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Rundbrief Nr. 2 Juli 2007 www.wpa-oesterreich.info
Aufruf<br />
Edelfasane in Gefangenschaft<br />
– Halter und Züchter<br />
gesucht!<br />
Edelfasane in Gefangenschaft<br />
Halter und Züchter gesucht<br />
Da in Österreich der Bestand<br />
an Edelfasane eher im Aussterben<br />
begriffen ist und die<br />
Zukunft der Edelfasane in<br />
den anderen <strong>WPA</strong>-Sektionen<br />
auch nicht besonders rosig<br />
aussieht, sucht die <strong>WPA</strong>-Österreich<br />
Züchter, die an der<br />
Haltung dieser schönen Fasane<br />
interessiert sind.<br />
Um einen reinen Bestand in<br />
Österreich aufzubauen, wäre<br />
es für die <strong>WPA</strong>-Österreich<br />
wichtig zu wissen:<br />
1) Wer besitzt noch reine<br />
Edelfasane und um welche<br />
Arten handelt es sich?<br />
2) Wer ist an der Haltung von<br />
Edelfasanen interessiert und<br />
würde eventuell ein bis zwei<br />
Paare einstellen?<br />
Wenn es uns gelingt, Paare<br />
von Edelfasane bei einigen<br />
Züchtern in Österreich unterzubringen<br />
und diese auch<br />
erfolgreich gezüchtet werden,<br />
könnten wir so zur Erhaltung<br />
dieser Gruppe von<br />
Fasanen in der Gefangenschaft<br />
beitragen.<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich stellt<br />
den Kontakt zur Focus-Gruppe<br />
Edelfasane her und wird<br />
sich auch um den Transport<br />
und allen sonstigen Belangen<br />
kümmern bzw hilfreich<br />
zur Seite stehen.<br />
Wer also Interesse hat, an<br />
diesem Projekt mitzuarbeiten<br />
möge sich bitte an die<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich wenden!<br />
Kontaktadresse: Manfred<br />
Prasch, 8224 Kaindorf 169,<br />
Tel: 0664/8108264.<br />
Impressum:<br />
Eigentümer, Herausgeber und<br />
Verleger:<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Manfred Prasch, 8224<br />
Kaindorf, Schulgasse 169<br />
Titelbild: Gruppenfoto Gründungsfest<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich bei Franz<br />
HERMANN<br />
Fotos: Thomas Lifka, Manfred<br />
Prasch, Christian Möller,<br />
Robert Biehunko, David<br />
Fürstaller<br />
Homepage:<br />
www.wpa-oesterreich.info<br />
email:<br />
office@wpa-oesterreich.info<br />
Druck:<br />
Scheiblhofer, Kaindorf<br />
2 Juli 2007
Gründungsfest der <strong>WPA</strong> Sektion Österreich<br />
vom 1. bis 3. Juni 2007 in Kaindorf<br />
in der Steiermark<br />
Gründungsfest<br />
Nach der Gründung der <strong>WPA</strong>-Österreich<br />
und der offiziellen Aufnahme in die Familie<br />
der <strong>WPA</strong> International stand nun die erste<br />
Jahreshauptversammlung heran.<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich beschloss ihr Gründerfest<br />
in Kaindorf in der Oststeiermark<br />
abzuhalten und lud daher zum Fest nach<br />
Kaindorf.<br />
Am 1. Juni war es dann soweit. Nachdem einige<br />
Teilnehmer schon eine Woche vor dem<br />
Beginn angereist waren und sich die Steiermark<br />
angesehen hatten, kamen die weiteren<br />
Teilnehmer im Laufe des Tages nach<br />
Kaindorf. Während die Teilnehmer nach und<br />
Bei einem Begrüßungsgetränk konnte die<br />
<strong>WPA</strong> Österreich ca 30 Teilnehmer aus den<br />
Sektionen England, Deutschland und Frankreich<br />
begrüßen. Auch drei Interessierte aus<br />
der Schweiz nahmen die weite Reise nach<br />
Österreich auf sich.<br />
Um 18.00 Uhr waren die Besucher vollzählig<br />
und es wurde in den Räumlichkeiten der<br />
Waldpension RECHBERGER die offizielle<br />
Gründungsversammlung abgehalten. Der<br />
Vorsitzende der <strong>WPA</strong>-Österreich, Manfred<br />
PRASCH, begrüßte die Gäste und stellte<br />
den Vorstand der neu gegründeten <strong>WPA</strong><br />
Sektion vor.<br />
nach in der Waldpension RECHBERGER<br />
eintrafen, drehte sich das für das Fest geschlachtete<br />
und von Martin Kohl gespendete<br />
Schwein bereits auf dem Grill.<br />
Die offizielle Begrüßung nahm der Bürgermeister<br />
der Marktgemeinde Kaindorf, Fritz<br />
LOIDL, vor und brachte den Teilnehmern<br />
in beeindruckenden Worten die Region<br />
Kaindorf näher.<br />
Juli 2007 3
Gründungsfest<br />
Anschließend hielt Thomas E. LIFKA einen<br />
interessanten Vortrag über die Haltung,<br />
Zucht und Aufzucht von Cabot Tragopane.<br />
Thomas E. LIFKA blickt auf eine mehr als<br />
15jährige Erfahrung in der Haltung dieser<br />
Vögel zurück und konnte den interessierten<br />
Zuhörern neue Einblicke in die Haltung dieser<br />
Spezies bieten. (Eine Druckversion mit<br />
Fotos finden sie in dieser Ausgabe).<br />
Zum Abschluss bedankten sich für die Delegationen<br />
Reinhard KRÜGER, Keith Chalmers<br />
WATSON und Hubert JÜTTEN für die Einladung<br />
und überreichten Gastgeschenke.<br />
Manfred PRASCH bedankte sich für das<br />
