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HÖR

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<strong>HÖR</strong><br />

SPIEL &<br />

Sonderausgabe<br />

FEATURE<br />

Deutschlandradio Kultur<br />

Januar – Juni 2016


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Deutschlandradio<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Raderberggürtel 40, 50968 Köln<br />

Tel. 0221.345- 0<br />

deutschlandradio.de<br />

Verantwortlich<br />

Dr. Eva Sabine Kuntz (v.i.S.d.P.)<br />

Carsten Zorger, Dr. Helmut Buchholz<br />

Redaktion<br />

Brigitte Vankann (Deutschlandradio Service GmbH)<br />

Konzept, Design und Umsetzung<br />

I like Berlin<br />

Cover<br />

Motiv: Steffen Lenk<br />

Steffen Lenk, Ohne Titel, 2010<br />

Ölfarbe auf Leinwand, 40 x 50 cm<br />

Druck<br />

Eversfrank Preetz<br />

Steffen Lenk<br />

geboren 1976 in Offenburg, lebt in Berlin<br />

Ausbildung<br />

Bestellung der Broschüre und Fragen zum Programm<br />

Hörerservice<br />

Tel. 0221.345-1831<br />

Fax 0221.345-1839<br />

Hoererservice@deutschlandradio.de<br />

Infos und Frequenzen<br />

deutschlandradio.de<br />

2007 Kunstpreis des Kunstvereins Freiburg<br />

2006 Graduiertenstipendium Baden-Württemberg für Frankreich<br />

2003 Meisterschüler bei Prof. Günter Umberg, Preisträger der Akademie<br />

1998 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei<br />

Silvia Bächli, Ernst Caramelle, Günter Umberg<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2015 Train Hard – Fight Easy, Galerie Anke Schmidt, Köln<br />

Leif Trenkler Indian Sky / Steffen Lenk Kuckucksei,<br />

Katz Contemporary, Zürich (Schweiz)<br />

2013 nichts für ungut – nothing for ungood, Galerie Diane Kruse,<br />

Hamburg<br />

2012 Lenk statt Penk, Galerie Schmidt Maczollek, Köln<br />

2010 Vom Fachmann für Kenner, Katz Contemporary, Zürich (Schweiz)<br />

Horizontales Gewerbe, Warehouse Galerie Schmidt Maczollek,<br />

Köln, mit Nils Arndt<br />

Im Banne von El Lenk, Tinderbox Contemporary Art, Hamburg<br />

2006 Schluss mit lustig, Galerie Schmidt Maczollek, Köln<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2014 Works on Paper 1963 – 2013, Galerie Anke Schmidt, Köln<br />

2013 My Kind of Disneyland, an exhibition of Steffen Lenk,<br />

Märkisches Museum, Witten, mit Tatjana Doll, Pia Fries,<br />

Gajin Fujita, Steffen Lenk, Fabian Marcaccio, Richard Allen<br />

Morris, Wilhelm Mundt, David Reed, Tinka Stock, Gert und<br />

Uwe Tobias, Günter Umberg und Stefan Wieland<br />

2012 It’s only Malerei but I like it, an exhibition of Steffen Lenk,<br />

Kunstverein Offenburg, Offenburg, mit Jo Dickreiter, Tatjana Doll,<br />

Fabian Marcaccio, Pia Fries, Richard Allen Morris, David Reed,<br />

Gert und Uwe Tobias, Stéphane Zaech<br />

2011 itsy bitsy spider, Galerie Schmidt Maczollek, Köln<br />

If we cannot free ourselves, we can free our vision, oqbo, Berlin<br />

2010 Die Sammlung Freunde der Bildenden Kunst, Kulturwerk T66,<br />

Freiburg<br />

c/o. Werke aus der Sammlung Columbus, Columbus Art<br />

Foundation, Ravensburg<br />

2008 Sammlung Rolf Ricke, Villa Merkel, Esslingen<br />

2005 Rundlederwelten, Martin Gropius-Bau, Berlin<br />

Redaktion<br />

Radiokunst/Wortproduktion<br />

Abteilungsleitung: Stefanie Hoster<br />

Hörspiel: Ulrike Brinkmann<br />

Freispiel: Barbara Gerland<br />

Kriminalhörspiel: Torsten Enders<br />

Klangkunst: Marcus Gammel<br />

Tel. 030.85 03-55 75<br />

Feature: Katrin Moll, Dr. Ingo Kottkamp<br />

Tel. 030.85 03-55 76


lIeBe <strong>HÖR</strong>eRINNeN<br />

uND <strong>HÖR</strong>eR,<br />

quadratisch, praktisch, gut – so haben wir Ihnen seit 1994 das<br />

Hörspiel- und Feature-Programm des Deutschlandradio vorgestellt.<br />

Alle drei Monate gab es auf 20 x 20 cm eine umfassende<br />

Vorschau auf gut 50 Stunden Radio. Nun erscheint unsere<br />

Broschüre in neuem Gewand: größeres Format, frisches Layout,<br />

mehr Platz für Bilder, gleichbleibende Übersichtlichkeit.<br />

So bekommen Sie ab sofort sechs Monate Programm auf einmal<br />

in die Hand. Zum Umschalten zwischen den Schwesterprogrammen<br />

Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk<br />

bitte einfach das Heft wenden.<br />

Dieser Neustart geht einher mit einem schrittweisen Update<br />

unserer Online-Präsenz. Wichtigster Fortschritt: Ab Januar<br />

gibt es ausgewählte Stücke auch zum Download auf unserer<br />

Webseite deutschlandradiokultur.de<br />

Hinter diesem neuen Auftritt steckt wie gehabt unsere vielfach<br />

preisgekrönte Palette mit Radiokunst aller Couleur:<br />

International vernetzt sind wir alle. Aber in der Klangkunst<br />

kann man am besten hören, wie global Künstler heute arbeiten<br />

– auch live beim ›Art’s Birthday‹ am 17.1. in Leipzig und<br />

vom 29.1. bis 7.2. beim CTM Festival in Berlin.<br />

Das Hörspiel am Sonntag schließlich ist eine der letzten<br />

Radio bühnen für die abendfüllende Form mit berühmten<br />

Schauspielern und Regisseuren, für moderne Klassiker und<br />

solche, die es werden wollen. In der offenen, innovativen<br />

Langzeitreihe ›Kunststücke‹ verschmelzen Hörspiel, Kunst,<br />

Musik, Essay, dokumentarische Formen und Performance zu<br />

einem hybriden Hörabenteuer. Im Januar mit dem Sechsteiler<br />

›Auf dem Turm‹ von Gert Hofmann.<br />

Wir freuen uns auf Ihre offenen ohren!<br />

In der Nacht von Sonntag auf Montag bietet Freispiel alternative<br />

Erzählformen, Cross-overs zwischen Dokumentarischem<br />

und Fiktionalem und den Hörspielanschluss an die aktuelle<br />

Theaterszene. Am 18.1. beispielsweise mit einem komödianti-<br />

schen Verwirrspiel des Autors und Regisseurs Michel Decar:<br />

›Jenny Jannowitz‹.<br />

Am Montagabend sendet das Kriminalhörspiel<br />

nicht nur Ermittlerkrimis im Tatort-Stil,<br />

sondern ein ungewöhnlich breites Spektrum:<br />

vom literarischen Krimi über die Groteske bis<br />

zu spannenden Fällen, deren Spuren in die<br />

Geschichte führen und Vergangenheit als Teil<br />

der Gegenwart begreifen. Auf der größten Baustelle<br />

Europas, die als Millionengrab Schlagzeilen<br />

macht, spielt die Kriminalkomödie ›Rolltreppen<br />

ins Nichts‹, die wir am 11.4. ursenden.<br />

Im künstlerischen Feature bringen etablierte<br />

Featuremacher und junge Talente die Wirklichkeit<br />

mit ihrer individuellen ästhetischen Handschrift<br />

zum Klingen: poetisch, persönlich, nah<br />

am Thema und an den Menschen. In diesem<br />

Halbjahr blicken wir mit Schwerpunktreihen<br />

nach Osteuropa und auf die deutsche Provinz.<br />

Redaktion Radiokunst/Wortproduktion<br />

Deutschlandradio Kultur<br />

Band mit Geräuschen<br />

Das Mittwochshörspiel bietet Wiederentdeckungen<br />

und neue Ästhetik, Literaturbearbeitungen und<br />

Originalstoffe – ein Museum und ein Labor zugleich<br />

und immer der Unterhaltung auf höchstem Niveau<br />

verpflichtet. In diesem Halbjahr besonders zu empfehlen:<br />

Honoré de Balzac mit dem 1971 produzierten<br />

Sechsteiler ›Verlorene Illusionen‹ und mit der ligen Ursendung ›Eugénie<br />

dreitei-<br />

Grandet‹.<br />

© Anke Beims<br />

1


»Because I love it«<br />

©Hans Goedeke<br />

Gastbeitrag<br />

Radioteatro<br />

Von Michel Decar<br />

Ich stehe auf der Dachterrasse des Hyatt Hotels in Downtown Montreal und<br />

trinke übermäßig viel französische Orangenlimonade aus der Dose, da die<br />

französische Limonadenfirma genau wie das Hotel Sponsoren des ›Festival<br />

des Films du Monde‹ sind, zu dem ich in diesem Jahr mit einem Kurzfilm<br />

eingeladen bin.<br />

Weil Montreal im kanadischen Bundesstaat Quebec liegt, wird dort nicht nur<br />

Englisch, sondern vor allem Französisch gesprochen, und weil es eben ein<br />

sehr internationales Filmfestival ist, sind auf der Dachterrasse des Hotels<br />

noch acht bis 17 weitere Sprachen in Gebrauch, als ich mir gerade die nächste<br />

Gratis-Limonade vom Limonadenstand hole.<br />

Während die Sonne hinter dem Business District untergeht und sich der<br />

kanadische Sommer gar nicht mal so kalt anfühlt, komme ich mit dem chilenischen<br />

Regisseur Nemo Arancibia ins Gespräch, wobei das Wort Gespräch<br />

etwas übertrieben ist, denn Arancibia spricht kaum Englisch und ich sehr<br />

schlecht Spanisch. Als er mich fragt, ob ich schon an einem neuen Film<br />

arbeite, versuche ich ihm zu erklären, dass ich gerade dabei bin ein ›radio<br />

play‹ zu schreiben und ernte verständnislose Blicke. Also probiere ich es mit<br />

dem Begriff ›radio drama‹, der ebenfalls nicht die gewünschte Wirkung erzielt,<br />

und beginne mit Händen und Füßen zu erklären, was ein Hörspiel ist.<br />

»Look, it’s like a film without pictures! Una pelicula sin ojos«, sage ich<br />

und deute auf meine Ohren.<br />

»Without pictures? But why?«<br />

»So you can listen on the radio. It’s like a theatre in your head.«<br />

»Ah!«, sagt er endlich und nickt, als habe er verstanden, was ich die ganze<br />

Zeit versucht hatte zu erklären, und sagt wieder: »But why?« Und ja, warum<br />

eigentlich, denke ich, als ich einen langen Schluck aus meiner Limonadendose<br />

nehme, um nicht antworten zu müssen, warum mache ich Filme ohne<br />

Bilder, Theater ohne Theater, warum eigentlich? Und ich würde jetzt gerne<br />

etwas Schlaues sagen über die Geschichte, die Theorie oder die Idee des<br />

Mediums. Über den Zusammenhang von Klang, Schall und Spiel. Oder wenigstens<br />

etwas über die Bewegung von Wellen, Funken und den Kosmos.<br />

Aber ich sage nur: »Because I love it.«<br />

Und Nemo Arancibia schüttelt mir die Hand, als ob er mir zu etwas gratulieren<br />

würde, und dann lachen wir und stoßen mit unseren Limonadendosen<br />

gegeneinander.<br />

Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, Autor und Regisseur. Er erhielt 2012 im<br />

Rahmen des Berliner Theatertreffens den Förderpreis für neue Dramatik für das<br />

Theaterstück ›Jonas Jagow‹ sowie 2014 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker<br />

für das Theaterstück ›Jenny Jannowitz‹. Das Hörspiel ›Jenny Jannowitz‹ wird im<br />

Freispiel im Deutschlandradio Kultur am 18. Januar urgesendet.<br />

2


DeutscHlaNDRaDIo<br />

KultuR<br />

JaNuaR 2016<br />

MEHR -<br />

TEILER<br />

›Auf dem Turm‹<br />

MEHR -<br />

TEILER<br />

›Verlorene<br />

Illusionen‹<br />

Ursendung:<br />

Freitag<br />

0.05 Uhr<br />

Klangkunst<br />

1. Januar 18.30 uhr<br />

sondertermin Neujahr<br />

auf dem turm (1/6)<br />

Hörspiel von Gert Hofmann<br />

Ein Ehepaar auf Urlaubsreise<br />

durch Sizilien. Sie ist ungewollt<br />

schwanger, er erwägt<br />

heimlich die Trennung.<br />

RIAS Berlin 1983<br />

8. Januar<br />

Dadaphon. Hommage à<br />

Dada. Von Paul Pörtner<br />

»Was Dada ausmacht, ist Lebendigkeit«<br />

– unter diesem<br />

Motto gestalten Paul Pörtner<br />

und Manfred Niehaus 1974<br />

ihre Dada-Revue.<br />

WDR 1974<br />

15. Januar<br />

affentheurlich Naupen ge heurliche<br />

Geschicht klitterung<br />

Von Reinhold Friedl<br />

Dada avant la lettre, das sind<br />

die Sprachspiele des frühneuhochdeutschen<br />

Schriftstellers<br />

Johann Fischart.<br />

DKultur 2015<br />

22. Januar<br />

art’s Birthday 1<br />

Unter dem Motto ›100 Jahre<br />

Dada‹ feiert die Klangkunstredaktion<br />

den Geburtstag<br />

der Kunst.<br />

DKultur 2015/16<br />

29. Januar<br />

art’s Birthday 2<br />

Eine Auswahl der schönsten<br />

Geburtstagsgeschenke.<br />

DKultur 2015/16<br />

samstag<br />

18.05 Uhr<br />

Feature<br />

2. Januar<br />

Grandhotel für alle!<br />

Von Marianne Weil<br />

So etwas gab es noch nie:<br />

Flüchtlinge, Künstler und<br />

Hotelgäste unter einem<br />

Dach.<br />

9. Januar<br />

vaterhunger<br />

Von Manuel Gogos<br />

Der Sohn reist in die<br />

griechische Heimatstadt<br />

des verstorbenen Vaters.<br />

16. Januar<br />

Kriegsalbum<br />

Von Mattaei/Kipfmüller/Janek<br />

›Kriegsalbum‹ sammelt<br />

Erlebnisse deutscher Kriegsheim<br />

kehrer<br />

23. Januar<br />

Der teufel hat Ärger<br />

Von Jörn Klare<br />

Joshua Blahyi kämpfte als<br />

Warlord in Liberia mit unvorstellbarer<br />

Brutalität. Heute<br />

will er sich gewandelt haben.<br />

30. Januar<br />

Heimat der Mutigen<br />

Von Dieter Wulf<br />

Whistleblowing in den<br />

USA oder Warum Edward<br />

Snowden fliehen musste.<br />

DKultur 2014<br />

WDR 2015<br />

RBB 2014<br />

NDR/WDR 2015<br />

BR/HR 2014<br />

sonntag<br />

18.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

3. Januar<br />

auf dem turm (2/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Wegen einer Autopanne<br />

strandet das Paar im ärmlichen<br />

und seltsam morbiden<br />

Dorf D. Ein Kustode wird<br />

zum Fremdenführer.<br />

RIAS Berlin 1983<br />

10. Januar<br />

auf dem turm (3/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Auf dem Weg zum Turm,<br />

der Touristenattraktion,<br />

erfährt das Paar verstörende<br />

Geschichten über den Ort<br />

und seine Einwohner.<br />

RIAS Berlin 1983 3<br />

17. Januar<br />

auf dem turm (4/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Ein Wasserturm, weder alt<br />

noch schön noch besonders<br />

hoch. Welche Art Veranstaltung<br />

soll hier vor Publikum<br />

stattfinden?<br />

RIAS Berlin 1983<br />

24. Januar<br />

auf dem turm (5/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Ein Junge balanciert auf der<br />

Brüstung des Turms. Er<br />

ist der schönste Junge aus<br />

dem Ort.<br />

RIAS Berlin 1983<br />

31. Januar<br />

auf dem turm (6/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Das Kind ist vom Turm<br />

gefallen. Den Trauerzug<br />

dürfte man auf keinen Fall<br />

verpassen, so der Kustode.<br />

RIAS Berlin 1983<br />

Montag<br />

0.05 Uhr<br />

Freispiel<br />

Montag<br />

21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

4. Januar<br />

la vie en rose<br />

Hörspiel von Tom Heithoff<br />

Der Held lebt seit zwanzig<br />

Jahren nicht eigentlich in,<br />

sondern gegen Paris – und<br />

doch bleibt er Optimist.<br />

Autorenproduktion 2014<br />

4. Januar<br />

schlafe mein Kindchen<br />

Von Charlotte Armstrong<br />

Schein und Sein: Die<br />

psychisch kranke Nell<br />

als Kindermädchen.<br />

WDR 2012<br />

11. Januar<br />

ein Regenschirm<br />

für diesen tag<br />

Hörspiel von W. Genazino<br />

Erlebnisse eines Flaneurs<br />

und Denkers mit geringem<br />

gesellschaftlichen Nutzwert<br />

RBB 2014<br />

11. Januar<br />

teufelsfrucht<br />

Von Tom Hillenbrand<br />

Ein toter Gastrokritiker,<br />

gewissenlose Lebensmittelkonzerne<br />

und egomanische<br />

Fernsehköche.<br />

DKultur 2013<br />

18. Januar<br />

Jenny Jannowitz<br />

Hörspiel von Michel Decar<br />

Die Dinge in Karlo Kollmars<br />

Leben geraten merkwürdig<br />

durcheinander, doch Karlo<br />

ist flexibel.<br />

DKultur 2015<br />

18. Januar<br />

Die umarmung<br />

Von Martin Gülich<br />

Dolf, Gehilfe in der Pathologie,<br />

sammelt Schmetterlinge<br />

und verliebt sich in eine<br />

Frau, deren Zeichen er nicht<br />

versteht.<br />

SWR 2014<br />

25. Januar<br />

Kurzstrecke 46<br />

Kurz, ungewöhnlich und<br />

kürzer als 20 Minuten:<br />

Autorenproduktionen aus<br />

Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />

werden diskutiert.<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

25. Januar<br />

Gaslicht<br />

Von Patrick Hamilton<br />

Wird Bella geisteskrank<br />

wie ihre Mutter? Was treibt<br />

Ehemann Jack in diesem<br />

dunklen Haus mit ihr?<br />

SFB 1966<br />

›Auf dem Turm‹, Psycho­<br />

Krimi 1., 3., 10., 17., 24. und<br />

31. Januar<br />

Mittwoch<br />

0.05 Uhr<br />

Feature<br />

Mittwoch<br />

21.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

6. Januar<br />

P=Phi von a B Gamma<br />

Von Eisenmann/Butzmann<br />

Der Schulden-kapitalismus<br />

verlangt nach einer radiophonen<br />

Antwort: dem Schuldenwiderstands-oratorium.<br />

SWR/DKultur/NDR 2015<br />

6. Januar<br />

verlorene Illusionen 1/6<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Lucien Chardon, ein armer<br />

Dichter aus Angoulême:<br />

jung, schön, begabt und<br />

halb von Adel.<br />

HR/WDR 1971<br />

13. Januar<br />

take Me Home<br />

Von Michael Lissek<br />

Jeden Sonntagabend<br />

singen sie Karaoke.<br />

Aber was erzählen sie<br />

mit ihren Liedern?<br />

SWR 2009/RBB 2014<br />

13. Januar<br />

verlorene Illusionen 2/6<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Zarte Bande werden<br />

geknüpft zwischen Dame<br />

und Dichter.<br />

HR/WDR 1971<br />

20. Januar<br />

clubnacht im Feature<br />

Dokutracks aus dem<br />

Clubleben erkunden die<br />

Parallelwelt der Nacht.<br />

20. Januar<br />

verlorene Illusionen 3/6<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Ein Duell zwischen Ehemann<br />

und Schandmaul<br />

entscheidet alles. Der Weg<br />

nach Paris ist frei!<br />

HR/WDR 1971<br />

27. Januar<br />

orgie, jede Woche<br />

Von Christoph Spittler<br />

Sex, Trance, Musik und<br />

chemische Katalysatoren –<br />

Geschichten aus dem<br />

KitKatClub.<br />

DLF 2010<br />

27. Januar<br />

verlorene Illusionen 4/6<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Das Leben in der Metropole –<br />

hart und voller Fallen<br />

HR/WDR 1971<br />

©mauritius images/Klaus­Gerhard Dumrath<br />

3


1.–10. Januar 2016<br />

Fr 1. Januar 18.30 Uhr<br />

Neujahr<br />

Hörspiel _ 88'16<br />

auf dem turm (1/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Heiner Schmidt<br />

Produktion: RIAS Berlin 1983<br />

Ein deutsches Ehepaar auf Urlaubsreise<br />

durch Sizilien. Ihre Beziehungsprobleme<br />

reisen mit. Eigentlich<br />

will sich der Mann von seiner<br />

Ehefrau trennen, die überrascht<br />

ihn mit einer ungeplanten Schwangerschaft.<br />

Eine Autopanne führt<br />

zum unfreiwilligen Halt in einem<br />

kleinen Ort. Die Menschen hier leben<br />

am Existenzminimum. Es gibt<br />

keine Landwirtschaft, keine Bodenschätze,<br />

keine Sehenswürdigkeiten.<br />

Aus der Not heraus hat sich<br />

das Dorf seine Touristenattraktion<br />

geschaffen. Was kann man hier seit<br />

Generationen am besten? Leiden<br />

und Sterben.<br />

Gert Hofmann (1931 – 1993), deutscher<br />

Schriftsteller, lehrte Germanistik in<br />

Paris, Berkeley und Ljubljana.<br />

So 3. Januar 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 88'21<br />

auf dem turm (2/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Heiner Schmidt<br />

Produktion: RIAS Berlin 1983<br />

Vom Kustoden, dem örtlichen<br />

Fremdenführer, geleitet, begibt sich<br />

das Ehepaar tiefer in den morbiden<br />

Bann des sizilianischen Dorfs D.<br />

Der schwangeren Ehefrau macht die<br />

Hitze zu schaffen, dem Ehemann<br />

das ungewollte Kind. Alte Dorfweiber<br />

sitzen vor ihren Häusern und es<br />

ist unklar, ob sie tot dasitzen oder<br />

nur schlafend die heißen Mittagsstunden<br />

verbringen. Der Kustode<br />

führt das Paar zu einem Findelhaus<br />

aus dem frühen 18. Jahrhundert.<br />

In D. habe es seit jeher sehr viele<br />

überflüssige Kinder gegeben, daran<br />

habe sich auch nichts geändert.<br />

»Wie viele Kinderchen hat die Signora<br />

denn?«<br />

Dritter Teil am 10. Januar 18.30 Uhr<br />

Mo 4. Januar 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 40'26<br />

la vie en rose Vom Leben und<br />

Überleben in Paris<br />

Hörspiel von Tom Heithoff<br />

Mit: Lorenz Eberle<br />

Produktion: der Autor 2014<br />

Vor 20 Jahren kam er nach Paris.<br />

Große Pläne im Kopf, die halb fertige<br />

Doktorarbeit im Koffer. Heute<br />

hat er einen eher miesen Job in der<br />

Vorstadt, die Promotion ist noch<br />

immer nicht fertig und mehr als<br />

18 Quadratmeter Wohnfläche sind<br />

nicht drin. Doch der Held dieses<br />

Pariser Tagebuchs bleibt Optimist.<br />

›La vie en rose‹ gewann das Berliner<br />

Hörspielfestival 2015.<br />

Tom Heithoff, geboren 1964, seine<br />

Hörstücke entstehen zwischen Sofa,<br />

See und Küchentisch.<br />

Mo 4. Januar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 51'10<br />

schlafe mein Kindchen<br />

Von Charlotte Armstrong<br />

Bearbeitung und Regie: Uwe Schareck<br />

Mit: Marie Rosa Tietjen, Henning<br />

Nöhren, Martin Brambach u.a.<br />

Produktion: WDR 2012<br />

Peter O‘Johnson, Chefredakteur einer<br />

Boulevardzeitung, ist mit seiner<br />

Ehefrau nach New York gereist, um<br />

an einer Gala teilzunehmen. Als sie<br />

sich im Hotel für den Empfang umkleiden,<br />

klingelt das Telefon. Peters<br />

Schwester wollte sich um die kleine<br />

Tochter der beiden kümmern, nun<br />

sagt sie ab. Fahrstuhlführer Eddy<br />

empfiehlt seine Nichte als Kindermädchen.<br />

Nell scheint vertrauenserweckend,<br />

doch hinter ihrer ruhigen<br />

Art verbirgt sich eine tückische<br />

Geisteskrankheit.<br />

Charlotte Armstrong, gestorben 1969 in<br />

Kalifornien, veröffentlichte auch unter Jo<br />

Valentine. 1957 Edgar Allan Poe Award.<br />

Zweiter Teil am 3. Januar 18.30 Uhr<br />

Sa 2. Januar 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'09<br />

Grandhotel für alle!<br />

Flüchtlinge, Künstler und Hotelgäste<br />

unter einem Dach<br />

Von Marianne Weil<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

So etwas gab es noch nie. Im Augsburger<br />

›Grandhotel Cosmopolis‹<br />

gilt das Motto: Wir sind alle Reisende<br />

auf dieser Erde, jeder ist willkommen,<br />

ganz gleich, woher er kommt.<br />

Eine basisdemokratisch organisierte,<br />

ziemlich bunte Gruppe hat diese<br />

Utopie in die Welt gesetzt. Nicht<br />

in einer Inszenierung auf dem<br />

Theater, sondern in einem realen<br />

Experiment. Die Autorin hat sich<br />

mehrfach im Grandhotel einquartiert,<br />

erst auf der Baustelle, dann in<br />

einem realen Hotelzimmer.<br />

» Wir lehnen<br />

uns an Joseph Beuys<br />

an und seine Theorie<br />

der sozialen Plastik.<br />

Wir sind eine soziale<br />

Plastik. Das bedeutet,<br />

dass alle, die hierherkommen,<br />

Teil dieser<br />

Plastik sind und<br />

etwas dazu beitragen<br />

können.<br />

Zitat aus ›Grandhotel für Alle!‹<br />

Robert Geisendörfer Preis 2015<br />

Marianne Weil, 1947 geboren. Autorin<br />

und Regisseurin von Hörspiel-Montagen<br />

und Features.<br />

BALZAC<br />

6. Januar,<br />

17. Februar &<br />

24. Februar<br />

›Grandhotel für Alle!‹: Flüchtlinge, Künstler<br />

und Hotelgäste willkommen<br />

©Piu Zieck<br />

4


Mi 6. Januar 0.05 Uhr<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'<br />

P = Phi von A B Gamma Ein<br />

Schuldenwiderstandsoratorium<br />

Von Barbara Eisenmann<br />

und Frieder Butzmann<br />

Produktion: SWR/DKultur/NDR 2015<br />

Judith Engel in<br />

›P=Phi von A B Gamma‹<br />

Von einem neuen Zeitalter wollen<br />

wir erzählen: von Schulden und<br />

Widerstand. Sie werden die Stimme<br />

der Schuldner hören. Amerikanische<br />

Hypothekendarlehensnehmer,<br />

griechische Billiglöhner, zwangsgeräumte<br />

Spanierinnen, arbeitende<br />

Arme. Die Finanzmärkte brauchen<br />

sie. Sie werden die Stimme der<br />

Großgläubiger hören, die mit Krediten,<br />

Hypothekendarlehen, Kreditversicherungen.<br />

Sie werden die<br />

Stimme der Politiker hören. Sie haben<br />

die Bedingungen für den neuen<br />

Schuldenkapitalismus geschaffen.<br />

Barbara Eisenmann arbeitet als Radioautorin<br />

und Regisseurin in Berlin.<br />

Frieder Butzmann lebt in Berlin, produziert<br />

Hörspiele, Feature, Filmmusiken.<br />

©Deutschlandradio/René Fietzek<br />

Mi 6. Januar 21.30 Uhr<br />

Fr 8. Januar 0.05 Uhr<br />

Sa 9. Januar 18.05 Uhr<br />

So 10. Januar 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 44'08<br />

Klangkunst _ 54'30<br />

Feature _ 50'18<br />

Hörspiel _ 88'26<br />

Verlorene Illusionen (1/6)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Übersetzung: Mira Koffka<br />

Bearbeitung: Palma<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

Mit: Peter Weis, Maria Körber,<br />

Dagmar Altrichter, Horst Tappert u.a.<br />

Produktion: HR/WDR 1971<br />

Der junge, schöne, begabte Dichter<br />

Lucien Chardon wächst in der französischen<br />

Provinzstadt Angoulême auf.<br />

Er stammt aus einfachen Verhältnissen,<br />

seine Mutter ist Hebamme, sein<br />

Vater war Apotheker. Allerdings ist<br />

die Mutter eine geborene Marquise<br />

de Rubempré. Ihre Heirat mit einem<br />

bürgerlichen Mann rettete sie vor<br />

dem Schafott. Baron du Châtelet, ›von<br />

nur napoleonischem Adel‹, führt Lucien<br />

ins Haus der ersten Dame ein:<br />

bei Madame Naïs de Bargeton. Doch<br />

als sich zwischen ihr und Lucien eine<br />

tiefe Zuneigung entwickelt, beginnt<br />

Châtelet ein Komplott gegen Lucien<br />

zu schmieden.<br />

Dadaphon. Hommage à Dada<br />

Von Paul Pörtner<br />

Mit: Eberhard Feik, Günther Sauer,<br />

Michael Thomas und einem Männerchor<br />

Komposition: Manfred Niehaus<br />

Produktion: WDR 1974<br />

Gezielte Unlogiken, beunruhigende<br />

Widersprüche und Zufälle, Dilettantismus,<br />

Negation und Antithese:<br />

Dada ist vieles. Doch Dada war und<br />

ist vorbei. 1974, rund 60 Jahre nach<br />

dem Urknall der Moderne, fragen<br />

sich Paul Pörtner und Manfred Niehaus:<br />

Was bedeutet uns Dada heute?<br />

Denn »die Wirkung Dadas auf die<br />

Kunst und Literatur unserer Zeit<br />

ist ja unverkennbar, aber eigentlich<br />

noch nicht hinreichend geklärt«.<br />

(Paul Pörtner) Aus Dada-Spielanweisungen<br />

entstand eine spontane<br />

Revue und Hommage. Dabei wollte<br />

man »weder den Dada von gestern<br />

feiern, noch Neo-Dada machen«,<br />

denn »was Dada ausmacht, ist Lebendigkeit«.<br />

Vaterhunger<br />

Ein Rückwärtsgesang<br />

Von Manuel Gogos<br />

Regie: Philippe Bruehl<br />

Produktion: WDR 2015<br />

Die schwarzen Fische haben den<br />

Vater gefressen, erzählt ein griechisches<br />

Volkslied. So muss der Sohn<br />

ins Meer hinabtauchen und den<br />

Vater retten. Der Sohn reist in die<br />

Hafenstadt Kavala, von wo der Vater<br />

einst mit einem Koffer voll Oliven<br />

nach Deutschland zog. In der alten<br />

Wohnung am Meer betreibt der<br />

Sohn seine ›RePAPAraturen‹: mit<br />

dem Geschmack von Dörrfleisch<br />

auf der Zunge; beim Lesen von<br />

Psalmen; mit Klagegesängen, die<br />

die Toten herbeirufen können. Die<br />

Spurensuche führt den Autor, der<br />

heute selbstVater ist, auch zu dem<br />

Trauerforscher Jorgos Canacakis,<br />

der ihn lehrt: Trauer ist das Echo<br />

der eigenen Vergänglichkeit.<br />

Auf dem Turm (3/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Heiner Schmidt<br />

Produktion: RIAS Berlin 1983<br />

Auf dem Weg zum Turm, der gepriesenen<br />

Touristenattraktion, führt<br />

der Kustode das Paar in die Geschichte<br />

des sizilianischen Ortes<br />

D. ein. Auf dem Marktplatz, wo<br />

weniger Handel getrieben, dafür<br />

umso mehr Revolutionäre exekutiert<br />

wurden, erzählt er vom spezifischen<br />

Beruf des Füßeziehers. Die<br />

schwangere Frau will jetzt zurück<br />

ins Hotel. Der zweifelhafte Rundgang<br />

strengt sie an. Ihr Mann dagegen<br />

will das Kind nicht und treibt<br />

sie weiter: Was, wenn sie auf den unbefestigten<br />

Straßen vielleicht stürzen<br />

würde? Nur ein kleiner Sturz,<br />

keine ernsthafte Verletzung, gerade<br />

ausreichend.<br />

Vierter Teil am 17. Januar 18.30 Uhr<br />

Honoré de Balzac (1799 – 1850) arbeitete<br />

exzessiv bis zu 17 Stunden am Tag an seinem<br />

Hauptwerk ›La Comédie humaine‹.<br />

Paul Pörtner (1925 – 1984) war ein deutscher<br />

Schriftsteller, Regisseur, Radio- und<br />

Theatermacher.<br />

Manuel Gogos, geboren 1970<br />

in Gummersbach, Kurator und<br />

Feature-Autor.<br />

Zweiter Teil am 13. Januar 21.30 Uhr<br />

5


11.–24. Januar 2016<br />

Mo 11. Januar 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 54'30<br />

ein Regenschirm für diesen tag<br />

Hörspiel von Wilhelm Genazino<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Lutz Oehmichen, Heike Tauch<br />

Mit: Boris Aljinović, Inga Busch,<br />

Ulrich Noethen, Irm Hermann u.a.<br />

Produktion: RBB 2014 (Kunstkopf)<br />

Er ist Flaneur, ein leiser, unauffälliger<br />

Individualist. Er arbeitet als<br />

Tester für Luxusschuhe. Als ihm<br />

eine drastische Gehaltskürzung angekündigt<br />

wird, entwickelt er eine<br />

sensationelle Geschäftsidee.<br />

Dieses Hörspiel wurde außerhalb<br />

des Studios und mit dem Kunstkopf<br />

aufgenommen, in dessen Ohren Mikrofone<br />

stecken, die ein vollständig<br />

räumliches Klangbild aufnehmen.<br />

Wilhelm Genazino, 1943 geboren,<br />

schreibt Bücher, Essays, Hörspiele.<br />

Auszeichnung mit dem Georg-Büchner-<br />

Preis 2004.<br />

Mo 11. Januar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 54'21<br />

teufelsfrucht<br />

Von Tom Hillenbrand<br />

Bearbeitung und Regie: Martin Engler<br />

Mit: Steve Karier, Dieter Fischer,<br />

Hans-Jochen Wagner,<br />

Linda Olsansky u.v.a.<br />

Komponist: Matthias Trippner<br />

Produktion: DKultur 2013<br />

Kieffer betreibt in der Luxemburger<br />

Unterstadt ein Restaurant. Als ein<br />

Pariser Gastrokritiker im Lokal tot<br />

zusammenbricht, steht der Sternekoch<br />

unter Mordverdacht. Tage<br />

später verschwindet auch noch sein<br />

alter Lehrmeister. Da beschließt<br />

Kieffer, die Ermittlungen selbst in<br />

die Hand zu nehmen. Dabei stößt er<br />

auf eine mysteriöse Frucht, gewissenlose<br />

Lebensmittelkonzerne und<br />

egomanische Fernsehköche.<br />

Tom Hillenbrand, 1972 in Hamburg<br />

geboren. ›Teufelsfrucht‹ war sein erster<br />

Roman mit dem Koch und Gourmet<br />

Xavier Kieffer.<br />

Mi 13. Januar 0.05 Uhr<br />

Feature _ 51'35<br />

take Me Home<br />

Oder: Ist es überhaupt Gesang?<br />

Von Michael Lissek<br />

Produktion: SWR 2009<br />

Jeden Sonntagabend singen sie<br />

in einer Bowling-Bahn in Berlin<br />

Karaoke: Dave, Willy, Jenny und<br />

viele andere. Country-Songs, Phil<br />

Collins, Barry Manilow, Silbermond.<br />

Doch was sie tun, ist mehr<br />

als Nachsingen. Sie benutzen die<br />

Songs der anderen, um ihre persönlichen<br />

Geschichten zu erzählen:<br />

von toten Vätern, verhunzten Kindheiten,<br />

verlorenen Partnern, fehlendem<br />

Selbstwertgefühl, verlorener<br />

Heimat und von der Hoffnung – der<br />

Hoffnung, etwas vermitteln zu können,<br />

was jenseits der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten<br />

liegt. »Let’s<br />

just imitate the real, until we find a<br />

better one.« (The Notwist) Ihr Gesang<br />

ist ihre Erzählung. Die fremden<br />

Lieder sind ihre Geschichten.<br />

Michael Lissek, 1969 geboren, Autor,<br />

Regisseur und Produzent von Radiofeatures.<br />

Lebt in Berlin.<br />

Mi 13. Januar 21.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 56'20<br />

verlorene Illusionen (2/6)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Übersetzung: Mira Koffka<br />

