OCEAN7 2011-01
Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.
Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.
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SERVICE<br />
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finden sich Tausende taxonomische Gruppen von Mikroorganismen,<br />
von denen weniger als 1 % bekannt sind. Diese Organismen<br />
sind zwar winzig klein, durch ihre riesige Anzahl aber wichtig für<br />
die großen bio-geo-chemischen Kreisläufe der Meere.<br />
Warum ist Biodiversität für uns wichtig? Biologische<br />
Vielfalt sichert funktionierende Ökosysteme. Diese sind für uns<br />
Menschen in vielerlei Hinsicht wichtig: Gesundheit, Ernährung,<br />
Energie und viele weitere Dienstleistungen haben eine<br />
intakte Umwelt zur Voraussetzung. Nur intakte marine Ökosysteme<br />
können auch in Zukunft reiche Fischereierträge liefern,<br />
nur gesunde Planktongemeinschaften können durch ihre<br />
Photosyntheseleistung den Anstieg des Kohlendioxids in der<br />
Atmosphäre verlangsamen. Darüberhinaus stellt das Genom<br />
von Meeresorganismen eine wertvolle Bibliothek der Evolution<br />
dar. Wir können daraus über Anpassungsmechanismen an<br />
wandelnde Umweltbedingungen lernen, über Regulierungen<br />
des Immunsystems und über Strategien, in extremen Lebensräumen<br />
zu existieren. Dieser genetische Schatz ist von uns noch<br />
ungehoben und wir sind dabei ihn zu vernichten, bevor wir ihn<br />
erforschen konnten. Entlang der Kontinentalränder gefährdet<br />
die Tiefseefischerei die Riffe der Kaltwasserkorallen, die erst<br />
1 Blumentiere. Sie sehen wie Blumen aus, zählen aber zu den Tieren. Die<br />
abgebildeten Lederkorallen sind Tierkolonien mit langgestielten Korallenpolypen.<br />
Sie wachsen im Korallenriff und auf Sandböden. Da sie kein massives<br />
Kalkskelett abscheiden, tragen sie nur indirekt zum Wachstum des Korallenriffs<br />
bei (Lederkoralle, Sarcophyton sp.).<br />
2 Alarmzeichen. Der weiße Korallenstock sieht zwar schön aus, lässt aber<br />
beim kundigen Betrachter die Alarmglocken schrillen! Diese Koralle wurde<br />
Opfer der berüchtigten Korallenbleiche. Sie hat ihre Symbiosealgen verloren<br />
und ist dadurch abgestorben. Nur noch das weiße Kalkskelett ist übrig. Korallenbleiche<br />
zählt weltweit zu den größten Bedrohungen der Riffe. Sie kann<br />
verschiedene Ursachen haben, ist aber oft mit dem Klimaphänomen El Niño<br />
und der Erwärmung des Meerwassers verbunden (Skelett einer Steinkoralle,<br />
Acropora sp.).<br />
3 Biologische Sonnenkollektoren. Tischkorallen zählen zu den wichtigsten<br />
Baumeistern der Korallenriffe. Diese raschwüchsigen Korallen besitzen<br />
in ihrem Gewebe symbiontische Algen, die für die Ernährung und für die Kalkproduktion<br />
der Koralle wichtig sind. Der horizontale, tischförmige Wuchs dieser<br />
Korallenstöcke ermöglicht maximale Lichtausbeute für die Algen (Tischkoralle,<br />
Acropora sp.).<br />
4 Liebling der Taucher. Jeder Taucher will sie sehen, die Meeresschildkröten.<br />
Diese eindrucksvollen Tiere gehen leider in ihrem Bestand zurück. Sie<br />
verlieren durch Küstenerschliessungen ihre Niststrände, ertrinken in Fischernetzen<br />
und an Fischhaken und leiden an der zunehmenden Verschmutzung der<br />
Ozeane (Echte Karettschildkröte, Eretmochelys imbricata).