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Vortrag "Archäologische Aktivitäten in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit, 1941-1944"

Archäologie in Griechenland während des 2. Weltkrieges

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7. Pläne <strong>der</strong> Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft Deutsches Ahnenerbe <strong>der</strong> SS<br />

Das Deutsche <strong>Archäologische</strong> Institut bekämpfte offen<br />

den ERR. Es störte sich nicht an dessen ideologischer<br />

Ausrichtung, son<strong>der</strong>n befürchtete <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>en<br />

Machtverlust. Zu Kompetenzstreitigkeiten führten vorwiegend<br />

die Ausgrabungen von Hans Re<strong>in</strong>erth. Mit Hilfe<br />

des Auswärtigen Amtes wurde schließlich erreicht, dass<br />

<strong>der</strong> ERR 1942 ke<strong>in</strong>e weiteren Ausgrabungen <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong><br />

mehr durchführen konnte.<br />

7. Pläne <strong>der</strong> Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Deutsches Ahnenerbe <strong>der</strong> SS<br />

E<strong>in</strong>e ähnliche Ideologie wie das Amt Rosenberg verfolgte<br />

Himmlers SS-Forschungs- und Lebensgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Das Ahnenerbe. Das Ahnenerbe sollte dem Ursprung <strong>der</strong><br />

arischen Rasse auf den Grund gehen. Das Ergebnis – Abstammung<br />

<strong>der</strong> antiken Griechen von den Germanen – war<br />

freilich schon vorgegeben.<br />

Leseempfehlung<br />

Boehr<strong>in</strong>ger 1973<br />

Conze 2010<br />

Gebauer 1939<br />

Kater 2006<br />

Koerfer 2013<br />

P<strong>in</strong>kwart 1988<br />

Sailer 2014<br />

Im Mai <strong>1941</strong> wurde Himmler von Schleif durch Sparta geführt.<br />

Es entstand die Idee e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Projektes.<br />

Himmler beantragte daraufh<strong>in</strong> beim DAI e<strong>in</strong>e Grabungserlaubnis,<br />

wobei er darauf h<strong>in</strong>wies, dass er die Untersuchungen<br />

aus eigenen Mitteln f<strong>in</strong>anzieren würde. Hauptverantwortlicher<br />

sollte „SS-Hauptsturmführer Prof. Dr.<br />

Schleif“ se<strong>in</strong>. Trotz <strong>der</strong> Unterstützung des DAI und <strong>der</strong><br />

offiziellen Genehmigung des griechischen Kultusm<strong>in</strong>isteriums<br />

kam die Grabung nicht zustande.<br />

8. Funktion des Auswärtigen Amtes<br />

Seit 1940 war <strong>der</strong> Archäologe Erich Boehr<strong>in</strong>ger an <strong>der</strong><br />

<strong>deutschen</strong> Gesandtschaft <strong>in</strong> Athen tätig. Er hatte e<strong>in</strong>e<br />

enge Beziehung zu den Mitarbeitern des DAI und sorgte<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion als Kulturattaché u. a. dafür, dass die<br />

ausländischen archäologischen Institute <strong>in</strong> Athen <strong>während</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Besatzungszeit</strong> nicht geschlossen wurden. Auch<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>te er angeblich die Beschlagnahme ihrer Gebäude<br />

durch die Wehrmacht. An <strong>der</strong> Vertreibung des ERR aus<br />

<strong>Griechenland</strong> war er aktiv beteiligt.<br />

1946 erhielt Boehr<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en Lehrauftrag<br />

für „klassische Archäologie, Ausgrabungswesen, antike<br />

Ikonographie und Numismatik“. 1954 wurde er zum Präsidenten<br />

des Deutschen <strong>Archäologische</strong>n Instituts <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

gewählt.<br />

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