Bearbeitung: Palma<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

Mit: Peter Weis, Jürgen Goslar,<br />

Michael Thomas, Gisela Peltzer u.a.<br />

Produktion: HR/WDR 1971<br />

Naïs de Bargeton möchte Lucien<br />

den adligen Namen seiner Mutter<br />

verschaffen. Sie stellt ihn in ihren<br />

Kreisen bereits als Lucien de Rubempré<br />

vor. Darüber empört sich<br />

die Aristokratie, angestachelt von<br />

Châtelet. Naïs de Bargeton geht<br />

nach Paris und nimmt Lucien mit.<br />

Baron du Châtelet, inzwischen<br />

ebenfalls in Paris, warnt Madame<br />

de Bargeton: Man werde sie in keinem<br />

Salon empfangen, wenn herauskäme,<br />

dass sie mit einem bürgerlichen<br />

Apothekersohn geflohen<br />

sei. Mit einem Mal kommt ihr Lucien<br />

kümmerlich vor in seinen wenig<br />

eleganten Kleidern.<br />

1825 lernte Balzac die Duchesse<br />

d'Abrantès kennen, die ihm Einblick<br />

in die Welt des zeitgenössischen Adels<br />

verschaffte.<br />

Dritter Teil am 20. Januar 21.30 Uhr<br />

©ullstein bild<br />

Johann Fischarts<br />

›Affentheurlich<br />

Naupengeheurliche<br />

Geschichtklitterung‹<br />

Fr 15. Januar 0.05 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

affentheurlich<br />

Naupengeheurliche<br />

Geschichtklitterung<br />

Von Reinhold Friedl<br />

Nach einem Text von Johann Fischart<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Abenteuerliche Sprachspiele, überbordende<br />

Assoziationsketten und<br />

wuchernde Wortkaskaden: Johann<br />

Fischarts ›Affentheurlich Naupengeheurliche<br />

Geschichtklitterung‹<br />

von 1575 nimmt die literarische<br />

Moderne um Jahrhunderte vorweg.<br />

Der Straßburger Dichter verlässt<br />

sich auf den Klang der Worte und<br />

setzt auf ein Netz absurder und<br />

pseudo-etymologischer Verkettungen.<br />

Aus dem neuhochdeutschen<br />

Sprachexzess hat der Musiker Reinhold<br />

Friedl ein Hörstück geschaffen,<br />

das klangliche und sprachliche<br />

Strukturen freilegt.<br />

»So hört nun, Ihr meine Orenspitzige<br />

und offenmaulvergessene<br />

Zuhörer.« (Johann Fischart)<br />

Reinhold Friedl, geboren 1964, studierte<br />

Mathematik und Musik. Komponiert<br />

und tourt weltweit mit dem Ensemble<br />

zeitkratzer.<br />

Sa 16. Januar 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'36<br />

Kriegsalbum Was die neuen<br />

Heimkehrer nach Hause bringen<br />

Von Jörg Lukas Matthaei, Milena<br />

Kipfmüller und Klaus Janek<br />

Produktion: RBB 2014<br />

Seit 1999 befindet sich Deutschland<br />

im Krieg – doch hier ist davon<br />

wenig zu spüren. ›Kriegsalbum‹<br />

sammelt die Erlebnisse gegenwärtiger<br />

Kriegsheimkehrer: von Soldaten,<br />

Journalisten, Mitarbeiterinnen<br />

von NGOs. Sie geben Einblick in<br />

die realen Kriegsszenarien, die sich<br />

vor Ort brutaler darstellen, als es<br />

uns die bereinigten Nachrichtenbilder<br />

vorführen. Die Berichte treten<br />

in einen akustischen Dialog mit<br />

Berliner Alltagsgeräuschen: Partysounds<br />

vom Wochenende, Stimmen<br />

von Flüchtlingen, Fußballjubel<br />

in der Eckkneipe.<br />

Jörg Lukas Matthaei, geboren 1969 in<br />

Köln. Milena Kipfmüller, geboren 1981<br />

in Porto Alegre, Brasilien. Klaus Janek,<br />

geboren 1969 in Bozen, Italien.<br />

So 17. Januar 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 88'25<br />

auf dem turm (4/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Heiner Schmidt<br />

Produktion: RIAS Berlin 1983<br />

Das Touristenehepaar, am Turm<br />

angekommen, erlebt eine Enttäuschung:<br />

Es ist ein schmuckloser<br />

Wasserturm wie er überall stehen<br />

könnte, weder alt noch schön noch<br />

besonders hoch. Gibt es ein Mehr<br />

an Attraktion? Vielleicht durch die<br />

angekündigte Veranstaltung, die<br />

in Kürze am Turm beginnen soll.<br />

Immerhin hat sich im benachbarten<br />

Café eine größere Reisegruppe<br />

eingefunden.<br />

Gert Hofmann lässt teilnehmen<br />

an den Beobachtungen und dem Innenleben<br />

des Ich-Erzählers, dessen<br />

Gedanken so nachvollziehbar wie<br />

erschreckend sind.<br />

Fünfter Teil am 24. Januar 18.30 Uhr<br />

Mo 18. Januar 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ 49'35<br />

Jenny Jannowitz<br />

Hörspiel von Michel Decar<br />

Mit: Fabian Raabe, Karla Sengtaler,<br />

Ulrich Hoppe, Lisa Hrdina, Jule Böwe u.a.<br />

Komposition: Lukas Darnstädt<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Karlo Kollmar verschläft offenbar<br />

ganze Jahreszeiten, und überhaupt<br />

scheinen die Dinge in seinem Leben<br />

merkwürdig durcheinanderzugeraten.<br />

Der Chef möchte sein<br />

Kumpel sein, seine Mutter will nur<br />

noch beim Vornamen genannt werden<br />

und seine Freundin heißt Sibylle<br />

oder Sabine oder Susanne. Doch<br />

Karlo ist flexibel und stellt sich auf<br />

alles ein. Eigentlich steht ihm alles<br />

offen und dennoch hat er das deutliche<br />

Gefühl, Wesentliches zu verpassen.<br />

Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg,<br />

Autor und Regisseur. 2014 Kleist-Förderpreis<br />

für junge Dramatiker.<br />

6


Mo 18. Januar 21.30 Uhr<br />

Mi 20. Januar 0.05 Uhr<br />

Mi 20. Januar 21.30 Uhr<br />

Sa 23. Januar 18.05 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 54'54<br />

Feature _ ca. 54'30<br />

Hörspiel _ 54'<br />

Feature _ 53'08<br />

Die Umarmung<br />

Von Martin Gülich<br />

Regie: Felicitas Ott<br />

Mit: Boris Koneczny, Wilhelm Eilers,<br />

Robert Gallinowski, Charlotte Schwab<br />

Produktion: SWR 2014<br />

Dolf, Gehilfe in der Pathologie, ist<br />

kein Idiot, auch wenn ihn manche<br />

dafür halten. Glück mit Frauen ist<br />

ihm nicht vergönnt. Er jagt und<br />

sammelt Schmetterlinge. Zart richtet<br />

er die zerbrechlichen Flügel mit<br />

einer Nadel auf. Nur das Töten ist<br />

ihm zuwider. Als ihn eines Tages<br />

eine junge schöne Frau in der Pathologie<br />

aufsucht, kann Dolf ihr Trost<br />

spenden. Natalie weint sich an seiner<br />

Schulter aus, das lässt ihn nicht<br />

mehr los. Dolf begibt sich auf eine<br />

Jagd, die in der Katastrophe endet.<br />

Martin Gülich, geboren 1963 in Karlsruhe,<br />

Ingenieur, seit 1997 Roman- und<br />

Hörspielautor.<br />

Clubnacht im Feature Dokutracks<br />

aus der Parallelwelt der Nacht<br />

»Ein guter Nachtclub fühlt sich an<br />

wie das Zentrum des Universums,<br />

das ansonsten kalt und leblos ist. Hier<br />

geht es nicht um Freizeit, dein Leben<br />

entgeht dir, wenn du nicht hier bist.<br />

Der Club ist ein öffentlicher Ort, an<br />

dem alles – das Abhängen, das Reden,<br />

das Tanzen, die Musik – zum Theater<br />

wird. Ein Theater, bei dem alles auf<br />

der gleichen Frequenz schwingt,<br />

und du bist mittendrin.« Es gibt viele<br />

Apologien auf den Nachtclub, diese<br />

stammt von Funk- und Discolegende<br />

Nile Rodgers.<br />

In dieser Featurenacht werden die<br />

Autoren zu Ethnologen der Nacht<br />

und erkunden mit Feldaufnahmen<br />

und Feldtagebüchern ein Terrain, in<br />

dem sich schon so mancher verloren<br />

haben soll. – Mit Dokutracks von Edgardo<br />

Gómez, Antje Schwanhäußer<br />

und anderen.<br />

Verlorene Illusionen (3/6)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Übersetzung: Mira Koffka<br />

Bearbeitung: Palma<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

Mit: Peter Weis, Gert Baltus, Klaus<br />

Schwarzkopf, Horst Tappert u.a.<br />

Produktion: HR/WDR 1971<br />

Die Zuneigung Mme de Bargetons<br />

und Luciens war den veränderten<br />

Verhältnissen der Metropole Paris<br />

nicht gewachsen. Lucien, inzwischen<br />

fast mittellos, mietet eine<br />

Dachkammer und überarbeitet<br />

seinen Roman ›Der Bogenschütze<br />

Karls des IX‹. Von den Verlegern<br />

erhält er jedoch nur Absagen. Dass<br />

er nicht aufgibt, verdankt er dem<br />

Schriftsteller Daniel d'Arthez, in<br />

dessen Freundeskreis er herzlich<br />

aufgenommen wird. Lucien macht<br />

die Bekanntschaft des Journalisten<br />

Etienne Lousteau.<br />

Balzacs Hauptwerk ›La Comédie humaine‹,<br />

in das er Figuren seiner bisherigen<br />

Werke integrierte, umfasst rund 88 Titel.<br />

Vierter Teil am 27. Januar 21.30 Uhr<br />

Der Teufel hat Ärger<br />

Die wundersame Wandlung des<br />

liberianischen Warlords Joshua<br />

Milton Blahyi<br />

Von Jörn Klare<br />

Regie: Thomas Wolfertz<br />

Produktion: NDR/WDR 2015<br />

Am Rand von Monrovia, der liberianischen<br />

Hauptstadt, sitzt Joshua<br />

Milton Blahyi auf der Terrasse seines<br />

Hauses, neben ihm liest sein<br />

kleiner Sohn laut in der Bibel. Später<br />

wird Blahyi in einer Kirche predigen.<br />

Viele kennen ihn hier noch<br />

aus seinem anderen Leben. Als<br />

Gegner von Charles Taylor hat er<br />

in einem barbarischen Bürgerkrieg<br />

gekämpft. Blahyi war ein Warlord,<br />

Herr über bis zu 7000 Krieger,<br />

die meisten davon Kindersoldaten.<br />

Er war ein Priester der schwarzen<br />

Magie, der vor seinen Kämpfen regelmäßig<br />

Kinder opferte, um deren<br />

Herz zu verspeisen. Sein Kampfname<br />

lautete ›Butt-Naked‹, weil er<br />

nackt in die Gefechte stürmte.<br />

Jörn Klare, 1965 geboren, lebt als Autor<br />

in Berlin.<br />

» Ich bemühe mich. Ich strenge mich an.<br />

Ich versuche jeden Tag, nichts falsch zu machen.<br />

Zitat aus ›Jenny Jannowitz‹<br />

Fr 22. Januar 0.05 Uhr<br />

So 24. Januar 18.30 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Hörspiel _ 88'13<br />

Art’s Birthday 1 Konzertmitschnitt<br />

vom 17. Januar aus der Schaubühne<br />

Lindenfels, Leipzig<br />

Von verschiedenen Autoren<br />

Produktion: DKultur 2015/16<br />

Auf dem Turm (5/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Heiner Schmidt<br />

Produktion: RIAS Berlin 1983<br />

Jule Böwe in: ›Jenny Jannowitz‹<br />

©Deutschlandradio/T.N.<br />

Aus einer Utopie des Fluxuskünstlers<br />

Robert Filiou wurde Tradition:<br />

Seit über 50 Jahren feiern Menschen<br />

weltweit am 17. Januar den<br />

Geburtstag der Kunst. Wie jedes<br />

Jahr veranstaltet auch die EURORA-<br />

DIO Ars Acustica Gruppe Konzerte<br />

und Performances in ganz Europa.<br />

Das Motto dazu stammt von einem<br />

weiteren Geburtstagskind: Der<br />

Dada ismus wird 100.<br />

Deutschlandradio Kultur feierte<br />

am 17. Januar mit einem Gruß an<br />

Dada in Japan von Tomomi Adachi/<br />

Audrey Chen und mit einem Lautpoesiekonzert<br />

von Michael Lentz,<br />

Michael Wertmüller und Gunnar<br />

Geisse.<br />

Ein Junge balanciert auf der Brüstung<br />

des Turms. Er ist der schönste<br />

der Jungen aus dem kleinen sizilianischen<br />

Ort Dikaiarchaeia, was<br />

übersetzt ›Stadt der Gerechten‹<br />

heißt. Von unten schaut die Touristenmenge<br />

erwartungsvoll zu ihm<br />

hoch. Es ist die Veranstaltung, die<br />

ihnen versprochen wurde und wegen<br />

der sie gekommen sind. Aber<br />

was genau wurde ihnen versprochen?<br />

Was wird ihnen dieses ärmliche<br />

Kind vorführen wollen?<br />

Sechster Teil am 31. Januar 18.30 Uhr<br />

7


25.–31. Januar 2016<br />

Mo 25. Januar 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 46<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht länger<br />

als 20 Minuten: Wir stellen innovative,<br />

zeitgemäße, radiophone<br />

Autorenproduktionen vor.<br />

Sekundenschlaf<br />

Von Leo Hofmann<br />

Tonspuren<br />

Von Verena Rebekka Katz<br />

Krach ist Macht<br />

Von Markus Thomas<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung am 24. Februar 0.05 Uhr<br />

Mo 25. Januar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 53'30<br />

Gaslicht<br />

Von Patrick Hamilton<br />

Bearbeitung: Raymond Raikes<br />

Regie: Rolf von Goth<br />

Mit: Karin Hübner, Friedrich Schoenfelder,<br />

Heinz Klevenow, Käte Jaenicke u.a.<br />

Produktion: SFB 1966<br />

ganz unterschiedliche Milieus aufeinander<br />

treffen: der Operntenor im<br />

Babydoll und der rollstuhlfahrende<br />

Bodypainter, solariumgebräunte<br />

Vorstadtpärchen und weißhaarige<br />

Althippies, schwule Bodybuilder<br />

und spießige Normalos. Was hinterlässt<br />

es für Spuren, jedes Wochenende,<br />

jahrelang, abzutauchen<br />

in diese Welt aus Sex, Trance, ohrenbetäubender<br />

Musik und chemischen<br />

Katalysatoren? Woher diese<br />

Sehnsucht nach der totalen Orgie?<br />

Christoph Spittler, geboren 1969, ist<br />

studierter Ethnologe. Er lebt als Hörfunkautor<br />

und Lektor in Berlin.<br />

Mi 27. Januar 21.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 49'40<br />

Verlorene Illusionen (4/6)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Übersetzung: Mira Koffka<br />

Bearbeitung: Palma<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

Mit: Peter Weis, Walter Jokisch,<br />

Bum Krüger, Ella Büchi u.a.<br />

Produktion: HR/WDR 1971<br />

Auch beim Verleger Dauriat bekommt<br />

Lucien seinen Roman nicht<br />

unter. Unbeirrt führt ihn der Journalist<br />

Lousteau in die Zeitungswelt<br />

ein. Als neuer Chefredakteur einer<br />

Ingrid Bergman im Film<br />

›Gaslicht‹<br />

liberalen Zeitung lässt Lousteau<br />

Lucien eine Kritik über ein neues<br />

Theaterstück schreiben, in dem seine<br />

Freundin Florine und die schöne<br />

Coralie mitwirken. Luciens Kritik<br />

ist so gut geschrieben, dass er damit<br />

seinen Ruf als Kritiker begründet.<br />

Schnell wird Coralie seine Geliebte.<br />

Lousteau rät Lucien zu einem<br />

gewagten journalistischen Schachzug,<br />

um Dauriat dazu zu bringen,<br />

Luciens Romans zu verlegen.<br />

1838 gründete Balzac gemeinsam mit Victor<br />

Hugo, Alexandre Dumas und George<br />

Sand ›La Societé des Gens de Lettres‹.<br />

Fünfter Teil am 3. Februar 21.30 Uhr<br />

Fr 29. Januar 0.05 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Art’s Birthday 2 Konzertmitschnitt<br />

vom 17. Januar aus der Schaubühne<br />

Lindenfels, Leipzig<br />

Von verschiedenen Autoren<br />

Produktion: DKultur 2015/16<br />

Aus einer Utopie des Fluxuskünstlers<br />

Robert Filiou wurde Tradition:<br />

Seit über 50 Jahren feiern Menschen<br />

weltweit am 17. Januar den Geburtstag<br />

der Kunst. Wie jedes Jahr veranstaltet<br />

auch die Ars Acustica Gruppe<br />

der EBU Konzerte und Performances<br />

in ganz Europa. Das Motto dazu<br />

stammt von einem weiteren Geburtstagskind:<br />

100 Jahre Dada.<br />

Deutschlandradio Kultur feierte<br />

am 17. Januar mit einem Gruß an<br />

Dada in Japan von Tomomi Adachi/<br />

Audrey Chen und mit einem Lautpoesiekonzert<br />

von Michael Lentz,<br />

Michael Wertmüller und Gunnar<br />

Geisse.<br />

Sa 30. Januar 18.05 Uhr<br />

Feature _ 53'06<br />

Heimat der Mutigen Whistleblowing<br />

in den USA oder Warum<br />

Edward Snowden fliehen musste<br />

Von Dieter Wulf<br />

Regie: Alexandra Distler<br />

Produktion: BR/HR 2014<br />

Spätestens als im Juni 2013 Edward<br />

Snowden Hongkong Richtung Russland<br />

verließ, war klar: Zurück ins<br />

›Land der Freiheit, Heimat der Mutigen‹,<br />

wie es in der amerikanischen<br />

Nationalhymne heißt, kehrt der ehemalige<br />

US-Geheimdienstmitarbeiter<br />

voraussichtlich nicht. Frühere Whistleblower<br />

sind sich einig: In den USA<br />

hätte Snowden keinen fairen Prozess<br />

zu erwarten. Der Autor spricht mit<br />

ehemaligen NSA-Mitarbeitern und<br />

Tipp-Gebern, Informanten und Menschenrechtsaktivisten,<br />

Wissenschaftlern<br />

und Snowden-Vertrauten sowie<br />

Mitarbeitern beim ›Government Accountability<br />

Project‹, der führenden<br />

Whistleblower-Schutz-Organisation.<br />

Bella und Jack sind seit sieben Jahren<br />

verheiratet. Glücklich ist Bella nicht.<br />

Nun hat ihr Mann dieses dunkle, unheimliche<br />

Haus in London gekauft.<br />

Seit sie hier wohnen, verschwinden<br />

Dinge und finden sich in Bellas Zimmer<br />

wieder. Wird sie geisteskrank<br />

wie ihre Mutter? Nachts, wenn Jack<br />

ausgegangen ist, sitzt Bella im Wohnzimmer<br />

und beobachtet das flackernde<br />

Gaslicht, hört Schritte und Geräusche<br />

in der oberen Etage. Ein älterer<br />

Herr erscheint, der einiges über die<br />

Vergangenheit ihres Mannes zu berichten<br />

weiß.<br />

Patrick Hamilton (1904 – 1962) schrieb<br />

Romane und Theaterstücke. ›Gaslicht‹<br />

wurde mehrfach verfilmt.<br />

Mi 27. Januar 0.05 Uhr<br />

Feature _ 53'58<br />

Orgie, jede Woche<br />

Geschichten aus dem KitKatClub<br />

Von Christoph Spittler<br />

Regie: Philippe Bruehl<br />

Produktion: DLF 2010<br />

Um den 1994 eröffneten KitKatClub<br />

in Berlin ist eine Szene von Clubs<br />

und Partycliquen entstanden, in der<br />

©ullstein bild/Pressefoto Kindermann<br />

Dieter Wulf, geboren 1961 in Düren,<br />

studierte Politikwissenschaften in Berlin<br />

und Washington, Journalist. Lebt in<br />

Berlin.<br />

So 31. Januar 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 87'48<br />

Auf dem Turm (6/6)<br />

Von Gert Hofmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Heiner Schmidt<br />

Produktion: RIAS Berlin 1983<br />

Ein Kind ist vom Turm gefallen,<br />

unter den Augen der schaulustigen<br />

Touristen. Das Ehepaar ist schockiert,<br />

flieht zurück ins Hotel und<br />

verbringt eine schlaflose Nacht. Sie<br />

wollen abreisen, so schnell es geht.<br />

Doch schon am frühen Morgen<br />

kratzt der Kustode wieder an ihrer<br />

Tür: Ob ihnen die Veranstaltung<br />

gefallen habe? Er käme sie abzuholen,<br />

denn den Trauerzug dürften sie<br />

nicht verpassen. Es gäbe sicherlich<br />

nichts Ergreifenderes als ein Begräbnis<br />

in D.! Es sei allerdings auch<br />

sehr teuer, so ein Begräbnis.<br />

Die ungekürzte Fassung von ›Auf dem<br />

Turm‹ steht zum Download bereit.<br />

8


DEUTSCHLANDRADIO<br />

KULTUR<br />

FEBRUAR 2016<br />

MEHR -<br />

TEILER<br />

›Verlorene<br />

Illusionen‹<br />

MEHR -<br />

TEILER<br />

›Eugénie<br />

Grandet‹<br />

Ursendung:<br />

Montag<br />

0.05 Uhr<br />

Freispiel<br />

1. Februar<br />

Pan Familia<br />

Hörspiel von D. Lindemann<br />

Nach einem Unfall landen<br />

Mutter und Tochter auf einem<br />

Campingplatz mit ganz<br />

eigener Willkommenskultur.<br />

DKultur 2016<br />

8. Februar<br />

Radio Las Vegas<br />

Hörspiel von<br />

Brillowska/Reznicek<br />

Die Autoren haben Material<br />

ihrer surrealen Late Night<br />

Ra dio Show mit neuen Szenen<br />

gemischt.<br />

BR 2015<br />

15. Februar<br />

Die Welt von hinten<br />

wie von vorne<br />

Hörspiel von F. Zeller<br />

Die kreativsten Mitarbeiter<br />

der PR-Agentur wissen: Was<br />

sie sagen, hat Bedeutung.<br />

BR 2014<br />

22. Februar<br />

Horn durch Brust<br />

Krimi von Ch. Hussel<br />

Kripo-Azubi Zweier klärt<br />

den Mordfall Brückner auf,<br />

SOKO ›Rhinozeros‹ wird<br />

aktiv.<br />

DKultur 2016<br />

29. Februar<br />

Kurzstrecke 47<br />

Kurz, ungewöhnlich und<br />

kürzer als 20 Minuten:<br />

Autorenproduktionen aus<br />

Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />

werden diskutiert.<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

Montag<br />

21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

1. Februar<br />

Die Wendeltreppe<br />

Von Siodmak/Ahrem<br />

Ängste eines Dienstmädchens:<br />

Ist der gesuchte<br />

Mörder bereits im Haus?<br />

8. Februar<br />

Horn durch Brust<br />

Von Christian Hussel<br />

Kripo-Azubi Zweier klärt<br />

den Mordfall Brückner auf,<br />

SOKO ›Rhinozeros‹ wird<br />

aktiv.<br />

15. Februar<br />

Atlantic Zero<br />

Von Stephan Kaluza<br />

Meisner, einer der reichsten<br />

Männer, ist entführt worden.<br />

Kidnapper wollen die Welt<br />

retten.<br />

22. Februar<br />

Ganz die Deine<br />

Von Claudia Piñeiro<br />

Ernest versenkt die Leiche<br />

seiner Geliebten im See.<br />

Ehefrau Ines verschafft ihm<br />

ein Alibi.<br />

29. Februar<br />

Dixie Chicken<br />

Von Frank Ronan<br />

Rory Dixen stürzt von den<br />

Klippen. Niemand war vor<br />

dem sexsüchtigen Architekten<br />

sicher.<br />

RBB 2015<br />

DKultur 2016<br />

WDR 2012<br />

DKultur 2009<br />

SWR/NDR 1998<br />

Mittwoch<br />

0.05 Uhr<br />

Feature<br />

3. Februar<br />

10. Februar<br />

Robert und Robert suchen Deutsches Demokratisches<br />

einen Anzug Von Beate Berger Rechnen<br />

Robert braucht einen Anzug. Von Dath/Gebel<br />

Robert kennt sich mit Anzügen<br />

nicht aus. Deshalb fragt abgebrochenen Computer-<br />

Die Geschichte einer<br />

Robert Robert. Die Autorin revolution.<br />

geht mit.<br />

SWR 2015<br />

RBB 2015<br />

17. Februar<br />

Wer ist das Volk?<br />

Von Thomas Gaevert<br />

Auch in der DDR gab es<br />

Ausländer. Sie wurden Vertragsarbeiter<br />

genannt. Doch<br />

von sozialistischer Solidarität<br />

war nicht viel zu spüren.<br />

SWR 2015<br />

24. Februar<br />

Kurzstrecke 46<br />

Innovative, zeitgemäße,<br />

radiophone Hörstücke<br />

aus den Genres Feature,<br />

Hörspiel und Klangkunst<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

Mittwoch<br />

21.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

3. Februar<br />

Verlorene Illusionen 5/6<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Luciens glänzende Karriere<br />

als Journalist und die Liebe<br />

einer schönen Schauspielerin.<br />

10. Februar<br />

Verlorene Illusionen 6/6<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Der Aufstieg kommt vor<br />

dem Fall. Der Adel siegt.<br />

17. Februar<br />

Balzac lesen Balzac spielen<br />

Von Wachinger/Cossais<br />

Die ›Comédie humaine‹: Ein<br />

gigantisches Denkmal. Aber<br />

wie heute den Stoff spielen?<br />

24. Februar<br />

Eugénie Grandet 1/3<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Eugénie, Balzacs populäre<br />

Heldin, erobert die Herzen<br />

aller Leserinnen.<br />

HR/WDR 1971<br />

HR/WDR 1971<br />

DKultur 2016<br />

DKultur 2015<br />

Freitag<br />

0.05 Uhr<br />

Klangkunst<br />

Samstag<br />

18.05 Uhr<br />

Feature<br />

5. Februar<br />

Ate feat. Ed D.: obey God<br />

Von Baltschun/Baghdassarians<br />

Ein Merksatz zum Stimmen<br />

von Gitarrensaiten wird zum<br />

Anlass für Spekulationen<br />

über das Verhältnis von<br />

Sprache und Subjektivität.<br />

WDR 2015<br />

6. Februar<br />

Weil ich Luft zum<br />

Atmen brauche<br />

Von Rebecca Hillauer<br />

Filmemacherinnen als<br />

Vorreiterinnen für Frauenund<br />

Menschenrechte in<br />

der arabischen Welt.<br />

SWR 2015<br />

12. Februar<br />

Always here for you<br />

Von Claire Tolan<br />

Spiel mit der Gänsehaut: Das<br />

YouTube-Phänomen ASMR<br />

DKultur/CTM Festival/<br />

Goethe Institut/ORF u.a. 2015<br />

13. Februar<br />

Damaskus mon amour<br />

Von Karin Leukefeld<br />

Die Autorin hat fünf Freunde<br />

in Syrien vor und nach<br />

dem Ausbruch des Krieges<br />

begleitet.<br />

WDR 2015<br />

19. Februar<br />

Signal<br />

Von Ginzburg/Purgas<br />

Ein Ping-Pong-Spiel<br />

zwischen zwei Kurzwellensendern<br />

DKultur/CTM Festival 2015<br />

20. Februar<br />

Syria FM<br />

Von Julia Tieke<br />

Während Syrien zerfällt,<br />

formieren sich viele Syrer<br />

neu – und nutzen dabei<br />

das älteste Massenmedium.<br />

DKultur 2015<br />

26. Februar<br />

It all depends on the sun<br />

Von Ploner/Perret<br />

Naturphänomen oder akustisches<br />

Phantasma: Können<br />

Polarlichter klingen?<br />

RN Creative Audio Unit 2015<br />

27. Februar<br />

Jenseits der Trivialisierung<br />

des Tötens<br />

Von Brunkhorst/Herzog<br />

Gewalt ist omnipräsent wie<br />

nie zuvor. Was macht sie mit<br />

Menschen, die ihr ausgesetzt<br />

sind?<br />

SWR 2015<br />

Honoré de Balzac:<br />

›Verlorene Illusionen‹<br />

3., 10., 24. Februar<br />

Sonntag<br />

18.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

7. Februar<br />

Wir lieben und wissen nichts<br />

Von Moritz Rinke<br />

Zwei Paare haben einen Wohnungstausch<br />

verabredet. Doch<br />

plötzlich befinden sie sich zu<br />

viert in einer Wohnung.<br />

DKultur 2015<br />

14. Februar<br />

Sommertag Von Jan Fosse<br />

Eine Frau durchlebt in Gesellschaft<br />

ihrer Freundin den<br />

Tag, an dem ihr damals junger<br />

Mann aufs Meer hin ausfuhr<br />

und nicht zurückkehrte.<br />

DLR Berlin 2001<br />

21. Februar<br />

Ich küsse dich so ganz –<br />

aber so weit weg ...<br />

Von Barbara Liebster In Briefen<br />

erzählt der junge Schweizer<br />

Maler Andreas Walser von<br />

Pariser Künstlerfreunden,<br />

Liebschaften, Drogensucht.<br />

DLR Berlin 2004<br />

28. Februar<br />

Das Buch von Blanche und<br />

Marie Von Per Olov Enquist<br />

Blanche Wittman, Hysteriepatientin,<br />

teilamputiert,<br />

Assistentin im Labor der<br />

Marie Curie, will über die<br />

Liebe schreiben.<br />

DKultur 2006<br />

©ullstein bild/Granger NYC<br />

9


1.–14. Februar 2016<br />

Mo 1. Februar 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Pan Familia<br />

Hörspiel von David Lindemann<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Mutter und Tochter müssen warten,<br />

der freundliche Herr an der Rezeption<br />

hat sie noch nicht im System.<br />

Außerdem fehlt Papa. Aber es sieht<br />

gut aus: Der zerknautschte Wagen,<br />

irgendwo auf der A3, macht nicht den<br />

Eindruck, als ob da noch jemand lebend<br />

aussteigen würde. Endlich wird<br />

den beiden ein Wohnwagen in guter<br />

Lage zugewiesen. Überhaupt unterscheidet<br />

sich die Situation wenig vom<br />

geplanten Urlaub. Und doch herrscht<br />

eine seltsame Willkommenskultur …<br />

David Lindemann, 1977 in Herford<br />

geboren, Regisseur, Theater- und Hörspielautor.<br />

Mo 1. Februar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 54'38<br />

Die Wendeltreppe<br />

Von Regine Ahrem nach dem Hollywood-Klassiker<br />

von Robert Siodmak<br />

Mit: Chris Pichler, Christine Oesterlein,<br />

Karin Gregorek, Tina Engel u.v.a.<br />

Komposition: Michael Rodach<br />

Produktion: RBB 2015 (Kunstkopf)<br />

Ein geheimnisvoller Mädchenmörder<br />

sorgt in der englischen Provinz<br />

für Angst und Schrecken. Die Spur<br />

seiner Verbrechen rückt unaufhaltsam<br />

zu dem einsamen Landhaus vor,<br />

in dem Helen als Dienstmädchen arbeitet.<br />

Während draußen ein Gewitter<br />

tobt, das alle Straßen unpassierbar<br />

macht, mehren sich die Anzeichen,<br />

dass der Mörder im Haus ist.<br />

Robert Siodmak, 1900 in Dresden<br />

geboren, gestorben 1973 in Locarno.<br />

Filmregisseur.<br />

Regine Ahrem, Autorin, Regisseurin und<br />

Hörspiel-Redakteurin beim RBB.<br />

Mi 3. Februar 0.05 Uhr<br />

Feature _ 54'14<br />

Robert und Robert suchen<br />

einen Anzug<br />

Von Beate Berger<br />

Regie: Walter Filz<br />

Produktion: SWR 2015<br />

Robert singt. Robert hat bald seinen<br />

ersten Auftritt. Robert braucht einen<br />

Anzug. Robert kennt sich mit Anzügen<br />

nicht aus. Deshalb fragt Robert<br />

Robert. Robert ist der ehemalige<br />

Tanzlehrer von Robert. Robert und<br />

Robert ziehen los. Durch Kaufhäuser,<br />

Fachgeschäfte, Boutiquen. Robert<br />

und Robert sind nicht allein. Beate<br />

Berger geht mit. Und guckt und hört<br />

zu. Und macht sich mit anderen Frauen<br />

Gedanken. Was ist das für ein Kleidungsstück,<br />

ohne das der Mann nicht<br />

kann? Ist der Anzug Pelle oder Panzer?<br />

Ist er Bekleidung oder Verkleidung?<br />

Macht er den Mann erst zum<br />

Mann? Und wenn ja, zu welchem?<br />

Beate Berger, geboren 1959 in Kaiserslautern,<br />

Journalistin mit dem Schwerpunkt<br />

Mode und Kultur.<br />

Mi 3. Februar 21.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 46'47<br />

Verlorene Illusionen (5/6)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Übersetzung: Mira Koffka<br />