Kommen und freute sich im Namen der <strong>WPA</strong>-<br />
Österreich über die zahlreiche Teilnahme.<br />
Um 19.00 lud die <strong>WPA</strong>-Österreich zum<br />
Spanferkel essen und zu Getränken bzw<br />
Mehlspeise in den Gastgarten der Waldpension<br />
RECHBERGER. Hier wurde gefachsimpelt<br />
und diskutiert und einige übersahen die<br />
Zeit und konnten sich erst gegen morgen<br />
zur Ruhe begeben. Die Fasane sind halt ein<br />
unerschöpfliches Thema!<br />
Am 2. Juni ging es dann los mit der Besichtigung<br />
von Anlagen. Die erste wurde bei Man-<br />
4 Juli 2007
Gründungsfest<br />
fred PRASCH in Kaindorf besichtigt, wo eine<br />
bach. Eine sehr schöne und saubere Anlage<br />
mit eben auch einer Vielzahl von Fasanen<br />
und Ziertauben. Hier konnte man die Aufzucht<br />
mit Ammenhennen in Aufzuchtsboxen<br />
sehen. Man kann der Familie POSCH zu<br />
dieser sauberen und gelungen Anlage bzw<br />
Kollektion an Fasanen nur gratulieren.<br />
Weiter ging die Fahrt zu Franz HERMANN<br />
nach Trautmannsdorf bei Bad Gleichenberg.<br />
Hier wurden wir mit selbst Gebackenem und<br />
Getränken erwartet. Der Bürgermeister der<br />
erhebliche Zahl von Silber- und Schwarzfasanen<br />
gehalten werden. Auch drei Arten von<br />
Tragopanen und der sehr seltene Schwarzrückenfasan<br />
finden sich in seinen Gehegen.<br />
Den Innenhof der Anlage schmücken Gewächse,<br />
die einem Urwald gleichen.<br />
Da ein dicht gedrängtes Programm bevorstand,<br />
ging es mit dem Bus weiter zur Anlage<br />
von Karl POSCH in Untergiem bei Feld-<br />
Gemeinde Trautmannsdorf, Harald FUCHS,<br />
ließ es sich nicht nehmen, die Begrüßung der<br />
Gäste vorzunehmen: Wir konnten hier eine<br />
weiträumige Anlage mit einem Artenreichtum<br />
an Fasanen, Gänsen, Enten und Schwänen<br />
besichtigen. Hier werden die Tiere in natürlichen,<br />
gewachsenen Volieren gehalten und<br />
zeigen dem Züchter durch ihre Nachzucht,<br />
dass sie sich wohl fühlen. Da noch ein wenig<br />
Zeit bis zum nächsten Termin blieb, konnte<br />
auch die riesige Ziertauben bzw Fasanenanlage<br />
beim Wohnhaus der Familie Hermann<br />
besichtigt werden. Hier wird sicherlich die<br />
größte Sammlung an Wildtauben weit und<br />
breit gehalten. Ein herzliches Dankeschön<br />
der Familie Hermann nochmals auf diesem<br />
Wege.<br />
Juli 2007 5
Gründungsfest<br />
Um 14.00 Uhr war Termin bei Gerhard PAU-<br />
Tier noch besichtigen konnten, gab es Kaffee<br />
und und selbstgebacken Mehlspeisen<br />
von Frau HARING. Derart verwöhnt besichtigten<br />
wir die Volieren in denen alle Arten<br />
von Pfaufasanen und auch Trompetervögel<br />
bzw Kraniche gehalten werden. Neben den<br />
LITSCH in Fernitz bei Graz. Hier erwartete<br />
uns eine bilderbuchhafte Anlage mit seltener<br />
Besetzung. In vortrefflichen Volieren werden<br />
einige Paare Inkakakadus gehalten und<br />
auch erfolgreich gezüchtet. Gerhard PAU-<br />
LITSCH versorgte die hungrigen Gäste mit<br />
Grillwürstel und Reinhold STRANZ spendete<br />
die Getränke dazu. Auch hier noch mal<br />
herzlichen Dank!<br />
Mit bleibenden Eindrücken und gestärkt<br />
verließen wir Fernitz und steuerten auf St<br />
Marein bei Graz zu. Hier erwartete uns die<br />
Anlage von Johann HARING. Bevor wir die<br />
Pfaufasanen werden auch die Trompetervögel<br />
regelmäßig gezüchtet. Ein großes Dankeschön<br />
der Familie HARING für ihre Bemühungen.<br />
Die Reise ging weiter zu unserem letzten<br />
Ziel an diesem Tag. Um 18.30 Uhr trafen<br />
wir bei Reinhold STRANZ in Grambach ein.<br />
6 Juli 2007
Gründungsfest<br />
Hier kann man von einer Parkanlage , in der<br />
Fasane, Tauben, Wasserziergeflügel, Perlhühner<br />
und eine Vielzahl von Wildvögel gehalten<br />
werden, sprechen. Die weiträumige<br />
Anlage lud zu Spaziergängen, auf denen<br />
gefachsimpelt wurde, ein.<br />
Gratulation der Familie STANZ zu dieser<br />
Oase der Ruhe!<br />
Den Abschluss machten wir dann in der Buschenschank<br />
des Sohnes, wo dann noch bis<br />
22.30 Uhr bei bodenständiger Jause und Eigenbauweinen<br />
diskutiert und der Tag nach<br />
besprochen wurde.<br />
Um 23.30 waren wir wieder beim Ausgangspunkt<br />
in Kaindorf in der WALDPENSION angelangt.<br />
Nachdem noch einiges zu bereden<br />
war, machten sich noch etliche Teilnehmer<br />
in Richtung Dorfmitte zu Fuß auf den Weg.<br />
Im „Gschalla-Mandl“ einem Lokal in Kaindorf<br />
fand dann die „Abschlussbesprechung“ statt.<br />
Da es wieder sehr viel zu bereden gab, wurde<br />
es wieder ein bisschen später…….<br />
Am Morgen des 3. Juni fuhren wir dann mit<br />
Autos zur Anlage von Willi WINDISCH nach<br />
Wagenbach. Eine riesige, weiträumige Anlage<br />
mit großen Volieren und einem Glashaus<br />
erwartete uns hier. Willi hält zwar keine Fasane,<br />
