OCEAN7 2008-03
Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.
Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.
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<strong>03</strong>I08<br />
KUBA<br />
Wo Karibik-Segeln<br />
noch ein<br />
Abenteuer ist<br />
tipps für fahrtensegler<br />
<strong>OCEAN7</strong> Experten<br />
für alle Fälle<br />
Dänische Südsee<br />
Liebeserklärung<br />
an ein Revier<br />
Die down-under-yacht<br />
Mit dem Herzen<br />
aus Österreich<br />
Bavaria-Yacht nach 233 Charterwochen im ocean7 härtetest / die richtige bordapotheke<br />
Ocean7 facts: muränen / Segelbekleidung: sechs seiten special
www.brieftaube.at – www.paulshark.it<br />
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fotos YVONNE KIENESBERGER<br />
editorial<br />
<strong>03</strong><br />
Liebe ocean7-Leser<br />
Gerade war es noch friedlich in der kleinen Fischerbucht<br />
am südlichsten Ende Afrikas, da kommt einer<br />
der berüchtigten Stürme auf. Lange halten wir<br />
es daher nicht am Kap Agulhas aus – wir werden<br />
vom Wind in ein gemütliches Fischerlokal vertrieben, in dem<br />
wir alles über den „Fliegenden Holländer“ erfahren.<br />
Weiter geht es Richtung Kuba, wo der „wind of change“ ja gerade<br />
für eine große Änderung sorgte: Fidel Castro trat Mitte Februar<br />
nach 49 Jahren von allen seinen Ämtern zurück und überlässt<br />
von nun an seinem Bruder die Geschäfte. <strong>OCEAN7</strong> hat es dem<br />
Fahrtensegler Clemens Lackner überlassen, mit einem Charter-<br />
Katamaran die Küsten Kubas zu erkunden. Er berichtet über die<br />
schönsten Plätze auf der Insel für Segler und Genießer.<br />
Ein „Sturm der Entrüstung“ hat nach unserer letzten Ausgabe<br />
in der <strong>OCEAN7</strong>-Redaktion geblasen, nachdem einige Leser<br />
nicht mit dem Ostseeartikel von Andrea Sikorski einverstanden<br />
waren. Sie haben die Ostsee in sehr schöner Erinnerung, wie es<br />
stellvertretend Harald Hübner in seinem Beitrag „Torlauf in der<br />
Südsee“ auch beschreibt.<br />
Schnell wie der Wind sind Österreichs Regattaseglerinnen – wie<br />
die Berichte über das Matchrace-Team Verena und Ute Wagner,<br />
Stephanie Breitenstein und Simona Höllermann sowie das<br />
Porträt der 470er-Damen Sylvia Vogl und Carolina Flatscher<br />
belegen.<br />
Wie stark der Wind wird, das wird uns sicherlich einer der vielen<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Experten genauer sagen können. Wir stellen Ihnen in<br />
dieser Ausgabe in einem ersten Teil Spezialisten u.a. zu den<br />
Themen Wetter, Kochen an Bord, Unterwasseranstrich<br />
und Seemannschaft vor. Gerne nehmen<br />
wir schriftliche Anfragen entgegen und leiten<br />
Sie an die Experten weiter. Wie das genau<br />
funktioniert, erfahren Sie auf Seite 42.<br />
Ist die Wettervorhersage schlecht, dann kann<br />
der Wassersportler nur hoffen, die neueste<br />
Bekleidungstechnik am Leib zu tragen. Ja, da<br />
kann man schon von Technik sprechen, sieht man<br />
sich – in unserem Bekleidungsspecial – die Entwicklung<br />
der letzten Jahre an. Henri Lloyd hat sogar eine Klimaanlage in<br />
Jacken eingebaut. In einem großen <strong>OCEAN7</strong>-Gewinnspiel verlosen<br />
wir zwei dieser Jacken. Den glücklichen Gewinnern kann<br />
dann wohl kein Wetter mehr etwas anhaben.<br />
Allen unseren Lesern wünsche ich<br />
„always fair winds“!<br />
yvonne.kienesberger@ocean7.at
04<br />
32 Südafrika: Reise von Kap zu Kap.<br />
Revier<br />
14 Kuba<br />
Wo Karibik-Segeln noch Abenteuer ist.<br />
24 Canal du Midi<br />
Mit dem Hausboot durch Frankreich.<br />
30 Dänische Südsee<br />
Liebeserklärung an die Ostsee.<br />
32 Südafrika<br />
Reise von Kap zu Kap.<br />
People<br />
42 <strong>OCEAN7</strong>-Experten<br />
Mit Rat und Tat für unsere Leser im Einsatz.<br />
44 BMW-Damenteam<br />
Neue österreichische Matchrace-Crew.<br />
46 Eric Tabarly<br />
Ein Museum für den Segelhelden.<br />
Service<br />
50 Bekleidungsspecial<br />
Von Leinöl zu Hightech.<br />
56 <strong>OCEAN7</strong>-Härtetest<br />
Bavaria 50.<br />
60 <strong>OCEAN7</strong>-Facts<br />
Muränen – verkannt und ungeliebt.<br />
70 Bordapotheke<br />
Gut, dass man sie hat, wenn<br />
man sie braucht.<br />
74 Energie an Bord<br />
Teil 2 der <strong>OCEAN7</strong>-Serie.<br />
51<br />
<strong>OCEAN7</strong><br />
GEWINNSPIEL<br />
2 Superjacken<br />
von Henri Lloyd
inhalt<br />
05<br />
88 Regatten in der Adria.<br />
84 Edle Modelle.<br />
60 <strong>OCEAN7</strong>-Facts: Muränen.<br />
Editorial <strong>03</strong> / Best of 06<br />
foto des monats 10 / YCa-news 94 / Bücher-Schapp 102<br />
impressum 105<br />
Yachten<br />
80 Pegiva<br />
Ein Aussie mit dem Herzen aus Österreich.<br />
84 Hot Fingers<br />
Modellbauer Hirsch im Porträt.<br />
Regatta<br />
88 Adria-Regatten<br />
Überblick für Fahrtensegler.<br />
91 470er-Damen<br />
Sylvia Vogl und Carolina Flatscher.<br />
<strong>03</strong>I 08<br />
alle infos und vieles mehr unter<br />
www.ocean7.at<br />
coveRFoto – kubA<br />
Clemens Lackner berichtet von einer<br />
Charter-Reise aus einem Teil der<br />
Karibik, der noch ursprünglich und<br />
abenteuerlich geblieben ist.
06<br />
Neuer Bareboat Charter:<br />
mit Sunsail nach Tonga<br />
Über Master Yachting kann die neue Charterdestination Tonga gebucht werden.<br />
Der Veranstalter vor Ort in Neiafu/ Vava’u ist Sunsail. Tonga besteht aus 169 Inseln und<br />
Atollen im Pazifi k östlich von Fidschi und nördlich von Neuseeland. Kapitän Cook taufte die<br />
Inselgruppe im Jahr 1777 „Freundschaftsinseln”, weil er von den Eingeborenen freundlich<br />
empfangen worden war. Auch die Charterkunden von Master Yachting können sich<br />
auf diese Gastfreundschaft freuen, denn sie ist in Tonga sprichwörtlich. Kulinarisch kann<br />
man sich in Tonga ebenfalls auf Entdeckungsreise begeben, denn die Festbankette der<br />
Polynesier können schon mal bis zu 30 Gänge beinhalten.<br />
Schiffe auf Tonga<br />
Sunsail Oceanis 331 ab 1.680 Euro/Woche<br />
Sunsail Oceanis 361 ab 1.930 Euro/Woche<br />
Sunsail Oceanis 393 ab 2.560 Euro/Woche<br />
Sunsail Cyclades 43 ab 2.660 Euro/Woche<br />
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Segeln mit TWOFAST<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Autor Michael Köhler (Seite 74) ist mit seinem schnellen und hervorragend<br />
ausgestatteten Katamaran TWOFAST derzeit in der Karibik unterwegs. Er hat<br />
sich entschlossen, auch zu den beiden Highlights der Saison dort zu bleiben – zur<br />
Antigua Racing Week und zur Classical Week. Dabei hat er für bis zu maximal<br />
acht Gäste noch Plätze am Boot frei. Informationen und Buchungen über seine<br />
Website.<br />
www.twofast.at
<strong>OCEAN7</strong><br />
empfiehlt<br />
best of<br />
07<br />
Wussten<br />
sie, DAss<br />
Commander Pro<br />
Das neue Steiner<br />
Der neue Commander Pro ist der Rolls-Royce<br />
unter den professionellen Marine-Ferngläsern<br />
und besticht durch seine überragend<br />
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11 sprachen<br />
in Südafrika als Amtssprachen<br />
gelten?<br />
auf 1.500 m 2<br />
Fläche im frz. Lorient ein<br />
ganz neue Segelmuseum<br />
entstanden ist?<br />
auch nach 233<br />
Charterwochen ein<br />
gut gepflegtes Boot<br />
den <strong>OCEAN7</strong>-Härtetest<br />
bestehen kann?<br />
Alter Denker<br />
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<strong>OCEAN7</strong>-KLICK-TIPP<br />
Leseratten können auch im Internet auf ihre<br />
Kosten kommen. Hier ein Link, unter dem<br />
man Segel- und Meeresliteratur vollständig<br />
und kostenlos downloaden kann.<br />
cruisenews.net/db/books.php<br />
„es gibt drei Arten<br />
von Menschen:<br />
Die Lebenden, die<br />
toten und die, die<br />
zur see fahren.“<br />
Platon (427 v. Chr. - 347 v. Chr)
08<br />
best of<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Kolumnist Luis Bentele über:<br />
Die ernieDrigung namens Bootsmesse<br />
Es bläst von hinten. Wie ein Stanleymesser schneidet der Bug durch das schnapsklare Wasser. mächtig und mit gut 10<br />
Knoten Speed schiebt der blitzblanke Rumpf kleine Gebirgszüge aus Gischt von sich weg. Der Wind zieht wie von Poseidon<br />
gepeitscht an den Spinnakerschoten und man hat das Gefühl, das himmlische Kind will einen mit göttlicher Kraft immer<br />
näher zu sich holen. So gebläht wie der Spi zeigt sich die Brust des mannes am Steuer. Stolz, Erhabenheit, natur, Endlosigkeit:<br />
Segeln, der Sport der Könige. Ein adelstitel, der dem Kapitän der Wally ebenso zusteht wie dem des Jollenkreuzers. Was<br />
für ein Sport, was für eine Welt! Wer jetzt aus Zufriedenheit über die Zugehörigkeit zu diesem maritimen adelsgeschlecht die<br />
lippen spitzt, dem sei die Kehrseite der medaille präsentiert, das Jammertal dieser Könige, das Exil, die Verbannung aus der<br />
Welt des Stils, das asylantenheim für Seebären namens Bootsmesse:<br />
Jahr für Jahr kehrt sie wieder, ob in tulln, Düsseldorf, Genua oder Friedrichshafen. Sie ist der reziproke Wert der eingangs<br />
erwähnten Szene, der tiefe Fall vom Stern des maritimen Glücks. Gleich Kühen trotten diese Kapitäne, die noch vor kurzem<br />
erhabenen Hauptes mit geschultertem Seesack über die Bootsstege zwischen Rio und dem achensee schlenderten, durch<br />
endlose Hallen. aus dem Bootsdeck werden Spannteppiche, aus dem Sonnenuntergang wird fahles neonlicht, das himmlische<br />
Kind hat abgesehen von einer Windmaschine fürs Opti-Planschbecken Hausverbot, die Gischt findet sich maximal in<br />
einem überteuerten Becher Bier und statt der Pinne greift die eben noch vom Seewasser benetzte Hand in Prospekthaufen.<br />
Die ausbeute wird in stetig schwerer werdenden Plastiksackerln gesammelt. Welch armseliger anblick. Das Schlagen der<br />
Fallen an den mast weicht den Durchsagen von autokennzeichen, deren dazugehörigen Wagenbesitzern das abschleppen<br />
droht, und die stolze Brust weicht einer immer mehr einfallenden Schulter. Der Höhepunkt, pardon tiefpunkt, wird schließlich<br />
in einer langen menschenschlange erreicht. an deren Ende wartet ein Körbchen, das einen mit der würdelosesten Situation<br />
eines Seglerlebens konfrontiert: Hier herrscht das Gesetz, die Füße in ausgelatschte Plastiktüten zu wringen, um wie in Ketten<br />
mit einer Herde Gleichgesinnter hoch oben ein Schiff ohne mast besichtigen zu dürfen, das nach dem Schmarren, den<br />
die anderen Herdenkapitäne von sich geben, sowieso keiner mehr haben will. Das ist die große Freiheit nummer 7, pardon<br />
Halle nummer 7.<br />
Für alle, die das Besondere wollen<br />
und nicht nur<br />
08 15<br />
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Vor-ruDer<br />
Knut Frostad folgt Glenn Bourke als Volvo Ocean Race Director<br />
und übernimmt damit die sportlichen Geschicke einer der prestigeträchtigsten<br />
Hochsee-Regatten weltweit. Der 40-Jährige aus<br />
Harstad, der bereits 1993/94 als Steuermann der damals zweitplatzierten<br />
IntRum JuStItIa fungierte und zuletzt auf der BRaSIl<br />
1 Hand anlegte, bezeichnet das Volvo Ocean Race wohl zu Recht<br />
als teil seines lebens.<br />
www.volvooceanrace.org<br />
(Foto: Oskar Kihlborg/Volvo Ocean Race)
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** Zinssatz variabel, zuletzt geändert am 15.10.2007. 287819
10<br />
foto HERBERt BuCHNER<br />
in sicherheit<br />
Kostenlose Überfahrt. Auf dem Weg von Montenegro nach Italien nützte dieser kleine blinde Passagier<br />
den trockenen Platz unter dem Rettungsring für eine Rast. Für das eindrucksvolle Foto gibt es 150 Euro<br />
von <strong>OCEAN7</strong> in die Bordkasse von Herbert Buchner, Eigner der Reinke S11 KIORE MOANA.
ocean7-foto des monats<br />
11<br />
Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein außergewöhnliches<br />
Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei Veröffentlichung als Foto<br />
des Monats zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> 150 Euro in die Bordkasse für Ihren nächsten<br />
Törn. Bitte denken Sie daran, dass nur Fotos ab 300 dpi Druckqualität haben.<br />
redaktion@ocean7.at
12 foto YVONNE KIENESBERGER<br />
Segeln zu den<br />
Vulkanen<br />
Tropea in Kalabrien und Palermo auf Sizilien als Ausgangspunkte<br />
für Chartertörns zu den Äolischen Vulkaninseln. Das bietet Sunsail<br />
jetzt ganz neu in seinem Programm an.<br />
Tropea (Foto rechts) an der südlichen tyrrhenischen Küste gehört<br />
zu den schönsten Städten Kalabriens. Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Von der<br />
Stadt aus überblickt man kristallklares, tiefblaues Wasser und<br />
kilometerlange weiße Sandstrände. Die Sunsail-Basis liegt in<br />
der Stadtmarina und ist idealer Ausgangspunkt für Törns zu den<br />
Äolischen Inseln oder nach Sizilien.<br />
Palermo (Foto oben) ist der zweite neue Sunsail-Stützpunkt in<br />
Süditalien. Hier, an der Nordwestküste Siziliens, treffen römische,<br />
griechische und arabische Kulturen zusammen. Sizilien ist bekannt<br />
für seine Naturschönheit und den höchsten aktiven Vulkan<br />
Europas, den Ätna. Die Sunsail-Basis ist etwa 30 Kilometer<br />
vom Flughafen Palermo entfernt.<br />
Das Angebot der Sunsail-Flotte wird bestens ausgestattete<br />
Charteryachten von 31 bis 50 Fuß umfassen.<br />
Sunsail verfügt weltweit über eine Flotte von 1.000 Schiffen in<br />
30 Segelrevieren. In Österreich wird Sunsail über ein ausgewähltes<br />
Agenturnetz vertrieben.<br />
www.sunsail.eu<br />
Radln auf Krk<br />
130 Kilometer lang ist der Fahrradweg, der neuerdings zahlreiche<br />
Attraktionen auf der beliebten Touristeninsel miteinander verbindet.<br />
Die Inseltransversale ist beschildert und mit GPS-Daten kartiert worden.<br />
Die Radler durchqueren die schönsten Regionen der Insel Krk: die<br />
Höhlen von Biserujka bei Dobrinje, den Heilschlamm in der Bucht von<br />
Soline, die Seen Jezero und Ponikva, Flüsse und vieles mehr.<br />
www.krk.hr<br />
Lefkas baut aus<br />
Die griechische Marina Lefkas ist zwar erst seit wenigen Jahren in Betrieb,<br />
platzt aber jetzt schon aus allen Nähten. Jetzt werden weitere 600 Meter<br />
Schwimmstege installiert, um die Anzahl der Liegeplätze von bislang 420<br />
auf 640 zu erweitern. Neben den Eigneryachten profitieren davon die Charterunternehmen,<br />
die größere Flotten in diesem beliebten Revier stationieren<br />
können.<br />
www.lefkasmarina.com
Schnorcheln auf<br />
den Bahamas<br />
Master Yachting Deutschland macht es möglich:<br />
Ab sofort können Sunsail-Yachten ab der neuen<br />
Basis in der Conch Inn Marina auf den Bahamas<br />
als reine Bareboat Charter (falls gewünscht mit<br />
Skipper) oder als Flottillenyacht inmitten der<br />
traumhaften Inselwelt der Abacos gebucht werden.<br />
Die Abacos-Inseln – ein Traumrevier für Segler<br />
aller Erfahrungsstufen – bieten geschütztes<br />
Segeln mit kurzen Distanzen zwischen den Inseln<br />
mit malerischen Häfen im Kolonialstil und<br />
langen, weißen Sandstränden. Das Revier ist wie<br />
geschaffen fürs Familiensegeln. Sun Odyssey<br />
36i ab 2.555 Euro/Woche.<br />
www.master-yachting.de<br />
die bahamas gelten<br />
als eines der<br />
schönsten schnorchelreviere<br />
der<br />
welt.<br />
Leuchtfeuerverzeichnisse<br />
<strong>2008</strong><br />
Die in Zusammenarbeit mit den Hydrographischen<br />
Instituten der Mittelmeerländer und<br />
Großbritanniens seit 10 Jahren erarbeiteten<br />
Leuchtfeuerverzeichnisse Mittelmeer sind jetzt<br />
wieder mit den Ausgaben <strong>2008</strong> erschienen.<br />
Die Änderungen des Jahres 2007, jeweils ca.<br />
200 Neu-Installationen oder Berichtigungen,<br />
wurden in die aktuellen Ausgaben eingearbeitet.<br />
Nachträge werden jeweils nach amtlicher<br />
Veröffentlichung der Berichtigungen in den Notices<br />
to Mariners der hydrographischen Dienste<br />
der Mittelmeerländer und Großbritanniens im<br />
Internet unter www.leuchtfeuerverzeichnismittelmeer.de<br />
in der Weise veröffentlicht, dass<br />
sie kostenlos heruntergeladen und in das Verzeichnis<br />
eingeklebt werden können.<br />
news revier<br />
13<br />
AYC - neue Basis in Krvavica<br />
besonderes angebot: Chartern ohne kaution<br />
Das Adria Yacht Center hat neben seinem Stammstützpunkt in Vodice eine zweite Basis<br />
in Krvavica (nahe Baska Voda) eröffnet. Die seit Jahren bestehende qualitätsvolle Betreuung<br />
der Gäste und Schiffe soll auch hier fortgesetzt werden. In der Flotte finden sich<br />
viele Boote für den gepflegten Familientörn (z.B. Bavaria 50 oder Sun Odyssey 45) wie<br />
auch für den anspruchsvollen Segler (First 47.7 oder Elan 434 impression).<br />
www.ayc.at
14 TexT und foTo clemens lackner
REVIER<br />
15<br />
SONNE, RUM<br />
UND BARRAKUDAS<br />
Die andere Karibik. Unberührte Natur, kilometerlange, menschenleere Sandstrände, Ursprünglichkeit<br />
und freundliche Menschen. Fernab vom Massentourismus trifft man tagelang auf keine einzige Yacht.<br />
Chartern auf Kuba ist noch ein besonderes Abenteuer.<br />
Havana<br />
VARADERO<br />
nueva gerona<br />
Cayo Largo<br />
CienFuegos<br />
SANTIAGO<br />
DE CUBA<br />
Atlantischer<br />
Ozean<br />
Karibisches meer<br />
HAITI<br />
DOM. REP.<br />
JAMAICA
16<br />
stilvoll. Die Marina mit dem Club Cienfuegos im Hintergrund. Ausgangspunkt<br />
für den zweiwöchigen Segeltörn an Kubas Südküste.<br />
elegant. Ein Zuckerbaron ließ sich einst die edle Villa Rocha in Cienfuegos<br />
erbauen. Heute dient sie als staatlich geführtes Restaurant.<br />
In Varadero nehmen wir die erste<br />
Hürde: den kubanischen Zoll. Drei<br />
Stunden werden wir und unser Gepäck<br />
überprüft. Alleine das Wort<br />
„waterproof“ löst eine genauere Untersuchung<br />
unseres Fernglases aus. Aber es<br />
gibt noch mehr an verdächtigem Equipment<br />
bei uns zu finden. Die mitgebrachten<br />
Seekarten, eine umfangreiche<br />
Fotoausrüstung, GPS, ein Handfunkgerät,<br />
Laptop, HandheldPC, Ladegeräte,<br />
Medikamente und jede Menge<br />
Bücher über Kuba. Rund ein Dutzend<br />
Zöllner kümmert sich um uns. Sie alle<br />
sind ausgesprochen höflich<br />
und sehr korrekt, aber penibel.<br />
Endlich dürfen wir den<br />
Flughafen verlassen. Unser<br />
GPS und das Handfunkgerät<br />
sind konfisziert. Das Handfunkgerät<br />
werde ich gegen<br />
eine kleine Gebühr von 30 Euro bei der<br />
Ausreise wiederbekommen, das GPS<br />
bleibt für immer auf Kuba.<br />
Der neunsitzige Transferbus ist klimatisiert,<br />
der Fahrer ein Routinier auf<br />
Kubas Straßen, der den gewaltigen<br />
Schlaglöchern geschickt ausweicht.<br />
Fahrräder, Eselkarren, Reiter, PKW<br />
und LKW nutzen gemeinsam die Autobahn.<br />
Als wir spät – kurz vor Mitternacht –<br />
in Cienfuegos eintreffen, plagt uns ein<br />
starkes Verlangen nach einem Mojito.<br />
Der Club Cienfuegos, gleich neben der<br />
permanent bewachten Marina, lockt<br />
mit lauter Musik. Am Eingang werden<br />
wir, da wir ja als Touristen leicht zu<br />
Egal, wir schlucken den Ärger<br />
zu Beginn unseres Kuba-<br />
Törns hinunter und geniessen<br />
die Fahrt nach Varadero.<br />
erkennen sind, sofort eingelassen. Die<br />
Drinks sind wunderbar, die Küche ist<br />
allerdings schon geschlossen.<br />
Wer kennt Che Guevara?<br />
Der nächste Morgen vergeht mit Einkaufen<br />
in Cienfuegos. Wir wechseln<br />
unsere Euros im nahe gelegenen Hotel<br />
in konvertible Pesos, die offizielle<br />
Touristenwährung. Die kubanischen<br />
Pesos sind den Einheimischen vorbehalten.<br />
Die Marina bietet eine Auswahl<br />
an wichtigen Lebensmitteln und Gütern.<br />
In der Stadt gibt es Supermärkte,<br />
in denen Touristen und Kubaner mit<br />
Touristenpesos einkaufen können. Das<br />
Angebot in den Supermärkten ist sehr<br />
variabel, die Preise sind europäisch.<br />
Bei den kleinen und verstreuten<br />
Marktständen in der Stadt<br />
treiben wir Obst und Gemüse<br />
auf. Wir nehmen, was wir<br />
finden und vernünftig lagern<br />
können, und beschließen, am<br />
nächsten Tag Richtung Cayo<br />
Largo auszulaufen.<br />
Als wir wieder auf unserem Boot sind,<br />
besuchen uns die kubanischen Behör<br />
Kuba – Wissenswertes<br />
Währung<br />
Der kubanische Peso ist die Währung der Einheimischen und wird von<br />
den Kubanern untereinander sowie auf den vielen kleinen Märkten<br />
verwendet. Der konvertible Peso gilt in Restaurants, in Touristengeschäften<br />
und -supermärkten, in denen auch Kubaner mit dem konvertiblen<br />
Peso bezahlen müssen. Die Preise haben europäisches Niveau. In den<br />
Supermärkten, die ausschließlich ausländische Produkte führen, erhält<br />
man vieles, aber nicht alles. Spanischer Wein kostet zwischen 6 und<br />
9 Euro die Flasche.<br />
KontaKte<br />
Kuba ist kommunistisch und vielerorts bemüht, dass Kubaner und Touristen<br />
keinen zu engen Kontakt haben. Ausgenommen Marinapersonal<br />
und Behörden ist es Kubanern verboten, Yachten zu betreten.