Bearbeitung: Palma<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

Mit: Peter Weis, Jürgen Goslar,<br />

Hermann Treusch, Franz Kutschera u.a.<br />

Produktion: HR/WDR 1971<br />

Der von Lousteau ausgeheckte Plan<br />

scheint aufzugehen: Der Verleger<br />

Dauriat sucht Lucien auf, um mit<br />

ihm wegen des Romans einig zu<br />

werden. Es läuft prächtig für Lucien,<br />

der inzwischen ein gefürchteter<br />

Kritiker ist. Als ihm von einflussreicher<br />

Seite nahegelegt wird, von<br />

seiner links gerichteten Zeitung zu<br />

einem royalistischen Blatt zu wechseln,<br />

auch um das königliche Dekret<br />

zur Namensänderung voranzutreiben,<br />

ahnt der unbedarfte Lucien<br />

nicht, dass er sich inzwischen allerhand<br />

Feinde gemacht hat.<br />

Balzac ging zahlreiche Verhältnisse mit<br />

meist verheirateten Damen ein. Luxuriöser<br />

Lebensstil trotz wachsender Schulden.<br />

Sechster Teil am 10. Februar 21.30 Uhr<br />

Fr 5. Februar 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 44'20<br />

Ate feat. Ed D.: obey God<br />

Von Boris Baltschun und<br />

Serge Baghdassarians<br />

Produktion: WDR 2015<br />

›Eddie Ate Dynamite, Good Bye<br />

Eddie.‹ Augenscheinlich ein simpler<br />

Merksatz für das Stimmen von<br />

Gitarrensaiten. Oder? Die beiden<br />

Musiker Serge Baghdassarians und<br />

Boris Baltschun melden Zweifel<br />

an. Kann es sein, dass sich hinter<br />

der Eselsbrücke mehr verbirgt?<br />

Im Zuge einer Exegese geraten sie<br />

in den Strudel von Spekulationen<br />

über das Verhältnis von Sprache<br />

und Subjektivität. Ein Prozess unaufhörlicher<br />

Bestimmung.<br />

Serge Baghdassarians, geboren 1972 in<br />

Fürth, und Boris Baltschun, geboren 1974<br />

in Bremen, arbeiten als Musiker in Berlin.<br />

Sa 6. Februar 18.05 Uhr<br />

Feature _ 55'01<br />

Weil ich Luft zum Atmen brauche<br />

Arabische Filmemacherinnen als<br />

Spiegel ihrer Gesellschaften<br />

Von Rebecca Hillauer<br />

Regie: Maria Ohmer<br />

Produktion: SWR 2015<br />

Filmemacherinnen gehören seit<br />

je her zu den Vorreiterinnen für<br />

Frauen- und Menschenrechte in<br />

der arabischen Welt. Sie sind auch<br />

Dokumentaristen des Arabischen<br />

Frühlings und seiner Nachwirkungen.<br />

In Ägypten, wo inzwischen<br />

wieder das Militär regiert, hat die<br />

koptische Regisseurin Amal Ramsis<br />

ein Internationales Frauenfilmfestival<br />

initiiert. Ihre franko-tunesische<br />

Kollegin Nadia El Fani lebt offen lesbisch<br />

– nicht nur in Paris. Seitdem<br />

sie sich in einem ihrer Filme zudem<br />

als Atheistin outete, steht sie auf der<br />

Todesliste der Islamisten.<br />

Rebecca Hillauer, geboren 1957 bei Augsburg,<br />

arbeitete mehrere Jahre in Ägypten,<br />

Aufbau einer Frauenorganisation.<br />

So 7. Februar 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 78'11<br />

Wir lieben und wissen nichts<br />

Von Moritz Rinke<br />

Regie: Alice Elstner<br />

Mit: Judith Engel, Mandy Rudski,<br />

Patrick Güldenberg, Christian Schmidt<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Zwei Paare haben einen berufsbedingten<br />

Wohnungstausch verabredet.<br />

Hannah wird in der Schweiz<br />

Entspannungskurse für Banker<br />

geben. Ihr Partner Sebastian, Kulturhistoriker<br />

und Sachbuchautor,<br />

würde lieber, trotz geräumter Wohnung<br />

und gepackter Koffer, zu Hause<br />

bleiben. Doch das Tauschpaar<br />

aus Zürich steht schon einzugsbereit<br />

vor der Tür. Roman ist Mitarbeiter<br />

an einem Weltraumprojekt<br />

und Magdalena Tiertherapeutin.<br />

Während die Männer sich in Hahnenkämpfe<br />

verstricken, finden die<br />

Frauen Gefallen am Mann der jeweils<br />

anderen.<br />

Moritz Rinke, geboren 1967 in Worpswede,<br />

Schriftsteller, Dramatiker und<br />

Essayist, lebt in Berlin.<br />

Mo 8. Februar 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 54'30<br />

Radio Las Vegas<br />

Late Night Show von und mit<br />

Mariola Brillowska und Günter<br />

Reznicek<br />

Komposition: Günter Reznicek<br />

Produktion: BR 2015<br />

Beim Freien Sender-Kombinat<br />

(FSK) in Hamburg lief von 1998<br />

bis 2000 einmal im Monat die Radiosendung<br />

›Radio Las Vegas‹. In<br />

dieser ungewöhnlichen Show boten<br />

Mariola Brillowska und Günter Reznicek<br />

spät abends surreal-comicartiges<br />

Radio-Entertainment. Beide<br />

haben das alte Archivmaterial gehört<br />

und neu montiert. Der Inhalt<br />

ist so überraschend wie die Gäste<br />

und die Stimmung: Sie schwankt<br />

zwischen lyrisch und hysterisch.<br />

Mariola Brillowska, geboren 1961 in<br />

Polen, Künstlerin, Filmemacherin,<br />

Autorin.<br />

Günter Reznicek, Komponist, Musiker,<br />

Performancekünstler.<br />

Mo 8. Februar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

(Ursendung) _ ca. 59'<br />

Horn durch Brust<br />

Von Christian Hussel<br />

Regie: Wolfgang Rindfleisch<br />

Komposition: Frank Merfort<br />

Mit: Steffen Shorty Scheumann, Martin<br />

Seifert, Inka Löwendorf, Jörg Schüttauf,<br />

Catherine Stoyan, Anne Lebinsky u.a.<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Kripo-Azubi Zweier lernt fliegen.<br />

Im Leichtflugzeug erreicht ihn die<br />

Nachricht, dass der Wirt vom ›Goldenen<br />

Hecht‹ ermordet wurde. Mit<br />

seinem Fluglehrer landet er vor dem<br />

Lokal. Michael Brückner, 46, kam<br />

durch einen Genickbruch zu Tode.<br />

Post mortem wurde ihm der Stoßzahn<br />

einer Breitmaulkuh durch die<br />

Brust geschlagen. Seit Längerem<br />

werden in Europa präparierte Nashörner<br />

gestohlen und für viel Geld<br />

verkauft. Europol hat bereits die<br />

SOKO ›Rhinozeros‹ gebildet.<br />

Christian Hussel, 1957 in Leipzig geboren,<br />

studierte u.a. Theaterwissenschaft,<br />

schreibt für Theater und Rundfunk.<br />

Wiederholung am 22. Februar 0.05 Uhr<br />

10


Mi 10. Februar 0.05 Uhr<br />

Mi 10. Februar 21.30 Uhr<br />

Fr 12. Februar 0.05 Uhr<br />

Sa 13. Februar 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'19<br />

Hörspiel _ 50'30<br />

Klangkunst _ 44'34<br />

Feature _ 53'<br />

Deutsches Demokratisches<br />

Rechnen Die Geschichte einer abgebrochenen<br />

Computerrevolution<br />

Von Dietmar Dath und Thomas Gebel<br />

Regie: Martin Heindel<br />

Produktion: RBB 2015<br />

Was hat die Begeisterung Walter<br />

Ulbrichts für die Kybernetik mit der<br />

Datensammelei von ›BIG DATA‹<br />

heute zu tun? Moderne Kybernetik<br />

wurde in der Sowjetunion zunächst<br />

als reaktionäre Irrlehre bekämpft.<br />

›Bürgerlich‹ fand man die Steuerungstheorie,<br />

ohne die die heutige<br />

Informationstechnik undenkbar<br />

ist. Doch in den 60er-Jahren begann<br />

auch die DDR mit einem Experiment<br />

zur Nutzung elektronischer<br />

Datenverarbeitung.<br />

Dietmar Dath, geboren 1970, studierte<br />

Physik und Literaturwissenschaften. Autor,<br />

Journalist, Redakteur bei der FAZ.<br />

Thomas Gebel, geboren 1965, studierte<br />

Linguistik, Germanistik und Philosophie.<br />

Lebt und arbeitet in Bremen.<br />

Verlorene Illusionen (6/6)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Übersetzung: Mira Koffka<br />

Bearbeitung: Palma<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

Mit: Peter Weis, Ella Büchi, Elisabeth<br />

Wiedemann, Dagmar Altrichter u.a.<br />

Produktion: HR/WDR 1971<br />

Noch bevor Lucien beim royalistischen<br />

Blatt seine Arbeit aufnimmt,<br />

sucht sein alter Freund Daniel<br />

d'Arthez ihn auf, um ihn erneut zu<br />

warnen: Ein solcher Seitenwechsel<br />

könne nicht funktionieren ohne<br />

den Verlust der Glaubwürdigkeit.<br />

Doch Lucien denkt nur an das königliche<br />

Dekret zur Namensänderung.<br />

Kaum beginnt er seine neue<br />

Tätigkeit, nimmt das Komplott<br />

gegen ihn seinen Lauf. Spott und<br />

Hohn brechen über ihn herein, er<br />

sieht sich einer Erpressung gegenüber.<br />

Balzac führte einen regen Briefwechsel<br />

mit der polnischen Gräfin Evelina<br />

Hanska-Rzewuska, die er kurz vor<br />

seinem Tod heiratete.<br />

Always here for you<br />

Von Claire Tolan<br />

Regie: Ingo Kottkamp und Claire Tolan<br />

Produktion: DKultur/CTM Festival/<br />

Goethe Institut/ORF u.a. 2015<br />

Geflüsterte Botschaften, klackende<br />

Fingernägel, eine sanft zerknüllte<br />

Chipspackung – bei manchen Menschen<br />

erzeugen diese Geräusche<br />

ein angenehmes Kribbeln in Kopf<br />

und Wirbelsäule. Das Phänomen<br />

heißt ASMR (Autonomous Sensory<br />

Meridian Response).<br />

In einer Versuchsanordnung<br />

über wacht Claire Tolan die Hörer<br />

dieser geheimnisvollen Sounds mithilfe<br />

modernster Spionagetechnik.<br />

›Always here for you‹ war eines der<br />

beiden Gewinnerstücke des CTM<br />

Radio Lab 2015.<br />

Claire Tolan, geboren in den USA, ist<br />

Radiomacherin und Computeraktivistin.<br />

Einmal wöchentlich präsentiert sie ihre<br />

ASMR-Sendung ›You Are Worth It‹ im<br />

Berliner Community Radio.<br />

Damaskus mon amour<br />

Fünf Freunde in Syrien<br />

Von Karin Leukefeld<br />

Regie: Matthias Kapohl<br />

Produktion: WDR 2015<br />

Julia arbeitete in einem Ministerium.<br />

Amer führte mit Kollegen<br />

ein Dolmetscherbüro. Selim war<br />

bei einer Versicherung tätig. Jihad<br />

träumte von einer Ausbildung zum<br />

Journalisten, Safwan wollte an<br />

der Uni Karriere machen. Sie sind<br />

Christen, Muslime, Ismaeliten, Palästinenser<br />

und Drusen. Keiner der<br />

fünf Freunde ist Anhänger der Regierung.<br />

Als im März 2011 in Syrien<br />

die Unruhen beginnen, diskutieren<br />

sie, was man tun könnte. Sie helfen<br />

Inlandsvertriebenen, organisieren<br />

kulturelle und sportliche Events,<br />

um ein Auseinanderbrechen der<br />

Gesellschaft zu verhindern.<br />

Karin Leukefeld, geboren 1954, studierte<br />

Ethnologie, Islam- und Politikwissenschaften.<br />

Seit 2000 Korrespondentin im<br />

Mittleren Osten.<br />

So 14. Februar 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 75'17<br />

Sommertag<br />

Von Jan Fosse<br />

Übersetzung: Hinrich Schmidt-Henkel<br />

Regie: Ulrike Brinkmann<br />

Mit: Monica Bleibtreu, Marina Galic,<br />

Lieselotte Rau, Katja Tippelt u.a.<br />

Vokalkomposition: Hilde Kappes<br />

Produktion: DLR Berlin 2001<br />

Inka Löwendorf und Steffen Shorty<br />

Scheumann im Hörspiel: ›Horn durch Brust‹<br />

Ein Stück über das Erinnern und<br />

Vergessen: ein einsames Haus am<br />

Fjord. Den jungen Ehemann zieht<br />

es oft auf das Meer hinaus, auch<br />

an diesem stürmisch-regnerischen<br />

Tag. Er wird nicht mehr zurückkehren.<br />

Seine Frau, inzwischen<br />

gealtert, durchlebt jenen Tag erneut<br />

– gemeinsam mit ihrer Freundin,<br />

die sie damals im Haus am Fjord<br />

besucht hatte.<br />

Jon Fosse, geboren 1959 in der norwegischen<br />

Küstenstadt Haugesund.<br />

Dramatiker, Romancier, Lyriker.<br />

©Deutschlandradio/Sandro Most<br />

11


15.–28. Februar 2016<br />

Mo 15. Februar 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 53'13<br />

Die Welt von hinten wie von vorne<br />

Hörspiel von Felicia Zeller<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

Mit: Andreas Grothgar, Tanja Schleiff,<br />

Ekkehard Freye, Sascha Nathan u.a.<br />

Komposition und Ton: Peter Harsch<br />

Produktion: BR 2014<br />

Sie reden wie wandelnde Power-<br />

Point-Präsentationen und brainstormen<br />

gerne mal spontan drauflos.<br />

Die Mitarbeiter der großen<br />

PR-Agentur wissen: Alles, was sie<br />

sagen, könnte der Claim für eine<br />

brillante Kampagne sein. Die Produkte<br />

eines Prothesenherstellers<br />

sollen verkauft, die Karriere eines<br />

Präsidentschaftsanwärters zerstört,<br />

eine Bürgerinitiative ohne Bürger<br />

soll gegründet werden – alles lösbare<br />

Aufgaben. Sie sind schließlich<br />

die kreativsten Köpfe des Landes<br />

mit dem Mut zum Wahnsinn.<br />

Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart,<br />

schreibt Theaterstücke und Prosa.<br />

Die Geräuschemacherin Caroline Ledoux-Le Forestier<br />

in ›Eugénie Grandet‹, 24. Februar, 2. und 9. März<br />

Fr 19. Februar 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 37'28<br />

Signal<br />

Von James Ginzburg und Paul Purgas<br />

Produktion: DKultur/CTM Festival 2015<br />

Jahrzehntelang bot der Kurzwellenrundfunk<br />

die einzige Möglichkeit,<br />

Signale aus anderen Erdteilen zu<br />

empfangen. In ihrer Ausbreitung<br />

verhält sich die Kurzwelle fast wie<br />

ein lebendiges Wesen: Je nach<br />

Tageszeit, Temperatur und Wind<br />

ändert sie ihre gezackten Wege<br />

zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre.<br />

Zwischen der ältesten aktiven<br />

Funkstation der Welt in Nauen<br />

und dem französischen Sender Issoudun<br />

erzeugte das Duo Emptyset<br />

ein radiophones Ping-Pong-Spiel.<br />

Das audiovisuelle Projekt Emptyset<br />

wurde 2005 von den beiden Klangkünstlern<br />

James Ginzburg und Paul Purgas<br />

gegründet. Ihre Klang- und Installationsarbeiten<br />

befassen sich mit der Erforschung<br />

räumlicher und akustischer Strukturen.<br />

Mo 15. Februar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 54'03<br />

Atlantic Zero<br />

Von Stephan Kaluza<br />

Bearbeitung und Regie: Martin Heindel<br />

Mit: Andreas Fröhlich, Rainer Bock,<br />

Robert Dölle, Stefan Wilkening,<br />

Martin Bross<br />

Produktion: WDR 2012<br />

Meisner, einer der reichsten Männer<br />

der Welt, ist entführt worden.<br />

Der Geiselnehmer fordert zehn Milliarden<br />

Dollar. Er weiß von der Existenz<br />

eines ›black budgets‹, aus dem<br />

die geforderte Summe sofort und<br />

cash zu zahlen wäre. Zehn Milliarden<br />

in 100-Dollar-Scheinen – das<br />

sind Tonnen Papiergeld. Weltweit<br />

werden zeitgleich die 30 reichsten<br />

Geldmagnaten entführt. Mit einem<br />

Schlag sollen dem globalen Finanzmarkt<br />

300 Milliarden Dollar entzogen<br />

werden. Persönliche Motive der<br />

Kidnapper scheiden offensichtlich<br />

aus.<br />

Stephan Kaluza, 1964 in Bad Iburg geboren.<br />

Fotokünstler, Maler und Autor.<br />

INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

Mi 17. Februar 0.05 Uhr<br />

Feature _ ca. 54'30<br />

Wer ist das Volk?<br />

Ein Feature über Fremdenfeindlichkeit<br />

im Osten<br />

Von Thomas Gaevert<br />

Regie: Ulrich Lampen<br />

Produktion: SWR 2015<br />

Auch in der DDR gab es Ausländer.<br />

Vertragsarbeiter wurden sie<br />

genannt. Sie kamen aus Vietnam,<br />

Mosambik, Angola und anderen<br />

Bruderländern. Doch von sozialistischer<br />

Solidarität war nicht viel<br />

zu spüren, von den DDR-Bürgern<br />

wurden die Migranten sorgsam<br />

abgeschottet. Kam es dennoch zu<br />

Begegnungen, gab es Vorbehalte,<br />

Diskriminierungen und Konflikte.<br />

Liegen hier die Ursachen für eine<br />

besondere Form von Fremdenfeindlichkeit,<br />

die sich durch enttäuschte<br />

Hoffnungen nach der Wende noch<br />

verstärkt hat? Führt von hier ein direkter<br />

Weg zur Pegida-Bewegung?<br />

Thomas Gaevert, geboren 1964 in Hasselfelde<br />

(Sachsen-Anhalt), Schriftsetzer,<br />

dann Studium der Kulturwissenschaften.<br />

Seit 1998 Journalist.<br />

Mi 17. Februar 21.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />

Balzac lesen Balzac spielen<br />

Von Kristian Wachinger und<br />

Clarisse Cossais<br />

Regie: Clarisse Cossais<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

©Deutschlandradio/Anke Beims<br />

Kristian Wachinger, Verlagslektor,<br />

studierter Romanist, hat 2014 ›Verlorene<br />

Illusionen‹ in der Neuübersetzung<br />

von Melanie Walz betreut.<br />

Welche Erfahrungen machte er im<br />

Laufe seines Leserlebens mit Balzac<br />

und wie ›zeitlos‹ ist der Transfer eines<br />

alten Stoffes in unsere heutige<br />

Sprache?<br />

Clarisse Cossais, Französin, passionierte<br />

Leserin und begeisterte Radiokünstlerin,<br />

hat sich im Hörspielstudio umgehört<br />

und Interviews mit dem Ensemble von<br />

›Eugénie Grandet‹ gemacht. Wie spielt<br />

man heute ein ›Stück‹ Literatur?<br />

Sa 20. Februar 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'30<br />

Syria FM<br />

Begegnungen mit Radiomachern<br />

zwischen Berlin und Aleppo<br />

Von Julia Tieke<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Sie heißen ›Syrische Brisen‹, ›Radio<br />

Seele‹, ›Unser Land FM‹ oder<br />

›Radio für alle‹ – über 20 syrische<br />

Radiosender sind in den letzten vier<br />

Jahren entstanden mit Mitarbeitern<br />

in Syrien und Studios im Ausland.<br />

Angetrieben vom Wunsch nach<br />

friedlicher Veränderung wollen die<br />

zumeist jungen Radiomacher/-innen<br />

dem Klang des Krieges etwas<br />

entgegensetzen. Über das Internet,<br />

per Satellit und mit nach Syrien<br />

geschmuggelten Antennen überwinden<br />

sie im Radioraum Grenzen,<br />

verbinden Exil und Heimat. Die Autorin<br />

hat über den Zeitraum eines<br />

Jahres syrisches Radio gehört und<br />

die Macher in Berlin, Istanbul und<br />

Gaziantep besucht.<br />

Julia Tieke, geboren 1974, Autorin und<br />

Regisseurin. Projektleiterin der ›Wurfsendung‹<br />

von Deutschlandradio Kultur.<br />

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So 21. Februar 18.30 Uhr<br />

Mo 22. Februar 21.30 Uhr<br />

Mi 24. Februar 21.30 Uhr<br />

Sa 27. Februar 18.05 Uhr<br />

Hörspiel _ 88'32<br />

Kriminalhörspiel _ 47'20<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />

Feature _ 54'11<br />

Ich küsse dich so ganz – aber so<br />

von weit weg und fern und kalt.<br />

Der Schweizer Maler Andreas<br />

Walser in Briefen<br />

Von Barbara Liebster<br />

Mit: Gerd Wameling, Markus Meyer,<br />

Stefan Witschi, Linda Olsansky u.a.<br />

Komposition: Christoph Baumann<br />

Produktion: DLR Berlin 2004<br />

1928 reist der 20-jährige Andreas<br />

Walser aus dem schweizerischen<br />

Chur nach Paris. Er befreundet sich<br />

mit Cocteau, lernt Picasso kennen,<br />

hat in Ernst Ludwig Kirchner einen<br />

väterlichen Freund. 1929 verkauft<br />

er seine ersten Bilder. »Aber ich<br />

weiss, dass der Ölgeruch und die<br />

ewige geistige Anstrengung mir<br />

schadet«, schreibt der exzessiv arbeitende<br />

junge Mann seiner platonischen<br />

Liebe Bärby Hunger. Er lebt<br />

seine Homosexualität, wird drogensüchtig.<br />

»Ich bin einer von jenen,<br />

denen das Leben früher oder später<br />

zur Unmöglichkeit werden muss.«<br />

Barbara Liebster, geboren 1958 in Brno/<br />

Brünn, Regisseurin und Dozentin in<br />

Zürich.<br />

Ganz die Deine<br />

Von Claudia Piñeiro<br />

Bearbeitung und Regie: Irene Schuck<br />

Mit: Astrid Meyerfeldt, Axel Milberg,<br />

Laura Maire, Simon Boer,<br />

Katharina Burowa u.v.a.<br />

Produktion: DKultur 2009<br />

Ines ist nicht überrascht, als sie in<br />

der Aktentasche ihres Mannes Ernesto<br />

ein Zettelchen findet: »Ganz<br />

die Deine«. Ab sofort untersteht<br />

Ernesto ihrer ständigen Kontrolle.<br />

An einem Winterabend verfolgt sie<br />

ihn, wird stille Beobachterin eines<br />

heftigen Streits zwischen ihm und<br />

seiner Geliebten. Die Frau stürzt<br />

unglücklich, Ernesto versenkt die<br />

Leiche im See. Ines hilft ihm, alle<br />

Spuren zu verwischen. Sie verschafft<br />

ihrem Mann ein Alibi und<br />

glaubt, ihre Ehe sei gerettet.<br />

Claudia Piñeiro, 1960 in Buenos Aires<br />

geboren, wo sie auch heute noch lebt.<br />

Schreibt Theaterstücke und Kinderbücher.<br />

Eugénie Grandet (1/3)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Bearbeitung: Helmut Peschina<br />

Regie: Marguerite Gateau<br />

Mit: Matthias Habich, Lisa Hrdina,<br />

Verena von Behr, Erika Skrotzki u.a.<br />

Komposition: Christian Zanesi<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Im Leben des Winzers Grandet gibt<br />

es nur zwei Dinge, die ihm etwas<br />

bedeuten: sein Reichtum und seine<br />

Tochter Eugénie. Als Alleinerbin ist<br />

diese bald Ziel von Heiratsavancen<br />

und Schmeicheleien. Auch daraus<br />

weiß der Vater noch Gewinn für<br />

sich zu ziehen. Eugénie selbst wehrt<br />

sich kaum gegen das Korsett aus<br />

Geiz und Vorschriften. Am Abend<br />

ihres 23. Geburtstags kommt unerwarteter<br />

Besuch aus Paris: Charles,<br />

Grandets Neffe und Eugénies<br />

Cousin. Er wird für einige Zeit bei<br />

der Familie wohnen.<br />

Honoré de Balzac, 1799 in Tours<br />

geboren, schrieb ›Eugénie Grandet‹ als<br />

Teil seiner ›Menschlichen Komödie‹.<br />

Zweiter Teil am 2. März 21.30 Uhr<br />

Jenseits der Trivialisierung des<br />

Tötens Über Krieg, Geschichte<br />

und Trauma<br />

Von Heike Brunkhorst und<br />

Roman Herzog<br />

Regie: Felicitas Ott<br />

Produktion: SWR 2015<br />

Was macht extreme Gewalt mit Menschen,<br />

die ihr ausgesetzt sind? Janine<br />

di Giovanni berichtet seit über 20<br />

Jahren von immer brutaleren Kriegen.<br />

Erst im gewöhnlichen Alltagsleben<br />

ist sie zusammengebrochen.<br />

Ein israelischer Scharfschütze hat<br />

an gezielten Tötungen mitgewirkt<br />

und sein Schweigen gebrochen. Die<br />

Psychoanalytiker Françoise Davoine<br />

und Jean-Max Gaudillière verfolgen<br />

seit 40 Jahren die Weitergabe von<br />

Traumata über Generationen hinweg.<br />

Ihr Fazit: Gewalt ist das Fundament<br />

unserer Kultur.<br />

Heike Brunkhorst, Autorin und<br />

Regisseurin.<br />

Roman Herzog, Hörfunkautor für<br />

die ARD.<br />

Mo 22. Februar 0.05 Uhr<br />

Mi 24. Februar 0.05 Uhr<br />

Fr 26. Februar 0.05 Uhr<br />

So 28. Februar 18.30 Uhr<br />

Freispiel _ ca. 59'<br />

Feature _ 54'30<br />

Klangkunst _ 27'19<br />

Hörspiel _ 88'25<br />

Horn durch Brust<br />

Kriminalhörspiel von Christian Hussel<br />

Regie: Wolfgang Rindfleisch<br />

Komposition: Frank Merfort<br />

Mit: Steffen Shorty Scheumann, Martin<br />

Seifert, Inka Löwendorf, Jörg Schüttauf,<br />

Catherine Stoyan, Anne Lebinsky u.a.<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Kripo-Azubi Zweier lernt fliegen.<br />

Im Leichtflugzeug erreicht ihn die<br />

Nachricht, dass der Wirt vom ›Goldenen<br />

Hecht‹ ermordet wurde. Mit<br />

seinem Fluglehrer landet er vor dem<br />

Lokal. Michael Brückner, 46, kam<br />

durch einen Genickbruch zu Tode.<br />

Post mortem wurde ihm der Stoßzahn<br />

einer Breitmaulkuh durch die<br />

Brust geschlagen. Seit Längerem<br />

werden in Europa präparierte Nashörner<br />

gestohlen und für viel Geld<br />

verkauft. Europol hat bereits die<br />

SOKO ›Rhinozeros‹ gebildet.<br />

Christian Hussel, 1957 in Leipzig geboren,<br />

studierte u.a. Theaterwissenschaft,<br />

schreibt für Theater und Rundfunk.<br />

Wiederholung vom 8. Februar 21.30 Uhr<br />

Kurzstrecke 46<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />

länger als 20 Minuten: Wir stellen<br />

innovative, zeitgemäße, radiophone<br />

Autorenproduktionen vor.<br />

Sekundenschlaf<br />

Von Leo Hofmann<br />

Tonspuren<br />

Von Verena Rebekka Katz<br />

Krach ist Macht<br />

Von Markus Thomas<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung vom 25. Januar 0.05 Uhr<br />

It all depends on the sun<br />

Von Silvia Ploner und Nicolas Perret<br />

Produktion: Australien Broadcasting<br />

Company 2015<br />

Am Himmel entfachen Polarlichter<br />

farbenprächtige Naturschauspiele.<br />

Seit der Antike gibt es aber auch<br />

Berichte von einem einzigartigen<br />

Klang, der das Phänomen begleitet.<br />

Wissenschaftlich lässt sich<br />

das nicht bestätigen. Polarlichter<br />

werden zwar von Infraschallwellen<br />

begleitet, die jedoch weit außerhalb<br />

des menschlichen Hörbereichs liegen.<br />

Silvia Ploner und Nicolas Perret<br />

sind gen Norden aufgebrochen, um<br />

die Natur dieses Klangphänomens<br />

zu erforschen. Mit Interviews,<br />

Klangsynthese, Feld- und Infraschallaufnahmen<br />

versuchen sie<br />

dem Naturschauspiel auf die Spur<br />

zu kommen.<br />

Silvia Ploner, geboren 1982 in Innichen,<br />

Italien, und Nicolas Perret, geboren 1978<br />

in Nizza, Frankreich, arbeiten seit 2011<br />

zusammen.<br />

Das Buch von Blanche und Marie<br />

Nach dem gleichnamigen Roman<br />

von Per Olov Enquist<br />

Übersetzung: Wolfgang Butt<br />

Bearbeitung, Regie: Andrea Getto<br />

Mit: Wolf-Dietrich Sprenger, Angela<br />

Winkler, Corinna Kirchhoff u.a.<br />

Komposition: Sabine Worthmann<br />

Produktion: DKultur 2006<br />

Blanche Wittman, Hysteriepatientin<br />

des bekannten Neurologen<br />

Char cot, und Marie Curie, Nobelpreisträgerin<br />

für Physik und bald<br />

auch für Chemie, arbeiten gemeinsam<br />

im Labor. Blanche assistiert<br />

Marie bei der Isolierung von Radium.<br />

Ein Stoff, der so todbringend<br />

ist wie sonst nur die Liebe, über die<br />

Blanche ein Buch schreibt – mit der<br />

einen, ihr noch verbliebenen Hand.<br />

Denn Blanches Extremitäten waren<br />

verstrahlt und wurden amputiert.<br />

Per Olov Enquist, geboren 1934 in<br />

Hjoggböle, Nordschweden, zählt zu den<br />

bedeutendsten schwedischen Autoren.<br />

» Die anständigsten Mädchen können Fehltritte begehen, ihre Ich-weiß-nicht-was hergeben,<br />

das kommt bei Adeligen ebenso vor wie bei Bürgersleuten. Aber Gold hergeben … !<br />

Felix Grandet zu seiner Tochter in dem Hörspiel-Mehrteiler ›Eugénie Grandet‹<br />

13


29. Februar 2016<br />

Mo 29. Februar 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 47<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Ungewöhnlich und nicht länger als<br />

20 Minuten: Wir stellen regelmäßig<br />

innovative, zeitgemäße, radiophone<br />

Hörstücke vor. In der der ›Kurzstrecke<br />

47‹ präsentieren wir unter<br />

anderem:<br />

La mue sauvage<br />

Von Marie Guérin<br />

Marie Tarnowska – eine Szene<br />

Von Johanna Olausson und Olivia Pils<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung am 4. März 0.05 Uhr<br />

Mo 29. Februar 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 54'30<br />

Dixie Chicken<br />

Von Frank Ronan<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Norbert Schaeffer<br />