aber eine große Anzahl von seltenen<br />
Arten von Enten und Gänsen. Hier werden<br />
auch Weißnachenkraniche, einige Arten von<br />
Kiebitzen und Wildtauben regelmäßig gezüchtet.<br />
Im Glashaus sieht man Krontauben,<br />
die seltene Rheinwarttaube und auch die Nikobarentaube,<br />
die Willi regelmäßig züchtet.<br />
Herzlichen Dank der Familie WINDISCH für<br />
die Bewirtung mit Kaffe und Kuchen!<br />
Juli 2007 7
Gründungsfest<br />
Zeitlich schon ein wenig im Verzug, kamen<br />
wir gegen 11.00 Uhr zu den Volieren von<br />
Martin KOHL nach Herrenberg. Hier werden<br />
Den Abschluss im Besuchsprogramm bildete<br />
die Enten- und Gänseanlage von Walter<br />
EM in Fürstenfeld. Eine weiträumige<br />
viele Arten von Fasane, Wildtauben und<br />
auch Feldhühner gehalten und erfolgreich<br />
gezüchtet. In dieser Anlage befindet sich<br />
auch ein Zuchtpaar des in Gefangenschaft<br />
sehr gut strukturierte Anlage mit sehr vielen<br />
Teichen und gepflegten Gehegen konnten<br />
wir hier betrachten. Sehr seltene Enten- und<br />
Gänsearten tummelten sich in den zugewiesenen<br />
Arealen. Auch hier ein herzliches<br />
Dankeschön für die Bewirtung!<br />
sehr selten gehaltenen Schwarzrückenfasans.<br />
Martin Kohl ist auch die Nachzucht<br />
dieser seltenen Art schon gelungen. Eine<br />
Schöne Anlage mit einer sehenswerten<br />
Sammlung an Fasanen! Herzlichen Dank an<br />
Martin KOHL für die Bewirtung.<br />
Bei einem verspäteten Mittagessen in der<br />
WALDPENSION RECHBERGER fand das<br />
Gründungsfest der <strong>WPA</strong>-Österreich den<br />
Ausklang und die noch verbliebenen Besucher<br />
machten sich gegen 15.30 Uhr auf die<br />
Heimreise.<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich bedankt sich bei allen<br />
Besuchern aus Deutschland, England, Frankreich<br />
und der Schweiz für ihr Kommen und<br />
die Unterstützung und hofft sich in die Familie<br />
der <strong>WPA</strong> Sektionen etablieren zu können.<br />
Allen Sponsoren, Gönnern und Züchtern<br />
der <strong>WPA</strong>-Österreich ein herzliches Dankeschön!<br />
Manfred Prasch<br />
8 Juli 2007
Zuchtbericht<br />
Cabottragopan/Tragopan-cabotii<br />
Thomas E. LIFKA<br />
Fadingerstr. 7 A-4020 Linz<br />
Die Cabottragopane aus der Familie der<br />
Hornfasanen gehören zu den schönsten,<br />
seltensten (Cites Anhang 1/EU Anhang A)<br />
und außergewöhnlichsten Hühnervögeln<br />
schlechthin. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in<br />
Südostchina und dort hauptsächlich in den<br />
beiden Provinzen Fokien und Kwangtung, in<br />
Seehöhen von ca. 1000 bis 1500 Metern.<br />
Die Hähne haben alle am Hinterkopf Schwellkörper,<br />
die sie in der Balz aufrichten können<br />
wie zwei kleine blaue Hörner. Des weiteren<br />
haben sie einen unglaublich dehnbaren,<br />
orangeblauen Kehllatz, der – normalerweise<br />
nicht sichtbar - unter dem Kinn eingezogen<br />
schlummert und ebenfalls bei der Balz<br />
bis auf Handflächengröße aufgepumpt wird.<br />
Wer je einen Tragopan bei der Vollbalz gesehen<br />
hat, wird mit mir einer Meinung sein,<br />
daß sie zu einer der eindrucksvollsten Vorstellung<br />
im gesamten Tierreich gehört und<br />
an bizarrer Schönheit fast nicht zu übertreffen<br />
ist!<br />
Die fünf Arten (und zwei Unterarten) der Tragopane<br />
gliedern sich wie folgt auf (die Reihenfolge<br />
der Nennung erfolgt nach der Häufigkeit<br />
der Haltung in Gefangenschaft:<br />
Temmincktragopan (Tragopan temminckii)<br />
Satyrtragopan (Tragopan satyra)<br />
Juli 2007 9
Zuchtbericht<br />
Cabottragopan (Trago. cabotii plus 1 Unterart)<br />
Blythtragopan (Tragopan blythii plus 1 Unterart)<br />
Hastingtragopan (Tragopan melanocephalus)<br />
Der Hastingtragopan (für den ein <strong>WPA</strong>*-<br />
Zuchtprogramm in Pakistan läuft) wird derzeit<br />
nicht in Gehegen gehalten, der Blythtragopan<br />
ist nur vereinzelt (meistens als <strong>WPA</strong>-<br />
Leihgabe) in europäischen Zuchtanlagen<br />
vertreten.<br />
Erdnußkerne und Mehlwürmer. Eine reine<br />
Körnerfütterung führt über kurz oder lang<br />
wahrscheinlich zum Tod der Tiere durch Verfettung,<br />
da sie sich in freier Wildbahn hauptsächlich<br />
von Knospen, Blättern, Beeren und<br />
Früchten ernähren!<br />
Fütterung, Haltung und Zucht<br />
Im Herbst 1994 erwarb ich als Importtiere<br />
1,2 Cabottragopane, die aus einer sehr bekannten<br />
Zuchtanlage aus Kanada stammten<br />
und zu diesem Zeitpunkt bereits 1 ½ Jahre<br />
alt und somit auch voll ausgefiedert waren.<br />
Einige Monat später konnte ich aus Norddeutschland<br />
noch einen vierjährigen Hahn<br />
dazu erwerben.<br />
Die Tiere erhielten bei mir von Anfang an<br />
Putenendmast-Pellets (zur Brutzeit zusätzlich<br />