evier<br />
17<br />
angenehm. So viel Platz bei einem Anlegemanöver<br />
wie auf Cayo Largo erlebt man selten.<br />
den. Passkontrolle, ein paar Fragen,<br />
wo wir hinwollen, warum wir in Kuba<br />
sind – einem Zöllner sticht die Postkarte<br />
mit dem Konterfei von Che Guevara,<br />
die ich im hotel gekauft habe, ins Auge.<br />
er fragt mich auf englisch, ob ich weiß,<br />
wer das ist. Ich nicke und antworte: „Che<br />
Guevara.“ er erwidert: „er ist unser<br />
held.“ Ich sehe ihn an und sage: „Viele<br />
bei uns in europa kennen Che Guevara<br />
und seine Geschichte.“ Der junge Mann<br />
lächelt, die Beamten trinken noch ein<br />
Glas Orangensaft, das war es schon.<br />
Den Abend wollen wir noch mit Adi<br />
Platten, dem Chef der Charterfirma, in<br />
der Villa Rocha verbringen. ein Zuckerbaron<br />
ließ einst diese edle Villa erbauen.<br />
heute dient sie als staatlich geführtes<br />
Restaurant.<br />
Carmen Iznaga, eine alte, Zigarren rauchende<br />
Dame und offensichtlich ein kubanisches<br />
Original, singt und spielt auf<br />
dem Klavier. Neben ihr lehnt ihr Gehstock.<br />
erinnerungen an den Buena Vista<br />
Social Club.<br />
Frischer Fisch<br />
und spanischer Wein<br />
Am nächsten Morgen, nach dem Besuch<br />
der Behörden und nachdem Carlos, unser<br />
Skipper und Fremdenführer, noch<br />
zwei große Kühlboxen mit eis an Bord<br />
verstaut hat, laufen wir nach Süden<br />
Richtung Cayo Largo aus.<br />
Nachdem wir die vorgelagerten Inseln<br />
hinter uns gelassen haben, macht Carlos,<br />
der früher bei der kubanischen Marine<br />
war, einen kleinen Abschneider durch<br />
das Sperrgebiet der Schweinebucht. Auf<br />
der Karte ragt dieses Sperrgebiet weit in<br />
Richtung offenes Meer hinaus, Carlos<br />
steuert weiter westlich, das spart uns<br />
viel Zeit und außerdem können wir den<br />
günstigeren Kurs unter Segeln laufen.<br />
Ohne Carlos hätten wir uns das nicht<br />
getraut.<br />
Kurz bevor wir zu einer kleinen Insel<br />
kommen, in deren Leeseite wir heute<br />
Nacht ankern wollen, lasse ich noch<br />
hundert Meter Schleppleine von meiner<br />
Rolle laufen. Knapp fünf Minuten später<br />
beißt ein kapitaler Barrakuda an. Nachdem<br />
wir geankert haben, wird der schön<br />
metallisch glitzernde Raubfisch zubereitet.<br />
Während in weiter Ferne Blitze<br />
aus Gewitterwolken schießen, genießen<br />
wir unseren ersten selbst gefangenen<br />
kubanischen Fisch zusammen mit ein<br />
paar Gläsern spanischem Rotwein.<br />
Schwimmende Schmetterlinge<br />
und der Sturm<br />
Am nächsten Tag machen wir unsere<br />
ATheNA 38 vor Cayo Largo am vorgelagerten<br />
Riff an einer Boje fest, um ein<br />
wenig zu schnorcheln. Die Unterwasserwelt<br />
ist faszinierend. Wir beginnen<br />
die Fische anzufüttern. Innerhalb einer<br />
Minute brodelt das Wasser von gelben<br />
und blauen Fischleibern. Inmitten des<br />
Schwarms fühlen wir uns wie in einer<br />
anderen Welt. In einer Unterwasserwelt,<br />
in der Fische wie Schmetterlinge<br />
umherflattern.<br />
kein Mensch. Nur weisser Sand,<br />
warmes Wasser, Seesterne und<br />
riesenmuscheln – ein Traum<br />
von Karibik.<br />
Wir bemerken, dass schwarze Wolken<br />
aus Nordosten aufziehen. Schnell türmen<br />
sie sich zu einer gewaltigen, bedrohlich<br />
wirkenden Wand auf. Nach<br />
15 Minuten und auf halbem Weg in die<br />
Marina auf Cayo Largo bricht die Sintflut<br />
über uns herein. Der Wind peitscht<br />
die Regenflut quer über das Wasser und<br />
frontal gegen uns. Das Meer ist glatt.<br />
Die Fetch war zu kurz, um eine Windsee<br />
aufzubauen. Nach 15 Minuten ist<br />
die sturmartige Warmwasserdusche so<br />
schnell vorbei, wie sie gekommen ist.<br />
Nur dreimal in diesen knapp zwei Wochen<br />
vor Kuba wird es regnen, was uns<br />
sehr erstaunt, schließlich ist Regenzeit.
18<br />
locker. Das Leben der Kubaner spielt sich auf der Straße ab.<br />
Eine Garageneinfahrt dient als Friseursalon und Treffpunkt.<br />
betagt. Carla, die 60 Jahre junge Schildkröte, begeistert die Besucher der<br />
Schildkrötenzuchtstation auf Cayo Largo.<br />
Kurz bevor wir den Kanal zur Marina<br />
erreichen, drehen wir bei und lassen<br />
den Anker fallen. Die Luft ist angenehm<br />
„gewaschen“ und wir genießen das<br />
Abendessen.<br />
Früh am nächsten Morgen laufen wir<br />
die Marina von Cayo Largo an. Wir<br />
sind anscheinend die einzige Segelyacht.<br />
So viel Platz bei einem Anlegemanöver<br />
erlebt man im Mittelmeer selten.<br />
Die Schildkrötenzuchtstation ist das<br />
absolute Highlight von Cayo Largo.<br />
10.000 Schildkröten schlüpfen hier<br />
jährlich unter der Obhut des Menschen<br />
und werden nach einer Woche an den<br />
Strand gebracht und in die weite Welt<br />
entlassen. Einige Exemplare verschiedenen<br />
Alters, darunter eine 60 Jahre<br />
„junge“ Wasserschildkröte, werden in<br />
Becken gehalten.<br />
Auf dem Weg zurück zum Boot treffen<br />
wir auf einen Einheimischen, der mit<br />
einer langen Stange Kokosnüsse vom<br />
Baum stößt. Mit einigen Hieben köpft<br />
er geschickt mithilfe einer Machete ein<br />
paar am Boden liegende Nüsse und<br />
reicht sie uns zum Trinken. Köstlich!<br />
Private Restaurantes werden immer mehr<br />
– Oma kocht, Mama serviert, Papa öffnet das<br />
Bier und die Kinder bereiten den Nachtisch<br />
Ankern ist eine<br />
tolle Sache<br />
Nach dem obligatorischen Besuch dreier<br />
Uniformierter laufen wir aus und verbringen<br />
den restlichen Tag unmittelbar<br />
vor einem Strand der vielen Cayos vor<br />
Anker. Weit und breit kein Mensch außer<br />
uns, weißer Muschelkalksand und<br />
warmes Wasser, Seesterne und Riesenmuscheln<br />
– ein Traum von Karibik.<br />
Bis jetzt hatten wir immer ausreichend<br />
Wind zum Segeln. Die Maschinen brauchen<br />
wir nur, um zu ankern. Jedes Ankermanöver<br />
zwischen Riff und Insel ist<br />
ein wahres Vergnügen. Der feine weiße<br />
Sand aus Muschelkalk bietet ausgezeichneten<br />
Ankergrund; in den zwei Wochen,<br />
in denen wir unterwegs waren, genügte<br />
stets ein Versuch: Der Anker hielt immer<br />
beim ersten Mal. Bleibt man innerhalb<br />
des Riffgürtels, ist das Meer ruhig<br />
wie ein See. Für die Fahrten nahe der<br />
Cayos eignet sich ein Katamaran natürlich<br />
besonders, aber auch ein Monohull<br />
ist bei gründlicher Navigation innerhalb<br />
der Riffe kein Problem.<br />
Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit<br />
treffen wir auf ein<br />
Fischerboot. Freundlich winkt uns die<br />
etwa 20 Mann starke Besatzung. Wir<br />
legen bei und nach kurzer Zeit wechseln<br />
eine Flasche Rum und fünf Langusten<br />
sowie einige Eimer Crash-Eis den<br />
Besitzer.<br />
Die Pirateninsel<br />
Die Einfahrt nach Nueva Gerona ist ein<br />
Flussarm, an dessen Ufern die Einheimischen<br />
fischen. Sie stehen dabei mit<br />
den Netzen im Wasser. Alle sehen uns<br />
mit neugierigen Blicken nach, die Kinder<br />
winken und rufen; auf Kuba ist man<br />
als Tourist noch kein Massenereignis.<br />
Direkt hinter den Anlegestellen der<br />
großen Fähren finden wir einen Liegeplatz.<br />
Diesmal erscheint neben den<br />
Beamten noch ein Mann in blauem Arbeitsanzug<br />
und groben Arbeitsschuhen.<br />
An einer Leine führt er einen Hund.<br />
Der stöbert in allen Ecken, läuft aufgeregt<br />
zwischen den Kabinen umher und<br />
hat nach kurzer Zeit unser schwimmendes<br />
Heim als sauber befunden.<br />
Carlos kennt hier eine Familie, die in<br />
der Calle 37, Hausnummer 2613, ein<br />
privates Restaurant, die Villa Margarita,<br />
betreibt. Die Familie Garcia kümmert<br />
sich herzlich um uns. So wie die Villa<br />
Margarita gibt es mittlerweile einige private<br />
Lokale in ganz Kuba. Sie bieten den<br />
Gästen ein heimeliges Ambiente und<br />
die Chance, einen echten kubanischen<br />
Haushalt kennenzulernen. Oma kocht,<br />
Mama serviert, Papa öffnet die Bierdosen<br />
und die Kinder pflücken einstweilen<br />
das frische Obst für den Nachtisch von<br />
den Bäumen im Garten.<br />
Im Süden der Insel befanden sich früher<br />
die Verstecke vieler berühmter Piratenkapitäne<br />
und ihrer Mannschaften.<br />
Von der Isla de la Juventud starteten sie<br />
ihre Kaperfahrten oder sie lockten die<br />
schwer mit Gold beladenen spanischen
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Trinidad ist touristisch mehr erschlossen als Cienfuegos oder Nueva Gerona.<br />
VergangenHeit. Blick vom Museum in Trinidad. Koloniale Bauten beherrschen<br />
das Stadtbild. Und noch heute allgegenwärtiges Thema: die Revolution.<br />
Galeonen mit falschen Leuchtfeuern<br />
auf die Riffe und raubten sie aus.<br />
Einkaufen<br />
mit dem Pferdegespann<br />
Wir mieten uns zum Einkaufen eines der<br />
vielen Pferdegespanne. Ausgestattet mit<br />
einem Einkaufszettel lenkt der Kutscher<br />
sein Gefährt durch die Straßen. Kreuz<br />
und quer lernen wir so das gesamte<br />
Städtchen kennen. Manchmal hält er<br />
bei einem Haus, geht hinein und kommt<br />
mit ein paar Eiern, einer Melone oder<br />
Kartoffeln wieder. Nach drei Stunden<br />
ist unser Einkauf komplett. Wir zahlen<br />
einen Bruchteil dessen, was wir in einem<br />
Supermarkt zahlen würden, geben dem<br />
Kutscher noch ein saftiges Trinkgeld<br />
und bunkern unsere Schätze.<br />
Leguane und Langusten<br />
Auf dem Weg nach Cayo Largo möchte<br />
uns Carlos noch einige Sehenswürdigkeiten<br />
zeigen, die normal für Touristen<br />
nicht zugänglich sind. Wir wissen längst,<br />
dass man mit Englisch auf Kuba nicht<br />
weit kommt, und freuen uns, dass wir<br />
uns entschieden haben, einen Kubaner<br />
mitzunehmen. So manchen Kontakt<br />
und manche Begegnung mit Einheimischen<br />
hätte es ohne ihn nicht gegeben.<br />
Mit dem Pferdegespann<br />
fahren wir<br />
einkaufen und geniessen<br />
gleichzeitig eine<br />
Rundfahrt.<br />
Mit dem Schlauchboot setzen wir zu<br />
einer Insel über, auf der sich eine Leguan-Zuchtstation<br />
befindet. Drei Männer<br />
begrüßen uns. Sie leben ein einfaches,<br />
bescheidenes Leben in Abgeschiedenheit.<br />
Alle drei Wochen werden sie abgelöst.<br />
Um den Weg abzukürzen, beschließt<br />
Carlos, mitten durch eine Cayokette<br />
zu fahren. Die Fischer stecken sich mit<br />
Stangen Wege durch die flachen Gewässer,<br />
um schneller zu ihren Fanggründen<br />
zu gelangen. Auf handelsüblichen<br />
Seekarten findet man diese Wegweiser<br />
nicht. Ein bisschen mulmig wird uns<br />
schon, als das Wasser immer flacher und<br />
die Fahrrinne immer schmaler wird.<br />
Wir gleiten mit leise laufenden Motoren<br />
ganz langsam durch den Dschungel der<br />
Cayos.<br />
Nach zwei bis drei Kabellängen erreichen<br />
wir die andere Seite der Cayos.<br />
In der Ferne sehen wir einen flachen<br />
Pfahlbau mitten im Wasser stehen. Wir<br />
halten darauf zu und eine halbe Stunde<br />
später trinken wir mit drei Fischern<br />
Kaffee. Diesmal zeigt uns Carlos eine<br />
Langusten-Fangstation. Die Fischer der<br />
Umgebung bringen ihre gefangenen<br />
Langusten hierher, dann werden die<br />
Tiere nach Größe sortiert und in Unterwasserkäfige<br />
gegeben. Alle paar Tage<br />
kommt ein Schiff zur Station und nimmt<br />
Medizin<br />
Die medizinische Versorgung an Land ist ausgezeichnet. Für Segler gilt<br />
aber: eine mobile Schiffsapotheke mit den notwendigsten Medikamenten<br />
für Kopfschmerzen, Durchfall etc. ist sinnvoll. Kuba ist nicht so dicht<br />
besiedelt wie die dalmatinische Küste. Wer im Sommer reist: Mückenschutzmittel<br />
nicht vergessen. Am besten fragt man seinen Apotheker,<br />
welches Mittel für die Tropen geeignet ist. Die in Kuba erhältlichen<br />
wirken sehr gut, sind aber nicht überall zu bekommen.<br />
RestauRants<br />
Sehr zu empfehlen sind die privaten Restaurants, die sich im reinen<br />
Familienbetrieb um ihre Gäste kümmern. Meist werden den Touristen<br />
von Einheimischen auf der Straße solche Restaurants empfohlen.<br />
Ein Versuch schadet nicht.<br />
Alle Kubaner nehmen mit Freude Trinkgeld – auch für Kleinigkeiten. Kein<br />
Wunder, verdient ein Kubaner doch nur rund 17 Euro im Monat. Wer es<br />
mit dem Trinkgeld übertreibt, ist selbst schuld.
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22<br />
Einsatz. Freundliche<br />
Besatzung eines Fischerbootes.<br />
den begehrten Fang mit, der dann an<br />
Land an die verschiedenen staatlichen<br />
Restaurants verteilt wird. Wie bei jedem<br />
Besuch bedanken wir uns mit einer Flasche<br />
Rum. Auch die drei Fischer lassen<br />
sich nicht lumpen und versorgen uns<br />
mit Meeres-Spezialitäten.<br />
Angriff der Blutsauger<br />
Die Dämmerung bricht herein, als wir<br />
wieder Richtung Cayo Largo unterwegs<br />
sind. Delphine spielen um unsere<br />
Rümpfe, zischen zwischen den Bügen<br />
hin und her und begleiten uns rund eine<br />
halbe Stunde. Wir liegen auf dem Netz<br />
und können uns gar nicht sattsehen.<br />
Aber ein verheerender Fehler wird uns<br />
für einige Nächte die Ruhe rauben. Wir<br />
kommen einer der Cayos etwas zu nahe<br />
und urplötzlich überfallen uns Schwärme<br />
von Moskitos. Wir können gar nicht<br />
schnell genug unsere offenen Luken<br />
schließen, schon brechen die Blutsauger<br />
zu Hunderten über uns herein. Es<br />
wird drei Nächte dauern, bis wir die stechende<br />
Begleitung wieder loswerden.<br />
Nach zehn Stunden Fahrt laufen wir<br />
am Vormittag in Trinidad ein.<br />
Kubanische Rhythmen<br />
Trinidad ist touristisch mehr erschlossen<br />
als Cienfuegos oder Nueva Gerona. In<br />
jedem Lokal spielt Livemusik, alle paar<br />
Meter fragen Einheimische, ob man<br />
Fotos, Zigarren oder Schmuck kaufen<br />
möchte oder ob sie uns ein gutes Privatrestaurant<br />
vermitteln sollen.<br />
Jedes Lokal hat seinen eigenen Charme,<br />
nur die Speisekarte ist fast überall<br />
gleich. Die Preise sind, was die Höhe<br />
betrifft – wie übrigens in ganz Kuba –<br />
eindeutig europäisch. Ein Kubaner<br />
verdient extrem wenig Geld, erhält allerdings<br />
Lebensmittelmarken, die den<br />
Bedarf an Grundnahrungsmitteln abdecken.<br />
Das ist der Grund, warum wahrscheinlich<br />
nirgendwo auf der Welt so<br />
viele Akademiker als Kofferträger oder<br />
Kellner arbeiten. Wer in der Touristik-<br />
Branche einen Job bekommt, kann sich<br />
glücklich schätzen – er verdient wesentlich<br />
mehr an Trinkgeldern, als er Lohn<br />
bekommt. Wechselgeld sollte man auf<br />
jeden Fall immer kontrollieren, auch<br />
wenn das hübsche junge Mädchen noch<br />
so zuckersüß lächelt. Aber dafür ist Kuba<br />
eines der sichersten Länder in der Karibik.<br />
Von brutalen Überfällen auf Touristen<br />
hört man sehr selten.<br />
Äußerst zu empfehlen ist in Trinidad<br />
der Besuch des Museums. Neben der<br />
Ausstellung zum allgegenwärtigen Thema<br />
Revolution zeigt das Museum viele<br />
Artefakte über die Zeit als Kolonie und<br />
den feudalen Lebensstil der Herrscherschicht.<br />
In der Nähe des Museums bietet<br />
sich die Bar La Canchanchara zum<br />
Rasten an.<br />
Nach zwei Tagen und Nächten in Trinidad<br />
treten wir die Heimreise in den<br />
Heimathafen unserer Yacht an. An der<br />
Festlandküste entlang darf man nicht<br />
einfach anlegen wie bei den Cayos oder<br />
Inseln. Der Hafenmeister des Hafens,<br />
von dem das Schiff ausläuft, muss vorher<br />
informiert werden und seine Erlaubnis<br />
geben. Die Angst der Behörden, dass<br />
Kubaner die Yacht benutzen, um außer<br />
Landes zu gelangen, ist spürbar. Kubaner,<br />
außer Marinepersonal, dürfen weder<br />
das Hafengelände noch die Schiffe<br />
betreten. Wir haben auf jeden Fall immer<br />
vermutet, dass die „Blaumänner“<br />
mit ihren Hunden eher Kubaner als<br />
Drogen gesucht haben.
evier<br />
23<br />
individuell. Auf Kuba ist man als Tourist<br />
noch kein Massenereignis. Besonders<br />
Segler finden hier noch Ursprünglichkeit.<br />
EinrEisE<br />
Normalerweise haben Touristen bei der Einreise keine besonderen Kontrollen zu<br />
befürchten. Uns hat es leider erwischt, wobei unser segeltechnisches Equipment<br />
so große Aufregung verursachte, dass die Grenzkontrolle rund drei Stunden<br />
dauerte.<br />
sEEkartEn<br />
Seekarten mitzunehmen ist nicht notwendig. Die Yachten von Adi Platten hatten<br />
alle ausgesprochen detaillierte Karten an Bord, auf denen auch die Einfahrten<br />
durch die Riffe mit genauen Gradangaben für die Durchfahrt sehr gut eingezeichnet<br />
waren, und alle Platten-Yachten haben GPS.<br />
sprachE<br />
Wer Spanisch spricht, hat eindeutig Vorteile, nur wenige Kubaner sprechen Englisch.<br />
Eine Lösung ist ein kubanischer Skipper, man könnte auch Fremdenführer<br />
sagen, der Land und Leute kennt und durch das niedrige Lohnniveau auch leistbar<br />
ist. Unser Skipper war eigentlich Mädchen für alles und hat uns den Törn sehr<br />
vereinfacht. Außerdem war er ein super Kumpel.
