autoren<br />
bekommen Zugang zu<br />
einem Predigerseminar.<br />
DKultur 2014<br />
23. März<br />
Bodies Under Attack<br />
Von Elodie Pascal<br />
Ein junges Mädchen, von Neugier<br />
getrieben, begibt sich auf<br />
eine Abenteuerreise durch<br />
Tattoo- und Piercingstudios.<br />
NDR/RBB 2014<br />
30. März<br />
Mimìs Muff<br />
Von Jens Schellhass<br />
Über Monate begleiten wir den<br />
Regisseur Benedikt von Peter<br />
bei der Entstehung der Oper<br />
›La Bohème‹ in Bremen.<br />
DKultur/RB 2014<br />
Mittwoch<br />
21.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
2. März<br />
Eugénie Grandet 2/3<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Die Liebe und der Geiz –<br />
eine tödliche Mischung<br />
DKultur 2015<br />
9. März<br />
Eugénie Grandet 3/3<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Der Stolz einer Frau aus<br />
der Provinz<br />
DKultur 2015<br />
16. März<br />
Elsa Roth. Ein Bericht.<br />
Von Adolf Schröder<br />
Elsa Roth geht auf den<br />
Friedhof, um das fremde<br />
Grab zu pflegen.<br />
DLR Berlin 2003<br />
23. März<br />
Ickelsamers Alphabet<br />
Von Liquid Penguin Ensemble<br />
Vor bald 500 Jahren<br />
erschien die erste ›Teütsche<br />
Grammatica‹ von Valentinus<br />
Ickelsamer.<br />
Liquid Penguin Ensemble<br />
für SR/DKultur 2014<br />
30. März<br />
Wunschsendung<br />
Von Elisabeth Burchhardt<br />
Zauberstab, Wunderkerzen,<br />
Federboa: Elisabeth B. als<br />
Glücksfee<br />
NDR 2014<br />
Freitag<br />
0.05 Uhr<br />
Klangkunst<br />
4. März<br />
Kurzstrecke 47<br />
Kurz und ungewöhnlich:<br />
Autorenproduktionen aus<br />
Feature, Hörspiel und<br />
Klangkunst<br />
Autoren/DKultur 2015<br />
11. März<br />
New Geographies<br />
in Sound Art<br />
Eine Diskussion über die Folgen<br />
der globalen Vernetzung<br />
von Klangkünstlern<br />
DKultur/DAAD/<br />
CTM Festival 2016<br />
18. März<br />
All Hail Mother Internet<br />
Von Deena Abdelwahed<br />
Ein Loblied auf die Freiheit<br />
im Internet aus der Sicht<br />
einer tunesischen Musikerin.<br />
DKultur/CTM Festival u.a.<br />
2016<br />
25. März<br />
GAD Technologies<br />
Von Marija Bozinovska Jones/<br />
J. G. Biberkopf<br />
Unstetigkeit und Angst als typische<br />
Symptome im Zeitalter des extremen<br />
Technokapitalismus<br />
DKultur/CTM Festival 2016<br />
Samstag<br />
18.05 Uhr<br />
Feature<br />
5. März<br />
Kinder von Sodom und<br />
Gomorrha<br />
Von Jens Jarisch<br />
Kinder verbrennen in Ghana<br />
Elektroschrott, um an das<br />
Kupfer zu kommen. Ihr<br />
Traum heißt Europa.<br />
RBB/SWR u.a. 2009<br />
12. März<br />
19. März<br />
Wenn Kinder nur noch<br />
weg wollen Von Erika Harzer<br />
Tausende Kinder und<br />
Jugendliche durchqueren<br />
Mexiko – allein. Eine<br />
mörderische Route. Ihr Ziel:<br />
die USA.<br />
BR/DLF/WDR 2015<br />
NDR 2011<br />
Geliehene Wörter<br />
Von Maage/Peter<br />
Feature über verliehene<br />
und geliehene Bücher.<br />
Über Freund schafts- und<br />
Liebesgeschichten.<br />
26. März<br />
Nicht ohne meinen Hund<br />
Von Lisbeth Jessen<br />
Immer mehr Tiere in<br />
New York werden als<br />
›emotional support animal‹<br />
(ESA) registriert.<br />
WDR/DKultur 2016<br />
Sonntag<br />
18.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
6. März<br />
Unser halbes Leben<br />
Von John Mighton<br />
Clara und Patrick sind über<br />
80 Jahre alt, als sie sich im<br />
Pflegeheim begegnen. Das<br />
ist nicht zu spät für eine alte<br />
Liebe.<br />
DKultur 2008<br />
13. März<br />
Die Existenz der Haut<br />
Von wittmann/zeitblom<br />
Der Gefangene Robert<br />
Antelme wird zum KZ<br />
Dachau transportiert. Seine<br />
Frau Marguerite Duras<br />
befindet sich in Paris im<br />
Widerstand. DKultur 2014<br />
20. März<br />
Langholzfeld<br />
Von Andreas Jungwirth<br />
Der Heimatort hat sich<br />
verändert. Türken und<br />
Mazedonier sind die neuen<br />
Nachbarn. Ein Besuch bei<br />
den Eltern.<br />
DKultur/ORF 2016<br />
27. März<br />
Die Pforten des Paradieses<br />
(2/3)Von Jerzy Andrzejewski<br />
Jakob, den Anführer des<br />
Kinderkreuzzugs, treibt die<br />
Idee, dass die Unschuld<br />
der Kinder stärker sei als<br />
Waffengewalt.<br />
RIAS Berlin 1980<br />
25. März 18.30 Uhr<br />
Sondertermin Karfreitag<br />
Die Pforten des Paradieses<br />
(1/3) Von Jerzy Andrzejewski<br />
Im Jahr 1212 machen sich<br />
Tausende Kinder und<br />
Jugendliche auf den Weg<br />
nach Jerusalem.<br />
RIAS Berlin 1980 erlin 1980<br />
Montag<br />
0.05 Uhr<br />
Freispiel<br />
7. März<br />
Das Himbeerreich<br />
Von Andreas Veiel<br />
Ein Hörspiel auf der Basis<br />
von Interviews mit ehemaligen<br />
und amtierenden<br />
Bankern.<br />
RBB/HR 2014<br />
14. März<br />
Rettet das Geld<br />
Hörspiel von Inga Helfrich<br />
Das Hörspiel über den ersten<br />
Banküberfall mit Geiselnahme<br />
in der BRD basiert auf<br />
dokumentarischem Material.<br />
BR 2015<br />
21. März<br />
Furt Dokola – In einem fort<br />
Hörspiel von Šedá/Simmen<br />
Die Künstlerin Kateřina Šedá<br />
klettert über Zäune und<br />
spielt Grenzverletzungen<br />
durch.<br />
DKultur/WDR 2009<br />
28. März<br />
Ostermontag<br />
Kurzstrecke 48<br />
Kurz, ungewöhnlich:<br />
Autorenproduktionen aus<br />
Feature, Hörspiel und<br />
Klangkunst.<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
Deena Abdelwahed:<br />
›All Hail Mother Internet‹<br />
18. März<br />
© Olivier Rose<br />
Montag<br />
21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
7. März<br />
Menschlos<br />
Von Dirk Josczok<br />
Kreuzberger Nächte sind<br />
hell: Freudls BMW geht in<br />
Flammen auf – mit einer<br />
Toten im Kofferraum.<br />
14. März<br />
Jil und Khaled<br />
Von Joy Markert<br />
Überfall auf ein Restaurant.<br />
Schutzgelderpressung, Drogenkrieg<br />
oder Geschwisterkonflikt?<br />
21. März<br />
Schnee von gestern<br />
Berlin in den 1920ern: Pfandleiher<br />
Schöller wurde getötet.<br />
Wir sind doch keine Räuberbande<br />
Berlin 1929: Gustav<br />
kehrt aus dem Knast zurück.<br />
28. März<br />
Ostermontag<br />
kein Krimi<br />
DKultur 2014<br />
DKultur 2015<br />
FHB 1990 und SFB 1990<br />
15
2.–13. März 2016<br />
Mi 2. März 0.05 Uhr<br />
Feature<br />
Die Feature-Antenne …<br />
… für die noch zu entdeckende<br />
Gegenwart.<br />
Mit einer kurzfristig eingesetzten<br />
Sendung, die auf das Hier und Jetzt<br />
reagiert.<br />
Mehr dazu zeitnah unter:<br />
deutschlandradiokultur.de<br />
Mi 2. März 21.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />
Eugénie Grandet (2/3)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Bearbeitung: Helmut Peschina<br />
Regie: Marguerite Gateau<br />
Mit: Erika Skrotzki, Laurenz Laufenberg,<br />
Markus Meyer, Maren Kroymann u.a.<br />
Komposition: Christian Zanesi<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Von der Begegnung mit ihrem<br />
Cousin Charles ist Eugénie wie erweckt:<br />
»Ihr kamen innerhalb einer<br />
Viertelstunde mehr Gedanken in<br />
den Sinn als in all den Jahren, die<br />
sie auf der Welt war.« Dabei scheint<br />
der Pariser Galan wie aus einer anderen<br />
Zeit gefallen zu sein. Balzac<br />
konfrontiert die ländliche Einfalt<br />
der Grandets mit dem modernen<br />
Habitus der Großstadt.<br />
Der Autor Helmut Peschina, geboren<br />
1943 in Klosterneuburg, hat vielfach<br />
Texte für den Hörfunk adaptiert und<br />
gewann zweimal den ORF-Hörspielpreis.<br />
Dritter Teil am 9. März 21.30 Uhr<br />
Fr 4. März 0.05 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 47<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Ungewöhnlich und nicht länger als<br />
20 Minuten: Wir stellen regelmäßig<br />
innovative, zeitgemäße, radiophone<br />
Hörstücke vor. In der der ›Kurzstrecke<br />
47‹ präsentieren wir unter<br />
anderem:<br />
La mue sauvage<br />
Von Marie Guérin<br />
Marie Tarnowska – eine Szene<br />
Von Johanna Olausson und Olivia Pils<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung vom 29. Februar 0.05 Uhr<br />
Sa 5. März 18.05 Uhr<br />
Feature _ 53'28<br />
Kinder von Sodom und Gomorrha<br />
Warum afrikanische Jugendliche<br />
nach Europa flüchten<br />
Von Jens Jarisch<br />
Produktion:<br />
RBB/SWR/NDR/WDR/NRK 2009<br />
Ein Mädchen, das eigentlich in die<br />
Schule gehen sollte, verkauft von<br />
morgens bis abends Trinkwasser.<br />
Um sie herum zerschlagen Jungen,<br />
von denen der kleinste sechs Jahre<br />
alt ist, gebrauchte Computermonitore<br />
und andere Elektrogeräte mit<br />
bloßen Händen. Dann zünden sie<br />
die Schrotthaufen an. Wenn alle<br />
Kunststoffe verbrannt sind, bleibt<br />
Kupfer übrig. Sodom und Gomorrha<br />
ist ein Armutsviertel in Accra, der<br />
Hauptstadt von Ghana. Tausende<br />
Kinder kommen hierher. Ihr Traum<br />
heißt Europa. Für die meisten geht<br />
er nicht in Erfüllung. Der Autor<br />
spricht mit ihnen und geht der Herkunft<br />
des Elektroschrotts nach.<br />
Jens Jarisch, 1969 geboren, aufgewachsen<br />
in Berlin, Teheran und Lima. Feature-<br />
Autor und Produzent. Redakteur beim RBB.<br />
Elektroschrott in Ghana:<br />
›Kinder von Sodom und Gomorrha‹<br />
So 6. März 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 76'59<br />
Unser halbes Leben<br />
Nach dem Theaterstück ›Half life‹<br />
von John Mighton<br />
Übersetzung: Ute Scharfenberg<br />
Bearbeitung und Regie: Judith Lorentz<br />
Mit: Rosemarie Fendel, Otto Sander,<br />
Christine Oesterlein u.v.a.<br />
Produktion: DKultur 2008<br />
Clara und Patrick sind über 80 Jahre<br />
alt, als sie sich im Pflegeheim<br />
begegnen. Das ist nicht zu spät für<br />
eine alte Liebe. Haben sie sich in<br />
ihrer Jugend wirklich schon einmal<br />
kennengelernt? Patrick sei ein notorischer<br />
Trinker, der lauter Geschichten<br />
fantasiere, sagt seine Tochter<br />
Anna. Und Clara wurde wegen ihrer<br />
Vergesslichkeit längst entmündigt.<br />
Deshalb macht sich Sohn David in<br />
bester Absicht vormundschaftliche<br />
Sorgen. Ein tragikomisches Stück<br />
über das Altern, das Vergessen und<br />
das Erinnern.<br />
John Mighton, geboren 1957 in Hamilton,<br />
Kanada, promovierter Mathematiker.<br />
Schreibt auch Theaterstücke.<br />
©mauritius images/Alamy<br />
Mo 7. März 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 54'30<br />
Das Himbeerreich<br />
Hörspiel von Andres Veiel<br />
Regie: Ulrich Lampen<br />
Mit: Martina Gedeck, Christian Redl,<br />
Hans-Peter Hallwachs, Wolfgang<br />
Condrus u.v.a.<br />
Produktion: RBB/HR 2014<br />
Die Sonderetage einer großen deutschen<br />
Bank – das Himbeerreich.<br />
Hier haben ehemalige Vorstandsmitglieder<br />
ihre Büros, denn ihr<br />
Wissen um Interna ist für die Bank<br />
zu kostbar, als dass man sie gehen<br />
lassen könnte. Sie berichten vom<br />
Kick beim Investmentbanking, von<br />
großen internationalen Deals, von<br />
den Verstrickungen von Finanzwelt<br />
und Politik. Sie kennen die faulen<br />
Geschäftspraktiken und die Gier<br />
ihrer Branche. Sie haben die Krise<br />
kommen sehen. Was hätten sie tun<br />
können?<br />
Andres Veiel, geboren 1959, Autor,<br />
Film- und Theaterregisseur.<br />
Mo 7. März 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 56'30<br />
Menschlos<br />
Von Dirk Josczok<br />
Regie: Beatrix Ackers<br />
Mit: Claudia Eisinger, Guntbert Warns,<br />
Herbert Sand, Janusz Koczai u.v.a.<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Berlin-Kreuzberg: Der BMW des<br />
Münchener Immobilienmaklers<br />
Ignaz Freudl geht in Flammen<br />
auf. War es ein Anschlag autonomer<br />
Chaoten? Im Kofferraum des<br />
Autos findet man eine tote Frau.<br />
Kommissar Magnus und sein Team<br />
nehmen die Ermittlungen auf.<br />
Freudl baut in Kreuzberg Luxus-Eigentumswohnungen.<br />
Nach dem<br />
Auftauchen eines Bekenner-Videos<br />
gehen die Kommissare von einem<br />
politischen Hintergrund aus. Aber<br />
wer ist die Tote? In einer Musterwohnung<br />
haben Unbekannte eine<br />
Parole gesprayt: »Currywurst statt<br />
Weißwurst«.<br />
Dirk Josczok, geboren 1960 in Düsseldorf,<br />
lebt in Berlin. Schreibt Drehbücher<br />
und Hörspiele.<br />
16
Mi 9. März 0.05 Uhr<br />
Fr 11. März 0.05 Uhr<br />
Sa 12. März 18.05 Uhr<br />
So 13. März 18.30 Uhr<br />
Feature _ 53'17<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Feature _ 53'02<br />
Hörspiel _ 50'20<br />
Souteigai – Jenseits der<br />
Vorstellung Japan und die<br />
Dreifachkatastrophe<br />
Von Malte Jaspersen<br />
Produktion: DKultur/BR 2012<br />
Malte Jaspersen lebt seit über 20<br />
Jahren in Kyoto. Wie hat die Katastrophe<br />
im März 2011 das Leben seiner<br />
Familie und seiner Bekannten<br />
beeinflusst? Nach der Dreifachkatastrophe<br />
von Erdbeben, Tsunami<br />
und Kernschmelze reiste er durchs<br />
Land. Er sprach mit Helfern, die<br />
Unvorstellbares gesehen haben, mit<br />
Eltern aus Fukushima, die versuchen,<br />
ihre Kinder vor Radioaktivität<br />
zu schützen, mit Anti-AKW-Aktivisten,<br />
Priestern und Wiederaufbauspezialisten.<br />
Seit der Katastrophe<br />
gehört zu seinem Haushalt ein<br />
Geigerzähler.<br />
Prix Italia 2012<br />
Malte Jaspersen, geboren 1955 in Köln,<br />
zwei juristische Staatsexamen, lebt seit<br />
1989 in Kyoto.<br />
Sound Art Global<br />
Produktion:<br />
DKultur/DAAD/CTM Festival 2016<br />
Klänge sind beweglich. In Windeseile<br />
finden sie von der Schallquelle<br />
zum Ohr. Diese Reichweite hat das<br />
Internet in den letzten Jahren vervielfacht<br />
und damit auch den Wirkungskreis<br />
von Klangkünstlern.<br />
Ihre Arbeiten lassen sich meist<br />
leichter transportieren als bildende<br />
Kunst, sie brauchen keine Übersetzung<br />
wie die Literatur. Diese Entwicklung<br />
birgt Chancen, wirft aber<br />
auch Fragen auf: Welche kulturellen<br />
Unterschiede kommen zum<br />
Tragen? Wie begegnet man der Faszination<br />
des Exotischen? Verflüssigt<br />
sich die Kunst im Gewimmel<br />
der Praktiken und Projekte? Solche<br />
Themen waren Gegenstand einer<br />
Expertenrunde, die am 31. Januar<br />
im Rahmen des CTM Festivals Berlin<br />
stattfand. Wir senden die prägnantesten<br />
Beiträge.<br />
Wenn Kinder nur noch weg wollen<br />
Der mittelamerikanische Exodus<br />
Von Erika Harzer<br />
Regie: Ron Schickler<br />
Produktion: BR/DLF/WDR 2015<br />
Sie kommen aus Guatemala, El<br />
Salvador und Honduras. Sie sind<br />
Kinder oder Jugendliche und<br />
durchqueren Mexiko. Eine mörderische<br />
Route, bei der sie viel Glück<br />
brauchen, um nicht in die Hände<br />
von Drogenkartellen, Entführern,<br />
Menschenhändlern oder der Migrationspolizei<br />
zu fallen. Zu Hunderten<br />
sitzen sie dicht gedrängt auf<br />
Dächern von Güterzügen und hoffen<br />
ihr Ziel zu erreichen: die USA.<br />
Doch Präsident Obama erwägt angesichts<br />
des Ansturms Minderjähriger<br />
eine Gesetzesänderung, um<br />
diese Kinder schneller abschieben<br />
zu können. Die Geschichte einer<br />
humanitären Katastrophe.<br />
Erika Harzer, geboren 1953, Autorin<br />
und Regisseurin. Längere Auslandsaufenthalte<br />
in Nicaragua und Honduras.<br />
Die Existenz der Haut Collage mit<br />
Texten von Marguerite Duras und<br />
Robert Antelme<br />
Von wittmann/zeitblom<br />
Mit: Sibylle Canonica, Alice Dwyer,<br />
Tristan Pütter, Konstantin Bühler<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Während Hitlers totaler Krieg in<br />
die Endphase geht, werden Tausende<br />
Häftlinge vom KZ Buchenwald<br />
zum KZ Dachau transportiert. Der<br />
politische Gefangene Robert Antelme<br />
ist in einem der Waggons. Seine<br />
Frau, die Schriftstellerin Marguerite<br />
Duras, befindet sich in Paris im<br />
Widerstand. In ihren Protokollen<br />
zeigt Duras schonungslos, wie der<br />
Krieg ihr eigenes und das Leben<br />
ihrer Nächsten vergiftet und zerstört.<br />
Das Stück collagiert Zitate aus<br />
›Hefte aus Kriegszeiten‹ und ›Der<br />
Schmerz‹ von Marguerite Duras sowie<br />
›Das Menschengeschlecht‹ von<br />
Robert Antelme.<br />
zeitblom, geboren 1962 in Rosenheim,<br />
Komponist, Bassist, Performer, Produzent.<br />
Christian Wittmann, geboren 1967 in<br />
München, Schauspieler und Regisseur.<br />
Mi 9. März 21.30 Uhr<br />
Max von Pufendorf in:<br />
›Eugénie Grandet‹<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />
Eugénie Grandet (3/3)<br />
Von Honoré de Balzac<br />
Bearbeitung: Helmut Peschina<br />
Regie: Marguerite Gateau<br />
Mit: Peter Matic, Max von Pufendorf,<br />
Sabine Falkenberg, Lisa Hrdina u.a.<br />
Komposition: Christian Zanesi<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
»Molière schuf den Geizhals, ich<br />
aber schuf den Geiz« – befand Honoré<br />
de Balzac über seinen 1834 erschienenen<br />
Roman ›Eugénie Grandet‹.<br />
Und so wird der Geiz bei ihm<br />
zum Symptom einer materiell verblendeten<br />
Gesellschaft, in der sich<br />
die junge Eugénie wie ein Fremdkörper<br />
bewegt.<br />
Balzac schreibt über ein Frankreich<br />
der Restauration, zerrissen<br />
zwischen Rückschritt und Modernisierung,<br />
Peripherie und Zen trum.<br />
Eine Welt der Verderbtheit, die alle<br />
zu überrennen scheint, die nicht<br />
dem Egoismus frönen.<br />
» Vater, ich liebe Sie<br />
und achte Sie. Sie haben<br />
mir oft genug gesagt,<br />
dass ich mündig bin.<br />
Ich habe mit meinem<br />
Geld getan, was mir<br />
beliebte, und seien Sie<br />
versichert, das es gut<br />
angelegt ist.<br />
Eugénie Grandet im gleichnamigen<br />
Hörspiel-Mehrteiler<br />
Christian Zanesi, 1952 in Lourdes<br />
geboren, lebt und arbeitet als Musiker<br />
in Paris.<br />
© Deutschlandradio/Philip Glaser<br />
17
14.–27. März 2016<br />
Mo 14. März 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 53'16<br />
Rettet das Geld<br />
Hörspiel von Inga Helfrich<br />
Produktion: BR 2015<br />
Zwei Bankräuber. 18 Geiseln. Lösegeldforderung<br />
2 Millionen DM. Live-<br />
Übertragung, Blitzlichtgewitter. 5000<br />
Zu schauer. Beim Sturmangriff der<br />
