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Zur Toxikologie milätärspezifischer Explosivstoffe und deren ...

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30 <strong>Toxikologie</strong> militärspezifischer <strong>Explosivstoffe</strong><br />

Gerade in Systemen, an denen der Soldate vor Ort exponiert<br />

werden kann, wurde das Ammoniumperchlorat mit dem diesem<br />

eigenen Gefährdungspotential eingeführt. Die potentielle Umweltgefährdung<br />

durch Ammoniumperchlorat ist in den letzten<br />

Jahren den hierfür zuständigen Umweltschutzeinrichtungen<br />

bewusst geworden <strong>und</strong> derzeit Gegenstand eingehender Studien.<br />

Für das soldatische Umfeld von grosser Bedeutung ist hierbei<br />

die Tatsache, dass Ammoniumperchlorat beim Abbrand zu<br />

Chlorwasserstoff umgesetzt wird <strong>und</strong> sich abhängig von der<br />

Luftfeuchtigkeit unterschiedlich hohe Konzentrationen von Salzsäuredämpfen<br />

bilden.<br />

Die Gefährdung des einzelnen Soldaten aber auch um das<br />

Waffensystem herumstehender am direkten Abschuss Unbeteiligter<br />

ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dies sind z.B.<br />

die Geschwindigkeit des Geschosses, athmosphärische Bedingungen<br />

<strong>und</strong> insbesondere physische Barrieren, die das Gas am<br />

Ort der Entstehung zurückhalten, wie Stellungen oder Bunker.<br />

Ein Soldat, der z.B. eine STINGER in offenem Gelände abfeuert,<br />

ist weitaus weniger gefährdet, als täte er dies in einer Stellung,<br />

in der eine geringe Ventilation besteht.<br />

In der Regel sind an oder in der Nähe der mit Ammoniumperchlorat<br />

betriebenen Waffensysteme junge Soldaten tätig,<br />

<strong>deren</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand etwas höhere Konzentration verträgt,<br />

als z.B. ältere Menschen, Kinder oder Kranke. Diesmuss<br />

jedoch nicht immer der Fall sein. Es ist beimVerschiessen grosser<br />

Raketenmengen wie z.B. des Systems MARS abhängig<br />

von Witterungsbedingungen <strong>und</strong> Kadenz durchaus möglich,<br />

dass sich Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit kardiopulmonalen<br />

Erkrankungen auch ausserhalb von Übungsplätzen<br />

dort aufhalten, wo durch Windverdriftung eine HCI-Wolke hin<br />

zieht.

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