24<br />
TexT und foTo bernHArD SCHreglMAnn<br />
wasserwandern<br />
iM süden frankreichs<br />
Der Canal du Midi in Südfrankreich bietet eine einzigartige Möglichkeit,<br />
der Hektik des Alltags zu entfliehen.<br />
hilfsbereiT. Jede Schleusenanlage ist mit<br />
einem Schleusenwärter besetzt.<br />
Mag sein, dass ein Hausboot<br />
für einen eingefleischten<br />
Motorbootfahrer ein etwas<br />
langweiliges Image<br />
hat. Mag auch sein, dass eine Hausbootreise<br />
nichts ist für Menschen, die ein<br />
volles Urlaubsprogramm suchen.<br />
Wer sich allerdings auf einen Hausboottörn<br />
auf dem Canal du Midi in Südfrankreich<br />
einlässt, hat die Garantie für<br />
ein außergewöhnliches und vielseitiges<br />
Erlebnis. Hier kann man sich wirklich<br />
„fallen lassen“ und in eine andere Welt<br />
eintauchen. Eine Welt auf einer künstlichen<br />
Wasserstraße und entlang einer<br />
nicht enden wollenden Platanenallee.<br />
Schon die Vorbereitungen auf die Reise<br />
versetzen einen in eine andere Welt:<br />
Toulouse, das spektakuläre Weltkulturerbe<br />
Carcassonne, südfranzösische kulinarische<br />
Spezialitäten, das Mittelmeer,<br />
Weinberge, Sonnenblumenfelder und,<br />
und, und.<br />
All das steht dem Wanderer auf dem<br />
Wasser offen. Der Canal du Midi ist<br />
eines der „klassischen“ Hausbootreviere<br />
der Welt. Zu verdanken haben die Franzosen<br />
dieses Meisterstück der Ingenieurkunst<br />
dem 1609 in Béziers geborenen<br />
Pierre-Paul Riquet. Er hat mit Engagement<br />
und Hartnäckigkeit erreicht, dass<br />
ab dem Jahr 1667 eine künstliche Verbindung<br />
zwischen Mittelmeer und dem<br />
Atlantik geschaffen wurde. Der Kanal
REVIER<br />
25<br />
FLEXIBEL. STRECKENANGABE. Dieser demontierbare Bei jeder Schleuse Windgenerator<br />
hängt fi nden am sich Spifall metergenaue über dem Distanzangaben<br />
Vordeck.<br />
bis zur nächsten Anlage.<br />
CARCASSONNE. Die gewaltige Burganlage wurde in<br />
das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen.<br />
Meisterstück der<br />
Ingenieurkunst des<br />
17. Jahrhunderts.<br />
GEMÜTLICH. Das Schleusen ist auch für<br />
Laien nicht allzu schwer.<br />
Atlantischer<br />
Ozean<br />
Bordeaux<br />
Toulouse<br />
Carcassone<br />
Spanien<br />
BÉZIErs<br />
SETÉ<br />
Mittelmeer<br />
Weltkulturerbe Carcassonne<br />
Die Stadt Carcassonne wird beherrscht von einer imposanten Burganlage, die wohl einzigartig in<br />
Europa ist. Deshalb wurde die Anlage auch in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen.<br />
Zehntausende Besucher pro Jahr bewundern die Anlage, deren guter Zustand überrascht.<br />
Das ist allerdings auf sehr weitreichende Wiederaufbau- und Sanierungsmaßnahmen zu Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts zurückzuführen.<br />
Die Burgstadt selbst liegt auf einer Anhöhe und erlaubte durch die Jahrhunderte die Kontrolle von<br />
Handelswegen zwischen Atlantik und Mittelmeer. Verschiedene Funde deuten auf die Existenz einer<br />
Niederlassung schon im 6. Jahrhundert v. Chr. hin. Die Römer errichteten im 3. Jahrhundert n.<br />
Chr. einen von Türmen fl ankierten Mauerring. Um 1100 wurde das heutige Grafenschloss errichtet.<br />
Innerhalb der Burgstadt bilden seine Mauern ein Rechteck, das von fünf Türmen und einem trockenen<br />
Graben beschützt wird. Die ehemals hölzernen Hürden wurden im 19. Jahrhundert teilweise<br />
rekonstruiert. Das Eingangstor verschlossen zwei Fallgatter und eine eisenbeschlagene Tür,<br />
die von verschiedenen Personen bedient werden mussten, um Verrat zu verhindern.<br />
So wurden im Laufe der Jahrhunderte weitere Teile hinzugefügt, bis das jetzige gewaltige Ausmaß<br />
der Anlage erreicht wurde. Faszinierend ist, dass es sich bei der Festungsanlage quasi um ein befestigtes<br />
Dorf handelt, mit Geschäften, Lokalen und einer gotischen Kathedrale. Das ist auch heute<br />
noch so. Der Besucher kann innerhalb der Festung in Hotels wohnen und dort auch einkaufen.<br />
Innerhalb der Festung gibt es dann noch eine eigens befestigte Burg, die durch die Jahrhunderte<br />
der letzte Zufl uchtsort vor Belagerungen war. Von diesen gab es genug, denn Carcassonne war in<br />
dieser Zeit Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Mit der Verlegung dieser Grenze nach Süden<br />
verlor die Burg auch ihre Bedeutung und begann zu verfallen. Erst mit der erwähnten Rekonstruktion<br />
konnte diese Entwicklung gestoppt werden.<br />
Die Kulisse ist heute noch imposant, nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht, wenn die Mauern<br />
und Türme im Scheinwerferlicht erstrahlen. Carcassonne auszulassen wäre in jedem Fall ein<br />
großer Fehler.
26<br />
bequem. Der Nachwuchs genießt das „Kinderzimmer”<br />
zum Lesen und Spielen.<br />
190.000 Platanen säumen<br />
den künstlichen Wasserweg.<br />
führt von der Mittelmeerküste bei Port<br />
Cassafieres bis Toulouse. Dort befindet<br />
sich die Wasserscheide. Wer dem gesamten<br />
Weg folgen will, kommt dann in<br />
den Canal de Garonne und schließlich<br />
über die Garonne in die Biskaya.<br />
Heute hat die Wasserstraße ihren<br />
Zweck als „Abkürzung“ für den Frachtverkehr<br />
zwischen Mittelmeer und Atlantik<br />
weitgehend verloren. Doch ein<br />
anderer Wirtschaftszweig hat sich des<br />
Kanals bemächtigt: der Tourismus. Und<br />
zwar eine sehr sanfte Form des Tourismus.<br />
Hausboote folgen heute dem Lauf<br />
des Kanals, der von 190.000 (!) Platanen<br />
gesäumt wird. Rund 160 Kilometer lang<br />
ist die Strecke zwischen Port Cassafieres<br />
und Castelnaudary in der Nähe von<br />
Toulouse.<br />
Die Hausboote von Crown Blue Line<br />
oder Connoisseur sind aber nicht nur<br />
für eingefleischte Bootfahrer verfügbar.<br />
Das Revier ist ganz ohne Bootsführerschein<br />
befahrbar. Wissen über das<br />
Führen eines Bootes, Manöver und<br />
Knotenkunde sind dennoch von Vorteil,<br />
denn zwischen den beiden Orten warten<br />
immerhin 64 Schleusen, da sollte<br />
man schon wissen, wie man schnell und<br />
sicher eine Leine am Poller oder auf der<br />
Klampe belegt.<br />
Auch bei der Auswahl des Schiffes sollte<br />
man einige Dinge beachten. Grundsätzlich<br />
ist es besser, ein Boot zu buchen,<br />
das für mindestens zwei Personen mehr<br />
ausgelegt ist, als tatsächlich Reisende<br />
an Bord sein werden. Und noch etwas<br />
ist wichtig: Das Schiff sollte unbedingt<br />
über eine Flybridge verfügen. Gibt es<br />
nur einen Innensteuerstand, versäumt<br />
der Schiffsführer nicht nur viele Eindrücke<br />
des Kanals, sondern hat, besonders<br />
in den Schleusen, auch einen wesentlich<br />
schlechteren Überblick.
evier<br />
27<br />
wasserfall. Bei höheren Stufen und Schleusentreppen<br />
sieht man sich einem wahren „Wasserfall”<br />
gegenüber.<br />
Mikrokosmos<br />
auf dem Wasser<br />
Der Kanal schlängelt sich entlang der<br />
Weinberge, durch malerische Orte und<br />
wunderbare Hügellandschaften. Oft<br />
ist man (künstlich) hoch oben über der<br />
Umgebung und überfährt auf Aquädukten<br />
andere Wasserwege, mal liegt<br />
der Wasserweg eingebettet inmitten der<br />
Naturlandschaft.<br />
Da die Höchstgeschwindigkeit acht Kilometer<br />
pro Stunde beträgt, gibt es auf<br />
dem Wasser keine Hektik, kein nervöses<br />
Motorengeheul und keine riskanten<br />
Überholmanöver. Jedes Boot tuckert<br />
gemütlich dahin, Gegenverkehr erzeugt<br />
ebenso wenig einen Adrenalinstoß wie<br />
eine Schleuse.<br />
Jede der Schleusen wird von einem<br />
Schleusenwärter (oder einer Schleusenwärterin!)<br />
betreut, der normalerweise<br />
auch in dem dazugehörenden Häuschen<br />
wohnt. Da die Schleusenwärter sich etwas<br />
dazuverdienen dürfen, kann man<br />
hier direkt beim Erzeuger Marmelade,<br />
Honig oder frisches Obst und Gemüse<br />
aus dem Garten erstehen. Manche<br />
Schleusenanlagen sind so liebevoll gepflegt,<br />
dass man sich in einen kleinen<br />
Park versetzt fühlt. Durch die Anwesenheit<br />
des Wärters ist auch garantiert,<br />
dass der Schleusenvorgang erst dann<br />
beginnt, wenn wirklich alle Boote sicher<br />
festgemacht sind.<br />
Nach den ersten Schleusen hat auch ein<br />
ungeübter Laie eine Technik entwickelt,<br />
wie man diese künstlichen Hindernisse<br />
in aller Ruhe bewältigen kann. Apropos<br />
Ruhe: Von 12.30 bis 13.30 Uhr ist überall<br />
Mittagspause! Auch für den Morgen<br />
und Abend gibt es genau festgelegte<br />
Beginn- und Schließzeiten, die je nach<br />
Jahreszeit variieren.<br />
Ein spektakuläres Hindernis ist die<br />
kulinarisch. Was wäre Frankreich ohne seine<br />
lukullischen Genüsse?
28<br />
durch den hügel. Der Canal du<br />
Midi führt sogar durch einen Tunnel.<br />
Schleusentreppe Fonserannes in Béziers,<br />
die gleich über sieben Stufen verfügt,<br />
wobei eine davon inzwischen stillgelegt<br />
ist. Sie ist auch Touristenattraktion und<br />
so kann es leicht passieren, dass man<br />
während der Passage von einer Autobusladung<br />
Interessierter begleitet wird.<br />
Komfortable Schiffe<br />
ohne Krängung<br />
Die Schiffe selbst sind schwimmende<br />
Ferienhäuser, mit Schlafzimmern,<br />
Sanitärräumlichkeiten, Küche und<br />
Wohnzimmer. Auf der Flybridge oder<br />
im Vorschiff hat man seine eigene Sonnenterrasse<br />
und auch die Infrastruktur<br />
an Bord ist vertraut. Die Trinkwassertanks<br />
reichen für viele Tage, Strom gibt<br />
es ebenfalls genug an Bord. Für Segler<br />
ungewöhnlich ist, dass es keine Krängung<br />
gibt. Aufgrund fehlenden Schwells<br />
liegt man immer völlig ruhig und sicher,<br />
selbst bei starkem Seitenwind. Faszinierende<br />
Erkenntnis: Ein volles Glas<br />
steht auch nach zwei Stunden Fahrt und<br />
mehreren Schleusen noch immer dort,<br />
wo man es hingestellt hat.<br />
Und noch einen wesentlichen Unterschied<br />
gibt es zum Törn auf dem Meer<br />
oder einer üblichen Wasserstraße: Man<br />
kann jederzeit und an jedem Ort am<br />
Ufer festmachen. Entweder wird das<br />
Schiff an einer der Platanen festgebunden<br />
oder mittels der am Bord befindlichen<br />
Festmacher-Eisen fixiert. Damit<br />
steht auch einer Mittagspause in romantischem<br />
Rahmen unter dem Blätterdach<br />
der alten Bäume nichts im Wege.<br />
Wer Wert auf historische Stätten legt,<br />
ist auf jeden Fall gut beraten, einen<br />
Tag in Carcassonne zu verbringen. Die<br />
Stadt, deren gigantische Burganlage als<br />
Unesco-Weltkulturerbe eingestuft wurde,<br />
ist eine unglaubliche Kulisse und ein<br />
Blick in die Vergangenheit. Kaum eine<br />
andere Burganlage Europas kann mit<br />
einer solchen Größe und einem so guten<br />
Erhaltungszustand aufwarten. Das liegt<br />
auch daran, dass Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
umfangreiche Wiederherstellungs-<br />
und Renovierungsmaßnahmen<br />
eingeleitet wurden, die den Verfall der<br />
Burganlage stoppten.<br />
Um all die wunderschönen Plätze entlang<br />
des Canal du Midi entdecken zu<br />
können, empfiehlt es sich, One-Way zu<br />
fahren. So hat man auch ausreichend die<br />
Möglichkeit, die kulinarischen Genüsse<br />
Südfrankreichs zu genießen. Denn davon<br />
hat das Land wahrlich genug, das<br />
beginnt am Morgen mit knusprigen<br />
Croissants und endet abends mit frischem<br />
Fisch oder heimischen Spezialitäten<br />
des Languedoc.
evier<br />
29<br />
Infobox<br />
Buchung<br />
Das Schiff der Testcrew wurde beim österreichischen Anbieter Terramarin (www.<br />
terramarin.com) gebucht. Es handelte sich um eine Tango Salsa Elite (14, 2 Meter)<br />
des Charterunternehmens Crown Blue Line, das für acht Personen (plus zwei<br />
im Salon) ausgerichtet ist und über einen Innen- und einen Außensteuerstand verfügt.<br />
Beim Start gibt es eine kurze Einweisung durch das Personal. Das Schiff war<br />
mit einem Bugstrahlruder (wichtig!!) ausgerüstet. Leinen, Rettungswesten etc. sind<br />
an Bord. Fender und Leinen sind fix montiert, ebenso wie starke Scheuerleisten.<br />
An Bord gibt es lediglich einen Drehzahlmesser sowie einen Kompass. Navigationsgeräte<br />
sind nicht notwendig.<br />
Führerschein<br />
Ein Schiffsführerschein wird nicht verlangt. Dennoch ist es empfehlenswert, sich<br />
vorher mit der Handhabung eines Schiffes vertraut zu machen. Vor allem bei<br />
den Schleusen ist es wichtig, manövrieren zu können und auch Kenntnisse der<br />
wichtigsten Knoten zu haben. Zwar sind die Schiffe auf fehlendes Können der<br />
Fahrer durch massive Scheuerleisten und fixe Fender ausgerichtet, deutliche<br />
Spuren an manchen Schiffen und Schleusen zeugen jedoch von einem oft wenig<br />
professionellen Umgang.<br />
touristenattraktion. Die Schleusentreppe Fonserannes<br />
bei Béziers verfügt gleich über sieben Stufen.<br />
anreise<br />
Die Anreise muss selbstständig organisiert werden. Entweder benützt man das<br />
Auto (1.500 Kilometer!) oder den Zug. Die Testcrew buchte einen Flug München<br />
– Toulouse – München. Von dort ging es per Zug weiter nach Béziers, wo ein<br />
Marina-Taxi bereitstand. Nach der Ankunft in Castelnaudary ging es wieder per<br />
Zug nach Toulouse zurück.<br />
Preise und VerPFlegung<br />
Sowohl im Startort Port Cassafieres als auch in den Dörfern entlang des Kanals<br />
kann man sich mit Lebensmitteln eindecken (zum Teil in schwimmenden<br />
Geschäften). Touristenramsch und Souvenirs gibt es entlang der Strecke nicht, da<br />
die Dörfer nicht auf Touristen ausgerichtet sind. Das generelle Preisniveau in Frankreich<br />
empfindet ein Österreicher als exorbitant, sowohl in Restaurants als auch in<br />
Supermärkten. Selbstversorgung an Bord kann hier beim Sparen helfen. Allerdings<br />
kann man dann die kulinarischen Highlights Südfrankreichs in den Restaurants<br />
nicht ausreichend genießen.<br />
entlang des Kanals kann man überall<br />
ohne Probleme festmachen.<br />
liegegeBühren<br />
Liegegebühren fallen entlang des Kanals keine an, da man jederzeit überall am<br />
Ufer anlegen kann. Die wenigen „Marinas” sind kostenpflichtig, allerdings nur<br />
dann, wenn sie von einem Konkurrenzunternehmen betrieben werden. In den<br />
eigenen Stützpunkten ist der Liegeplatz kostenlos, ebenso wie die Benützung der<br />
Sanitärräume. Die persönliche Hygiene ist durch die extrem großen Wassertanks<br />
der Schiffe und permanentes Warmwasser während der gesamten Reise<br />
gewährleistet.<br />
canal du Midi<br />
Vor der Eröffnung des Canal du Midi musste mit dem Schiff der lange und<br />
beschwerliche Weg rund um Spanien genommen werden. Die Reise erforderte<br />
hochseetaugliche Schiffe, die auch dem atlantischen Wetter standhalten konnten.<br />
Vor der spanischen Küste war man oftmals mit dem Problem der Piraterie konfrontiert.<br />
Zudem musste die von Spanien kontrollierte Straße von Gibraltar passiert<br />
werden, was – je nach politischer Lage – schwierig oder kostspielig war. Die<br />
Distanz von der französischen Atlantikküste bei Bordeaux zur Mittelmeerküste bei<br />
Sète beträgt 450 km Luftlinie, der Seeweg rund um Spanien beträgt 2.970 km.<br />
Eine Verbindung zwischen der französischen Atlantik- und Mittelmeerküste war<br />
auf natürlichem Weg schon zur Hälfte gegeben: Die Strecke von Toulouse bis zum<br />
Atlantik war auf dem Fluss Garonne und seinem Mündungsarm, der Gironde, mit<br />
Schiffen befahrbar. Im Herbst 1667 begannen die Arbeiten am eigentlichen Kanal<br />
bei Toulouse. Bereits vier Jahre später war der 52 Kilometer lange westliche Teil<br />
des Kanals zwischen Toulouse und dem Scheitel bei Naurouze fertig gestellt und<br />
ging in Betrieb, 1674 führte der Kanal bereits bis Castelnaudary. Am 24. Mai 1681<br />
wurde der Canal du Midi feierlich eröffnet. Weitere Ausbauarbeiten wurden noch<br />
bis Dezember 1682 fortgeführt.
30<br />
TexT HARALD HübNER FoTo DäNISCHES TOuRISmuSbüRO<br />
torlauf<br />
in die „südsee”<br />
Ostsee – Traum oder Albtraum für Segler? Die Reportage „Torlauf auf See” im letzten <strong>OCEAN7</strong> hat<br />
eine Flut an Reaktionen ausgelöst. Stellvertretend dafür diese Liebeserklärung von Harald Hübner an<br />
das Revier, die paradiesische Inselwelt rund um Fünen, auch „dänische Südsee” genannt.<br />
land- (gesprochen: Smoland) Fahrwasser<br />
angrenzt (Astrid-Lindgren-Leser<br />
werden es kennen), ist wunderschön<br />
– bei gutem Wetter! Ist das Wetter<br />
schlecht, wie es der Crew passiert ist,<br />
muss die Route angepasst werden. In<br />
der „dänischen Südsee“ gibt es viele Alternativen<br />
– bei fast jedem Wetter. Fast<br />
… da wir hier oben durchaus schon einmal<br />
„einwehen“ – wie wir das nennen.<br />
Hier fährt kein einheimischer Segler bei<br />
solchem Wetter in den Guldborg Sund,<br />
sondern wartet ab oder fährt andersherum.<br />
Es würde auch kein vernünftiger<br />
Schiffer in der Adria bei „schwarzer<br />
Bora“ auslaufen und Schiff und Mannschaft<br />
gefährden – oder? In fast jedem<br />
Revier gibt es spezifische Erscheinungen<br />
und Ausnahmeerscheinungen.<br />
Auf beides muss man sich als Schiffer<br />
einstellen, vorbereiten und reagieren.<br />
Befremdend fand ich die Kritik an<br />
der Menge der Fahrwasserkennzeichnungen.<br />
Zum einen waren der Autorin<br />
die 163 Seezeichen verteilt auf 32 Meilen<br />
zu viel, zum anderen beklagt sie sich,<br />
dass sie „wenn überhaupt, (nur) alle ein<br />
bis zwei Seemeilen aus dem Nichts“ auftauchen.<br />
Das durchfahrene Gewässer ist<br />
eines der schwierigsten überhaupt, eine<br />
Ausnahme in der überwiegend leicht zu<br />
navigierenden Ostsee. Unsere dänischen<br />
Nachbarn haben sich ausgesprochen viel<br />
Mühe gegeben und enorme Kosten auf<br />
sich genommen, damit wir dieses Fahrwasser<br />
trotz seiner Enge und geringen<br />
Tiefe sicher mit unseren Yachten passiejung<br />
und alT. Spielplätze in jedem Hafen<br />
und kurze Etappen sind ideal fürs Segeln mit<br />
Kindern. unterwegs begegnen dem Segler<br />
immer wieder klassische Schönheiten.<br />
in der letzten Ausgabe berichtete<br />
<strong>OCEAN7</strong> unter dem Titel „Torlauf<br />
auf See“ vom Stress durch die zahlreichen<br />
Seezeichen und das schlechte<br />
Wetter bei einem Törn durch die Ostsee.<br />
Die Reportage klingt wie die Rache<br />
am Revier von einer bedauernswerten<br />
Crew, die viel Pech hatte und persönlich<br />
den sich selbst gestellten Aufgaben<br />
nicht gewachsen war.<br />
Bedauernswert – ja! Aber wenn man<br />
in einen Fuchsbau hineinkriecht, kann<br />
man sich nicht beklagen, dass es da drin<br />
eng und dunkel ist, und anschließend<br />
den ganzen Wald dafür verantwortlich<br />
machen.<br />
Die Ostsee ist ein phantastisches Segelrevier!<br />
Nicht ohne Grund hatte schon<br />
der Kaiser seine Yachten in Kiel liegen.<br />
Ich selbst kenne die Ostsee seit ca. 25<br />
Jahren von den Planken kleinerer und<br />
größerer Segelyachten. Ich habe großes<br />
Verständnis für die Ängste, die die Crew<br />
durchlebt hat. Muss aber sagen, dass sie<br />
selbst schuld ist. Der Törn war offenbar<br />
von vornherein falsch geplant. Bei<br />
der Planung, sowohl länger- als auch<br />
kurzfristig, sind immer vier Aspekte<br />
zu berücksichtigen: Kompetenz und<br />
Leistungsfähigkeit der Crew, Leistungsfähigkeit<br />
des Schiffes, Eigenarten und<br />
Gefahren des Reviers und das Wetter.<br />
Der Guldborg Sund, der an das Små-
service<br />
31<br />
ganz im norden. Dünenlandschaft und ein ehrwürdiger, eingesandeter Leuchtturm<br />
bei der Künstlerkolonie nahe Skagen.<br />
stimmungsvoll. Paddelboot-Tour zwischen den Reusen der Fischer, wie hier vor<br />
der Insel Langeland.<br />
ren können. Ohne diese Zeichen wäre<br />
dies in keiner Weise möglich.<br />
Beeindruckend fand ich die Aufforderung,<br />
dass, „wer in der Ostsee nicht<br />
auf Grund laufen will, (..) sattelfest<br />
im Lesen von Karten und Seezeichen<br />
sein“ sollte. Das ist nun wirklich keine<br />
ostseespezifische Forderung, sondern<br />
gute Seemannschaft und gilt meines<br />
Erachtens für jeden Schiffer auf jedem<br />
Revier!<br />
Bei der Beschreibung der navigatorischen<br />
Probleme kam mir ein Satz<br />
meines Großvaters in den Sinn: „Wenn<br />
der Bauer nicht schwimmen kann, dann<br />
liegt das an der Badehose.“<br />
Ich kann Wenigseglern nur ans Herz<br />
legen, vor jedem Törn die Grundlagen<br />
der Navigation und nautischen Gesetzeskunde<br />
noch einmal aufzufrischen.<br />
Das gilt für Segeltörns in der Adria<br />
genauso wie für solche auf der Ostsee.<br />
Jeder Tagestörn muss vom Schiffer so<br />
vorbereitet werden, dass nicht „plötzlich<br />
zwei rot gestrichene Dreiecke an<br />
Land“ auftauchen und den Navigator<br />
in hektische Panik versetzen. Oder<br />
der Navigator fassungslos feststellen<br />
muss, dass ein Fahrwasser eine definierte<br />
Richtung hat (definiert durch<br />
das fälschlich als „Umkehrzeichen“<br />
benannte Symbol, falls die regelmäßige<br />
Ausrichtung in Richtung Hafen nicht<br />
zweifelsfrei gewährleistet ist), nach der<br />
sich richtet, wo die Steuerbord- und<br />
damit die grüne Seite des Fahrwassers<br />
ist.<br />
Die Dänen aufgrund einer möglicherweise<br />
nicht ganz ungerechtfertigten<br />
Zurechtweisung der Crew durch den<br />
Brückenwärter von Nykøbing (gesprochen:<br />
Nüköbing) als unfreundliche,<br />
brüllende Gesellen darzustellen,<br />
ist ungerecht. Ich kenne die Dänen<br />
im Allgemeinen als sehr nette, weltoffene<br />
und hilfsbereite Menschen, deren<br />
Gelassenheit der österreichischen in<br />
nichts nachsteht! Wenn der Germane<br />
aus einem österreichischen Skilift fällt<br />
und einen riesigen Stau verursacht,<br />
wird er sicher auch nicht nur die österreichische<br />
Gelassenheit zu spüren<br />
bekommen – oder?<br />
Gefreut hat mich jedoch, dass der Autorin<br />
die Schönheit und Beschaulichkeit<br />
des Reviers nicht ganz entgangen ist.<br />
Die kleinen Fischer- und Yachthäfen,<br />
die gemütlichen Holzhäuser im nordischen<br />
Stil und die kleinen Hübschheiten<br />
der dänischen Städtchen. Hinzu<br />
Skippertraining<br />
kommen tolle Ankerbuchten, Fisch<br />
einkaufen vom Kutter oder ausgezeichnete<br />
Restaurants, dänische Pølse essen<br />
(so etwas wie „Hot Dog“) oder das leckere<br />
dänische Eis lecken.<br />
Das Revier der westlichen Ostsee<br />
ist nicht gefährlicher als<br />
andere Reviere, in denen<br />
zumeist die Gefahrstellen<br />
nicht einmal markiert<br />
sind. Jeder, der<br />
sich zutraut, einen<br />
Törn in der felsigen<br />
Adria oder in der<br />
von Riffen durchzogenen<br />
Karibik zu<br />
segeln, sollte auch nicht<br />
vor einem Törn in der<br />
Ostsee zurückschrecken.<br />
Der Autor dieser Geschichte, Harald Hübner,<br />
ist Kapitän, Dipl.-Wirtsch.-Ing. für Seeverkehr<br />
und lebt in Kappeln an der Schlei.<br />
Als Vorbereitung für einen Ostseetörn bietet sich selbstverständlich, wie auch für<br />
Törns in anderen Revieren, ein Skippertraining an. An seinem neuen Stützpunkt in<br />
Kappeln an der Schlei bietet Ecker Yachting jetzt auch im Norden sein seit vielen<br />
Jahren erfolgreiches Skippertraining an. Aufgrund des Berichtes „Torlauf auf See”<br />
wurde der Inhalt des Trainings erweitert und den Besonderheiten des Reviers<br />
angepasst. So werden „sicheres Befahren enger Fahrwasser”, „Manövrieren bei<br />
Strömung” und „Verhalten bei Brückendurchfahrt” zusätzliche Komponenten sein.<br />
ostsee@eckeryachting.com
32<br />
TexT und foTos YvOnne KIeneSBerger<br />
südafrika<br />
Reise von kap zu kap<br />
Vielfalt. Atlantischer und Indischer Ozean, Küste, Berge, Steppe, Wälder, Weinbaugebiete,<br />
dazu verschiedenste Bevölkerungsgruppen und 11 Amtssprachen.<br />
Südafrika hat reichlich von allem – und für jeden etwas.