Polizei sterben eine Geisel und ein<br />
Geiselnehmer. Keine groteske Kriminalkomödie,<br />
sondern grausame<br />
Realität am 4. August 1971 in München,<br />
beim ersten Banküberfall mit<br />
Geiselnahme in der Geschichte der<br />
Bundesrepublik. Das Hörspiel basiert<br />
auf Interviews mit Beteiligten.<br />
Inga Helfrich, geboren 1966 in Riga,<br />
Regisseurin, Autorin.<br />
Mi 16. März 0.05 Uhr<br />
Feature _ 52'27<br />
Pfarrer<br />
Hörstück nach dem gleichnamigen<br />
Dokumentarfilm von Stefan Kolbe und<br />
Chris Wright<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Was passiert, wenn zwei atheistische<br />
Autoren Zugang zu einem<br />
Predigerseminar bekommen? Und<br />
das in Wittenberg, der Lutherstadt,<br />
einst Hochburg der deutschen Reformation,<br />
heute gelegen in einer<br />
der ungläubigsten Ecken Europas.<br />
Ein Jahr lang begleiten die Autoren<br />
eine Gruppe Männer und Frauen<br />
in ihrer Ausbildung zum Pfarrer.<br />
Anfangs geht es noch um das Erlernen<br />
religiösen Handwerks. Aber im<br />
Laufe der Zeit stellen sich zunehmend<br />
die grundlegenden menschlichen<br />
Fragen.<br />
Chris Wright, geboren 1972 in Radcliffe,<br />
England. Dokumentarfilmer, Schnittmeister,<br />
Redakteur und Dozent. Lebt<br />
in Berlin.<br />
Stefan Kolbe, geboren 1972 in Halle/<br />
Saale. Autor, Regisseur, Produzent und<br />
Kameramann.<br />
Fr 18. März 0.05 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />
All Hail Mother Internet<br />
Von Deena Abdelwahed<br />
Produktion: DKultur/CTM Festival/<br />
Goethe Institut 2016<br />
»Was wäre ich ohne das Internet?«<br />
Diese Frage stellte sich die tunesische<br />
DJane Deena Abdelwahed.<br />
Ihre Antwort ist eine Radioperformance<br />
mit Elementen aus Hörspiel<br />
und Clubmusik. Sie erzählt vom<br />
Aufwachsen in einer konservativen<br />
muslimischen Familie und von der<br />
befreienden Wirkung der grenzenlosen<br />
Soundwelten im Internet.<br />
›All Hail Mother Internet‹ gewann<br />
einen der beiden Produktionspreise<br />
beim Radio Lab 2016<br />
von Deutschlandradio Kultur und<br />
CTM Festival Berlin.<br />
Deena Abdelwahed, geboren 1989<br />
in Qatar, ist DJane und Sängerin.<br />
Mit 19 zog sie nach Tunis, um<br />
Innenarchitektur zu studieren.<br />
Siehe auch ›Klangkunst‹ am 25. März<br />
So 20. März 18.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 70'<br />
Langholzfeld<br />
Von Andreas Jungwirth<br />
Regie: Harald Krewer<br />
Produktion: DKultur/ORF 2016<br />
Langholzfeld, eine kleine Siedlung<br />
am Rand der österreichischen Stadt<br />
Linz, wurde in den 60er-Jahren gebaut,<br />
größtenteils von Flüchtlingen<br />
aus den ehemaligen deutschen Gebieten<br />
in Rumänien und Jugoslawien.<br />
30 Jahre nachdem der Erzähler<br />
seinen Heimatort Richtung Wien<br />
und Berlin verlassen hat, kehrt er<br />
für eine Recherche zurück. Viele<br />
Häuser stehen inzwischen leer, ihre<br />
Erbauer sind gestorben oder leben<br />
im Seniorenheim. Manche Häuser<br />
wurden verkauft, an Türken oder<br />
Mazedonier. Für sie ist Langholzfeld<br />
ihr neues Zuhause. Der Vater<br />
des Erzählers weigert sich lange, ist<br />
am Ende aber doch bereit, am Projekt<br />
des Sohnes mitzuarbeiten.<br />
Andreas Jungwirth, geboren 1967<br />
in Linz. Theater- und Hörspielautor,<br />
Erzähler und Publizist.<br />
» Plötzlich presst mein Vater die Augen zu, sein Brustkorb zieht sich zusammen,<br />
er ballt die Hände zu Fäusten. Er hat Schmerzen. Und er ist wütend.<br />
Andreas Jungwirth über seinen Vater in dem Hörspiel ›Langholzfeld‹<br />
Mo 14. März 21.30 Uhr<br />
Mi 16. März 21.30 Uhr<br />
Sa 19. März 18.05 Uhr<br />
Mo 21. März 0.05 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
(Ursendung) _ ca. 59'<br />
Jil und Khaled<br />
Von Joy Markert<br />
Regie: Alexander Schuhmacher<br />
Mit: Maren Kroymann, Uwe Müller,<br />
Michael Rotschopf u.a.<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Buchhändler Haug ist zu einer Tagung<br />
in Berlin. Hier lernt er die<br />
junge Jil kennen und verliebt sich in<br />
sie. Als beide in einem Restaurant<br />
zu Abend essen, fallen Schüsse. Jil<br />
wird verletzt. Seit Längerem schon<br />
fühlt sie sich von ihrem Halbbruder<br />
Khaled verfolgt. Ihr gemeinsamer<br />
Vater kommt aus Sansibar, Jils Mutter<br />
ist Deutsche. Der Buchhändler<br />
bittet Privatdetektivin Cher Ebinger<br />
um Hilfe. Sie entdeckt die Memoiren<br />
einer Prinzessin aus Sansibar,<br />
die sie auf die richtige Spur bringen.<br />
Joy Markert, geboren 1942 in Württemberg,<br />
lebt in Berlin. ›Jil und Khaled‹ ist der<br />
fünfte Fall für Privatdetektivin Ebinger.<br />
Hörspiel_51’50<br />
Elsa Roth. Ein Bericht.<br />
Von Adolf Schröder<br />
Regie: Johanna Elbauer<br />
Mit: Rosemarie Fendel, Levin Amatosero,<br />
Werner Rehm u.a.<br />
Produktion: DLR Berlin 2003<br />
Seit Jahren geht Elsa Roth auf den<br />
Friedhof, um das Grab zu pflegen.<br />
Und seit Jahren starrt sie auf die Fotografie,<br />
auf der ein kleines Mädchen<br />
zu sehen ist, das zwischen einer Frau<br />
und einem Mann steht. Doch sie<br />
kann sich an nichts erinnern. Nur<br />
noch daran, wie diese Frau und dieser<br />
Mann auf dem schlammigen<br />
Weg immer weiter zurückblieben,<br />
während sie selbst von einer Fremden<br />
fortgezogen wurde. Das war im<br />
Mai 1941, irgendwo zwischen Polen<br />
und Deutschland. Manchmal verwandeln<br />
sich die Namen auf dem<br />
fremden Grabstein in diejenigen<br />
ihrer Eltern.<br />
Adolf Schröder (1938 – 2008) lebte in<br />
Hamburg, verdiente seinen Lebensunterhalt<br />
mit Schreiben und Taxifahren.<br />
Feature _ 52'37<br />
Geliehene Wörter<br />
Von Büchern, die wandern<br />
Von Mareike Maage und Sebastian Peter<br />
Regie: Giuseppe Maio<br />
Komposition: Sebastian Peter<br />
Produktion: NDR 2011<br />
In jedem Bücherschrank finden<br />
sich Bücher, die ihr Besitzer sich<br />
ausgeliehen hat. Es finden sich aber<br />
auch die Lücken. Von Büchern verursacht,<br />
die man selbst verliehen<br />
hat, obwohl sie einem viel bedeuteten.<br />
Im Feature erzählen Menschen<br />
ihre Geschichten über verliehene<br />
und geliehene Bücher. Die Episoden<br />
beinhalten Freundschafts- und<br />
Liebesgeschichten und solche, die<br />
mit den geliehenen Wörtern beendet<br />
waren.<br />
Mareike Maage, geboren 1979, studierte<br />
und arbeitete an der Bauhaus Universität<br />
Weimar. Seit 2013 Feature-Redakteurin<br />
beim RBB.<br />
Sebastian Peter, geboren 1982 in Marburg,<br />
studierte an der Bauhaus Universität<br />
Weimar. Komponist, Sounddesigner und<br />
Autor.<br />
Freispiel _ 53'27<br />
Furt Dokola – In einem fort<br />
Hörspiel von Kateřina Šedá<br />
und Rolf Simmen<br />
Mit: Markus Hoffmann, Barbara<br />
Philipp, Marian Funk, Heidrun<br />
Bartholomäus<br />
Produktion: DKultur/WDR 2009<br />
Im Juni 2008 kletterte die Künstlerin<br />
Kateřina Šedá in ihrem tschechischen<br />
Heimatort Brno Líšeň<br />
über 80 Zäune und spielte mit den<br />
Grundbesitzern eine Grenzverletzung<br />
nach der anderen durch. Aus<br />
Mitschnitten dieser Aktion und<br />
Interviews entwickelten die Autoren<br />
ein Radiostück über ›das Übersetzen‹<br />
– sowohl von Grundstück<br />
zu Grundstück als auch von einer<br />
Sprache in die andere. Das Ziel:<br />
Česky snadno a rychle! Tschechisch<br />
schnell und mühelos!<br />
Kateřina Šedá, geboren 1977 in Brno,<br />
Aktionskünstlerin.<br />
Rolf Simmen, geboren 1969 in der<br />
Schweiz, Übersetzer und Radioautor.<br />
18
Mo 21. März 21.30 Uhr<br />
Mi 23. März 21.30 Uhr<br />
Fr 25. März 18.30 Uhr<br />
Karfreitag<br />
So 27. März 18.30 Uhr<br />
Ostersonntag<br />
Kriminalhörspiel<br />
Hörspiel _ 58'21<br />
Ost-West im Krimi-Doppelpack<br />
Vorgestellt von Clarisse Cossais<br />
Schnee von gestern<br />
Von Karl Godewind<br />
Regie: Joachim Staritz<br />
Mit: Heide Kipp, Gerd Grasse,<br />
Klaus Piontek u.a.<br />
Produktion: Funkhaus Berlin 1990<br />
Berlin in den 20er-Jahren: Pfandleiher<br />
Schöller wurde getötet, dicke<br />
Wintermäntel sind verschwunden.<br />
Weiß Püppi, die Kleinkriminelle,<br />
mehr?<br />
Wir sind doch keine Räuberbande<br />
Von Peter Feraru<br />
Regie: Holger Rink<br />
Mit: Günter Lamprecht,<br />
Angelica Domröse u.a.<br />
Produktion: SFB 1990<br />
Berlin 1929: Gustav hat im Knast<br />
gesessen. Nun ist er ohne Arbeit,<br />
die Familie muss ernährt werden.<br />
Er hofft auf den Verein ehemaliger<br />
Strafgefangener.<br />
Ickelsamers Alphabet Dictionarium<br />
der zierlichen Wörter<br />
Von Liquid Penguin Ensemble<br />
Mit: Katharina Bihler, Elodie Brochier,<br />
Christian Higer<br />
Produktion: Liquid Penguin Ensemble<br />
für SR/DKultur 2014<br />
Vor bald 500 Jahren erschien die<br />
erste ›Teütsche Grammatica‹ von<br />
Valentinus Ickelsamer. Darin unterweist<br />
er in der subtilen Kunst,<br />
»die Buochstaben recht nennen (…)<br />
und wie man’s mit den natürlichen<br />
Organis und Gerüst im Mund machet«.<br />
Einen Schritt weiter ging Ickelsamers<br />
Zeitgenosse, der Grammatiker<br />
Louis Meigret. Er wollte die<br />
französische Orthographie der Aussprache<br />
anpassen.<br />
›Ickelsamers Alphabet‹ gewann den<br />
Hörspielpreis der Kriegsblinden 2015<br />
und war Hörspiel des Jahres 2014.<br />
Liquid Penguin Ensemble, 1997 von<br />
Katharina Bihler und Stefan Scheib<br />
gegründet, produziert Musiktheater,<br />
Hörspiele, Installationen.<br />
Sondersendung: Hörspiel _ 86'18<br />
Die Pforten des Paradieses (1/3)<br />
Von Jerzy Andrzejewski<br />
Übersetzung: Renate Lachmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Dieter Borsche<br />
Produktion: RIAS Berlin 1980<br />
Im Jahr 1212 machen sich Tausende<br />
Kinder und Jugendliche von Frankreich<br />
aus auf den Weg nach Jerusalem.<br />
Sie wollen erreichen, was mit<br />
Waffengewalt nicht gelingt: das<br />
höchste Heiligtum der Christen<br />
aus der Hand der andersgläubigen<br />
Türken zu befreien. Ein alter Mönch<br />
begleitet den Kinderkreuzzug und<br />
nimmt den jungen Menschen die<br />
Beichte ab. Andrzejewski nutzt<br />
das weit zurückliegende Ereignis<br />
als Stoff für eine Parabel über<br />
Wünsche, Begehren, Reinheit und<br />
Schuld.<br />
Jerzy Andrzejewski (1909 – 1983),<br />
polnischer Schriftsteller und Dissident.<br />
Zweiter Teil am 27. März 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 87'04<br />
Die Pforten des Paradieses (2/3)<br />
Von Jerzy Andrzejewski<br />
Übersetzung: Renate Lachmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Dieter Borsche<br />
Produktion: RIAS Berlin 1980<br />
Ein Kinderkreuzzug zieht nach<br />
Jerusalem. Jakob, den Anführer,<br />
treibt die Idee, dass der Glaube und<br />
die Unschuld der Kinder größere<br />
Werke vollbringen können, als Waffengewalt.<br />
Ein alter Mönch wird<br />
zum Beichtvater der Gruppe um<br />
Jakob. Er stößt auf ein Geflecht aus<br />
Begehren und Eifersucht. Gerade<br />
hat Blanka gebeichtet, dass sie Jakob<br />
liebt, genau wie Maud und Alexander.<br />
Aber alle drei werden von Jakob<br />
zurückgewiesen. Deshalb schließt<br />
sich Blanka Alexander an, einem<br />
Griechen, dessen Eltern bei einem<br />
früheren Kreuzzug getötet wurden<br />
und der von Ludwig von Vendôme,<br />
Graf von Chartres und Blois, adoptiert<br />
wurde.<br />
Dritter Teil am 28. März 18.30 Uhr<br />
Mi 23. März 0.05 Uhr<br />
Fr 25. März 0.05 Uhr<br />
Karfreitag<br />
Sa 26. März 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'19<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Bodies Under Attack<br />
Von Elodie Pascal<br />
Regie: Elisabeth Putz<br />
Produktion: NDR/RBB 2014<br />
Ein junges Mädchen, von Neugier<br />
getrieben, begibt sich auf eine<br />
Abenteuerreise durch Tattoo- und<br />
Piercingstudios. Seit Urzeiten verändern<br />
Menschen ihr Äußeres<br />
durch Haare schneiden, Nägel lackieren<br />
oder Ohren durchstechen.<br />
Die einen gehen zum Schönheitschirurgen,<br />
um sich die Brüste oder<br />
Lippen vergrößern zu lassen, die<br />
anderen mögen Tätowierungen,<br />
Piercings, Implantate. Wird das<br />
Mädchen am Ende ihrer Reise, nach<br />
Gesprächen mit Ärzten, Psychologen<br />
und Body-Artists, ihren Körper<br />
modifizieren?<br />
Elodie Pascal, geboren 1982 in Orléans,<br />
studierte Philosophie in Paris und Québec.<br />
Heute lebt sie als Autorin in Paris.<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />
GAD Technologies<br />
Von Marija Bozinovska Jones und<br />
J. G. Biberkopf<br />
Produktion: DKultur/CTM Festival 2016<br />
›To gad‹ bedeutet ›sich herumtreiben/umherziehen‹.<br />
Gleichzeitig<br />
steht die Abkürzung GAD für ›General<br />
Anxiety Disorder‹, ›generalisierte<br />
Angststörung‹. Unstetigkeit<br />
und Angst sind typische Symptome<br />
der Verflüssigung im Zeitalter des<br />
extremen Technokapitalismus. Das<br />
zumindest behaupten die Künstlerin<br />
Marija Bozinovska Jones und<br />
der Komponist J. G. Biberkopf.<br />
›GAD Technologies‹ gewann einen<br />
der beiden Produktionspreise<br />
beim Radio Lab 2016 von Deutschlandradio<br />
Kultur und CTM Festival<br />
Berlin.<br />
Marija Bozinovska Jones studierte<br />
Kunst in London.<br />
Nicht ohne meinen Hund<br />
New Yorker und ihre Haustiere<br />
Von Lisbeth Jessen<br />
Produktion: WDR/DKultur 2016<br />
Jedes Jahr im Herbst werden in der<br />
St.-Johns-Kathedrale in New York<br />
Haustiere gesegnet – am Tag des<br />
Heiligen Franz von Assisi. Dieses<br />
Jahr ist auch Hund Lily mit dabei.<br />
Seine Besitzerin Janice lebt allein,<br />
Lily ist ihre einzige Gefährtin.<br />
Nach den Anschlägen des 11. September<br />
diagnostizierten die Ärzte<br />
eine Angststörung bei Janice. Dadurch<br />
konnte sie Lily als ›emotional<br />
support animal‹ (ESA) registrieren<br />
lassen. Nun kann Lily überallhin<br />
mitkommen, wo Tiere sonst nicht<br />
erwünscht sind – vom Restaurant<br />
bis ins Museum.<br />
Lisbeth Jessen, geboren 1956, studierte<br />
Journalismus und Filmdramaturgie.<br />
Zahlreiche Features für Danmarks<br />
Radio.<br />
Gediminas Žygus, alias J. G. Biberkopf,<br />
geboren 1991 in Litauen, Musiker.<br />
Siehe auch ›Klangkunst‹ am 18. März<br />
›Nicht ohne meinen Hund‹<br />
©mauritius images/lumi<br />
19
›Mimìs Muff‹: ›La Bohème‹, Theater Bremen 2014,<br />
Inszenierung: Benedikt von Peter<br />
©Jörg Landsberg<br />
28.–30. März 2016<br />
Mo 28. März 0.05 Uhr<br />
Ostermontag<br />
Mo 28. März 18.30 Uhr<br />
Ostermontag<br />
Mi 30. März 0.05 Uhr<br />
Mi 30. März 21.30 Uhr<br />
Feature _ 52'36<br />
Hörspiel _ ca. 59'30<br />
Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 48<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />
länger als 20 Minuten: Innovative,<br />
zeitgemäße, radiophone Hörstücke<br />
aus den Genres Feature, Hörspiel<br />
und Klangkunst können an uns<br />
geschickt werden. Wir stellen die<br />
interessantesten vor.<br />
Durch die Nacht mit Clara Motors<br />
Von Matthias Karow<br />
Walden<br />
Von Gomez Lopez<br />
Wo sind die bloß?<br />
Von Stella Luncke und<br />
Josef Maria Schäfers<br />
Gewinnerstück des ARD PiNball 2015<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Sondersendung: Hörspiel _ 53'30<br />
Die Pforten des Paradieses (3/3)<br />
Von Jerzy Andrzejewski<br />
Übersetzung: Renate Lachmann<br />
Regie: Hans Ulrich Minke<br />
Mit: Dieter Borsche<br />
Produktion: RIAS Berlin 1980<br />
Jakob hatte die Vision, dass nur<br />
Kraft des Glaubens und mit einem<br />
Marsch der unschuldigen Seelen<br />
das Grab Jesu aus den Händen<br />
der Türken befreit werden könne.<br />
Doch selbst die Kinder haben schon<br />
Schuld auf sich geladen. Alexander<br />
beichtet, dass er seinen Adoptivvater<br />
nicht vor dem Ertrinken gerettet<br />
hat. Was hat Jakob zu beichten,<br />
sind seine Motive glaubwürdig? Für<br />
Andrzejewsk ist der Motor, der den<br />
Einzelnen oder die Masse antreibt,<br />
die menschliche Sehnsucht. Aber<br />
was aus reinen Wünschen geboren<br />
wird, verendet in Schmach. »Vielleicht<br />
gibt es kein reines Begehren?«<br />
Jerzy Andrzejewski (1909 – 1983),<br />
polnischer Schriftsteller und Dissident.<br />
Bekannt geworden für seine realistische<br />
Prosa, die sehr früh und weitsichtig die<br />
gesellschaftspolitischen Probleme des 20.<br />
Jahrhunderts zeigt. Während des Zweiten<br />
Weltkriegs war er im Widerstand aktiv,<br />
wo er versuchte, polnische Kulturgüter zu<br />
retten. Bereits in den 50er-Jahren trat er<br />
aus der kommunistischen Partei aus und<br />
wurde zu einem führenden Systemkritiker.<br />
Mimìs Muff Die Entstehung einer<br />
Oper in vier Akten<br />
Von Jens Schellhass<br />
Regie: Rainer Clute<br />
Produktion: DKultur/RB 2014<br />
Jens Schellhass begleitet den Opernregisseur<br />
Benedikt von Peter über<br />
neun Monate und dokumentiert die<br />
Entstehung der Oper ›La Bohème‹<br />
am Bremer Theater. Wir erleben<br />
den Regisseur in der sogenannten<br />
›Stunde null‹, vor der er sich immer<br />
wieder fürchtet, die Zeit, in der er<br />
zum ersten Mal über eine Inszenierung<br />
nachdenkt. Wie er mit dem<br />
Libretto ringt. Geht es wirklich um<br />
die wahre Liebe? Hürden bauen sich<br />
auf: Die Herren sollen in Frauenkleidern<br />
Ballettunterricht nehmen.<br />
Das Theater erwartet einen Erfolg,<br />
das Publikum soll strömen, auch<br />
des Geldes wegen, und um die Politik<br />
nicht zu enttäuschen. Der Druck<br />
wächst, bis zum Premierenabend.<br />
Jens Schellhass, geboren 1963, lebt als<br />
Autor in Bremen.<br />
Wunschsendung<br />
Von Elisabeth Burchhardt<br />
Regie: Christiane Ohaus<br />
Mit: Elisabeth Burchhardt, Wolf-Dietrich<br />
Sprenger, Jan Georg Schütte u.a.<br />
Produktion: NDR 2014<br />
Es war einmal ein kleines Mädchen,<br />
das hatte nur einen sehnlichen<br />
Wunsch: Fee sein zu dürfen.<br />
Aber Feen haben langes, wallendes<br />