Legekombi-Pellets) ohne zusätzlichen<br />
Körneranteil zur beliebigen Aufnahme, sowie<br />
alle 1-2 Tage Salat, Löwenzahn, Gras,<br />
Weintrauben oder Rosinen, Äpfel, Birnen,<br />
Hollunder und andere Obstarten (je nach<br />
jahreszeitlicher Verfügbarkeit). Die regelmäßige<br />
Gabe von Obst und Grünzeug ist<br />
für die Gesunderhaltung und Langlebigkeit<br />
von Tragopanen eine unabdingbare Grundvoraussetzung.<br />
Als Leckerbissen füttere<br />
ich in eingeschränkten Maßen (speziell im<br />
Winter) geschälte Sonnenblumenkerne,<br />
Die zwei Paare wurden Anfang März 95 in<br />
räumlich völlig getrennten, geräumigen (ab<br />
ca.<br />
18 m²) dicht bepflanzten (Bambus, Fichten,<br />
Beerensträucher) Zuchtvolieren untergebracht,<br />
wobei ich dem Paar mit dem älteren<br />
Hahn die größere (ca. 150 m2) zugestand,<br />
weil ich mir von ihm die besseren Nachzuchtergebnisse<br />
erwartete. Dieser Hahn<br />
war auch in der Balz wesentlich aktiver als<br />
der jüngere, der eher inaktiv war. Die Nester<br />
in Form von kleinen Holzkisten und geflochtenen<br />
Körben (Abmessungen ca. L. 40 cm<br />
x B. 25 cm x H. 25 cm) wurden ca. in 180<br />
cm Höhe unter dem Volierendach bzw. in ca.<br />
3 Meter hohen Bäumen angebracht und mit<br />
Heu ausgepolstert. Wichtig sind auch einige<br />
stärkere, hochangebrachte Äste, die die<br />
baumbewohnenden Tragopane zum Wohlfühlen<br />
unbedingt brauchen.<br />
Mitte April brachten zu meiner Freude beiden<br />
Hennen je ein volles Gelege von vier<br />
fein gesprenkelten, relativ dunklen Eiern<br />
mit einem Durchschnittsgewicht von ca. 33<br />
gr (die Eier wurden jeweils im zwei Tage-<br />
Takt gelegt). Voller Erwartung verbrachte ich<br />
alle acht Eier in den Brutapparat. Nach ca.<br />
8 spannenden Tagen durchleuchtete ich die<br />
Eier erstmals und zu meiner Überraschung<br />
und unsäglichen Freude waren alle vier Eier<br />
des jüngeren Paares befruchtet, aber leider<br />
das Gelege des älteren Paares unbefruchtet.<br />
Somit mußte ich lernen, daß offensichtlich<br />
10 Juli 2007
Zuchtbericht<br />
von allen Arten von Hühnervögeln und Kranichen<br />
nicht sonderlich geeignet sind (vielleicht<br />
mit Ausnahme der ersten 3-4 Tage).<br />
Die Tiere entwickeln keinen normalen Tages/Nacht<br />
Rhythmus, es kommt des öfteren<br />
zu Kannibalismus und Federpicken und die<br />
Tiere nehmen zu schnell und zu stark zu,<br />
was Gelenksprobleme und Knochendeformationen<br />
nach sich ziehen kann!<br />
Weiters ist bei der Tragopanaufzucht auch<br />
unbedingt darauf zu achten, daß den Jungen<br />
eine rauhe Bodenunterlage (zB. Heu)<br />
und Kletterästchen in den oben geschlossenen<br />
Aufzuchtboxen (Tragopanküken können<br />
ab dem 3 Tag fliegen) angeboten werden.<br />
Wird dies unterlassen kommt es in<br />
einem Großteil der Fälle zu krummen Zehen<br />
bzw. zu unheilbaren Klumpfüßen und diese<br />
Tiere (speziell die Hähne) sind dann für die<br />
Zucht nur mehr sehr bedingt zu gebrauchen.<br />
Cabottragopane sind meistens schon im ersten<br />
Jahr geschlechtsreif (speziell die Frühgeschlüpften//ich<br />
hatte schon von einem<br />
unausgefärbten 1 jährigen Hahn und einer<br />
ein starker Balz –und Sexualtrieb nicht unbedingt<br />
mit einer erfolgreichen Befruchtung<br />
einhergehen muß, wobei ich eher davon<br />
ausgehe, daß die Befruchtungsprobleme<br />
von beiden Partnern ausgehen. Dies deshalb,<br />
da ich bemerkt habe, daß sich viele<br />
Hennen nur ungern und in ganz kurzen Perioden<br />
treten lassen (zum Teil wohl deshalb,<br />
weil sie auf den Menschen geprägt sind) und<br />
viele Hähne aufgrund von engen Blutlinien<br />
(Inzucht) eine eingeschränkte Spermienproduktion<br />
haben dürften bzw. inaktiv sind.<br />
Ein einziger Tretakt befruchtet meiner Beobachtung<br />
nach ein gesamtes Vierergelege.<br />
Nach einer Brutzeit von 29 Tagen schlüpfte<br />
aus den vier befruchteten Eiern ein einziges<br />
Küken, alle anderen blieben beim Schlupf<br />
stecken und starben. Auch aus weiteren 2<br />
befruchteten Gelegen des jungen Paares<br />
(das ältere Paar produzierte in diesem Jahr<br />
ausschließlich unbefruchtete Eier -–insgesamt<br />
17 an der Zahl) schlüpften nur zwei<br />
weitere Küken und auch hier blieben alle<br />
anderen Jungen beim Schlupf stecken.<br />
Alle 3 geschlüpften Küken erhielten von Anfang<br />
an leicht befeuchteten Putenstarter,<br />
gehackten Salat/Löwenzahn und frisch gehäutete<br />
Mehlwürmer (bitte sparsam verwenden)<br />
zur freien Aufnahme.<br />
Mit dieser Diät wuchsen sie relativ problemlos<br />
auf (es handelte sich um 3 Hennen), wobei<br />
darauf zu achten ist, daß – speziell bei<br />
der Verfütterung von Mehlwürmer – als Wärmelampe<br />
kein Rotstrahler, sonder ein Dunkelstrahler<br />
verwendet wird. Dies deshalb da<br />