evier<br />
33<br />
WILD. Die Schroffheit der Küste in der südafrikanischen<br />
Provinz Westkap macht die Reise zu einem<br />
unvergesslichen Erlebnis.
34<br />
Republik Südafrika<br />
11 (!) Amtssprachen:<br />
Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu,<br />
Nord-Sotho, Süd-Sotho, Setswana, Siswati,<br />
Tshivenda, Xitsonga<br />
Hauptstadt: Tshwane/Pretoria<br />
Regierungssitz:<br />
Exekutive: Tshwane/Pretoria<br />
Legislative: Kapstadt<br />
Judikative: Bloemfontein<br />
Staatsform:<br />
Präsidialrepublik mit föderalen Elementen<br />
Staatsoberhaupt und Regierungschef:<br />
Präsident Thabo Mbeki<br />
Fläche: 1.219.912 km²<br />
Einwohnerzahl: 46.880.220 (Stand Mai 2005)<br />
Währung: Rand<br />
Unabhängigkeit: 31. Mai 1910<br />
Schnell kann es gehen, praktisch<br />
von einer Sekunde auf die andere!<br />
Der Tafelberg war gerade<br />
noch da – und jetzt hat er sich<br />
unter einer großen, dichten Wolke<br />
versteckt. Das berühmte Wahrzeichen<br />
von Kapstadt ist von einer weißen<br />
Nebelwand völlig verschluckt worden.<br />
Wir wären nicht in Afrika, wenn es<br />
dafür nicht eine mystische Erklärung<br />
gäbe: Es war einmal ein Pirat holländischer<br />
Abstammung, genannt Van<br />
Hunk, der neben einem guten Profit<br />
seine Pfeife am liebsten hatte. Er verkaufte<br />
dem Teufel seine Seele, um dafür<br />
Reichtümer zu erhalten. Als es ans<br />
Bezahlen seiner Schuld ging, bekam er<br />
es mit der Angst zu tun und bot dem<br />
Teufel ein „Wettrauchen“ an. Wer es<br />
am längsten aushalten würde, seine<br />
Pfeife zu rauchen, der würde als Sieger<br />
aus dem Streit hervorgehen. Der Teufel<br />
wusste offenbar nicht, worauf er sich da<br />
einließ – denn wenn jemand rauchen<br />
konnte, dann war das Van Hunk. Deshalb<br />
ist der Wettbewerb auch heute<br />
noch nicht beendet – und deshalb zieht<br />
noch heute fast täglich die berühmte<br />
(Rauch-)Wolke vom (seither so genannten)<br />
„Devil’s Peak“ her über den<br />
Tafelberg.<br />
Kapstadt<br />
Kapstadt ist nach Johannesburg und<br />
Durban die drittgrößte Stadt Südafrikas.<br />
Seit 2004 ist sie ausschließlicher Sitz des<br />
südafrikanischen Parlaments und die<br />
Hauptstadt der Provinz Westkap.<br />
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten<br />
gehört neben dem Tafelberg die<br />
„Waterfront“, die mit Boutiquen, Restaurants<br />
und Museen viel Abwechslung<br />
bietet. Hier kann man nach dem ergiebigen<br />
Shoppen sehr gute Wild- und<br />
Fischkreationen genießen. Abgerundet<br />
mit dem berühmten Wein aus der Gegend,<br />
kommt man bei einem gleißend<br />
roten Sonnenuntergang schnell in Urlaubsstimmung<br />
und beginnt, das südafrikanische<br />
„Savoir-vivre“ zu verstehen.<br />
Natürlich sind an dieser Ecke der Stadt<br />
auch „Touristenfänger“ unterwegs, die
evier<br />
35<br />
arbeit. Direkt an die Vergnügungszeile angeschlossen befindet<br />
sich der große Hafen Kapstadts, in dem ankommende Frachter<br />
gelöscht werden.<br />
vergnügen. Auch bei regnerischem und kaltem Wetter werden nach<br />
einem anstrengenden Alltag im Büro die Segel gesetzt.<br />
besonders Naive kurzfristig auf eine<br />
Wal- oder Haibesichtigungstour mitschleppen<br />
wollen. Darauf sollte man<br />
sich aber nicht einlassen, denn so etwas<br />
muss doch einigermaßen geplant sein.<br />
Kapstadt vorgelagert und ein weiterer<br />
Touristenmagnet ist die ehemalige Gefängnisinsel<br />
Robben Island, auf der Nelson<br />
Mandela gefangen gehalten wurde.<br />
Wer sie besuchen will, sollte schon zwei,<br />
drei Tage im Voraus die Überfahrt reservieren!<br />
Segeln unterm Tafelberg<br />
Es ist ein Wochentag, es ist kalt, es regnet<br />
in Strömen, selbst der Tafelberg<br />
hat sich unter einer schützenden Wolkendecke<br />
versteckt. Kurz: Es ist wieder<br />
einmal einer dieser Tage, an denen man<br />
gemütlich auf dem Sofa sitzenden Menschen<br />
sehr schwer erklären kann, warum<br />
man segeln gehen will. Da hilft es<br />
auch nichts, dass man davon schwärmt,<br />
wie herrlich es doch wäre, in Kapstadt<br />
mit einem Segelschiff anzukommen<br />
und dann auch noch im königlichen<br />
Yachtclub anzulegen! Mit einem Kopfschütteln<br />
werde ich daher vor dem<br />
Royal Cape Yacht Club abgesetzt. Hier<br />
soll die wöchentliche Clubregatta stattfinden<br />
und ich bin eingeladen worden,<br />
mitzusegeln. Andächtig betrete ich die<br />
mit dunklem Holz ausgekleidete Halle.<br />
Aus einem Büro winkt mir eine Angestellte<br />
zu, ansonsten tut sich nichts.<br />
Nervös schaue ich auf die Uhr. An die<br />
vereinbarte Zeit hatte ich wohlweislich<br />
schon die „südafrikanische Viertelstunde“<br />
addiert, trotzdem ist noch niemand<br />
da. Ob vielleicht doch das Wetter …?<br />
Doch plötzlich geht alles ganz schnell.<br />
Einer nach dem anderen kommen<br />
Männer und Frauen im Business-Outfit<br />
bei der Tür herein, verschwinden für<br />
ein paar Minuten und erscheinen dann<br />
im Ölzeug wieder. Ein älterer Herr<br />
„Long time – no sea?<br />
Welcome at the Waterfront!“<br />
Werbung für das vergnügungsviertel<br />
direkt am meer in kapstadt<br />
hakt sich einfach bei mir unter und<br />
entführt mich auf sein 30 Jahre altes<br />
Segelschiff. Gemeinsam mit der Crew<br />
machen wir es startklar. Als es dann<br />
losgeht, traue ich meinen Augen nicht:<br />
An die 80 Schiffe fahren aus dem großen<br />
Hafenbecken Kapstadts an riesigen<br />
Tankern vorbei auf das offene Meer! Es<br />
ist ein Wochentag, es ist kalt, es regnet<br />
in Strömen – aber die Clubregatta lässt<br />
sich hier keiner entgehen. Direkt vom<br />
Büro hüpft man auf sein Boot. Ich bin<br />
wohl im Paradies gelandet. Schon bei<br />
der Ausfahrt wird mir das Steuer überlassen,<br />
denn das Vorsegel muss noch<br />
gesetzt werden, einer hört am Funk die<br />
Regattaroute ab und ein anderer kümmert<br />
sich um die Verpflegung. Für Minuten<br />
bin ich also alleine am Steuer, bin<br />
stolze Kapitänin auf einem Schiff, das<br />
in der Bucht von Kapstadt segelt!<br />
Hochseesegeln pur!<br />
Gestalten Sie ihren individuellen<br />
Urlaub mit uns:<br />
Ab dem 16.<strong>03</strong>.<strong>2008</strong> Gran Canaria –<br />
Portugal – engl. Kanal – Nordsee.<br />
Tagestörn zur Kieler Woche dem<br />
Segel-Event der Ostsee.<br />
Entspannte<br />
Urlaubstörns in den<br />
Westschären Schwedens,<br />
Ausgangshafen nähe Göteborg.<br />
Alle Törns auf der<br />
klassischen 15 m Yawl<br />
„Comtesse II“<br />
mit Skipper Sirko.<br />
Für mehr Informationen<br />
Hotline 004944317065405<br />
oder www.fastnet-sailing.com<br />
Huntestraße 2 · 27793 Wildeshausen<br />
kontakt@fastnet-sailing.com
36<br />
KÖNIGLICH. Der Yachtclub in Kapstadt wurde schon 1905 gegründet.<br />
TRADITION. Die Clubregatta fi ndet in der Segelsaison jeden Mittwochabend statt.<br />
ATLANT.<br />
Ozean<br />
kapstadt<br />
Simons town<br />
kap der guten<br />
hoffnung<br />
Kap Aghulas<br />
„vom ende der welt aus<br />
kann man nur nach brasilien,<br />
australien oder gar<br />
in die antarktis segeln.“<br />
autorin<br />
Indischer<br />
Ozean<br />
Wie das Abenteuer ausgegangen ist?<br />
Also, welchen Platz wir gemacht haben,<br />
weiß ich nicht, darauf kam es auch<br />
niemandem an. Viel wichtiger war das<br />
Trinken der Flasche Wein auf dem Boot<br />
nach der Regatta. Im völlig durchweichten<br />
Ölzeug wurden da im dämmrigen<br />
Licht Seefahrtsgeschichten erzählt.<br />
Und danach ging es in den Club auf einen<br />
Whiskey, einige Segler hatten sich<br />
dort in der Zwischenzeit in Musiker<br />
und Tänzer verwandelt. Es war einfach<br />
nur zum Wohlfühlen und Träumen,<br />
denn wenn der Südafrikaner von seinen<br />
Segeltörns erzählt, dann ging es nach<br />
Australien, Brasilien oder gar in die Antarktis!<br />
Klar, wo sollte es sonst hingehen<br />
– vom Ende der Welt aus.<br />
Kap der Guten Hoffnung<br />
Das hohe und steile Kliff mit seinem<br />
vorgelagerten Felsstrand liegt neben<br />
Cape Point am Südende der Kap-Halbinsel,<br />
etwa 45 km südlich der nach ihm<br />
benannten Metropole Kapstadt. Es handelt<br />
sich nicht um den südlichsten Punkt<br />
Afrikas (s. Kap Agulhas)! An der Küste<br />
entlang erstreckt sich unter Wasser eine<br />
gefährliche Felsenlandschaft. Die meisten<br />
Felsen befinden sich nur 50 cm bis 3<br />
Meter unter der Wasseroberfläche und<br />
ragen mit ihren Spitzen zu Ebbezeiten<br />
manchmal mehr, manchmal auch gar<br />
nicht aus der Wasseroberfläche heraus.<br />
Hier wird der Atlantik nach einer langen<br />
offenen Fläche plötzlich von Land<br />
abgefangen. Bei schlechter Sicht und<br />
starkem auflandigen Wind (dafür ist die<br />
Gegend berüchtigt) musste dieses Gebiet<br />
zur Hölle für die Seefahrt werden<br />
– wie mehr als 3.000 Schiffswracks am<br />
Meeresgrund rund um die Kaps auch<br />
beweisen.<br />
Umso leichter ist es heute, das Kap zu<br />
erreichen: auf dem Landweg nämlich.<br />
Busladungen voll Touristen werden täglich<br />
hierher gekarrt. Es empfiehlt sich<br />
also, zu einer saisonal ungewöhnlichen<br />
oder zu einer recht frühen Tageszeit<br />
zu kommen. Allerdings befindet sich<br />
das Kap inmitten eines großen Nationalparks,<br />
der nachts für Gäste gesperrt<br />
wird. Schön muss es sein, durch diesen<br />
Park zu wandern. Hier entfaltet sich ungestört<br />
die wundervolle südafrikanische<br />
Flora. Wer sich die Zeit nimmt, wird auf<br />
seinem Ausflug sicher auch auf Wildtiere<br />
wie Affen (Baboons), Zebras oder<br />
Sträuße stoßen. Die Betonung liegt hier<br />
auf „wild“ – auch wenn so ein kleines<br />
Afferl noch so süß dreinschaut, seine<br />
Mutter hat garantiert zentimeterlange<br />
scharfe Zähne!<br />
Der fliegende Holländer<br />
Es gibt ihn wirklich! Glaubt man den<br />
Aussagen von Leuten, die in dieser Gegend<br />
viel auf Schiffen unterwegs sind,<br />
dann fährt der „Fliegende Holländer“<br />
noch immer Unheil bringend in der<br />
Gegend um das Kap herum. Die letzte<br />
dokumentierte Sichtung geht auf 1959<br />
zurück, aber auch heute noch könnte<br />
man dem verfluchten Schiff begegnen.
evier<br />
37<br />
01 falsch. Vom Kap der Guten Hoffnung<br />
aus sieht man direkt auf Cape Point.<br />
Dahinter liegt die „False Bay”, so<br />
genannt, weil viele von Osten kommende<br />
Schiffe im Sturm meinten, sie hätten<br />
das Kap schon umrundet und daher<br />
nach Norden fuhren – und schiffbrüchig<br />
in der Bucht landeten.<br />
02 leicht. Heutzutage erreicht man das<br />
Kap ganz leicht auf dem Landweg<br />
– gemeinsam mit vielen anderen<br />
Touristen.<br />
<strong>03</strong> schwer. Brodelndes Wasser macht<br />
eine Kapumrundung auf dem Seeweg<br />
auch heute noch zum Abenteuer.<br />
01<br />
02 <strong>03</strong>
38<br />
einsam. An der südlichsten Spitze Afrikas weist ein alter Leuchtturm den Schiffen<br />
den Weg um das Kap.<br />
frech. Es kommt schon mal vor, dass sich die Pinguine auf Nahrungssuche in<br />
die nicht weit entfernten Villen begeben.<br />
„Wer sein auto startet,<br />
sollte vorher einen<br />
blick darunter werfen,<br />
ob da nicht ein pinguin<br />
sein schläfchen hält!“<br />
Autorin<br />
Darauf befinden sich der untote Kapitän<br />
und seine Mannen. Meistens versuchen<br />
sie, an ein anderes Boot heranzukommen,<br />
um Post an ihre Angehörigen<br />
aufzugeben. Nimmt man<br />
diese Post an, so ist man selbst<br />
verflucht (ganz abgesehen<br />
davon, dass die Angehörigen<br />
schon sehr lange nicht<br />
mehr leben dürften). Das<br />
Schiff ist ein Phänomen: Es<br />
kann gegen den Wind sowie<br />
bei Flaute und sogar rückwärts<br />
segeln! Schuld an dem ganzen<br />
Drama soll der Kapitän selbst gewesen<br />
sein. 1641 segelte Van der Decken<br />
für die Ostindische Handelskompanie.<br />
Auf dem Weg um das Kap zog einer<br />
der berühmten Stürme auf. Tagelang<br />
kämpfte das Schiff, konnte aber keine<br />
Meile gutmachen. Nach vielen Tagen<br />
im Sturm stellte sich Van der Decken<br />
im Bug in den Wind, fuchtelte wütend<br />
mit seiner Faust in der Luft herum und<br />
schrie, er würde immer so weiterkämpfen<br />
– und wenn es bis zum jüngsten Tag<br />
dauern würde. Da kam ein Engel vom<br />
Himmel herab und verdammte ihn und<br />
sein ganzes Schiff ob dieser Blasphemie<br />
zu einem ewigen Segeln im Sturm auf<br />
allen Weltmeeren, „bringing death to all<br />
who sight your ship, and to never make<br />
port or know a moment’s peace.“<br />
Die Pinguine<br />
von Simon’s Town<br />
Nach einem gruseligen Schauer, der angesichts<br />
der gehörig angestiegenen Tagestemperaturen<br />
ganz angenehm war,<br />
wenden wir uns auf unserer Reise etwas<br />
Vergnüglicherem zu – kleinen, watschelnden<br />
Pinguinen nämlich! Brillenpinguine<br />
sind die am weitesten nördlich<br />
lebenden Pinguine, so lebt beispielsweise<br />
eine Kolonie am Boulder’s Beach in<br />
Simon’s Town, an der Ostseite der Kap-<br />
Halbinsel. Ihre vier Arten zeichnen sich<br />
durch schwarze Streifen an den Flanken,<br />
ein charakteristisches schwarz-weißes<br />
Kopfmuster und nackte Haut am Kopf<br />
aus. Die Vögel bleiben das ganze Jahr<br />
über bei ihren Kolonien, Brutzeit und<br />
Mauser sind meist sehr variabel und<br />
recht unabhängig von der Jahreszeit.<br />
Die „Boulders“ sind ganz schön frech!<br />
Während Touristen geradezu entzückt<br />
sind von den kleinen Vögeln im Frack,<br />
stöhnt die Bevölkerung schon unter ihrer<br />
Anwesenheit. Die Pinguine haben<br />
nämlich herausgefunden, dass es bei den<br />
Menschen in ihren Mülltonnen und<br />
Küchen (durch Katzenklappen kom-<br />
Weiterführende Informationen<br />
Royal Cape yaCht Club RCyC (Hauptsaison zwischen Oktober und März)<br />
www.rcyc.co.za<br />
RauCht deR teufel geRade wiedeR mit Van hunk um die wette?<br />
www.capetown-webcam.com<br />
weiteRe gesChiChten, wahRheiten und mäRChen Rund um Cape town gibt es in dem Buch<br />
„Cape town stories” von Madeleine Barnard nachzulesen. <strong>OCEAN7</strong> findet: ein wundervoller Begleiter<br />
für die beschriebene Reiseroute!