Haar und das Mädchen mit dem<br />
Kurzhaarschnitt sah aus wie ein<br />
Bub. Annähernd 40 Jahre später<br />
kauft sich die mittlerweile erwachsene<br />
Frau einen Zauberstab, Wunderkerzen,<br />
eine Federboa und will<br />
in einem harten Hamburger Kiez<br />
den Menschen als Fee das Glück<br />
bringen.<br />
Elisabeth Burchhardt, 1969 in Wien<br />
geboren, lebt heute in Hamburg. Hier<br />
wurde sie Autorin und Fee.<br />
20
DEUTSCHLANDRADIO<br />
KULTUR<br />
APRIL 2016<br />
FEATURE-<br />
ANTENNE<br />
die noch zu entdeckende<br />
Gegenwart<br />
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
Ursendung:<br />
Freitag<br />
0.05 Uhr<br />
Klangkunst<br />
1. April<br />
Sleep (an attempt at trying)<br />
Von Arturas Bumšteinas<br />
Musikalische Einschlafhilfen<br />
sind der Ausgangspunkt<br />
für eine Hommage an die<br />
Schlaflosigkeit.<br />
DKultur 2011<br />
8. April<br />
The Colony<br />
Von Bernard Clarke<br />
Die wunderbare Welt der<br />
Science-Fiction-Soundtracks<br />
RTE 2014<br />
15. April<br />
Folgen Sie mir pausenlos<br />
Von Antje Vowinckel<br />
Der ehemalige Flughafen<br />
Tempelhof als Partitur<br />
für eine spontane Sprachkomposition<br />
DKultur 2012<br />
22. April<br />
Klänge<br />
Von Wassily Kandinski, Jeff<br />
Beer, Lydia Daher, Antye<br />
Greie, Frederico Sanchez u.v.a.<br />
Ein früher Vorreiter der<br />
Klangkunst aus der Sicht<br />
heutiger Musiker/-innen.<br />
BR 2015<br />
29. April<br />
Broken Landscapes<br />
Von Nicolas Bernier<br />
Zehn akustische Porträts von<br />
Klangkünstlern unserer Zeit<br />
Autorenproduktion 2011<br />
Samstag<br />
18.05 Uhr<br />
Feature<br />
2. April<br />
Wüstenblumen<br />
Von Heike Tauch<br />
Weibliche Genitalverstümmelung<br />
findet millionenfach<br />
statt. Es gibt Initiativen<br />
dagegen.<br />
SWR 2015<br />
9. April<br />
Das Uwe-Johnson-Puzzle<br />
Von Alexa Hennings<br />
Mecklenburg will Johnson<br />
neu entdecken. Aber Dichter<br />
und Land machen es sich<br />
gegenseitig nicht einfach.<br />
NDR 2015<br />
16. April<br />
Guten Tag auf Polnisch<br />
Von Lisbeth Jessen<br />
Eine New Yorkerin entdeckt<br />
ihre jüdischen und schlesischen<br />
Wurzeln. Das alte Familiengut<br />
steht zum Verkauf.<br />
DKultur/WDR 2014<br />
23. April<br />
Die Rebellion im Hauptpostamt<br />
Von Hannelore Hippe<br />
»Wir gewinnen«, rief<br />
Freiheitskämpfer Connolly<br />
im brennenden Dubliner<br />
Hauptpostamt seinen Kameraden<br />
zu. Er behielt recht.<br />
DLR Berlin 1996<br />
30. April<br />
We’re in deep shit<br />
Von Khamis/Schairer<br />
Die Autoren reisen in den<br />
Libanon und entdecken<br />
das komplizierteste Land<br />
der Welt.<br />
BR 2014<br />
Sonntag<br />
18.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
3. April<br />
Rolf Hochhuths ›Der Stellvertreter‹<br />
Von Wendt/Schiller<br />
Rolf Hochhuths Frage nach<br />
der moralischen Mitschuld<br />
der katholischen Kirche an<br />
der Ermordung der Juden<br />
empörte die Gläubigen.<br />
DKultur 2013<br />
10. April<br />
Extraordinary. Stille. Ce soir<br />
Von Kuner/Marggraf<br />
Samuel Becketts Werk in<br />
der Erinnerung von Freunden<br />
und Schauspielern.<br />
DKultur/SWR u.a. 2006<br />
17. April<br />
Die Kunst an nichts zu glauben<br />
Von Raoul Schrott<br />
Poetische Porträts: Menschen<br />
in alltäglichen Berufen fragen<br />
nach dem Gelingen des<br />
Lebens oder der Kunst des<br />
Scheiterns.<br />
DKultur 2016<br />
24. April<br />
Auch wenn wir gescheitert<br />
sind/Although We ...<br />
Von Tim Etchells<br />
In fragmentarisierten Politikerreden<br />
wird die Macht<br />
der Sprache kenntlich, ihr<br />
verführerisches, suggestives<br />
Potential. DKultur 2015<br />
Montag<br />
0.05 Uhr<br />
Freispiel<br />
4. April<br />
Making of Game<br />
Von Anna Seibt<br />
Die Autorin schaut Künstlern<br />
und Spiele-Entwicklern<br />
über die Schulter.<br />
11. April<br />
Blowback – Der Auftrag<br />
Hörspiel von Elodie Pascal<br />
Eine Geophysikerin hat<br />
ein riesiges Süßwasservorkommen<br />
entdeckt und ist<br />
seitdem verschwunden.<br />
18. April<br />
Talking Games<br />
Feature von R. Smarzoch<br />
Über Computerspiele und<br />
mit ihnen verbundene neue<br />
soziale Umgangsformen.<br />
25. April<br />
Kurzstrecke 49<br />
Ungewöhnlich und kürzer als 20 Minuten:<br />
Innovative, radiophone Autorenproduktionen<br />
aus den Genres Feature, Hörspiel und<br />
Klangkunst werden vorgestellt und diskutiert.<br />
DKultur 2014<br />
DKultur 2014<br />
NDR/WDR/HTMH 2015<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
Montag<br />
21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
4. April<br />
Der Mord in der Rue<br />
Morgue<br />
Von Edgar Allan Poe<br />
Paris 1841: C. Auguste<br />
Dupin rekonstruiert die<br />
Morde an zwei Frauen.<br />
BR 1965<br />
11. April<br />
18. April<br />
Rolltreppen ins Nichts Das Schweigen<br />
Von Hans Delbruck<br />
Von Jan Costin Wagner<br />
Mysteriöse Vorgänge auf Zwei Verbrechen an einem<br />
einer Großbaustelle: ein Ort, Täter, die sich gegenseitig<br />
belauern<br />
verschwundener Bauleiter,<br />
fehlende Pläne und Hinweise<br />
auf einen Mord<br />
DKultur 2016<br />
WDR 2008<br />
25. April<br />
Blutstein<br />
Von Johan Theorin<br />
Aberglauben, familiäre<br />
Verstrickungen und ein<br />
Mordanschlag.<br />
DKultur 2012<br />
Mittwoch<br />
0.05 Uhr<br />
Feature<br />
Mittwoch<br />
21.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
6. April<br />
Der Spezialist ist Autist<br />
Von Anja Kempe<br />
Softwarehersteller suchen<br />
fieberhaft nach Autisten<br />
mit ihren speziellen Begabungen.<br />
WDR/SWR 2014<br />
6. April<br />
Unter Wasser<br />
Von Guilbeault/Joubert<br />
Louis ist 16. Als ›Narcisse‹<br />
holt er im Netz die Wünsche<br />
der Mitschüler ein. Erfüllung<br />
garantiert.<br />
SR/DKultur 2016<br />
13. April<br />
Teslanauten<br />
Von Sanyal/Ahlborn<br />
Tesla war der High-Tech-<br />
Popstar des 20. Jahrhunderts.<br />
Eine Reise auf den Gehirnströmen<br />
des Mannes, der<br />
das Licht eingeschaltet hat<br />
SWR 2014<br />
13. April<br />
Regen<br />
Von Anne Weber<br />
Eine Apokalypse, die ganz<br />
harmlos daherkommt:<br />
Es regnet. Aus Rinnsalen<br />
werden Ströme.<br />
HR/DKultur 2016<br />
20. April<br />
The Wisdom of Jay<br />
Thunderbolt<br />
Von Kolk/Baker/Williams<br />
Auf Thunderbolts Visitenkarte<br />
steht »Party nacked«.<br />
Sonst nichts. Da runter eine<br />
Telefonnummer…<br />
Autorenproduktion 2011<br />
20. April<br />
Blumen für Otello<br />
Von Esther Dischereit<br />
Assoziative Szenenfolge auf<br />
den Spuren der NSU-Mordserie,<br />
dem Andenken der<br />
Opfer.<br />
DKultur 2014<br />
27. April<br />
Feature-Antenne<br />
… für die noch zu entdeckende Gegenwart.<br />
Mit einer kurzfristig eingesetzten Sendung,<br />
die auf das Hier und Jetzt reagiert.<br />
Info: deutschlandradiokultur.de<br />
27. April<br />
Tepegöz<br />
Von Sinan/Kuhla<br />
Frei nach einer Episode aus<br />
dem türkischen Sagenzyklus<br />
›Dede Korkut‹.<br />
SWR u.a. 2015<br />
Raoul Schrott:<br />
›Die Kunst an nichts<br />
zu glauben‹ 17. April<br />
©Brigitte Friedrich<br />
21
1.–10. April 2016<br />
Fr 1. April 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 54'30<br />
Sleep (an attempt at trying)<br />
Von Arturas Bumšteinas<br />
Produktion: DKultur 2011<br />
Arturas Bumšteinas ist ein Nachtmensch.<br />
Wie viele Künstler nutzt<br />
auch der litauische Komponist die<br />
nocturne Stimmung gern zum Arbeiten<br />
und Fabulieren. Hellwach<br />
wurde Bumšteinas, als er auf einem<br />
Flohmarkt eine Sammlung von akustischen<br />
Einschlafhilfen entdeckte.<br />
Sofort erwarb er die Tonbänder und<br />
ließ sie immer wieder an seinem<br />
Ohr vorüberziehen. Der Schlaf<br />
blieb zwar aus, dafür entfalteten die<br />
Bänder eine zutiefst hypnotische<br />
Wirkung. Angereichert mit dem<br />
Klang von Diktiergeräten, Kassettenrekordern,<br />
Bandmaschinen und<br />
Computern, orchestriert Bumšteinas<br />
ein nächtliches Schattenspiel der<br />
Klänge.<br />
So 3. April 18.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 73'37<br />
Rolf Hochhuths ›Der Stellvertreter‹<br />
Hörcollage mit Auszügen aus der<br />
Hörspielinszenierung des ›christlichen<br />
Trauerspiels‹ von Erwin<br />
Piscator (HR 1963)<br />
Von Marianne Wendt und<br />
Christian Schiller<br />
Regie: Marianne Wendt<br />
Produktion: DKultur 2013<br />
Vor mehr als 50 Jahren stellte Rolf<br />
Hochhuth Fragen, die das Nachkriegsdeutschland<br />
erschütterten:<br />
Warum schwieg Papst Pius XII. zu<br />
den Judendeportationen? Darf der<br />
Stellvertreter Gottes nur seinem<br />
politischen Kalkül folgen? Die Theateruraufführung<br />
am 20. Februar<br />
1963 führte zum größten Theaterskandal<br />
der BRD, und die bloße<br />
Ankündigung der Radiofassung<br />
provozierte eine Bombendrohung<br />
im Rundfunksender.<br />
Arturas Bumšteinas, geboren 1982 in<br />
Vilnius, lebt als Komponist und Medienkünstler<br />
in Warschau.<br />
Rolf Hochhuth, geboren am 1. April<br />
1931 in Eschwege, Schriftsteller und<br />
Dramatiker.<br />
Marianne Wendt und Christian Schiller<br />
leben als Radio-, Film- und Theaterautoren<br />
in Berlin.<br />
Sa 2. April 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'29<br />
Wüstenblumen<br />
Oder: Die Beschneidung<br />
von Mädchen<br />
Von Heike Tauch<br />
Produktion: SWR 2015<br />
Nach Schätzungen der WHO leben<br />
heute auf der Welt rund 150 Millionen<br />
Frauen mit Genitalverstümmelung<br />
– in Deutschland um die<br />
50 000 Millionen. Bis zu drei Millionen<br />
Mädchen droht jedes Jahr dasselbe<br />
Schicksal. Diese vor allem in<br />
Afrika angewandte Praxis ist durch<br />
die Migration nach Europa längst<br />
auch bei uns ein Thema. Was ist erforderlich,<br />
damit diese archaische<br />
Tradition zumindest hierzulande<br />
endet und nicht in den Nischen sich<br />
ausbreitender Parallelgesellschaften<br />
fortgeführt wird?<br />
Heike Tauch arbeitet seit 1992 als Autorin<br />
und Regisseurin fürs Radio.<br />
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
Mo 4. April 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 41'30<br />
Making of Game oder<br />
Der Klang von Schritten<br />
Hörstück von und mit Anna Seibt<br />
Regie: Friederike Wigger<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Deutschlandradio Kultur und<br />
die Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft Berlin haben sich 2014<br />
zusammengetan, um gemeinsam<br />
ein auditives Handygame zu entwickeln.<br />
Ein Jahr lang hat Anna Seibt<br />
das Team aus Künstlern und Spielentwicklern<br />
bei Brainstormings,<br />
Sprachaufnahmen und während<br />
der Produktion begleitet. Herausgekommen<br />
sind ein Hörspiel und eine<br />
mobile App, deren 3-D-Soundwelt<br />
ein überraschendes und intensives<br />
Hörerlebnis bietet.<br />
Anna Seibt, geboren 1988, arbeitet in<br />
Berlin als Radioautorin und Regieassistentin.<br />
Infos zum Hörgame unter:<br />
blogs.deutschlandradiokultur.de/<br />
hoergame<br />
©akg-images/Denise Bellon<br />
Mo 4. April 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 49'<br />
Der Mord in der Rue Morgue<br />
Von Edgar Allan Poe<br />
Bearbeitung und Regie:<br />
Edmund Steinberger<br />
Mit: Horst Tappert, Erik Jelde,<br />
Christian Marschall u.v.a.<br />
Produktion: BR 1965<br />
Paris um 1840: Auguste Dupin, der<br />
erste Detektiv in der Geschichte der<br />
Kriminalliteratur, untersucht die<br />
Morde an Madame L'Espanaye und<br />
ihrer Tochter. Die Frauen wurden in<br />
ihrem Haus mit einem Rasiermesser<br />
getötet. Während der Polizeipräfekt<br />
von Paris akribisch Zeugen<br />
verhört, findet Dupin am Tatort seltsame<br />
Spuren. Mit einer deduktiven<br />
Methode gelingt es ihm, den Fall zu<br />
rekonstruieren. Poes Kurzgeschichte<br />
›Der Mord in der Rue Morgue‹ erschien<br />
vor 175 Jahren, im April 1841.<br />
Edgar Allan Poe, geboren 1809 in Boston,<br />
gestorben 1849 in Baltimore. Schriftsteller<br />
und Redakteur diverser Zeitungen.<br />
Mi 6. April 0.05 Uhr<br />
Feature _ 50'19<br />
Der Spezialist ist Autist<br />
Von Anja Kempe<br />
Regie und Ton: die Autorin<br />
Produktion: WDR/SWR 2014<br />
Die besonderen Begabungen von<br />
Autisten im IT-Bereich sind begehrt<br />
wie die Seltenen Erden in der Hightech-Industrie.<br />
Die IT-relevanten<br />
Märkte werden sich in den nächsten<br />
zehn Jahren verdoppeln, es fehlen<br />
also Tausende Spezialisten in den<br />
Bereichen Softwareentwicklung,<br />
Netzwerktechnologie und Datenbank-Management.<br />
Google und<br />
Microsoft suchen daher fieberhaft<br />
nach Autisten und ihren herausragenden<br />
Fähigkeiten auf diesen<br />
Gebieten. Auch der deutsche Softwarehersteller<br />
SAP beschäftigt seit<br />
2014 Autisten. Die Autorin Anja<br />
Kempe hat sie besucht.<br />
Anja Kempe, geboren 1956 in Bremerhaven,<br />
Autorin und Regisseurin von Reportagen<br />
und Features für den Hörfunk.<br />
22
» Frühstück: Meine Schwester starrt auf ihr Handy.<br />
Meine Mutter auf ihren Fernseher.<br />
Mein Vater auf seine Zeitung. Ich auf meinen Computer.<br />
Zitat aus dem Hörspiel ›Unter Wasser‹<br />
›Unter Wasser‹, Hörspiel-Ursendung<br />
›Das Uwe-Johnson-Puzzle‹<br />
©Brigitte Friedrich<br />
Mi 6. April 21.30 Uhr<br />
Fr 8. April 0.05 Uhr<br />
Sa 9. April 18.05 Uhr<br />
So 10. April 18.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />
Klangkunst _ 49'40<br />
Feature _ 54'30<br />
Hörspiel _ 88'28<br />
Unter Wasser<br />
Von Jean-François Guilbeault<br />
und Andréanne Joubert<br />
Übersetzung: Frank Weigand<br />
Regie: Anouschka Trocker<br />
Produktion: SR/DKultur 2016<br />
Louis ist 16 und träumt davon, ein<br />
Held zu sein. Als seine Lehrerin vergisst,<br />
sich aus dem internen Netzwerk<br />
auszuloggen, ergreift Louis<br />
seine Chance: Unter dem Decknamen<br />
Narcisse fordert er seine Mitschüler<br />
auf, ihm ihre Wünsche<br />
zu schicken, Erfüllung garantiert.<br />
Sedna verfolgt Louis‘ Treiben im<br />
Internet, auch sie hat Wünsche. Sie<br />
trainiert, unter Wasser so lang wie<br />
möglich die Luft anzuhalten.<br />
Jean-François Guilbeault und Andréanne<br />
Joubert gründeten 2012 ihre Compagnie<br />
›Des Bouts du Monde‹, deren Stücke<br />
Theater und Zirkus vereinen.<br />
The Colony<br />
Von Bernard Clarke<br />
Produktion: RTE 2014<br />
Als »Kino für die Ohren« bezeichnete<br />
Michel Chion einst die Musique<br />
concrète und zog damit eine<br />
Parallele zwischen der frühen<br />
Filmkunst und der Avantgarde der<br />
Tonbandkomponisten. Der irische<br />
Klangkünstler Bernard Clark hat<br />
nun einen weiteren Brückenschlag<br />
zwischen den beiden Aufzeichnungsmedien<br />
gemacht.<br />
›The Colony‹ erzählt von einem<br />
Kino zur Zeit der amerikanischen<br />
Double Features, als der Projektor<br />
noch ratterte, stellenweise auch<br />
streikte und man über gemeingefährliche<br />
Aliens sinnierte. Ein<br />
Hörstück zwischen Hommage und<br />
Parodie.<br />
Bernard Clarke ist Komponist und<br />
Moderator der mehrfach preisgekrönten<br />
Musiksendung ›Nova‹ im irischen<br />
Radio Lyric FM.<br />
Das Uwe-Johnson-Puzzle<br />
Von Mecklenburger Versuchen,<br />
eines Dichters habhaft zu werden<br />
Von Alexa Hennings<br />
Regie: Nikolai von Koslowski<br />
Produktion: NDR 2015<br />
Ein Tonstudio: 365 Bürger aus<br />
Mecklenburg-Vorpommern lesen<br />
Uwe Johnsons ›Jahrestage‹. Manche<br />
tun sich schwer mit seiner Sprache.<br />
Und mancher Mecklenburger<br />
tut sich schwer mit Uwe Johnson<br />
selbst – er ging im Unfrieden, manche<br />
vergessen ihm das noch immer<br />
nicht. Gleichzeitig werben mehrere<br />
Kleinstädte damit, Vorbild für<br />
›Jeri chow‹ zu sein, den Ort, in dem<br />
Uwe Johnsons Romanfigur Gesine<br />
Cress pahl lebte. Bis auch sie die<br />
mecklenburgische Heimat verließ.<br />
Alexa Hennings, geboren 1961, Journalistikstudium,<br />
seit 1992 Autorin. Zuletzt:<br />
›Pommerland – Klein Jasedow oder:<br />
Leben vor dem Kollaps‹ (DLF 2016).<br />
Extraordinary. Stille. Ce soir.<br />
Samuel Beckett<br />
Von Jean-Claude Kuner,<br />
Andrea Marggraf<br />
Mit: Fritz Lichtenhahn, Tonio Arango,<br />
Friedhelm Ptok u.a.<br />
Komposition: Thomas Bächli<br />
Produktion: DKultur/SWR/WDR/<br />
National Radio ABC, Australien 2006<br />
Ein alter Mann hält Rückschau. Er<br />
sucht in seiner Wohnung nach Erinnerungsstücken<br />
an seinen Schöpfer<br />
Samuel Beckett und findet neben<br />
anderen Tonbändern, Dokumenten<br />
und Geschichten aus den Archiven<br />
›Das letzte Band‹: Das Spiel mit den<br />
Bändern führt nach Dublin, London,<br />
Paris und Berlin zu Freunden<br />
und zu Schauspielern. Auch sie erzählen<br />
von Beckett.<br />
Andrea Marggraf, Theaterwissenschaftlerin<br />
und Hörfunkautorin.<br />
Jean-Claude Kuner, vielfach ausgezeichneter<br />
Hörfunkautor und Regisseur.<br />
23
11.–24. April 2016<br />
Mo 11. April 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 50'42<br />
Lilith Stangenberg:<br />
›Blowback – Der Auftrag‹<br />
Blowback – Der Auftrag<br />
Hörspiel von Elodie Pascal<br />
Regie: Elisabeth Putz<br />
Mit: Manfred Lehmann, Maryam Zaree,<br />
Udo Schenk, Stefan Krause u.v.a.<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
2047: Auf der Erde ist ein Kampf<br />
um die letzten Süßwasserreserven<br />
entbrannt, Wasser ist der wichtigste<br />
Rohstoff der Welt. Der ehemalige<br />
Agent Dereo Durand erhält den Auftrag,<br />
eine Geophysikerin zu suchen.<br />
Ihre Spur verliert sich in einem Unterwasserhotel<br />
… ›Blowback – Der<br />
Auftrag‹ war Hörspiel des Monats<br />
Januar 2015, Hörspiel und Hörgame<br />
›Blowback – Die Suche‹ gewannen<br />
bei den ›New York Festivals 2015‹<br />
den ›Silver Radio Award‹ in der Kategorie<br />
›Best Innovation‹.<br />
Elodie Pascal, 1982 in Orléans geboren,<br />