es ansonsten zu Zehen -und Federnpicken<br />
kommen kann, und Verluste unter den Jungtieren<br />
kaum ausbleiben. Grundsätzlich ist<br />
anzumerken, daß meiner Erfahrung nach,<br />
die so beliebten Rotstrahler für die Aufzucht<br />
gleich alten Henne vier lebensfähige Junge),<br />
und die Hennen legen auch meistens<br />
schon ein Vierergelege im ersten Jahr! Bei<br />
Abnahme der Eier sind bis zu 3 Nachgelege<br />
zu erwarten, wobei die Befruchtungsraten<br />
stark variieren können!<br />
Meine zweite Erfahrung aus dieser Brutsaison<br />
war also die, daß Cabottragopanembryonen<br />
empfindlich auf Kunstbrut reagieren<br />
(obwohl ich sehr gute, sündteure elektronisch<br />
geregelte Brutapparate mit digitalen<br />
Anzeigen verwende) und zumindest 1 Woche<br />
von der Cabothenne selbst oder einer<br />
Bruthenne bebrütet werden sollen, bevor sie<br />
Juli 2007 11
Zuchtbericht<br />
in den Brutapparat kommen.<br />
In Fakt habe ich mir noch im selben Jahr<br />
eine „Flotte“ von leichten Bruthennen angeschafft<br />
und seit dieser Zeit brüte ich alle jungen<br />
Tragopane nur mehr mit „Leihmüttern“<br />
bzw. eigenen Cabothennen aus, die die Jungen<br />
dann auch ohne jegliche Probleme aufziehen<br />
(in verstellbaren Aufzuchtsboxen mit<br />
den Maßen 2 m x 1,00 m x 0,50 m, die alle<br />
3 Tage auf ein neues Stück Rasen geschoben<br />
werden). In den ersten Tagen ist darauf<br />
zu achten, dass die führende Henne die Küken<br />
auch zum Futter geleitet und nicht ständig<br />
hudert und die Jungen verhungern lässt<br />
(was mir leider auch schon einmal passiert<br />
ist). Ich stelle aus diesem Grunde immer ein<br />
kleines Futter und Wasserschälchen unmittelbar<br />
vor die hudernde Henne.<br />
Seither ziehe ich jedes Jahr an die 10 oder<br />
mehr Küken auf und dies besonders unter<br />
dem Aspekt, daß ich keine künstliche Befruchtung<br />
betreibe (wie etliche andere europäische<br />
Züchterkollegen) und die Jungtiere<br />
durch die Naturbrut nicht fehlgeprägt werden!<br />
Meine heutigen Volieren sind ca. 22 m² groß,<br />
und das hintere Drittel ist überdacht mit Naturboden,<br />
den ich 2 mal jährlich umgrabe.<br />
Die vorderen 2/3 sind mit Fichten (von Thujen<br />
rate ich dringend ab, da bei mir in einem<br />
sehr schneereichen Winter 2 Weibchen begannen<br />
die Triebe zu fressen und daraufhin<br />
an Kropfentzündungen eingegangen sind)<br />
und Bambus relativ stark verwachsen, auf<br />
den Naturboden habe ich Rindenmulch aufgebracht,<br />
den ich einmal jährlich erneuere.<br />
Ich halte zusätzlich zu den Cabottragopanen<br />
in jeder Voliere ein Paar Nepaltauben, muss<br />
aber anmerken, dass Tragopane<br />
arge Nesträuber<br />
sein können, und Eier<br />
und Küken in Nestern, die<br />
von unerfahrenen Taubeneltern<br />
an leicht zugänglichen<br />
Stellen gelegt<br />
werden, sind leichte und<br />
begehrte Beute der wendigen<br />
Baumfasane!<br />
Generell ist anzumerken,<br />
daß Tragopane nicht nur<br />
wegen ihrer Schönheit<br />
sondern auch wegen des<br />
angenehmen, ruhigen Wesens<br />
(auch Naturbruten<br />
werden zutraulich) sehr für<br />
fortgeschrittene Züchter<br />
zu empfehlen sind. Dazu<br />
kommt noch, daß sie in<br />
ihren Lautäußerungen äußerst<br />
zurückhaltend sind,<br />
was sie auch für empfindliche<br />
Nachbarn zu angenehmen<br />
Vögeln macht und<br />
zudem sind sie 100% winterhart..<br />
Ich halte derzeit 3 blutfremde Paare (Blutlinien<br />
aus Kanada und Amerika), habe aber<br />
in den letzten Jahren auch Trios (1,2) gehalten,<br />
hier war aber die Befruchtungsrate<br />
eher nicht so gut, obwohl die Tiere alle gut<br />
miteinander harmonierten. Heuer habe ich<br />
bereits 5 Junge und erwarte noch ein paar<br />
mehr.<br />
Auch verschiedene Kraniche (zB. Weißnacken,<br />
Mandschuren, Jungfern, Kanada,<br />
Graue und Paradieskraniche) aus heuriger<br />
Zucht habe ich wieder abzugeben!<br />
Für Auskünfte stehe ich jederzeit gerne unter<br />
folgender Telefonnummer zur Verfügung<br />
0664/3356252 oder unter thomas.lifka@<br />
dmh.co.at bzw. lautet meine homepage<br />
www.kranichzucht.at<br />
12 Juli 2007
Veranstaltung<br />
G e f i e d e r t e J u w e l e n 2 0 0 7<br />
2.- 3. Dez. Neukirchen a. d. Enknach Gasthaus Hofer<br />
Die Präsentation der anderen Art –<br />
In naturnahen Biotopvolieren geben wir einen Einblick in die wunderbare<br />
Vielfalt der Vogelwelt.<br />
Ein Erlebnis nicht nur für Kenner, sondern für die ganze Familie!*<br />
Gezeigt werden Ihnen unter anderem<br />
Lappentaucher, Schreitvögel, Ziergeflügel, Watvögel und viele andere Arten.<br />
Fachinformation über Fasane und Hühnervögel erhalten Sie am<br />
Informationsstand der <strong>WPA</strong> Sektion Österreich.<br />
Samstag , ab 18 Uhr Züchtertreff<br />
