Wirtschaftszeitung_25042016
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16 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Bionische Kühlung<br />
Bocholter Unternehmen stellt Projekt im Park von Schloss Bellevue vor<br />
„Hightech meetsnature“ –eine Symbiose,<br />
diegar nichtsoseltenist.Viele<br />
Dinge des täglichen Lebens gehen<br />
zurück auf die Inspiration durch die<br />
Natur.Bestes Beispiel: Der durchdas<br />
Vorbild von Kletten entstandene<br />
Klettverschluss. Bionik nennen Wissenschaftler<br />
dieses Verfahren. Als<br />
„eine spannende Herausforderung“<br />
beschreibt es Ulrich Grunewald, gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Philipp<br />
Chefder Grunewald GmbH &Co. KG,<br />
die sich genau diesen Schritt bei der<br />
Kühlung von Formwerkzeugen zunutze<br />
machen will.<br />
Was komplex klingt,<br />
lässt sich vereinfacht<br />
so erklären: Bei der<br />
Produktion mit Formwerkzeugen<br />
(beispielsweise<br />
zur Herstellung für geformte<br />
Teppichböden,wie man sie Autosfindet),<br />
ist im Fertigungsprozess ein Kühlvorgang<br />
notwendig, der bislang nicht nur zeitintensiv,sondernauch<br />
mit hohem Energieaufwand<br />
verbunden ist. Ulrich Grunewald:„Wirwollendie<br />
Kühlzeit vonaktuell<br />
etwa 60bis 90 Sekunden deutlich reduzieren<br />
und haben deshalb überlegt,<br />
das Kühlsystem an sich zu ändern. Erste<br />
Ideen dazu gab esbereits vor zehn Jahren.<br />
Die Wirtschaftskrise in2008/2009<br />
hat allerdings die Entwicklung gestoppt,<br />
erst vorvierJahren sind wir in die Überlegungen<br />
wieder intensiver eingestiegen.“<br />
Durch einen vonder Westfälischen Hochschule<br />
Bocholt initiierten Kontakt 2014<br />
mit dem Fraunhofer ISE in Freiburg<br />
ging‘s dann ans Eingemachte: Die drei<br />
Partner bewarben sich für das Forschungsprojekt<br />
„Kühlung vonFormwerkzeugen<br />
durch bionische Methoden“ der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU). „Darin ging es zunächst einmal<br />
nur um eine Machbarkeitsstudie“, erklärt<br />
Ulrich Grunewald. „Die hat sich bei mehreren<br />
Versuchen letztlich bestätigt. Das<br />
heißt: Wirstehendurch die positiven Ergebnisse<br />
inzwischen an der Schwelle zu<br />
einem größeren Projekt.“<br />
Vier Versuche wurden bei der Studie<br />
Der Aderstruktur eines Blattes (links) ist die Anordnung des neuen<br />
Kühlungssystems nachempfunden.<br />
Foto: Grunewald<br />
durchgeführt und dokumentiert. Dabei<br />
wurde das bisherige Kühlkonzept, basierend<br />
auf mäanderförmig angelegteEdelstahlrohre,<br />
ersetzt durch eine Struktur,<br />
wie sie etwa inLaubblättern vorkommt.<br />
Grunewald:„Im Großen und Ganzen hat<br />
die Umsetzung geklappt, allerdings warennoch<br />
ein paar Kleinigkeiten dabei, die<br />
uns nicht zufriedengestellt haben. Deren<br />
Ursache haben wir inzwischen gefunden<br />
und beseitigen können.“ Die Arbeiten daran<br />
hat die Grunewald GmbH auf eigene<br />
Kosten weitergeführt.<br />
Und: „Wir sind durch die positiveWeiterentwicklung<br />
an der Schwelle, bei der<br />
DBU ein neues Projekt hierzu zu beantragen“,schaut<br />
der 43-jährigeUnternehmer<br />
nach vorne. „Forschung und Neuentwicklungist<br />
ein wesentlicherTeil unseres<br />
Geschäftes. Wir müssen ja nicht immer<br />
den Stein der Weisen erfinden. Auch kleine<br />
Verbesserungen, wie wir sie bei der<br />
Machbarkeitsstudie bereits herausarbeitenkonnten,<br />
helfen bei der täglichenProduktion<br />
weiter.“ Nicht zuletzt gelte es,<br />
sich am Markt gegeneine große Konkurrenz<br />
abzusetzen.<br />
Für das Folgeprojekt zur bionischen Kühlung,<br />
die Anträge sollen noch in diesem<br />
Jahr eingereicht werden, sind der 43-<br />
Jährige und sein Bruder nun auf der Suche<br />
nach Kooperationspartnern. Ein<br />
Schritt dahin könnteauchdie Beteiligung<br />
an der „Woche der Umwelt“ am 7. und 8.<br />
Juni im Park des Schlosses Bellevue sein.<br />
Grunewald ist das einzige Unternehmen<br />
aus dem Münsterland, das diesen Sprung<br />
nach Berlin geschafft hat. 600 Bewerbungen<br />
hat die Jury gesichtet. S. Menzel<br />
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Ulrich Grunewald führt das Unternehmen<br />
gemeinsam mit seinem Bruder Philipp in<br />
der dritten Generation. Foto: Peter Leßmann<br />
GRUNEWALD<br />
Gegründet wurde das Unternehmen<br />
1963 durch Felix Grunewald.<br />
„Mein Großvater stellte Modelle<br />
für die Gießerei-Industrie zunächst<br />
im Keller seines Hauses<br />
her. Nach einem halben Jahr hat<br />
meine Großmutter aber gestreikt<br />
–und mein Großvater musste mit<br />
seinen drei Mitarbeitern in eine<br />
Halle umziehen“, schildert Ulrich<br />
Grunewald die Anfänge mit einem<br />
Lächeln. 1969 trat Felix Grunewalds<br />
Sohn Christian nach seinem<br />
Maschinenbau-Studium in die Firma<br />
ein, übernahm gemeinsam mit<br />
seiner Mutter Elisabeth 1975 nach<br />
dem plötzlichen Toddes Vaters<br />
die Firmenleitung.<br />
Seit 2004 (Ulrich Grunewald) und<br />
2009 (Philipp Grunewald) ist nunmehr<br />
die dritte Generation am<br />
Ruder. Das Unternehmen beschäftigt<br />
als Grunewald-Gruppe an den<br />
vier Standorten Bocholt (Hauptsitz),<br />
Hohe Börde, Stade und<br />
Kirchlengern aktuell 245 Mitarbeiter.<br />
Einst aus dem Modellbau<br />
entstanden, werden heute die<br />
Sparten Automobil- und Flugzeugindustrie,<br />
Maschinenbau,<br />
Elektronik- und Elektroindustrie<br />
sowie Antriebstechnik abgedeckt.<br />
70 Prozent ihres Umsatzes erzielt<br />
die aus fünf Gesellschaften bestehende<br />
Gruppe dabei in Europa,<br />
den Rest vorwiegend in den USA.