evier<br />
39<br />
Schwarz-Weiß-Denken<br />
Große Probleme und Unruhen zwischen der weißen<br />
Bevölkerungsminderheit und der schwarzen Mehrheit<br />
beherrschten bekannterweise die Geschichte und<br />
Politik Südafrikas. Die National Party, Partei der<br />
niederländischstämmigen Buren, richtete nach ihrem<br />
Wahlsieg im Jahr 1948 das weltweit geächtete<br />
System der Apartheid ein, das bis kurz nach der Wahl<br />
des gemäßigten Präsidenten Frederick Willem de<br />
Klerk 1990 Bestand hatte. Die Wende in der Politik<br />
wurde durch den jahrelangen Kampf der schwarzen<br />
Bevölkerungsmehrheit unter ihrem politischen Führer<br />
Nelson Mandela erreicht.<br />
Die Apartheid verschwand Schritt für Schritt aus der<br />
Verfassung und ermöglichte so die ersten für alle<br />
Bewohner freien Wahlen am 27. April 1994. Der<br />
ANC errang einen überwältigenden Wahlsieg und<br />
ist seitdem die Regierungspartei. Nelson Mandela<br />
wurde zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes<br />
gewählt und erhielt zusammen mit de Klerk den<br />
Friedensnobelpreis.<br />
01<br />
men die Vögel direkt ins Haus) einiges<br />
an gutem Fressen gibt. So ist es auch<br />
nicht ungewöhnlich, dass man mal wieder<br />
so einen Vogel mitten in der Stadt<br />
über die Straße watscheln sieht.<br />
Hermanus und Gansbai<br />
Jedes Städtchen an der Küste hat sein<br />
eigenes Tier adoptiert. Das wir um die<br />
Weihnachtszeit unterwegs sind, merkt<br />
man auch schnell an der Weihnachtsbeleuchtung.<br />
Da blinkt schon einmal<br />
ein bunter Pinguin von einer Hauswand<br />
oder Wale ziehen ein Boot, auf<br />
dem der Weihnachtsmann sitzt. Was<br />
der Pinguin für Simon’s Town, ist der<br />
Glattwal für Hermanus. Ein Anhalten<br />
an der Küstenstraße ist da Pflicht<br />
(der Südafrikaner nimmt die Staus mit<br />
Humor, hat er es doch an sich nie sehr<br />
eilig). Es ist ein herrliches Gefühl, die<br />
Wale zu sehen, und aufgeregt stehen da<br />
Touristen neben Einheimischen – oft<br />
mit ausgestrecktem Finger auf eine<br />
Fontäne in der Nähe deutend. Fazit:<br />
Hermanus zur Wal-Paarungszeit ist<br />
eine Reise wert. Mit im Gepäck sollte<br />
allerdings unbedingt ein Fernglas sein<br />
– oder man bucht am besten gleich eine<br />
Bootstour zu den großen Säugetieren.<br />
Wieder ein Stückchen weiter liegt dann<br />
Gansbai, das sich dem White Shark Diving<br />
verschrieben hat (ja, es gibt hier<br />
Hai-Weihnachtsbeleuchtung, die wirkt<br />
aber eher gruselig). In der Februar-Ausgabe<br />
von <strong>OCEAN7</strong> wurde ja schon ausführlich<br />
über einen solchen Tauchgang<br />
berichtet.<br />
Kap Agulhas<br />
Dann ist es geschafft. Wir stehen am<br />
südlichsten Punkt Afrikas, dem Kap<br />
Agulhas. Es wurde 1488 erstmals von<br />
Bartolomeu Diaz erreicht. Cabo das<br />
Agulhas ist portugiesisch für „Kap<br />
der Nadeln“. Vermutlich gaben ihm<br />
die Seefahrer den Namen wegen der<br />
zahlreichen Felsen und Riffe in der<br />
Gegend. Deshalb und wegen des Aufeinandertreffens<br />
verschiedener Meeresströmungen<br />
gelten die Gewässer um<br />
Kap Agulhas als sehr gefährlich. Weiße<br />
Gischt stürmt wild an den Strand, am<br />
Himmel treiben schwarze Wolken und<br />
der Wind nimmt ständig zu. Gemütlich<br />
ist es wirklich nicht an diesem Kap, an<br />
dem der Indische auf den Atlantischen<br />
Ozean trifft. Da ist es gut, dass man sich<br />
schnell in eines der vielen kleinen, aber<br />
ausgezeichneten Fischrestaurants setzen<br />
und im Trockenen auf alle tapferen Seefahrer<br />
anstoßen kann.<br />
02<br />
Trotz der Aufwärtstendenzen gibt es noch immer sehr<br />
große soziale Probleme. So werden Schwarze auch<br />
nach dem Ende der Apartheid meist immer noch<br />
weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der<br />
Bevölkerung leben in Townships außerhalb der Städte,<br />
in denen der Lebensstandard auch heute noch sehr<br />
niedrig ist, während die reichen Einwohner des Landes<br />
(nach wie vor vorwiegend Weiße, mittlerweile auch<br />
zunehmend Schwarze) in abgeschlossenen Wohnsiedlungen<br />
leben, die oft von Stacheldrahtzäunen,<br />
Alarmanlagen und Sicherheitspersonal umgeben sind.<br />
01 gefährlich. Kap Agulhas präsentiert<br />
sich der Autorin stürmisch und wild.<br />
02 übertrieben. Können Weiße sich<br />
wirklich nur hinter Zäunen aus Rasierklingen<br />
sicher fühlen?
40<br />
die Laser-Klasse<br />
hat mit dem australischen<br />
jungstar<br />
Tom Slingsby<br />
(23) ein neues<br />
Zugpferd.<br />
Goldenes Verdienstzeichen<br />
für Alfred Zellinger<br />
Er ist Sanierer und Banker. Schriftsteller und Musiker. Und er ist begeisterter<br />
Segler: Dr. Alfred Zellinger wird am 14. März <strong>2008</strong> das Goldene Verdienstzeichen<br />
des Landes Wien überreicht. Zellinger hat den traditionsreichen, 1828<br />
gegründeten Klavierhersteller Boesendorfer aus der Verlustzone geführt<br />
und für den heutigen Weltmarkt fit gemacht. Seine tiefe Leidenschaft aber<br />
gilt der Kunst und der See. Am Traunsee segelt er mit seiner klassischen<br />
Schönheit ISABELLA, einem liebevoll restaurierten Schärenkreuzer, nach<br />
seiner Tochter benannt. In der Adria liegt seine KATAWA, eine elegante und<br />
superschnelle Grand Soleil 46.3, mit der er auch an Regatten teilnimmt.<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Lesern ist Dr. Alfred Zellinger als Autor von Reportagen mit dem<br />
besonderen literarischen Touch bekannt.<br />
Abschied von Heinz Ambrosi<br />
Er war ein Pionier des Segelsports in der Adria – Kapitän Heinz Ambrosi auf seiner AKOS.<br />
Am 10. Februar starb er auf seinem geliebten Schiff überraschend an einem Herzinfarkt.<br />
Kapitän Ambrosi wurde 64 Jahre alt. Er gilt für viele als Inbegriff der Freude am Wassersport<br />
und der perfekten Seemannschaft. Von 1977 bis 1981 leitete er seine eigene<br />
Charterflotte in der Adria. Für den MSVÖ war er Prüfer für die Fahrtbereiche 2 und 3. Seit<br />
1988 führte er auf seiner AKOS zahlreiche Prüfungstörns durch.
news people<br />
41<br />
Prominente Unterstützung für<br />
sunshine4kids<br />
Bobby Schenk wird sunshine4kids ab <strong>2008</strong> als Schutzpatron<br />
begleiten. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
Kindern und Jugendlichen, die sich in einer schwierigen<br />
Lebenssituation befinden, durch kostenlose Segelferien<br />
ihre Lebensfreude zurückzugeben und neue Perspektiven<br />
aufzuzeigen. In Kooperation mit dem Verein Mirnomore<br />
(www.mirnomore.org) aus Österreich startet<br />
Sunshine4Kids erstmalig mit 15 Segelyachten, die von<br />
Master Yachting kostenfrei zur Verfügung gestellt werden,<br />
bei der Friedensflotte im September <strong>2008</strong>.<br />
www.sunshine4kids.de<br />
Frank Stracke bei Navico<br />
Nach acht Jahren erfolgreicher beruflicher Tätigkeit bei Eissing/<br />
Raymarine arbeitet Frank Stracke ab sofort für die Navico GmbH in<br />
Schleswig. Der deutsche General Manager Nils Thoss freut sich über<br />
diese Verstärkung seines Teams. Frank Stracke wird sich im Südosten<br />
Deutschlands, Österreich und Slowenien um den Vertrieb aller<br />
Marken unter dem Dach von Navico (B&G, Simrad, Lowrance, Eagle<br />
und Northstar) kümmern sowie Händler und Werften betreuen.<br />
www.navico.com
42<br />
ocean7-experten<br />
stehen rede & antwort<br />
Teil 1. Wie koche ich bei schwerem Seegang? Welchen Unterwasseranstrich sollte ich verwenden?<br />
Was muss ich beim Einklarieren laut Seemannschaft beachten? Die interessantesten<br />
Leseranfragen an unsere Experten werden im Magazin mit Antwort abgedruckt.<br />
Schreiben Sie uns einfach an redaktion@ocean7.at, mit dem jeweiligen Stichwort im Betreff. Wir leiten Ihre Fragen an die Experten weiter!<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Kochexperte<br />
hubert Schieber (Carpe Diem, Salzburg)<br />
„Über den Rauchgenuss zum Hochgenuss der Freiheit auf<br />
dem Meer!” In den besten Restaurants, in denen ich tätig war<br />
und bin, ist es üblich, dass den Gästen nach dem Mahl ein erstklassiger<br />
Whisky und erlesene Zigarren angeboten werden. Nur:<br />
Erlesene Zigarren aus Havanna zu bekommen, das war einmal nicht<br />
so einfach. Es gab fliegende Händler, die mehrere Wochen in den Zigarren<br />
produzierenden Ländern unterwegs waren, dort Zigarren einkauften und<br />
in Österreich mit dementsprechendem Aufschlag wieder verkauften.<br />
Einer meiner langjährigen Zigarren-Lieferanten hatte noch etwas Entscheidendes:<br />
nämlich 3 Yachten, stationiert in Marmaris in der Türkei. Als wir wieder einmal nach einem<br />
abgeschlossenen Zigarrengeschäft zwecks Qualitätskontrolle eine Davidoff Nr. 3 genossen,<br />
fragte er mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm und seiner Freundin eine Woche in der Türkei<br />
einen kleinen Segelausflug zu unternehmen. Er würde mich einladen und als Gegenleistung<br />
sollte ich mich um die Verpflegung kümmern. Als Landratte willigte ich mit einem etwas<br />
mulmigen Gefühl ein, aber schon ab dem ersten Törntag war meine Begeisterung nicht<br />
mehr zu bremsen. Ich entwickelte eine große Leidenschaft für das Segeln. Es sprach<br />
sich unter den Seglern schnell herum, dass wenn ich mit an Bord war – egal welche<br />
Wind- und Wetterverhältnisse herrschten – es immer erstklassiges Essen<br />
und Menüs bis zu vier Gängen an Bord gab. Ich segelte 1.000 Meilen Ecker<br />
Cups, machte Atlantiküberquerungen, war einige Monate segeln in der<br />
Karibik und fuhr viele, viele weitere Segeltörns – immer vereint mit<br />
kulinarischem Genuss.<br />
STiChwOrT: KOChEN<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Experte für<br />
Seemannschaft, Navigation und<br />
Ausbildung Mag. Martin Kempf<br />
( www.segeln.co.at)<br />
Ich bin ein leidenschaftlicher Segler, habe mit 12 Jahren den A-<br />
Schein am Neusiedler See gemacht und bin seither vom Segeln nicht<br />
mehr losgekommen. Folgerichtig habe ich meine Leidenschaft zum Beruf<br />
gemacht und betreibe seit vielen Jahren meine eigene Segelschule.<br />
Ein Standort (für die Binnenausbildung) befindet sich am Neusiedler See.<br />
Für die Seefahrtsausbildung steht eine eigene Schulyacht zur Verfügung.<br />
Mittlerweile habe ich natürlich die Segel- & Motorbootscheine für alle<br />
Fahrtbereiche und noch viele andere einschlägige Zertifikate und<br />
Zeugnisse. Ehrenamtlich bin ich für die beiden Dachverbände ÖSV<br />
und MSVÖ als Prüfer tätig.<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Ausrüstungsexperte<br />
Thomas Palmetshofer<br />
(www.palmetshofer-nautic.at)<br />
Mit 14 Jahren baute ich mein erstes Segelboot im Keller meines<br />
Elternhauses. Schon in meiner Jugendzeit habe ich einige alte Segelyachten<br />
restauriert (teilweise komplett neu ausgebaut, usw.). Gemeinsam<br />
mit meiner wundervollen Frau Heidi gründete ich unsere Firma für<br />
Bootszubehör und Yachthandel in Luftenberg. Es entwickelte sich seit<br />
unserer Firmengründung ein sehr freundschaftlicher Kontakt zwischen<br />
uns und unseren Kunden, die zum Teil ihre Schiffe selber bauen und<br />
hauptsächlich aus dem Blauwasserbereich kommen. Seit nunmehr<br />
fünf Jahren haben wir unseren Schwerpunkt daher in Richtung<br />
Langfahrt verlegt. Wir betreiben ein Segel- sowie Riggingservice<br />
und verkaufen Bootselektronik inklusive Montage im ganzen<br />
Mittelmeer.<br />
STiChwOrT: AuSrüSTuNg<br />
STiChwOrT: SEEMANNSChAfT
people<br />
43<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Unterwasserund<br />
Farbenexperte Thomas Zeller<br />
(International Farbenwerke, Börnsen, Deutschland)<br />
Ich bin in Lübeck an der Ostsee aufgewachsen und hatte von jeher eine Vorliebe<br />
für Wasser, das Meer und für Schiffe. Schon früh entstand der Wunsch, einmal Kapitän<br />
zu sein – was sicher nicht ungewöhnlich für ein Kind an der See ist. Mit dem Eintritt in die<br />
Oberstufe (ich war damals 17) bestand das Bedürfnis, in den Sommerferien Geld verdienen<br />
zu wollen, aber andererseits wollte ich auch etwas von der Welt sehen. Den entscheidenden Tipp<br />
erhielt ich von einem Mitschüler, dessen Vater zur See fuhr. Eine Lübecker Reederei stellte mich<br />
als ungelernte Deckskraft (Decksmann) für die Sommerferien ein und ich fuhr auf einem 1599 BRT<br />
Containerschiff eine Reise von Hamburg nach Israel und zurück.<br />
Diese erste Reise war entscheidend für meine Berufswahl: Kapitän. Meine Ausbildung begann ich bei<br />
einer Bremer Reederei und fuhr als Offiziersassistent auf einem VLCC (Rohöltanker, 365 m lang), Gastankern<br />
und Stückgutschiffen. Nach zwei Jahren begann ich mein Studium an der Seefahrtsschule in<br />
Hamburg (Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Seefahrt). Am Ende des Studiums schrieb ich eine<br />
Diplomarbeit zum Thema Antifouling. Dann begann meine Zeit als Schiffsoffizier: Endlich angekommen!<br />
Verantwortlich auf der Brücke eines Schiffes. Bedingt durch den Wunsch, den Sohn aufwachsen<br />
sehen zu wollen und ein Familienleben zu führen, und durch die nicht mehr vorhandene<br />
Seefahrerromantik entstand dann der Wunsch, eine Beschäftigung an Land zu finden. Im Jahre<br />
1992 übernahm ich bei International die Kundendienstleitung der Yachtfarben, was die<br />
Verantwortung für die Technik einschloss. Wieder erfolgten zahlreiche Weiterbildungstermine,<br />
konzernintern, aber auch extern. Viele Jahre habe ich die technische Infoline<br />
für International bedient. Seit 2006 bin ich Verkaufsleiter und verantwortlich für<br />
den Bereich Retail in Deutschland.<br />
STiChwOrT: FArbEN<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Wetterexperte<br />
Otto Lustyk<br />
Ich bin am 26.10.1940 in Wien geboren. Nach der Absolvierung<br />
meiner 15-monatigen Militärzeit war ich sieben Jahre bei der<br />
Firma Philips als Radio- und Fernsehtechniker tätig. Da mein Interesse<br />
der Fliegerei und Meteorologie galt, trat ich 1967 bei der Flugsicherung<br />
in Schwechat beim Flugwetterdienst ein. Nach mehreren Schulungen übte<br />
ich die Tätigkeit bei der Wetterberatung als Berater bis zu meiner Pensionierung<br />
im Jahre 1999 aus. Zwischendurch legte ich die Prüfung für die Studienberechtigung<br />
ab und besuche seit drei Jahren die Uni mit Vorlesungen für<br />
Geologie. Mein Hobby ist nach wie vor die Meteorologie und seit sieben Jahren<br />
erstelle ich für die Segelschule Kempf während der Segelsaison meine<br />
Prognosen für den Neusiedler See (mit relativ guten Erfolgsquoten, wie<br />
ich den diversen Feedbacks entnehmen kann). Außerdem erstelle ich<br />
Wetterberichte für Regattacrews für Fahrtenregatten. Ich besitze<br />
seit vielen Jahren den Segelschein A und B.<br />
STiChwOrT: wETTEr<br />
Sie haben ein altes Raymarine* Radar?<br />
Sie überlegen auf ein neues System umzusteigen?<br />
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44<br />
TexT YvONNE KIENEsBERgER FoTos svEN KIENEsBERgER, sIMONA hÖllERMANN<br />
VorsichT. Ein österreichisches<br />
Damenteam ist auf dem Weg, die<br />
internationale Matchrace-szene<br />
aufzumischen.<br />
racing girls<br />
Matchrace-Damenteam. Zum Abschied von René Mangold lud BMW zu einem Rennen auf die<br />
ÖAMTC-Teststrecke in Melk. Dabei durfte natürlich auch das neue BMW-Damenteam nicht fehlen.<br />
<strong>OCEAN7</strong> traf die Mädels zu einem „schnellen” Interview.<br />
V<br />
erena glaubte zuerst an<br />
ein Spam-Mail, als sie<br />
eine Nachricht von einem<br />
Scheich in ihrem Posteingang<br />
fand. Und dann musste alles<br />
ganz schnell gehen: „Die Ute war gerade<br />
am Atlantik unterwegs – und eine<br />
Kollegin war beruflich verhindert.“<br />
Glücklicherweise erinnerte sie sich an<br />
Simona, die sie in Hamburg (damals<br />
als Gegnerin) kennengelernt hatte.<br />
Die war sofort mit dabei und brachte<br />
Stephanie mit ins Team. Getroffen<br />
hat man sich dann erst am Flughafen<br />
in Wien – auf dem Weg nach Bahrain<br />
zum ersten gemeinsamen Wettkampf.<br />
Auf dem Boot war es trotzdem so, als<br />
würde man schon ewig miteinander<br />
segeln. „Bei uns ging es vom ersten<br />
Augenblick an harmonisch zu und –<br />
was ja auch ganz wichtig ist – wir hatten<br />
eine Menge Spaß!“ Wer welche<br />
Position fährt, wer welchen Handgriff<br />
macht, das war allen von Anfang an<br />
klar – ohne groß darüber zu diskutieren.<br />
Es waren eben auch Profis,<br />
die sich da gefunden hatten. Alle vier<br />
Mädels bringen eine langjährige Erfahrung<br />
auf dem Wasser mit, die einen<br />
im Wettkampfsegeln in der Jolle, die<br />
anderen im Fahrten(regatta)segeln.<br />
Ganz schön zeitintensive Geschichte,<br />
wenn man bedenkt, dass alle das Segeln<br />
in ihrer Freizeit betreiben und<br />
voll beruflich tätig sind. „Leider können<br />
wir vom Segeln nicht leben – noch<br />
nicht?“, lachen die vier verschmitzt.<br />
Die BMW-Damen sind vom Matchracen<br />
begeistert. „Es ist wie Schach
people<br />
45<br />
AEZ RÄDER<br />
aez-wheels.com<br />
01 02<br />
am Wasser. Man muss sich mit den<br />
Regeln beschäftigen und die dann<br />
zu nutzen wissen – für sich und gegen<br />
die anderen!“ Es fahren immer<br />
zwei Boote gegeneinander, die Disziplin<br />
ist also sehr publikumswirksam,<br />
weil sie leicht zu verstehen ist. „Man<br />
sieht gleich, wer vorne ist. Penaltys<br />
werden sofort am Wasser vergeben.“<br />
Das macht die Sache natürlich auch<br />
anstrengend, weil man in Sekunden<br />
entscheiden muss, welches Manöver<br />
jetzt wohl am günstigsten wäre.<br />
Äußerste Konzentration von der gesamten<br />
Crew ist gefordert, denn die<br />
muss die Kommandos der Steuerfrau<br />
Verena sofort durchführen – wenn<br />
nicht sogar vorausahnen. „Oft handeln<br />
wir nur aus einem Reflex heraus.“<br />
Jeder einzelne Charakterzug der<br />
Mädels trug schließlich zum beachtlichen<br />
Erfolg in Bahrain bei (sie gewannen<br />
sechs von elf Wettfahrten):<br />
Stephanie Breitenstein ist die Älteste<br />
im Team und bringt auch den größten<br />
Erfahrungsschatz aus dem Fahrtenseglerbereich<br />
in die Mannschaft<br />
mit ein. Mit ihren vielen gesegelten<br />
Seemeilen hat sie einiges an Tipps<br />
und Tricks im Päckchen mit dabei.<br />
Steuerfrau Verena Wagner führt das<br />
Team stark und gelassen in den Wettkampf.<br />
Abends sitzt sie oft noch lange<br />