lebt als Hörspielautorin in Paris.<br />
›Blowback‹ kann weitergespielt werden.<br />
Infos unter: blogs.deutschlandradiokultur.de/hoergame<br />
Mi 13. April 0.05 Uhr<br />
Feature _ 53'50<br />
Teslanauten<br />
Eine Reise auf den Gehirnströmen<br />
des Mannes, der das Licht eingeschaltet<br />
hat<br />
Von Mithu Sanyal und<br />
Christian Ahlborn<br />
Regie: Walter Filz<br />
Produktion: SWR 2014<br />
Wechselstrom, Generatoren und<br />
Transformatoren, Oszillatoren, Spulen,<br />
drahtlose Energie und Nachrichtenübertragung.<br />
112 Patente hat<br />
der Physiker, Ingenieur und Erfinder<br />
Nikola Tesla (1856 – 1943) angemeldet.<br />
Einige davon waren genial<br />
und epochal, andere eher verrückt<br />
und fantastisch. Doch was immer<br />
Tesla plante, stets umgab ihn eine<br />
magisch-mysteriöse Aura. Er war<br />
eine Art High-Tech-Popstar des<br />
20. Jahrhunderts, ein Strom-Schamane<br />
und Magnetfeld-Magier, dessen<br />
Leben nicht weniger bizarr war<br />
als seine Erfindungen.<br />
Mithu Sanyal, geboren 1971 in<br />
Düsseldorf, ist Journalistin, Autorin<br />
und Kulturwissenschaftlerin.<br />
Christian Ahlborn, geboren 1967<br />
in Düsseldorf, ist Hörfunkjournalist,<br />
Fotograf und Grafiker.<br />
Fr 15. April 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 50'06<br />
Folgen Sie mir pausenlos<br />
Ein Speakview mit automatischen<br />
Sprechern<br />
Von Antje Vowinckel<br />
Mit: Dave Ball, Clarisse Cossais, Axel<br />
Dörner, Fernanda Farah u.a.<br />
Produktion: DKultur 2012<br />
Neun Personen gehen über den<br />
ehemaligen Berliner Flughafen<br />
Tempelhof. Mit Headset-Mikro und<br />
einem individuellen Audioguide<br />
verfolgen sie nacheinander den selben<br />
Weg. Dabei sprechen sie ohne<br />
Unterbrechung. Sie ›filmen‹ sprechend<br />
ihren Weg ab, zerlegen ihn in<br />
einzelne Bilder. Aus diesen Sprechströmen<br />
montiert die Radiokünstlerin<br />
Antje Vowinckel ein Hörpanorama<br />
der ›Tempelhofer Freiheit‹.<br />
Verschiedene Perspektiven überlagern<br />
sich, es entsteht eine Art<br />
akustisches Schielen. Antje Vowinckel<br />
zeigt 2012 einen Ort im Umbruch.<br />
Nicht mehr Flughafen, noch<br />
nicht Parkanlage, wird das Gelände<br />
als Konstruktion Vieler hörbar, als<br />
Übergang zwischen den Zeiten.<br />
Eine Projektionsfläche für Visionen.<br />
Antje Vowinckel lebt als Klangkomponistin,<br />
Hörspielmacherin und Regisseurin<br />
in Berlin.<br />
Mo 11. April 21.30 Uhr<br />
Mi 13. April 21.30 Uhr<br />
Sa 16. April 18.05 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
(Ursendung) _ ca. 59'<br />
Rolltreppen ins Nichts<br />
Von Hans Delbruck<br />
Regie: Judith Lorentz<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />
Regen<br />
Von Anne Weber<br />
Regie: Christine Nagel<br />
Musik: Tobias Rüger<br />
Produktion: HR/DKultur 2016<br />
Feature _ 52'06<br />
Guten Tag auf Polnisch<br />
Von Lisbeth Jessen<br />
Übersetzung und Sprachregie:<br />
Ingo Kottkamp<br />
Produktion: DKultur/WDR 2014<br />
©Deutschlandradio/René Fietzek<br />
Kultursenator Quickstedt führt<br />
Journalisten über die Großbaustelle.<br />
Hier entsteht eine Cultural Event<br />
Mall, Deutschlands Antwort auf das<br />
Centre Pompidou de Paris. Investoren<br />
aus Hongkong und die öffentliche<br />
Hand betreiben das Projekt<br />
gemeinsam, doch gearbeitet wird<br />
schon seit einiger Zeit nicht mehr.<br />
Bauleiter Schmidt ist verschwunden<br />
und mit ihm wichtige Unterlagen.<br />
Lokalreporter Grimm und<br />
Volontärin Maja brechen nachts in<br />
den künftigen Kulturtempel ein<br />
und laufen über gigantische Rolltreppen<br />
ins Nichts.<br />
Hans Delbruck, geboren 1955 in Feuchtwangen.<br />
Übersetzer und Ghostwriter in<br />
Berlin.<br />
In ihrem ersten Hörspiel beschreibt<br />
Anne Weber eine Apokalypse, die<br />
ganz harmlos daherkommt: Es regnet.<br />
Vielleicht ist es Frühjahr oder<br />
Herbst, die Jahreszeit wird nicht genannt,<br />
ebenso wenig der Ort, eine<br />
große Stadt jedenfalls, in der sich<br />
noch lange die Rituale des guten Lebens<br />
aufrechterhalten lassen. Noch<br />
macht der Regen gelegentlich eine<br />
Pause. Bis er sich dann doch in den<br />
Straßen sammelt, bis aus Rinnsalen<br />
Ströme werden. Die Elektrizität fällt<br />
aus, die Mieter der unteren Etagen<br />
drängen nach oben.<br />
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach<br />
am Main, Autorin und Übersetzerin,<br />
lebt in Paris, schreibt in beiden Sprachen<br />
und erhielt dafür viele Preise.<br />
Ann Elizabeth wohnt in Manhattan.<br />
Ihre Großmutter war 1936 mit zwei<br />
Söhnen aus Deutschland emigriert,<br />
und die Söhne haben sich in den<br />
USA neu erfunden. Nach dem Tod<br />
der Großmutter wird ein Koffer mit<br />
alten Familienfotos geöffnet und<br />
bringt Familiengeheimnisse zum<br />
Vorschein. Ann wird sich ihrer jüdischen<br />
Ursprünge bewusst und<br />
reist nach Dobrodzien, das früher<br />
Guttentag hieß. Das Familiengut<br />
steht jetzt zum Verkauf.<br />
Lisbeth Jessen, geboren 1956, Journalistik-Studium,<br />
arbeitet seit 1984 für<br />
Danmarks Radio.<br />
24
So 17. April 18.30 Uhr<br />
Mo 18. April 21.30 Uhr<br />
Mi 20. April 21.30 Uhr<br />
Sa 23. April 18.05 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 70'<br />
Kriminalhörspiel _ 54'28<br />
Hörspiel _ 53'48<br />
Feature _ 54'28<br />
Die Kunst an nichts zu glauben<br />
Von Raoul Schrott<br />
Funkeinrichtung und Regie:<br />
Michael Farin<br />
Mit: Raoul Schrott u.a.<br />
Komposition: Suzanne Farrin<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Nicht selten ist ein Buch der Auslöser,<br />
Ausgangspunkt für ein neues,<br />
ein weiteres Buch. In diesem Fall:<br />
›De Arte Nihil Credendi – Über die<br />
Kunst an nichts zu glauben‹, ein<br />
Traktat aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Gäbe es dieses »Manual der transitorischen<br />
Existenz« nicht, es müsste<br />
erfunden werden. Passagen daraus<br />
bildeten die Inspirationsquelle für<br />
neue Gedichte, sie sind zugleich aber<br />
auch ihr Spiegel, Illuminationen von<br />
fremder Hand. Es entsteht ein Wortgewebe,<br />
das den Moment feiert, ganz<br />
im Diesseits angesiedelt.<br />
Raoul Schrott, 1964 in Tirol geboren, Literaturwissenschaftler<br />
und Schriftsteller,<br />
war persönlicher Sekretär des Surrealisten<br />
Philippe Soupault.<br />
Das Schweigen<br />
Von Jan Costin Wagner<br />
Regie: Annette Kurth<br />
Mit: Ulrich Noethen, Susanne Lothar,<br />
Marlen Diekhoff, Vadim Glowna u.v.a.<br />
Produktion: WDR 2008<br />
In der finnischen Stadt Turku verschwindet<br />
die 13-jährige Sinikka.<br />
Polizisten finden ihr Fahrrad und<br />
eine Blutspur. Der Fall weist Parallelen<br />
zu einem Verbrechen auf, das<br />
Jahrzehnte zurückliegt und nicht<br />
aufgeklärt werden konnte. Gibt es<br />
einen Zusammenhang?<br />
Die beiden noch lebenden Täter<br />
töteten vor 34 Jahren ein Mädchen.<br />
Nun beginnen sie, sich gegenseitig<br />
zu belauern.<br />
Jan Costin Wagner, geboren 1972, lebt bei<br />
Frankfurt/M. und in Finnland. Bekannt<br />
wurde er durch die Figur des Kommissars<br />
Kimmo Joentaa.<br />
Blumen für Otello<br />
Über die Verbrechen von Jena<br />
Von Esther Dischereit<br />
Regie: Giuseppe Maio<br />
Mit: Christian Grashof,<br />
Leslie Malton, Uwe Preuss u.a.<br />
Komposition: Lutz Glandien<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Der Generalbundesanwalt übernahm<br />
zehn Jahre nach dem ersten<br />
rassistisch motivierten Mord am<br />
11.11.2011 die Ermittlungen. Am gleichen<br />
Tag verschwanden in Bundesund<br />
Landeskriminalämtern und den<br />
Organen des Verfassungsschutzes<br />
Akten zu diesen Verbrechen.<br />
Auf den Spuren der NSU-Mordserie<br />
sucht Esther Dischereit in einer<br />
assoziativen Szenenfolge nach<br />
den Hintergründen.<br />
Esther Dischereit, geboren 1952 in<br />
Heppenheim, lebt in Berlin und Wien.<br />
Das gleichnamige Buch erschien 2014.<br />
Die Rebellion im Hauptpostamt<br />
Von Hannelore Hippe<br />
Regie: Beate Ziegs<br />
Mit: Donata Höffer, Otto Sander,<br />
Viktor Neumann u.a.<br />
Produktion: DLR Berlin 1996<br />
»Nur Mut Jungs, wir gewinnen«, rief<br />
der irische Freiheitskämpfer James<br />
Connolly im brennenden Dubliner<br />
Hauptpostamt seinen Kameraden<br />
zu. Er behielt recht. Nur hat er die<br />
Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien<br />
nicht mehr erlebt, die<br />
als »Spätfolge« des Osteraufstands<br />
sechs Jahre später erklärt wurde.<br />
Vor etwa 50 Jahren interviewte ein<br />
Ire die letzten noch lebenden Teilnehmer<br />
dieses Osteraufstandes von<br />
1916. Das bis dahin unveröffentlichte<br />
Material stand der Autorin zur<br />
Verfügung.<br />
Hannelore Hippe, geboren 1951 in Frankfurt<br />
am Main, Autorin, Regisseurin und<br />
Hörfunkjournalistin.<br />
Mo 18. April 0.05 Uhr<br />
Mi 20. April 0.05 Uhr<br />
Fr 22. April 0.05 Uhr<br />
So 24. April 18.30 Uhr<br />
Freispiel _ 50'21<br />
Feature _ 27'50<br />
Klangkunst _ 67'<br />
Hörspiel _ 50'44<br />
Talking Games<br />
Streifzüge durch virtuelles Terrain<br />
Feature von Raphael Smarzoch<br />
Regie: Leonhard Koppelmann,<br />
Stefan Wiefel<br />
Komposition: Elena Chekanova,<br />
Robert Gusiolek<br />
Produktion: NDR/WDR/Hochschule<br />
für Musik, Theater und Medien<br />
Hannover 2015<br />
Jeden Tag geht Angel mehrere Stunden<br />
online und streamt Computerspiele.<br />
Ihre Community schaut zu<br />
und chattet mit ihr, denn die junge<br />
Gamerin versteht ihren Kanal auch<br />
als Diskussionsforum. Und die<br />
elektronischen Spiele sind mehr als<br />
nur Zeitvertreib: Sie kommentieren<br />
gesellschaftliche Entwicklungen<br />
und formulieren moralische Probleme,<br />
üben aber auch Regelstrukturen<br />
und Denkmuster ein, die<br />
zunehmend unseren Alltag durchdringen.<br />
Raphael Smarzoch, 1981 geboren, Autor<br />
und Journalist. Schreibt für verschiedene<br />
Musikmagazine und für den Rundfunk.<br />
The Wisdom of Jay Thunderbolt<br />
Von Nick van der Kolk, Brendan Baker<br />
und Nick Williams<br />
Autorenproduktion für Love + Radio<br />
podcast from Chicago Public Media 2011<br />
Jay Thunderbolts Visitenkarte ist<br />
ein bisschen geheimnisvoll. Es steht<br />
nur eine Telefonnummer darauf<br />
und darunter: »Thunderbolt – Party<br />
Naked«. Wenn man dort anruft,<br />
lädt Thunderbolt zu einem privaten<br />
Stripclub ein, den er aus seinem<br />
Bungalow in einem Arbeiterviertel<br />
in Detroit heraus betreibt. Eine lange,<br />
verwickelte Geschichte in einem<br />
Mix aus Interview und Dancetrack.<br />
Brendan Baker ist Radioproduzent und<br />
Redakteur. Nick van der Kolk ist Radioproduzent<br />
und Sounddesigner. Nick<br />
Williams ist Multimedia-Künstler und<br />
Popkultur-Experte.<br />
Im Anschluss führen wir ein Gespräch<br />
über die aktuelle Podcast-Entwicklung<br />
in den USA.<br />
Klänge<br />
Von Wassily Kandinsky und<br />
Jeff Beer, Lydia Daher, Saam Schlamminger,<br />
Antye Greie, Federico Sanchez,<br />
Wrekmeister Harmonies, Emily Manzo,<br />
Glenn Jones, David Grubbs,<br />
Chris Cutler, Sophia Domancich<br />
Regie: Karl Bruckmaier<br />
Produktion: BR 2015<br />
1913 publiziert der Maler Wassily<br />
Kandinsky unter dem Titel ›Klänge‹<br />
ein schmales Büchlein, das neben<br />
Holzschnitten auch eigene Prosagedichte<br />
enthielt. Es erwies sich<br />
als wegweisend für die russische<br />
Avantgarde und die Dada-Bewegung.<br />
Heute, ein gutes Jahrhundert<br />
später, wurden die Texte Kandinskys<br />
einer neuen, pop-sozialisierten<br />
Generation von Künstlern übergeben.<br />
Eine Wechselwirkung mit der<br />
Musik unserer Zeit in ihrer ganzen<br />
Bandbreite.<br />
Wassily Kandinsky, geboren 1866 in Moskau,<br />
gestorben 1944 in Paris, komponierte<br />
bahnbrechende Bilder und Gedanken<br />
zur Kunst.<br />
Auch wenn wir gescheitert sind/<br />
Although We Fell Short<br />
Von Tim Etchells<br />
Übersetzung: Astrid Sommer<br />
Funkeinrichtung und Regie: Erik Altorfer<br />
Mit: André Jung<br />
Komposition: Martin Schütz<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
In diesen fragmentierten, historischen<br />
und zeitgenössischen Texten<br />
geht es um universale Mechanismen<br />
der politischen Rhetorik. Es<br />
geht um die Macht durch Sprache,<br />
die Kraft der politischen Rhetorik.<br />
Suggestion als Spiel der Sprache.<br />
Verführung, Überzeugung und<br />
Apologie. Die Sprache ist die Nahrung<br />
und das Fundament für die<br />
(Un-)Glaubwürdigkeit der Politik.<br />
Das Sprechen ist das Handeln des<br />
Politikers. Eine scheinbar hoffnungsfrohe<br />
Lektion in politischem<br />
Fatalismus.<br />
Tim Etchells, geboren 1962, englischer<br />
Theaterautor und Multimediakünstler.<br />
» ich hatte einen seekompass und einen magnetischen norden. doch im atlas<br />
meines lebens sammeln sich schnappschüsse, die man kaum wiederfindet.<br />
Raoul Schrott: ›Die Kunst an nichts zu glauben‹ (Auszug aus dem Gedicht : Rückkehr I)<br />
25
25.–30. April 2016<br />
Mo 25. April 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 49<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />
länger als 20 Minuten: Wir stellen<br />
innovative, zeitgemäße, radiophone<br />
Autorenproduktionen aus den Genres<br />
Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />
vor. In der aktuellen Ausgabe<br />
präsentieren wir unter anderem:<br />
Nicht mit uns<br />
Von Matthias Abel<br />
Fluglärm über Hanau<br />
Von Lasse-Marc Riek<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung am 4. Mai 0.05 Uhr<br />
Mo 25. April 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 56'13<br />
Blutstein<br />
Ulrich Noethen, Judith Engel: ›Blutstein‹<br />
©Deutschlandradio/Jonas Maron<br />
Nach dem Roman von Johan Theorin<br />
Bearbeitung: Andrea Czesienski<br />
Regie: Götz Naleppa<br />
Mit: Otto Mellies, Judith Engel,<br />
Ulrich Noethen u.a.<br />
Produktion: DKultur 2012<br />
Mi 27. April 21.30 Uhr<br />
Fr 29. April 0.05 Uhr<br />
Sa 30. April 18.05 Uhr<br />
Wenn sich Elfen und Trolle im<br />
Steinbruch bekämpfen, färbt ihr<br />
Blut den Stein rot. Vendela kennt die<br />
Geschichten, denn sie verbrachte<br />
ihre Kindheit auf Öland. Mit ihrem<br />
Mann hat sie eine Villa am Steinbruch<br />
bezogen. Ein Nachbar ist der<br />
alte Gerlof, der andere der frisch<br />
geschiedene Per. Als sein Vater, der<br />
Filmproduzent Jerry Morner, umgebracht<br />
wird, macht sich Per auf, den<br />
Mörder zu suchen.<br />
Johan Theorin, geboren 1963 in<br />
Göteborg. Schrieb ein Krimi-Quartett,<br />
das auf der Insel Öland spielt.<br />
Mi 27. April 0.05 Uhr<br />
Feature<br />
Die Feature-Antenne …<br />
… für die noch zu entdeckende<br />
Gegenwart.<br />
Mit einer kurzfristig eingesetzten<br />
Sendung, die auf das Hier und Jetzt<br />
reagiert.<br />
Mehr dazu zeitnah unter:<br />
deutschlandradiokultur.de<br />
Hörspiel _ 56'50<br />
Tepegöz. Frei nach einer Episode<br />
aus dem türkischen Sagenzyklus<br />
›Dede Korkut‹<br />
Realisation und Komposition:<br />
Marc Sinan<br />
Texteinrichtung: Holger Kuhla<br />
Mit: Lars Rudolph und Jelena Kuljic<br />
Produktion: SWR in Kooperation mit<br />
den Dresdner Sinfonikern und dem<br />
Maxim Gorki Theater Berlin 2015<br />
Die Geschichten des türkischen Erzählzyklus<br />
›Dede Korkut‹ wurden<br />
im 15. Jahrhundert gesammelt. Sie<br />
entstammen mündlichen Traditionen,<br />
die sich aus den Mythen des<br />
Nomadenvolkes der Oghusen ableiten.<br />
Ein Hirte entdeckt Nymphen<br />
beim Tanz. Er vergewaltigt eine von<br />
ihnen. Der Schandtat entspringt ein<br />
einäugiges Kind – und ein Fluch:<br />
Tepegöz, das »Scheitelauge«, soll<br />
das Volk der Oghusen vernichten.<br />
Marc Sinan, geboren 1976 in München<br />
als Sohn einer türkisch-armenischen<br />
Mutter.<br />
Klangkunst (Ursendung) _ 37'27<br />
Broken Landscapes<br />
Von Nicolas Bernier<br />
Mit Klängen von: Hervé Birolini,<br />
Barbara Ded, Luc Ferrari, Gilles Gobeil,<br />
Helena Gough, Francisco Meirino,<br />
Jérome Minière, Pauline Oliveros,<br />
Alexander Schubert, Zimoun<br />
Autorenproduktion 2011<br />
Soundscapes dokumentieren, erforschen<br />
und interpretieren unsere<br />
Klangumgebungen auf künstlerische<br />
Weise. Dieser akustische ›Blick‹<br />
auf die Welt ist einzigartig, bei jedem<br />
Klangkünstler fällt er anders<br />
aus. Für das Hörstück ›Broken<br />
Landscapes‹ bat der Nicolas Bernier<br />
Freunde und Vorbilder um ihre privaten<br />
Tonaufnahmen. Die geliehenen<br />
Klangwelten überlagerte er mit<br />
eigenem Material. Jedem Freund<br />
widmete er eine ›gebrochene Landschaft‹.<br />
Nicolas Bernier, geboren 1977 in<br />
Ottawa, lebt als Klangkünstler und<br />
Dozent in Montréal.<br />
Feature _ 54'01<br />
We’re in deep shit<br />
Der Libanon, das komplizierteste<br />
Land der Welt<br />
Von Sammy Khamis und<br />
Florian Schairer<br />
Produktion: BR 2014<br />
Sammy Khamis und Florian Schairer<br />
reisen in den Libanon. Sie treffen eine<br />
junge Sunnitin, die ihren Großvater<br />
als Faschisten beschimpft; eine<br />
Schiitin, die sich über fromme<br />
Männer aufregt, die ihr schamlos<br />
auf den Busen glotzen, einen<br />
Münchner Studenten mit libanesischen<br />
Wurzeln, der die Reporter<br />
in sein christliches Dorf zur Party<br />
mit UNO-Soldaten mitnimmt. Sie<br />
sprechen mit dem Sänger einer<br />
Indie-Band, der eine Hymne über<br />
schwule Liebe geschrieben hat, und<br />
mit einem Professor für arabische<br />
Geschichte, der ISIS für eine interessante<br />
Option hält.<br />
Sammy Khamis, geboren 1986 bei<br />
München, freier Journalist vor allem<br />
für den Hörfunk.<br />
Florian Schairer, geboren 1974 in München,<br />
ist Autor und Reporter, u.a. beim<br />
Zündfunk, dem Szenemagazin vom BR.<br />
26
DEUTSCHLANDRADIO<br />
KULTUR<br />
MAI 2016<br />
REIHE<br />
›Durch Osteuropa‹<br />
