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IPP - Integrierte Produktpolitik - IPP - Home

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ereitung über Herstellung, Transport, Vermarktung, Gebrauch<br />

und Verbrauch bis hin zur Entsorgung werden<br />

alle Phasen des Produktlebenswegs in die Betrachtung<br />

integriert.<br />

<strong>IPP</strong> heißt der Produktentwicklung eine<br />

Schlüsselrolle einzuräumen<br />

Die Entwicklung marktfähiger Produkte ist die ureigene<br />

Kompetenz von Unternehmen, hängt davon doch das Erreichen<br />

der langfristigen wirtschaftlichen Unternehmensziele<br />

ab. Um am Markt erfolgreich zu sein, müssen<br />

Produkte eine bestimmte Funktion zuverlässig und zu angemessenen<br />

Preisen erfüllen. Die Integration umweltbezogener<br />

Anforderungen bereits in der Phase der Produktentwicklung<br />

trägt dazu bei und soll den Umweltschutz<br />

fördern sowie gleichzeitig Kosteneinsparungen und<br />

Wettbewerbsvorteile erzielen. Die Weichen von Anfang<br />

an richtig zu stellen ist allemal wirtschaftlicher, als nachträglich<br />

Verbesserungen an den Produkten vorzunehmen.<br />

<strong>IPP</strong> heißt medienübergreifend zu denken<br />

Bisher wurden Erfolge bei der Reduzierung von Umweltauswirkungen<br />

oft dadurch erzielt, dass die Belastung zumindest<br />

teilweise in ein anderes Medium verlagert wurde.<br />

Zum Beispiel bei der Abwasserreinigung: Der dabei<br />

meist entstehende Schlamm muss mit hohem Energieaufwand<br />

entwässert und anschließend deponiert werden.<br />

Eine Vorgehensweise, die letztlich der Gesetzgebung<br />

entsprang, die sich traditionell auf einzelne Bereiche konzentriert.<br />

Der Versuch, wenigstens ein einheitliches Umweltgesetzbuch<br />

statt der bestehenden Unzahl an Einzelgesetzen<br />

zu schaffen, ist vorerst allerdings am Kompetenzgerangel<br />

zwischen Bund und Ländern gescheitert.<br />

Auch die Umweltschutzpraktiker in Unternehmen<br />

machen immer wieder die Erfahrung, dass das Drehen an<br />

einer bestimmten Schraube unerwartete Wirkungen an<br />

ganz anderen Stellen hervorruft. Gerade wenn der gesamte<br />

Lebensweg eines Produkts betrachtet wird, können<br />

die Auswirkungen auf die verschiedenen Umweltmedien<br />

ganz unterschiedlich, ja sogar gegenläufig sein. Fragen<br />

der Bewertung von Umweltauswirkungen in den verschiedenen<br />

Umweltmedien gehören daher zu den<br />

schwierigsten Problemen im Umgang mit Lebensweganalysen.<br />

<strong>IPP</strong> soll und muss hier bei der Suche nach praktikablen<br />

Lösungen helfen.<br />

<strong>IPP</strong> heißt Kommunikation als Erfolgsfaktor zu<br />

nutzen<br />

Da sich die <strong>IPP</strong> mit sehr komplexen Zusammenhängen<br />

befasst, sind einfache und schnelle Patentlösungen nicht<br />

zu erwarten. Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten,<br />

also zwischen Wirtschaft und Staat, zwischen den<br />

Unternehmen entlang der Lieferkette sowie zwischen<br />

Unternehmen und Konsumenten, ist ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor für den produktbezogenen Umweltschutz.<br />

Nur so können die Unternehmen frühzeitig erfahren, welche<br />

ökologischen Anforderungen und nutzungsbezogenen<br />

Ansprüche an ihre Produkte gestellt werden, um sie<br />

im Einklang damit entwickeln und folglich auch verkaufen<br />

zu können. Allerdings bedarf es gewisser Spielregeln,<br />

damit die vielfältige Kommunikation diesem Ziel tatsächlich<br />

dient.<br />

<strong>IPP</strong> hat eine technische und eine politische<br />

Dimension<br />

Als neuer Begriff in der umweltpolitischen Diskussion gewinnt<br />

<strong>IPP</strong> erst allmählich schärfere Konturen. Viele der Instrumente<br />

und Handlungsfelder, die <strong>IPP</strong> zugerechnet<br />

werden, sind aber keineswegs neu. Ihre Spannweite reicht<br />

von Forschungsvorhaben, die sich mit Entwicklung und<br />

Gestaltung umweltgerechter Produkte befassen, bis zu<br />

einzelnen produkt- und stoffbezogenen Ansätzen im Umweltrecht.<br />

Beide Pole kennzeichnen gleichzeitig die zwei<br />

wichtigsten Eckpfeiler einer integrierten <strong>Produktpolitik</strong>,<br />

die technische und die politische Dimension.<br />

Die technische Dimension drückt sich durch Normen und<br />

technische Regelwerke aus, durch Instrumente wie Stoffstromanalysen<br />

und Ökobilanzen sowie Konzepte wie das<br />

der Öko-Effizienz. Der vorliegende Leitfaden zeigt im<br />

zweiten Teil beispielhaft, wie diese Dimension bereits<br />

heute in der betrieblichen Praxis ausgefüllt wird.<br />

Eine wichtige Bedeutung kommt der politischen Dimension<br />

zu. Da die Unternehmen im Rahmen der marktwirtschaftlichen<br />

Wirtschaftsordnung handeln, erwarten sie<br />

vom Staat klare langfristig geltende Vorgaben sowie einen<br />

möglichst großen Spielraum für die Art und Weise ihrer<br />

Umsetzung. Zwar wird dem eigenverantwortlichen<br />

Handeln der Wirtschaft sowohl von der europäischen als<br />

auch von der deutschen Politik die Hauptrolle bei der <strong>IPP</strong><br />

zugewiesen. Dennoch bestehen seitens der Unternehmen<br />

Befürchtungen, der Staat werde sich im Spannungsfeld<br />

unterschiedlicher Interessen in Zukunft nicht immer<br />

1. herausforderung ipp<br />

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