über ihren Aufzeichnungen. Ihre<br />
Schwester Ute Wagner ist der große<br />
Organisator im Team. Als „Bugkatze“<br />
behält sie dabei, aber auch während<br />
der Wettfahrten den Überblick. Die<br />
recht quirlig und aufgedreht wirkende<br />
Simona Höllermann ist schließlich<br />
01 Schnell. Nicht nur auf dem Wasser, auch auf<br />
der Rennstrecke machen die Mädels eine gute<br />
Figur.<br />
02 einig. Man hat sich gesucht und gefunden.<br />
(man glaubt es kaum) der Ruhepol<br />
an Bord. Vor allem in der Startphase<br />
wirkt sie beruhigend auf die Crew ein –<br />
und behält immer einen kühlen Kopf.<br />
Wie es weitergeht? Zunächst einmal<br />
geht es wieder auf die Autorennstrecke.<br />
Matchracing ist wie<br />
schachspielen, das team<br />
mit der besten taktik<br />
gewinnt.<br />
Die Damen sind eben nicht nur am<br />
Wasser rasend schnell unterwegs! Und<br />
dann werden die nächsten Matchrace-<br />
Teilnahmen geplant. Es gilt ja, den guten<br />
Namen, den man sich in Bahrain<br />
gemacht hat, zu verteidigen.<br />
Matchraces<br />
Beim Matchrace segeln jeweils zwei Yachten<br />
direkt gegeneinander. Die taktische Situation<br />
ist völlig anders als im Fleet Race, wo eine<br />
ganze Flotte gegeneinander segelt. Bereits in der<br />
Vorstartphase ist es einem (auch langsameren)<br />
Boot möglich, das gegnerische zu kontrollieren.<br />
Das taktische Duell steht im Matchrace im<br />
Vordergrund. Viele der bekanntesten Segler sind<br />
Matchrace-Spezialisten.<br />
SOTARA<br />
8,5 x 18 | 8,5 x 20 | 10,0 x 22<br />
TACANA<br />
6,5 x 15 | 7,0 x 16 | 7,0 x 17<br />
8,0 x 17 | 8,0 x 18 | 8,0 x 19<br />
Minimalistisches Design<br />
Maximaler Effekt
46<br />
TexT Ingeborg WaLDInger foTo Yvan ZeDDa, SeLLor, arTe FaCTo, JaCQUeS vaPILLon<br />
SegelmuSeum<br />
der superlative<br />
„Cité de la Voile Éric Tabarly”: Die bretonische Hafenstadt Lorient eröffnet eine Hochburg für Segelfans.<br />
die See zeigte sich von ihrer<br />
rauen Seite, in jener Nacht<br />
vom 12. zum 13. Juni 1998.<br />
Der Oldtimer PeN Duick<br />
(breton. Tannenmeise) befand sich auf<br />
dem Weg von Frankreich nach Schottland,<br />
zu einer Parade historischer Boote.<br />
Die Segelyacht hatte eben ihren 100.<br />
Geburtstag gefeiert. PeN Duick hieß<br />
ursprünglich Yum und war nach Plänen<br />
des schottischen konstrukteurs William<br />
Fife gebaut worden. Seit den 1950er-<br />
Jahren gehörte sie dem französischen<br />
Star-Segler Éric Tabarly. er hatte das<br />
Segelschiff von seinem Vater übernommen,<br />
unter großem Aufwand restauriert<br />
und den modrigen Originalrumpf in<br />
kunstharz nachgebaut. PeN Duick<br />
und Tabarly, das war ein erprobtes, ein<br />
untrennbares Team. Bis zu jenem Törn<br />
im Juni 1998.<br />
Der damals 66-jährige Bretone steuert<br />
seine kultyacht durch die schwere<br />
irische See. es ist 01.00 uhr und an der<br />
Zeit, die Segel zu reffen. Das Bordteam<br />
macht sich ans Werk. möglicherweise<br />
ist Tabarly nur dürftig gesichert. So ist<br />
nun einmal sein Temperament, seine<br />
Philosophie: kompromisslos. Die See<br />
kümmert das nicht. Sie ist weder gnädig<br />
noch gnadenlos, sondern schlicht in<br />
ihrem element. Sie gibt sich einem wilden,<br />
im wahrsten Sinn des Wortes mitreißenden<br />
Tanz hin. Tabarly geht über<br />
Bord. Tage später wird sein Leichnam<br />
von irischen Fischern gefunden.<br />
mythos zu lebzeiten<br />
Éric Tabarly war schon zu Lebzeiten<br />
ein mythos, als Hochseesegler und als<br />
innovativer konstrukteur von Regattayachten.<br />
1964 baute er mit den Architekten<br />
Gilles und marc constantini den<br />
Langstreckensegler PeN Duick ii<br />
(ein ketsch von 13,6 m Länge) und gewann<br />
die einhand-Transatlantikregatta<br />
„Ostar“ von Plymouth nach Newport.<br />
Frankreich feierte seinen Helden mit
people<br />
47<br />
seglerlegende. Éric Tabarly war<br />
auch Marineoffizier und zählte zu den<br />
innovativsten Rennboot-Konstrukteuren.<br />
ausstellung. „Der Mensch und der<br />
Ozean” in der Cité de la Voile.<br />
Pomp, verlieh ihm das Ritterkreuz<br />
der Ehrenlegion. Den zweiten Ostar-<br />
Sieg holte Tabarly 1976 mit PEn<br />
Duick Vi. 1980 brach er mit dem<br />
Trimaran Paul RicaRD den von<br />
charlie Barr 75 Jahre zuvor aufgestellten<br />
Rekord der nordatlantiküberquerung.<br />
Die liste der Regattasiege und Rekorde<br />
ist noch lang. Éric Tabarly prägte den<br />
französischen Segelsport auf Generationen.<br />
Viele Stars gingen durch seine<br />
Schule: alain colas, Olivier de kersouan,<br />
Éric loizeau, Marc Pajot, Philippe<br />
Poupon, um nur einige zu nennen.<br />
Cité de la Voile<br />
Zehn Jahre nach dem Tod des legendären<br />
Seglers wird nun im bretonischen<br />
lorient, auf dem Gelände der<br />
ehemaligen u-Boot-Basis, die „cité<br />
de la Voile Éric Tabarly“ eröffnet. Das<br />
ausstellungs- und Begegnungszentrum<br />
für Profi- und amateursegler<br />
geht auf die initiative der „association<br />
Éric Tabarly“ und „cap l’Orient“<br />
(siehe info) zurück. Der luftigfuturistische<br />
Metall- und Glasbau des<br />
Pariser architekten Jacques Ferrier<br />
gibt sich umweltfreundlich: 150 m 2<br />
Solarzellen produzieren 20 Prozent<br />
des Strombedarfs, eine mit Meerwasser<br />
gespeiste Wärmepumpe sorgt für<br />
thermischen ausgleich, und im „Turm<br />
der Winde“, den ein Steg mit dem<br />
ausstellungsgebäude verbindet, laufen<br />
Windmotoren.<br />
Ein großer Teil des komplexes<br />
(1.500 m 2 ) ist der interaktiven Dauerausstellung<br />
gewidmet, die sich in folgende<br />
Bereiche gliedert:<br />
1) „Der Mensch und der Ozean“: Mythen<br />
und Geschichte der Segelschifffahrt,<br />
wissenschaftliche Segel-Expeditionen,<br />
umwelt. 11 Riesenbildschirme<br />
versetzen den Besucher auf hohe See,<br />
ein virtueller Supersturm sorgt für nervenkitzel.<br />
2) „Segelschiffe“: Typen, konstruktion,<br />
Technik, leben an Bord; viele Modelle,<br />
Spiele, Videos, Materialproben, virtuelles<br />
Steuern eines Seglers.<br />
3) „Segeln“: Grundlagen, Hochseesegeln,<br />
Porträts großer Segler, nautische<br />
Orientierung, Wetterfunk und -vorschau,<br />
Regatta-Spiel mit ferngesteuerten<br />
Modellen. Eric Tabarly ist in allen<br />
Bereichen präsent.<br />
Ein weiterer Saal ist saisonalen ausstel-<br />
spiel. Regattafahren mit<br />
Modellbooten.<br />
Tabarly war schon zu<br />
lebzeiten ein mythos – als<br />
segler und konstrukteur.<br />
lungen vorbehalten. Durch riesige luken<br />
blickt man von hier in den angrenzenden<br />
Reparatur-Hangar der PEn Duicks,<br />
welche am Ponton der cité einen neuen<br />
Heimathafen bekommen haben. Das<br />
Dokumentationszentrum, ein aktualitäts-corner<br />
und ein auditorium bieten<br />
den Rahmen zum fachlichen austausch.<br />
auf hungrige Segler wartet ein Restaurant<br />
mit „World“-küche, auf Souvenir-Jäger<br />
eine Boutique. Die Formel<br />
„Embarquement immédiat“ („Sofort<br />
an Bord“) eröffnet Besuchern der cité<br />
noch die Möglichkeit, im geschützten<br />
Revier der Reede auf modernsten Seglern<br />
(Typ kaidoz 31) das Steuer in die<br />
Hand zu nehmen und diverse Manöver<br />
auszuführen.<br />
Informationen:<br />
Cité de la Voile ériC tabarly (Eröffnung: 5. April <strong>2008</strong>)<br />
Base de sous-marins<br />
F – 56323 Lorient Cedex<br />
T: +33 (0)2 97 65 56 56<br />
www.citevoile-tabarly.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
April – Juni (außer 5. + 26. Mai <strong>2008</strong>) und September:<br />
tgl. 10 – 18 h<br />
Juli, August: tgl. 10 – 20 h<br />
Oktober – Dezember: Montag geschlossen, Di – So tgl. 10 – 18 h<br />
Sprachen (Führungen, Erklärungen): Französisch, Englisch (und für Spezialisten:<br />
Bretonisch)<br />
assoCiation ériC tabarly<br />
www.asso-eric-tabarly.com<br />
Hafenstadt lorient<br />
(Departement Morbihan, Region Bretagne):<br />
www.lorient-tourisme.com
48<br />
Fragen an<br />
den Regatta-<br />
Experten<br />
Sportliches Segeln bewegt ganz<br />
offensichtlich. Taktik, Trimm und Vorrangregeln<br />
sind viel mehr Gesprächsthema,<br />
als wir angenommen haben. Wir möchten<br />
uns herzlich für Ihre vielen Zusendungen an unseren<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Regatta-Experten Christian Binder bedanken! Hier<br />
zwei Anfragen zur Materialwahl:<br />
Gennaker oder Spinnaker? Matthias S. aus Wien hat die<br />
diesbezügliche Qual der Wahl und weiß auch im Detail<br />
nicht, was auf ihn zukommen würde. Zumindest der zweite<br />
Teil der Frage lässt sich recht einfach beantworten: Ein Spinnaker,<br />
der auf Raumschotkursen und vor dem Wind zum<br />
Einsatz kommt, kann nach Luv und somit aus der Abdeckung<br />
des Großsegels geholt werden. Punkto Handling gestaltet<br />
sich vor allem die Halse als schwieriger und bedarf in<br />
der Regel einiger wissender Hände mehr an Bord. Das liegt<br />
zum einen daran, dass zwei Schoten zu bedienen sind, und<br />
zum anderen am Spinnakerbaum, der beim Manöver umgesteckt<br />
werden muss. Der Gennaker, asymmetrisch und<br />
fl acher geschnitten, kann bereits auf Halbwindkurs gesetzt<br />
werden, bringt dafür bei Wind von Achtern wenig Vortrieb.<br />
Am Bugbereich fi x montiert, gestaltet sich das Handling<br />
einfacher, sowohl auf Kurs als auch bei den Halsen. Bei<br />
den Anschaffungskosten halten sich beide Produkte – getreu<br />
dem Motto gleiche Fläche, gleicher Preis – die Waage.<br />
Das Nonplusultra in Sachen Schoten wurde gleich mehrfach<br />
hinterfragt und lässt sich mit Spectra oder Vectran<br />
simpel beantworten. Beide Materialien weisen die geringste<br />
Dehnung und die größte Haltbarkeit aller auf dem Markt<br />
befi ndlichen Taue auf, die Kehrseite der Medaille ist allerdings<br />
der recht stolze Preis. Wer auf 100 % Spectra bzw.<br />
Vectran in den Fasern seiner Fallen besteht, muss in etwa<br />
den drei- bis vierfachen Preis im Vergleich zu Polyestertauwerk<br />
gleichen Durchmessers bezahlen.<br />
Fragen an <strong>OCEAN7</strong>-Experten? E-Mail an redaktion@ocean7.at!<br />
Spectra Watermakers<br />
Die verschiedenen Modelle der Spectra-Wasseraufbereiter produzieren<br />
zwischen 25 und 153 Liter Frischwasser pro Stunde. Das Prinzip<br />
der Wassergewinnung ist ein ultrafeiner Filterungsprozess, die Umkehrosmose,<br />
bei der kein Trinkwasser gemacht, sondern Meerwasser<br />
entsalzt wird. Das Besondere an Maschinen von Spectra sind die<br />
hochwertigen Clark Pumpen, äußerst effi zient, laufruhig und automatisiert.<br />
Bei diesen Pumpen sind keine Druckeinstellungen mehr<br />
erforderlich. Somit ist die wichtigste Wartungsarbeit an den Spectra-<br />
Systemen das Reinigen und Auswechseln der Vorfi lter, die je nach<br />
den örtlichen Bedingungen bis zu zwei Jahre halten können. AP-Bus<br />
in Flensburg hat nun die Vertretung der weltweit anerkannten Wasseraufbereiter<br />
übernommen.<br />
www.apbus.de<br />
Die magische Schot<br />
Speziell für den extremen Einsatz auf Dinghies, Sportbooten sowie Katamaranen<br />
bis 35 Fuß wurden die LIROS Magic Sheet und die LIROS Magic<br />
Pro Sheet entwickelt. Schoten, die perfekt in der Hand liegen und alle<br />
notwendigen Eigenschaften eines Spitzentauwerks bieten. Diese Leine,<br />
speziell als Groß- und Fockschot entwickelt, vereint erstmalig paradoxe<br />
Eigenschaften miteinander. Extrem kompakt gefl ochten sorgt die aufwendige<br />
Mantelkonstruktion für besten Halt in Klemmen und auf Winschen.<br />
Dennoch bleibt die LIROS Magic Sheet reibungsarm in Blöcken, ermöglicht<br />
somit immer perfekte und schnelle Manöver.<br />
www.liros.com<br />
„Unzerstörbares” Handy<br />
Der US-Handyhersteller Sonim Technologies bringt das neue Sonim XP1 auf<br />
den europäischen Markt. Die lang ersehnte Markteinführung erfolgt auf der<br />
„World’s Toughest Phone Tour”, die letzten Monat in Schweden begonnen hat<br />
und dann in Deutschland weitergeführt wird. Entwickelt für die Anforderungen<br />
von Außendienstlern, begeisterten Outdoor-Sportlern und allen, die im Freien<br />
arbeiten, überzeugt das Sonim XP1 selbst in rauesten Umgebungen. Laut Zertifi<br />
zierung hält das Mobiltelefon Stößen, Wasser, Wind, Staub, Schmutz und<br />
extremen Temperaturen problemlos stand.<br />
www.toughestphone.com
NEWS SERVICE<br />
49<br />
Schlafkomfort aus Kärnten<br />
für alle Weltmeere<br />
Die Megayacht MALTESE FALCON (Foto) hat alle ihre überaus luxuriösen Kabinen mit<br />
Matratzen der Firma Aurora-Marine aus Kärnten ausgestattet: Sie heißen Spirello und<br />
haben ein innovatives, überdurchschnittlich gutes Belüftungssystem. Durch die nach<br />
außen offenen Hohlräume wird bei jeder Bewegung feuchte und warme Luft direkt aus<br />
dem Matratzenkern gepumpt. Feuchtigkeit und Schimmelpilze haben keine Chance!<br />
Der Matratzenkern besteht aus hochwertigem Kaltschaum. Eine Spiralfeder aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff (GFK) ist in das Innere integriert und sorgt durch hunderte<br />
selbstständige Federpunkte für eine optimale Stütze des Körpers. Matratzen-Erfi nder Willi<br />
Bretis: „Massagepunkte verhindern das Einschlafen von Armen und Beinen und verlängern<br />
die Tiefschlafphasen. Besonders gute Erfolge hat die Spirello bei Personen mit Verspannungsproblemen.<br />
Einige Schiffseigner haben die Matratze auch schon für zu Hause<br />
nachbestellt, weil sie auf der Spirello besser liegen als im heimischen Bett.”<br />
www.aurora-marine.com<br />
Kleiner, leichter, stärker<br />
Sie heißt SunPower SPR-90, kommt aus den USA und ist<br />
die derzeit leistungsfähigste monokristalline Solarzelle der<br />
Welt. Sie vereint hohe Ladespannung bei hohen Temperaturen<br />
mit hervorragender Ladeleistung auch bei schwacher<br />
Einstrahlung. Das bietet optimale Batterieladung bei jedem<br />
Wetter und zu jeder Jahreszeit.<br />
www.clever-solar.de
50 T TexT daria kinzer foTo Herstelleroto xxx<br />
Von leinöl<br />
zu high tech<br />
Die Geschichte der Seefahrt<br />
ist auch eine Geschichte der<br />
Entwicklung wetterfester<br />
Kleidung. Vom Leinöl, mit<br />
dem Leinenstoffe bestrichen wurden<br />
bis zu den heutigen High Performance<br />
Materialien, die nicht nur wasserdicht<br />
sind, sondern sogar wie Klimaanlagen<br />
wirken.<br />
Gehalten hat sich der Oberbegriff<br />
„Ölzeug“ bis heute. Wie auf unserem<br />
historischen Bild unten<br />
links muss wohl auch der Niederländer<br />
Willem Schouten<br />
ausgesehen haben, der mit<br />
seiner Windjammer als angeblich<br />
erster die sturmumtoste<br />
Südspitze Amerikas umrundete<br />
und dem Kap den Namen seiner<br />
nordfriesischen Heimatstadt<br />
Hoorn gab.<br />
Einer der Hersteller innovativer Funktionskleidung<br />
ist Musto. Er arbeitet mit<br />
dem Material HPX. Darüber sagt der<br />
Hersteller: „Was bisher als undenkbar<br />
galt, wurde zum Maßstab für jede Art<br />
von Offshore-Ölzeug. Selbst unter widrigsten<br />
Bedingungen bot das HPX den<br />
Seglern den Schutz und Komfort, der<br />
den seglerischen Höchstleistungen der<br />
letzten Jahre den Weg ebnete. Egal, ob<br />
Vendée Globe, Jules Verne Trophy oder<br />
Ellen McArthurs Rekordjagden um die<br />
Welt, das MUSTO HPX war mit der<br />
von Partie.“<br />
Eine ähnlich revolutionäre Technologie<br />
mit dem Material TP2, das sozusagen<br />
mitdenkt und auf kleinste Veränderungen<br />
der Außen- und Innentemperatur<br />
sofort regiert und wie eine Klimaanlage<br />
wirkt, stammt von Henri Lloyd.<br />
Zwei dieser außergewöhnlichen und<br />
obendrein eleganten Funktionsjacken<br />
mit eingebauter Klimaanlage gibt es für<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Leser gratis.<br />
Sie müssen nur bei unserem Gewinnspiel<br />
mitmachen. Näheres erfahren Sie<br />
auf der Seite daneben.
BEKLEIDUNGS<br />
SPECIAL<br />
SERVICE<br />
51<br />
Deck Grip Profile II<br />
Henri Lloyd<br />
Dieser Aufsehen erregende Decksschuh unterstützt<br />
seinen Träger selbst unter rauhesten Bedingungen.<br />
Eine völlig neuartige Zwei-Komponenten-Messerschnitt-Außensohle<br />
mit einem optimierten Wasserablauf<br />
und einer besonders griffi gen Gummierung an<br />
Ballen und Ferse sorgen dafür, dass er nie den<br />
Boden unter den Füßen verliert. 99 Euro<br />
www.henrilloyd.de<br />
Musto – Handschuhe<br />
Dank des neuen Power-Grip Materials bleiben die neuen<br />
Performance Handschuhe auch nach dem Trocknen in Form.<br />
Griffi gkeit und Haltbarkeit der Handschuhe wurden tig verbessert. Auch in Kindergrößen erhältlich. 42 Euro<br />
nachhal-<br />
www.frisch.de<br />
Klimajacke<br />
Henri Lloyd<br />
Das neu entwickelte Material, das in dieser Jacke<br />
steckt, nimmt Veränderungen der Körperwärme wahr<br />
und reagiert automatisch darauf. Sobald die Temperatur<br />
im Inneren der Jacke steigt, lockert sich die Mikrostruktur,<br />
um so den Abtransport von überschüssiger Feuchtigkeit<br />
und Wärme zu ermöglichen. Wenn die Außentemperatur<br />
allerdings sinkt, kompaktieren die Faserbausteine.<br />
169 Euro<br />
www.henrilloyd.de<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
2 HIGH TECH JACKEN MIT KLIMAANLAGE<br />
Diese sensationelle Jacke von Henri Lloyd ist die absolute Revolution auf dem Gebiet der Funktionsbekleidung und war der Hit auf der BOOT in Düsseldorf. Sie heißt<br />
„Atmosphere Jacke“ und besteht aus einem neuartigen Material, das unmittelbar auf geringste Veränderungen der Außen- und der Innentemperatur ragiert und so wie<br />
eine Klimaanlage wirkt. Wird es kalt, dann wärmt die Atmosphere von Henri Lloyd den Träger behaglich. Steigt aber die Körpertemperatur über ein angenehmes Maß,<br />
dann wirkt die Jacke kühlend. Und das beste an dem allen: <strong>OCEAN7</strong>-Leser können jetzt zwei dieser außergewöhnlichen Jacken gewinnen. Sie müssen dafür nur eine<br />
einzige Frage richtig beantworten. Als aufmerksame Leser dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> wird Ihnen das bestimmt nicht schwer fallen:<br />
Wie viele Sprachen gelten in Südafrika als Amtssprachen?<br />
Ihre richtigen Antworten schicken Sie bitte per Mail an: gewinnen@<strong>OCEAN7</strong>.at<br />
Einsendeschluss ist Freitag, der 21. März <strong>2008</strong>.Die Gewinner werden per Mail verständigt und in der Ausgabe 04/<strong>2008</strong> von <strong>OCEAN7</strong> veröffentlicht. Ziehung unter Ausschluss des Rechtsweges.