Mit: Ulrich Wildgruber, Gerd Andresen,<br />

Kornelia Boje, Katharina Matz u.v.a.<br />

Produktion: SWR/NDR 1998<br />

Ein Lancia Spider rast auf die Klippen<br />

von Black Rock zu und stürzt<br />

200 Meter in die Tiefe, während aus<br />

dem Autoradio Little Feats ›Dixie<br />

Chicken‹ dröhnt. Der Fahrer ist Rory<br />

Dixon, ein egomaner Architekt, vor<br />

dessen Sexbesessenheit niemand<br />

sicher war. Unfall, Selbstmord oder<br />

Mord? Die Ermittlungen der Polizei<br />

schleppen sich dahin, was auch im<br />

Interesse von Andy McGrath zu sein<br />

scheint, einem Regierungsbeamten<br />

und Freund Rorys.<br />

Frank Ronan, geboren 1963 in Irland.<br />

›Dixie Chicken‹ kam 1994 heraus.<br />

Ulrich Wildgruber in ›Dixie Chicken‹<br />

©picture-alliance/dpa<br />

14


DEUTSCHLANDRADIO<br />

KULTUR<br />

MÄRZ 2016<br />

MEHR -<br />

TEILER<br />

›Eugénie<br />

Grandet‹<br />

MEHR -<br />

TEILER<br />

›Die Pforten des<br />

Paradieses‹<br />

Ursendung:<br />

Mittwoch<br />

0.05 Uhr<br />

Feature<br />

2. März<br />

Die Feature-Antenne ...<br />

... für die noch zu entdeckende<br />

Gegenwart. Mit einer<br />

kurzfristig eingesetzten<br />

Sendung, die auf das Hier<br />

und Jetzt reagiert.<br />

Infos: deutschlandradiokultur.de<br />

9. März<br />

Souteigai – Jenseits der<br />

Vor stellung<br />

Von Malte Jaspersen<br />

Nach der Katastrophe in<br />

Fukushima sprach der Autor<br />

mit Menschen, die Unvorstellbares<br />

gesehen haben.<br />

DKultur/BR 2012<br />

16. März<br />

Pfarrer<br />

Von Kolbe/Wright<br />

Zwei atheistische Autoren<br />

bekommen Zugang zu<br />

einem Predigerseminar.<br />

DKultur 2014<br />

23. März<br />

Bodies Under Attack<br />

Von Elodie Pascal<br />

Ein junges Mädchen, von Neugier<br />

getrieben, begibt sich auf<br />

eine Abenteuerreise durch<br />

Tattoo- und Piercingstudios.<br />

NDR/RBB 2014<br />

30. März<br />

Mimìs Muff<br />

Von Jens Schellhass<br />

Über Monate begleiten wir den<br />

Regisseur Benedikt von Peter<br />

bei der Entstehung der Oper<br />

›La Bohème‹ in Bremen.<br />

DKultur/RB 2014<br />

Mittwoch<br />

21.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

2. März<br />

Eugénie Grandet 2/3<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Die Liebe und der Geiz –<br />

eine tödliche Mischung<br />

DKultur 2015<br />

9. März<br />

Eugénie Grandet 3/3<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Der Stolz einer Frau aus<br />

der Provinz<br />

DKultur 2015<br />

16. März<br />

Elsa Roth. Ein Bericht.<br />

Von Adolf Schröder<br />

Elsa Roth geht auf den<br />

Friedhof, um das fremde<br />

Grab zu pflegen.<br />

DLR Berlin 2003<br />

23. März<br />

Ickelsamers Alphabet<br />

Von Liquid Penguin Ensemble<br />

Vor bald 500 Jahren<br />

erschien die erste ›Teütsche<br />

Grammatica‹ von Valentinus<br />

Ickelsamer.<br />

Liquid Penguin Ensemble<br />

für SR/DKultur 2014<br />

30. März<br />

Wunschsendung<br />

Von Elisabeth Burchhardt<br />

Zauberstab, Wunderkerzen,<br />

Federboa: Elisabeth B. als<br />

Glücksfee<br />

NDR 2014<br />

Freitag<br />

0.05 Uhr<br />

Klangkunst<br />

4. März<br />

Kurzstrecke 47<br />

Kurz und ungewöhnlich:<br />

Autorenproduktionen aus<br />

Feature, Hörspiel und<br />

Klangkunst<br />

Autoren/DKultur 2015<br />

11. März<br />

New Geographies<br />

in Sound Art<br />

Eine Diskussion über die Folgen<br />

der globalen Vernetzung<br />

von Klangkünstlern<br />

DKultur/DAAD/<br />

CTM Festival 2016<br />

18. März<br />

All Hail Mother Internet<br />

Von Deena Abdelwahed<br />

Ein Loblied auf die Freiheit<br />

im Internet aus der Sicht<br />

einer tunesischen Musikerin.<br />

DKultur/CTM Festival u.a.<br />

2016<br />

25. März<br />

GAD Technologies<br />

Von Marija Bozinovska Jones/<br />

J. G. Biberkopf<br />

Unstetigkeit und Angst als typische<br />

Symptome im Zeitalter des extremen<br />

Technokapitalismus<br />

DKultur/CTM Festival 2016<br />

Samstag<br />

18.05 Uhr<br />

Feature<br />

5. März<br />

Kinder von Sodom und<br />

Gomorrha<br />

Von Jens Jarisch<br />

Kinder verbrennen in Ghana<br />

Elektroschrott, um an das<br />

Kupfer zu kommen. Ihr<br />

Traum heißt Europa.<br />

RBB/SWR u.a. 2009<br />

12. März<br />

19. März<br />

Wenn Kinder nur noch<br />

weg wollen Von Erika Harzer<br />

Tausende Kinder und<br />

Jugendliche durchqueren<br />

Mexiko – allein. Eine<br />

mörderische Route. Ihr Ziel:<br />

die USA.<br />

BR/DLF/WDR 2015<br />

NDR 2011<br />

Geliehene Wörter<br />

Von Maage/Peter<br />

Feature über verliehene<br />

und geliehene Bücher.<br />

Über Freund schafts- und<br />

Liebesgeschichten.<br />

26. März<br />

Nicht ohne meinen Hund<br />

Von Lisbeth Jessen<br />

Immer mehr Tiere in<br />

New York werden als<br />

›emotional support animal‹<br />

(ESA) registriert.<br />

WDR/DKultur 2016<br />

Sonntag<br />

18.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

6. März<br />

Unser halbes Leben<br />

Von John Mighton<br />

Clara und Patrick sind über<br />

80 Jahre alt, als sie sich im<br />

Pflegeheim begegnen. Das<br />

ist nicht zu spät für eine alte<br />

Liebe.<br />

DKultur 2008<br />

13. März<br />

Die Existenz der Haut<br />

Von wittmann/zeitblom<br />

Der Gefangene Robert<br />

Antelme wird zum KZ<br />

Dachau transportiert. Seine<br />

Frau Marguerite Duras<br />

befindet sich in Paris im<br />

Widerstand. DKultur 2014<br />

20. März<br />

Langholzfeld<br />

Von Andreas Jungwirth<br />

Der Heimatort hat sich<br />

verändert. Türken und<br />

Mazedonier sind die neuen<br />

Nachbarn. Ein Besuch bei<br />

den Eltern.<br />

DKultur/ORF 2016<br />

27. März<br />

Die Pforten des Paradieses<br />

(2/3)Von Jerzy Andrzejewski<br />

Jakob, den Anführer des<br />

Kinderkreuzzugs, treibt die<br />

Idee, dass die Unschuld<br />

der Kinder stärker sei als<br />

Waffengewalt.<br />

RIAS Berlin 1980<br />

25. März 18.30 Uhr<br />

Sondertermin Karfreitag<br />

Die Pforten des Paradieses<br />

(1/3) Von Jerzy Andrzejewski<br />

Im Jahr 1212 machen sich<br />

Tausende Kinder und<br />

Jugendliche auf den Weg<br />

nach Jerusalem.<br />

RIAS Berlin 1980 erlin 1980<br />

Montag<br />

0.05 Uhr<br />

Freispiel<br />

7. März<br />

Das Himbeerreich<br />

Von Andreas Veiel<br />

Ein Hörspiel auf der Basis<br />

von Interviews mit ehemaligen<br />

und amtierenden<br />

Bankern.<br />

RBB/HR 2014<br />

14. März<br />

Rettet das Geld<br />

Hörspiel von Inga Helfrich<br />

Das Hörspiel über den ersten<br />

Banküberfall mit Geiselnahme<br />

in der BRD basiert auf<br />

dokumentarischem Material.<br />

BR 2015<br />

21. März<br />

Furt Dokola – In einem fort<br />

Hörspiel von Šedá/Simmen<br />

Die Künstlerin Kateřina Šedá<br />

klettert über Zäune und<br />

spielt Grenzverletzungen<br />

durch.<br />

DKultur/WDR 2009<br />

28. März<br />

Ostermontag<br />

Kurzstrecke 48<br />

Kurz, ungewöhnlich:<br />

Autorenproduktionen aus<br />

Feature, Hörspiel und<br />

Klangkunst.<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

Deena Abdelwahed:<br />

›All Hail Mother Internet‹<br />

18. März<br />

© Olivier Rose<br />

Montag<br />

21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

7. März<br />

Menschlos<br />

Von Dirk Josczok<br />

Kreuzberger Nächte sind<br />

hell: Freudls BMW geht in<br />

Flammen auf – mit einer<br />

Toten im Kofferraum.<br />

14. März<br />

Jil und Khaled<br />

Von Joy Markert<br />

Überfall auf ein Restaurant.<br />

Schutzgelderpressung, Drogenkrieg<br />

oder Geschwisterkonflikt?<br />

21. März<br />

Schnee von gestern<br />

Berlin in den 1920ern: Pfandleiher<br />

Schöller wurde getötet.<br />

Wir sind doch keine Räuberbande<br />

Berlin 1929: Gustav<br />

kehrt aus dem Knast zurück.<br />

28. März<br />

Ostermontag<br />

kein Krimi<br />

DKultur 2014<br />

DKultur 2015<br />

FHB 1990 und SFB 1990<br />

15


2.–13. März 2016<br />

Mi 2. März 0.05 Uhr<br />

Feature<br />

Die Feature-Antenne …<br />

… für die noch zu entdeckende<br />

Gegenwart.<br />

Mit einer kurzfristig eingesetzten<br />

Sendung, die auf das Hier und Jetzt<br />

reagiert.<br />

Mehr dazu zeitnah unter:<br />

deutschlandradiokultur.de<br />

Mi 2. März 21.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />

Eugénie Grandet (2/3)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Bearbeitung: Helmut Peschina<br />

Regie: Marguerite Gateau<br />

Mit: Erika Skrotzki, Laurenz Laufenberg,<br />

Markus Meyer, Maren Kroymann u.a.<br />

Komposition: Christian Zanesi<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Von der Begegnung mit ihrem<br />

Cousin Charles ist Eugénie wie erweckt:<br />

»Ihr kamen innerhalb einer<br />

Viertelstunde mehr Gedanken in<br />

den Sinn als in all den Jahren, die<br />

sie auf der Welt war.« Dabei scheint<br />

der Pariser Galan wie aus einer anderen<br />

Zeit gefallen zu sein. Balzac<br />

konfrontiert die ländliche Einfalt<br />

der Grandets mit dem modernen<br />

Habitus der Großstadt.<br />

Der Autor Helmut Peschina, geboren<br />

1943 in Klosterneuburg, hat vielfach<br />

Texte für den Hörfunk adaptiert und<br />

gewann zweimal den ORF-Hörspielpreis.<br />

Dritter Teil am 9. März 21.30 Uhr<br />

Fr 4. März 0.05 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 47<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Ungewöhnlich und nicht länger als<br />

20 Minuten: Wir stellen regelmäßig<br />

innovative, zeitgemäße, radiophone<br />

Hörstücke vor. In der der ›Kurzstrecke<br />

47‹ präsentieren wir unter<br />

anderem:<br />

La mue sauvage<br />

Von Marie Guérin<br />

Marie Tarnowska – eine Szene<br />

Von Johanna Olausson und Olivia Pils<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung vom 29. Februar 0.05 Uhr<br />

Sa 5. März 18.05 Uhr<br />

Feature _ 53'28<br />

Kinder von Sodom und Gomorrha<br />

Warum afrikanische Jugendliche<br />

nach Europa flüchten<br />

Von Jens Jarisch<br />

Produktion:<br />

RBB/SWR/NDR/WDR/NRK 2009<br />

Ein Mädchen, das eigentlich in die<br />

Schule gehen sollte, verkauft von<br />

morgens bis abends Trinkwasser.<br />

Um sie herum zerschlagen Jungen,<br />

von denen der kleinste sechs Jahre<br />

alt ist, gebrauchte Computermonitore<br />

und andere Elektrogeräte mit<br />

bloßen Händen. Dann zünden sie<br />

die Schrotthaufen an. Wenn alle<br />

Kunststoffe verbrannt sind, bleibt<br />

Kupfer übrig. Sodom und Gomorrha<br />

ist ein Armutsviertel in Accra, der<br />

Hauptstadt von Ghana. Tausende<br />

Kinder kommen hierher. Ihr Traum<br />

heißt Europa. Für die meisten geht<br />

er nicht in Erfüllung. Der Autor<br />

spricht mit ihnen und geht der Herkunft<br />

des Elektroschrotts nach.<br />

Jens Jarisch, 1969 geboren, aufgewachsen<br />

in Berlin, Teheran und Lima. Feature-<br />

Autor und Produzent. Redakteur beim RBB.<br />

Elektroschrott in Ghana:<br />

›Kinder von Sodom und Gomorrha‹<br />

So 6. März 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 76'59<br />

Unser halbes Leben<br />

Nach dem Theaterstück ›Half life‹<br />

von John Mighton<br />

Übersetzung: Ute Scharfenberg<br />

Bearbeitung und Regie: Judith Lorentz<br />

Mit: Rosemarie Fendel, Otto Sander,<br />

Christine Oesterlein u.v.a.<br />

Produktion: DKultur 2008<br />

Clara und Patrick sind über 80 Jahre<br />

alt, als sie sich im Pflegeheim<br />

begegnen. Das ist nicht zu spät für<br />

eine alte Liebe. Haben sie sich in<br />

ihrer Jugend wirklich schon einmal<br />

kennengelernt? Patrick sei ein notorischer<br />

Trinker, der lauter Geschichten<br />

fantasiere, sagt seine Tochter<br />

Anna. Und Clara wurde wegen ihrer<br />

Vergesslichkeit längst entmündigt.<br />

Deshalb macht sich Sohn David in<br />

bester Absicht vormundschaftliche<br />

Sorgen. Ein tragikomisches Stück<br />

über das Altern, das Vergessen und<br />

das Erinnern.<br />

John Mighton, geboren 1957 in Hamilton,<br />

Kanada, promovierter Mathematiker.<br />

Schreibt auch Theaterstücke.<br />

©mauritius images/Alamy<br />

Mo 7. März 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 54'30<br />

Das Himbeerreich<br />

Hörspiel von Andres Veiel<br />

Regie: Ulrich Lampen<br />

Mit: Martina Gedeck, Christian Redl,<br />

Hans-Peter Hallwachs, Wolfgang<br />

Condrus u.v.a.<br />

Produktion: RBB/HR 2014<br />

Die Sonderetage einer großen deutschen<br />

Bank – das Himbeerreich.<br />

Hier haben ehemalige Vorstandsmitglieder<br />

ihre Büros, denn ihr<br />

Wissen um Interna ist für die Bank<br />

zu kostbar, als dass man sie gehen<br />

lassen könnte. Sie berichten vom<br />

Kick beim Investmentbanking, von<br />

großen internationalen Deals, von<br />

den Verstrickungen von Finanzwelt<br />

und Politik. Sie kennen die faulen<br />

Geschäftspraktiken und die Gier<br />

ihrer Branche. Sie haben die Krise<br />

kommen sehen. Was hätten sie tun<br />

können?<br />

Andres Veiel, geboren 1959, Autor,<br />

Film- und Theaterregisseur.<br />

Mo 7. März 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 56'30<br />

Menschlos<br />

Von Dirk Josczok<br />

Regie: Beatrix Ackers<br />

Mit: Claudia Eisinger, Guntbert Warns,<br />

Herbert Sand, Janusz Koczai u.v.a.<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Berlin-Kreuzberg: Der BMW des<br />

Münchener Immobilienmaklers<br />

Ignaz Freudl geht in Flammen<br />

auf. War es ein Anschlag autonomer<br />

Chaoten? Im Kofferraum des<br />

Autos findet man eine tote Frau.<br />

Kommissar Magnus und sein Team<br />

nehmen die Ermittlungen auf.<br />

Freudl baut in Kreuzberg Luxus-Eigentumswohnungen.<br />

Nach dem<br />

Auftauchen eines Bekenner-Videos<br />

gehen die Kommissare von einem<br />

politischen Hintergrund aus. Aber<br />

wer ist die Tote? In einer Musterwohnung<br />

haben Unbekannte eine<br />

Parole gesprayt: »Currywurst statt<br />

Weißwurst«.<br />

Dirk Josczok, geboren 1960 in Düsseldorf,<br />

lebt in Berlin. Schreibt Drehbücher<br />

und Hörspiele.<br />

16


Mi 9. März 0.05 Uhr<br />

Fr 11. März 0.05 Uhr<br />

Sa 12. März 18.05 Uhr<br />

So 13. März 18.30 Uhr<br />

Feature _ 53'17<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Feature _ 53'02<br />

Hörspiel _ 50'20<br />

Souteigai – Jenseits der<br />

Vorstellung Japan und die<br />

Dreifachkatastrophe<br />

Von Malte Jaspersen<br />

Produktion: DKultur/BR 2012<br />

Malte Jaspersen lebt seit über 20<br />

Jahren in Kyoto. Wie hat die Katastrophe<br />

im März 2011 das Leben seiner<br />

Familie und seiner Bekannten<br />

beeinflusst? Nach der Dreifachkatastrophe<br />

von Erdbeben, Tsunami<br />

und Kernschmelze reiste er durchs<br />

Land. Er sprach mit Helfern, die<br />

Unvorstellbares gesehen haben, mit<br />

Eltern aus Fukushima, die versuchen,<br />

ihre Kinder vor Radioaktivität<br />

zu schützen, mit Anti-AKW-Aktivisten,<br />

Priestern und Wiederaufbauspezialisten.<br />

Seit der Katastrophe<br />

gehört zu seinem Haushalt ein<br />

Geigerzähler.<br />

Prix Italia 2012<br />

Malte Jaspersen, geboren 1955 in Köln,<br />

zwei juristische Staatsexamen, lebt seit<br />

1989 in Kyoto.<br />

Sound Art Global<br />

Produktion:<br />

DKultur/DAAD/CTM Festival 2016<br />

Klänge sind beweglich. In Windeseile<br />

finden sie von der Schallquelle<br />

zum Ohr. Diese Reichweite hat das<br />

Internet in den letzten Jahren vervielfacht<br />

und damit auch den Wirkungskreis<br />

von Klangkünstlern.<br />

Ihre Arbeiten lassen sich meist<br />

leichter transportieren als bildende<br />

Kunst, sie brauchen keine Übersetzung<br />

wie die Literatur. Diese Entwicklung<br />

birgt Chancen, wirft aber<br />

auch Fragen auf: Welche kulturellen<br />

Unterschiede kommen zum<br />

Tragen? Wie begegnet man der Faszination<br />

des Exotischen? Verflüssigt<br />

sich die Kunst im Gewimmel<br />

der Praktiken und Projekte? Solche<br />

Themen waren Gegenstand einer<br />

Expertenrunde, die am 31. Januar<br />

im Rahmen des CTM Festivals Berlin<br />

stattfand. Wir senden die prägnantesten<br />

Beiträge.<br />

Wenn Kinder nur noch weg wollen<br />

Der mittelamerikanische Exodus<br />

Von Erika Harzer<br />

Regie: Ron Schickler<br />

Produktion: BR/DLF/WDR 2015<br />

Sie kommen aus Guatemala, El<br />

Salvador und Honduras. Sie sind<br />

Kinder oder Jugendliche und<br />

durchqueren Mexiko. Eine mörderische<br />

Route, bei der sie viel Glück<br />

brauchen, um nicht in die Hände<br />

von Drogenkartellen, Entführern,<br />

Menschenhändlern oder der Migrationspolizei<br />

zu fallen. Zu Hunderten<br />

sitzen sie dicht gedrängt auf<br />

Dächern von Güterzügen und hoffen<br />

ihr Ziel zu erreichen: die USA.<br />

Doch Präsident Obama erwägt angesichts<br />

des Ansturms Minderjähriger<br />

eine Gesetzesänderung, um<br />

diese Kinder schneller abschieben<br />

zu können. Die Geschichte einer<br />

humanitären Katastrophe.<br />

Erika Harzer, geboren 1953, Autorin<br />

und Regisseurin. Längere Auslandsaufenthalte<br />

in Nicaragua und Honduras.<br />

Die Existenz der Haut Collage mit<br />

Texten von Marguerite Duras und<br />

Robert Antelme<br />

Von wittmann/zeitblom<br />

Mit: Sibylle Canonica, Alice Dwyer,<br />

Tristan Pütter, Konstantin Bühler<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Während Hitlers totaler Krieg in<br />

die Endphase geht, werden Tausende<br />

Häftlinge vom KZ Buchenwald<br />

zum KZ Dachau transportiert. Der<br />

politische Gefangene Robert Antelme<br />

ist in einem der Waggons. Seine<br />

Frau, die Schriftstellerin Marguerite<br />

Duras, befindet sich in Paris im<br />

Widerstand. In ihren Protokollen<br />

zeigt Duras schonungslos, wie der<br />

Krieg ihr eigenes und das Leben<br />

ihrer Nächsten vergiftet und zerstört.<br />

Das Stück collagiert Zitate aus<br />

›Hefte aus Kriegszeiten‹ und ›Der<br />

Schmerz‹ von Marguerite Duras sowie<br />

›Das Menschengeschlecht‹ von<br />

Robert Antelme.<br />

zeitblom, geboren 1962 in Rosenheim,<br />

Komponist, Bassist, Performer, Produzent.<br />

Christian Wittmann, geboren 1967 in<br />

München, Schauspieler und Regisseur.<br />

Mi 9. März 21.30 Uhr<br />

Max von Pufendorf in:<br />

›Eugénie Grandet‹<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 58'30<br />

Eugénie Grandet (3/3)<br />

Von Honoré de Balzac<br />

Bearbeitung: Helmut Peschina<br />

Regie: Marguerite Gateau<br />

Mit: Peter Matic, Max von Pufendorf,<br />

Sabine Falkenberg, Lisa Hrdina u.a.<br />

Komposition: Christian Zanesi<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

»Molière schuf den Geizhals, ich<br />

aber schuf den Geiz« – befand Honoré<br />

de Balzac über seinen 1834 erschienenen<br />

Roman ›Eugénie Grandet‹.<br />

Und so wird der Geiz bei ihm<br />

zum Symptom einer materiell verblendeten<br />

Gesellschaft, in der sich<br />

die junge Eugénie wie ein Fremdkörper<br />

bewegt.<br />

Balzac schreibt über ein Frankreich<br />

der Restauration, zerrissen<br />

zwischen Rückschritt und Modernisierung,<br />

Peripherie und Zen trum.<br />

Eine Welt der Verderbtheit, die alle<br />

zu überrennen scheint, die nicht<br />

dem Egoismus frönen.<br />

» Vater, ich liebe Sie<br />

und achte Sie. Sie haben<br />

mir oft genug gesagt,<br />

dass ich mündig bin.<br />

Ich habe mit meinem<br />

Geld getan, was mir<br />

beliebte, und seien Sie<br />

versichert, das es gut<br />

angelegt ist.<br />

Eugénie Grandet im gleichnamigen<br />

Hörspiel-Mehrteiler<br />

Christian Zanesi, 1952 in Lourdes<br />

geboren, lebt und arbeitet als Musiker<br />

in Paris.<br />

© Deutschlandradio/Philip Glaser<br />

17


14.–27. März 2016<br />

Mo 14. März 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 53'16<br />

Rettet das Geld<br />

Hörspiel von Inga Helfrich<br />

Produktion: BR 2015<br />

Zwei Bankräuber. 18 Geiseln. Lösegeldforderung<br />

2 Millionen DM. Live-<br />

Übertragung, Blitzlichtgewitter. 5000<br />

Zu schauer. Beim Sturmangriff der<br />

Polizei sterben eine Geisel und ein<br />

Geiselnehmer. Keine groteske Kriminalkomödie,<br />

sondern grausame<br />

Realität am 4. August 1971 in München,<br />

beim ersten Banküberfall mit<br />

Geiselnahme in der Geschichte der<br />

Bundesrepublik. Das Hörspiel basiert<br />

auf Interviews mit Beteiligten.<br />

Inga Helfrich, geboren 1966 in Riga,<br />

Regisseurin, Autorin.<br />

Mi 16. März 0.05 Uhr<br />

Feature _ 52'27<br />

Pfarrer<br />

Hörstück nach dem gleichnamigen<br />

Dokumentarfilm von Stefan Kolbe und<br />

Chris Wright<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Was passiert, wenn zwei atheistische<br />

Autoren Zugang zu einem<br />

Predigerseminar bekommen? Und<br />

das in Wittenberg, der Lutherstadt,<br />

einst Hochburg der deutschen Reformation,<br />

heute gelegen in einer<br />

der ungläubigsten Ecken Europas.<br />

Ein Jahr lang begleiten die Autoren<br />

eine Gruppe Männer und Frauen<br />

in ihrer Ausbildung zum Pfarrer.<br />

Anfangs geht es noch um das Erlernen<br />

religiösen Handwerks. Aber im<br />

Laufe der Zeit stellen sich zunehmend<br />

die grundlegenden menschlichen<br />

Fragen.<br />

Chris Wright, geboren 1972 in Radcliffe,<br />

England. Dokumentarfilmer, Schnittmeister,<br />

Redakteur und Dozent. Lebt<br />

in Berlin.<br />

Stefan Kolbe, geboren 1972 in Halle/<br />

Saale. Autor, Regisseur, Produzent und<br />

Kameramann.<br />

Fr 18. März 0.05 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />

All Hail Mother Internet<br />

Von Deena Abdelwahed<br />

Produktion: DKultur/CTM Festival/<br />

Goethe Institut 2016<br />

»Was wäre ich ohne das Internet?«<br />

Diese Frage stellte sich die tunesische<br />

DJane Deena Abdelwahed.<br />

Ihre Antwort ist eine Radioperformance<br />

mit Elementen aus Hörspiel<br />

und Clubmusik. Sie erzählt vom<br />

Aufwachsen in einer konservativen<br />

muslimischen Familie und von der<br />

befreienden Wirkung der grenzenlosen<br />

Soundwelten im Internet.<br />

›All Hail Mother Internet‹ gewann<br />

einen der beiden Produktionspreise<br />

beim Radio Lab 2016<br />

von Deutschlandradio Kultur und<br />

CTM Festival Berlin.<br />

Deena Abdelwahed, geboren 1989<br />

in Qatar, ist DJane und Sängerin.<br />

Mit 19 zog sie nach Tunis, um<br />

Innenarchitektur zu studieren.<br />

Siehe auch ›Klangkunst‹ am 25. März<br />

So 20. März 18.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 70'<br />

Langholzfeld<br />

Von Andreas Jungwirth<br />

Regie: Harald Krewer<br />

Produktion: DKultur/ORF 2016<br />

Langholzfeld, eine kleine Siedlung<br />

am Rand der österreichischen Stadt<br />

Linz, wurde in den 60er-Jahren gebaut,<br />

größtenteils von Flüchtlingen<br />

aus den ehemaligen deutschen Gebieten<br />

in Rumänien und Jugoslawien.<br />

30 Jahre nachdem der Erzähler<br />

seinen Heimatort Richtung Wien<br />

und Berlin verlassen hat, kehrt er<br />

für eine Recherche zurück. Viele<br />

Häuser stehen inzwischen leer, ihre<br />

Erbauer sind gestorben oder leben<br />

im Seniorenheim. Manche Häuser<br />

wurden verkauft, an Türken oder<br />

Mazedonier. Für sie ist Langholzfeld<br />

ihr neues Zuhause. Der Vater<br />

des Erzählers weigert sich lange, ist<br />

am Ende aber doch bereit, am Projekt<br />

des Sohnes mitzuarbeiten.<br />

Andreas Jungwirth, geboren 1967<br />

in Linz. Theater- und Hörspielautor,<br />

Erzähler und Publizist.<br />

» Plötzlich presst mein Vater die Augen zu, sein Brustkorb zieht sich zusammen,<br />

er ballt die Hände zu Fäusten. Er hat Schmerzen. Und er ist wütend.<br />

Andreas Jungwirth über seinen Vater in dem Hörspiel ›Langholzfeld‹<br />

Mo 14. März 21.30 Uhr<br />

Mi 16. März 21.30 Uhr<br />

Sa 19. März 18.05 Uhr<br />

Mo 21. März 0.05 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

(Ursendung) _ ca. 59'<br />

Jil und Khaled<br />

Von Joy Markert<br />

Regie: Alexander Schuhmacher<br />

Mit: Maren Kroymann, Uwe Müller,<br />

Michael Rotschopf u.a.<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Buchhändler Haug ist zu einer Tagung<br />

in Berlin. Hier lernt er die<br />

junge Jil kennen und verliebt sich in<br />

sie. Als beide in einem Restaurant<br />

zu Abend essen, fallen Schüsse. Jil<br />

wird verletzt. Seit Längerem schon<br />

fühlt sie sich von ihrem Halbbruder<br />

Khaled verfolgt. Ihr gemeinsamer<br />

Vater kommt aus Sansibar, Jils Mutter<br />

ist Deutsche. Der Buchhändler<br />

bittet Privatdetektivin Cher Ebinger<br />

um Hilfe. Sie entdeckt die Memoiren<br />

einer Prinzessin aus Sansibar,<br />

die sie auf die richtige Spur bringen.<br />

Joy Markert, geboren 1942 in Württemberg,<br />

lebt in Berlin. ›Jil und Khaled‹ ist der<br />

fünfte Fall für Privatdetektivin Ebinger.<br />

Hörspiel_51’50<br />

Elsa Roth. Ein Bericht.<br />

Von Adolf Schröder<br />

Regie: Johanna Elbauer<br />

Mit: Rosemarie Fendel, Levin Amatosero,<br />

Werner Rehm u.a.<br />

Produktion: DLR Berlin 2003<br />

Seit Jahren geht Elsa Roth auf den<br />

Friedhof, um das Grab zu pflegen.<br />

Und seit Jahren starrt sie auf die Fotografie,<br />

auf der ein kleines Mädchen<br />

zu sehen ist, das zwischen einer Frau<br />

und einem Mann steht. Doch sie<br />

kann sich an nichts erinnern. Nur<br />

noch daran, wie diese Frau und dieser<br />

Mann auf dem schlammigen<br />

Weg immer weiter zurückblieben,<br />

während sie selbst von einer Fremden<br />

fortgezogen wurde. Das war im<br />

Mai 1941, irgendwo zwischen Polen<br />

und Deutschland. Manchmal verwandeln<br />

sich die Namen auf dem<br />

fremden Grabstein in diejenigen<br />

ihrer Eltern.<br />

Adolf Schröder (1938 – 2008) lebte in<br />

Hamburg, verdiente seinen Lebensunterhalt<br />

mit Schreiben und Taxifahren.<br />

Feature _ 52'37<br />

Geliehene Wörter<br />

Von Büchern, die wandern<br />

Von Mareike Maage und Sebastian Peter<br />

Regie: Giuseppe Maio<br />

Komposition: Sebastian Peter<br />

Produktion: NDR 2011<br />

In jedem Bücherschrank finden<br />

sich Bücher, die ihr Besitzer sich<br />

ausgeliehen hat. Es finden sich aber<br />

auch die Lücken. Von Büchern verursacht,<br />

die man selbst verliehen<br />

hat, obwohl sie einem viel bedeuteten.<br />

Im Feature erzählen Menschen<br />

ihre Geschichten über verliehene<br />

und geliehene Bücher. Die Episoden<br />

beinhalten Freundschafts- und<br />

Liebesgeschichten und solche, die<br />

mit den geliehenen Wörtern beendet<br />

waren.<br />

Mareike Maage, geboren 1979, studierte<br />

und arbeitete an der Bauhaus Universität<br />

Weimar. Seit 2013 Feature-Redakteurin<br />

beim RBB.<br />

Sebastian Peter, geboren 1982 in Marburg,<br />

studierte an der Bauhaus Universität<br />

Weimar. Komponist, Sounddesigner und<br />

Autor.<br />

Freispiel _ 53'27<br />

Furt Dokola – In einem fort<br />

Hörspiel von Kateřina Šedá<br />

und Rolf Simmen<br />

Mit: Markus Hoffmann, Barbara<br />

Philipp, Marian Funk, Heidrun<br />

Bartholomäus<br />

Produktion: DKultur/WDR 2009<br />

Im Juni 2008 kletterte die Künstlerin<br />

Kateřina Šedá in ihrem tschechischen<br />

Heimatort Brno Líšeň<br />

über 80 Zäune und spielte mit den<br />

Grundbesitzern eine Grenzverletzung<br />

nach der anderen durch. Aus<br />

Mitschnitten dieser Aktion und<br />

Interviews entwickelten die Autoren<br />

ein Radiostück über ›das Übersetzen‹<br />

– sowohl von Grundstück<br />

zu Grundstück als auch von einer<br />

Sprache in die andere. Das Ziel:<br />

Česky snadno a rychle! Tschechisch<br />

schnell und mühelos!<br />

Kateřina Šedá, geboren 1977 in Brno,<br />

Aktionskünstlerin.<br />

Rolf Simmen, geboren 1969 in der<br />

Schweiz, Übersetzer und Radioautor.<br />

18


Mo 21. März 21.30 Uhr<br />

Mi 23. März 21.30 Uhr<br />

Fr 25. März 18.30 Uhr<br />

Karfreitag<br />

So 27. März 18.30 Uhr<br />

Ostersonntag<br />

Kriminalhörspiel<br />

Hörspiel _ 58'21<br />

Ost-West im Krimi-Doppelpack<br />

Vorgestellt von Clarisse Cossais<br />

Schnee von gestern<br />

Von Karl Godewind<br />

Regie: Joachim Staritz<br />

Mit: Heide Kipp, Gerd Grasse,<br />

Klaus Piontek u.a.<br />

Produktion: Funkhaus Berlin 1990<br />

Berlin in den 20er-Jahren: Pfandleiher<br />

Schöller wurde getötet, dicke<br />

Wintermäntel sind verschwunden.<br />

Weiß Püppi, die Kleinkriminelle,<br />

mehr?<br />

Wir sind doch keine Räuberbande<br />

Von Peter Feraru<br />

Regie: Holger Rink<br />

Mit: Günter Lamprecht,<br />

Angelica Domröse u.a.<br />

Produktion: SFB 1990<br />

Berlin 1929: Gustav hat im Knast<br />

gesessen. Nun ist er ohne Arbeit,<br />

die Familie muss ernährt werden.<br />

Er hofft auf den Verein ehemaliger<br />

Strafgefangener.<br />

Ickelsamers Alphabet Dictionarium<br />

der zierlichen Wörter<br />

Von Liquid Penguin Ensemble<br />

Mit: Katharina Bihler, Elodie Brochier,<br />

Christian Higer<br />

Produktion: Liquid Penguin Ensemble<br />

für SR/DKultur 2014<br />

Vor bald 500 Jahren erschien die<br />

erste ›Teütsche Grammatica‹ von<br />

Valentinus Ickelsamer. Darin unterweist<br />

er in der subtilen Kunst,<br />

»die Buochstaben recht nennen (…)<br />

und wie man’s mit den natürlichen<br />

Organis und Gerüst im Mund machet«.<br />

Einen Schritt weiter ging Ickelsamers<br />

Zeitgenosse, der Grammatiker<br />

Louis Meigret. Er wollte die<br />

französische Orthographie der Aussprache<br />

anpassen.<br />

›Ickelsamers Alphabet‹ gewann den<br />

Hörspielpreis der Kriegsblinden 2015<br />

und war Hörspiel des Jahres 2014.<br />

Liquid Penguin Ensemble, 1997 von<br />

Katharina Bihler und Stefan Scheib<br />

gegründet, produziert Musiktheater,<br />

Hörspiele, Installationen.<br />

Sondersendung: Hörspiel _ 86'18<br />

Die Pforten des Paradieses (1/3)<br />

Von Jerzy Andrzejewski<br />

Übersetzung: Renate Lachmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Dieter Borsche<br />

Produktion: RIAS Berlin 1980<br />

Im Jahr 1212 machen sich Tausende<br />

Kinder und Jugendliche von Frankreich<br />

aus auf den Weg nach Jerusalem.<br />

Sie wollen erreichen, was mit<br />

Waffengewalt nicht gelingt: das<br />

höchste Heiligtum der Christen<br />

aus der Hand der andersgläubigen<br />

Türken zu befreien. Ein alter Mönch<br />

begleitet den Kinderkreuzzug und<br />

nimmt den jungen Menschen die<br />

Beichte ab. Andrzejewski nutzt<br />

das weit zurückliegende Ereignis<br />

als Stoff für eine Parabel über<br />

Wünsche, Begehren, Reinheit und<br />

Schuld.<br />

Jerzy Andrzejewski (1909 – 1983),<br />

polnischer Schriftsteller und Dissident.<br />

Zweiter Teil am 27. März 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 87'04<br />

Die Pforten des Paradieses (2/3)<br />

Von Jerzy Andrzejewski<br />

Übersetzung: Renate Lachmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Dieter Borsche<br />

Produktion: RIAS Berlin 1980<br />

Ein Kinderkreuzzug zieht nach<br />

Jerusalem. Jakob, den Anführer,<br />

treibt die Idee, dass der Glaube und<br />

die Unschuld der Kinder größere<br />

Werke vollbringen können, als Waffengewalt.<br />

Ein alter Mönch wird<br />

zum Beichtvater der Gruppe um<br />

Jakob. Er stößt auf ein Geflecht aus<br />

Begehren und Eifersucht. Gerade<br />

hat Blanka gebeichtet, dass sie Jakob<br />

liebt, genau wie Maud und Alexander.<br />

Aber alle drei werden von Jakob<br />

zurückgewiesen. Deshalb schließt<br />

sich Blanka Alexander an, einem<br />

Griechen, dessen Eltern bei einem<br />

früheren Kreuzzug getötet wurden<br />

und der von Ludwig von Vendôme,<br />

Graf von Chartres und Blois, adoptiert<br />

wurde.<br />

Dritter Teil am 28. März 18.30 Uhr<br />

Mi 23. März 0.05 Uhr<br />

Fr 25. März 0.05 Uhr<br />

Karfreitag<br />

Sa 26. März 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'19<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Bodies Under Attack<br />

Von Elodie Pascal<br />

Regie: Elisabeth Putz<br />

Produktion: NDR/RBB 2014<br />

Ein junges Mädchen, von Neugier<br />

getrieben, begibt sich auf eine<br />

Abenteuerreise durch Tattoo- und<br />

Piercingstudios. Seit Urzeiten verändern<br />

Menschen ihr Äußeres<br />

durch Haare schneiden, Nägel lackieren<br />

oder Ohren durchstechen.<br />

Die einen gehen zum Schönheitschirurgen,<br />

um sich die Brüste oder<br />

Lippen vergrößern zu lassen, die<br />

anderen mögen Tätowierungen,<br />

Piercings, Implantate. Wird das<br />

Mädchen am Ende ihrer Reise, nach<br />

Gesprächen mit Ärzten, Psychologen<br />

und Body-Artists, ihren Körper<br />

modifizieren?<br />

Elodie Pascal, geboren 1982 in Orléans,<br />

studierte Philosophie in Paris und Québec.<br />

Heute lebt sie als Autorin in Paris.<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />