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
Ursendung:<br />
Reihe:<br />
Sonntag<br />
18.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
1. Mai<br />
Tag der Arbeit<br />
Wir Kellerkinder Von Wolfgang<br />
Neuss Macke, Adalbert und<br />
Arthur wollen eine Jazz band<br />
gründen. Sie sind aus der<br />
Heilanstalt entlassen worden<br />
und stolpern durch Berlin.<br />
RIAS Berlin/NDR 1960<br />
8. Mai<br />
That night follows day/Dass<br />
die Nacht dem Tag folgt<br />
Von Tim Etchells<br />
DKultur 2008<br />
Sight is the Sense that Dying<br />
People Tend to Lose First<br />
Von Tim Etchells<br />
DKultur 2016<br />
15. Mai<br />
My body in 9 parts<br />
Von Raymond Federman<br />
Ein Körper, seine Glieder,<br />
seine Narben. Über die Körperteile<br />
kann man philosophieren.<br />
Die Narben haben<br />
ihre eigenen Geschichten.<br />
DKultur 2008<br />
22. Mai<br />
Mein Kampf<br />
Von George Tabori<br />
Im Obdachlosenasyl in der<br />
Wiener Blutgasse nimmt<br />
ein gescheiterter Kunstmaler<br />
Logis. Die jüdischen Mitbewohner<br />
kümmern sich.<br />
RIAS Berlin/BR u.a. 1988<br />
29. Mai<br />
Das Tier der Zeit<br />
Von Valère Novarina<br />
Ein Mann auf einem Friedhof<br />
für Menschen und Tiere.<br />
Seine Rede geht an die Tiere.<br />
Er bekommt keine Antwort,<br />
redet sich in Rage.<br />
DKultur 2016<br />
Montag<br />
0.05 Uhr<br />
Freispiel<br />
2. Mai<br />
The Black Hole Radio<br />
Von Luise Voigt<br />
In einer Versuchsanordnung<br />
wird das Wachstumsparadigma<br />
infrage gestellt.<br />
SWR 2015<br />
9. Mai<br />
Mutterseelenallein<br />
Von Matthias Kapohl<br />
Liebevoll, übergriffig und<br />
überfordert: Mütter als<br />
Managerinnen des Lebens<br />
ihrer Kinder<br />
WDR 2014<br />
16. Mai<br />
Sommercamp<br />
Von Luncke/Schäfers<br />
Zwei Wochen im Ferienlager<br />
– wir hören, wie Jugendliche<br />
und Kinder Beziehungen<br />
knüpfen.<br />
DKultur 2016<br />
23. Mai<br />
Moving Homes<br />
Von Th. Meadowcroft<br />
Zyklone können die Welt gehörig<br />
durcheinanderbringen.<br />
Thomas Meadowcroft bietet<br />
musikalischen Trost.<br />
DKultur 2016<br />
30. Mai<br />
Kurzstrecke 50 Ungewöhnlich<br />
und kürzer als 20 Minuten:<br />
Innovative, radiophone<br />
Autorenproduktionen aus<br />
den Genres Feature, Hörspiel<br />
und Klangkunst werden<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
Montag<br />
21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
Mittwoch<br />
0.05 Uhr<br />
Feature<br />
2. Mai<br />
Inspekteur Jury auf der<br />
Treppe zum Meer<br />
Von Martha Grimes<br />
Todesfälle an der Küste<br />
Cornwalls. Inspektor Jury<br />
und Melrose Plant ermitteln<br />
in Bletchly.<br />
MDR 2003<br />
4. Mai<br />
Kurzstrecke 49<br />
Innovative, zeitgemäße,<br />
radiophone Hörstücke<br />
aus den Genres Feature,<br />
Hörspiel und Klangkunst.<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
9. Mai<br />
Ins Gras beißen die andern<br />
Von Jamie Mason<br />
Jason hat seinen Widersacher<br />
umgebracht und im<br />
Garten vergraben. Nun wird<br />
dort eine Leiche gefunden.<br />
Es ist nicht Jasons Opfer.<br />
DKultur 2016<br />
11. Mai<br />
Maikäfer flieg<br />
Von Lotta Y. Wieden<br />
Pommern, Krieg, Verlassenwerden<br />
– warum ist gerade<br />
dieses Lied so verankert im<br />
Gedächtnis der Deutschen?<br />
DKultur 2014<br />
16. Mai<br />
Pfingstmontag<br />
kein Krimi<br />
18. Mai<br />
Krakau mit Händen und<br />
Füßen Von Andra Joeckle<br />
Mit originellem Blick und<br />
Sprachwitz lässt die Autorin<br />
die aufwändig restaurierte<br />
Altstadt hinter sich und<br />
erkundet das Krakau der<br />
Gegenwart. DKultur 2009<br />
23. Mai<br />
Zolas Schornstein<br />
Von Christoph Prochnow<br />
Starb Schriftsteller Emile<br />
Zola durch einen Unfall?<br />
DKultur 2014<br />
25. Mai<br />
Diese Stadt stand in<br />
einem anderen Land<br />
Von Anselm Weidner<br />
Der Plattenbau in HANEU<br />
war eine Ikone der<br />
DDRModerne. Seine<br />
Zukunft ist ungewiss.<br />
WDR 2015<br />
30. Mai<br />
Unter dem Messer<br />
Von Ivor Wilson<br />
Eine verschwundene Frau,<br />
zwei tote Soldaten und ein<br />
geheimer Militäreinsatz.<br />
WDR 2001<br />
›Die Alltäglichkeit des<br />
Unsichtbaren‹ 28. Mai<br />
Mittwoch<br />
21.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
4. Mai<br />
Bitten an Karl<br />
Von Saskia Nitsche<br />
Elise und Karl und Hanno<br />
in der Trabantenstadt. Die<br />
Fabrik schließt, die Väter<br />
verlieren ihre Arbeit.<br />
11. Mai<br />
Über uns die Lichter<br />
Von Sarah Trilsch<br />
Entscheidende Momente im<br />
Leben von Frank, Angelika,<br />
Anne, Petra und dem alten<br />
Vater<br />
18. Mai<br />
Der Himmel ist blau,<br />
die Erde ist weiß<br />
Von Hiromi Kawakami<br />
Die Liebe zum Essen verbindet<br />
Tsukiko und ihren alten<br />
Japanischlehrer.<br />
25. Mai<br />
Jobcenter<br />
Von Enzo Cormann<br />
Der arbeitslose Ingenieur<br />
Smec handelt nicht nach den<br />
Regeln des Jobcenters und<br />
besorgt sich eine Waffe.<br />
SWR 2014<br />
RBB 2014<br />
DKultur 2014<br />
DKultur 2016<br />
Freitag<br />
0.05 Uhr<br />
Klangkunst<br />
Samstag<br />
18.05 Uhr<br />
Feature<br />
6. Mai<br />
Sonic Reflections<br />
Von Colin Black<br />
Eine Geschichte der<br />
Klangkunst im Radio als<br />
Klangkomposition.<br />
DKultur 2015<br />
7. Mai<br />
Junges Europa<br />
Von Kappes/Schilling/<br />
Winkelmann<br />
Vier Journalisten unterwegs<br />
in Bulgarien und Rumänien<br />
abseits der Klichees<br />
SWR 2013<br />
13. Mai<br />
Moving Homes<br />
Von Th. Meadowcroft<br />
Zyklone können die Welt<br />
gehörig durcheinanderbringen.<br />
DKultur 2016<br />
14. Mai<br />
Kollektivbild mit Dame<br />
Von Katja Artsiomenka<br />
Aktivistin, Arbeiterin, Mutter,<br />
Russian Beauty – die Frau<br />
in der Sowjetunion. Auf der<br />
Suche nach neuen Rollenbildern.<br />
WDR 2014<br />
20. Mai<br />
Trilogie für<br />
Windgeneratoren<br />
Von S.-Å. Johansson<br />
Windräder als Musikinstrumente<br />
DLR Berlin 2000<br />
21. Mai<br />
Das Modell von Érpatak<br />
Von Keno Verseck<br />
Der Nationalist Mihály<br />
Orosz führte im Dorf das<br />
›Modell von Érpatak‹ ein<br />
und etablierte es als verbindliches<br />
Wertemodell.<br />
SWR 2014<br />
27. Mai<br />
Das Wetter in Offenbach<br />
Von Th. Stiegler/H. Seidl<br />
Ein akustisches Porträt der<br />
Stadt Offenbach<br />
HR 2010<br />
28. Mai<br />
Die Alltäglichkeit<br />
des Unsichtbaren<br />
Von Elisabeth Putz<br />
Lunik IX gilt als größtes<br />
RomaGetto in Europa.<br />
Journalisten kommen hierher<br />
um ›Safari‹ zu machen.<br />
DKultur/ORF/RBB 2016<br />
5. Mai 18.30 Uhr<br />
Sondertermin<br />
Himmelfahrt<br />
Traurigkeit und Melancholie<br />
Von Bonn Park<br />
George hat alles gesehen<br />
und erlebt und mag nicht<br />
mehr. Die Zeit ist zu schnell<br />
geworden für die Riesenschildkröte.<br />
DKultur 2015<br />
©Anja Schäfer<br />
27
1.–8. Mai 2016<br />
So 1. Mai 18.30 Uhr<br />
Sondertermin<br />
Hörspiel _ 89'45<br />
Wir Kellerkinder<br />
Ein Hörbild aus dem Jahr 1960<br />
Von Wolfgang Neuss<br />
Regie: Wolfgang Spier<br />
Mit: Wolfgang Neuss, Friedrich Luft,<br />
Martin Held, Klaus Becker,<br />
Ewald Wenck u.a.<br />
Komposition: Johannes Rediske<br />
Produktion: RIAS Berlin/NDR 1960<br />
Die auf Probe aus der Heilanstalt<br />
entlassenen Freunde Macke, Adalbert<br />
und Arthur erklären sich bereit,<br />
zwei Reportern zu helfen, Hakenkreuz-Schmierereien<br />
an Hauswänden<br />
zu suchen. Als die Freunde<br />
die Schmierereien eigenhändig anbringen,<br />
erscheint die Polizei. Die<br />
Männer fliehen in Mackes Keller,<br />
der schon häufiger als Zufluchtsort<br />
diente: Während der NS-Zeit<br />
hatte Hitlerjunge Macke dort einen<br />
Kommunisten versteckt, nach dem<br />
Krieg seinen Vater, einen alten Nazi.<br />
Eigentlich wollten die drei Freunde<br />
in der Freiheit eine Jazzband gründen,<br />
doch am Ende landen sie wieder<br />
in der Anstalt.<br />
Wolfgang Neuss (1923 – 1989),<br />
Kabarettist und Schauspieler.<br />
Mo 2. Mai 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 58'<br />
Inspektor Jury auf<br />
der Treppe zum Meer<br />
Von Martha Grimes<br />
Regie: Hans Gerd Krogmann<br />
Mit: Felix von Manteuffel, Matthias<br />
Ponnier, Angela Winkler u.v.a.<br />
Produktion: MDR 2003<br />
Melrose Plant will an der Küste<br />
Cornwalls ausspannen. Er hat das<br />
leer stehende Herrenhaus der<br />
Bletchleys gemietet. Vor Jahren wurden<br />
an diesem Ort zwei Kinder der<br />
Familie tot am Strand gefunden.<br />
Der Fall blieb ungelöst. Jetzt ist<br />
Chris Wells verschwunden, die einen<br />
Tea-Room in Bletchley besitzt.<br />
Als Plant die Vermisstenanzeige<br />
aufgibt, erfährt er, dass im Nachbarort<br />
eine weibliche Leiche entdeckt<br />
wurde. Es gibt viel zu tun für Inspektor<br />
Jury.<br />
Martha Grimes, geboren am 2. Mai 1931<br />
in Pittsburgh/USA. International bekannt<br />
durch ihre Romane um Inspektor Jury.<br />
Radiokünstler Colin Black: ›Sonic Reflections‹<br />
©Colin Black/Privat<br />
Mo 2. Mai 0.05 Uhr<br />
Mi 4. Mai 0.05 Uhr<br />
Mi 4. Mai 21.30 Uhr<br />
Do 5. Mai 18.30 Uhr<br />
Sondertermin<br />
Himmelfahrt<br />
Freispiel _ 41'58<br />
Feature _ 54'30<br />
Hörspiel _ 29'27<br />
The Black Hole Radio<br />
Hörspiel von Luise Voigt mit<br />
der Gruppe huRRa!!<br />
Komposition: Björn SC Deigner<br />
Produktion: SWR 2015<br />
›Gespräche über das Nullwachstum<br />
und Lieder aus der Nachbarschaft‹:<br />
Die Autorin bringt drei Menschen<br />
dazu, über das Nullwachstum nachzudenken.<br />
Sie scheitern, nehmen<br />
erneut Anlauf und scheitern<br />
wieder. Musiker bearbeiten das<br />
O-Ton-Material, belassen aber Versprecher<br />
und Pausen, Rhythmus<br />
und Sprachmelodie. So entsteht ein<br />
Hörstück über das Nachdenken, das<br />
Suchen nach Begriffen. ›The Black<br />
Hole Radio‹ war Hörspiel des Monats<br />
Juni 2015.<br />
Luise Voigt, geboren 1985 in Nordhausen/Thüringen,<br />
2011 Gründung des<br />
Regieteams ›huRRa!!‹.<br />
Kurzstrecke 49<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />
länger als 20 Minuten: Wir stellen<br />
innovative, zeitgemäße, radiophone<br />
Autorenproduktionen aus den Genres<br />
Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />
vor. In der aktuellen Ausgabe<br />
präsentieren wir unter anderem:<br />
Nicht mit uns<br />
Von Matthias Abel<br />
Fluglärm über Hanau<br />
Von Lasse-Marc Riek<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung vom 25. April 0.05 Uhr<br />
Bitten an Karl<br />
Von Saskia Nitsche<br />
Regie: Judith Lorentz<br />
Mit: Christoph Gawenda,<br />
Benjamin Kramme, Mandy Rudski<br />
Produktion: SWR 2014<br />
Am Morgen nehmen die Väter den<br />
Zug zur Fabrik, am Abend kehren<br />
sie zurück. Die Ordnung der Trabantenstadt,<br />
in der Elise, Karl und<br />
Hanno leben, ist bestimmt durch<br />
den Rhythmus des Zuges. Bis er<br />
eines Morgens nicht mehr fährt.<br />
Die Fabrik hat geschlossen. Die<br />
Väter verlieren ihre Aufgabe, man<br />
beginnt, den Ort abzureißen. Elise<br />
und Karl ziehen sich in ihre inneren<br />
Welten zurück. Hanno bringt den<br />
Mut auf, dem Verfall mit Plänen zu<br />
begegnen.<br />
Saskia Nitsche, geboren 1986 in Bamberg,<br />
studierte Szenisches Schreiben in<br />
Berlin und literarisches Schreiben in<br />
Leipzig.<br />
Hörspiel _ 60'38<br />
Traurigkeit und Melancholie<br />
oder der aller aller einsamste<br />
Georg aller Zeiten<br />
Von Bonn Park<br />
Regie und Komposition:<br />
wittmann/zeitblom<br />
Mit: Trystan Pütter, Thilo Prückner,<br />
Jule Böwe, Cobrakiller u.a.<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Riesenschildkröte George, der letzte<br />
seiner Art, hat alles erlebt: Kriege,<br />
Revolutionen, Erfolge, Niederlagen,<br />
Liebe und Trennungen. Nun sehnt<br />
er sich nach der warmen Sandmulde,<br />
in der er geboren wurde. Dort<br />
will er sterben. »... Der Einsame<br />
hat viele gute Gründe, warum er<br />
nicht mehr mitmachen möchte,<br />
und das ist im Grunde die Quintessenz.<br />
Denn George hat ja eigentlich<br />
nie mitgemacht ... Er ist einfach zu<br />
langsam oder die Zeit zu schnell.«<br />
Bonn Park, 1987 in Berlin geboren,<br />
wuchs in Berlin, Korea und Paris auf.<br />
Schreibt Theaterstücke.<br />
28
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
›That night follows day/Das die Nacht dem Tag folgt‹<br />
Erik Altorfer mit Chorkindern<br />
©Deutschlandradio/Jonas Maron<br />
Fr 6. Mai 0.05 Uhr<br />
Sa 7. Mai 18.05 Uhr<br />
So 8. Mai 18.30 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />
Feature _ 54'09<br />
Hörspiel _ 46'31<br />
©picture-alliance/blickwinkel<br />
Sonic Reflections<br />
Von Colin Black<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
Wie schreibt man eine Geschichte<br />
der radiophonen Klangkunst? Um<br />
diese Frage zu beantworten, ist<br />
der Radiokünstler Colin Black fünf<br />
Jahre lang durch die Welt gereist.<br />
Unterwegs hat er (fast) alle Protagonisten<br />
des Genres interviewt:<br />
Künstler, Redakteure, Theoretiker.<br />
Ihre Geschichten und Gedanken<br />
kontrapunktiert er mit Klängen seiner<br />
Reise. Entstanden ist ein Stück<br />
Radiokunst über die Radiokunst.<br />
Colin Black, australischer Komponist,<br />
erhielt zahlreiche Preise für Radiokunst,<br />
darunter den Prix Italia und den Golden<br />
Award der New York Festivals.<br />
›Traurigkeit und Melancholie‹<br />
Durch Osteuropa<br />
Junges Europa – Unterwegs in<br />
Bulgarien und Rumänien<br />
Von Hannah Kappes, Jan Schilling,<br />
Matthias Winkelmann<br />
Regie: Wolfram Wessels<br />
Produktion: SWR 2013<br />
Bettelnde Roma, blutsaugende Vampire<br />
und korrupte Politiker – mehr<br />
fällt vielen nicht ein, wenn sie an<br />
Rumänien und Bulgarien denken.<br />
Daran hat auch der EUBeitritt<br />
nichts geändert. Vier junge Journalisten<br />
waren einen Monat lang in<br />
den beiden Ländern unterwegs. Sie<br />
haben viel zu erzählen: Von einer<br />
mutigen, engagierten Jugend, von<br />
enttäuschten Menschen und von<br />
anderen, für die sich in Europa neue<br />
Tore geöffnet haben.<br />
Hannah Kappes, geboren 1988, arbeitet<br />
als Journalistin und Moderatorin. Jan<br />
Schilling, geboren 1976, arbeitet als Hörfunk-<br />
und Online-Journalist. Matthias<br />
Winkelmann, geboren 1984, arbeitet als<br />
Journalist.<br />
That night follows day/<br />
Dass die Nacht dem Tag folgt<br />
Nach dem gleichnamigen Theatertext<br />
von Tim Etchells<br />
Übersetzung: Wilfried Prantner<br />
Funkeinrichtung, Regie: Erik Altorfer<br />
Chorarbeit, Komposition: Martin Schütz<br />
Mit: 19 Kindern<br />
Produktion: DKultur 2008<br />
»Ihr versucht, uns etwas über die<br />
Welt zu erzählen. Ihr erklärt uns,<br />
was Liebe ist. Ihr erklärt uns, was<br />
Krieg bedeutet. Ihr küsst uns, während<br />
wir schlafen. Ihr flüstert, wenn<br />
ihr denkt, wir würden nichts hören.<br />
Ihr erklärt uns, dass die Nacht auf<br />
den Tag folgt.«<br />
›That night follows day‹ ist ein<br />
Stück von Kindern für Erwachsene.<br />
Es zeigt, wie die Welt der Kinder<br />
von der der Erwachsenen definiert<br />
ist und dominiert wird.<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 50'<br />
Sight is the Sense that Dying<br />
People Tend to Lose First<br />
Von Tim Etchells<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
29
9.–22. Mai 2016<br />
Mo 9. Mai 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 53'25<br />
Mutterseelenallein<br />
Hörspiel von Matthias Kapohl<br />
Mit: Sebastian Urzendowsky,<br />
Judith Engel, Matthias Bundschuh,<br />
Anna Blomeier u.a.<br />
Komposition: Rainer Quade<br />
Produktion: WDR 2014<br />
Zu welchem Preis strebt man nach<br />
dem Besten für die eigenen Kinder?<br />
Im Zentrum dieses Hörspiels<br />
stehen eine Mutter, die am Gesellschaftsspiel<br />
›Kind‹ mit all seinen<br />
Codes und Absurditäten verzweifelt,<br />
ein mittlerweile erwachsener<br />
Sohn, der sich mit Mühe von seiner<br />
Rolle als Statussymbol befreit und<br />
ein Paar, dessen Beziehung am Projekt<br />
Kind zu zerbrechen droht. Wo<br />
endet das Spiel für die Beteiligten?<br />
Matthias Kapohl, geboren 1972, lebt als<br />
Autor, Bearbeiter und Regisseur in Köln.<br />
Mo 9. Mai 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
(Ursendung) _ ca. 59'<br />
Ins Gras beißen die andern<br />
Nach dem Roman von Jamie Mason<br />
Bearbeitung und Regie: Irene Schuck<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Jason Getty hat einen Mann umgebracht<br />
und in seinem Garten vergraben.<br />
Als das Grundstück kultiviert<br />
werden soll, sperrt Jason das heikle<br />
Areal ab. Dennoch wird eine Leiche<br />
gefunden und Getty sieht sich schon<br />
im Gefängnis. Der Tote ist aber nicht<br />
sein Opfer. Dann werden Reste eines<br />
dritten Menschen entdeckt. Nun<br />
beschließt Jason, die Leiche seines<br />
Opfers nachts auszubuddeln, bevor<br />
die Polizei sie findet. Keine gute<br />
Idee, denn in dieser Nacht besuchen<br />
ihn die Angehörigen des Toten. Ein<br />
Thril ler mit schwarzem Humor und<br />
skurrilen Wendungen.<br />
erzählte Grauen: Vater im Krieg.<br />
Mutter wer weiß wo. Nur das Kind<br />
ist da – und singt. Um sich selbst<br />
zu trösten?<br />
Laut einer Umfrage des Allensbacher-Instituts<br />
kennen zwei von drei<br />
Deutschen das Maikäfer-Lied. Der<br />
letzte Krieg auf deutschem Boden<br />
ist 70 Jahre her. So viele Kinderlieder<br />
geraten in Vergessenheit. Dieses<br />
nicht. Warum?<br />
Lotta Y. Wieden, geboren 1970, arbeitet<br />
für die FAS, Die Zeit und den Hörfunk,<br />
zuletzt ݆ber die Bedeutung von Freundschaft<br />
in der modernen Gesellschaft‹<br />
(DKultur 2015).<br />
Mi 11. Mai 21.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 53'37<br />
Über uns die Lichter<br />
Von Sarah Trilsch<br />
Regie: Anouschka Trocker<br />