52<br />
BEKLEIDUNGS<br />
SPECIAL<br />
Ocean Jacket<br />
von Musto 828 Euro<br />
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Brisbane Jacket von MarinePool<br />
Hoher Tragekomfort, dauerhafte Wasser dichtigkeit, hohe<br />
Atmungs aktivität und eine markante Optik zeichnen das<br />
innovative 2-Lagen Stretch XPU Membran Material aus.<br />
Ausgestattet mit wasserdichten Außen taschen, 3M-Sicherheitsrefl<br />
ekstreifen, Handy-Tasche und einer signalfarbigen<br />
Kapuze mit Schild und 3M-Refl ektor. 319,90 Euro<br />
www.marinepool.de<br />
Ocean Racing Suit<br />
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hat Helly Hansen diesen einteiligen Anzug<br />
für härteste Bedingungen entwickelt. Absolut<br />
wasserdichte Reißverschlüsse und Tasche<br />
für elektronische Geräte. Wasserdichte und<br />
atmungsaktive Socken.<br />
Größen XS-XXL 2.000 Euro<br />
www.hellyhansen.com<br />
HH Helly Welly Stiefel<br />
Der innovative Helly Welly Stiefel von Helly Hansen bietet ein Höchstmaß<br />
an Komfort und ist zudem noch komplett wasserdicht. Die EVA<br />
Mittelsohle bietet exzellenten Tragekomfort. Durch eingesetzte C-<br />
Zone erzielt man die optimale Dämpfung. Die Ultra Storm Grip<br />
Außensohle bietet zudem stabilen Stand auch bei rutschigem Untergrund<br />
oder stürmischen Verhältnissen. 199,95 Euro<br />
www.hellyhansen.com
Unbenannt-2 1 25.02.<strong>2008</strong> 12:55:12<br />
SERVICE<br />
53<br />
X40 Racing Cap<br />
29,90 Euro<br />
www.tommyhilfiger.at<br />
Coastal Racing<br />
Jacke und Hose<br />
für Herren und Damen.<br />
Diese Wasserdicht, atmungsaktive, aus 3-lagigem<br />
Laminat. Extrem leicht. Nähte komplett<br />
verschweisst, Windschutz an den Reissverschlüssen<br />
garantiert. Die wasserfeste und atmungsaktive<br />
Hose hat statt Schulterriemen<br />
ein Westenoberteil. Jacke 399 Euro, Hose<br />
289 Euro<br />
Sportliche Herrenbrille<br />
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Offshore Race Jacket<br />
und Hose von Puma<br />
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alle gängigen Spannungsvarianten<br />
kompakte und leichte Bauweise<br />
Generator und Motor wassergekühlt<br />
weltweiter Vertrieb und Service<br />
Wind- und wasserfeste Jacke aus 3-<br />
lagigem Gore-Tex Material bewahrt den<br />
Körper vor Kälte und Nässe. Weist Wasser<br />
ab und überträgt Feuchtigkeit nach außen.<br />
Wasserfeste Nähte und wasserfeste Zippe.<br />
Puma Jacke 575,00 Euro<br />
Puma Hose 395 Euro<br />
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54<br />
So ist der Skipper immer<br />
richtig gekleidet.<br />
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grauem Zippercardigan<br />
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Polots Sweat Shirt aus<br />
weißer Baumwolle mit<br />
Kopfl eiste<br />
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Menges Boxer Nylonshorts<br />
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Tabarca<br />
LS Sweat Shirt<br />
und Opening Shorts<br />
Dieses modische Sweatshirt, kombiniert<br />
mit den Canvasshorts, mit Streifen ist ideal<br />
für den sportlichen Landgang. Sweat<br />
Shirt 99,90 Euro Shorts 99,90 Euro<br />
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Typhoon Gore-Tex<br />
Der perfekte Stiefel für harte Einsätze! Durch<br />
spezielle weiche Stückeinsätze (Vibram Sohle)<br />
wird der Druck, der auf den Fuß einwirkt, gleichmäßig<br />
verteilt. Das Fußbett ist belüftet und besteht aus<br />
gewebten Fasern. Somit dringt keine Feuchtigkeit<br />
ein und Stöße werden absorbiert. Die rutschfesten<br />
Einlagen bieten immer und überall Halt.<br />
Sebago 299 Euro.<br />
www.sebago.com<br />
Northland-Tasche<br />
Der neue Skipper-Bag XXL von Northland ist in navy und white erhältlich.<br />
Bietet ordentlich Stauraum für den Törn. Northland 59,95 Euro<br />
www.northland-pro.com
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SPECIAL<br />
Wave extrem<br />
Dieser Schuh bietet durch sein durchgehendes Fußbett optimalen Komfort. Neopren-Einsätze,<br />
Gummi-Schnürungen und synthetisches Leder. Die spezielle Oktopus-Sohle<br />
gibt dem Schuh den richtigen Griff. Sebago 90 Euro<br />
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Coastal Racing<br />
Waterproof Pack<br />
Wasserdichter Rucksack aus der<br />
neuen Segellinie von Tommy Hilfi ger<br />
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SERVICE<br />
55<br />
Ultramodische<br />
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Akka Dakka 108 Euro<br />
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Movement 22<br />
Modische Boardshort von<br />
Quiksilver 59,95 Euro<br />
www.quiksilver.com<br />
Ocean Extreme Boot<br />
von Henri Lloyd<br />
Das neue Spitzenprodukt ist komplett mit<br />
Dri-Lex ® und Outlast ® gefüttert und baut<br />
daher ein angenehmes Klima auf, das<br />
auch nach stundenlangem Tragen für<br />
warme, trockene Füße sorgt. Mit seinem<br />
Äußeren aus Leder und TP wurde der Ocean<br />
Extreme Boot speziell als hochwertiger<br />
Stiefel zum Offshore-Segeln konzipiert.<br />
Henri Lloyd 299 Euro<br />
www.henrilloyd.de
56<br />
T TexT und foTo thOMAS d. dOBErNiggexT und foTo xxx<br />
schwachpunkT. Bei unsachgemäßer handhabung<br />
durch Chartercrews immer wieder anfällig ist<br />
die Ankerwinsch. tipp: Stets die teufelskralle (rechts<br />
unten) verwenden.<br />
Härtetest<br />
233 CharterwoChen<br />
Bavaria 50 im Dauereinsatz. Skippertraining, ständig wechselnde Chartercrews, höchste<br />
Beanspruchung. <strong>OCEAN7</strong> machte mit der Segelyacht EMMA eine Bestandsaufnahme.
service<br />
57<br />
Toll für jeden Teilnehmer –<br />
aber eine enorme Belastung<br />
für das schiff, vor allem<br />
für Getriebe und Motor.<br />
Ein Skippertraining ist eine der<br />
besten Übungsmöglichkeiten<br />
für Freizeitkapitäne. Da fährt<br />
jeder einzelne Teilnehmer an<br />
einem verlängerten Wochenende mehr<br />
Hafenmanöver unter Maschine als sonst<br />
vermutlich in seinem gesamten Skipperleben.<br />
Tagelang wird dabei beschleunigt,<br />
abgebremst, abrupt vom Rückwärts- in<br />
den Vorwärtsgang geschaltet, um das<br />
Schiff zentimetergenau römisch-katholisch<br />
an den Steg zu manövrieren.<br />
Immer und immer wieder. Bis das Manöver<br />
unter allen nur denkbaren Bedingungen<br />
wie im Schlaf abläuft und dem<br />
Hobby-Skipper die Sicherheit für seine<br />
kommenden Törns verschafft.<br />
Eine solche, durch zahlreiche Skippertrainings<br />
und mehr als 200 Charterwochen<br />
geplagte Yacht unterziehen wir<br />
diesmal dem <strong>OCEAN7</strong>-Härtetest. Es<br />
ist die EMMA, eine Bavaria 50, Baujahr<br />
1999, mit insgesamt 233,5 Charterwochen<br />
im Kielwasser.<br />
Wie sieht eine Segelyacht nach dieser<br />
Megabelastung aus? Wie ist sie technisch<br />
in Schuss? Kann die überhaupt<br />
noch bedenkenlos für einen Törn angemietet<br />
werden? Oder ist das einer dieser<br />
Seelenverkäufer, mit denen man sich<br />
seinen hart verdienten Urlaub versaut?<br />
Punat in Kroatien. Es ist ein sonniger,<br />
kühler Dezembertag. Gerhard Robl,<br />
Stützpunktleiter von Eckeryachting,<br />
geht mit uns den Chartersteg entlang,<br />
wo die Yachten nach einer langen, harten<br />
Saison inklusive zusätzlicher 1.000<br />
Meilen Eckercup und Rücküberstellung<br />
aus Samos an den Moorings liegen und<br />
darauf warten, generalüberholt und für<br />
die nächste Saison fit gemacht zu werden.<br />
Mittendrin die EMMA. Die betagte<br />
Lady sieht ziemlich jugendlich-frisch<br />
aus. Rundum sauber und ordentlich, als<br />
wäre sie gerade erst ins Wasser gekommen.<br />
Lediglich die Segel fehlen. Die<br />
sind zur Wartung beim Segelmacher.<br />
Ihr Alter von neun Jahren und die<br />
vielen Charterwochen, insgesamt<br />
sind das mehr als vier ganze Jahre<br />
Einsatz am Stück, sind ihr optisch<br />
nirgendwo anzumerken.<br />
Alles laufende und stehende<br />
Gut, Gelcoat und Decksbelag, Teak im<br />
Cockpit, Winschen und Klemmen, ist in<br />
tadellosem Zustand. Wie neu.<br />
„Der Chartergast soll schließlich ein<br />
rundum perfektes Schiff bekommen,<br />
egal wie alt es ist. Und der Eigner will<br />
den Wert seiner Investition auch nach<br />
zehn Jahren möglichst hoch halten. Damit<br />
das so ist und bleibt, stecken wir Jahr<br />
für Jahr intensive Arbeit in jedes Schiff<br />
unserer Flotte“, sagt Gerhard Robl.<br />
Diese Wartungsarbeit beginnt für die<br />
wie neu. Dank der intensiven Betreuung durch Stützpunktleiter<br />
Gerhard Robl (oben links) und sein Team wirkt die<br />
betagte Lady EMMA fast wie neu.<br />
Welche regelmäßigen Wartungsarbeiten werden<br />
jedes Jahr durchgeführt, damit ein Schiff nach neun<br />
Jahren so in Schuss ist wie die EMMA?<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
Die Yacht kommt jedes Jahr aus dem Wasser.<br />
Propeller werden mit Säure gereinigt. Alle zwei bis<br />
drei Jahre tauschen.<br />
Getriebe wird gewartet.<br />
Ankerwinsch wird zerlegt. Verbogene oder beschädigte<br />
Teile werden ersetzt.<br />
Jede Toilette wird komplett zerlegt, alle Schläuche<br />
und Schlauchverbindungen werden erneuert.<br />
Angesaugtes Plankton beginnt sonst im gesamten<br />
Schiff zu stinken.<br />
Jeder Gasherd wird in seine Einzelteile zerlegt,<br />
gereinigt, mit Trennmittel behandelt und wieder<br />
zusammengebaut.<br />
Motoröl, Impeller, Keilriemen, Dieselfilter und<br />
Simmeringe werden jährlich getauscht – egal wie<br />
der Zustand ist.<br />
Rollsysteme für Segel und alle Winschen werden<br />
komplett zerlegt, vom Salz gereinigt und mit hochwertigem<br />
Haftfett geschmiert.<br />
SY EMMA im<br />
Chartereinsatz<br />
23,0 Wochen 1999 Kroatien<br />
28,5 Wochen 2000 Kroatien<br />
27,0 Wochen 2001 Kroatien<br />
21,5 Wochen 2002 Türkei<br />
28,0 Wochen 20<strong>03</strong> Kroatien<br />
19,5 Wochen 2004 Kroatien<br />
26,0 Wochen 2005 Kroatien<br />
19,5 Wochen 2006 Kroatien<br />
24,0 Wochen 2007 Kroatien<br />
16,5 Wochen Eignernutzung seit 1999<br />
erneuert. Regelmäßig wird alles laufende Gut auf den<br />
Charteryachten ersetzt.<br />
gewartet. Alle Beschläge werden gewissenhaft überprüft<br />
und gegebenenfalls ausgetauscht.
58<br />
Auszug aus der<br />
Wartungsliste der<br />
SY EMMA, Bavaria 50,<br />
Baujahr 1999<br />
<strong>03</strong>_01: neue Ankerwinde<br />
04_01: Motorwartung<br />
<strong>03</strong>_02: Niro-Wassertank<br />
<strong>03</strong>_02: beide Segel neu<br />
08_02: Nachrüstung Ankergurtrolle<br />
<strong>03</strong>_<strong>03</strong>: neue Lichtmaschine<br />
<strong>03</strong>_<strong>03</strong>: neuer Masthalter für Radom<br />
<strong>03</strong>_<strong>03</strong>: Reparatur Heizung<br />
06_<strong>03</strong>: neuer Propeller für Beiboot<br />
04_<strong>03</strong>: neue Signalmittel<br />
04_<strong>03</strong>: neue Decken<br />
04_<strong>03</strong>: neues Bimini<br />
05_<strong>03</strong>: neue Einspritzdüsen<br />
07_<strong>03</strong>: Regler Volvo neu<br />
11_<strong>03</strong>: Generalüberholung Groß und Genua<br />
<strong>03</strong>_04: neues Schlauchbeiboot Bombard AX4 Aero 290<br />
<strong>03</strong>_04: neues Radio mit MP3-Player<br />
<strong>03</strong>_04: neuer Block Harken 3010<br />
05_04: neue Festmacher<br />
06_04: neue Kühlschrankelektronik<br />
06_04: neue Polstergarnitur Salon<br />
09_04: neue Druckwasserpumpe<br />
09_04: neues Fernglas Atlantik<br />
12_04: Wassertank Niro Salon<br />
12_04: neue Lichtmaschine<br />
<strong>03</strong>_05: neue Waschbeckenarmatur<br />
<strong>03</strong>_05: 4 neue Batterien<br />
04_05: neue Schaltung<br />
07_05: neuer Starter Motor<br />
10_05: neuer Kurscomputer Autopilot<br />
11_05: neue Rollgenua<br />
02_06: Getriebeüberholung<br />
<strong>03</strong>_06: 4 neue Luken<br />
<strong>03</strong>_06: neue Ankerwinde<br />
05_06: Magnetstop Motor<br />
12_06: Relingsdurchzüge komplett erneuert<br />
11_06: Reparatur Sprayhood<br />
<strong>03</strong>:07: Gehäuse für Turbo neu<br />
02_07: Getriebe neu<br />
04_07: Signalmittel neu<br />
05_07: Bedienpanel Bugstrahlruder<br />
06_07: Bugkorb neu<br />
01 UNTER DECK. Gerhard Robl (links) überprüft, welche<br />
Lackierarbeiten ausgeführt werden müssen.<br />
02 im CoCKpiT. Jedes Jahr werden alle Winschen zerlegt,<br />
gereinigt und mit Spezialfett gängig gemacht.<br />
01<br />
Schiffe in der Flotte nicht erst nach<br />
der ersten Chartersaison, sondern bereits<br />
unmittelbar nach der Auslieferung<br />
durch die Werft, noch bevor die erste<br />
Meile gesegelt wurde. Zwei Mitarbeiter<br />
sind dann bis zu drei Arbeitstage<br />
damit beschäftigt, das nagelneue Schiff<br />
nach einer genauen Checkliste in jedem<br />
Detail zu überprüfen. „Das ist Ecker-<br />
Standard und wird an jedem Stützpunkt<br />
so gehandhabt“, erklärt Robl.<br />
Grundsätzlich werden dabei alle Winschen<br />
zerlegt und mit einem speziellen<br />
Haftfett geschmiert, der Volvo-Motor<br />
wird generalgewartet, noch bevor er die<br />
erste Motorstunde hinter sich hat. Alle<br />
Schraubverbindungen werden gefettet<br />
und nachgezogen, die Ventile gecheckt,<br />
teilweise gegen leistungsfähigere getauscht.<br />
„Durch diese Maßnahmen sichern wir<br />
den Langzeitwert jeder yacht. Ist zwar<br />
viel Arbeit, aber eine, die wir jedem<br />
Eigner eines neuen Schiffes empfehlen<br />
würden“, erzählt Gerhard Robl.<br />
Wir interessieren uns ganz konkret für<br />
die bisherigen neun Lebensjahre der<br />
EMMA und gehen für die weiteren<br />
Gespräche unter Deck. Hier merkt man<br />
zum ersten Mal, dass es sich um ein älteres<br />
Baujahr handelt. Nicht, weil sie<br />
Gebrauchsspuren hätte und abgelebt<br />
erscheint. Sondern einfach deshalb, weil<br />
yachten heute innen nicht mehr in dem<br />
dunklen Holz ausgebaut werden.<br />
Aber auch hier glänzt alles, alle Hölzer<br />
sind sauber lackiert, die Polster frisch<br />
und ordentlich, Schapps und Türen<br />
funktionieren und die Bilge ist staubtrocken.<br />
Ich hole ein Papier hervor, auf dem alle<br />
Reparaturen im bisherigen Leben der<br />
EMMA aufgelistet sind. Auffallend,<br />
02<br />
dass im März 2001, also gerade mal im<br />
dritten Lebensjahr des Schiffes, eine<br />
neue Ankerwinde eingebaut werden<br />
musste – ebenso im März 2006. Wie<br />
das? Hat Bavaria bei ihrer 50er da nur<br />
Schrott eingebaut?<br />
„Überhaupt nicht. Derartige Schäden<br />
sind immer auf Bedienungsfehler durch<br />
unaufmerksame Crews zurückzuführen.<br />
Manche Gäste verwenden die<br />
Teufelskralle für die Kette nicht, und<br />
so wirkt dann bei Wind und Schwell<br />
enormer Druck auf den Bremskonus<br />
und die Welle. Deshalb zerlegen wir<br />
jedes Jahr die Winsch komplett und<br />
bei dem leisesten Verdacht tauschen<br />
wir beschädigte Teile oder die gesamte<br />
Winsch aus. Da gehen wir bei einem<br />
für die Sicherheit einer Fahrtenyacht so<br />
wesentlichen Teil kein Risiko ein“, sagt<br />
der Stützpunktleiter.<br />
Im Jahr 2002 wurde der Wassertank gegen<br />
einen Niro-Tank ersetzt. Gerhard<br />
Robl: „Das war bei den älteren Modellen<br />
eine Schwachstelle, die inzwischen<br />
von der Werft behoben ist. Die Tanks<br />
waren schlecht entlüftet. Wurde mit<br />
großem Wasserdruck betankt, wie das<br />
in kroatischen Marinas häufig der Fall<br />
ist, konnte die Luft nicht so schnell entweichen,<br />
wie Wasser nachströmte. Die<br />
Tanks blasen sich auf und Haarrisse<br />
entstehen. Unser Tipp deshalb: lieber<br />
das Wasser langsam einfüllen.“<br />
Selbst bei intensivem Suchen finden<br />
wir an der EMMA keine Mängel, die<br />
uns abhalten würden, mit ihr sofort auf<br />
einen längeren Törn zu starten. Und das<br />
zu einem – aufgrund des Alters – um bis<br />
zu 390 Euro günstigeren Chartertarif<br />
pro Woche als beispielsweise für die<br />
gleich große, allerdings vier Jahre jüngere<br />
LADy LIBERTy.
www.the-original.at
60 TexT & FoTo reinhard KiKinger<br />
bereiTs bekannT. Mehrere Lippfische<br />
Sowohl die art – netzmuräne – als auch das<br />
abgebildete Verhalten – atmen – kennen wir<br />
bereits. Mit diesem Wissen finden wir einen<br />
anderen Zugang zu diesen Tieren und können<br />
sie und ihr Verhalten besser einschätzen.
service<br />
61<br />
OCean7<br />
Facts<br />
Muränen<br />
verkannt und ungeliebt<br />
Jeder kennt sie, kaum einer mag sie – die Muränen. Zugegeben, sie gehören nicht gerade zu den<br />
schönsten Meeresfischen und sie sehen grimmig aus. Aber sind sie tatsächlich so gefährlich wie ihr Ruf?
62<br />
01<br />
02 <strong>03</strong><br />
<strong>OCEAN7</strong><br />
Facts<br />
01 ausguck. Die Gelbgefleckte Muräne (Gymnothorax flavimarginatus) ist nach klassischer Muränenart in<br />
einer Riffspalte versteckt und beobachtet die Umgebung.<br />
02 zart und bunt. Die Geistermuräne (Rhinomuraena quaesita) gehört zu den seltenen Arten. Sie wird<br />
bis 120 Zentimeter lang, hat einen schlanken Körper und zwei große Riechlappen am Oberkiefer. Das abgebildete<br />
Exemplar ist ein Männchen. Die weiblichen Tiere sind größer und dunkel gefärbt.<br />
<strong>03</strong> sorgenvoller blick. Diese Muräne scheint traurig in die Welt zu blicken. Ob es am schlechten Image<br />
liegt? Natürlich nicht! Ihr Ausdruck hat nichts mit ihrer Gemütsverfassung zu tun, sondern ist durch ihren<br />
Körperbau bedingt. Die beiden röhrenförmigen Fortsätze sind die Eingänge zu den Nasenöffnungen.
service<br />
63<br />
„Hässlichkeit ist relativ. Wenn wir Muränen<br />
als hässlich empfinden, ist die Frage,<br />
wie empfinden sie uns?“<br />
ie meisten von uns mögen<br />
Muränen nicht. Wir emp-<br />
D<br />
finden sie als hässlich und<br />
gefährlich. Woran mag<br />
das liegen? Es hat wohl mit unserer<br />
anthropomorphen Sicht der Welt zu<br />
tun. Wir sind „Augen-Wesen“, orientieren<br />
uns hauptsächlich optisch,<br />
und haben deswegen auch eine so<br />
genannte „Welt-Anschauung“. Was<br />
wir sehen, wird von uns nach unseren<br />
menschlichen Maßstäben interpretiert.<br />
Das ist meistens auch sinnvoll,<br />
manchmal aber völlig falsch. Dem<br />
Aussehen von Tieren vermeintliche<br />
Charaktereigenschaften zuzuordnen<br />
führt zu falschen Schlüssen.<br />
So frisst ein Delfin in Wirklichkeit<br />
eine sehr große Menge an Fischen<br />
- so viel wie ein gleich großer Hai,<br />
der von uns aber verteufelt wird.<br />
Der „kühne“ Blick der Greifvögel<br />
ist ausschließlich durch ihr Schädelskelett<br />
bedingt, etliche sind Aasfresser.<br />
Die gespaltene Zunge der<br />
„falschen“ Schlange dient ihr als hoch<br />
entwickeltes Chemo-Sinnesorgan,<br />
gilt in unserem Sprachgebrauch<br />
aber als Sinnbild für Unehrlichkeit<br />
und Heimtücke. Das sind nur einige<br />
wenige Beispiele von vielen. Zu den<br />
Opfern solcher Verwechslungen und<br />
Missinterpretationen zählen auch die<br />
Muränen.<br />
Muränen –<br />
wie sie wirklich sind<br />
Sie bilden innerhalb der Knochenfische<br />
(Osteichthyes) eine eigene Familie,<br />
die Muraenidae. Es sind etwa<br />
200 Arten bekannt, die meisten kommen<br />
in tropischen und subtropischen<br />
Meeren vor. Es sind schuppenlose, aalförmige<br />
Fische, deren größte Vertreter<br />
drei Meter Länge erreichen können.<br />
Die lang gezogene Rückenflosse<br />
geht in die Schwanzflosse über und<br />
bildet zusammen mit der Analflosse<br />
einen durchgehenden Flossensaum.<br />
Brust- und Bauchflossen fehlen. Die<br />
meisten Muränen sind tagsüber in<br />
Spalten und Kleinhöhlen versteckt. In<br />
der Dämmerung schwimmen sie mit<br />
schlängelnden Bewegungen durch das<br />
Riff und gehen auf Jagd. Sie ernähren<br />
sich von Fischen und Krebsen, aber<br />
auch Tintenfische stehen auf ihrem<br />
Speiseplan. Sie haben einen hoch<br />
entwickelten Geruchssinn, der ihnen<br />
beim Aufspüren ihrer Beute<br />
hilft.<br />
Missverständnis Nr.1<br />
„Die Muräne hat mich angedroht.“<br />
Das Öffnen und<br />
Schließen ihrer Mundöffnung<br />
gibt den Blick auf das eindrucksvolle<br />
Gebiss frei und sieht<br />
tatsächlich bedrohlich aus. Das<br />
vermeintliche Drohverhalten ist<br />
aber nur die Atembewegung der Muräne.<br />
Im Gegensatz zu anderen Knochenfischen<br />
besitzen Muränen keinen<br />
Furcht erregend.<br />
Weit aufgerissenes Maul, spitze Zähne … die meisten<br />
Betrachter werden wohl aggressives Drohverhalten<br />
dieser Riesenmuräne vermuten. Das ist aber falsch. Das<br />
regelmäßige Öffnen und Schließen ihres Maules ist keine<br />
Drohgebärde, sondern die Atembewegung der Muränen.
64 service
service<br />
65<br />
01 lauschiges plätzchen. Auch Korallenstöcke eignen sich als Quartier für Muränen.<br />
Die lang gestielten Polypen der Margeritenkoralle (Goniopora sp.) vermitteln den<br />
Eindruck einer Blumenwiese.<br />
02 kontemplation. Minutenlang verharrt diese Netzmuräne bewegungslos in ihrem<br />
farbenprächtigen Unterwasser-Dom. Man könnte meinen, sie meditiert. Solch spezielle<br />
Körperhaltungen sind jedoch oft die Aufforderung an Putzerfische und Putzergarnelen,<br />
mit ihrem Werk zu beginnen. Diese reinigen dann Zähne, Rachen, Kiemen und Körperoberfläche<br />
ihres Kunden.<br />
<strong>03</strong> gefleckte muräne. Das gefleckte Farbkleid dieser Muränenart (Gymnothorax<br />
fimbriatus) macht dem Namen alle Ehre. Der Eingang zu ihrem Versteck im Riff ist von<br />
Scheibenanemonen und bunten Schwämmen umgeben.