*Zeitgleich findet am Dorfplatz der traditionelle Adventmarkt statt, der<br />
unsere Veranstaltung kulturell und sinnlich bereichert !<br />
Für Ihr leibliches Wohl sorgt unser Gastgeber und „Kultiwirt“ Fam. Hofer<br />
Öffnungszeiten: Samstag, 02.12.2007, von 14-18 Uhr, ab 18 Uhr Züchtertreff<br />
Sonntag, 03.12.2007, 08-16 Uhr<br />
Lassen Sie sich diese Juwelen nicht entgehen!<br />
Der Kleintierzuchtverein E75 Neukirchen an der Enknach<br />
freut sich über Ihren Besuch.<br />
Infos zu Neukirchen/E: www.neukirchen.eu (weiter unter Vereine A-Z)<br />
Infos:<br />
David Fürstaller , Tel.: 0049 176 50338732 od. 0049 8574 919321 david.fuerstaller@gmx.at<br />
Zimmerreservierungen:<br />
Michael Aigner , Tel.: 0043 664 7612134 od. 0043 7729 2649<br />
Juli 2007 13
Züchterportrait<br />
Die <strong>WPA</strong> Österreich bietet allen Mitgliedern die Möglichkeit sich und ihr Hobby in<br />
einem Rundbrief vorzustellen. Wir beginnen die Serie mit einem Bericht über das<br />
Hobby des Willi Windisch aus Wagenbach.<br />
Willibald Windisch, geboren im Jahre 1950,<br />
begann mit der Rassegeflügelzucht im<br />
Jahre 1957. Als Bub hielt und züchtete er<br />
auf dem kleinen Bauernhof seiner Eltern<br />
Florentinertauben, Zwerghühner und Kaninchen.<br />
Durch Bekannte kam er dann auf<br />
seine wirkliche Leidenschaft, die Zucht von<br />
Ziergeflügel. Was zuerst in einem Stall und<br />
kleinen Volieren begann, wuchs mit der Zeit<br />
Maskenkiebitz (Vanellus miles)<br />
45 Arten Enten gehalten. Eine der größten<br />
Raritäten ist die bei ihm als Leihgabe<br />
des Staates Madagaskar gehaltene Madagaskar<br />
Ente (Anas bernieri). Aufgrund der<br />
optimalen Haltung konnte diese Art von<br />
1.1 Madagaskar Ente (Anas bernieri)<br />
auf eine Fläche von ca 5000 Quadratmeter<br />
an. Zurzeit werden auf dieser Fläche ca<br />
0.1 Gelbe Pfeifgans (Dendrocygna bicolor) mit Jungen<br />
Willi Windisch schon nachgezüchtet werden.<br />
In den Volieren im Ausmaß von insgesamt<br />
180 mal 11 Metern werden 5 Arten<br />
Kraniche ( Weißnacken-, Europäischer-,<br />
Jungvögel Weissnackenkraniche (Grus vipio)<br />
0.1 Graukranich (Grus grus)<br />
14 Juli 2007
Züchterportrait<br />
Kronen- und Jungfernkraniche ) gehalten.<br />
Weiters befinden sich in den Gehegen 35<br />
Arten Ziertauben. Eine Sehenswürdigkeit<br />
ist das vor einigen<br />
Jahren<br />
gebaute Tropenhaus.<br />
Darin findet<br />
man Krontauben<br />
in zwei Arten,<br />
die sehr seltene<br />
Rheinwarttauben<br />
und brütende<br />
Nicobartauben.<br />
Dem jeweiligen<br />
Abteil des Tropenhauses<br />
sind<br />
sehr geräumige<br />
Außenvolieren<br />
angebaut.<br />
Eine weitere<br />
Rarität in Willis<br />
Anlage ist das<br />
Paar Wehrvögel.<br />
1.1 Weissnackenkranich<br />
Vielleicht gibt es<br />
nächstes Jahr<br />
schon einen Zuchterfolg zu vermelden.<br />
Eine Augenweide sind auch die 8 Arten Kiebitze,<br />
die in der Anlage regelmäßig nachgezüchtet<br />
werden. Zurzeit hält Willi Windisch<br />
Sporenkiebitz<br />
Reinwardttaube<br />
(Vanellus spinosus) (Reinwardtoena reinwardtsi)<br />
keine Fasane,aber seine Anlage bietet dem<br />
Ziergeflügelzüchter sehr interessante Arten<br />
und fast nur Raritäten. Besucher sind bei<br />
Willi Windisch sehr willkommen und die<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich wünscht ihm und seiner<br />
Frau Petra weiterhin viel Spaß und Erfolg<br />
mit ihrem Hobby.<br />
Blick ins Tropenhaus mit Bananenbäumen und Palmen<br />
1.0 Brütende Nicobartaube (Caloenas nicobarica)<br />
Außenvoliere des Tropenhauses<br />
Schmiedesporenkiebitz (Vanellus armatus) mit Jungen<br />
Juli 2007 15
Tagung<br />
Einladung zur <strong>WPA</strong>-Jahrestagung 2007<br />
in Warthausen bei Biberach<br />
Die deutsche Sektion der <strong>WPA</strong> (World Pheasant Association) lädt alle Mitglieder und Fasanenliebhaber<br />
herzlich zu ihrer Jahrestagung vom 7. bis 9. Sept. 2007 nach Warthausen bei Biberach (Baden-Württemberg)<br />
ein.<br />
Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen! Wie immer ist eine Anmeldung zur Tagung nicht<br />
erforderlich, und es wird auch keine Tagungsgebühr erhoben.<br />
Da gleichzeitig mit unserer Jahrestagung auch wieder ein Treffen der Europäischen Erhaltungszuchtgruppe<br />
(ECBG) der <strong>WPA</strong> stattfindet, erwarten wir auch wieder mehrere Fasanenexperten aus<br />
den übrigen europäischen <strong>WPA</strong>-Sektionen.<br />
Tagungsort:<br />
„Knopf & Knopf“ Erlebnisgastronomie,<br />
Museumsgässle 1,<br />
D-88447 Warthausen<br />
Tel.: 07351/1893-0<br />
Fax: 07351/1893-22<br />
Email: gastronomie@knopfundknopf.com<br />
Internet: www.knopfundknopf.com<br />
Tagungsprogramm:<br />
Freitag, 7. Sept.:<br />
12.00 Uhr Gelegenheit zum Mittagessen im Tagungsrestaurant<br />
