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Ein Anliegen öffentlich auf die Agenda setzen<br />

Ein Anliegen öffentlich auf die<br />

Agenda setzen<br />

Bürgerbeteiligung fängt immer da an, wo etwas öffentlich<br />

gemacht wird. Gute Informationen, die breit<br />

gestreut werden und die für möglichst viele verständlich<br />

sind, sind das A und O. Es erzeugt Misstrauen,<br />

wenn man das Gefühl hat, ein wichtiges Thema wird in<br />

einem »Hinterzimmer«, also einem abgeschlossenen<br />

Kreis, besprochen. Grundsätzlich ist es also gut, wenn<br />

in dieser ersten Phase möglichst viele Menschen<br />

erreicht werden, denn nur so haben sie eine Chance,<br />

für sich selbst zu überlegen: Ist mir das Thema so<br />

wichtig, dass ich mich einbringen möchte? Wer ein<br />

Thema, eine Frage oder ein Anliegen öffentlich macht,<br />

löst mitunter einen Wunsch nach Austausch aus und<br />

sollte bereit sein, eine Plattform für diesen Austausch<br />

zu organisieren. Das macht deutlich: Es geht hier nicht<br />

nur um die Informationsvermittlung, das »Senden«,<br />

sondern es geht auch darum, zu hören, was die »Beteiligten«<br />

sagen, um das »Empfangen«. Das ist immer ein<br />

Wagnis. Am Anfang kann nie klar sein, wer sich äußert<br />

und in welche Richtung sich eine Diskussion entwickeln<br />

wird. Wir beschreiben im Folgenden zwei Vorgehensweisen.<br />

Eine Befragung. Wer fragt, tut zwei Dinge: zum ersten<br />

macht man deutlich, dass es da ein Thema gibt, zu dem<br />

noch Wissen fehlt. Und zum zweiten verpflichtet sich<br />

die Institution, die eine Befragung durchführt, automatisch<br />

dazu, über die Ergebnisse zu berichten. Beides<br />

bringt ein Thema in die Öffentlichkeit.<br />

Bei der zweiten Methode handelt es sich um eine<br />

Stärken­Schwächen­Sammlung durch Kartenabfrage.<br />

Wir haben diese Methode ausgewählt, weil sie sich<br />

sehr gut in eine gesetzlich vorgeschriebene Form der<br />

Bürgerbeteiligung, die Einwohnerversammlung (§ 20a<br />

der Gemeindeordnung Baden-Württemberg) integrieren<br />

lässt. Mit einer Stärken-Schwächen-Sammlung kann<br />

eine Einwohnerversammlung auf einfache Art und<br />

Weise um ein Dialogelement ergänzt werden, an dem<br />

viele mitwirken können.<br />

Ein Anliegen<br />

öffentlich auf die<br />

Agenda setzen<br />

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