GAD Technologies<br />

Von Marija Bozinovska Jones und<br />

J. G. Biberkopf<br />

Produktion: DKultur/CTM Festival 2016<br />

›To gad‹ bedeutet ›sich herumtreiben/umherziehen‹.<br />

Gleichzeitig<br />

steht die Abkürzung GAD für ›General<br />

Anxiety Disorder‹, ›generalisierte<br />

Angststörung‹. Unstetigkeit<br />

und Angst sind typische Symptome<br />

der Verflüssigung im Zeitalter des<br />

extremen Technokapitalismus. Das<br />

zumindest behaupten die Künstlerin<br />

Marija Bozinovska Jones und<br />

der Komponist J. G. Biberkopf.<br />

›GAD Technologies‹ gewann einen<br />

der beiden Produktionspreise<br />

beim Radio Lab 2016 von Deutschlandradio<br />

Kultur und CTM Festival<br />

Berlin.<br />

Marija Bozinovska Jones studierte<br />

Kunst in London.<br />

Nicht ohne meinen Hund<br />

New Yorker und ihre Haustiere<br />

Von Lisbeth Jessen<br />

Produktion: WDR/DKultur 2016<br />

Jedes Jahr im Herbst werden in der<br />

St.-Johns-Kathedrale in New York<br />

Haustiere gesegnet – am Tag des<br />

Heiligen Franz von Assisi. Dieses<br />

Jahr ist auch Hund Lily mit dabei.<br />

Seine Besitzerin Janice lebt allein,<br />

Lily ist ihre einzige Gefährtin.<br />

Nach den Anschlägen des 11. September<br />

diagnostizierten die Ärzte<br />

eine Angststörung bei Janice. Dadurch<br />

konnte sie Lily als ›emotional<br />

support animal‹ (ESA) registrieren<br />

lassen. Nun kann Lily überallhin<br />

mitkommen, wo Tiere sonst nicht<br />

erwünscht sind – vom Restaurant<br />

bis ins Museum.<br />

Lisbeth Jessen, geboren 1956, studierte<br />

Journalismus und Filmdramaturgie.<br />

Zahlreiche Features für Danmarks<br />

Radio.<br />

Gediminas Žygus, alias J. G. Biberkopf,<br />

geboren 1991 in Litauen, Musiker.<br />

Siehe auch ›Klangkunst‹ am 18. März<br />

›Nicht ohne meinen Hund‹<br />

©mauritius images/lumi<br />

19


›Mimìs Muff‹: ›La Bohème‹, Theater Bremen 2014,<br />

Inszenierung: Benedikt von Peter<br />

©Jörg Landsberg<br />

28.–30. März 2016<br />

Mo 28. März 0.05 Uhr<br />

Ostermontag<br />

Mo 28. März 18.30 Uhr<br />

Ostermontag<br />

Mi 30. März 0.05 Uhr<br />

Mi 30. März 21.30 Uhr<br />

Feature _ 52'36<br />

Hörspiel _ ca. 59'30<br />

Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 48<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />

länger als 20 Minuten: Innovative,<br />

zeitgemäße, radiophone Hörstücke<br />

aus den Genres Feature, Hörspiel<br />

und Klangkunst können an uns<br />

geschickt werden. Wir stellen die<br />

interessantesten vor.<br />

Durch die Nacht mit Clara Motors<br />

Von Matthias Karow<br />

Walden<br />

Von Gomez Lopez<br />

Wo sind die bloß?<br />

Von Stella Luncke und<br />

Josef Maria Schäfers<br />

Gewinnerstück des ARD PiNball 2015<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Sondersendung: Hörspiel _ 53'30<br />

Die Pforten des Paradieses (3/3)<br />

Von Jerzy Andrzejewski<br />

Übersetzung: Renate Lachmann<br />

Regie: Hans Ulrich Minke<br />

Mit: Dieter Borsche<br />

Produktion: RIAS Berlin 1980<br />

Jakob hatte die Vision, dass nur<br />

Kraft des Glaubens und mit einem<br />

Marsch der unschuldigen Seelen<br />

das Grab Jesu aus den Händen<br />

der Türken befreit werden könne.<br />

Doch selbst die Kinder haben schon<br />

Schuld auf sich geladen. Alexander<br />

beichtet, dass er seinen Adoptivvater<br />

nicht vor dem Ertrinken gerettet<br />

hat. Was hat Jakob zu beichten,<br />

sind seine Motive glaubwürdig? Für<br />

Andrzejewsk ist der Motor, der den<br />

Einzelnen oder die Masse antreibt,<br />

die menschliche Sehnsucht. Aber<br />

was aus reinen Wünschen geboren<br />

wird, verendet in Schmach. »Vielleicht<br />

gibt es kein reines Begehren?«<br />

Jerzy Andrzejewski (1909 – 1983),<br />

polnischer Schriftsteller und Dissident.<br />

Bekannt geworden für seine realistische<br />

Prosa, die sehr früh und weitsichtig die<br />

gesellschaftspolitischen Probleme des 20.<br />

Jahrhunderts zeigt. Während des Zweiten<br />

Weltkriegs war er im Widerstand aktiv,<br />

wo er versuchte, polnische Kulturgüter zu<br />

retten. Bereits in den 50er-Jahren trat er<br />

aus der kommunistischen Partei aus und<br />

wurde zu einem führenden Systemkritiker.<br />

Mimìs Muff Die Entstehung einer<br />

Oper in vier Akten<br />

Von Jens Schellhass<br />

Regie: Rainer Clute<br />

Produktion: DKultur/RB 2014<br />

Jens Schellhass begleitet den Opernregisseur<br />

Benedikt von Peter über<br />

neun Monate und dokumentiert die<br />

Entstehung der Oper ›La Bohème‹<br />

am Bremer Theater. Wir erleben<br />

den Regisseur in der sogenannten<br />

›Stunde null‹, vor der er sich immer<br />

wieder fürchtet, die Zeit, in der er<br />

zum ersten Mal über eine Inszenierung<br />

nachdenkt. Wie er mit dem<br />

Libretto ringt. Geht es wirklich um<br />

die wahre Liebe? Hürden bauen sich<br />

auf: Die Herren sollen in Frauenkleidern<br />

Ballettunterricht nehmen.<br />

Das Theater erwartet einen Erfolg,<br />

das Publikum soll strömen, auch<br />

des Geldes wegen, und um die Politik<br />

nicht zu enttäuschen. Der Druck<br />

wächst, bis zum Premierenabend.<br />

Jens Schellhass, geboren 1963, lebt als<br />

Autor in Bremen.<br />

Wunschsendung<br />

Von Elisabeth Burchhardt<br />

Regie: Christiane Ohaus<br />

Mit: Elisabeth Burchhardt, Wolf-Dietrich<br />

Sprenger, Jan Georg Schütte u.a.<br />

Produktion: NDR 2014<br />

Es war einmal ein kleines Mädchen,<br />

das hatte nur einen sehnlichen<br />

Wunsch: Fee sein zu dürfen.<br />

Aber Feen haben langes, wallendes<br />

Haar und das Mädchen mit dem<br />

Kurzhaarschnitt sah aus wie ein<br />

Bub. Annähernd 40 Jahre später<br />

kauft sich die mittlerweile erwachsene<br />

Frau einen Zauberstab, Wunderkerzen,<br />

eine Federboa und will<br />

in einem harten Hamburger Kiez<br />

den Menschen als Fee das Glück<br />

bringen.<br />

Elisabeth Burchhardt, 1969 in Wien<br />

geboren, lebt heute in Hamburg. Hier<br />

wurde sie Autorin und Fee.<br />

20


DEUTSCHLANDRADIO<br />

KULTUR<br />

APRIL 2016<br />

FEATURE-<br />

ANTENNE<br />

die noch zu entdeckende<br />

Gegenwart<br />

INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

Ursendung:<br />

Freitag<br />

0.05 Uhr<br />

Klangkunst<br />

1. April<br />

Sleep (an attempt at trying)<br />

Von Arturas Bumšteinas<br />

Musikalische Einschlafhilfen<br />

sind der Ausgangspunkt<br />

für eine Hommage an die<br />

Schlaflosigkeit.<br />

DKultur 2011<br />

8. April<br />

The Colony<br />

Von Bernard Clarke<br />

Die wunderbare Welt der<br />

Science-Fiction-Soundtracks<br />

RTE 2014<br />

15. April<br />

Folgen Sie mir pausenlos<br />

Von Antje Vowinckel<br />

Der ehemalige Flughafen<br />

Tempelhof als Partitur<br />

für eine spontane Sprachkomposition<br />

DKultur 2012<br />

22. April<br />

Klänge<br />

Von Wassily Kandinski, Jeff<br />

Beer, Lydia Daher, Antye<br />

Greie, Frederico Sanchez u.v.a.<br />

Ein früher Vorreiter der<br />

Klangkunst aus der Sicht<br />

heutiger Musiker/-innen.<br />

BR 2015<br />

29. April<br />

Broken Landscapes<br />

Von Nicolas Bernier<br />

Zehn akustische Porträts von<br />

Klangkünstlern unserer Zeit<br />

Autorenproduktion 2011<br />

Samstag<br />

18.05 Uhr<br />

Feature<br />

2. April<br />

Wüstenblumen<br />

Von Heike Tauch<br />

Weibliche Genitalverstümmelung<br />

findet millionenfach<br />

statt. Es gibt Initiativen<br />

dagegen.<br />

SWR 2015<br />

9. April<br />

Das Uwe-Johnson-Puzzle<br />

Von Alexa Hennings<br />

Mecklenburg will Johnson<br />

neu entdecken. Aber Dichter<br />

und Land machen es sich<br />

gegenseitig nicht einfach.<br />

NDR 2015<br />

16. April<br />

Guten Tag auf Polnisch<br />

Von Lisbeth Jessen<br />

Eine New Yorkerin entdeckt<br />

ihre jüdischen und schlesischen<br />

Wurzeln. Das alte Familiengut<br />

steht zum Verkauf.<br />

DKultur/WDR 2014<br />

23. April<br />

Die Rebellion im Hauptpostamt<br />

Von Hannelore Hippe<br />

»Wir gewinnen«, rief<br />

Freiheitskämpfer Connolly<br />

im brennenden Dubliner<br />

Hauptpostamt seinen Kameraden<br />

zu. Er behielt recht.<br />

DLR Berlin 1996<br />

30. April<br />

We’re in deep shit<br />

Von Khamis/Schairer<br />

Die Autoren reisen in den<br />

Libanon und entdecken<br />

das komplizierteste Land<br />

der Welt.<br />

BR 2014<br />

Sonntag<br />

18.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

3. April<br />

Rolf Hochhuths ›Der Stellvertreter‹<br />

Von Wendt/Schiller<br />

Rolf Hochhuths Frage nach<br />

der moralischen Mitschuld<br />

der katholischen Kirche an<br />

der Ermordung der Juden<br />

empörte die Gläubigen.<br />

DKultur 2013<br />

10. April<br />

Extraordinary. Stille. Ce soir<br />

Von Kuner/Marggraf<br />

Samuel Becketts Werk in<br />

der Erinnerung von Freunden<br />

und Schauspielern.<br />

DKultur/SWR u.a. 2006<br />

17. April<br />

Die Kunst an nichts zu glauben<br />

Von Raoul Schrott<br />

Poetische Porträts: Menschen<br />

in alltäglichen Berufen fragen<br />

nach dem Gelingen des<br />

Lebens oder der Kunst des<br />

Scheiterns.<br />

DKultur 2016<br />

24. April<br />

Auch wenn wir gescheitert<br />

sind/Although We ...<br />

Von Tim Etchells<br />

In fragmentarisierten Politikerreden<br />

wird die Macht<br />

der Sprache kenntlich, ihr<br />

verführerisches, suggestives<br />

Potential. DKultur 2015<br />

Montag<br />

0.05 Uhr<br />

Freispiel<br />

4. April<br />

Making of Game<br />

Von Anna Seibt<br />

Die Autorin schaut Künstlern<br />

und Spiele-Entwicklern<br />

über die Schulter.<br />

11. April<br />

Blowback – Der Auftrag<br />

Hörspiel von Elodie Pascal<br />

Eine Geophysikerin hat<br />

ein riesiges Süßwasservorkommen<br />

entdeckt und ist<br />

seitdem verschwunden.<br />

18. April<br />

Talking Games<br />

Feature von R. Smarzoch<br />

Über Computerspiele und<br />

mit ihnen verbundene neue<br />

soziale Umgangsformen.<br />

25. April<br />

Kurzstrecke 49<br />

Ungewöhnlich und kürzer als 20 Minuten:<br />

Innovative, radiophone Autorenproduktionen<br />

aus den Genres Feature, Hörspiel und<br />

Klangkunst werden vorgestellt und diskutiert.<br />

DKultur 2014<br />

DKultur 2014<br />

NDR/WDR/HTMH 2015<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

Montag<br />

21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

4. April<br />

Der Mord in der Rue<br />

Morgue<br />

Von Edgar Allan Poe<br />

Paris 1841: C. Auguste<br />

Dupin rekonstruiert die<br />

Morde an zwei Frauen.<br />

BR 1965<br />

11. April<br />

18. April<br />

Rolltreppen ins Nichts Das Schweigen<br />

Von Hans Delbruck<br />

Von Jan Costin Wagner<br />

Mysteriöse Vorgänge auf Zwei Verbrechen an einem<br />

einer Großbaustelle: ein Ort, Täter, die sich gegenseitig<br />

belauern<br />

verschwundener Bauleiter,<br />

fehlende Pläne und Hinweise<br />

auf einen Mord<br />

DKultur 2016<br />

WDR 2008<br />

25. April<br />

Blutstein<br />

Von Johan Theorin<br />

Aberglauben, familiäre<br />

Verstrickungen und ein<br />

Mordanschlag.<br />

DKultur 2012<br />

Mittwoch<br />

0.05 Uhr<br />

Feature<br />

Mittwoch<br />

21.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

6. April<br />

Der Spezialist ist Autist<br />

Von Anja Kempe<br />

Softwarehersteller suchen<br />

fieberhaft nach Autisten<br />

mit ihren speziellen Begabungen.<br />

WDR/SWR 2014<br />

6. April<br />

Unter Wasser<br />

Von Guilbeault/Joubert<br />

Louis ist 16. Als ›Narcisse‹<br />

holt er im Netz die Wünsche<br />

der Mitschüler ein. Erfüllung<br />

garantiert.<br />

SR/DKultur 2016<br />

13. April<br />

Teslanauten<br />

Von Sanyal/Ahlborn<br />

Tesla war der High-Tech-<br />

Popstar des 20. Jahrhunderts.<br />

Eine Reise auf den Gehirnströmen<br />

des Mannes, der<br />

das Licht eingeschaltet hat<br />

SWR 2014<br />

13. April<br />

Regen<br />

Von Anne Weber<br />

Eine Apokalypse, die ganz<br />

harmlos daherkommt:<br />

Es regnet. Aus Rinnsalen<br />

werden Ströme.<br />

HR/DKultur 2016<br />

20. April<br />

The Wisdom of Jay<br />

Thunderbolt<br />

Von Kolk/Baker/Williams<br />

Auf Thunderbolts Visitenkarte<br />

steht »Party nacked«.<br />

Sonst nichts. Da runter eine<br />

Telefonnummer…<br />

Autorenproduktion 2011<br />

20. April<br />

Blumen für Otello<br />

Von Esther Dischereit<br />

Assoziative Szenenfolge auf<br />

den Spuren der NSU-Mordserie,<br />

dem Andenken der<br />

Opfer.<br />

DKultur 2014<br />

27. April<br />

Feature-Antenne<br />

… für die noch zu entdeckende Gegenwart.<br />

Mit einer kurzfristig eingesetzten Sendung,<br />

die auf das Hier und Jetzt reagiert.<br />

Info: deutschlandradiokultur.de<br />

27. April<br />

Tepegöz<br />

Von Sinan/Kuhla<br />

Frei nach einer Episode aus<br />

dem türkischen Sagenzyklus<br />

›Dede Korkut‹.<br />

SWR u.a. 2015<br />

Raoul Schrott:<br />

›Die Kunst an nichts<br />

zu glauben‹ 17. April<br />

©Brigitte Friedrich<br />

21


1.–10. April 2016<br />

Fr 1. April 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 54'30<br />

Sleep (an attempt at trying)<br />

Von Arturas Bumšteinas<br />

Produktion: DKultur 2011<br />

Arturas Bumšteinas ist ein Nachtmensch.<br />

Wie viele Künstler nutzt<br />

auch der litauische Komponist die<br />

nocturne Stimmung gern zum Arbeiten<br />

und Fabulieren. Hellwach<br />

wurde Bumšteinas, als er auf einem<br />

Flohmarkt eine Sammlung von akustischen<br />

Einschlafhilfen entdeckte.<br />

Sofort erwarb er die Tonbänder und<br />

ließ sie immer wieder an seinem<br />

Ohr vorüberziehen. Der Schlaf<br />

blieb zwar aus, dafür entfalteten die<br />

Bänder eine zutiefst hypnotische<br />

Wirkung. Angereichert mit dem<br />

Klang von Diktiergeräten, Kassettenrekordern,<br />

Bandmaschinen und<br />

Computern, orchestriert Bumšteinas<br />

ein nächtliches Schattenspiel der<br />

Klänge.<br />

So 3. April 18.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 73'37<br />

Rolf Hochhuths ›Der Stellvertreter‹<br />

Hörcollage mit Auszügen aus der<br />

Hörspielinszenierung des ›christlichen<br />

Trauerspiels‹ von Erwin<br />

Piscator (HR 1963)<br />

Von Marianne Wendt und<br />

Christian Schiller<br />

Regie: Marianne Wendt<br />

Produktion: DKultur 2013<br />

Vor mehr als 50 Jahren stellte Rolf<br />

Hochhuth Fragen, die das Nachkriegsdeutschland<br />

erschütterten:<br />

Warum schwieg Papst Pius XII. zu<br />

den Judendeportationen? Darf der<br />

Stellvertreter Gottes nur seinem<br />

politischen Kalkül folgen? Die Theateruraufführung<br />

am 20. Februar<br />

1963 führte zum größten Theaterskandal<br />

der BRD, und die bloße<br />

Ankündigung der Radiofassung<br />

provozierte eine Bombendrohung<br />

im Rundfunksender.<br />

Arturas Bumšteinas, geboren 1982 in<br />

Vilnius, lebt als Komponist und Medienkünstler<br />

in Warschau.<br />

Rolf Hochhuth, geboren am 1. April<br />

1931 in Eschwege, Schriftsteller und<br />

Dramatiker.<br />

Marianne Wendt und Christian Schiller<br />

leben als Radio-, Film- und Theaterautoren<br />

in Berlin.<br />

Sa 2. April 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'29<br />

Wüstenblumen<br />

Oder: Die Beschneidung<br />

von Mädchen<br />

Von Heike Tauch<br />

Produktion: SWR 2015<br />

Nach Schätzungen der WHO leben<br />

heute auf der Welt rund 150 Millionen<br />

Frauen mit Genitalverstümmelung<br />

– in Deutschland um die<br />

50 000 Millionen. Bis zu drei Millionen<br />

Mädchen droht jedes Jahr dasselbe<br />

Schicksal. Diese vor allem in<br />

Afrika angewandte Praxis ist durch<br />

die Migration nach Europa längst<br />

auch bei uns ein Thema. Was ist erforderlich,<br />

damit diese archaische<br />

Tradition zumindest hierzulande<br />

endet und nicht in den Nischen sich<br />

ausbreitender Parallelgesellschaften<br />

fortgeführt wird?<br />

Heike Tauch arbeitet seit 1992 als Autorin<br />

und Regisseurin fürs Radio.<br />

INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

Mo 4. April 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 41'30<br />

Making of Game oder<br />

Der Klang von Schritten<br />

Hörstück von und mit Anna Seibt<br />

Regie: Friederike Wigger<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Deutschlandradio Kultur und<br />

die Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft Berlin haben sich 2014<br />

zusammengetan, um gemeinsam<br />

ein auditives Handygame zu entwickeln.<br />

Ein Jahr lang hat Anna Seibt<br />

das Team aus Künstlern und Spielentwicklern<br />

bei Brainstormings,<br />

Sprachaufnahmen und während<br />

der Produktion begleitet. Herausgekommen<br />

sind ein Hörspiel und eine<br />

mobile App, deren 3-D-Soundwelt<br />

ein überraschendes und intensives<br />

Hörerlebnis bietet.<br />

Anna Seibt, geboren 1988, arbeitet in<br />

Berlin als Radioautorin und Regieassistentin.<br />

Infos zum Hörgame unter:<br />

blogs.deutschlandradiokultur.de/<br />

hoergame<br />

©akg-images/Denise Bellon<br />

Mo 4. April 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 49'<br />

Der Mord in der Rue Morgue<br />

Von Edgar Allan Poe<br />

Bearbeitung und Regie:<br />

Edmund Steinberger<br />

Mit: Horst Tappert, Erik Jelde,<br />

Christian Marschall u.v.a.<br />

Produktion: BR 1965<br />

Paris um 1840: Auguste Dupin, der<br />

erste Detektiv in der Geschichte der<br />

Kriminalliteratur, untersucht die<br />

Morde an Madame L'Espanaye und<br />

ihrer Tochter. Die Frauen wurden in<br />

ihrem Haus mit einem Rasiermesser<br />

getötet. Während der Polizeipräfekt<br />

von Paris akribisch Zeugen<br />

verhört, findet Dupin am Tatort seltsame<br />

Spuren. Mit einer deduktiven<br />

Methode gelingt es ihm, den Fall zu<br />

rekonstruieren. Poes Kurzgeschichte<br />

›Der Mord in der Rue Morgue‹ erschien<br />

vor 175 Jahren, im April 1841.<br />

Edgar Allan Poe, geboren 1809 in Boston,<br />

gestorben 1849 in Baltimore. Schriftsteller<br />

und Redakteur diverser Zeitungen.<br />

Mi 6. April 0.05 Uhr<br />

Feature _ 50'19<br />

Der Spezialist ist Autist<br />

Von Anja Kempe<br />

Regie und Ton: die Autorin<br />

Produktion: WDR/SWR 2014<br />

Die besonderen Begabungen von<br />

Autisten im IT-Bereich sind begehrt<br />

wie die Seltenen Erden in der Hightech-Industrie.<br />

Die IT-relevanten<br />

Märkte werden sich in den nächsten<br />

zehn Jahren verdoppeln, es fehlen<br />

also Tausende Spezialisten in den<br />

Bereichen Softwareentwicklung,<br />

Netzwerktechnologie und Datenbank-Management.<br />

Google und<br />

Microsoft suchen daher fieberhaft<br />

nach Autisten und ihren herausragenden<br />

Fähigkeiten auf diesen<br />

Gebieten. Auch der deutsche Softwarehersteller<br />

SAP beschäftigt seit<br />

2014 Autisten. Die Autorin Anja<br />

Kempe hat sie besucht.<br />

Anja Kempe, geboren 1956 in Bremerhaven,<br />

Autorin und Regisseurin von Reportagen<br />

und Features für den Hörfunk.<br />

22


» Frühstück: Meine Schwester starrt auf ihr Handy.<br />

Meine Mutter auf ihren Fernseher.<br />

Mein Vater auf seine Zeitung. Ich auf meinen Computer.<br />

Zitat aus dem Hörspiel ›Unter Wasser‹<br />

›Unter Wasser‹, Hörspiel-Ursendung<br />

›Das Uwe-Johnson-Puzzle‹<br />

©Brigitte Friedrich<br />

Mi 6. April 21.30 Uhr<br />

Fr 8. April 0.05 Uhr<br />

Sa 9. April 18.05 Uhr<br />

So 10. April 18.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />

Klangkunst _ 49'40<br />

Feature _ 54'30<br />

Hörspiel _ 88'28<br />

Unter Wasser<br />

Von Jean-François Guilbeault<br />

und Andréanne Joubert<br />

Übersetzung: Frank Weigand<br />

Regie: Anouschka Trocker<br />

Produktion: SR/DKultur 2016<br />

Louis ist 16 und träumt davon, ein<br />

Held zu sein. Als seine Lehrerin vergisst,<br />

sich aus dem internen Netzwerk<br />

auszuloggen, ergreift Louis<br />

seine Chance: Unter dem Decknamen<br />

Narcisse fordert er seine Mitschüler<br />

auf, ihm ihre Wünsche<br />

zu schicken, Erfüllung garantiert.<br />

Sedna verfolgt Louis‘ Treiben im<br />

Internet, auch sie hat Wünsche. Sie<br />

trainiert, unter Wasser so lang wie<br />

möglich die Luft anzuhalten.<br />

Jean-François Guilbeault und Andréanne<br />

Joubert gründeten 2012 ihre Compagnie<br />

›Des Bouts du Monde‹, deren Stücke<br />

Theater und Zirkus vereinen.<br />

The Colony<br />

Von Bernard Clarke<br />

Produktion: RTE 2014<br />

Als »Kino für die Ohren« bezeichnete<br />

Michel Chion einst die Musique<br />

concrète und zog damit eine<br />

Parallele zwischen der frühen<br />

Filmkunst und der Avantgarde der<br />

Tonbandkomponisten. Der irische<br />

Klangkünstler Bernard Clark hat<br />

nun einen weiteren Brückenschlag<br />

zwischen den beiden Aufzeichnungsmedien<br />

gemacht.<br />

›The Colony‹ erzählt von einem<br />

Kino zur Zeit der amerikanischen<br />

Double Features, als der Projektor<br />

noch ratterte, stellenweise auch<br />

streikte und man über gemeingefährliche<br />

Aliens sinnierte. Ein<br />

Hörstück zwischen Hommage und<br />

Parodie.<br />

Bernard Clarke ist Komponist und<br />

Moderator der mehrfach preisgekrönten<br />

Musiksendung ›Nova‹ im irischen<br />

Radio Lyric FM.<br />

Das Uwe-Johnson-Puzzle<br />

Von Mecklenburger Versuchen,<br />

eines Dichters habhaft zu werden<br />

Von Alexa Hennings<br />

Regie: Nikolai von Koslowski<br />

Produktion: NDR 2015<br />

Ein Tonstudio: 365 Bürger aus<br />

Mecklenburg-Vorpommern lesen<br />

Uwe Johnsons ›Jahrestage‹. Manche<br />

tun sich schwer mit seiner Sprache.<br />

Und mancher Mecklenburger<br />

tut sich schwer mit Uwe Johnson<br />

selbst – er ging im Unfrieden, manche<br />

vergessen ihm das noch immer<br />

nicht. Gleichzeitig werben mehrere<br />

Kleinstädte damit, Vorbild für<br />

›Jeri chow‹ zu sein, den Ort, in dem<br />

Uwe Johnsons Romanfigur Gesine<br />

Cress pahl lebte. Bis auch sie die<br />

mecklenburgische Heimat verließ.<br />

Alexa Hennings, geboren 1961, Journalistikstudium,<br />

seit 1992 Autorin. Zuletzt:<br />

›Pommerland – Klein Jasedow oder:<br />

Leben vor dem Kollaps‹ (DLF 2016).<br />

Extraordinary. Stille. Ce soir.<br />

Samuel Beckett<br />

Von Jean-Claude Kuner,<br />

Andrea Marggraf<br />

Mit: Fritz Lichtenhahn, Tonio Arango,<br />

Friedhelm Ptok u.a.<br />

Komposition: Thomas Bächli<br />

Produktion: DKultur/SWR/WDR/<br />

National Radio ABC, Australien 2006<br />

Ein alter Mann hält Rückschau. Er<br />

sucht in seiner Wohnung nach Erinnerungsstücken<br />

an seinen Schöpfer<br />

Samuel Beckett und findet neben<br />

anderen Tonbändern, Dokumenten<br />

und Geschichten aus den Archiven<br />

›Das letzte Band‹: Das Spiel mit den<br />

Bändern führt nach Dublin, London,<br />

Paris und Berlin zu Freunden<br />

und zu Schauspielern. Auch sie erzählen<br />

von Beckett.<br />

Andrea Marggraf, Theaterwissenschaftlerin<br />

und Hörfunkautorin.<br />

Jean-Claude Kuner, vielfach ausgezeichneter<br />

Hörfunkautor und Regisseur.<br />

23


11.–24. April 2016<br />

Mo 11. April 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 50'42<br />

Lilith Stangenberg:<br />

›Blowback – Der Auftrag‹<br />

Blowback – Der Auftrag<br />

Hörspiel von Elodie Pascal<br />

Regie: Elisabeth Putz<br />

Mit: Manfred Lehmann, Maryam Zaree,<br />

Udo Schenk, Stefan Krause u.v.a.<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

2047: Auf der Erde ist ein Kampf<br />

um die letzten Süßwasserreserven<br />

entbrannt, Wasser ist der wichtigste<br />

Rohstoff der Welt. Der ehemalige<br />

Agent Dereo Durand erhält den Auftrag,<br />

eine Geophysikerin zu suchen.<br />

Ihre Spur verliert sich in einem Unterwasserhotel<br />

… ›Blowback – Der<br />

Auftrag‹ war Hörspiel des Monats<br />

Januar 2015, Hörspiel und Hörgame<br />

›Blowback – Die Suche‹ gewannen<br />

bei den ›New York Festivals 2015‹<br />

den ›Silver Radio Award‹ in der Kategorie<br />

›Best Innovation‹.<br />

Elodie Pascal, 1982 in Orléans geboren,<br />

lebt als Hörspielautorin in Paris.<br />

›Blowback‹ kann weitergespielt werden.<br />

Infos unter: blogs.deutschlandradiokultur.de/hoergame<br />

Mi 13. April 0.05 Uhr<br />

Feature _ 53'50<br />

Teslanauten<br />

Eine Reise auf den Gehirnströmen<br />

des Mannes, der das Licht eingeschaltet<br />

hat<br />

Von Mithu Sanyal und<br />

Christian Ahlborn<br />

Regie: Walter Filz<br />

Produktion: SWR 2014<br />

Wechselstrom, Generatoren und<br />

Transformatoren, Oszillatoren, Spulen,<br />

drahtlose Energie und Nachrichtenübertragung.<br />

112 Patente hat<br />

der Physiker, Ingenieur und Erfinder<br />

Nikola Tesla (1856 – 1943) angemeldet.<br />

Einige davon waren genial<br />

und epochal, andere eher verrückt<br />

und fantastisch. Doch was immer<br />

Tesla plante, stets umgab ihn eine<br />

magisch-mysteriöse Aura. Er war<br />

eine Art High-Tech-Popstar des<br />

20. Jahrhunderts, ein Strom-Schamane<br />

und Magnetfeld-Magier, dessen<br />

Leben nicht weniger bizarr war<br />

als seine Erfindungen.<br />

Mithu Sanyal, geboren 1971 in<br />

Düsseldorf, ist Journalistin, Autorin<br />

und Kulturwissenschaftlerin.<br />

Christian Ahlborn, geboren 1967<br />

in Düsseldorf, ist Hörfunkjournalist,<br />

Fotograf und Grafiker.<br />

Fr 15. April 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 50'06<br />

Folgen Sie mir pausenlos<br />

Ein Speakview mit automatischen<br />

Sprechern<br />

Von Antje Vowinckel<br />

Mit: Dave Ball, Clarisse Cossais, Axel<br />

Dörner, Fernanda Farah u.a.<br />

Produktion: DKultur 2012<br />

Neun Personen gehen über den<br />

ehemaligen Berliner Flughafen<br />

Tempelhof. Mit Headset-Mikro und<br />

einem individuellen Audioguide<br />

verfolgen sie nacheinander den selben<br />

Weg. Dabei sprechen sie ohne<br />

Unterbrechung. Sie ›filmen‹ sprechend<br />

ihren Weg ab, zerlegen ihn in<br />

einzelne Bilder. Aus diesen Sprechströmen<br />

montiert die Radiokünstlerin<br />

Antje Vowinckel ein Hörpanorama<br />

der ›Tempelhofer Freiheit‹.<br />

Verschiedene Perspektiven überlagern<br />

sich, es entsteht eine Art<br />

akustisches Schielen. Antje Vowinckel<br />

zeigt 2012 einen Ort im Umbruch.<br />

Nicht mehr Flughafen, noch<br />

nicht Parkanlage, wird das Gelände<br />

als Konstruktion Vieler hörbar, als<br />

Übergang zwischen den Zeiten.<br />

Eine Projektionsfläche für Visionen.<br />

Antje Vowinckel lebt als Klangkomponistin,<br />

Hörspielmacherin und Regisseurin<br />

in Berlin.<br />

Mo 11. April 21.30 Uhr<br />

Mi 13. April 21.30 Uhr<br />

Sa 16. April 18.05 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

(Ursendung) _ ca. 59'<br />

Rolltreppen ins Nichts<br />

Von Hans Delbruck<br />

Regie: Judith Lorentz<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />

Regen<br />

Von Anne Weber<br />

Regie: Christine Nagel<br />

Musik: Tobias Rüger<br />

Produktion: HR/DKultur 2016<br />

Feature _ 52'06<br />

Guten Tag auf Polnisch<br />

Von Lisbeth Jessen<br />

Übersetzung und Sprachregie:<br />

Ingo Kottkamp<br />

Produktion: DKultur/WDR 2014<br />

©Deutschlandradio/René Fietzek<br />

Kultursenator Quickstedt führt<br />

Journalisten über die Großbaustelle.<br />

Hier entsteht eine Cultural Event<br />

Mall, Deutschlands Antwort auf das<br />

Centre Pompidou de Paris. Investoren<br />

aus Hongkong und die öffentliche<br />

Hand betreiben das Projekt<br />

gemeinsam, doch gearbeitet wird<br />

schon seit einiger Zeit nicht mehr.<br />

Bauleiter Schmidt ist verschwunden<br />

und mit ihm wichtige Unterlagen.<br />

Lokalreporter Grimm und<br />

Volontärin Maja brechen nachts in<br />

den künftigen Kulturtempel ein<br />

und laufen über gigantische Rolltreppen<br />

ins Nichts.<br />

Hans Delbruck, geboren 1955 in Feuchtwangen.<br />

Übersetzer und Ghostwriter in<br />

Berlin.<br />

In ihrem ersten Hörspiel beschreibt<br />

Anne Weber eine Apokalypse, die<br />

ganz harmlos daherkommt: Es regnet.<br />

Vielleicht ist es Frühjahr oder<br />

Herbst, die Jahreszeit wird nicht genannt,<br />

ebenso wenig der Ort, eine<br />

große Stadt jedenfalls, in der sich<br />

noch lange die Rituale des guten Lebens<br />

aufrechterhalten lassen. Noch<br />

macht der Regen gelegentlich eine<br />

Pause. Bis er sich dann doch in den<br />

Straßen sammelt, bis aus Rinnsalen<br />

Ströme werden. Die Elektrizität fällt<br />

aus, die Mieter der unteren Etagen<br />

drängen nach oben.<br />

Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach<br />

am Main, Autorin und Übersetzerin,<br />

lebt in Paris, schreibt in beiden Sprachen<br />

und erhielt dafür viele Preise.<br />

Ann Elizabeth wohnt in Manhattan.<br />

Ihre Großmutter war 1936 mit zwei<br />

Söhnen aus Deutschland emigriert,<br />

und die Söhne haben sich in den<br />

USA neu erfunden. Nach dem Tod<br />

der Großmutter wird ein Koffer mit<br />

alten Familienfotos geöffnet und<br />

bringt Familiengeheimnisse zum<br />

Vorschein. Ann wird sich ihrer jüdischen<br />

Ursprünge bewusst und<br />

reist nach Dobrodzien, das früher<br />

Guttentag hieß. Das Familiengut<br />

steht jetzt zum Verkauf.<br />

Lisbeth Jessen, geboren 1956, Journalistik-Studium,<br />

arbeitet seit 1984 für<br />

Danmarks Radio.<br />

24


So 17. April 18.30 Uhr<br />

Mo 18. April 21.30 Uhr<br />

Mi 20. April 21.30 Uhr<br />

Sa 23. April 18.05 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 70'<br />

