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AfB-Methodenhandbuch_WEB

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Sich Beteiligung als einen Prozess vorstellen<br />

Sich Beteiligung als einen<br />

Prozess vorstellen<br />

Gerade, weil wir mit dem Handbuch für den Einsatz<br />

von Methoden werben, ist uns wichtig, zwischen Prozess<br />

und Methode zu unterscheiden. In den seltensten<br />

Fällen besteht eine Veranstaltung aus einer einzelnen<br />

Methode und genauso selten besteht ein Beteiligungsprozess<br />

aus einer einzelnen Veranstaltung. Fast immer<br />

sind Methoden und Veranstaltungen Teile eines Prozesses<br />

und erfüllen für diesen einen bestimmten Zweck. Um<br />

also eine Entscheidung zu treffen, welche Methode für<br />

die Bearbeitung eines Themas die Richtige ist, macht es<br />

Sinn, sich diesen Prozess vorzustellen. Für die folgenden<br />

Kapitel wollen wir als Orientierung einen typischen<br />

Ablauf mit seinen Prozessphasen anbieten:<br />

Ein Anliegen öffentlich auf die Agenda setzen<br />

Meist beginnt Beteiligung damit, dass jemand sagt:<br />

»Darüber sollten wir mal reden« oder »Uns interessiert,<br />

was andere dazu denken.« Oft ist zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht klar, wem oder wie vielen das Thema<br />

wichtig ist. Aber das »öffentlich machen« spielt eine<br />

wichtige Rolle: es bezeugt das Interesse am Thema.<br />

Zum Mitmachen motivieren und einbinden<br />

Zu den Qualitätskriterien guter Beteiligung (vgl. S. 34)<br />

gehört die Mitwirkung aller. Natürlich wird das nicht<br />

immer und in jedem Fall möglich sein. Auch gibt es<br />

genügend Themen, an denen sich nicht »alle« beteiligen<br />

wollen. Das Ziel guter Beteiligung sind fair verhandelte<br />

und abgewogene sowie am Gemeinwohl orientierte<br />

Ergebnisse. Deswegen ist es in dieser Phase wichtig zu<br />

überlegen, wer für das Thema relevant ist und mit<br />

welchen Methoden man eine größtmögliche Vielfalt<br />

der Sichtweisen und Perspektiven einbinden kann.<br />

Gemeinsam tragfähige Visionen und Ziele<br />

erarbeiten<br />

Selten sind Projekte von der ersten Idee bis zur Fertigstellung<br />

eins zu eins umsetzbar. Viele Ideen entwickeln<br />

sich im Laufe der Zeit weiter. Manches stellt sich als<br />

nicht machbar heraus oder muss an neue Verhältnisse<br />

angepasst werden. Damit Sie in einer Gruppe oder in<br />

einem Gemeinwesen über einen längeren Zeitraum<br />

gewiss sein können, dass Sie die richtigen Dinge tun,<br />

hilft es, wenn Sie sich zu Beginn über gemeinsame<br />

Ziele verständigen. Diese dienen im weiteren Prozess<br />

gewissermaßen als »Leitplanken«.<br />

Projekte im Dialog planen<br />

Hier wird es konkret. Beteiligung dient keinem Selbstzweck,<br />

sondern es geht um die Verbesserung von<br />

Verhältnissen. Deswegen sollten die Projekte so<br />

geplant werden, dass sie möglichst großen Nutzen<br />

stiften und möglichst wenig negative Auswirkungen<br />

haben. In dieser Phase ist es kostbar, die Ideen, das<br />

Wissen, die Perspektiven und die Interessen aller<br />

relevanten Akteure in die Planung einzubeziehen.<br />

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