einigkeit 2/2016
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Foto: Marko Kubitz<br />
ZUR SACHE<br />
„Rentenniveau steigern!”<br />
„Über Jahrzehnte hinweg<br />
hatte die gesetzliche<br />
Rentenversicherung<br />
die Funktion,<br />
den Lebensstandard<br />
im Alter zu sichern.<br />
Es ging hierbei um<br />
weit mehr als nur um<br />
Burkhard Siebert die Vermeidung von<br />
Altersarmut. Es ging<br />
darum, in Würde die Rente zu erleben. Mit<br />
den Rentenreformen der jeweiligen Regierungen<br />
sank das Rentenniveau von circa<br />
53 Prozent im Jahr 2001 auf heute circa<br />
47 Prozent. Bis 2030 kann es noch auf 44<br />
Prozent sinken. Diesen Sinkflug müssen wir<br />
stoppen!<br />
Mit der von der Bundesregierung ins Gespräch<br />
gebrachten ‚Lebensleistungsrente‘<br />
wird es allerdings nicht gelingen, Menschen<br />
mit niedrigem Einkommen besser vor Altersarmut<br />
zu schützen. Die Hürden sind zu<br />
hoch und die Inanspruchnahme zu kompliziert:<br />
u. a. etwa die Koppelung an eine<br />
vierzigjährige Versicherungszeit und später<br />
an eine private oder betriebliche Altersvorsorge.<br />
Zum anderen zeigen Berechnungen,<br />
dass der Kern der Lebensleistungsrente,<br />
die Aufstockung auf 30 Entgeltpunkte (EP),<br />
wohl schon bald nicht mehr ausreicht, um<br />
eine Leistung über der Grundsicherung zu<br />
bekommen. Der Rentenzahlbetrag für 30 EP<br />
beträgt in den neuen Ländern derzeit 811<br />
Euro und liegt damit 22 Euro oberhalb des<br />
aktuellen Grundsicherungsbedarfs von 789<br />
Euro. Dieser knappe rechnerische Vorsprung<br />
dürfte allerdings kaum von Dauer sein, da<br />
das Rentenniveau weiter sinkt, der Grundsicherungsbetrag<br />
in den nächsten Jahren sich<br />
aber erhöhen wird. Altersarmut lässt sich so<br />
nicht bekämpfen.<br />
Notwendig sind neben der Stabilisierung<br />
des Rentenniveaus flexiblere Übergänge in<br />
die Rente wie Teilrenten oder weiterführende<br />
Formen von Altersteilzeit und die Stärkung<br />
der betrieblichen Altersvorsorge. Dafür<br />
werden wir auch weiterhin streiten!“<br />
Burkhard Siebert, stellv. NGG-Vorsitzender<br />
Foto: SpeedKingz/Shutterstock.com<br />
ARBEITSZEIT<br />
Starbucks:<br />
Mehrarbeitszuschläge jetzt einfordern!<br />
Viele Teilzeitbeschäftigte bei Starbucks haben Anspruch auf mehr Geld.<br />
Teilzeitbeschäftigte der Kaffeehauskette<br />
Starbucks können sich dank NGG-Tarifvertrag<br />
jetzt bares Geld sichern: und zwar<br />
dann, wenn sie ein Jahresarbeitszeitkonto<br />
haben und im Jahr 2015 mehr als die im<br />
Arbeitsvertrag vereinbarte Zeit gearbeitet<br />
haben. Denn laut Tarifvertrag müssen alle<br />
Stunden, die über die vertragliche Arbeitszeit<br />
hinausgehen, mit einem Mehrarbeitszuschlag<br />
von 33 Prozent berechnet werden.<br />
33 Prozent mehr dank Tarifvertrag<br />
Allerdings rechnet Starbucks die Mehrarbeit<br />
bei Teilzeitkräften erst dann automatisch<br />
mit dem Zuschlag von 33 Prozent ab,<br />
Beispiel 1: Lisa F., Barista,<br />
Tarifgruppe 1 / 8,51 € Stundenlohn<br />
Arbeitszeit laut Vertrag pro Woche:<br />
Arbeitszeit pro Jahr:<br />
Tatsächlich in 2015 gearbeitet:<br />
Mehrarbeit gegenüber vertraglicher<br />
Arbeitszeit:<br />
Mehrarbeitszuschlag von 33 Prozent<br />
für 45 Std.: 260,41 €<br />
15 Std.<br />
780 Std.<br />
825 Std.<br />
45 Std.<br />
wenn eine Teilzeitkraft das Arbeitszeitkontingent<br />
einer Vollzeitkraft (2028 Stunden)<br />
erreicht hat. Damit der Zuschlag auch schon<br />
bei weniger Stunden gezahlt wird, sollten<br />
Teilzeitbeschäftigte jetzt ihren Anspruch<br />
darauf schriftlich geltend machen: und zwar<br />
dringend, denn die Frist zur Geltendmachung<br />
läuft Ende Mai <strong>2016</strong> ab! Unterstützung<br />
hierbei gibt es für NGG-Mitglieder in<br />
den NGG-Regionen: www.ngg.net/vorOrt<br />
Dass es sich in jedem Fall lohnt, die<br />
Zuschläge einzufordern, zeigen die hier<br />
angeführten Beispiele:<br />
Beispiel 2: Steffi B., Shift Supervisor,<br />
Tarifgruppe 5 / 10,96 € Stundenlohn<br />
Arbeitszeit laut Vertrag pro Woche: 30 Std.<br />
Arbeitszeit pro Jahr:<br />
1560 Std.<br />
Tatsächlich in 2015 gearbeitet: 1820 Std.<br />
Mehrarbeit gegenüber vertraglicher<br />
Arbeitszeit:<br />
260 Std.<br />
Mehrarbeitszuschlag von 33 Prozent<br />
für 260 Std.: 940,37 €<br />
SERVICE<br />
Fragen zur Arbeit im Hotel- und Gaststättengewerbe?<br />
Rat und Hilfe gibt es bei der<br />
HoGa-Hotline der NGG.<br />
Team verstärken. Bonus sichern. iPad gewinnen.<br />
Wir wollen deine Interessen bei Starbucks noch<br />
besser vertreten: auch in der anstehenden<br />
Tarifrunde. Dafür brauchen wir mehr Mitglieder.<br />
Wenn du in deinem Store NGG-Mitglieder<br />
wirbst, bekommst du für jedes neu geworbene<br />
Mitglied einen Einkaufsgutschein über 15 Euro<br />
in den Shops des Gutscheinportals BONAGO<br />
(Karstadt, SportScheck etc.).<br />
Die Aktion endet am 30. Juni <strong>2016</strong>. Danach verlosen<br />
wir unter den zehn erfolgreichsten WerberInnen<br />
drei iPad Air 2: www.ngg.net/bonus<br />
Foto: Sorbis/Shutterstock.com<br />
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<strong>einigkeit</strong> 2 /<strong>2016</strong>