Kriminalhörspiel _ 54'28<br />

Hörspiel _ 53'48<br />

Feature _ 54'28<br />

Die Kunst an nichts zu glauben<br />

Von Raoul Schrott<br />

Funkeinrichtung und Regie:<br />

Michael Farin<br />

Mit: Raoul Schrott u.a.<br />

Komposition: Suzanne Farrin<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Nicht selten ist ein Buch der Auslöser,<br />

Ausgangspunkt für ein neues,<br />

ein weiteres Buch. In diesem Fall:<br />

›De Arte Nihil Credendi – Über die<br />

Kunst an nichts zu glauben‹, ein<br />

Traktat aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Gäbe es dieses »Manual der transitorischen<br />

Existenz« nicht, es müsste<br />

erfunden werden. Passagen daraus<br />

bildeten die Inspirationsquelle für<br />

neue Gedichte, sie sind zugleich aber<br />

auch ihr Spiegel, Illuminationen von<br />

fremder Hand. Es entsteht ein Wortgewebe,<br />

das den Moment feiert, ganz<br />

im Diesseits angesiedelt.<br />

Raoul Schrott, 1964 in Tirol geboren, Literaturwissenschaftler<br />

und Schriftsteller,<br />

war persönlicher Sekretär des Surrealisten<br />

Philippe Soupault.<br />

Das Schweigen<br />

Von Jan Costin Wagner<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Mit: Ulrich Noethen, Susanne Lothar,<br />

Marlen Diekhoff, Vadim Glowna u.v.a.<br />

Produktion: WDR 2008<br />

In der finnischen Stadt Turku verschwindet<br />

die 13-jährige Sinikka.<br />

Polizisten finden ihr Fahrrad und<br />

eine Blutspur. Der Fall weist Parallelen<br />

zu einem Verbrechen auf, das<br />

Jahrzehnte zurückliegt und nicht<br />

aufgeklärt werden konnte. Gibt es<br />

einen Zusammenhang?<br />

Die beiden noch lebenden Täter<br />

töteten vor 34 Jahren ein Mädchen.<br />

Nun beginnen sie, sich gegenseitig<br />

zu belauern.<br />

Jan Costin Wagner, geboren 1972, lebt bei<br />

Frankfurt/M. und in Finnland. Bekannt<br />

wurde er durch die Figur des Kommissars<br />

Kimmo Joentaa.<br />

Blumen für Otello<br />

Über die Verbrechen von Jena<br />

Von Esther Dischereit<br />

Regie: Giuseppe Maio<br />

Mit: Christian Grashof,<br />

Leslie Malton, Uwe Preuss u.a.<br />

Komposition: Lutz Glandien<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Der Generalbundesanwalt übernahm<br />

zehn Jahre nach dem ersten<br />

rassistisch motivierten Mord am<br />

11.11.2011 die Ermittlungen. Am gleichen<br />

Tag verschwanden in Bundesund<br />

Landeskriminalämtern und den<br />

Organen des Verfassungsschutzes<br />

Akten zu diesen Verbrechen.<br />

Auf den Spuren der NSU-Mordserie<br />

sucht Esther Dischereit in einer<br />

assoziativen Szenenfolge nach<br />

den Hintergründen.<br />

Esther Dischereit, geboren 1952 in<br />

Heppenheim, lebt in Berlin und Wien.<br />

Das gleichnamige Buch erschien 2014.<br />

Die Rebellion im Hauptpostamt<br />

Von Hannelore Hippe<br />

Regie: Beate Ziegs<br />

Mit: Donata Höffer, Otto Sander,<br />

Viktor Neumann u.a.<br />

Produktion: DLR Berlin 1996<br />

»Nur Mut Jungs, wir gewinnen«, rief<br />

der irische Freiheitskämpfer James<br />

Connolly im brennenden Dubliner<br />

Hauptpostamt seinen Kameraden<br />

zu. Er behielt recht. Nur hat er die<br />

Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien<br />

nicht mehr erlebt, die<br />

als »Spätfolge« des Osteraufstands<br />

sechs Jahre später erklärt wurde.<br />

Vor etwa 50 Jahren interviewte ein<br />

Ire die letzten noch lebenden Teilnehmer<br />

dieses Osteraufstandes von<br />

1916. Das bis dahin unveröffentlichte<br />

Material stand der Autorin zur<br />

Verfügung.<br />

Hannelore Hippe, geboren 1951 in Frankfurt<br />

am Main, Autorin, Regisseurin und<br />

Hörfunkjournalistin.<br />

Mo 18. April 0.05 Uhr<br />

Mi 20. April 0.05 Uhr<br />

Fr 22. April 0.05 Uhr<br />

So 24. April 18.30 Uhr<br />

Freispiel _ 50'21<br />

Feature _ 27'50<br />

Klangkunst _ 67'<br />

Hörspiel _ 50'44<br />

Talking Games<br />

Streifzüge durch virtuelles Terrain<br />

Feature von Raphael Smarzoch<br />

Regie: Leonhard Koppelmann,<br />

Stefan Wiefel<br />

Komposition: Elena Chekanova,<br />

Robert Gusiolek<br />

Produktion: NDR/WDR/Hochschule<br />

für Musik, Theater und Medien<br />

Hannover 2015<br />

Jeden Tag geht Angel mehrere Stunden<br />

online und streamt Computerspiele.<br />

Ihre Community schaut zu<br />

und chattet mit ihr, denn die junge<br />

Gamerin versteht ihren Kanal auch<br />

als Diskussionsforum. Und die<br />

elektronischen Spiele sind mehr als<br />

nur Zeitvertreib: Sie kommentieren<br />

gesellschaftliche Entwicklungen<br />

und formulieren moralische Probleme,<br />

üben aber auch Regelstrukturen<br />

und Denkmuster ein, die<br />

zunehmend unseren Alltag durchdringen.<br />

Raphael Smarzoch, 1981 geboren, Autor<br />

und Journalist. Schreibt für verschiedene<br />

Musikmagazine und für den Rundfunk.<br />

The Wisdom of Jay Thunderbolt<br />

Von Nick van der Kolk, Brendan Baker<br />

und Nick Williams<br />

Autorenproduktion für Love + Radio<br />

podcast from Chicago Public Media 2011<br />

Jay Thunderbolts Visitenkarte ist<br />

ein bisschen geheimnisvoll. Es steht<br />

nur eine Telefonnummer darauf<br />

und darunter: »Thunderbolt – Party<br />

Naked«. Wenn man dort anruft,<br />

lädt Thunderbolt zu einem privaten<br />

Stripclub ein, den er aus seinem<br />

Bungalow in einem Arbeiterviertel<br />

in Detroit heraus betreibt. Eine lange,<br />

verwickelte Geschichte in einem<br />

Mix aus Interview und Dancetrack.<br />

Brendan Baker ist Radioproduzent und<br />

Redakteur. Nick van der Kolk ist Radioproduzent<br />

und Sounddesigner. Nick<br />

Williams ist Multimedia-Künstler und<br />

Popkultur-Experte.<br />

Im Anschluss führen wir ein Gespräch<br />

über die aktuelle Podcast-Entwicklung<br />

in den USA.<br />

Klänge<br />

Von Wassily Kandinsky und<br />

Jeff Beer, Lydia Daher, Saam Schlamminger,<br />

Antye Greie, Federico Sanchez,<br />

Wrekmeister Harmonies, Emily Manzo,<br />

Glenn Jones, David Grubbs,<br />

Chris Cutler, Sophia Domancich<br />

Regie: Karl Bruckmaier<br />

Produktion: BR 2015<br />

1913 publiziert der Maler Wassily<br />

Kandinsky unter dem Titel ›Klänge‹<br />

ein schmales Büchlein, das neben<br />

Holzschnitten auch eigene Prosagedichte<br />

enthielt. Es erwies sich<br />

als wegweisend für die russische<br />

Avantgarde und die Dada-Bewegung.<br />

Heute, ein gutes Jahrhundert<br />

später, wurden die Texte Kandinskys<br />

einer neuen, pop-sozialisierten<br />

Generation von Künstlern übergeben.<br />

Eine Wechselwirkung mit der<br />

Musik unserer Zeit in ihrer ganzen<br />

Bandbreite.<br />

Wassily Kandinsky, geboren 1866 in Moskau,<br />

gestorben 1944 in Paris, komponierte<br />

bahnbrechende Bilder und Gedanken<br />

zur Kunst.<br />

Auch wenn wir gescheitert sind/<br />

Although We Fell Short<br />

Von Tim Etchells<br />

Übersetzung: Astrid Sommer<br />

Funkeinrichtung und Regie: Erik Altorfer<br />

Mit: André Jung<br />

Komposition: Martin Schütz<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

In diesen fragmentierten, historischen<br />

und zeitgenössischen Texten<br />

geht es um universale Mechanismen<br />

der politischen Rhetorik. Es<br />

geht um die Macht durch Sprache,<br />

die Kraft der politischen Rhetorik.<br />

Suggestion als Spiel der Sprache.<br />

Verführung, Überzeugung und<br />

Apologie. Die Sprache ist die Nahrung<br />

und das Fundament für die<br />

(Un-)Glaubwürdigkeit der Politik.<br />

Das Sprechen ist das Handeln des<br />

Politikers. Eine scheinbar hoffnungsfrohe<br />

Lektion in politischem<br />

Fatalismus.<br />

Tim Etchells, geboren 1962, englischer<br />

Theaterautor und Multimediakünstler.<br />

» ich hatte einen seekompass und einen magnetischen norden. doch im atlas<br />

meines lebens sammeln sich schnappschüsse, die man kaum wiederfindet.<br />

Raoul Schrott: ›Die Kunst an nichts zu glauben‹ (Auszug aus dem Gedicht : Rückkehr I)<br />

25


25.–30. April 2016<br />

Mo 25. April 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 49<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />

länger als 20 Minuten: Wir stellen<br />

innovative, zeitgemäße, radiophone<br />

Autorenproduktionen aus den Genres<br />

Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />

vor. In der aktuellen Ausgabe<br />

präsentieren wir unter anderem:<br />

Nicht mit uns<br />

Von Matthias Abel<br />

Fluglärm über Hanau<br />

Von Lasse-Marc Riek<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung am 4. Mai 0.05 Uhr<br />

Mo 25. April 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 56'13<br />

Blutstein<br />

Ulrich Noethen, Judith Engel: ›Blutstein‹<br />

©Deutschlandradio/Jonas Maron<br />

Nach dem Roman von Johan Theorin<br />

Bearbeitung: Andrea Czesienski<br />

Regie: Götz Naleppa<br />

Mit: Otto Mellies, Judith Engel,<br />

Ulrich Noethen u.a.<br />

Produktion: DKultur 2012<br />

Mi 27. April 21.30 Uhr<br />

Fr 29. April 0.05 Uhr<br />

Sa 30. April 18.05 Uhr<br />

Wenn sich Elfen und Trolle im<br />

Steinbruch bekämpfen, färbt ihr<br />

Blut den Stein rot. Vendela kennt die<br />

Geschichten, denn sie verbrachte<br />

ihre Kindheit auf Öland. Mit ihrem<br />

Mann hat sie eine Villa am Steinbruch<br />

bezogen. Ein Nachbar ist der<br />

alte Gerlof, der andere der frisch<br />

geschiedene Per. Als sein Vater, der<br />

Filmproduzent Jerry Morner, umgebracht<br />

wird, macht sich Per auf, den<br />

Mörder zu suchen.<br />

Johan Theorin, geboren 1963 in<br />

Göteborg. Schrieb ein Krimi-Quartett,<br />

das auf der Insel Öland spielt.<br />

Mi 27. April 0.05 Uhr<br />

Feature<br />

Die Feature-Antenne …<br />

… für die noch zu entdeckende<br />

Gegenwart.<br />

Mit einer kurzfristig eingesetzten<br />

Sendung, die auf das Hier und Jetzt<br />

reagiert.<br />

Mehr dazu zeitnah unter:<br />

deutschlandradiokultur.de<br />

Hörspiel _ 56'50<br />

Tepegöz. Frei nach einer Episode<br />

aus dem türkischen Sagenzyklus<br />

›Dede Korkut‹<br />

Realisation und Komposition:<br />

Marc Sinan<br />

Texteinrichtung: Holger Kuhla<br />

Mit: Lars Rudolph und Jelena Kuljic<br />

Produktion: SWR in Kooperation mit<br />

den Dresdner Sinfonikern und dem<br />

Maxim Gorki Theater Berlin 2015<br />

Die Geschichten des türkischen Erzählzyklus<br />

›Dede Korkut‹ wurden<br />

im 15. Jahrhundert gesammelt. Sie<br />

entstammen mündlichen Traditionen,<br />

die sich aus den Mythen des<br />

Nomadenvolkes der Oghusen ableiten.<br />

Ein Hirte entdeckt Nymphen<br />

beim Tanz. Er vergewaltigt eine von<br />

ihnen. Der Schandtat entspringt ein<br />

einäugiges Kind – und ein Fluch:<br />

Tepegöz, das »Scheitelauge«, soll<br />

das Volk der Oghusen vernichten.<br />

Marc Sinan, geboren 1976 in München<br />

als Sohn einer türkisch-armenischen<br />

Mutter.<br />

Klangkunst (Ursendung) _ 37'27<br />

Broken Landscapes<br />

Von Nicolas Bernier<br />

Mit Klängen von: Hervé Birolini,<br />

Barbara Ded, Luc Ferrari, Gilles Gobeil,<br />

Helena Gough, Francisco Meirino,<br />

Jérome Minière, Pauline Oliveros,<br />

Alexander Schubert, Zimoun<br />

Autorenproduktion 2011<br />

Soundscapes dokumentieren, erforschen<br />

und interpretieren unsere<br />

Klangumgebungen auf künstlerische<br />

Weise. Dieser akustische ›Blick‹<br />

auf die Welt ist einzigartig, bei jedem<br />

Klangkünstler fällt er anders<br />

aus. Für das Hörstück ›Broken<br />

Landscapes‹ bat der Nicolas Bernier<br />

Freunde und Vorbilder um ihre privaten<br />

Tonaufnahmen. Die geliehenen<br />

Klangwelten überlagerte er mit<br />

eigenem Material. Jedem Freund<br />

widmete er eine ›gebrochene Landschaft‹.<br />

Nicolas Bernier, geboren 1977 in<br />

Ottawa, lebt als Klangkünstler und<br />

Dozent in Montréal.<br />

Feature _ 54'01<br />

We’re in deep shit<br />

Der Libanon, das komplizierteste<br />

Land der Welt<br />

Von Sammy Khamis und<br />

Florian Schairer<br />

Produktion: BR 2014<br />

Sammy Khamis und Florian Schairer<br />

reisen in den Libanon. Sie treffen eine<br />

junge Sunnitin, die ihren Großvater<br />

als Faschisten beschimpft; eine<br />

Schiitin, die sich über fromme<br />

Männer aufregt, die ihr schamlos<br />

auf den Busen glotzen, einen<br />

Münchner Studenten mit libanesischen<br />

Wurzeln, der die Reporter<br />

in sein christliches Dorf zur Party<br />

mit UNO-Soldaten mitnimmt. Sie<br />

sprechen mit dem Sänger einer<br />

Indie-Band, der eine Hymne über<br />

schwule Liebe geschrieben hat, und<br />

mit einem Professor für arabische<br />

Geschichte, der ISIS für eine interessante<br />

Option hält.<br />

Sammy Khamis, geboren 1986 bei<br />

München, freier Journalist vor allem<br />

für den Hörfunk.<br />

Florian Schairer, geboren 1974 in München,<br />

ist Autor und Reporter, u.a. beim<br />

Zündfunk, dem Szenemagazin vom BR.<br />

26


DEUTSCHLANDRADIO<br />

KULTUR<br />

MAI 2016<br />

REIHE<br />

›Durch Osteuropa‹<br />

INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

Ursendung:<br />

Reihe:<br />

Sonntag<br />

18.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

1. Mai<br />

Tag der Arbeit<br />

Wir Kellerkinder Von Wolfgang<br />

Neuss Macke, Adalbert und<br />

Arthur wollen eine Jazz band<br />

gründen. Sie sind aus der<br />

Heilanstalt entlassen worden<br />

und stolpern durch Berlin.<br />

RIAS Berlin/NDR 1960<br />

8. Mai<br />

That night follows day/Dass<br />

die Nacht dem Tag folgt<br />

Von Tim Etchells<br />

DKultur 2008<br />

Sight is the Sense that Dying<br />

People Tend to Lose First<br />

Von Tim Etchells<br />

DKultur 2016<br />

15. Mai<br />

My body in 9 parts<br />

Von Raymond Federman<br />

Ein Körper, seine Glieder,<br />

seine Narben. Über die Körperteile<br />

kann man philosophieren.<br />

Die Narben haben<br />

ihre eigenen Geschichten.<br />

DKultur 2008<br />

22. Mai<br />

Mein Kampf<br />

Von George Tabori<br />

Im Obdachlosenasyl in der<br />

Wiener Blutgasse nimmt<br />

ein gescheiterter Kunstmaler<br />

Logis. Die jüdischen Mitbewohner<br />

kümmern sich.<br />

RIAS Berlin/BR u.a. 1988<br />

29. Mai<br />

Das Tier der Zeit<br />

Von Valère Novarina<br />

Ein Mann auf einem Friedhof<br />

für Menschen und Tiere.<br />

Seine Rede geht an die Tiere.<br />

Er bekommt keine Antwort,<br />

redet sich in Rage.<br />

DKultur 2016<br />

Montag<br />

0.05 Uhr<br />

Freispiel<br />

2. Mai<br />

The Black Hole Radio<br />

Von Luise Voigt<br />

In einer Versuchsanordnung<br />

wird das Wachstumsparadigma<br />

infrage gestellt.<br />

SWR 2015<br />

9. Mai<br />

Mutterseelenallein<br />

Von Matthias Kapohl<br />

Liebevoll, übergriffig und<br />

überfordert: Mütter als<br />

Managerinnen des Lebens<br />

ihrer Kinder<br />

WDR 2014<br />

16. Mai<br />

Sommercamp<br />

Von Luncke/Schäfers<br />

Zwei Wochen im Ferienlager<br />

– wir hören, wie Jugendliche<br />

und Kinder Beziehungen<br />

knüpfen.<br />

DKultur 2016<br />

23. Mai<br />

Moving Homes<br />

Von Th. Meadowcroft<br />

Zyklone können die Welt gehörig<br />

durcheinanderbringen.<br />

Thomas Meadowcroft bietet<br />

musikalischen Trost.<br />

DKultur 2016<br />

30. Mai<br />

Kurzstrecke 50 Ungewöhnlich<br />

und kürzer als 20 Minuten:<br />

Innovative, radiophone<br />

Autorenproduktionen aus<br />

den Genres Feature, Hörspiel<br />

und Klangkunst werden<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

Montag<br />

21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

Mittwoch<br />

0.05 Uhr<br />

Feature<br />

2. Mai<br />

Inspekteur Jury auf der<br />

Treppe zum Meer<br />

Von Martha Grimes<br />

Todesfälle an der Küste<br />

Cornwalls. Inspektor Jury<br />

und Melrose Plant ermitteln<br />

in Bletchly.<br />

MDR 2003<br />

4. Mai<br />

Kurzstrecke 49<br />

Innovative, zeitgemäße,<br />

radiophone Hörstücke<br />

aus den Genres Feature,<br />

Hörspiel und Klangkunst.<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

9. Mai<br />

Ins Gras beißen die andern<br />

Von Jamie Mason<br />

Jason hat seinen Widersacher<br />

umgebracht und im<br />

Garten vergraben. Nun wird<br />

dort eine Leiche gefunden.<br />

Es ist nicht Jasons Opfer.<br />

DKultur 2016<br />

11. Mai<br />

Maikäfer flieg<br />

Von Lotta Y. Wieden<br />

Pommern, Krieg, Verlassenwerden<br />

– warum ist gerade<br />

dieses Lied so verankert im<br />

Gedächtnis der Deutschen?<br />

DKultur 2014<br />

16. Mai<br />

Pfingstmontag<br />

kein Krimi<br />

18. Mai<br />

Krakau mit Händen und<br />

Füßen Von Andra Joeckle<br />

Mit originellem Blick und<br />

Sprachwitz lässt die Autorin<br />

die aufwändig restaurierte<br />

Altstadt hinter sich und<br />

erkundet das Krakau der<br />

Gegenwart. DKultur 2009<br />

23. Mai<br />

Zolas Schornstein<br />

Von Christoph Prochnow<br />

Starb Schriftsteller Emile<br />

Zola durch einen Unfall?<br />

DKultur 2014<br />

25. Mai<br />

Diese Stadt stand in<br />

einem anderen Land<br />

Von Anselm Weidner<br />

Der Plattenbau in HA­NEU<br />

war eine Ikone der<br />

DDR­Moderne. Seine<br />

Zukunft ist ungewiss.<br />

WDR 2015<br />

30. Mai<br />

Unter dem Messer<br />

Von Ivor Wilson<br />

Eine verschwundene Frau,<br />

zwei tote Soldaten und ein<br />

geheimer Militäreinsatz.<br />

WDR 2001<br />

›Die Alltäglichkeit des<br />

Unsichtbaren‹ 28. Mai<br />

Mittwoch<br />

21.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

4. Mai<br />

Bitten an Karl<br />

Von Saskia Nitsche<br />

Elise und Karl und Hanno<br />

in der Trabantenstadt. Die<br />

Fabrik schließt, die Väter<br />

verlieren ihre Arbeit.<br />

11. Mai<br />

Über uns die Lichter<br />

Von Sarah Trilsch<br />

Entscheidende Momente im<br />

Leben von Frank, Angelika,<br />

Anne, Petra und dem alten<br />

Vater<br />

18. Mai<br />

Der Himmel ist blau,<br />

die Erde ist weiß<br />

Von Hiromi Kawakami<br />

Die Liebe zum Essen verbindet<br />

Tsukiko und ihren alten<br />

Japanischlehrer.<br />

25. Mai<br />

Jobcenter<br />

Von Enzo Cormann<br />

Der arbeitslose Ingenieur<br />

Smec handelt nicht nach den<br />

Regeln des Jobcenters und<br />

besorgt sich eine Waffe.<br />

SWR 2014<br />

RBB 2014<br />

DKultur 2014<br />

DKultur 2016<br />

Freitag<br />

0.05 Uhr<br />

Klangkunst<br />

Samstag<br />

18.05 Uhr<br />

Feature<br />

6. Mai<br />

Sonic Reflections<br />

Von Colin Black<br />

Eine Geschichte der<br />

Klangkunst im Radio als<br />

Klangkomposition.<br />

DKultur 2015<br />

7. Mai<br />

Junges Europa<br />

Von Kappes/Schilling/<br />

Winkelmann<br />

Vier Journalisten unterwegs<br />

in Bulgarien und Rumänien<br />

abseits der Klichees<br />

SWR 2013<br />

13. Mai<br />

Moving Homes<br />

Von Th. Meadowcroft<br />

Zyklone können die Welt<br />

gehörig durcheinanderbringen.<br />

DKultur 2016<br />

14. Mai<br />

Kollektivbild mit Dame<br />

Von Katja Artsiomenka<br />

Aktivistin, Arbeiterin, Mutter,<br />

Russian Beauty – die Frau<br />

in der Sowjetunion. Auf der<br />

Suche nach neuen Rollenbildern.<br />

WDR 2014<br />

20. Mai<br />

Trilogie für<br />

Windgeneratoren<br />

Von S.-Å. Johansson<br />

Windräder als Musikinstrumente<br />

DLR Berlin 2000<br />

21. Mai<br />

Das Modell von Érpatak<br />

Von Keno Verseck<br />

Der Nationalist Mihály<br />

Orosz führte im Dorf das<br />

›Modell von Érpatak‹ ein<br />

und etablierte es als verbindliches<br />

Wertemodell.<br />

SWR 2014<br />

27. Mai<br />

Das Wetter in Offenbach<br />

Von Th. Stiegler/H. Seidl<br />

Ein akustisches Porträt der<br />

Stadt Offenbach<br />

HR 2010<br />

28. Mai<br />

Die Alltäglichkeit<br />

des Unsichtbaren<br />

Von Elisabeth Putz<br />

Lunik IX gilt als größtes<br />

Roma­Getto in Europa.<br />

Journalisten kommen hierher<br />

um ›Safari‹ zu machen.<br />

DKultur/ORF/RBB 2016<br />

5. Mai 18.30 Uhr<br />

Sondertermin<br />

Himmelfahrt<br />

Traurigkeit und Melancholie<br />

Von Bonn Park<br />

George hat alles gesehen<br />

und erlebt und mag nicht<br />

mehr. Die Zeit ist zu schnell<br />

geworden für die Riesenschildkröte.<br />

DKultur 2015<br />

©Anja Schäfer<br />

27


1.–8. Mai 2016<br />

So 1. Mai 18.30 Uhr<br />

Sondertermin<br />

Hörspiel _ 89'45<br />

Wir Kellerkinder<br />

Ein Hörbild aus dem Jahr 1960<br />

Von Wolfgang Neuss<br />

Regie: Wolfgang Spier<br />

Mit: Wolfgang Neuss, Friedrich Luft,<br />

Martin Held, Klaus Becker,<br />

Ewald Wenck u.a.<br />

Komposition: Johannes Rediske<br />

Produktion: RIAS Berlin/NDR 1960<br />

Die auf Probe aus der Heilanstalt<br />

entlassenen Freunde Macke, Adalbert<br />

und Arthur erklären sich bereit,<br />

zwei Reportern zu helfen, Hakenkreuz-Schmierereien<br />

an Hauswänden<br />

zu suchen. Als die Freunde<br />

die Schmierereien eigenhändig anbringen,<br />

erscheint die Polizei. Die<br />

Männer fliehen in Mackes Keller,<br />

der schon häufiger als Zufluchtsort<br />

diente: Während der NS-Zeit<br />

hatte Hitlerjunge Macke dort einen<br />

Kommunisten versteckt, nach dem<br />

Krieg seinen Vater, einen alten Nazi.<br />

Eigentlich wollten die drei Freunde<br />

in der Freiheit eine Jazzband gründen,<br />

doch am Ende landen sie wieder<br />

in der Anstalt.<br />

Wolfgang Neuss (1923 – 1989),<br />

Kabarettist und Schauspieler.<br />

Mo 2. Mai 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 58'<br />

Inspektor Jury auf<br />

der Treppe zum Meer<br />

Von Martha Grimes<br />

Regie: Hans Gerd Krogmann<br />

Mit: Felix von Manteuffel, Matthias<br />

Ponnier, Angela Winkler u.v.a.<br />

Produktion: MDR 2003<br />

Melrose Plant will an der Küste<br />

Cornwalls ausspannen. Er hat das<br />

leer stehende Herrenhaus der<br />

Bletchleys gemietet. Vor Jahren wurden<br />

an diesem Ort zwei Kinder der<br />

Familie tot am Strand gefunden.<br />

Der Fall blieb ungelöst. Jetzt ist<br />

Chris Wells verschwunden, die einen<br />

Tea-Room in Bletchley besitzt.<br />

Als Plant die Vermisstenanzeige<br />

aufgibt, erfährt er, dass im Nachbarort<br />

eine weibliche Leiche entdeckt<br />

wurde. Es gibt viel zu tun für Inspektor<br />

Jury.<br />

Martha Grimes, geboren am 2. Mai 1931<br />

in Pittsburgh/USA. International bekannt<br />

durch ihre Romane um Inspektor Jury.<br />

Radiokünstler Colin Black: ›Sonic Reflections‹<br />

©Colin Black/Privat<br />

Mo 2. Mai 0.05 Uhr<br />

Mi 4. Mai 0.05 Uhr<br />

Mi 4. Mai 21.30 Uhr<br />

Do 5. Mai 18.30 Uhr<br />

Sondertermin<br />

Himmelfahrt<br />

Freispiel _ 41'58<br />

Feature _ 54'30<br />

Hörspiel _ 29'27<br />

The Black Hole Radio<br />

Hörspiel von Luise Voigt mit<br />

der Gruppe huRRa!!<br />

Komposition: Björn SC Deigner<br />

Produktion: SWR 2015<br />

›Gespräche über das Nullwachstum<br />

und Lieder aus der Nachbarschaft‹:<br />

Die Autorin bringt drei Menschen<br />

dazu, über das Nullwachstum nachzudenken.<br />

Sie scheitern, nehmen<br />

erneut Anlauf und scheitern<br />

wieder. Musiker bearbeiten das<br />

O-Ton-Material, belassen aber Versprecher<br />

und Pausen, Rhythmus<br />

und Sprachmelodie. So entsteht ein<br />

Hörstück über das Nachdenken, das<br />

Suchen nach Begriffen. ›The Black<br />

Hole Radio‹ war Hörspiel des Monats<br />

Juni 2015.<br />

Luise Voigt, geboren 1985 in Nordhausen/Thüringen,<br />

2011 Gründung des<br />

Regieteams ›huRRa!!‹.<br />

Kurzstrecke 49<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />

länger als 20 Minuten: Wir stellen<br />

innovative, zeitgemäße, radiophone<br />

Autorenproduktionen aus den Genres<br />

Feature, Hörspiel und Klangkunst<br />

vor. In der aktuellen Ausgabe<br />

präsentieren wir unter anderem:<br />

Nicht mit uns<br />

Von Matthias Abel<br />

Fluglärm über Hanau<br />

Von Lasse-Marc Riek<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung vom 25. April 0.05 Uhr<br />

Bitten an Karl<br />

Von Saskia Nitsche<br />

Regie: Judith Lorentz<br />

Mit: Christoph Gawenda,<br />

Benjamin Kramme, Mandy Rudski<br />

Produktion: SWR 2014<br />

Am Morgen nehmen die Väter den<br />

Zug zur Fabrik, am Abend kehren<br />

sie zurück. Die Ordnung der Trabantenstadt,<br />

in der Elise, Karl und<br />

Hanno leben, ist bestimmt durch<br />

den Rhythmus des Zuges. Bis er<br />

eines Morgens nicht mehr fährt.<br />

Die Fabrik hat geschlossen. Die<br />

Väter verlieren ihre Aufgabe, man<br />

beginnt, den Ort abzureißen. Elise<br />

und Karl ziehen sich in ihre inneren<br />

Welten zurück. Hanno bringt den<br />

Mut auf, dem Verfall mit Plänen zu<br />

begegnen.<br />

Saskia Nitsche, geboren 1986 in Bamberg,<br />

studierte Szenisches Schreiben in<br />

Berlin und literarisches Schreiben in<br />

Leipzig.<br />

Hörspiel _ 60'38<br />

Traurigkeit und Melancholie<br />

oder der aller aller einsamste<br />

Georg aller Zeiten<br />

Von Bonn Park<br />

Regie und Komposition:<br />

wittmann/zeitblom<br />

Mit: Trystan Pütter, Thilo Prückner,<br />

Jule Böwe, Cobrakiller u.a.<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Riesenschildkröte George, der letzte<br />

seiner Art, hat alles erlebt: Kriege,<br />

Revolutionen, Erfolge, Niederlagen,<br />

Liebe und Trennungen. Nun sehnt<br />

er sich nach der warmen Sandmulde,<br />

in der er geboren wurde. Dort<br />

will er sterben. »... Der Einsame<br />

hat viele gute Gründe, warum er<br />

nicht mehr mitmachen möchte,<br />

und das ist im Grunde die Quintessenz.<br />

Denn George hat ja eigentlich<br />

nie mitgemacht ... Er ist einfach zu<br />

langsam oder die Zeit zu schnell.«<br />

Bonn Park, 1987 in Berlin geboren,<br />

wuchs in Berlin, Korea und Paris auf.<br />

Schreibt Theaterstücke.<br />

28


INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

›That night follows day/Das die Nacht dem Tag folgt‹<br />

Erik Altorfer mit Chorkindern<br />

©Deutschlandradio/Jonas Maron<br />

Fr 6. Mai 0.05 Uhr<br />

Sa 7. Mai 18.05 Uhr<br />

So 8. Mai 18.30 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />

Feature _ 54'09<br />

Hörspiel _ 46'31<br />

©picture-alliance/blickwinkel<br />

Sonic Reflections<br />

Von Colin Black<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

Wie schreibt man eine Geschichte<br />

der radiophonen Klangkunst? Um<br />

diese Frage zu beantworten, ist<br />

der Radiokünstler Colin Black fünf<br />

Jahre lang durch die Welt gereist.<br />

Unterwegs hat er (fast) alle Protagonisten<br />

des Genres interviewt:<br />

Künstler, Redakteure, Theoretiker.<br />

Ihre Geschichten und Gedanken<br />

kontrapunktiert er mit Klängen seiner<br />

Reise. Entstanden ist ein Stück<br />

Radiokunst über die Radiokunst.<br />

Colin Black, australischer Komponist,<br />

erhielt zahlreiche Preise für Radiokunst,<br />

darunter den Prix Italia und den Golden<br />

Award der New York Festivals.<br />

›Traurigkeit und Melancholie‹<br />

Durch Osteuropa<br />

Junges Europa – Unterwegs in<br />

Bulgarien und Rumänien<br />

Von Hannah Kappes, Jan Schilling,<br />

Matthias Winkelmann<br />

Regie: Wolfram Wessels<br />

Produktion: SWR 2013<br />

Bettelnde Roma, blutsaugende Vampire<br />

und korrupte Politiker – mehr<br />

fällt vielen nicht ein, wenn sie an<br />

Rumänien und Bulgarien denken.<br />

Daran hat auch der EU­Beitritt<br />

nichts geändert. Vier junge Journalisten<br />

waren einen Monat lang in<br />

den beiden Ländern unterwegs. Sie<br />

haben viel zu erzählen: Von einer<br />

mutigen, engagierten Jugend, von<br />

enttäuschten Menschen und von<br />

anderen, für die sich in Europa neue<br />

Tore geöffnet haben.<br />

Hannah Kappes, geboren 1988, arbeitet<br />

als Journalistin und Moderatorin. Jan<br />

Schilling, geboren 1976, arbeitet als Hörfunk-<br />

und Online-Journalist. Matthias<br />

Winkelmann, geboren 1984, arbeitet als<br />

Journalist.<br />

That night follows day/<br />

Dass die Nacht dem Tag folgt<br />

Nach dem gleichnamigen Theatertext<br />

von Tim Etchells<br />

Übersetzung: Wilfried Prantner<br />

Funkeinrichtung, Regie: Erik Altorfer<br />

Chorarbeit, Komposition: Martin Schütz<br />

Mit: 19 Kindern<br />

Produktion: DKultur 2008<br />

»Ihr versucht, uns etwas über die<br />

Welt zu erzählen. Ihr erklärt uns,<br />

was Liebe ist. Ihr erklärt uns, was<br />

Krieg bedeutet. Ihr küsst uns, während<br />

wir schlafen. Ihr flüstert, wenn<br />

ihr denkt, wir würden nichts hören.<br />

Ihr erklärt uns, dass die Nacht auf<br />

den Tag folgt.«<br />

›That night follows day‹ ist ein<br />

Stück von Kindern für Erwachsene.<br />

Es zeigt, wie die Welt der Kinder<br />

von der der Erwachsenen definiert<br />

ist und dominiert wird.<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 50'<br />