Mit: Michael Hanemann,<br />
Petra Kelling, Horst Westphal u.a.<br />
Produktion: RBB 2014<br />
Sich verändern schafft Verunsicherung:<br />
Frank geht in Rente und muss<br />
sein Eheleben mit Angelika neu sortieren.<br />
Angelika traktiert Frank mit<br />
Vorschlägen. Der alte Vater zieht ins<br />
Altersheim. Anne beginnt ihr Studium<br />
und bricht auf in eine andere<br />
Stadt. Petra ist mit Thomas in eine<br />
gemeinsame Wohnung gezogen.<br />
Sarah Trilsch, geboren 1986 in Dresden,<br />
studierte am Deutschen Literaturinstitut<br />
Leipzig und an der uniT Graz. Seit 2011<br />
viele Auszeichnungen.<br />
Fr 13. Mai 0.05 Uhr<br />
Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />
Moving Homes<br />
Von Thomas Meadowcroft<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
›Moving Homes‹ ist die musikalische<br />
Reflexion über den Verlust von<br />
›Zuhause‹ nach einem tropischen<br />
Wirbelsturm. Ein Zyklon verwüstet<br />
materielle Gegenstände: das Sofa,<br />
das Dach, das ganze Haus. Er kann<br />
auch die symbolische Ordnung zerstören:<br />
Zugehörigkeit, Recht und<br />
Gesetz. ›Moving Homes‹ möchte<br />
diesen Schmerz lindern, erstens<br />
indem es alternative Konzepte von<br />
›Zuhause‹ anbietet und zweitens<br />
indem es in ›Zeiten der Krise‹ den<br />
Radiohörer begleitet und beruhigt.<br />
Thomas Meadowcroft, 1972 in Canberra,<br />
Australien, geboren, Musiker und Komponist.<br />
Er lebt seit 1998 in Berlin.<br />
Wiederholung am 23. Mai 0.05 Uhr<br />
Sa 14. Mai 18.05 Uhr<br />
Feature _ 54'30<br />
Durch Osteuropa<br />
Kollektivbild mit Dame<br />
Frauen in Osteuropa<br />
Von Katja Artsiomenka<br />
Regie: Hannah Georgi<br />
Mit: Justine Hauer, Jele Brückner u.a.<br />
Produktion: WDR 2014<br />
Aktivistin, Arbeiterin, Mutter, Russian<br />
Beauty – die Frau in der Sowjetunion.<br />
Wenn sie 35 wurde, nannte<br />
man sie Tante oder Pferd. Diese Zeiten<br />
sind vorbei. Frauen wie Pussy<br />
Riot oder Femen schlagen diesseits<br />
und jenseits des Ural neue Töne an.<br />
Die Autorin hat nach den neuen<br />
Rollenbildern gesucht: im Uni-Seminar<br />
der ersten Miss Russland,<br />
bei einer Moskauer Salonlöwin, im<br />
Büro einer Heiratsvermittlerin, bei<br />
der Ehefrau eines ermordeten Kameramannes<br />
und auf dem Majdan<br />
in Kiew.<br />
Katja Artsiomenka, 1983 in Minsk geboren,<br />
hat Journalistik studiert und arbeitet<br />
als freie Journalistin beim WDR.<br />
» Wir nähern uns jetzt dem Auge des Sturms.<br />
Songs aus dem Radio sind so beruhigend,<br />
weil darin die Erinnerungen anderer<br />
Leute stecken.<br />
Thomas Meadowcroft in ›Moving Homes‹<br />
Jamie Mason, Chefredakteurin einer<br />
Online-Plattform, lebt mit ihrer Familie<br />
in North Carolina/USA.<br />
Mi 11. Mai 0.05 Uhr<br />
Feature _ 54'30<br />
Maikäfer flieg<br />
Das deutsche Lied vom Krieg<br />
Von: Lotta Y. Wieden<br />
Regie: Cordula Dickmeiß<br />
Mit: Friederike Kempter<br />
Komponist: Helmut Mittermaier<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Seltsames Lied. Nichts passt zusammen:<br />
Hier die liebliche Wiegenlied-Melodie,<br />
da das nüchtern<br />
›Moving Homes‹, wohnen nach dem Zyklon<br />
©picture-alliance/dpa<br />
30
So 15. Mai 18.30 Uhr<br />
Mo 16. Mai 18.30 Uhr<br />
Sondertermin<br />
Mi 18. Mai 21.30 Uhr<br />
Sa 21. Mai 18.05 Uhr<br />
Hörspiel _ 44'56<br />
Hörspiel _ 56'02<br />
Feature _ 54'32<br />
My body in 9 parts<br />
Mein Körper in 9 Teilen<br />
Von: Raymond Federman<br />
Übersetzung und Bearbeitung:<br />
Gaby Hartel<br />
Regie: Götz Naleppa<br />
Mit: Raymond Federman, Martin Engler<br />
Komposition: Urban Elsässer,<br />
Ludger Singer<br />
Produktion: DKultur 2008<br />
Seit den frühen 60er-Jahren zählte<br />
Raymond Federman zur amerikanischen<br />
Avantgarde. Thema seiner<br />
Prosa war die in immer neuen Varianten<br />
erzählte eigene Geschichte:<br />
die Rettung des 12-jährigen französischen<br />
Juden vor den Nazis.<br />
Zu seinem 80. Geburtstag hatte<br />
Federman eine Körperbiografie geschrieben:<br />
In 9 Schritten zoomt er<br />
auf sein Haar, die Nase, die Zehen<br />
oder den Nabel. Heraus kommt eine<br />
selbstironische, existenzielle und<br />
vielstimmige ›Bodyart‹.<br />
Prix Italia 2009.<br />
Raymond Federman (1928-2009), in<br />
Paris geboren, emigrierte in die USA.<br />
Hörspiel _ 83'50<br />
Take it or leave it<br />
Eine übertriebene Geschichte aus<br />
zweiter Hand im Stehen oder im<br />
Sitzen laut zu lesen<br />
Von Raymond Federman<br />
Übersetzung: Peter Torberg<br />
Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt<br />
Mit: Graham F. Valentine und<br />
Hans-Peter Hallwachs<br />
Produktion: BR 1999<br />
Der Ich-Erzähler, französischer Einwanderer,<br />
fährt 30 Tage lang mit<br />
einem alten Buick über Land. Er ist<br />
Fallschirmjäger und steht vor seinem<br />
ersten Einsatz in Korea. Wegen eines<br />
Formfehlers muss er seinen Sold<br />
nahe der kanadischen Grenze abholen.<br />
Doch er ist froh, Ausgang zu haben,<br />
denn er muss seine Kameraden<br />
nicht mehr sehen, dumpfe Kraftprotze<br />
aus dem Süden, denen er für je<br />
5 Dollar ihre Liebesbriefe schrieb. In<br />
der Kaserne wurde nur über Pokern<br />
und Frauen gesprochen, das Interesse<br />
des Ich-Erzählers aber richtete sich<br />
auf die Literatur und den Jazz.<br />
Der Himmel ist blau,<br />
die Erde ist weiß<br />
oder Die Mappe des Lehrers<br />
Von Hiromi Kawakami<br />
Übersetzung: Ursula Gräfe und<br />
Kimiko Nakayama-Ziegler<br />
Bearbeitung und Regie: Heike Tauch<br />
Mit: Fritzi Haberlandt, Wolfgang Condrus,<br />
Felix Goeser u.a.<br />
Komposition: Yu-Chun Huang<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Tsukiko, Einzelgängerin Ende 30,<br />
trifft eines Abends in einer Kneipe<br />
auf ihren ehemaligen Japanischlehrer.<br />
Der Alte mit der schwarzen<br />
Ledermappe fällt ihr auf, weil er,<br />
so wie sie, eine Vorliebe für gutes<br />
japanisches Essen hat. Die beiden<br />
begegnen sich von nun an öfter,<br />
stets zufällig. Sie essen gemeinsam,<br />
trinken Unmengen Bier und Sake,<br />
doch jeder schenkt sich selbst ein,<br />
sie zahlen getrennt.<br />
Hiromi Kawakami, geboren 1958 in<br />
Tokio, unterrichtete Biologie, bevor 1994<br />
ihr erster Roman erschien. Sie zählt zu<br />
den beliebtesten Autoren Japans.<br />
Durch Osteuropa<br />
Das Modell von Érpatak<br />
Wie ein rechtsextremer Bürgermeister<br />
Ungarn verändert<br />
Von Keno Verseck<br />
Regie: Alexander Schuhmacher<br />
Produktion: SWR 2014<br />
Érpatak, ein winziges Dorf im Nordosten<br />
Ungarns, war bis 2005 ziemlich<br />
bedeutungslos – bis Mihály<br />
Zoltán Orosz zum Bürgermeister<br />
gewählt wurde. Der bekennende<br />
Rechtsextreme, Ordnungsfanatiker,<br />
Antisemit und Romahasser führte<br />
im Dorf das ›Modell von Érpatak‹<br />
ein und etablierte es als verbindliches<br />
Wertemodell. Die Regeln<br />
lauten: Ordnung, Arbeits- und Gemeinschaftssinn,<br />
nationale Brauchtumspflege.<br />
Wer die Regeln nicht<br />
einhält, dem droht Kürzung der<br />
Sozialhilfe, Ausgrenzung, sogar<br />
Vertreibung aus dem Dorf.<br />
Keno Verseck, geboren 1967 in Rostock,<br />
seit 1991 freiberuflicher Journalist mit<br />
Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.<br />
Mo 16. Mai 0.05 Uhr<br />
Mi 18. Mai 0.05 Uhr<br />
Fr 20. Mai 0.05 Uhr<br />
So 22. Mai 18.30 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Feature _ 48'20<br />
Klangkunst _ 30'45<br />
Hörspiel _ 89'40<br />
Sommercamp<br />
Hörspiel von Stella Luncke<br />
und Josef Maria Schäfers<br />
Mit: Kindern und Jugendlichen aus<br />
Berlin und Thüringen<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Es beginnt mit Langeweile und<br />
Müdigkeit. 18 Stunden Busfahrt<br />
von Berlin über Thüringen an<br />
den Balaton in Ungarn. Dort sind<br />
40 Grad, kein Luftzug weht, der<br />
See ist badewannenwarm. Man<br />
lernt sich kennen, Freundschaften<br />
werden geschlossen, Mädchen inspizieren<br />
Jungen und umgekehrt.<br />
Zwar überzeugen die Briefchen mit<br />
den Einhörnern den coolsten Typ<br />
des Camps nicht ganz, aber ein Anfang<br />
ist gemacht. Nach einer Woche<br />
kommt endlich das ersehnte Gewitter,<br />
doch mit ihm auch der kollektive<br />
Hitzestich.<br />
Stella Luncke und Josef Maria Schäfers,<br />
1974 und 1968 geboren, schreiben und<br />
produzieren Features und Hörspiele,<br />
gewannen 2015 den ARD Kurzhörspielwettbewerb<br />
PiNball.<br />
Durch Osteuropa<br />
Krakau mit Händen und Füßen<br />
Ein capricciöses Reisefeature<br />
Von Andra Joeckle<br />
Regie: Robert Matejka<br />
Mit: Eva Meckbach<br />
Produktion: DKultur 2009<br />
Mit originellem Blick und Sprachwitz<br />
lässt Andra Joeckle die oft<br />
gepriesenen Bauschönheiten der<br />
Altstadt hinter sich und erkundet<br />
das Krakau der Gegenwart. Ausgestattet<br />
mit den sprachlich verqueren<br />
Einfällen des polnischen Dichters<br />
Witold Gombrowicz, räsoniert sie<br />
über den polnischen Handkuss<br />
oder über den Frauentyp der auf<br />
hohen Absätzen stiefelnden Tipsiara<br />
und Blachara, die man vor<br />
allem in Einkaufszentren findet.<br />
Ein selbstironischer und reiselustig<br />
machender Blick auf eine vielfach<br />
besungene Stadt.<br />
Das Feature wurde mit dem<br />
deutsch-polnischen Journalistenpreis<br />
2010 ausgezeichnet.<br />
Andra Joeckle, 1967 in Freiburg<br />
i. Br. geboren, lebt als Autorin<br />
und Übersetzerin in Berlin.<br />
Trilogie für Windgeneratoren<br />
Von Sven-Åke Johansson<br />
Produktion: DLR Berlin 2000<br />
›Trilogie für Windgeneratoren‹ ist<br />
eine Komposition für Wind und<br />
Flügelschlag. Drei riesige Windräder<br />
erzeugen hier einen wechselnden<br />
Klang, der von Mikrofonen<br />
aufgenommen und per Funk<br />
in einen abgeschlossenen Raum<br />
übertragen wird. 3000 Meter von<br />
den Windrädern entfernt hört man<br />
am Lautsprecher das Geräusch von<br />
Flügelschlag und Rotation, wie es in<br />
der Natur nicht wahrnehmbar wäre.<br />
Je nach Windstärke ergeben sich im<br />
Verlauf mehrerer Tage differenzierte<br />
Klänge – Musik entsteht. Die Radiofassung<br />
wurde im Studio nach<br />
einer Partitur produziert.<br />
Sven-Åke Johansson, geboren 1943 in<br />
Schweden, lebt als Schlagzeuger, Schriftsteller<br />
und Komponist in Berlin.<br />
Mein Kampf<br />
Nach dem gleichnamigen Theaterstück<br />
von George Tabori<br />
Bearbeitung und Regie: Jörg Jannings<br />
Mit: George Tabori, Günter Einbrodt,<br />
Leslie Malton, Detlef Jacobsen u.a.<br />
Komposition: Klaus Buhlert<br />
Produktion: RIAS Berlin/BR/ORF/<br />
SR 1988<br />
Taboris Hitler lebt im Obdachlosenasyl<br />
in der Wiener Blutgasse<br />
im Keller unter einer Schlachterei.<br />
Dort trifft er auf den alten Juden<br />
Schlomo Herzl und dessen etwas<br />
verrückten Freund Lobkowitz, der<br />
Koscher-Koch war und sich für den<br />
Gott der Juden hält. Der gutmütige<br />
Herzl spielt dieses Spiel mit. Herzls<br />
Traum: Er wird ein Buch über sein<br />
Leben schreiben. Der Titel: ›Mein<br />
Kampf‹. Doch vorerst verkauft er<br />
ambulant die Bibel und das Kamasutra<br />
und kümmert sich um Hitler,<br />
der Maler werden will.<br />
George Tabori (1914–2007), geboren<br />
in Budapest, eine Theaterlegende.<br />
31
23.–30. Mai 2016<br />
Mo 23. Mai 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ ca. 50'<br />
Moving Homes<br />
Klangkunst von Thomas Meadowcroft<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
›Moving Homes‹ ist die musikalische<br />
Reflexion über den Verlust von<br />
›Zuhause‹ nach einem tropischen<br />
Wirbelsturm. Ein Zyklon verwüstet<br />
materielle Gegenstände: das Sofa,<br />
das Dach, das ganze Haus. Er kann<br />
auch die symbolische Ordnung zerstören:<br />
Zugehörigkeit, Recht und<br />
Gesetz. ›Moving Homes‹ möchte<br />
diesen Schmerz lindern, erstens<br />
indem es alternative Konzepte von<br />
›Zuhause‹ anbietet und zweitens<br />
indem es in ›Zeiten der Krise‹ den<br />
Radiohörer begleitet und beruhigt.<br />
Thomas Meadowcroft, 1972 in Canberra,<br />
Australien, geboren, Musiker und Komponist.<br />
Er lebt seit 1998 in Berlin.<br />
Wiederholung vom 13. Mai 0.05 Uhr<br />
Mo 23. Mai 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 56'30<br />
Zolas Schornstein<br />
Von Christoph Prochnow<br />
Regie: Rainer Clute<br />
Mit: Jürg Löw, Matti Krause,<br />
Hanna Plaß u.a.<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Paris 1902: Kommissar Jouberts<br />
Tochter und sein Assistent Cocu<br />
wollen heiraten. Der ›Fall Zola‹ verstärkt<br />
die Spannungen zwischen<br />
beiden Kriminalisten. Der linke<br />
Cocu ist überzeugt, dass man den<br />
Schriftsteller wegen seines Engagements<br />
in der Affäre Dreyfus ermordet<br />
hat. Joubert muss dem Druck<br />
seiner Chefs standhalten, die den<br />
Tod Zolas gern als häuslichen Unfall<br />
abhaken möchten. Und dann<br />
sind da noch die beiden Frauen aus<br />
einer ›Ménage à trois‹.<br />
Christoph Prochnow, geboren 1942. Filmdramaturg<br />
und Autor. Lebt in Berlin.<br />
Mi 25. Mai 0.05 Uhr<br />
Feature _ 53'20<br />
Diese Stadt stand in einem<br />
anderen Land<br />
Geschichten aus HA-NEU<br />
Von Anselm Weidner<br />
Regie: Nikolai von Koslowski<br />
Produktion: WDR 2015<br />
Halle-Neustadt, die einzige in Großplattenbauweise<br />
erbaute Großstadt<br />
Deutschlands, war die städtebauliche<br />
Ikone der DDR-Nachkriegsmoderne,<br />
funktionale Chemiearbeiterstadt vor<br />
den Toren von Buna und Leuna und<br />
gebaute Utopie gleicher Lebensbedingungen<br />
für alle. Nach der Wende<br />
verlor die Stadt die Hälfte ihrer Bevölkerung,<br />
ein Siebtel wurde abgerissen.<br />
Heute gespalten in Gettos, in bessere<br />
Viertel und Armenviertel, geht sie<br />
einer unsicheren Zukunft entgegen.<br />
Anselm Weidner, geboren 1943 in Halle/<br />
Saale, arbeitet seit 1988 für den Hörfunk.<br />
Mi 25. Mai 21.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />
Jobcenter<br />
Von Enzo Cormann<br />
Übersetzung: Hans Thill<br />
Regie: Leonhard Koppelmann<br />
Musik: Philippe Gordiani<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Smec, arbeitsloser Ingenieur, Anfang<br />
50, handelt nicht nach den<br />
Regeln des Jobcenters. Er beschafft<br />
sich eine Waffe. »Was ist ein Mensch<br />
wert ein Mensch der diesen Namen<br />
verdient mit jedem Monatsende<br />
hielt mir mein Gehaltsauszug seine<br />
bezifferte Antwort bereit die nicht<br />
zu entziffern war brutto und netto<br />
Prämien und Abzüge was ist der<br />
Preis eines Lebens meines Lebens<br />
dumme Fragen unpassend infantile<br />
Fragestellung sinnlos denn auf<br />
jeden Fall wie auch immer die Frage<br />
lautet Sie werden doch nie eine Antwort<br />
erhalten.« (Enzo Cormann)<br />
Enzo Cormann, geboren 1953 in<br />
Südfrankreich, Schauspieler, Regisseur<br />
und Schriftsteller, spielt im Theater den<br />
arbeitslosen Ingenieur Smec im Dialog<br />
mit Lautsprechern.<br />
Fr 27. Mai 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 39'50<br />
Das Wetter in Offenbach<br />
Von Thomas Stiegler und Hannes Seidl<br />
Produktion: HR 2010<br />
Seit vielen Jahren fährt der in Frankfurt<br />
lebende Komponist Thomas<br />
Stiegler mehrmals pro Woche nach<br />
Offenbach. Dort arbeitet er als Arzt<br />
im Krankenhaus. Früher fuhr er<br />
mit der Straßenbahn, heute mit dem<br />
Fahrrad. An mehreren Tagen begleitete<br />
ihn ein Aufnahmegerät, befestigt<br />
am mitgenommenen Rucksack.<br />
Fragmente der so gemachten Field<br />
Recordings, der akustischen Fahrtenprotokolle,<br />
wurden ebenso Bestandteile<br />
von Stieglers Offenbach-Porträt<br />
wie das Schlagen von Leder und der<br />
Main in Offenbach. Der fließt und<br />
klingt dort anders als in Frankfurt.<br />
Thomas Stiegler, geboren 1966 in Meschede,<br />
ist Komponist und Mediziner. Hannes<br />
Seidl, geboren 1977 in Bremen, ist Komponist.<br />
Beide leben in Frankfurt a. M.<br />
Sa 28. Mai 18.05 Uhr<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Durch Osteuropa<br />
Die Alltäglichkeit des Unsichtbaren<br />
Junge Roma in Europa<br />
Von Elisabeth Putz<br />
Produktion: DKultur/ORF/RBB 2016<br />
Die Mehrheit der Slowaken bezeichnet<br />
Roma als integrationsunwillig.<br />
Die Mehrheit der Roma ruft ins Mikrofon,<br />
Slowaken seien Rassisten.<br />
Zwei Randpositionen einer komplexen<br />
Materie. Die Mitte wird dabei<br />
oft vergessen. Und so kommen<br />
viele Journalisten nach Lunik IX,<br />
einem der größten Gettos Europas,<br />
um eine »Safari« zu machen. Sie<br />
bezahlen ein wenig Geld und Roma<br />
liefern Geschichten. Dieses Feature<br />
ist ein Versuch hinter eine Klischeemauer<br />
zu blicken.<br />
Elisabeth Putz, geboren 1982 in<br />
St. Pölten, lebt als Autorin, Regisseurin<br />
und Journalistin in Wien.<br />
So 29. Mai 18.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 60'<br />
Das Tier der Zeit<br />
Von Valère Novarina<br />
Übersetzung, Regie:<br />
Leopold von Verschuer<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Ein Mann spricht zu Tieren, das<br />
heißt zu Wesen ohne Antwort. Er<br />
spricht zu 300 stummen Augen.<br />
Seine Rede ist ein Navigieren durch<br />
sein Inneres, durch seine Sprache<br />
und in seinen Wörtern. Ein Mensch<br />
spricht zu Tieren von Dingen, über<br />
die man nicht redet: Was wir zum<br />
Beispiel erleben, wenn wir an Grenzen<br />
geraten, zerrissen in der größten<br />
Dunkelheit und nicht weit vom<br />
Licht, wortlos und kurz vor einer<br />
Lösung.<br />
Das Buch ›Le discours aux animaux‹<br />
erschien 1987 und enthält<br />
zwei Teile: ›Das Tier der Zeit‹ und<br />
›Die Unruhe‹.<br />
Valère Novarina, 1947 geboren bei Genf,<br />
ist Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur,<br />
Maler und Zeichner. Er lebt in Paris und<br />
im Savoie.<br />
Mo 30. Mai 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 50<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />
