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AfB-Methodenhandbuch_WEB

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Mit vielen Einzelelementen einen Prozess gestalten – Mehrstufige Verfahren<br />

Mit vielen<br />

Einzelelementen einen<br />

Prozess gestalten<br />

EINEN PROZESS GESTALTEN<br />

Mitverantwortung von Anfang bis Ende<br />

PRAXISBEISPIEL<br />

AUSGANGSLAGE UND ZIEL<br />

Ende 2012 wurde die Schließung des Gottmadinger Höhenfreibades<br />

intensiv diskutiert. Andauernde Reparaturen schränkten den<br />

Betrieb ein und ließen die Betriebskosten in die Höhe schnellen,<br />

eine Schließung stand im Raum. Dagegen regte sich Widerstand:<br />

rund 600 Bürger_innen aus der 10.000-Einwohner-Gemeinde<br />

meldeten ihren Protest an. Die Verwaltung schlug der Politik einen<br />

intensiven Dialog mit der Bürgerschaft vor, um die zentralen Fragen<br />

im Dialog zu klären: Wie viel Geld dürfte eine Sanierung kosten?<br />

Welche Elemente wären für ein zukunfts fähiges Bad wichtig?<br />

Angesichts der Höhe der Investition sollten sich möglichst viele<br />

äußern können, also nicht nur die Schwimmbad-Nutzer_innen. Und<br />

am Ende sollte den Bürger_innen ein Mitspracherecht bei der<br />

Entscheidung eingeräumt werden.<br />

VORGEHENSWEISE<br />

Januar 2013: Gemeinderatsbeschluss über Beteiligungsprozess und<br />

Einrichtung einer prozessbegleitenden Lenkungsgruppe, in der<br />

neben der Verwaltung alle Fraktionen sowie die Vereine (DLRG und<br />

Förderverein) vertreten waren.<br />

März bis Juni 2013: Verwaltungsinterne Analyse des Bedarfs für ein<br />

saniertes Freibad, Suche nach Planungsbüros und Ausarbeitung<br />

eines Pflichtenheftes.<br />

MEHRSTUFIGE VERFAHREN<br />

Häufig setzt sich ein Beteiligungsverfahren aus<br />

mehreren Schritten und Veranstaltungen zusammen,<br />

die einen Gesamtprozess bilden. Solche<br />

Prozesse werden in der Regel speziell für die<br />

jeweilige Aufgabenstellung geplant. Meist bildet<br />

eine öffentliche Auftaktveranstaltung den Start, in<br />

der das Problem, die Fragestellung, die Reichweite,<br />

das Konzept und der Zeitplan beschrieben<br />

werden. Dann schließen Einzelveranstaltungen an,<br />

in denen Sachfragen und Interessen geklärt<br />

werden, eine Verständigung über Ziele stattfindet<br />

und Ideen und Projekte entwickelt werden. Die<br />

Ergebnisse werden in einem Bericht gebündelt<br />

und mit Empfehlungen an die Entscheidungsgremien,<br />

meist an den Gemeinderat, übergeben.<br />

Juni 2013: »Bäderfahrt«: An einer Exkursion zu vier Freibädern in<br />

der Region nahmen rund 50 Bürger_innen und Gemeinderäte<br />

teil. Aufträge an vier Planungsbüros wurden erteilt. Im Rahmen<br />

der 1. eintägigen Bürgerwerkstatt präzisierten Bürger_innen das<br />

Pflichtenheft für die Planer.<br />

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