Sight is the Sense that Dying<br />

People Tend to Lose First<br />

Von Tim Etchells<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

29


9.–22. Mai 2016<br />

Mo 9. Mai 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 53'25<br />

Mutterseelenallein<br />

Hörspiel von Matthias Kapohl<br />

Mit: Sebastian Urzendowsky,<br />

Judith Engel, Matthias Bundschuh,<br />

Anna Blomeier u.a.<br />

Komposition: Rainer Quade<br />

Produktion: WDR 2014<br />

Zu welchem Preis strebt man nach<br />

dem Besten für die eigenen Kinder?<br />

Im Zentrum dieses Hörspiels<br />

stehen eine Mutter, die am Gesellschaftsspiel<br />

›Kind‹ mit all seinen<br />

Codes und Absurditäten verzweifelt,<br />

ein mittlerweile erwachsener<br />

Sohn, der sich mit Mühe von seiner<br />

Rolle als Statussymbol befreit und<br />

ein Paar, dessen Beziehung am Projekt<br />

Kind zu zerbrechen droht. Wo<br />

endet das Spiel für die Beteiligten?<br />

Matthias Kapohl, geboren 1972, lebt als<br />

Autor, Bearbeiter und Regisseur in Köln.<br />

Mo 9. Mai 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

(Ursendung) _ ca. 59'<br />

Ins Gras beißen die andern<br />

Nach dem Roman von Jamie Mason<br />

Bearbeitung und Regie: Irene Schuck<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Jason Getty hat einen Mann umgebracht<br />

und in seinem Garten vergraben.<br />

Als das Grundstück kultiviert<br />

werden soll, sperrt Jason das heikle<br />

Areal ab. Dennoch wird eine Leiche<br />

gefunden und Getty sieht sich schon<br />

im Gefängnis. Der Tote ist aber nicht<br />

sein Opfer. Dann werden Reste eines<br />

dritten Menschen entdeckt. Nun<br />

beschließt Jason, die Leiche seines<br />

Opfers nachts auszubuddeln, bevor<br />

die Polizei sie findet. Keine gute<br />

Idee, denn in dieser Nacht besuchen<br />

ihn die Angehörigen des Toten. Ein<br />

Thril ler mit schwarzem Humor und<br />

skurrilen Wendungen.<br />

erzählte Grauen: Vater im Krieg.<br />

Mutter wer weiß wo. Nur das Kind<br />

ist da – und singt. Um sich selbst<br />

zu trösten?<br />

Laut einer Umfrage des Allensbacher-Instituts<br />

kennen zwei von drei<br />

Deutschen das Maikäfer-Lied. Der<br />

letzte Krieg auf deutschem Boden<br />

ist 70 Jahre her. So viele Kinderlieder<br />

geraten in Vergessenheit. Dieses<br />

nicht. Warum?<br />

Lotta Y. Wieden, geboren 1970, arbeitet<br />

für die FAS, Die Zeit und den Hörfunk,<br />

zuletzt ݆ber die Bedeutung von Freundschaft<br />

in der modernen Gesellschaft‹<br />

(DKultur 2015).<br />

Mi 11. Mai 21.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 53'37<br />

Über uns die Lichter<br />

Von Sarah Trilsch<br />

Regie: Anouschka Trocker<br />

Mit: Michael Hanemann,<br />

Petra Kelling, Horst Westphal u.a.<br />

Produktion: RBB 2014<br />

Sich verändern schafft Verunsicherung:<br />

Frank geht in Rente und muss<br />

sein Eheleben mit Angelika neu sortieren.<br />

Angelika traktiert Frank mit<br />

Vorschlägen. Der alte Vater zieht ins<br />

Altersheim. Anne beginnt ihr Studium<br />

und bricht auf in eine andere<br />

Stadt. Petra ist mit Thomas in eine<br />

gemeinsame Wohnung gezogen.<br />

Sarah Trilsch, geboren 1986 in Dresden,<br />

studierte am Deutschen Literaturinstitut<br />

Leipzig und an der uniT Graz. Seit 2011<br />

viele Auszeichnungen.<br />

Fr 13. Mai 0.05 Uhr<br />

Klangkunst (Ursendung) _ ca. 50'<br />

Moving Homes<br />

Von Thomas Meadowcroft<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

›Moving Homes‹ ist die musikalische<br />

Reflexion über den Verlust von<br />

›Zuhause‹ nach einem tropischen<br />

Wirbelsturm. Ein Zyklon verwüstet<br />

materielle Gegenstände: das Sofa,<br />

das Dach, das ganze Haus. Er kann<br />

auch die symbolische Ordnung zerstören:<br />

Zugehörigkeit, Recht und<br />

Gesetz. ›Moving Homes‹ möchte<br />

diesen Schmerz lindern, erstens<br />

indem es alternative Konzepte von<br />

›Zuhause‹ anbietet und zweitens<br />

indem es in ›Zeiten der Krise‹ den<br />

Radiohörer begleitet und beruhigt.<br />

Thomas Meadowcroft, 1972 in Canberra,<br />

Australien, geboren, Musiker und Komponist.<br />

Er lebt seit 1998 in Berlin.<br />

Wiederholung am 23. Mai 0.05 Uhr<br />

Sa 14. Mai 18.05 Uhr<br />

Feature _ 54'30<br />

Durch Osteuropa<br />

Kollektivbild mit Dame<br />

Frauen in Osteuropa<br />

Von Katja Artsiomenka<br />

Regie: Hannah Georgi<br />

Mit: Justine Hauer, Jele Brückner u.a.<br />

Produktion: WDR 2014<br />

Aktivistin, Arbeiterin, Mutter, Russian<br />

Beauty – die Frau in der Sowjetunion.<br />

Wenn sie 35 wurde, nannte<br />

man sie Tante oder Pferd. Diese Zeiten<br />

sind vorbei. Frauen wie Pussy<br />

Riot oder Femen schlagen diesseits<br />

und jenseits des Ural neue Töne an.<br />

Die Autorin hat nach den neuen<br />

Rollenbildern gesucht: im Uni-Seminar<br />

der ersten Miss Russland,<br />

bei einer Moskauer Salonlöwin, im<br />

Büro einer Heiratsvermittlerin, bei<br />

der Ehefrau eines ermordeten Kameramannes<br />

und auf dem Majdan<br />

in Kiew.<br />

Katja Artsiomenka, 1983 in Minsk geboren,<br />

hat Journalistik studiert und arbeitet<br />

als freie Journalistin beim WDR.<br />

» Wir nähern uns jetzt dem Auge des Sturms.<br />

Songs aus dem Radio sind so beruhigend,<br />

weil darin die Erinnerungen anderer<br />

Leute stecken.<br />

Thomas Meadowcroft in ›Moving Homes‹<br />

Jamie Mason, Chefredakteurin einer<br />

Online-Plattform, lebt mit ihrer Familie<br />

in North Carolina/USA.<br />

Mi 11. Mai 0.05 Uhr<br />

Feature _ 54'30<br />

Maikäfer flieg<br />

Das deutsche Lied vom Krieg<br />

Von: Lotta Y. Wieden<br />

Regie: Cordula Dickmeiß<br />

Mit: Friederike Kempter<br />

Komponist: Helmut Mittermaier<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Seltsames Lied. Nichts passt zusammen:<br />

Hier die liebliche Wiegenlied-Melodie,<br />

da das nüchtern<br />

›Moving Homes‹, wohnen nach dem Zyklon<br />

©picture-alliance/dpa<br />

30


So 15. Mai 18.30 Uhr<br />

Mo 16. Mai 18.30 Uhr<br />

Sondertermin<br />

Mi 18. Mai 21.30 Uhr<br />

Sa 21. Mai 18.05 Uhr<br />

Hörspiel _ 44'56<br />

Hörspiel _ 56'02<br />

Feature _ 54'32<br />

My body in 9 parts<br />

Mein Körper in 9 Teilen<br />

Von: Raymond Federman<br />

Übersetzung und Bearbeitung:<br />

Gaby Hartel<br />

Regie: Götz Naleppa<br />

Mit: Raymond Federman, Martin Engler<br />

Komposition: Urban Elsässer,<br />

Ludger Singer<br />

Produktion: DKultur 2008<br />

Seit den frühen 60er-Jahren zählte<br />

Raymond Federman zur amerikanischen<br />

Avantgarde. Thema seiner<br />

Prosa war die in immer neuen Varianten<br />

erzählte eigene Geschichte:<br />

die Rettung des 12-jährigen französischen<br />

Juden vor den Nazis.<br />

Zu seinem 80. Geburtstag hatte<br />

Federman eine Körperbiografie geschrieben:<br />

In 9 Schritten zoomt er<br />

auf sein Haar, die Nase, die Zehen<br />

oder den Nabel. Heraus kommt eine<br />

selbstironische, existenzielle und<br />

vielstimmige ›Bodyart‹.<br />

Prix Italia 2009.<br />

Raymond Federman (1928-2009), in<br />

Paris geboren, emigrierte in die USA.<br />

Hörspiel _ 83'50<br />

Take it or leave it<br />

Eine übertriebene Geschichte aus<br />

zweiter Hand im Stehen oder im<br />

Sitzen laut zu lesen<br />

Von Raymond Federman<br />

Übersetzung: Peter Torberg<br />

Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt<br />

Mit: Graham F. Valentine und<br />

Hans-Peter Hallwachs<br />

Produktion: BR 1999<br />

Der Ich-Erzähler, französischer Einwanderer,<br />

fährt 30 Tage lang mit<br />

einem alten Buick über Land. Er ist<br />

Fallschirmjäger und steht vor seinem<br />

ersten Einsatz in Korea. Wegen eines<br />

Formfehlers muss er seinen Sold<br />

nahe der kanadischen Grenze abholen.<br />

Doch er ist froh, Ausgang zu haben,<br />

denn er muss seine Kameraden<br />

nicht mehr sehen, dumpfe Kraftprotze<br />

aus dem Süden, denen er für je<br />

5 Dollar ihre Liebesbriefe schrieb. In<br />

der Kaserne wurde nur über Pokern<br />

und Frauen gesprochen, das Interesse<br />

des Ich-Erzählers aber richtete sich<br />

auf die Literatur und den Jazz.<br />

Der Himmel ist blau,<br />

die Erde ist weiß<br />

oder Die Mappe des Lehrers<br />

Von Hiromi Kawakami<br />

Übersetzung: Ursula Gräfe und<br />

Kimiko Nakayama-Ziegler<br />

Bearbeitung und Regie: Heike Tauch<br />

Mit: Fritzi Haberlandt, Wolfgang Condrus,<br />

Felix Goeser u.a.<br />

Komposition: Yu-Chun Huang<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Tsukiko, Einzelgängerin Ende 30,<br />

trifft eines Abends in einer Kneipe<br />

auf ihren ehemaligen Japanischlehrer.<br />

Der Alte mit der schwarzen<br />

Ledermappe fällt ihr auf, weil er,<br />

so wie sie, eine Vorliebe für gutes<br />

japanisches Essen hat. Die beiden<br />

begegnen sich von nun an öfter,<br />

stets zufällig. Sie essen gemeinsam,<br />

trinken Unmengen Bier und Sake,<br />

doch jeder schenkt sich selbst ein,<br />

sie zahlen getrennt.<br />

Hiromi Kawakami, geboren 1958 in<br />

Tokio, unterrichtete Biologie, bevor 1994<br />

ihr erster Roman erschien. Sie zählt zu<br />

den beliebtesten Autoren Japans.<br />

Durch Osteuropa<br />

Das Modell von Érpatak<br />

Wie ein rechtsextremer Bürgermeister<br />

Ungarn verändert<br />

Von Keno Verseck<br />

Regie: Alexander Schuhmacher<br />

Produktion: SWR 2014<br />

Érpatak, ein winziges Dorf im Nordosten<br />

Ungarns, war bis 2005 ziemlich<br />

bedeutungslos – bis Mihály<br />

Zoltán Orosz zum Bürgermeister<br />

gewählt wurde. Der bekennende<br />

Rechtsextreme, Ordnungsfanatiker,<br />

Antisemit und Romahasser führte<br />

im Dorf das ›Modell von Érpatak‹<br />

ein und etablierte es als verbindliches<br />

Wertemodell. Die Regeln<br />

lauten: Ordnung, Arbeits- und Gemeinschaftssinn,<br />

nationale Brauchtumspflege.<br />

Wer die Regeln nicht<br />

einhält, dem droht Kürzung der<br />

Sozialhilfe, Ausgrenzung, sogar<br />

Vertreibung aus dem Dorf.<br />

Keno Verseck, geboren 1967 in Rostock,<br />

seit 1991 freiberuflicher Journalist mit<br />

Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.<br />

Mo 16. Mai 0.05 Uhr<br />

Mi 18. Mai 0.05 Uhr<br />

Fr 20. Mai 0.05 Uhr<br />

So 22. Mai 18.30 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Feature _ 48'20<br />

Klangkunst _ 30'45<br />

Hörspiel _ 89'40<br />

Sommercamp<br />

Hörspiel von Stella Luncke<br />

und Josef Maria Schäfers<br />

Mit: Kindern und Jugendlichen aus<br />

Berlin und Thüringen<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Es beginnt mit Langeweile und<br />

Müdigkeit. 18 Stunden Busfahrt<br />

von Berlin über Thüringen an<br />

den Balaton in Ungarn. Dort sind<br />

40 Grad, kein Luftzug weht, der<br />

See ist badewannenwarm. Man<br />

lernt sich kennen, Freundschaften<br />

werden geschlossen, Mädchen inspizieren<br />

Jungen und umgekehrt.<br />

Zwar überzeugen die Briefchen mit<br />

den Einhörnern den coolsten Typ<br />

des Camps nicht ganz, aber ein Anfang<br />

ist gemacht. Nach einer Woche<br />

kommt endlich das ersehnte Gewitter,<br />

doch mit ihm auch der kollektive<br />

Hitzestich.<br />

Stella Luncke und Josef Maria Schäfers,<br />

1974 und 1968 geboren, schreiben und<br />

produzieren Features und Hörspiele,<br />

gewannen 2015 den ARD Kurzhörspielwettbewerb<br />

PiNball.<br />

Durch Osteuropa<br />

Krakau mit Händen und Füßen<br />

Ein capricciöses Reisefeature<br />

Von Andra Joeckle<br />

Regie: Robert Matejka<br />

Mit: Eva Meckbach<br />

Produktion: DKultur 2009<br />

Mit originellem Blick und Sprachwitz<br />

lässt Andra Joeckle die oft<br />

gepriesenen Bauschönheiten der<br />

Altstadt hinter sich und erkundet<br />

das Krakau der Gegenwart. Ausgestattet<br />

mit den sprachlich verqueren<br />

Einfällen des polnischen Dichters<br />

Witold Gombrowicz, räsoniert sie<br />

über den polnischen Handkuss<br />

oder über den Frauentyp der auf<br />

hohen Absätzen stiefelnden Tipsiara<br />

und Blachara, die man vor<br />

allem in Einkaufszentren findet.<br />

Ein selbstironischer und reiselustig<br />

machender Blick auf eine vielfach<br />

besungene Stadt.<br />

Das Feature wurde mit dem<br />

deutsch-polnischen Journalistenpreis<br />

2010 ausgezeichnet.<br />

Andra Joeckle, 1967 in Freiburg<br />

i. Br. geboren, lebt als Autorin<br />

und Übersetzerin in Berlin.<br />

Trilogie für Windgeneratoren<br />

Von Sven-Åke Johansson<br />

Produktion: DLR Berlin 2000<br />

›Trilogie für Windgeneratoren‹ ist<br />

eine Komposition für Wind und<br />

Flügelschlag. Drei riesige Windräder<br />

erzeugen hier einen wechselnden<br />

Klang, der von Mikrofonen<br />

aufgenommen und per Funk<br />

in einen abgeschlossenen Raum<br />

übertragen wird. 3000 Meter von<br />

den Windrädern entfernt hört man<br />

am Lautsprecher das Geräusch von<br />

Flügelschlag und Rotation, wie es in<br />

der Natur nicht wahrnehmbar wäre.<br />

Je nach Windstärke ergeben sich im<br />

Verlauf mehrerer Tage differenzierte<br />

Klänge – Musik entsteht. Die Radiofassung<br />

wurde im Studio nach<br />

einer Partitur produziert.<br />

Sven-Åke Johansson, geboren 1943 in<br />

Schweden, lebt als Schlagzeuger, Schriftsteller<br />

und Komponist in Berlin.<br />

Mein Kampf<br />

Nach dem gleichnamigen Theaterstück<br />

von George Tabori<br />

Bearbeitung und Regie: Jörg Jannings<br />

Mit: George Tabori, Günter Einbrodt,<br />

Leslie Malton, Detlef Jacobsen u.a.<br />

Komposition: Klaus Buhlert<br />

Produktion: RIAS Berlin/BR/ORF/<br />

SR 1988<br />

Taboris Hitler lebt im Obdachlosenasyl<br />

in der Wiener Blutgasse<br />

im Keller unter einer Schlachterei.<br />

Dort trifft er auf den alten Juden<br />

Schlomo Herzl und dessen etwas<br />

verrückten Freund Lobkowitz, der<br />

Koscher-Koch war und sich für den<br />

Gott der Juden hält. Der gutmütige<br />

Herzl spielt dieses Spiel mit. Herzls<br />

Traum: Er wird ein Buch über sein<br />

Leben schreiben. Der Titel: ›Mein<br />

Kampf‹. Doch vorerst verkauft er<br />

ambulant die Bibel und das Kamasutra<br />

und kümmert sich um Hitler,<br />

der Maler werden will.<br />

George Tabori (1914–2007), geboren<br />

in Budapest, eine Theaterlegende.<br />

31


23.–30. Mai 2016<br />

Mo 23. Mai 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ ca. 50'<br />

Moving Homes<br />

Klangkunst von Thomas Meadowcroft<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

›Moving Homes‹ ist die musikalische<br />

Reflexion über den Verlust von<br />

›Zuhause‹ nach einem tropischen<br />

Wirbelsturm. Ein Zyklon verwüstet<br />

materielle Gegenstände: das Sofa,<br />

das Dach, das ganze Haus. Er kann<br />

auch die symbolische Ordnung zerstören:<br />

Zugehörigkeit, Recht und<br />

Gesetz. ›Moving Homes‹ möchte<br />

diesen Schmerz lindern, erstens<br />

indem es alternative Konzepte von<br />

›Zuhause‹ anbietet und zweitens<br />

indem es in ›Zeiten der Krise‹ den<br />

Radiohörer begleitet und beruhigt.<br />

Thomas Meadowcroft, 1972 in Canberra,<br />

Australien, geboren, Musiker und Komponist.<br />

Er lebt seit 1998 in Berlin.<br />

Wiederholung vom 13. Mai 0.05 Uhr<br />

Mo 23. Mai 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 56'30<br />

Zolas Schornstein<br />

Von Christoph Prochnow<br />

Regie: Rainer Clute<br />

Mit: Jürg Löw, Matti Krause,<br />

Hanna Plaß u.a.<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Paris 1902: Kommissar Jouberts<br />

Tochter und sein Assistent Cocu<br />

wollen heiraten. Der ›Fall Zola‹ verstärkt<br />

die Spannungen zwischen<br />

beiden Kriminalisten. Der linke<br />

Cocu ist überzeugt, dass man den<br />

Schriftsteller wegen seines Engagements<br />

in der Affäre Dreyfus ermordet<br />

hat. Joubert muss dem Druck<br />

seiner Chefs standhalten, die den<br />

Tod Zolas gern als häuslichen Unfall<br />

abhaken möchten. Und dann<br />

sind da noch die beiden Frauen aus<br />

einer ›Ménage à trois‹.<br />

Christoph Prochnow, geboren 1942. Filmdramaturg<br />

und Autor. Lebt in Berlin.<br />

Mi 25. Mai 0.05 Uhr<br />

Feature _ 53'20<br />

Diese Stadt stand in einem<br />

anderen Land<br />

Geschichten aus HA-NEU<br />

Von Anselm Weidner<br />

Regie: Nikolai von Koslowski<br />

Produktion: WDR 2015<br />

Halle-Neustadt, die einzige in Großplattenbauweise<br />

erbaute Großstadt<br />

Deutschlands, war die städtebauliche<br />

Ikone der DDR-Nachkriegsmoderne,<br />

funktionale Chemiearbeiterstadt vor<br />

den Toren von Buna und Leuna und<br />

gebaute Utopie gleicher Lebensbedingungen<br />

für alle. Nach der Wende<br />

verlor die Stadt die Hälfte ihrer Bevölkerung,<br />

ein Siebtel wurde abgerissen.<br />

Heute gespalten in Gettos, in bessere<br />

Viertel und Armenviertel, geht sie<br />

einer unsicheren Zukunft entgegen.<br />

Anselm Weidner, geboren 1943 in Halle/<br />

Saale, arbeitet seit 1988 für den Hörfunk.<br />

Mi 25. Mai 21.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />

Jobcenter<br />

Von Enzo Cormann<br />

Übersetzung: Hans Thill<br />

Regie: Leonhard Koppelmann<br />

Musik: Philippe Gordiani<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Smec, arbeitsloser Ingenieur, Anfang<br />

50, handelt nicht nach den<br />

Regeln des Jobcenters. Er beschafft<br />

sich eine Waffe. »Was ist ein Mensch<br />

wert ein Mensch der diesen Namen<br />

verdient mit jedem Monatsende<br />

hielt mir mein Gehaltsauszug seine<br />

bezifferte Antwort bereit die nicht<br />

zu entziffern war brutto und netto<br />

Prämien und Abzüge was ist der<br />

Preis eines Lebens meines Lebens<br />

dumme Fragen unpassend infantile<br />

Fragestellung sinnlos denn auf<br />

jeden Fall wie auch immer die Frage<br />

lautet Sie werden doch nie eine Antwort<br />

erhalten.« (Enzo Cormann)<br />

Enzo Cormann, geboren 1953 in<br />

Südfrankreich, Schauspieler, Regisseur<br />

und Schriftsteller, spielt im Theater den<br />

arbeitslosen Ingenieur Smec im Dialog<br />

mit Lautsprechern.<br />

Fr 27. Mai 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 39'50<br />

Das Wetter in Offenbach<br />

Von Thomas Stiegler und Hannes Seidl<br />

Produktion: HR 2010<br />

Seit vielen Jahren fährt der in Frankfurt<br />

lebende Komponist Thomas<br />

Stiegler mehrmals pro Woche nach<br />

Offenbach. Dort arbeitet er als Arzt<br />

im Krankenhaus. Früher fuhr er<br />

mit der Straßenbahn, heute mit dem<br />

Fahrrad. An mehreren Tagen begleitete<br />

ihn ein Aufnahmegerät, befestigt<br />

am mitgenommenen Rucksack.<br />

Fragmente der so gemachten Field<br />

Recordings, der akustischen Fahrtenprotokolle,<br />

wurden ebenso Bestandteile<br />

von Stieglers Offenbach-Porträt<br />

wie das Schlagen von Leder und der<br />

Main in Offenbach. Der fließt und<br />

klingt dort anders als in Frankfurt.<br />

Thomas Stiegler, geboren 1966 in Meschede,<br />

ist Komponist und Mediziner. Hannes<br />

Seidl, geboren 1977 in Bremen, ist Komponist.<br />

Beide leben in Frankfurt a. M.<br />

Sa 28. Mai 18.05 Uhr<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Durch Osteuropa<br />

Die Alltäglichkeit des Unsichtbaren<br />

Junge Roma in Europa<br />

Von Elisabeth Putz<br />

Produktion: DKultur/ORF/RBB 2016<br />

Die Mehrheit der Slowaken bezeichnet<br />

Roma als integrationsunwillig.<br />

Die Mehrheit der Roma ruft ins Mikrofon,<br />

Slowaken seien Rassisten.<br />

Zwei Randpositionen einer komplexen<br />

Materie. Die Mitte wird dabei<br />

oft vergessen. Und so kommen<br />

viele Journalisten nach Lunik IX,<br />

einem der größten Gettos Europas,<br />

um eine »Safari« zu machen. Sie<br />

bezahlen ein wenig Geld und Roma<br />

liefern Geschichten. Dieses Feature<br />

ist ein Versuch hinter eine Klischeemauer<br />

zu blicken.<br />

Elisabeth Putz, geboren 1982 in<br />

St. Pölten, lebt als Autorin, Regisseurin<br />

und Journalistin in Wien.<br />

So 29. Mai 18.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 60'<br />

Das Tier der Zeit<br />

Von Valère Novarina<br />

Übersetzung, Regie:<br />

Leopold von Verschuer<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Ein Mann spricht zu Tieren, das<br />

heißt zu Wesen ohne Antwort. Er<br />

spricht zu 300 stummen Augen.<br />

Seine Rede ist ein Navigieren durch<br />

sein Inneres, durch seine Sprache<br />

und in seinen Wörtern. Ein Mensch<br />

spricht zu Tieren von Dingen, über<br />

die man nicht redet: Was wir zum<br />

Beispiel erleben, wenn wir an Grenzen<br />

geraten, zerrissen in der größten<br />

Dunkelheit und nicht weit vom<br />

Licht, wortlos und kurz vor einer<br />

Lösung.<br />

Das Buch ›Le discours aux animaux‹<br />

erschien 1987 und enthält<br />

zwei Teile: ›Das Tier der Zeit‹ und<br />

›Die Unruhe‹.<br />

Valère Novarina, 1947 geboren bei Genf,<br />

ist Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur,<br />

Maler und Zeichner. Er lebt in Paris und<br />

im Savoie.<br />

Mo 30. Mai 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 50<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />

länger als 20 Minuten: Innovative,<br />

zeitgemäße, radiophone Hörstücke<br />

aus den Genres Feature, Hörspiel<br />

und Klangkunst können an uns<br />

geschickt werden. Wir wählen die<br />

interessantesten aus und stellen sie<br />

vor. In der aktuellen Ausgabe der<br />

Kurzstrecke präsentieren wir unter<br />

anderem:<br />

Der Esel, Ich und Du – Elvis lebt!<br />

– Letzte Ausfahrt Westerwald<br />

Von Jürgen Piechutta<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Wiederholung am 17. Juni 0.05 Uhr<br />

Mo 30. Mai 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 49'52<br />

Unter dem Messer<br />

Von Ivor Wilson<br />

Regie: Dieter Carls<br />

Mit: Ulrich Noethen,<br />

Thomas Anzenhofer,<br />

Anna Magdalena Fitzi u.v.a.<br />

Produktion: WDR 2001<br />

Petra Bradley ist nach einer Party<br />

spurlos verschwunden. Der Herzchirurg<br />

Andrew Gray sollte sie nach<br />

Hause fahren. Die Polizei findet<br />

ihn am nächsten Morgen schlafend<br />

in seinem Auto. Bei der Suche nach<br />

der jungen Frau werden in einem<br />

nahe gelegenen See zwei Leichen<br />

gefunden. Es handelt sich um Soldaten,<br />

die an einer militärischen<br />

Operation in Afrika teilgenommen<br />

hatten. Petras Vater war der verantwortliche<br />

Offizier des geheimen<br />

Einsatzes.<br />

Ivor Wilson, geboren 1924, arbeitete als<br />

Lehrer und Dozent für Kunst und Politik.<br />

Seit 1962 schreibt er Kriminalromane.<br />

32


DEUTSCHLANDRADIO<br />

KULTUR<br />

JUNI 2016<br />

REIHE<br />

›Neues aus<br />

der Provinz‹<br />

INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

Ursendung:<br />

Reihe:<br />

Mittwoch<br />

0.05 Uhr<br />

Feature<br />

1. Juni<br />

Kreuzberg von oben<br />

Von Lorenz Rollhäuser<br />

Eine Erbschaft machte ihn<br />

zum Wohnungsbesitzer.<br />

Ist er jetzt aktiver Teil der<br />

Gentrifizierung?<br />

DKultur/NDR/WDR 2014<br />

8. Juni<br />

Berlin Update<br />

Von Bodo Morshäuser<br />

Vom ummauerten Zentrum<br />

der Subkultur zur Partyzone<br />

mit Uni-Anschluss – was<br />

bleibt von Westberlin?<br />

WDR 2015<br />

15. Juni<br />

Deutsche Reinheit, deutscher<br />

Durst Von Peter Schanz<br />

Das Bayerische Reinheitsgebot<br />

wird 500 Jahre alt.<br />

Höchste Zeit, den deutschen<br />

Hopfen & Malz-Fundamentalismus<br />

zu hinterfragen.<br />

NDR/DKultur 2016<br />

22. Juni<br />

Rückkehr nach Knokke<br />

Von Wobser/Kobold<br />

Martin Kippenbergers<br />

Aufzeichnungen aus dem<br />

Seebad Knokke als Spiel mit<br />

der Wiederholung – eine<br />

Versuchsanordnung<br />

SWR 2014<br />

29. Juni<br />

Zakya in Vogelsang<br />

Von Wibke Starck<br />

Auf ihrer Flucht vor dem<br />

Krieg in Syrien ist Zakya<br />

in Schleswig-Holstein gelandet.<br />

Wie geht es weiter?<br />

NDR 2015<br />

Mittwoch<br />

21.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

1. Juni<br />

Der Knochen<br />

Von Elisabeth R. Hager<br />

15 Jahre braucht der<br />

Knochen, bis er wieder auf<br />

seinen Platz in der Michaelergruft<br />

zurückfindet.<br />

8. Juni<br />

König Röschken<br />

Von Matthias Karow<br />

Die Bestie stirbt nicht aus.<br />

Jäger wissen das. Der Wolf<br />

ist kein normales Tier.<br />

15. Juni<br />

Wilde Tiere in Berlin<br />

Von Marianne Weil<br />

Der Tierpark: Freiheit in<br />

der geteilten deutschen<br />

Hauptstadt<br />

22. Juni<br />

Im Inneren des Landes<br />

Von Dirk Brauns<br />

Sie fliegen aufeinander<br />

zu wie zwei Geschosse.<br />

In Eggesin<br />

29. Juni<br />

Das Dorf ist überall<br />

Von Beate Becker<br />

Für die Dorfleute ist die<br />

Natur kein ergötzlicher<br />

Ort zum Spazierengehen,<br />

sondern Arbeitsplatz.<br />

Eigenproduktion 2014<br />

DKultur 2014<br />

DKultur 2009<br />

MDR 2013<br />

DKultur 2016<br />

Freitag<br />

0.05 Uhr<br />

Klangkunst<br />

Samstag<br />

18.05 Uhr<br />

Feature<br />

3. Juni<br />

Climactic Climate Remix<br />

Von Wave Farm und<br />

Andreas Hagelüken<br />

Radiokunst über den<br />

Klimawandel.<br />

ORF Kunstradio/DKultur<br />

2015/2016<br />

4. Juni<br />

Histoire de R<br />

Von Clarisse Cossais<br />

In Frankreich galt das gerollte<br />

R erst als elitär, später<br />

als provinziell. Ist es bald<br />

ausgestorben?<br />

DKultur 2016<br />

10. Juni<br />

KLIMA/ANLAGE<br />

Von Werner Cee<br />

Der Klangkünstler Werner Cee<br />

macht wissenschaftliche Klimadaten<br />

in einer radiophonen<br />

Klanginstallation erfahrbar.<br />

DKultur/iem Graz u.a.<br />

2015/2016<br />

11. Juni<br />

Nach Hause Gehen<br />

Von Jörn Klare<br />

Der Autor geht dahin,<br />

wo er her kommt.<br />

Ist das zuhause?<br />

DKultur 2016<br />

17. Juni<br />

Kurzstrecke 50 Ungewöhnlich<br />

und kürzer als 20 Minuten:<br />

Innovative, radiophone<br />

Autorenproduktionen aus<br />

den Genres Feature, Hörspiel<br />

und Klangkunst werden<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

18. Juni<br />

Eisenbach, Gear Valley<br />

Von Merle Hibk<br />

Städtertraum im Dorfidyll?<br />

Die Wirklichkeit ist komplizierter<br />

…<br />

DKultur 2016<br />

24. Juni<br />

Palma Ars Acustica<br />

Die Gewinnerstücke<br />

des internationalen<br />

Radiokunstwettbewerbs<br />

EURORADIO Ars Acustica<br />

Group 2016<br />

25. Juni<br />

No Land Called Home –<br />

Rückkehr in die Provinz<br />

Von J. Nichelmann<br />

Eine Jugend in der bayerischen<br />

Provinz, wo die<br />

Freiwillige Feuerwehr Macht<br />

über alles hat.<br />

DKultur 2016<br />

›Deutsche Reinheit,<br />

deutscher Durst‹ 15. Juni<br />

©picture-alliance/arkivi<br />

Sonntag<br />

18.30 Uhr<br />

Hörspiel<br />

5. Juni<br />

echo echo<br />

Von A K Dolven/G. Hartel<br />

Was erzählen die Vögel in<br />

ihrem Museumsdepot der<br />

Künstlerin über Herkunft,<br />

Flugroute und Fundort?<br />

DKultur 2015/2016<br />

12. Juni<br />

› ... or the Loves of<br />

Painting und Music‹<br />

Von Nadja Schöning<br />

Eine Komposition, angeregt<br />

durch das bildnerische Werk<br />

und das Verse Book von<br />

William Turner<br />

DKultur 2007<br />

19. Juni<br />

› ... the whole thing’s<br />

coming out of the dark‹<br />

Von Beckett<br />

Eine wort-musikalische<br />

Performance mit Texten<br />

von Samuel Beckett.<br />

BR/ORF u.a. 2000<br />

26. Juni<br />

Rotoradio<br />

Radio-Revue<br />

Von Ferdinand Kriwet<br />

Kriwets inszeniert sein<br />

Erstlingswerk ›Rotor‹ und<br />

eine Radio-Homestory.<br />

DKultur/WDR 2011 – 2013<br />

Montag<br />

0.05 Uhr<br />

Freispiel<br />

6. Juni<br />

Jenseits der Deadline<br />

Von Berner/Schültge<br />

Ein Hörspielmacher erhält<br />

einen Auftrag. Leider fehlen<br />

ihm Ideen und Equipment,<br />

aber er hat einen Plan.<br />

13. Juni<br />

Die Siedlung<br />

Von Philip Stegers<br />

Drehbuchautor Kornfeld ist<br />

verzweifelt. Endlich hat er einen<br />

Auftrag für einen Krimi,<br />

aber das Exposé ist schlecht.<br />

20. Juni<br />

Orpheus in der Oberwelt:<br />

Eine Schlepperoper<br />

Von andcompany & Co.<br />

Orpheus, Schlepper am EU<br />

Grenzfluss Evros, sieht sich<br />

als modernen Dienstleister.<br />

27. Juni<br />

Kurzstrecke 51<br />

Innovative, zeitgemäße,<br />

radiophone Hörstücke<br />

aus den Genres Feature,<br />

Hörspiel und Klangkunst<br />

DKultur 2005<br />

WDR 2014<br />

WDR 2015<br />

Autoren/DKultur 2016<br />

Montag<br />

21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel<br />

6. Juni<br />

Big Ben schlug zwölf<br />

Von Rolf von Goth<br />

Todesstrafe für James<br />

McKay. Er soll eine<br />

Prostituierte getötet<br />

haben.<br />

13. Juni<br />

Zwölf Uhr Majakowski-Platz<br />

Von Sergej Ustinow<br />

Ein Riesenreich in Auflösung:<br />

Erpressungen, Korruption<br />

und Mord. Journalist Maximow<br />

sucht nach einem Täter.<br />

20. Juni<br />

Tödliche Ohnmacht<br />

Von C. S. Forester<br />

Der unheilvolle Racheplan<br />

der Martha Clair<br />

27. Juni<br />

Schluss der Vorstellung<br />

Von Stephan Göritz<br />

Die letzte Schurkerei<br />

Von Pierre Frachet<br />

Zwei französische Schauplätze, zwei Fälle, zwei Perspektiven<br />

SFB 1966<br />

SDR 1992<br />

DKultur 2015<br />

Rundf. DDR 1987 und WDR/RIAS Berlin 1989<br />

33


1.–12. Juni 2016<br />

Mi 1. Juni 0.05 Uhr<br />

Feature _ 51'24<br />

Kreuzberg von oben<br />

Ein Versuch über Geld und Moral<br />

Von Lorenz Rollhäuser<br />

Produktion: DKultur/NDR/WDR 2014<br />

Er lebte bis dahin eher bescheiden.<br />

Um Geld ging es ihm nicht. Doch<br />

dann erbte er. Obwohl er Erben eigentlich<br />

immer ungerecht fand. Er<br />

kaufte sich eine große Wohnung.<br />

Nun schaut er auf seinen Kiez herab,<br />

den sich immer weniger Menschen<br />

leisten können. Und er stellt<br />

Fragen: Wer bin ich jetzt? Darf ich<br />

mein unverdientes Privileg einfach<br />

genießen? Oder schulde ich etwas?<br />

Er sucht Antworten und findet neue<br />

Fragen.<br />

Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg<br />

geboren, seit 1991 Autor für Feature und<br />

Hörspiele.<br />

Mi 1. Juni 21.30 Uhr<br />

So 5. Juni 18.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 70'<br />

Kunststücke<br />

echo echo<br />

wo soll ich fliegen<br />

Von Gaby Hartel nach der gleichnamigen<br />

Sound-Performance der A K Dolven<br />

Mit: Jule Böwe, Patrick Güldenberg,<br />

Irm Hermann, Janusz Kocaj,<br />

Cristin König u.v.a.<br />

Produktion: DKultur 2015/2016<br />

Ende August 2015 erklang im historischen<br />

Vogelsaal des Berliner<br />

Museums für Naturkunde zwischen<br />

Hunderten ausgestopfter<br />

Exponate aus 300 Jahren Sammlungsgeschichte<br />

ein mehrstimmiges<br />

SoundPoem, eine temporäre<br />

Performance der norwegischen<br />

Künstlerin A K Dolven. ›echo echo‹<br />

erzählt in Fragmenten von Migration,<br />

Entwurzelung, Unsicherheit.<br />

Gaby Hartel, Autorin für Kunst und<br />

Literatur, Kuratorin der Soundarbeit in<br />

Zusammenarbeit mit A K Dolven.<br />

Hörspiel _ 48'14<br />

Der Knochen<br />

Von Elisabeth R. Hager<br />

Komposition: Karlheinz Essl, Martin<br />

Mallaun<br />

Mit: Elisabeth Hager, Erika Hager,<br />

Robert Perger u.a.<br />

Produktion: Eigenproduktion 2014<br />

›echo echo‹: Soundpoem im historischen<br />

Vogelsaal des Museums für Naturkunde, Berlin<br />

©A K Dolven<br />

Mo 6. Juni 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 47'16<br />

Jenseits der Deadline<br />

Hörspiel von Christian Berner und<br />

Frank Schültge<br />

Autorenproduktion für DKultur 2005<br />

Auf einer Klassenfahrt nach Wien<br />

lässt Elisabeth in der Michaelergruft<br />

einen Knochen unbemerkt in ihrem<br />

Rucksack verschwinden. Viele Jahre<br />

bleibt der Knochen unentdeckt. Als<br />

Elisabeth sich als Erwachsene wieder<br />

mit ihm beschäftigt, beginnt<br />

für beide eine zweite große Reise.<br />

In eigenwillig schönen Schleifen<br />

zieht sich diese autobiografische Begebenheit<br />

über fast 15 Jahre, bis der<br />

Knochen an seinen angestammten<br />

Platz zurückfindet.<br />

Elisabeth R. Hager, geboren 1981, aufgewachsen<br />

in Tirol, verdichtet seit 2007<br />

Worte zu Geschichten, Gesängen und<br />

Romanen.<br />

Fr 3. Juni 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ ca. 50'<br />

Climactic Climate Remix<br />

Von Wave Farm und<br />

Andreas Hagelüken<br />

Produktion: ORF Kunstradio/DKultur<br />

2015 – 2016<br />

Klima und Rundfunk haben eine<br />

Gemeinsamkeit: Sie spielen sich in<br />

der Atmosphäre ab. Diese Schnittmenge<br />

thematisierte die amerikanische<br />

Künstlerorganisation Wave<br />

Farm 2015 in einer fünfteiligen<br />

Reihe für das ORF Kunstradio.<br />

›Climactic Climate‹ zeigt unter<br />

anderem die Sonifikationsskulptur<br />

›Weather for the Blind‹ von Quintron,<br />

einen Baukasten für hausgemachte<br />

Wetterklänge von Mark Vernon<br />

und einen Radiodialog über die Geschichte<br />

der Sonne von Zach Poff.<br />

Die US-amerikanische Künstlerorganisation<br />

Wave Farm setzt sich mit der<br />

kreativen Nutzung von Medien und<br />

Radiowellen auseinander. Sie betreibt ein<br />

Artist-in-residency-Programm und eine<br />

freie Radiostation.<br />

Sa 4. Juni 18.05 Uhr<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'<br />