länger als 20 Minuten: Innovative,<br />
zeitgemäße, radiophone Hörstücke<br />
aus den Genres Feature, Hörspiel<br />
und Klangkunst können an uns<br />
geschickt werden. Wir wählen die<br />
interessantesten aus und stellen sie<br />
vor. In der aktuellen Ausgabe der<br />
Kurzstrecke präsentieren wir unter<br />
anderem:<br />
Der Esel, Ich und Du – Elvis lebt!<br />
– Letzte Ausfahrt Westerwald<br />
Von Jürgen Piechutta<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Wiederholung am 17. Juni 0.05 Uhr<br />
Mo 30. Mai 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 49'52<br />
Unter dem Messer<br />
Von Ivor Wilson<br />
Regie: Dieter Carls<br />
Mit: Ulrich Noethen,<br />
Thomas Anzenhofer,<br />
Anna Magdalena Fitzi u.v.a.<br />
Produktion: WDR 2001<br />
Petra Bradley ist nach einer Party<br />
spurlos verschwunden. Der Herzchirurg<br />
Andrew Gray sollte sie nach<br />
Hause fahren. Die Polizei findet<br />
ihn am nächsten Morgen schlafend<br />
in seinem Auto. Bei der Suche nach<br />
der jungen Frau werden in einem<br />
nahe gelegenen See zwei Leichen<br />
gefunden. Es handelt sich um Soldaten,<br />
die an einer militärischen<br />
Operation in Afrika teilgenommen<br />
hatten. Petras Vater war der verantwortliche<br />
Offizier des geheimen<br />
Einsatzes.<br />
Ivor Wilson, geboren 1924, arbeitete als<br />
Lehrer und Dozent für Kunst und Politik.<br />
Seit 1962 schreibt er Kriminalromane.<br />
32
DEUTSCHLANDRADIO<br />
KULTUR<br />
JUNI 2016<br />
REIHE<br />
›Neues aus<br />
der Provinz‹<br />
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
Ursendung:<br />
Reihe:<br />
Mittwoch<br />
0.05 Uhr<br />
Feature<br />
1. Juni<br />
Kreuzberg von oben<br />
Von Lorenz Rollhäuser<br />
Eine Erbschaft machte ihn<br />
zum Wohnungsbesitzer.<br />
Ist er jetzt aktiver Teil der<br />
Gentrifizierung?<br />
DKultur/NDR/WDR 2014<br />
8. Juni<br />
Berlin Update<br />
Von Bodo Morshäuser<br />
Vom ummauerten Zentrum<br />
der Subkultur zur Partyzone<br />
mit Uni-Anschluss – was<br />
bleibt von Westberlin?<br />
WDR 2015<br />
15. Juni<br />
Deutsche Reinheit, deutscher<br />
Durst Von Peter Schanz<br />
Das Bayerische Reinheitsgebot<br />
wird 500 Jahre alt.<br />
Höchste Zeit, den deutschen<br />
Hopfen & Malz-Fundamentalismus<br />
zu hinterfragen.<br />
NDR/DKultur 2016<br />
22. Juni<br />
Rückkehr nach Knokke<br />
Von Wobser/Kobold<br />
Martin Kippenbergers<br />
Aufzeichnungen aus dem<br />
Seebad Knokke als Spiel mit<br />
der Wiederholung – eine<br />
Versuchsanordnung<br />
SWR 2014<br />
29. Juni<br />
Zakya in Vogelsang<br />
Von Wibke Starck<br />
Auf ihrer Flucht vor dem<br />
Krieg in Syrien ist Zakya<br />
in Schleswig-Holstein gelandet.<br />
Wie geht es weiter?<br />
NDR 2015<br />
Mittwoch<br />
21.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
1. Juni<br />
Der Knochen<br />
Von Elisabeth R. Hager<br />
15 Jahre braucht der<br />
Knochen, bis er wieder auf<br />
seinen Platz in der Michaelergruft<br />
zurückfindet.<br />
8. Juni<br />
König Röschken<br />
Von Matthias Karow<br />
Die Bestie stirbt nicht aus.<br />
Jäger wissen das. Der Wolf<br />
ist kein normales Tier.<br />
15. Juni<br />
Wilde Tiere in Berlin<br />
Von Marianne Weil<br />
Der Tierpark: Freiheit in<br />
der geteilten deutschen<br />
Hauptstadt<br />
22. Juni<br />
Im Inneren des Landes<br />
Von Dirk Brauns<br />
Sie fliegen aufeinander<br />
zu wie zwei Geschosse.<br />
In Eggesin<br />
29. Juni<br />
Das Dorf ist überall<br />
Von Beate Becker<br />
Für die Dorfleute ist die<br />
Natur kein ergötzlicher<br />
Ort zum Spazierengehen,<br />
sondern Arbeitsplatz.<br />
Eigenproduktion 2014<br />
DKultur 2014<br />
DKultur 2009<br />
MDR 2013<br />
DKultur 2016<br />
Freitag<br />
0.05 Uhr<br />
Klangkunst<br />
Samstag<br />
18.05 Uhr<br />
Feature<br />
3. Juni<br />
Climactic Climate Remix<br />
Von Wave Farm und<br />
Andreas Hagelüken<br />
Radiokunst über den<br />
Klimawandel.<br />
ORF Kunstradio/DKultur<br />
2015/2016<br />
4. Juni<br />
Histoire de R<br />
Von Clarisse Cossais<br />
In Frankreich galt das gerollte<br />
R erst als elitär, später<br />
als provinziell. Ist es bald<br />
ausgestorben?<br />
DKultur 2016<br />
10. Juni<br />
KLIMA/ANLAGE<br />
Von Werner Cee<br />
Der Klangkünstler Werner Cee<br />
macht wissenschaftliche Klimadaten<br />
in einer radiophonen<br />
Klanginstallation erfahrbar.<br />
DKultur/iem Graz u.a.<br />
2015/2016<br />
11. Juni<br />
Nach Hause Gehen<br />
Von Jörn Klare<br />
Der Autor geht dahin,<br />
wo er her kommt.<br />
Ist das zuhause?<br />
DKultur 2016<br />
17. Juni<br />
Kurzstrecke 50 Ungewöhnlich<br />
und kürzer als 20 Minuten:<br />
Innovative, radiophone<br />
Autorenproduktionen aus<br />
den Genres Feature, Hörspiel<br />
und Klangkunst werden<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
18. Juni<br />
Eisenbach, Gear Valley<br />
Von Merle Hibk<br />
Städtertraum im Dorfidyll?<br />
Die Wirklichkeit ist komplizierter<br />
…<br />
DKultur 2016<br />
24. Juni<br />
Palma Ars Acustica<br />
Die Gewinnerstücke<br />
des internationalen<br />
Radiokunstwettbewerbs<br />
EURORADIO Ars Acustica<br />
Group 2016<br />
25. Juni<br />
No Land Called Home –<br />
Rückkehr in die Provinz<br />
Von J. Nichelmann<br />
Eine Jugend in der bayerischen<br />
Provinz, wo die<br />
Freiwillige Feuerwehr Macht<br />
über alles hat.<br />
DKultur 2016<br />
›Deutsche Reinheit,<br />
deutscher Durst‹ 15. Juni<br />
©picture-alliance/arkivi<br />
Sonntag<br />
18.30 Uhr<br />
Hörspiel<br />
5. Juni<br />
echo echo<br />
Von A K Dolven/G. Hartel<br />
Was erzählen die Vögel in<br />
ihrem Museumsdepot der<br />
Künstlerin über Herkunft,<br />
Flugroute und Fundort?<br />
DKultur 2015/2016<br />
12. Juni<br />
› ... or the Loves of<br />
Painting und Music‹<br />
Von Nadja Schöning<br />
Eine Komposition, angeregt<br />
durch das bildnerische Werk<br />
und das Verse Book von<br />
William Turner<br />
DKultur 2007<br />
19. Juni<br />
› ... the whole thing’s<br />
coming out of the dark‹<br />
Von Beckett<br />
Eine wort-musikalische<br />
Performance mit Texten<br />
von Samuel Beckett.<br />
BR/ORF u.a. 2000<br />
26. Juni<br />
Rotoradio<br />
Radio-Revue<br />
Von Ferdinand Kriwet<br />
Kriwets inszeniert sein<br />
Erstlingswerk ›Rotor‹ und<br />
eine Radio-Homestory.<br />
DKultur/WDR 2011 – 2013<br />
Montag<br />
0.05 Uhr<br />
Freispiel<br />
6. Juni<br />
Jenseits der Deadline<br />
Von Berner/Schültge<br />
Ein Hörspielmacher erhält<br />
einen Auftrag. Leider fehlen<br />
ihm Ideen und Equipment,<br />
aber er hat einen Plan.<br />
13. Juni<br />
Die Siedlung<br />
Von Philip Stegers<br />
Drehbuchautor Kornfeld ist<br />
verzweifelt. Endlich hat er einen<br />
Auftrag für einen Krimi,<br />
aber das Exposé ist schlecht.<br />
20. Juni<br />
Orpheus in der Oberwelt:<br />
Eine Schlepperoper<br />
Von andcompany & Co.<br />
Orpheus, Schlepper am EU<br />
Grenzfluss Evros, sieht sich<br />
als modernen Dienstleister.<br />
27. Juni<br />
Kurzstrecke 51<br />
Innovative, zeitgemäße,<br />
radiophone Hörstücke<br />
aus den Genres Feature,<br />
Hörspiel und Klangkunst<br />
DKultur 2005<br />
WDR 2014<br />
WDR 2015<br />
Autoren/DKultur 2016<br />
Montag<br />
21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel<br />
6. Juni<br />
Big Ben schlug zwölf<br />
Von Rolf von Goth<br />
Todesstrafe für James<br />
McKay. Er soll eine<br />
Prostituierte getötet<br />
haben.<br />
13. Juni<br />
Zwölf Uhr Majakowski-Platz<br />
Von Sergej Ustinow<br />
Ein Riesenreich in Auflösung:<br />
Erpressungen, Korruption<br />
und Mord. Journalist Maximow<br />
sucht nach einem Täter.<br />
20. Juni<br />
Tödliche Ohnmacht<br />
Von C. S. Forester<br />
Der unheilvolle Racheplan<br />
der Martha Clair<br />
27. Juni<br />
Schluss der Vorstellung<br />
Von Stephan Göritz<br />
Die letzte Schurkerei<br />
Von Pierre Frachet<br />
Zwei französische Schauplätze, zwei Fälle, zwei Perspektiven<br />
SFB 1966<br />
SDR 1992<br />
DKultur 2015<br />
Rundf. DDR 1987 und WDR/RIAS Berlin 1989<br />
33
1.–12. Juni 2016<br />
Mi 1. Juni 0.05 Uhr<br />
Feature _ 51'24<br />
Kreuzberg von oben<br />
Ein Versuch über Geld und Moral<br />
Von Lorenz Rollhäuser<br />
Produktion: DKultur/NDR/WDR 2014<br />
Er lebte bis dahin eher bescheiden.<br />
Um Geld ging es ihm nicht. Doch<br />
dann erbte er. Obwohl er Erben eigentlich<br />
immer ungerecht fand. Er<br />
kaufte sich eine große Wohnung.<br />
Nun schaut er auf seinen Kiez herab,<br />
den sich immer weniger Menschen<br />
leisten können. Und er stellt<br />
Fragen: Wer bin ich jetzt? Darf ich<br />
mein unverdientes Privileg einfach<br />
genießen? Oder schulde ich etwas?<br />
Er sucht Antworten und findet neue<br />
Fragen.<br />
Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg<br />
geboren, seit 1991 Autor für Feature und<br />
Hörspiele.<br />
Mi 1. Juni 21.30 Uhr<br />
So 5. Juni 18.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 70'<br />
Kunststücke<br />
echo echo<br />
wo soll ich fliegen<br />
Von Gaby Hartel nach der gleichnamigen<br />
Sound-Performance der A K Dolven<br />
Mit: Jule Böwe, Patrick Güldenberg,<br />
Irm Hermann, Janusz Kocaj,<br />
Cristin König u.v.a.<br />
Produktion: DKultur 2015/2016<br />
Ende August 2015 erklang im historischen<br />
Vogelsaal des Berliner<br />
Museums für Naturkunde zwischen<br />
Hunderten ausgestopfter<br />
Exponate aus 300 Jahren Sammlungsgeschichte<br />
ein mehrstimmiges<br />
SoundPoem, eine temporäre<br />
Performance der norwegischen<br />
Künstlerin A K Dolven. ›echo echo‹<br />
erzählt in Fragmenten von Migration,<br />
Entwurzelung, Unsicherheit.<br />
Gaby Hartel, Autorin für Kunst und<br />
Literatur, Kuratorin der Soundarbeit in<br />
Zusammenarbeit mit A K Dolven.<br />
Hörspiel _ 48'14<br />
Der Knochen<br />
Von Elisabeth R. Hager<br />
Komposition: Karlheinz Essl, Martin<br />
Mallaun<br />
Mit: Elisabeth Hager, Erika Hager,<br />
Robert Perger u.a.<br />
Produktion: Eigenproduktion 2014<br />
›echo echo‹: Soundpoem im historischen<br />
Vogelsaal des Museums für Naturkunde, Berlin<br />
©A K Dolven<br />
Mo 6. Juni 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 47'16<br />
Jenseits der Deadline<br />
Hörspiel von Christian Berner und<br />
Frank Schültge<br />
Autorenproduktion für DKultur 2005<br />
Auf einer Klassenfahrt nach Wien<br />
lässt Elisabeth in der Michaelergruft<br />
einen Knochen unbemerkt in ihrem<br />
Rucksack verschwinden. Viele Jahre<br />
bleibt der Knochen unentdeckt. Als<br />
Elisabeth sich als Erwachsene wieder<br />
mit ihm beschäftigt, beginnt<br />
für beide eine zweite große Reise.<br />
In eigenwillig schönen Schleifen<br />
zieht sich diese autobiografische Begebenheit<br />
über fast 15 Jahre, bis der<br />
Knochen an seinen angestammten<br />
Platz zurückfindet.<br />
Elisabeth R. Hager, geboren 1981, aufgewachsen<br />
in Tirol, verdichtet seit 2007<br />
Worte zu Geschichten, Gesängen und<br />
Romanen.<br />
Fr 3. Juni 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ ca. 50'<br />
Climactic Climate Remix<br />
Von Wave Farm und<br />
Andreas Hagelüken<br />
Produktion: ORF Kunstradio/DKultur<br />
2015 – 2016<br />
Klima und Rundfunk haben eine<br />
Gemeinsamkeit: Sie spielen sich in<br />
der Atmosphäre ab. Diese Schnittmenge<br />
thematisierte die amerikanische<br />
Künstlerorganisation Wave<br />
Farm 2015 in einer fünfteiligen<br />
Reihe für das ORF Kunstradio.<br />
›Climactic Climate‹ zeigt unter<br />
anderem die Sonifikationsskulptur<br />
›Weather for the Blind‹ von Quintron,<br />
einen Baukasten für hausgemachte<br />
Wetterklänge von Mark Vernon<br />
und einen Radiodialog über die Geschichte<br />
der Sonne von Zach Poff.<br />
Die US-amerikanische Künstlerorganisation<br />
Wave Farm setzt sich mit der<br />
kreativen Nutzung von Medien und<br />
Radiowellen auseinander. Sie betreibt ein<br />
Artist-in-residency-Programm und eine<br />
freie Radiostation.<br />
Sa 4. Juni 18.05 Uhr<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'<br />
Neues aus der Provinz<br />
Histoire de R<br />
Auf der Suche nach einem<br />
verschwindenden Laut<br />
Von Clarisse Cossais<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Die Autorin macht sich auf die<br />
Suche nach dem in Frankreich<br />
verschwindenden gerollten R. In<br />
einigen Gegenden wird es weiterhin<br />
gesprochen, aber nur noch von<br />
sehr alten Leuten. Dieser Laut charakterisierte<br />
im 17. Jahrhundert die<br />
Zugehörigkeit zum Hofe, er war elitär.<br />
Im Laufe der Jahrhunderte erfolgte<br />
eine Verschiebung, er wurde<br />
provinziell. Mit dem libanesischen<br />
Schriftsteller Amin Maalouf hat<br />
er wieder Einzug in die Académie<br />
Française gehalten.<br />
Clarisse Cossais, geboren 1969 in Marseille,<br />
lebt seit 1991 in Berlin. Autorin<br />
und Regisseurin. Für Deutschlandradio<br />
Kultur moderiert sie die Reihe ›Ost-West<br />
im Krimi-Doppelpack‹.<br />
Holger Weber, Hörspielmacher,<br />
erhält von einer Redakteurin den<br />
Auftrag für ein Werk ganz aktuellen<br />
Formats. Doch ihm fehlt die<br />
zündende Idee. Die Kollegen aus<br />
der Branche lassen sich nicht in die<br />
Karten schauen und der Vorschuss<br />
ist bald aufgebraucht. Zum Glück<br />
gibt es Groschenromane, die wenig<br />
kosten und trotzdem einiges an<br />
Handlung hergeben. Schwierigkeiten<br />
machen da schon eher fehlendes<br />
Musikequipment, Software mit begrenzter<br />
Laufzeit und Schauspieler,<br />
die nicht unbezahlt arbeiten wollen.<br />
Christian Berner und Frank Schültge,<br />
1964 und 1968 geboren, auch Rininat<br />
Rebresch & Perdie Blumm genannt, sind<br />
Hörspielmacher und Musiker.<br />
34
Mo 6. Juni 21.30 Uhr<br />
Sa 11. Juni 18.05 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 48'<br />
Feature (Ursendung) _ ca.54'<br />
Big Ben schlug zwölf<br />
Von Rolf von Goth<br />
Mit: Fritz Tillmann, Wolfgang Kühne,<br />
Hans-Walter Clasen, Manfred Grote,<br />
Sigurd Lohde u.a.<br />
Produktion: SFB 1966<br />
James McKay soll hingerichtet werden.<br />
Im Gefängnis wartet man auf<br />
den Pfarrer, doch McKay fordert<br />
ein Gespräch mit dem Staatsanwalt<br />
und beteuert: Die Prostituierte<br />
Nancy Ponds habe ihn erpresst, ein<br />
Handgemenge bei der Geldübergabe<br />
räume er ein, den Vorwurf der<br />
Tötung weise er von sich. Ein Brief,<br />
den Nancy für den Fall ihres Todes<br />
verfasst hatte, belastet ihn schwer.<br />
Während McKay sich in diesem Fall<br />
glaubwürdig verteidigt, gesteht er<br />
andere Verbrechen.<br />
Clarisse Cossais: ›Histoire de R‹<br />
©Deutschlandradio/Anke Beims<br />
Neues aus der Provinz<br />
Nach Hause Gehen<br />
Eine Heimatsuche<br />
Von Jörn Klare<br />
Regie: Friederike Wigger<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Als der Autor plant, eine Wohnung<br />
in Berlin zu kaufen, fällt ihm auf,<br />
dass er sich in der Stadt, in der er seit<br />
fast 30 Jahren lebt, gar nicht wirklich<br />
heimisch fühlt. Die Immobilienidee<br />
wird abgesagt, die Frage nach<br />
der Heimat aber bleibt. Mit ihr und<br />
einem Aufnahmegerät im Gepäck<br />
macht er sich auf die Wanderung<br />
in das Städtchen, in dem er geboren<br />
und aufgewachsen ist. Nach gut<br />
600 Kilometern voller Begegnungen<br />
trifft er auf einen alten Freund,<br />
der Lokalpolitiker geworden ist.<br />
Rolf von Goth (1906–1981), deutscher<br />
Schauspieler (u.a. 1927 in ›Metropolis‹).<br />
Inszenierte fast 50 Hörspiele.<br />
Mi 8. Juni 0.05 Uhr<br />
Jörn Klare, geboren 1965 in Hohenlimburg;<br />
2008 und 2012 Robert-Geisendörfer-Preis.<br />
Zuletzt: ›Die Kinder des<br />
Přemysl Pitter‹ (DKultur 2015). Im März<br />
2016 erscheint sein gleichnamiges Buch<br />
›Nach Hause Gehen‹<br />
Feature _ 54'25<br />
So 12. Juni 18.30 Uhr<br />
Berlin Update<br />
Von Bodo Morshäuser<br />
Regie: Thom Kubli<br />
Produktion: WDR 2015<br />
Westberlin war Zentrum linken<br />
Protests, lockeren Lebens und<br />
subkulturellen Flairs. Die eingemauerte<br />
Halbstadt zog gescheite<br />
Existenzen und junge Künstler an,<br />
die dort zu Stars reiften. Die übrige<br />
Jugend trieb Politik und Party auf<br />
die Spitze. Zum Schluss regierte<br />
eine nahezu alternative Parallelgesellschaft<br />
unter Rot-Grün. Der<br />
Fall der Mauer schloss das Spielfeld<br />
und eröffnete in Berlin-Mitte sofort<br />
ein neues. Heute ist Berlin für junge<br />
Zugereiste eine Partyzone mit<br />
Uni-Anschluss.<br />
Bodo Morshäuser, 1953 in Berlin geboren,<br />
schreibt Hörspiele und Features, veröffentlicht<br />
Romane und Erzählungen.<br />
›Nach Hause Gehen‹<br />
Mi 8. Juni 21.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 55'59<br />
König Röschken<br />
Jagdgeschichten aus<br />
dem Enderland<br />
Von Matthias Karow<br />
Regie: Hans-Gerd Krogmann<br />
Mit: Friedhelm Ptok, Claudia Eisinger,<br />
Verena von Behr u.a.<br />
Produktion: DKultur 2014<br />
Genau hier soll König Röschken<br />
das Untier getötet haben und wird<br />
dafür von Fräulein Sachs auf dem<br />
Hochsitz bewundert. Aber die Bestie<br />
stirbt nicht aus. Jäger wissen<br />
das. Seit der Antike ist der Wolf<br />
das Geschöpf des bösen Dämons,<br />
daran ändert auch die exakte Wissenschaft<br />
nichts. So erklärt es König<br />
Röschken dem Fräulein Sachs:<br />
»Der Wolf ist kein normales Tier,<br />
sondern der meistgefürchtete Vierbeiner<br />
des Enderlandes.« Ein Hörspiel,<br />
bei dem sich die Musik Albert<br />
Lortzings geradezu aufdrängte!<br />
Matthias Karow, geboren 1978 in Hannover,<br />
studierte Tontechnik und Journalistik.<br />
Einige Hörspiele, ein Roman.<br />
Fr 10. Juni 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 54'30<br />
KLIMA | ANLAGE<br />
Von Werner Cee<br />
Produktion: DKultur/iem Graz/CITEC<br />
Bielefeld 2015/2016<br />
Alle reden übers Wetter. Diese<br />
Binsenweisheit scheint im 21. Jahrhundert<br />