13.00 Uhr Begrüßung der Teilnehmer<br />
Bildung von Fahrgemeinschaften<br />
13.30 Uhr Beginn der Anlagenbesichtigungstour mit Privatautos.<br />
Folgende Anlagen werden besichtigt:<br />
Josef Schraivogel (Fasanen),<br />
Peter Ihle (Fasanen, Frankoline, Wassergeflügel, Kraniche)<br />
Heinrich Kuhn (Fasanen, Bambushühner, Frankoline)<br />
19.00 Uhr Rückkehr zum Tagungsrestaurant,<br />
Gelegenheit zum Hotelbezug<br />
20.00 Uhr Gemeinsames Abendessen im Tagungsrestaurant,<br />
anschließend gemütliches Beisammensein.<br />
Samstag, 8. Sept.:<br />
09.00 Uhr Abfahrt vom Tagungsrestaurant zum Federsee<br />
(Fahrgemeinschaften)<br />
09.30 Uhr Beginn der Führungen am Federsee<br />
entweder: Vogelkundliche Führung in kleinen Gruppen<br />
zum Federsee (ca. 1,5 km Fußweg)<br />
oder: Völkerkundlich/archäologische Führung durch<br />
das Federseemuseum (Pfahlbau-Siedlung).<br />
16 Juli 2007
Tagung<br />
11.30 Uhr Rückfahrt nach Warthausen<br />
12.30 Uhr Gelegenheit zum Mittagessen im Tagungsrestaurant<br />
14.00 Uhr Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong>-Deutschland<br />
Ca. 14.45 Uhr Beginn des Vortragsprogramms.<br />
14.45 Uhr Vortrag über Rauhfußhühner S. Klaus<br />
15.15 Uhr „Tipps zur Hockohaltung“ H. Jütten<br />
15.45 Uhr Kaffeepause<br />
16.15 Uhr „Fasanen-Survey in Myanmar 2007“<br />
K.-H. Grabowski, A. Pack-Blumenau:<br />
16.55 Uhr „Der Ährenträgerpfau und seine Unterarten“ W. Brosch<br />
17.20 Uhr „Unsere Suche nach Ährenträgerpfauen in Asien“<br />
W. Mennig und F. Esser<br />
18.00 Uhr Gelegenheit zum Treffen der Focusgruppen.<br />
Für diejenigen, die nicht am Vortragsprogramm teilnehmen möchten, bieten wir als „Damenprogramm“:<br />
entweder:<br />
oder:<br />
Stadtrundgang, Einkaufen und Kaffeetrinken in Biberach (Ortskundige Führung:<br />
Roswitha Schraivogel),<br />
Fahrt mit historischer Dampf-Schmalspurbahn „Öchsle“ nach Ochsenhausen,<br />
Besichtigung von Ort und Klosteranlage.<br />
20.00 Uhr Abendessen im Tagungsrestaurant,<br />
anschließend gemütliches Beisammensein<br />
Sonntag, 9. Sept:<br />
Heimreise<br />
Warthausen ist ein kleiner Ort, 2 km nördlich von Biberach. Es liegt verkehrsgünstig zwischen Ulm<br />
und Bodensee. Das Tagungsrestaurant liegt neben dem Bahnhof an der Bahnstrecke Ulm-Friedrichshafen.<br />
Viele Sehenswürdigkeiten in der näheren und weiteren Umgebung und die schwäbische<br />
Gastfreundschaft laden auch zu einem verlängerten Aufenthalt ein!<br />
Wir empfehlen wie immer, die Hotelunterkünfte möglichst frühzeitig zu buchen:<br />
Die Hotelliste wird auf Anfrage zugesandt. Anfragen an die <strong>WPA</strong>-Österreich (Manfred Prasch,<br />
Tel.:0664 81 0 82 64)<br />
Juli 2007 17
Reisebericht<br />
Die Fasanenjagd: Ein Brauchtum in Arunachal Pradesh<br />
in Nordost Indien<br />
ein Reisebericht von Ambika Aiyadurai<br />
Bilder von wild lebenden Tieren von Naturführern<br />
können Initiative für einen Naturschutz<br />
und eine bessere Basis mit den lokalen<br />
Gemeinden schaffen. Im März 2006<br />
Bild eines Temminck Tragopan.<br />
Der Temminck Tragopan, der schöne orange<br />
Vogel mit seiner auffälligen blauen Gesichtshaut<br />
wurde aus der<br />
Hütte gebracht. Der Vogel<br />
wurde in einem Behälter<br />
aus Bambus eingezwängt.<br />
Der Kopf und<br />
der Schwanz hingen aus<br />
dem Geflecht heraus.<br />
Der Vogel ist an diesem<br />
Morgen verendet, erklärte<br />
mir ein Dorfbewohner.<br />
Er wurde lebend am vorangegangenen<br />
Tag gefangen<br />
um als Geschenk<br />
für den örtlichen Priester<br />
als Teil einer dreitägigen<br />
Zeremonie zu Ehren der<br />
toten Ahnen zu dienen.<br />
Geschenkgaben von<br />
Wildfleisch und Tieren<br />
an die örtlichen Priester<br />
sind eine alltägliche Praxis<br />
in der Miju Mishimi<br />
Schwanzfedern eines Glanzfasans als Fächer<br />
Kultur, einer der 26 größten<br />
eingeborenen Stämme<br />
war ich in einem abgelegenen Dorf in Arunachal<br />
Pradesh im Nordosten von Indien um<br />
durch eine Befragung die Jagdpraktiken der<br />
im Land. Die Eingeborenenstämme folgen<br />
einem Glauben an Naturkräften und Tieropfern<br />
um die Geister zu beschwichtigen.. Diese<br />
Zeremonien sind kulturell sehr wichtig,<br />
eingeborenen Stämme zu dokumentieren.<br />
Dieses Gebiet besteht aus ausgedehnten viele Leute aus benachbarten Dörfern sind<br />
intakten halbjährlich immergrünen Wäldern<br />
und einer geringen Bevölkerungsdichte. Als<br />
ich mein Vogelbuch aufschlug geriet ein junger<br />
Dorfbewohner in Erregung und sagte: „<br />
Gnädige Frau, wir haben diesen Vogel hier“.<br />
Ich nahm es uninteressiert zur Kenntnis, da<br />
hier in Arunachal Pradesh viele gemeinhin<br />
bekannte interessante Arten vorkommen. Er<br />
wiederholte mit der Behauptung, „ Wir haben<br />