Neues aus der Provinz<br />

Histoire de R<br />

Auf der Suche nach einem<br />

verschwindenden Laut<br />

Von Clarisse Cossais<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Die Autorin macht sich auf die<br />

Suche nach dem in Frankreich<br />

verschwindenden gerollten R. In<br />

einigen Gegenden wird es weiterhin<br />

gesprochen, aber nur noch von<br />

sehr alten Leuten. Dieser Laut charakterisierte<br />

im 17. Jahrhundert die<br />

Zugehörigkeit zum Hofe, er war elitär.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte erfolgte<br />

eine Verschiebung, er wurde<br />

provinziell. Mit dem libanesischen<br />

Schriftsteller Amin Maalouf hat<br />

er wieder Einzug in die Académie<br />

Française gehalten.<br />

Clarisse Cossais, geboren 1969 in Marseille,<br />

lebt seit 1991 in Berlin. Autorin<br />

und Regisseurin. Für Deutschlandradio<br />

Kultur moderiert sie die Reihe ›Ost-West<br />

im Krimi-Doppelpack‹.<br />

Holger Weber, Hörspielmacher,<br />

erhält von einer Redakteurin den<br />

Auftrag für ein Werk ganz aktuellen<br />

Formats. Doch ihm fehlt die<br />

zündende Idee. Die Kollegen aus<br />

der Branche lassen sich nicht in die<br />

Karten schauen und der Vorschuss<br />

ist bald aufgebraucht. Zum Glück<br />

gibt es Groschenromane, die wenig<br />

kosten und trotzdem einiges an<br />

Handlung hergeben. Schwierigkeiten<br />

machen da schon eher fehlendes<br />

Musikequipment, Software mit begrenzter<br />

Laufzeit und Schauspieler,<br />

die nicht unbezahlt arbeiten wollen.<br />

Christian Berner und Frank Schültge,<br />

1964 und 1968 geboren, auch Rininat<br />

Rebresch & Perdie Blumm genannt, sind<br />

Hörspielmacher und Musiker.<br />

34


Mo 6. Juni 21.30 Uhr<br />

Sa 11. Juni 18.05 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 48'<br />

Feature (Ursendung) _ ca.54'<br />

Big Ben schlug zwölf<br />

Von Rolf von Goth<br />

Mit: Fritz Tillmann, Wolfgang Kühne,<br />

Hans-Walter Clasen, Manfred Grote,<br />

Sigurd Lohde u.a.<br />

Produktion: SFB 1966<br />

James McKay soll hingerichtet werden.<br />

Im Gefängnis wartet man auf<br />

den Pfarrer, doch McKay fordert<br />

ein Gespräch mit dem Staatsanwalt<br />

und beteuert: Die Prostituierte<br />

Nancy Ponds habe ihn erpresst, ein<br />

Handgemenge bei der Geldübergabe<br />

räume er ein, den Vorwurf der<br />

Tötung weise er von sich. Ein Brief,<br />

den Nancy für den Fall ihres Todes<br />

verfasst hatte, belastet ihn schwer.<br />

Während McKay sich in diesem Fall<br />

glaubwürdig verteidigt, gesteht er<br />

andere Verbrechen.<br />

Clarisse Cossais: ›Histoire de R‹<br />

©Deutschlandradio/Anke Beims<br />

Neues aus der Provinz<br />

Nach Hause Gehen<br />

Eine Heimatsuche<br />

Von Jörn Klare<br />

Regie: Friederike Wigger<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Als der Autor plant, eine Wohnung<br />

in Berlin zu kaufen, fällt ihm auf,<br />

dass er sich in der Stadt, in der er seit<br />

fast 30 Jahren lebt, gar nicht wirklich<br />

heimisch fühlt. Die Immobilienidee<br />

wird abgesagt, die Frage nach<br />

der Heimat aber bleibt. Mit ihr und<br />

einem Aufnahmegerät im Gepäck<br />

macht er sich auf die Wanderung<br />

in das Städtchen, in dem er geboren<br />

und aufgewachsen ist. Nach gut<br />

600 Kilometern voller Begegnungen<br />

trifft er auf einen alten Freund,<br />

der Lokalpolitiker geworden ist.<br />

Rolf von Goth (1906–1981), deutscher<br />

Schauspieler (u.a. 1927 in ›Metropolis‹).<br />

Inszenierte fast 50 Hörspiele.<br />

Mi 8. Juni 0.05 Uhr<br />

Jörn Klare, geboren 1965 in Hohenlimburg;<br />

2008 und 2012 Robert-Geisendörfer-Preis.<br />

Zuletzt: ›Die Kinder des<br />

Přemysl Pitter‹ (DKultur 2015). Im März<br />

2016 erscheint sein gleichnamiges Buch<br />

›Nach Hause Gehen‹<br />

Feature _ 54'25<br />

So 12. Juni 18.30 Uhr<br />

Berlin Update<br />

Von Bodo Morshäuser<br />

Regie: Thom Kubli<br />

Produktion: WDR 2015<br />

Westberlin war Zentrum linken<br />

Protests, lockeren Lebens und<br />

subkulturellen Flairs. Die eingemauerte<br />

Halbstadt zog gescheite<br />

Existenzen und junge Künstler an,<br />

die dort zu Stars reiften. Die übrige<br />

Jugend trieb Politik und Party auf<br />

die Spitze. Zum Schluss regierte<br />

eine nahezu alternative Parallelgesellschaft<br />

unter Rot-Grün. Der<br />

Fall der Mauer schloss das Spielfeld<br />

und eröffnete in Berlin-Mitte sofort<br />

ein neues. Heute ist Berlin für junge<br />

Zugereiste eine Partyzone mit<br />

Uni-Anschluss.<br />

Bodo Morshäuser, 1953 in Berlin geboren,<br />

schreibt Hörspiele und Features, veröffentlicht<br />

Romane und Erzählungen.<br />

›Nach Hause Gehen‹<br />

Mi 8. Juni 21.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 55'59<br />

König Röschken<br />

Jagdgeschichten aus<br />

dem Enderland<br />

Von Matthias Karow<br />

Regie: Hans-Gerd Krogmann<br />

Mit: Friedhelm Ptok, Claudia Eisinger,<br />

Verena von Behr u.a.<br />

Produktion: DKultur 2014<br />

Genau hier soll König Röschken<br />

das Untier getötet haben und wird<br />

dafür von Fräulein Sachs auf dem<br />

Hochsitz bewundert. Aber die Bestie<br />

stirbt nicht aus. Jäger wissen<br />

das. Seit der Antike ist der Wolf<br />

das Geschöpf des bösen Dämons,<br />

daran ändert auch die exakte Wissenschaft<br />

nichts. So erklärt es König<br />

Röschken dem Fräulein Sachs:<br />

»Der Wolf ist kein normales Tier,<br />

sondern der meistgefürchtete Vierbeiner<br />

des Enderlandes.« Ein Hörspiel,<br />

bei dem sich die Musik Albert<br />

Lortzings geradezu aufdrängte!<br />

Matthias Karow, geboren 1978 in Hannover,<br />

studierte Tontechnik und Journalistik.<br />

Einige Hörspiele, ein Roman.<br />

Fr 10. Juni 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 54'30<br />

KLIMA | ANLAGE<br />

Von Werner Cee<br />

Produktion: DKultur/iem Graz/CITEC<br />

Bielefeld 2015/2016<br />

Alle reden übers Wetter. Diese<br />

Binsenweisheit scheint im 21. Jahrhundert<br />

eine neue Wendung zu<br />

nehmen: Alle reden übers Klima.<br />

Die Interpretation von Temperatur,<br />

Niederschlag, Luftdruck und Co. ist<br />

zunehmend heiß umkämpft, denn<br />

sie berührt ökonomische, soziale<br />

und politische Interessen.<br />

In Zusammenarbeit mit Sonifikationsforschern<br />

der Universtitäten<br />

Bielefeld und Graz hat der Klangkünstler<br />

Werner Cee ein begehbares,<br />

interaktives Klangobjekt<br />

gestaltet. Es kann Klimawerte und<br />

Modellrechnungen über Zeiträume<br />

zwischen 1950 und 2100 ertönen<br />

lassen. So werden Muster und Entwicklungen<br />

wesentlich leichter erfassbar<br />

als in den herkömmlichen<br />

Schaubildern.<br />

Werner Cee, geboren 1953, ist<br />

Klangkünstler und Komponist.<br />

©Jörn Klare<br />

Hörspiel _ 56'32<br />

Kunststücke<br />

›… or the Loves of Painting<br />

and Music‹ Soundpainting<br />

nach William Turner<br />

Von Nadja Schöning<br />

Mit: Nigel Charnock<br />

Produktion: DKultur 2007<br />

»Angeregt ist meine Klang-Komposition<br />

von den Lichtdurchfluteten<br />

Werken des Malers William Turner<br />

(1775-1851). Sein umfängliches<br />

Oeuvre, das sich in seiner späteren<br />

Schaffensperiode in ihrem Übergang<br />

vom Gegenständlichen zu ihrer<br />

Sublimierung in Licht zu Farbe,<br />

zu Klangfarbe und Farbklang intermedial<br />

vergegenwärtigt, stand in<br />

engem Bezug zu Literatur, Malerei<br />

und Musik.« (Nadja Schöning)<br />

Nadja Schöning, studierte Medienkünstlerin,<br />

Regisseurin und Komponistin.<br />

35


13.–26. Juni 2016<br />

Mo 13. Juni 0.05 Uhr<br />

Freispiel _ 45'11<br />

Die Siedlung<br />

Hörspiel von Philip Stegers<br />

Regie: Benjamin Quabeck<br />

Mit: Daniel Brühl, Denis Moschitto,<br />

Oliver Minck, Jella Haase,<br />

Edda Fischer u.a.<br />

Komposition: Lee Buddah<br />

Produktion: WDR 2014<br />

Drehbuchautor Jonathan Kornfeld<br />

ist verzweifelt. Produzentin Barbara<br />

Kruse hat ihn beauftragt, einen<br />

Krimi zu schreiben, aber das vorgegebene<br />

Exposé des Autors Philip<br />

Stegers ist einfach nur schlecht. Die<br />

Figuren verhalten sich unglaubwürdig,<br />

die Handlung ist verworren.<br />

Aus Not wendet er sich an den<br />

›mobilen dramaturgischen Berater‹<br />

Schmadtke. Gemeinsam fahren<br />

sie zum Dortmunder Hafen, um<br />

die real existierenden Figuren des<br />

Krimis auszuspionieren. Bald wird<br />

klar: Kornfeld wurde hereingelegt.<br />

Philip Stegers (alias Lee Buddah),<br />

geboren 1973, Musiker, Songwriter, Produzent,<br />

Komponist und Hörspielautor.<br />

Mi 15. Juni 0.05 Uhr<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Deutsche Reinheit,<br />

deutscher Durst<br />

Ein Bierblues<br />

Von Peter Schanz<br />

Regie: N.N.<br />

Produktion: NDR/DKultur 2016<br />

Das Bayerische Reinheitsgebot wird<br />

500 Jahre alt. Höchste Zeit, diesen<br />

Hopfen & Malz-Fundamentalismus<br />

zu hinterfragen: Was kommt wirklich<br />

rein ins Bier? Was fehlt ihm?<br />

Verhindert der Abgrenzungsfuror<br />

eine Weiterentwicklung der Braukünste?<br />

Verliert das Deutsche Brauwesen<br />

aus Sturheit seine weltweite<br />

Anerkennung?<br />

Von Flensburg bis zum Bodensee<br />

werden alte und neue Sudstätten<br />

heimgesucht, werden Brauer, Trinker<br />

und andere Spezialisten zu Wort<br />

gebeten.<br />

Peter Schanz, geboren 1957 in Bamberg,<br />

war als Theater-Dramaturg und Regisseur<br />

tätig, seit 1999 freier Autor und<br />

Dramaturg.<br />

Mo 13. Juni 21.30 Uhr<br />

Kriminalhörspiel _ 54'04<br />

Zwölf Uhr Majakowski-Platz<br />

Von Sergej Ustinow<br />

Bearbeitung: Klaus Schmitz<br />

Regie: Uwe Schareck<br />

Mit: Wolfgang Condrus, Martin Benrath,<br />

Walter Renneisen u.v.a.<br />

Produktion: SDR 1992<br />

Moskau vor 25 Jahren, eine Stadt,<br />

ein Riesenreich in Auflösung:<br />

Schiebereien, Erpressungen, Entführungen<br />

und Mord gehören zum<br />

Alltag. Journalist Maximow will<br />

herausfinden, weshalb sein alter<br />

Lehrer sterben musste und warum<br />

Sascha, dessen Eltern zu Reichtum<br />

gekommen sind, verschwunden ist.<br />

Igor Maximow ist der erste Privatdetektiv<br />

in der sowjetischen Kriminalliteratur,<br />

ein Novum der Gorbatschow-Ära.<br />

Sergej Ustinow, 1953 in Moskau geboren,<br />

Journalist, Autor von Kriminalgeschichten.<br />

Mi 15. Juni 21.30 Uhr<br />

Hörspiel _ 54'23<br />

Wilde Tiere in Berlin<br />

Von Marianne Weil<br />

Regie: Judith Lorentz<br />

Mit: Shorty Scheumann,<br />

Jörg Gudzuhn u.a.<br />

Produktion: DKultur 2009<br />

Gräben, Grenzen, Gitter, Sperren,<br />

Balken, Mauern, Posten, Wächter,<br />

Kontrollen regulierten die Freiheit<br />

in der geteilten doppelten deutschen<br />

Hauptstadt. Doch es gab einen Ort,<br />

an dem die Gitter unsichtbar wurden<br />

und exotische Lebewesen in<br />

idyllischen Landschaften ein sorgloses<br />

Dasein hatten. Das Paradies<br />

für wilde Tiere im Tierpark Friedrichsfelde!<br />

Marianne Weil begegnet Tieren<br />

und Zoo-Direktoren, Chruschtschow<br />

und Kennedy, durchforstet<br />

das Radio-Archiv und findet historische<br />

Reportagen, die nie hätten<br />

gelöscht werden dürfen.<br />

Marianne Weil, 1947 in Darmstadt<br />

geboren, Autorin und Regisseurin von<br />

Features und Hörspielmontagen.<br />

©Karl Meister<br />

Fr 17. Juni 0.05 Uhr<br />

Klangkunst _ 54'30<br />

Kurzstrecke 50<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Merle Hilbk: ›Eisenbach, Gear Valley‹<br />

Kurz, ungewöhnlich und nicht<br />

länger als 20 Minuten: Innovative,<br />

zeitgemäße, radiophone Hörstücke<br />

aus den Genres Feature, Hörspiel<br />

und Klangkunst können an uns<br />

geschickt werden. Wir wählen die<br />

interessantesten aus und stellen sie<br />

vor. In der aktuellen Ausgabe der<br />

Kurzstrecke präsentieren wir unter<br />

anderem:<br />

Der Esel, Ich und Du – Elvis lebt!<br />

– Letzte Ausfahrt Westerwald<br />

Von Jürgen Piechutta<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Sa 18. Juni 18.05 Uhr<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'<br />

Neues aus der Provinz<br />

Eisenbach, Gear Valley<br />

Von Merle Hilbk<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Die Berliner Autorin zog es in ein<br />

Dorf im Hochschwarzwald mit Maschinenfabriken<br />

und Vollbeschäftigung<br />

– und fand Gefallen an einem<br />

Landleben, dass das Gegenteil von<br />

der erträumten Kachelofen-Idylle<br />

war.<br />

Merle Hilbk, 1969 in Düsseldorf geboren,<br />

bis 2001 Dossier-Redakteurin bei der<br />

›Zeit‹ in Hamburg, danach Schriftstellerin<br />

in Berlin, ist auf Osteuropa und<br />

Russland spezialisiert. Mit einem Autorenstipendium<br />

kam sie nach Eisenbach/<br />

Hochschwarzwald – und entdeckte den<br />

›alten Westen‹ neu.<br />

Wiederholung vom 30. Mai 0.05 Uhr<br />

36


So 19. Juni 18.30 Uhr<br />

Mo 20. Juni 21.30 Uhr<br />

Mi 22. Juni 21.30 Uhr<br />

Sa 25. Juni 18.05 Uhr<br />

Hörspiel _ 49'40<br />

Kriminalhörspiel _ 53'38<br />

Hörspiel _ 59'02<br />

Feature (Ursendung) _ ca. 54'30<br />

Kunststücke<br />

»… the whole thing’s coming out<br />

of the dark« Samuel Beckett –<br />

words/sounds & moving images<br />

part one<br />

Von Samuel Beckett<br />

Konzeption, Musik und Regie: Klaus<br />

Buhlert<br />

Idee, Textauswahl: Gaby Hartel, Klaus<br />

Buhlert<br />

Mit: Natasha Parry, Barry McGovern,<br />

Raymond Federman<br />

Produktion: BR/ORF/Kunsthalle Wien/<br />

DKultur/ZKM/intermedium rec. 2000<br />

Grundlage dieser Radioperformance<br />

sind drei ausgewählte Beckett-Texte,<br />

die in erster Linie sein<br />

›visuelles Schreiben‹ dokumentieren<br />

(›eye-pieces‹) sowie seine Bewegungs-<br />

und Beobachtungsskizzen:<br />

›The Image‹ (1959), ›Molloy‹<br />

(1951) und ›Company‹ (1981). Die<br />

Produktion wurde anlässlich der<br />

Ausstellung ›Samuel Beckett/Bruce<br />

Naumann‹ in der Kunsthalle Wien<br />

2000 aufgeführt.<br />

Samuel Barclay Beckett (1906 –1989),<br />

irischer Schriftsteller. 1969 Nobelpreis<br />

für Literatur.<br />

Tödliche Ohnmacht<br />

Nach dem Roman von C. S. Forester<br />

Regie: Uwe Schareck<br />

Mit: Maja Beckmann, Manuel Harder,<br />

Astrid Meyerfeldt u.a.<br />

Produktion: DKultur 2015<br />

London in den 1930er-Jahren: Als<br />

Marjorie, verheiratet mit dem rücksichtslosen<br />

Ted Grainger, nach Hause<br />

kommt, findet sie ihre Schwester<br />

Dot leblos auf dem Küchenboden.<br />

Die Polizei geht von einem Suizid<br />

aus. Bei der Obduktion stellt sich<br />

heraus, dass Dot im dritten Monat<br />

schwanger und stark alkoholisiert<br />

war. Die Mutter der Schwestern<br />

glaubt nicht an Selbstmord und<br />

schmiedet einen unheilvollen Plan,<br />

der in einer Katastrophe endet.<br />

Cecil Scott Forester, geboren 1899 in<br />

Kairo, gestorben 1966 in Kalifornien,<br />

englischer Schriftsteller.<br />

Im Inneren des Landes<br />

Von Dirk Brauns<br />

Bearbeitung und Regie: Stefan Kanis<br />

Mit: Marina Frenk, Axel Wandtke,<br />

Petra Hartung u.a.<br />

Produktion: MDR 2013<br />

Lang genug versuchten sie, sich aus<br />

dem Weg zu gehen - jetzt führt das<br />

Schicksal sie zusammen. Sie fliegen<br />

aufeinander zu wie zwei Geschosse.<br />

Ingo Kern, zu DDR-Zeiten Offizier<br />

im mecklenburg-vorpommerischen<br />

Militärstandort Eggesin, heute leitender<br />

Personalberater der Deutschen<br />

Bahn, und Stefan Brenner,<br />

einst einer von Kerns Rekruten,<br />

jetzt Autohaus-Prüfer. Ein dringender<br />

Auftrag führt Stefan Brenner<br />

ausgerechnet nach Eggesin, zu den<br />

Erinnerungen an seinen besten<br />

Freund, der damals, schikaniert<br />

von Ingo Kern, seinem Leben ein<br />

Ende setzte.<br />

Dirk Brauns, geboren 1968 in Ost-Berlin,<br />

war Korrespondent in Peking und Warschau.<br />

2012 erschien sein erster Roman<br />

›Im Innern des Landes‹.<br />

Neues aus der Provinz<br />

No Land Called Home –<br />

Rückkehr in die Provinz<br />

Von Johannes Nichelmann<br />

Regie: N.N.<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Mit zwölf Jahren verfrachtet von<br />

Berlin nach Bayern, in einen Landkreis,<br />

in dem Vollbeschäftigung<br />

herrscht, die Freiwillige Feuerwehr<br />

die Macht über alles hat und<br />

die Formel für die eigene Identität<br />

plötzlich mit einem Artikel versehen<br />

und durch ein Komma getrennt<br />

wurde. Die Verwandlung in den Nichelmann,<br />

Johannes. Ab jetzt war<br />

er der Quoten-Ossi, der Rote, der<br />

Atheist. Es war der Beginn keiner<br />

Freundschaft. 15 Jahre später kehrt<br />

der Autor zurück in die Provinz.<br />

Johannes Nichelmann, geboren 1989,<br />

seit 2010 Reporter und Feature-Autor,<br />

seit 2014 auch Redakteur und Moderator<br />

bei DKultur.<br />

Mo 20. Juni 0.05 Uhr<br />

Mi 22. Juni 0.05 Uhr<br />

Fr 24. Juni 0.05 Uhr<br />

So 26. Juni 18.30 Uhr<br />

Freispiel _ 49'40<br />

Feature _ 54'05<br />

Klangkunst _ ca. 54'<br />

Hörspiel _ 39'09/43'31<br />

Orpheus in der Oberwelt –<br />

Eine Schlepperoper<br />

Hörspiel von andcompany&Co.<br />

Prix Europa 2015<br />

Komposition: Reinier van Houdt,<br />

Simon Lenski, Susanne Fröhlich,<br />

Sascha Sulimma<br />

Produktion: WDR 2015<br />

Orpheus, Schlepper am EU-Grenzfluss<br />

Evros, sieht sich als modernen<br />

Dienstleister, dessen Arbeit nicht in<br />

Widerspruch zu höheren Idealen<br />

steht. Aus diskursiven und dokumentarischen<br />

Texten, mit Elementen<br />

aus Orpheus-Opern, ist eine<br />

Reise durch die Geschichte und<br />

brutale Gegenwart der Migration<br />

entstanden.<br />

Hörspiel des Monats April 2015.<br />

Prix Europa 2015.<br />

Das Künstlerkollektiv andcompany&Co.<br />

wurde 2003 von Nicola Nord,<br />

Alexander Karschnia und Sascha<br />

Sulimma gegründet.<br />

Neues aus der Provinz<br />

Rückkehr nach Knokke<br />

Eine Erfahrung aus dritter Hand<br />

Von Jochen Wobser und Oliver Kobold<br />

Regie: Walter Filz<br />

Produktion: SWR 2014<br />

1984 macht der Künstler Martin<br />

Kippenberger eine Woche Urlaub<br />

im belgischen Seebad Knokke. Er<br />

schreibt auf, was er tut und erlebt<br />

(nicht viel) und übergibt seine Aufzeichnungen<br />

nach der Rückkehr der<br />

befreundeten Künstlerin Annette<br />

Grotkasten mit der Anweisung:<br />

alles in allen Details nachmachen.<br />

Aus dem Spiel mit der Wiederholung<br />

ergibt sich eine künstlerische<br />

Versuchsanordnung. Wie verändert<br />

der zweite Blick das selbst Erlebte?<br />

30 Jahre später unternehmen Oliver<br />

Kobold und Jochen Wobser dieselbe<br />

Reise – nun als Erfahrung aus dritter<br />

Hand.<br />

Oliver Kobold, geboren 1970 in Freudenstadt,<br />

ist Literaturwissenschaftler.<br />

Jochen Wobser, geboren 1974, ist Hörfunk-Journalist<br />

beim BR.<br />

Palma Ars Acustica<br />

Produktion: EURORADIO Ars Acustica<br />

Group 2016<br />

Die Ars Acustica Gruppe der European<br />

Broadcasting Union (EBU)<br />

ist ein Zusammenschluss europäischer<br />

Klangkunst-Redaktionen.<br />

Seit 1989 treffen sich die Mitglieder<br />

einmal im Jahr, um herausragende<br />

Produktionen auszutauschen<br />

und neue Entwicklungen in der Radiokunst<br />

zu diskutieren.<br />

Im Juni 2016 lädt der irische<br />

Rundfunk nach Galway. Hier vergeben<br />

die Mitglieder zum dritten Mal<br />

den Prix Palma Ars Acustica an die<br />

beste Klangkunst-Ursendung des<br />

Vorjahres. Wir präsentieren die prämierten<br />

Werke.<br />

Kunststücke<br />

Rotoradio<br />

Von Ferdinand Kriwet<br />

Produktion: DKultur/WDR 2011/2012<br />

Kriwets Erstlingswerk ›ROTOR‹<br />

von 1961 ist die unaufhörliche Rede<br />

eines namenlosen Ich. Der Autor<br />

hat sich an eine Auswahl und neue<br />

Zusammenfügung gewagt.<br />

Radio-Revue (Master Cut)<br />

Von Ferdinand Kriwet<br />

Produktion: DKultur/WDR 2013<br />

Eine akustische Archäologie in<br />

sechs Abschnitten unterschiedlichen<br />

Charakters. Aus einem Strom<br />

von Namen und Städten erheben<br />

sich in biografisch fortschreitender<br />

Reihenfolge Inseln der Erinnerung,<br />

von der Kindheit bis ins Alter, von<br />

Düsseldorf bis Dresden und Prag.<br />

Ferdinand Kriwet, geboren 1942 in<br />

Düsseldorf, Schriftsteller, Hörspielautor<br />

und MixedMedia-Künstler.<br />

INFOS<br />

unter deutschlandradiokultur.de<br />

37


27.–29. Juni 2016<br />

Mo 27. Juni 0.05 Uhr<br />

Freispiel (Ursendung) _ 54'30<br />

Kurzstrecke 51<br />

Feature, Hörspiel, Klangkunst<br />

Zusammenstellung: Barbara Gerland,<br />

Ingo Kottkamp, Marcus Gammel<br />

Produktion: Autoren/DKultur 2016<br />

Innovative, zeitgemäße, radiophone<br />

Hörstücke aus den Genres Feature,<br />

Hörspiel und Klangkunst können<br />

fortlaufend an uns geschickt werden.<br />

Wir wählen die interessantesten<br />

aus und stellen sie in dieser Sendung<br />

vor. In der aktuellen Ausgabe<br />

der Kurzstrecke präsentieren wir:<br />

Soundpatrouille Orion<br />

Von Sven Ahnert<br />

Die Peter-Neururer-Jugend<br />

Von Friedemann Dupelius<br />

Unfinished Portrait of<br />

Roedelius Today<br />

Von Hanno Leichtmann<br />

Außerdem: Neues aus der ›Wurfsendung‹<br />

mit Julia Tieke<br />

Mi 29. Juni 0.05 Uhr<br />

Feature _ ca. 54'<br />

Neues aus der Provinz<br />

Zakya in Vogelsang<br />

Integrationsversuche einer<br />

Syrerin auf dem Land<br />

Von Wibke Starck<br />

Produktion: NDR 2015<br />

Auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg<br />

in Syrien ist Zakya im schleswig-holsteinischen<br />

Nest Vogelsang<br />

gelandet. Bis ihr Mann und ihr<br />

12-jähriger Sohn folgen, muss sie<br />

mit den vier anderen Kindern alleine<br />

klarkommen. Irgendwann<br />

darf sie sich eine eigene Wohnung<br />

suchen und versucht es in Vogelsang,<br />

denn ihre Kinder gehen hier<br />

in den Kindergarten und die Schule.<br />

Sie versteht schnell, dass mancher<br />

nicht an sie vermieten will, weil sie<br />

eine von denen ist. Eines Tages ist<br />

Zakya fort.<br />

Wibke Starck, Jahrgang 1967, studierte<br />

Mediendokumentation, seit 2001 Feature-Autorin.<br />

Mo 27. Juni 21.30 Uhr<br />

Ost-West im Krimi-Doppelpack<br />

Vorgestellt von Clarisse Cossais<br />

Schluss der Vorstellung<br />

Von Stephan Göritz<br />

Regie: Bert Bredemeyer<br />

Mit: Klaus Manchen, Martin Seifert u.a.<br />

Produktion: Rundf. der DDR 1987<br />

Als sich nach einer Hamlet-Vorstellung<br />

die ›Toten‹ zum Applaus<br />

erheben, bleibt eine Schauspielerin<br />

leblos liegen. Inspektor Duteil ermittelt<br />

im Theater.<br />

Stephan Göritz, geboren 1960, Autor,<br />

Journalist, Liedtexter.<br />

Die letzte Schurkerei<br />

Von Pierre Frachet<br />

Regie: Elmar Boensch<br />

Mit: Matthias Ponnier, Eva Garg u.a.<br />

Produktion: WDR/RIAS Berlin 1989<br />

Marc, Christoph und Pascal haben<br />

Gemälde im Wert von neun Mio.<br />

Franc geraubt. Marc wurde gefasst,<br />

seine Komplizen wollen ihn befreien,<br />

Freundin Sylvie verfolgt eigene<br />

Pläne.<br />

Pierre Frachet, geboren 1933 in<br />

Plombières/Vogesen, schreibt seit 1965<br />

Krimis.<br />

Mi 29. Juni 21.30 Uhr<br />

Hörspiel (Ursendung) _ ca. 59'<br />

Das Dorf ist überall –<br />

ein Landtagebuch<br />

Von Beate Becker<br />

Regie: Judith Lorentz und die Autorin<br />

Produktion: DKultur 2016<br />

Sie lebt auf dem Land, zog mit der<br />

Familie hierher. Nach Berlin bricht<br />

sie immer wieder auf, um dort zu<br />

arbeiten.<br />

Das Leben im Dorf ist nicht spektakulär<br />

und öffnet sich nur dem, der<br />

Sinn für Details hat. Die Natur ist<br />

für die Dorfleute kein ergötzlicher<br />

Ort zum Spazierengehen, sondern<br />

ein Arbeitsplatz. Nachbarschaft<br />

heißt in dem Ort ohne Einkaufsladen,<br />

dass sich alle gegenseitig genauestens<br />

beobachten.<br />

Beate Becker, geboren 1967 in Nürnberg,<br />

arbeitet als Autorin und Regisseurin in<br />

Berlin und lebt in der Pfalz.<br />

©ullstein bild/ArenaPL<br />

›Schluss der Vorstellung‹: Wenn der Tod das Spiel überlebt<br />

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