eine neue Wendung zu<br />
nehmen: Alle reden übers Klima.<br />
Die Interpretation von Temperatur,<br />
Niederschlag, Luftdruck und Co. ist<br />
zunehmend heiß umkämpft, denn<br />
sie berührt ökonomische, soziale<br />
und politische Interessen.<br />
In Zusammenarbeit mit Sonifikationsforschern<br />
der Universtitäten<br />
Bielefeld und Graz hat der Klangkünstler<br />
Werner Cee ein begehbares,<br />
interaktives Klangobjekt<br />
gestaltet. Es kann Klimawerte und<br />
Modellrechnungen über Zeiträume<br />
zwischen 1950 und 2100 ertönen<br />
lassen. So werden Muster und Entwicklungen<br />
wesentlich leichter erfassbar<br />
als in den herkömmlichen<br />
Schaubildern.<br />
Werner Cee, geboren 1953, ist<br />
Klangkünstler und Komponist.<br />
©Jörn Klare<br />
Hörspiel _ 56'32<br />
Kunststücke<br />
›… or the Loves of Painting<br />
and Music‹ Soundpainting<br />
nach William Turner<br />
Von Nadja Schöning<br />
Mit: Nigel Charnock<br />
Produktion: DKultur 2007<br />
»Angeregt ist meine Klang-Komposition<br />
von den Lichtdurchfluteten<br />
Werken des Malers William Turner<br />
(1775-1851). Sein umfängliches<br />
Oeuvre, das sich in seiner späteren<br />
Schaffensperiode in ihrem Übergang<br />
vom Gegenständlichen zu ihrer<br />
Sublimierung in Licht zu Farbe,<br />
zu Klangfarbe und Farbklang intermedial<br />
vergegenwärtigt, stand in<br />
engem Bezug zu Literatur, Malerei<br />
und Musik.« (Nadja Schöning)<br />
Nadja Schöning, studierte Medienkünstlerin,<br />
Regisseurin und Komponistin.<br />
35
13.–26. Juni 2016<br />
Mo 13. Juni 0.05 Uhr<br />
Freispiel _ 45'11<br />
Die Siedlung<br />
Hörspiel von Philip Stegers<br />
Regie: Benjamin Quabeck<br />
Mit: Daniel Brühl, Denis Moschitto,<br />
Oliver Minck, Jella Haase,<br />
Edda Fischer u.a.<br />
Komposition: Lee Buddah<br />
Produktion: WDR 2014<br />
Drehbuchautor Jonathan Kornfeld<br />
ist verzweifelt. Produzentin Barbara<br />
Kruse hat ihn beauftragt, einen<br />
Krimi zu schreiben, aber das vorgegebene<br />
Exposé des Autors Philip<br />
Stegers ist einfach nur schlecht. Die<br />
Figuren verhalten sich unglaubwürdig,<br />
die Handlung ist verworren.<br />
Aus Not wendet er sich an den<br />
›mobilen dramaturgischen Berater‹<br />
Schmadtke. Gemeinsam fahren<br />
sie zum Dortmunder Hafen, um<br />
die real existierenden Figuren des<br />
Krimis auszuspionieren. Bald wird<br />
klar: Kornfeld wurde hereingelegt.<br />
Philip Stegers (alias Lee Buddah),<br />
geboren 1973, Musiker, Songwriter, Produzent,<br />
Komponist und Hörspielautor.<br />
Mi 15. Juni 0.05 Uhr<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Deutsche Reinheit,<br />
deutscher Durst<br />
Ein Bierblues<br />
Von Peter Schanz<br />
Regie: N.N.<br />
Produktion: NDR/DKultur 2016<br />
Das Bayerische Reinheitsgebot wird<br />
500 Jahre alt. Höchste Zeit, diesen<br />
Hopfen & Malz-Fundamentalismus<br />
zu hinterfragen: Was kommt wirklich<br />
rein ins Bier? Was fehlt ihm?<br />
Verhindert der Abgrenzungsfuror<br />
eine Weiterentwicklung der Braukünste?<br />
Verliert das Deutsche Brauwesen<br />
aus Sturheit seine weltweite<br />
Anerkennung?<br />
Von Flensburg bis zum Bodensee<br />
werden alte und neue Sudstätten<br />
heimgesucht, werden Brauer, Trinker<br />
und andere Spezialisten zu Wort<br />
gebeten.<br />
Peter Schanz, geboren 1957 in Bamberg,<br />
war als Theater-Dramaturg und Regisseur<br />
tätig, seit 1999 freier Autor und<br />
Dramaturg.<br />
Mo 13. Juni 21.30 Uhr<br />
Kriminalhörspiel _ 54'04<br />
Zwölf Uhr Majakowski-Platz<br />
Von Sergej Ustinow<br />
Bearbeitung: Klaus Schmitz<br />
Regie: Uwe Schareck<br />
Mit: Wolfgang Condrus, Martin Benrath,<br />
Walter Renneisen u.v.a.<br />
Produktion: SDR 1992<br />
Moskau vor 25 Jahren, eine Stadt,<br />
ein Riesenreich in Auflösung:<br />
Schiebereien, Erpressungen, Entführungen<br />
und Mord gehören zum<br />
Alltag. Journalist Maximow will<br />
herausfinden, weshalb sein alter<br />
Lehrer sterben musste und warum<br />
Sascha, dessen Eltern zu Reichtum<br />
gekommen sind, verschwunden ist.<br />
Igor Maximow ist der erste Privatdetektiv<br />
in der sowjetischen Kriminalliteratur,<br />
ein Novum der Gorbatschow-Ära.<br />
Sergej Ustinow, 1953 in Moskau geboren,<br />
Journalist, Autor von Kriminalgeschichten.<br />
Mi 15. Juni 21.30 Uhr<br />
Hörspiel _ 54'23<br />
Wilde Tiere in Berlin<br />
Von Marianne Weil<br />
Regie: Judith Lorentz<br />
Mit: Shorty Scheumann,<br />
Jörg Gudzuhn u.a.<br />
Produktion: DKultur 2009<br />
Gräben, Grenzen, Gitter, Sperren,<br />
Balken, Mauern, Posten, Wächter,<br />
Kontrollen regulierten die Freiheit<br />
in der geteilten doppelten deutschen<br />
Hauptstadt. Doch es gab einen Ort,<br />
an dem die Gitter unsichtbar wurden<br />
und exotische Lebewesen in<br />
idyllischen Landschaften ein sorgloses<br />
Dasein hatten. Das Paradies<br />
für wilde Tiere im Tierpark Friedrichsfelde!<br />
Marianne Weil begegnet Tieren<br />
und Zoo-Direktoren, Chruschtschow<br />
und Kennedy, durchforstet<br />
das Radio-Archiv und findet historische<br />
Reportagen, die nie hätten<br />
gelöscht werden dürfen.<br />
Marianne Weil, 1947 in Darmstadt<br />
geboren, Autorin und Regisseurin von<br />
Features und Hörspielmontagen.<br />
©Karl Meister<br />
Fr 17. Juni 0.05 Uhr<br />
Klangkunst _ 54'30<br />
Kurzstrecke 50<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Merle Hilbk: ›Eisenbach, Gear Valley‹<br />
Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />
länger als 20 Minuten: Innovative,<br />
zeitgemäße, radiophone Hörstücke<br />
aus den Genres Feature, Hörspiel<br />
und Klangkunst können an uns<br />
geschickt werden. Wir wählen die<br />
interessantesten aus und stellen sie<br />
vor. In der aktuellen Ausgabe der<br />
Kurzstrecke präsentieren wir unter<br />
anderem:<br />
Der Esel, Ich und Du – Elvis lebt!<br />
– Letzte Ausfahrt Westerwald<br />
Von Jürgen Piechutta<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Sa 18. Juni 18.05 Uhr<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'<br />
Neues aus der Provinz<br />
Eisenbach, Gear Valley<br />
Von Merle Hilbk<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Die Berliner Autorin zog es in ein<br />
Dorf im Hochschwarzwald mit Maschinenfabriken<br />
und Vollbeschäftigung<br />
– und fand Gefallen an einem<br />
Landleben, dass das Gegenteil von<br />
der erträumten Kachelofen-Idylle<br />
war.<br />
Merle Hilbk, 1969 in Düsseldorf geboren,<br />
bis 2001 Dossier-Redakteurin bei der<br />
›Zeit‹ in Hamburg, danach Schriftstellerin<br />
in Berlin, ist auf Osteuropa und<br />
Russland spezialisiert. Mit einem Autorenstipendium<br />
kam sie nach Eisenbach/<br />
Hochschwarzwald – und entdeckte den<br />
›alten Westen‹ neu.<br />
Wiederholung vom 30. Mai 0.05 Uhr<br />
36
So 19. Juni 18.30 Uhr<br />
Mo 20. Juni 21.30 Uhr<br />
Mi 22. Juni 21.30 Uhr<br />
Sa 25. Juni 18.05 Uhr<br />
Hörspiel _ 49'40<br />
Kriminalhörspiel _ 53'38<br />
Hörspiel _ 59'02<br />
Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />
Kunststücke<br />
»… the whole thing’s coming out<br />
of the dark« Samuel Beckett –<br />
words/sounds & moving images<br />
part one<br />
Von Samuel Beckett<br />
Konzeption, Musik und Regie: Klaus<br />
Buhlert<br />
Idee, Textauswahl: Gaby Hartel, Klaus<br />
Buhlert<br />
Mit: Natasha Parry, Barry McGovern,<br />
Raymond Federman<br />
Produktion: BR/ORF/Kunsthalle Wien/<br />
DKultur/ZKM/intermedium rec. 2000<br />
Grundlage dieser Radioperformance<br />
sind drei ausgewählte Beckett-Texte,<br />
die in erster Linie sein<br />
›visuelles Schreiben‹ dokumentieren<br />
(›eye-pieces‹) sowie seine Bewegungs-<br />
und Beobachtungsskizzen:<br />
›The Image‹ (1959), ›Molloy‹<br />
(1951) und ›Company‹ (1981). Die<br />
Produktion wurde anlässlich der<br />
Ausstellung ›Samuel Beckett/Bruce<br />
Naumann‹ in der Kunsthalle Wien<br />
2000 aufgeführt.<br />
Samuel Barclay Beckett (1906 –1989),<br />
irischer Schriftsteller. 1969 Nobelpreis<br />
für Literatur.<br />
Tödliche Ohnmacht<br />
Nach dem Roman von C. S. Forester<br />
Regie: Uwe Schareck<br />
Mit: Maja Beckmann, Manuel Harder,<br />
Astrid Meyerfeldt u.a.<br />
Produktion: DKultur 2015<br />
London in den 1930er-Jahren: Als<br />
Marjorie, verheiratet mit dem rücksichtslosen<br />
Ted Grainger, nach Hause<br />
kommt, findet sie ihre Schwester<br />
Dot leblos auf dem Küchenboden.<br />
Die Polizei geht von einem Suizid<br />
aus. Bei der Obduktion stellt sich<br />
heraus, dass Dot im dritten Monat<br />
schwanger und stark alkoholisiert<br />
war. Die Mutter der Schwestern<br />
glaubt nicht an Selbstmord und<br />
schmiedet einen unheilvollen Plan,<br />
der in einer Katastrophe endet.<br />
Cecil Scott Forester, geboren 1899 in<br />
Kairo, gestorben 1966 in Kalifornien,<br />
englischer Schriftsteller.<br />
Im Inneren des Landes<br />
Von Dirk Brauns<br />
Bearbeitung und Regie: Stefan Kanis<br />
Mit: Marina Frenk, Axel Wandtke,<br />
Petra Hartung u.a.<br />
Produktion: MDR 2013<br />
Lang genug versuchten sie, sich aus<br />
dem Weg zu gehen - jetzt führt das<br />
Schicksal sie zusammen. Sie fliegen<br />
aufeinander zu wie zwei Geschosse.<br />
Ingo Kern, zu DDR-Zeiten Offizier<br />
im mecklenburg-vorpommerischen<br />
Militärstandort Eggesin, heute leitender<br />
Personalberater der Deutschen<br />
Bahn, und Stefan Brenner,<br />
einst einer von Kerns Rekruten,<br />
jetzt Autohaus-Prüfer. Ein dringender<br />
Auftrag führt Stefan Brenner<br />
ausgerechnet nach Eggesin, zu den<br />
Erinnerungen an seinen besten<br />
Freund, der damals, schikaniert<br />
von Ingo Kern, seinem Leben ein<br />
Ende setzte.<br />
Dirk Brauns, geboren 1968 in Ost-Berlin,<br />
war Korrespondent in Peking und Warschau.<br />
2012 erschien sein erster Roman<br />
›Im Innern des Landes‹.<br />
Neues aus der Provinz<br />
No Land Called Home –<br />
Rückkehr in die Provinz<br />
Von Johannes Nichelmann<br />
Regie: N.N.<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Mit zwölf Jahren verfrachtet von<br />
Berlin nach Bayern, in einen Landkreis,<br />
in dem Vollbeschäftigung<br />
herrscht, die Freiwillige Feuerwehr<br />
die Macht über alles hat und<br />
die Formel für die eigene Identität<br />
plötzlich mit einem Artikel versehen<br />
und durch ein Komma getrennt<br />
wurde. Die Verwandlung in den Nichelmann,<br />
Johannes. Ab jetzt war<br />
er der Quoten-Ossi, der Rote, der<br />
Atheist. Es war der Beginn keiner<br />
Freundschaft. 15 Jahre später kehrt<br />
der Autor zurück in die Provinz.<br />
Johannes Nichelmann, geboren 1989,<br />
seit 2010 Reporter und Feature-Autor,<br />
seit 2014 auch Redakteur und Moderator<br />
bei DKultur.<br />
Mo 20. Juni 0.05 Uhr<br />
Mi 22. Juni 0.05 Uhr<br />
Fr 24. Juni 0.05 Uhr<br />
So 26. Juni 18.30 Uhr<br />
Freispiel _ 49'40<br />
Feature _ 54'05<br />
Klangkunst _ ca. 54'<br />
Hörspiel _ 39'09/43'31<br />
Orpheus in der Oberwelt –<br />
Eine Schlepperoper<br />
Hörspiel von andcompany&Co.<br />
Prix Europa 2015<br />
Komposition: Reinier van Houdt,<br />
Simon Lenski, Susanne Fröhlich,<br />
Sascha Sulimma<br />
Produktion: WDR 2015<br />
Orpheus, Schlepper am EU-Grenzfluss<br />
Evros, sieht sich als modernen<br />
Dienstleister, dessen Arbeit nicht in<br />
Widerspruch zu höheren Idealen<br />
steht. Aus diskursiven und dokumentarischen<br />
Texten, mit Elementen<br />
aus Orpheus-Opern, ist eine<br />
Reise durch die Geschichte und<br />
brutale Gegenwart der Migration<br />
entstanden.<br />
Hörspiel des Monats April 2015.<br />
Prix Europa 2015.<br />
Das Künstlerkollektiv andcompany&Co.<br />
wurde 2003 von Nicola Nord,<br />
Alexander Karschnia und Sascha<br />
Sulimma gegründet.<br />
Neues aus der Provinz<br />
Rückkehr nach Knokke<br />
Eine Erfahrung aus dritter Hand<br />
Von Jochen Wobser und Oliver Kobold<br />
Regie: Walter Filz<br />
Produktion: SWR 2014<br />
1984 macht der Künstler Martin<br />
Kippenberger eine Woche Urlaub<br />
im belgischen Seebad Knokke. Er<br />
schreibt auf, was er tut und erlebt<br />
(nicht viel) und übergibt seine Aufzeichnungen<br />
nach der Rückkehr der<br />
befreundeten Künstlerin Annette<br />
Grotkasten mit der Anweisung:<br />
alles in allen Details nachmachen.<br />
Aus dem Spiel mit der Wiederholung<br />
ergibt sich eine künstlerische<br />
Versuchsanordnung. Wie verändert<br />
der zweite Blick das selbst Erlebte?<br />
30 Jahre später unternehmen Oliver<br />
Kobold und Jochen Wobser dieselbe<br />
Reise – nun als Erfahrung aus dritter<br />
Hand.<br />
Oliver Kobold, geboren 1970 in Freudenstadt,<br />
ist Literaturwissenschaftler.<br />
Jochen Wobser, geboren 1974, ist Hörfunk-Journalist<br />
beim BR.<br />
Palma Ars Acustica<br />
Produktion: EURORADIO Ars Acustica<br />
Group 2016<br />
Die Ars Acustica Gruppe der European<br />
Broadcasting Union (EBU)<br />
ist ein Zusammenschluss europäischer<br />
Klangkunst-Redaktionen.<br />
Seit 1989 treffen sich die Mitglieder<br />
einmal im Jahr, um herausragende<br />
Produktionen auszutauschen<br />
und neue Entwicklungen in der Radiokunst<br />
zu diskutieren.<br />
Im Juni 2016 lädt der irische<br />
Rundfunk nach Galway. Hier vergeben<br />
die Mitglieder zum dritten Mal<br />
den Prix Palma Ars Acustica an die<br />
beste Klangkunst-Ursendung des<br />
Vorjahres. Wir präsentieren die prämierten<br />
Werke.<br />
Kunststücke<br />
Rotoradio<br />
Von Ferdinand Kriwet<br />
Produktion: DKultur/WDR 2011/2012<br />
Kriwets Erstlingswerk ›ROTOR‹<br />
von 1961 ist die unaufhörliche Rede<br />
eines namenlosen Ich. Der Autor<br />
hat sich an eine Auswahl und neue<br />
Zusammenfügung gewagt.<br />
Radio-Revue (Master Cut)<br />
Von Ferdinand Kriwet<br />
Produktion: DKultur/WDR 2013<br />
Eine akustische Archäologie in<br />
sechs Abschnitten unterschiedlichen<br />
Charakters. Aus einem Strom<br />
von Namen und Städten erheben<br />
sich in biografisch fortschreitender<br />
Reihenfolge Inseln der Erinnerung,<br />
von der Kindheit bis ins Alter, von<br />
Düsseldorf bis Dresden und Prag.<br />
Ferdinand Kriwet, geboren 1942 in<br />
Düsseldorf, Schriftsteller, Hörspielautor<br />
und MixedMedia-Künstler.<br />
INFOS<br />
unter deutschlandradiokultur.de<br />
37
27.–29. Juni 2016<br />
Mo 27. Juni 0.05 Uhr<br />
Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />
Kurzstrecke 51<br />
Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />
Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />
Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />
Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />
Innovative, zeitgemäße, radiophone<br />
Hörstücke aus den Genres Feature,<br />
Hörspiel und Klangkunst können<br />
fortlaufend an uns geschickt werden.<br />
Wir wählen die interessantesten<br />
aus und stellen sie in dieser Sendung<br />
vor. In der aktuellen Ausgabe<br />
der Kurzstrecke präsentieren wir:<br />
Soundpatrouille Orion<br />
Von Sven Ahnert<br />
Die Peter-Neururer-Jugend<br />
Von Friedemann Dupelius<br />
Unfinished Portrait of<br />
Roedelius Today<br />
Von Hanno Leichtmann<br />
Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />
mit Julia Tieke<br />
Mi 29. Juni 0.05 Uhr<br />
Feature _ ca. 54'<br />
Neues aus der Provinz<br />
Zakya in Vogelsang<br />
Integrationsversuche einer<br />
Syrerin auf dem Land<br />
Von Wibke Starck<br />
Produktion: NDR 2015<br />
Auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg<br />
in Syrien ist Zakya im schleswig-holsteinischen<br />
Nest Vogelsang<br />
gelandet. Bis ihr Mann und ihr<br />
12-jähriger Sohn folgen, muss sie<br />
mit den vier anderen Kindern alleine<br />
klarkommen. Irgendwann<br />
darf sie sich eine eigene Wohnung<br />
suchen und versucht es in Vogelsang,<br />
denn ihre Kinder gehen hier<br />
in den Kindergarten und die Schule.<br />
Sie versteht schnell, dass mancher<br />
nicht an sie vermieten will, weil sie<br />
eine von denen ist. Eines Tages ist<br />
Zakya fort.<br />
Wibke Starck, Jahrgang 1967, studierte<br />
Mediendokumentation, seit 2001 Feature-Autorin.<br />
Mo 27. Juni 21.30 Uhr<br />
Ost-West im Krimi-Doppelpack<br />
Vorgestellt von Clarisse Cossais<br />
Schluss der Vorstellung<br />
Von Stephan Göritz<br />
Regie: Bert Bredemeyer<br />
Mit: Klaus Manchen, Martin Seifert u.a.<br />
Produktion: Rundf. der DDR 1987<br />
Als sich nach einer Hamlet-Vorstellung<br />
die ›Toten‹ zum Applaus<br />
erheben, bleibt eine Schauspielerin<br />
leblos liegen. Inspektor Duteil ermittelt<br />
im Theater.<br />
Stephan Göritz, geboren 1960, Autor,<br />
Journalist, Liedtexter.<br />
Die letzte Schurkerei<br />
Von Pierre Frachet<br />
Regie: Elmar Boensch<br />
Mit: Matthias Ponnier, Eva Garg u.a.<br />
Produktion: WDR/RIAS Berlin 1989<br />
Marc, Christoph und Pascal haben<br />
Gemälde im Wert von neun Mio.<br />
Franc geraubt. Marc wurde gefasst,<br />
seine Komplizen wollen ihn befreien,<br />
Freundin Sylvie verfolgt eigene<br />
Pläne.<br />
Pierre Frachet, geboren 1933 in<br />
Plombières/Vogesen, schreibt seit 1965<br />
Krimis.<br />
Mi 29. Juni 21.30 Uhr<br />
Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />
Das Dorf ist überall –<br />
ein Landtagebuch<br />
Von Beate Becker<br />
Regie: Judith Lorentz und die Autorin<br />
Produktion: DKultur 2016<br />
Sie lebt auf dem Land, zog mit der<br />
Familie hierher. Nach Berlin bricht<br />
sie immer wieder auf, um dort zu<br />
arbeiten.<br />
Das Leben im Dorf ist nicht spektakulär<br />
und öffnet sich nur dem, der<br />
Sinn für Details hat. Die Natur ist<br />
für die Dorfleute kein ergötzlicher<br />
Ort zum Spazierengehen, sondern<br />
ein Arbeitsplatz. Nachbarschaft<br />
heißt in dem Ort ohne Einkaufsladen,<br />
dass sich alle gegenseitig genauestens<br />
beobachten.<br />
Beate Becker, geboren 1967 in Nürnberg,<br />
arbeitet als Autorin und Regisseurin in<br />
Berlin und lebt in der Pfalz.<br />
©ullstein bild/ArenaPL<br />
›Schluss der Vorstellung‹: Wenn der Tod das Spiel überlebt<br />
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