diesen Vogel hier im Dorf im Nachbarhaus<br />
lebend!“ Manchmal pauschen die Einwohner<br />
Informationen auf und so nahm ich ihn<br />
zunächst nicht ernst. Da aber die anderen<br />
Einwohner zustimmten entschied ich mich,<br />
diesen Vogel anzusehen. Er zeigte auf das<br />
eingeladen und bringen Opferkühe, Gaur<br />
(Bos frontalis) Schweine und Hühner mit.<br />
Die Schädel der gejagten Tiere werden in<br />
jedem Haushalt aufbewahrt und die Einwohner<br />
glauben, dass die spirituelle Kraft in den<br />
Schädeln der Tiere liege und das Darbringen<br />
von gejagten wilden Tieren bringt Erfolg,<br />
Wohlstand und den Schutz vor bösen<br />
Geistern.<br />
Die Jagd auf wilde Tiere ist Teil der Miju<br />
Mishimi Kultur und durch die Jahrhunderte<br />
war Jagen eine wichtige Tätigkeit und eine<br />
Frage des Stolzes und Selbstwertgefühls.<br />
Wildfleisch dient auch als Brautgeschenk bei<br />
den Hochzeiten. Frisches oder getrocknetes<br />
18 Juli 2007
Reisebericht<br />
Ein Temminck Tragopan als Geschenk an einen Priester<br />
Wildfleisch als Geschenk hat bei Hochzeiten<br />
und Festen Tradition. Daher werden Wildtiere<br />
für beides gejagt, für die Gewinnung<br />
von Fleisch und aus Tradition. Fasane werden<br />
aber meist nur des Fleisches wegen gejagt<br />
und als sehr geschmackvoll bezeichnet.<br />
Als ich einen Einwohner fragte, wie viele Fasane<br />
er in einem Jahr gejagt hat, lachte er<br />
und sagte, wer könne schon die vielen Fasane<br />
zählen, die er schon gejagt habe?<br />
und andere Boden bewohnende Vögel gestellt<br />
und alle drei bis vier Tage geprüft.<br />
Wenn das Fleisch gegessen ist werden die<br />
Wenn Menschen krank werden, wird der örtliche<br />
Priester geholt und dann werden Haushühner<br />
und Schweine geopfert um die bösen<br />
Geister zu vertreiben und es wird geglaubt,<br />
dass eine schnelle Besserung eintritt. Haustiere<br />
werden als Reserve für medizinische<br />
Notfälle gehalten. Wildfleisch wird aber bevorzugt,<br />
weil sein Geschmack weit besser<br />
ist, als das der Haustiere. Die Leute glauben<br />
auch, dass das Wildfleisch nicht so verunreinigt<br />
sei wie das Fleisch der Haustiere,<br />
die ja ihre Nahrung in den Abfällen um die<br />
Dörfer herum finden. Darüber hinaus sagte<br />
ein alter Jäger mit freudestrahlend: „ Wildtiere<br />
sind frei. Sie können immer gejagt werden<br />
und niemand muss sie kaufen“.<br />
Am meisten wird im Winter gejagt und werden<br />
Fallen gestellt, wenn hoher Schnee die<br />
Tier zwingt in niedere Gebiete zu wandern.<br />
Fallen werden am Waldboden für Fasane<br />
Glanzfasanfedern in einer Halskette<br />
Juli 2007 19
Reisebericht, Information, Termine<br />
anderen Teile der Vögel, wie die Federn zu<br />
Artikel wie Fächer und Halsketten verarbeitet.<br />
Eine alte Frau trug eine Glanzfasanfeder<br />
(Lophophorus impejanus) als Teil ihrer<br />
Halskette. Die Priester gebrauchen häufig<br />
einen Fächer aus den Schwanzfedern von<br />
Fasanen der geschwenkt wird während er<br />
herleiert (betet). Der Fächer ist teilweise<br />
umhüllt mit Haut von Huftieren, wie Samba<br />
Hirsch, Muntjak, wobei auch Federn von<br />
Wildvögel wie vom roten Kammhuhn eingearbeitet<br />
sind.<br />
Die Wildtierjagd ist allgemein üblich und weit<br />
verbreitet im Land und die Bewohner jagen<br />
um Fleisch zu gewinnen aber auch aus Tradition<br />
und Freude und für rituelle Zwecke.<br />
Die Jagd hat einen Einfluss auf die Arterhaltung<br />
und muss vordringlich angesprochen<br />
werden. Nur unter Vernetzung der Kultur<br />
und der Lebensgewohnheiten der Eingebornen<br />
Stämme, mit modernen Entwicklungsund<br />
Erhaltungsmaßnahmen ist ein sinnvoller<br />
Naturschutz möglich.<br />
Achtung – Information- Achtung<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich ersucht alle Mitglieder an der Erstellung der<br />
Rundbriefe aktiv mitzuarbeiten. Um die Rundbriefe interessant gestalten<br />
zu können, wären Artikel von Züchtern, Reiseberichte, Berichte<br />
über Zuchterfolge bzw Fotos über sehenswerte Anlagen etc an die<br />
Redaktion zu übermitteln.<br />
Der nächste Rundbrief wird voraussichtlich im November 2007<br />
erscheinen.<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich wird auch <strong>WPA</strong> Ringe für die Beringung der Tiere<br />
einführen. Näheres wird im nächsten Rundbrief zu lesen sein.<br />
Terminvorschau 2007<br />
7. bis 9. September 2007<br />
Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong> Deutschland in Biberach<br />
4. bis 21. Oktober 2007<br />
4. Internat. Hühnervogelsymposium in Chengdu, Sichuan, China<br />
2. bis 3. Dezember 2007<br />
Ziergeflügelschau „Gefiederte Juwelen“ in Neukirchen a d Enknach,<br />
Oberösterreich<br />
20 Juli 2007