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Vorarlberg, 1-2014

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Statement Vizepräsident Ing. Edi Fischer<br />

Welche dringende “Entfesselung” braucht<br />

die Wirtschaft?<br />

Immer mehr Vorschriften, Auflagen<br />

und statistische Auswertungen machen<br />

der Wirtschaft das tägliche Leben<br />

zur Hölle. Unternehmer sein<br />

macht oft keinen Spaß mehr! Freie<br />

Entscheidungen sind seltener geworden,<br />

das Damoklesschwert „Staat“<br />

wacht über jeden. Geringfügige Überschreitungen<br />

werden teilweise mit<br />

drakonischen Strafen geahndet. Innovationen<br />

und Investitionen werden mit<br />

teuren Auflagen und hohen Steuerzahlungen<br />

an den Rand ihrer Verwirklichung<br />

gebracht.<br />

Um wettbewerbsfähig zu sein braucht<br />

es eine massive Reduzierung von Bürokratie<br />

und Gesetzesflut. Daraus resultieren<br />

tausende Paragrafenänderungen.<br />

Das Einhalten der sich täglich<br />

ändernden Vorschriften, Richtlinien,<br />

Regeln sowie Melde- und Informationspflichten<br />

ist für Unternehmer<br />

umständlich und aufwendig. Mehr als<br />

1.000 Stunden schaffen die Unternehmer<br />

schon kostenlos für den Staat.<br />

Zeit, finanzieller Aufwand und Engagement,<br />

das man besser in den Betrieb<br />

stecken sollte, um im täglichen Wettbewerb<br />

bestehen zu können.<br />

Statt verwalten, wollen wir die Leistungskraft<br />

unserer Betriebe erhalten,<br />

indem Unternehmer nicht kostenlos<br />

für den Staat arbeiten, sondern ihre<br />

ganze Arbeitskraft in die Zukunft des<br />

Betriebes investieren können. Wenn es<br />

der öffentlichen Verwaltung nicht gelingt<br />

die ausufernde Verwaltung für<br />

die Wirtschaft zu verringern, dann<br />

verliert das politische System vor allem<br />

die KMUs als Arbeitsplatz-Erhalter<br />

Nummer 1 der Republik. Ein moderner<br />

Staat braucht nämlich eine effiziente,<br />

effektive, qualitätsvolle, bürgernahe<br />

und serviceorientierte Verwaltung,<br />

die mehr leistet und weniger kostet.<br />

Dieser Wandel muss ehest vorangetrieben<br />

werden, denn eine überbordende<br />

Verwaltung ist wachstumshemmend<br />

und beschäftigungsfeindlich.<br />

Der Regulierungswahn der Politik<br />

muss auf ein erträgliches Maß reduziert<br />

werden. Unzählige Vorschriften<br />

sind überholt, unüberschaubar, kompliziert<br />

und veraltet.<br />

Es braucht neue Wege in der Lohnverrechnung,<br />

bei den Genehmigungsverfahren,<br />

in den Vergabeverfahren, den<br />

Statistikmeldungen sowie den Förderanträgen.<br />

Bürokratie geht auf Kosten<br />

von Investitionen, verhindert neue Arbeitsplätze<br />

und fördert Schwarzarbeit.<br />

Daher muss Schluss mit neuen Vorschriften,<br />

Auflagen und Behinderungen<br />

sein.<br />

RFW: Ja zur Ausbildungspflicht, aber nur in Betrieben!<br />

Eine Ausbildungspflicht für Jugendliche<br />

macht Sinn, wenn diese in den<br />

Betrieben erfolgt und nicht nur in<br />

überbetrieblichen Ausbildungszentren.<br />

Bei der Frage des drohenden Fachkräftemangels<br />

setzt die Regierung<br />

bisher lediglich auf Symptom- statt<br />

auf Ursachenbekämpfung. Es genügt<br />

sicher nicht, die rund 30 Prozent Jugendlichen,<br />

die im bestehenden<br />

Schulsystem die dringend notwendigen<br />

Kulturtechniken wie Lesen,<br />

Schreiben, Rechnen nicht ausreichend<br />

erlernt haben, in sündteuren<br />

und sinnlosen staatlich gelenkten<br />

überbetrieblichen Lehrausbildungsstätten<br />

(ÜLAs) zu parken. Ihnen dann<br />

dort für einen nicht vorhandenen Arbeitsplatzbedarf<br />

eine beschämend<br />

"primitive Anlehre" aufzubrummen,<br />

ist reine Geldverschwendung. Wesentlich<br />

für den Erfolg der Ausbildungspflicht<br />

ist daher die entsprechende<br />

finanzielle Ausstattung der<br />

betrieblichen Lehre. Der Blum Bonus<br />

war ein Erfolgsmodell und muss daher<br />

als Blum Bonus Neu wieder eingeführt<br />

werden!<br />

Ein ÜLA-Platz kostet den Steuerzahler<br />

über 17.000 Euro pro Jahr, ein betrieblicher<br />

Lehrling 5.605 Euro pro<br />

Jahr. Allein das Steuergeld, das die<br />

Regierung Jahr für Jahr in die ÜLAs<br />

hineinpumpt, wäre für einen Blum<br />

Bonus Neu hundertmal effizienter<br />

und besser eingesetzt.<br />

Der "alte" Blum Bonus hatte mit einem<br />

Einsatz von rund hundert Millionen<br />

Euro über 12.500 zusätzliche betriebliche<br />

Lehrstellen gebracht. Die<br />

Einführung eines Blum-Bonus-Neu<br />

würde innerhalb kürzester Zeit die<br />

betriebliche Ausbildung stärken und<br />

die Heranbildung der notwendigen<br />

Fachkräfte garantieren.<br />

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Wirtschaft Aktiv Mai / 14

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