66<br />
01 02<br />
01 ausatmen. Diese Riesenmuräne ist gerade dabei, das aufgenommene Wasser durch ihre Kiemen zu<br />
pressen. Dabei wird Sauerstoff zur Atmung aufgenommen. Anschließend wird das Atemwasser durch die<br />
seitliche Kiemenöffnung ausgestoßen.<br />
02 ebony and ivory. An diesen schönen Song von Paul McCartney erinnert die Harmonie der beiden<br />
Muränen. Auch die kleinen roten Fahnenbarsche wissen, dass die beiden Raubfische momentan nicht in<br />
Jagdstimmung sind.<br />
<strong>OCEAN7</strong><br />
Facts<br />
„Muränen sind ein<br />
Paradebeispiel für<br />
unsere Fehlinterpretationen<br />
von tierischen<br />
Verhaltensweisen.“<br />
Literatur<br />
– KUITER, R.H. & H. DEBELIUS (2006).<br />
Atlas der Meeresfische. Kosmos Verlag.<br />
– LIESKE, E. & R.F. MYERS (1994).<br />
Korallenfische der Welt. Jahr Verlag.<br />
www.fishbase.org<br />
Kiemendeckel, mit dem die Kiemen<br />
ventiliert werden können. Sie müssen<br />
daher durch regelmäßiges Öffnen und<br />
Schließen Wasser in die Mundhöhle<br />
aufnehmen, durch die Kiemen leiten<br />
und durch die beiden Kiemenöffnungen<br />
wieder ausstoßen.<br />
Missverständnis Nr.2<br />
„Muränen sind aggressiv.“ Auch das<br />
trifft in der Regel nicht zu. Von den<br />
vielen verschiedenen Muränenarten<br />
gibt es einige wenige, die beißfreudiger<br />
sind als andere. Aber auch diese<br />
beißen nur zu, wenn sie überrascht, in<br />
die Enge getrieben oder provoziert<br />
werden.<br />
Missverständnis Nr.3<br />
„Muränen sind giftig.“ Dafür gibt es<br />
keine Belege. Giftdrüsen wurden bei<br />
Muränen bis jetzt nicht nachgewiesen.<br />
Beim Biss kann jedoch Schleim<br />
oder Blut der Muräne in die Wunde<br />
eingetragen werden, wo sie unter Umständen<br />
toxische Wirkung haben können.<br />
Dasselbe gilt für Nahrungsreste<br />
zwischen den Zähnen der Muräne,<br />
eine Infektion der Bisswunde kann die<br />
Folge sein.<br />
Missverständnis Nr.4<br />
„Muränen sind Streicheltiere.“ Dies<br />
ist das andere Extrem und trifft natür-<br />
lich auch nicht zu. Kein Fisch ist ein<br />
Streicheltier. Man sollte Fische prinzipiell<br />
als Taucher und Schnorchler<br />
nicht berühren oder füttern. Man tut<br />
den Fischen damit nichts Gutes und<br />
kann außerdem gestochen, gebissen<br />
oder geschnitten werden.<br />
tipps für schnorchler<br />
und taucher<br />
Beim Umgang mit Muränen gilt dasselbe<br />
wie generell unter Wasser: Man<br />
sollte nicht als Eroberer, Plünderer<br />
und Zerstörer auftreten. Wer immer<br />
noch Steinzeit-Mentalität besitzt und<br />
Muränen eine Harpune in den Leib<br />
jagt, darf sich nicht wundern, wenn das<br />
Opfer sich wehrt. Wenn wir uns aber<br />
wie gern gesehene Gäste in einem<br />
fremden Wohnzimmer benehmen, die<br />
Einwohner respektieren und auf ihre<br />
Eigenheiten eingehen, dann werden<br />
wir durch interessante Beobachtungen<br />
und Interaktionen belohnt. Gerade<br />
Muränen sind für Unterwasser-Sportler<br />
besonders interessant, weil sie<br />
eine geringe Fluchtdistanz besitzen.<br />
Man kann nahe an sie herankommen<br />
und mit der Kamera formatfüllende<br />
Porträts schießen. Rasche, hektische<br />
Bewegungen sind dabei zu vermeiden,<br />
je ruhiger, desto besser. Sobald<br />
die Muräne beginnt, sich tiefer in ihr<br />
Versteck zurückzuziehen, sollte man
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68<br />
01 doppelpack. Zwei der größten<br />
Muränenarten in friedlicher Eintracht. Die<br />
braune Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus)<br />
und die Große Netzmuräne (Gymnothorax<br />
favagineus) betrachten gemeinsam den<br />
Fotografen.<br />
02 mächtig. Die charakteristischen Merkmale<br />
der Muränen sind schuppenlose Haut,<br />
fehlender Kiemendeckel, fehlende Brust- und<br />
Bauchflossen und eine weit vorne ansetzende<br />
Rückenflosse, die bis zur Schwanzflosse reicht.<br />
Die Mundöffnung ist groß und mit zahlreichen<br />
spitzen Zähnen versehen.
service<br />
69<br />
sie in Ruhe lassen. Wird sie zu sehr<br />
in die Enge getrieben, gilt auch für<br />
sie: Angriff ist die beste Verteidigung.<br />
Taucher, die von Muränen gebissen<br />
wurden, haben fast immer einen dieser<br />
beiden Fehler gemacht: sich entweder<br />
im Riff festgehalten (was man aus<br />
Riffschutz-Gründen prinzipiell nicht<br />
machen sollte) oder Muränen gefüttert<br />
oder gestreichelt (es ist eine Frage<br />
der Zeit, bis dabei mal was schiefläuft).<br />
Es liegt an uns, solch unangepasstes<br />
Benehmen zu unterlassen. Wenn<br />
wir Muränen erst mal näher kennengelernt<br />
haben und über ihr Verhalten<br />
Bescheid wissen, dann können sie in<br />
unserer Favoritenliste der Meeresfische<br />
von hässlichen Widerlingen in<br />
das Spitzenfeld aufsteigen.<br />
Schönheit.<br />
Die Weißmaulmuräne (Gymnothorax meleagris) ist<br />
zweifellos eine Schönheit. Sattes Braun mit weißen Punkten,<br />
bernsteinfarbene Augen sowie Zähne und Mundhöhle in<br />
strahlendem Weiß sind eine Klasse für sich.<br />
GREY GOOSE –<br />
WORLD’S BEST TASTING VODKA<br />
Die Wurzeln von Grey Goose liegen in der Region Cognac im Westen Frankreichs,<br />
einer Region, die prädestiniert ist für die Herstellung des besten<br />
Vodkas der Welt. Bereits seit Jahrhunderten praktizieren die weltbesten<br />
Experten der Brandweindestillation ihr Handwerk in dieser Region, die<br />
sich ebenso durch perfektes Klima und beste Anbaubedingungen auszeichnet.<br />
Die Erfahrung und Vision der Destillationsspezialisten waren die Basis für die Erschaffung<br />
einer einzigartigen Spirituose, die schließlich zur Neudefinierung des Vodkas<br />
geführt haben. Jedes Element, das in die Produktion von Grey Goose einfließt,<br />
zeichnet höchste Qualität aus. Dafür sorgt das wachsame Auge des Grey Goose<br />
Mâitre de Chai, Francois Thibault. Die Herstellung der Spirituose beginnt mit 100 %<br />
feinem französischem Weizen aus der Region La Beauce.<br />
Ein fünffacher Destillationsprozess garantiert die Herstellung eines feinen, veredelten<br />
Vodkas. Der Geschmack der Spirituose wird in jeder Phase der Herstellung optimiert<br />
um die einzigartige Qualität des französischen Weizens zu erhalten. Dadurch erreicht<br />
die Spirituose den unvergleichlichen Geschmack von Grey Goose.<br />
Da am Ende des Destillationsprozesses die Spirituose noch rund 96% Alkoholstärke<br />
aufweist, ist das nächste wichtige Element daher reines artesisches, durch den<br />
Kalkstein der Champagne gefiltertes, Quellwasser. Das reine Quellwasser aus den<br />
Bergen des Massif Central im Herzen Frankreichs wird schließlich mit der Spirituose<br />
vermischt bis für Francois Thibault das richtige Mischverhältnis – optimale Stärke<br />
und optimaler Geschmack - erreicht ist.<br />
„Die Produktion von Grey Goose ist umgeben von Magie“, so Francois Thibault.<br />
„Grey Goose wäre nicht der weltbeste Vodka, wenn wir nicht mit größter Sorgfalt<br />
jede Stufe des Produktionsprozesses genau kontrollieren würden. In Cognac sind wir<br />
sehr stolz auf unser Erbe. Der Erfolg von Grey Goose ist nicht nur eine Anerkennung<br />
des Erbes sondern auch ein Beweis, dass wir heute noch immer die weltbesten<br />
Spirituosen erzeugen.“<br />
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70 TexT und foTos yvonne kienesberger<br />
Gut, dass man sie hat,<br />
wenn man sie braucht:<br />
die bordapotheke<br />
Wichtige Aufgaben. vor einem Törn werden die Proviant- und getränkeverwaltung oder das Führen<br />
einer bordkasse unter der Crew aufgeteilt. vor allem bei Urlaubs- und Chartertörns kommt es dagegen<br />
selten vor, auch jemanden zu ernennen, der sich um die bordapotheke kümmert.<br />
eigentlich ist es ganz einfach:<br />
Jeder von uns wird eine Hausapotheke<br />
haben. Auch diese<br />
gehört ja von Zeit zu Zeit gepflegt<br />
und aussortiert. Gefüllt wird sie<br />
mit den üblichen Basismedikamenten<br />
wie Schmerzmittel und Aspirin; auch<br />
Verbandsmaterial und Pflaster werden<br />
nicht fehlen. Ganz ähnlich ist eine<br />
Bordapotheke ausgestattet, wobei sich<br />
der dafür Zuständige zunächst einmal<br />
an den folgenden Fragen orientieren<br />
sollte:<br />
In welchem Revier bin ich unterwegs?<br />
• In welcher Zeit kann ich einen Hafen<br />
erreichen?<br />
• Wie sind grundsätzlich die Versorgungsmöglichkeiten?<br />
Mit welcher Crew bin ich unterwegs?<br />
• Wie viele Personen sind an Bord?<br />
• Sind ältere Leute und/oder Kinder<br />
mit?<br />
Auf welche Art von Törn begebe ich<br />
mich?<br />
• Urlaubstörn im Charter oder Atlantiküberquerung?<br />
Vorbereitung<br />
Die Bordapotheke ist für alle da. Crew<br />
Mitglieder sollten daher schon vor dem<br />
Törn angeben, welche Wirkstoffe sie<br />
NICHT vertragen, eventuell kann man<br />
die Mittel, die diesen Stoff enthalten,<br />
dick mit einem Stift markieren. Außerdem<br />
sollten die Törnteilnehmer daran<br />
erinnert werden, dass sie für persönliche<br />
Medikamente und Sonnenschutz entsprechend<br />
selbst zu sorgen haben.<br />
bordtauglichkeit<br />
Jeder kennt das beschränkte Platzangebot<br />
an Bord eines Schiffes, schon aus<br />
diesem Grund sollten die Mengen jedes<br />
einzelnen Medikamentes gering gehalten<br />
werden. Fast von jedem Arznei und<br />
Verbandsmittel gibt es kleine Packungen<br />
zu kaufen. Das ist auch finanziell<br />
günstiger. Außerdem sollte man davon<br />
ausgehen, dass viele Medikamente an<br />
Bord nicht lange haltbar bleiben – und<br />
es wäre sinnlose Verschwendung, jede<br />
Saison Großpackungen an Tabletten<br />
und Cremen wegzuwerfen.
service<br />
71<br />
Aktuell. Rechtzeitig vor<br />
einem Törn sollte die gesamte<br />
Bordapotheke nachkontrolliert<br />
werden.<br />
„Die Bordapotheke gehört<br />
vOr dem Törn kontrolliert<br />
und aussortiert – dann,<br />
wenn man noch Zeit hat!“<br />
OceAN7-experte Dr. Müller-Uri<br />
Haltbarkeit<br />
Herr Dr. Müller-Uri, Apothekenbesitzer<br />
und Vorstandsmitglied des<br />
Österreichischen Apothekerverbandes,<br />
ist DER <strong>OCEAN7</strong>-Experte, was Bordapotheken<br />
angeht – ist er doch auf den<br />
Törns, auf denen er mitsegelt, natürlich<br />
immer auch selbst für die Crew-Versorgung<br />
mit Medikamenten zuständig.<br />
Während unseres Gesprächs packt er<br />
seine eigene Bordapotheke aus, wie er<br />
es auch immer rechtzeitig vor einem<br />
Törn macht. Man kann nämlich davon<br />
ausgehen, dass durch die hohen Temperaturunterschiede<br />
auf einem Schiff<br />
Medikamente oft kürzer haltbar sind<br />
als auf den Verpackungen angegeben.<br />
Vor allem Flüssigkeiten sollte man<br />
regelmäßig austauschen. Schon zu<br />
Hause, wenn die Möglichkeit besteht,<br />
wichtige Dinge nachzukaufen, sollte<br />
man also seine Apotheke kontrollieren.<br />
Kommt man erst auf dem Schiff<br />
drauf, dass etwas fehlt, ist es meistens<br />
zu spät.<br />
Sonnenschutz<br />
Sehr beliebt ist das Vergessen von Sonnencremen<br />
und Sonnenschutz. Herr<br />
Dr. Müller-Uri kann da nur den Kopf<br />
schütteln, denn das sind die Dinge, die<br />
auf einem Schiff nicht fehlen dürfen!<br />
Deshalb lieber auch eine Extra-Portion<br />
Sonnencreme in die Bordapotheke, um<br />
vergesslichen Crew-Mitgliedern auszuhelfen.<br />
Sonnenbrand und Sonnenstich<br />
sind sehr schmerzhaft und gefährlich –<br />
und können an Bord kaum behandelt<br />
werden. Auch hier wieder der Rat: geöffnete<br />
Sonnencremen nur eine Saison<br />
lang verwenden!<br />
Insekten/Quallen<br />
Es gibt Kombinationspräparate, in denen<br />
sich neben dem Sonnenschutz auch<br />
ein Wirkstoff gegen Insekten befindet.<br />
Davon rät der Experte aber ab. Reagiert<br />
man auf das Mittel allergisch, weiß man<br />
nicht, auf welchen Inhaltsstoff man reagiert.<br />
Auf die skeptische Frage, ob<br />
Mückenmittel denn überhaupt wirken<br />
würden, lacht Dr. Müller-Uri. Grundsätzlich<br />
sollten die Mittel schon wirken<br />
– aber man müsse sich wirklich am<br />
gesamten Körper damit einsprühen,<br />
was kaum einer mache. Außerdem<br />
ist ein Segelurlaub ja auch meist ein<br />
Wohin mit …<br />
… der Bordapotheke im Flugzeug?<br />
Die Bordapotheke sollte mit dem restlichen Gepäck eingecheckt werden<br />
und gehört nicht in das Handgepäck! Die vielen Flüssigkeiten, Schere<br />
usw. würden in jedem Fall schon an der ersten Sicherheitskontrolle<br />
eingezogen werden.<br />
… der Bordapotheke am Schiff?<br />
Die Bordapotheke muss an einem gut und schnell zugänglichen Ort am<br />
Schiff verstaut werden. Ausnahmslos jedes Crew-Mitglied sollte wissen,<br />
wo sich Verbandsmaterial und Medikamente befinden! Am besten eignet<br />
sich ein offenes Schapp in der Sitzecke. Sehr ungünstig wären Orte direkt<br />
beim Herd oder mit direkter Sonneneinstrahlung. Auch bei den Lebensmitteln<br />
haben Medikamente nichts verloren (Verwechslungsgefahr)!<br />
… abgelaufenen Medikamenten?<br />
Abgelaufene Medikamente gehören nicht in den Abfall, zum einen aus<br />
umwelttechnischen Gründen, zum anderen, um Missbrauch zu vermeiden!<br />
Nicht mehr gebrauchte und alte Medikamente können jederzeit<br />
kostenlos in Ihrer Apotheke abgegeben werden.
72<br />
Checkliste<br />
Bordapotheke<br />
(Es handelt sich um eine beispielhafte Aufzählung,<br />
am besten lassen Sie sich in einer Apotheke speziell für<br />
Ihren Törn beraten!)<br />
Schmerzmittel<br />
Aspirin (verträgt nicht jeder!)<br />
Thomapyrin (ist ein Kombinationspräparat, davon sollte<br />
man also auch absehen!)<br />
Empfehlung: Ibometin<br />
Schnupfen/halSweh/augenentzündung<br />
Aspirin gegen Grippe, Heiße Zitrone, Schnupfenspray,<br />
Aeromuc, Resyltropfen, Augentropfen, Lutschtabletten<br />
achtung: bei Fieber, Husten und starken Grippesymptomen<br />
sollte der Patient an Land gebracht werden<br />
(auch um Ansteckung zu vermeiden)<br />
antiallergikum<br />
Clarityn (kann auch vorsorglich eingenommen werden)<br />
Salben/SprayS<br />
Insecticum (Gel oder Sprayform)<br />
Wund- und Heilsalbe, z.B. Bepanthen<br />
ExpErtE. Dr. Müller-Uri ist auch auf seinen Törns für die Bordapotheke zuständig.<br />
magen/darm<br />
Verstopfung: z.B. Dulcolax<br />
durchfall: Kohletabletten, Imodium;<br />
empfehlung: Normakut Brausetabletten und auch die<br />
alten Hausmittel wie Cola und Salzstangen<br />
Seekrankheit<br />
z.B. Travelgum, Neo-Emedyl, Echnatol (+)<br />
VerbandSmittel<br />
Compeed Blasenpflaster<br />
(Sprüh-)Pflaster<br />
empfehlung: Fixomull Stretch<br />
Wundauflage, Mullbinden<br />
antiseptikum: Wundreinigungstücher, Betaisodona;<br />
empfehlung: Octenisept (färbt nicht!)<br />
nicht vergessen: Schere!<br />
rezeptpflichtige medikamente (nur im Notfall!)<br />
Antibiotikum<br />
Paspertin-Tropfen gegen Übelkeit<br />
Cortisoncreme, z.B. Decoderm<br />
Buscopan (bei Nierenkolik)<br />
„sonnenschutz ist lebenswichtig!<br />
ich komme<br />
lieber blass aus dem<br />
Urlaub zurück als mit<br />
Hautschäden!“<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Badeurlaub – und im Wasser geht die<br />
Wirkung von Insektensprays natürlich<br />
verloren. Übrigens auch ein Grund,<br />
um sich noch öfter mit Sonnencremen<br />
einzuschmieren!<br />
Das Baden in quallenverseuchten<br />
Gewässern sollte man grundsätzlich<br />
vermeiden. Weiß man aber, dass<br />
man ins Wasser muss, dann gibt es<br />
Antiallergika, die man auch vorsorglich<br />
einnehmen kann (s. Kasten links).<br />
Beim Kontakt mit einer Qualle ist der<br />
allergische Schock dann nicht mehr so<br />
groß.<br />
Seekrankheit<br />
Dr. Müller-Uri erklärt: „Die Seekrankheit<br />
entsteht dadurch, dass der Gleichgewichtssinn<br />
(lokalisiert im Innenohr)<br />
mit den Eindrücken der anderen<br />
Sinnesorgane nicht übereinstimmt.<br />
Sie kann mit Medikamenten behandelt<br />
werden, über eventuelle Nebenwirkungen<br />
sollte man sich aber (wie<br />
bei jeder Einnahme von Medikamenten)<br />
im Klaren sein. Ganz abzuraten ist<br />
von den Pflastern, die man sich hinter<br />
das Ohr kleben konnte. Mittlerweile<br />
gibt es sie nicht mehr im Handel. Ihr<br />
Wirkstoff war jener der Tollkirsche –<br />
und entsprechend „toll“ konnten die<br />
Patienten auch werden.<br />
Kombinationspräparate<br />
Wie bei den Cremen ist auch bei<br />
Medikamenten von Mischprodukten<br />
abzuraten. Der Verantwortliche für<br />
die Bordapotheke sollte sich immer<br />
bewusst sein, dass er für alle Crew-<br />
Mitglieder einkauft, d.h. Tabletten,<br />
die er verträgt, könnten für andere unverträglich<br />
sein. Mischprodukte sind<br />
noch problematischer. Reagiert der<br />
Patient mit Nebenwirkungen, kann<br />
man nicht sagen, auf welchen Stoff er<br />
reagiert.<br />
Verschreibungspflichtige<br />
Medikamente<br />
Hier sollten drei Regeln eingehalten<br />
werden:<br />
- nur im äußersten Notfall geben<br />
- der Patient sollte wissen, was er bekommt,<br />
und damit einverstanden sein<br />
- der Patient sollte die Möglichkeit haben,<br />
in den nächsten Tagen einen Arzt<br />
aufzusuchen<br />
Runter vom Schiff<br />
Ganz kurz und klar: Patienten mit Fieber,<br />
starkem Husten, Infektionserkrankungen<br />
und viralen Infektionen haben<br />
auf einem Schiff nichts mehr zu suchen!<br />
Sie müssen so schnell wie möglich runter<br />
vom Boot.
JEDEN MONAT NEU!<br />
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Abo-Angebote unter www.sportmagazin.at
74<br />
TexT und foTo MichAEL KöhLEr<br />
stromversorgung<br />
an bord<br />
Teil 2 der <strong>OCEAN7</strong>-Serie. Nach der Analyse der großen Verbraucher an Bord erarbeitet der erfahrene<br />
Langzeitsegler Michael Köhler von der SY TWOFAST diesmal ein Energiesparkonzept.<br />
selbsTversorger. Wer in solchen<br />
Traumrevieren segelt und ankert,<br />
muss weitgehend unabhängig seine<br />
Energieversorgung steuern können.
service<br />
75<br />
stark und sparsam. Eine<br />
42-cm-LED-Leiste unter der Saling<br />
(rundes Foto) sorgt für genügend<br />
Licht an Deck.<br />
Im 2. Teil unserer Serie über die Stromversorgung<br />
an Bord beschäftigen wir<br />
uns mit der Energiebilanz und Ihrem<br />
Energiesparkonzept. Ausgegangen<br />
wird dabei von einer „durchschnittlichen<br />
Segel- oder Motoryacht“, 10 – 15 m<br />
lang, bewohnt von 2 – 6 Personen. Dass<br />
es große individuelle Unterschiede geben<br />
kann, ist klar. Es sollen Tendenzen<br />
und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt<br />
werden, und dafür eignen sich konkrete<br />
Beispiele nun mal am besten. Ist die Verbraucherliste<br />
unten nicht erschreckend?<br />
Weil sich das fast niemand leisten kann<br />
oder will, wird gerade auf See meist sehr<br />
gespart. Navi-Lichter werden nur eingeschaltet,<br />
wenn sich ein anderes Schiff<br />
nähert, der Wassermacher ist sowieso<br />
aus, Laptop und Lampen laufen nur,<br />
wenn es unbedingt notwendig ist. Viele<br />
fahren mit warmem Bier über den Atlantik.<br />
Die Verbraucherliste:<br />
Es wurden nur die Verbraucher berücksichtigt, die sich auf den meisten Booten befinden.<br />
Bei Reisekrankheit<br />
Neo-Emedyl<br />
Dragees<br />
rezeptfrei<br />
Verbrauch: s/n ampere s/n amph pro tag (24h)<br />
Navi-Elektronik, AP 3 / 8 72/120 (Radar läuft nicht 24h)<br />
Laptop 5/10 10 / 20 (2h)<br />
Lampen 2/15 8 / 60 (4h)<br />
Navi-Lichter 1 / 6 10 / 60 (10h)<br />
Kühlung 6 36/72 (25% / 50% Laufzeit) pro Kühlschrank<br />
Summe auf See 136/332<br />
Summe vor Anker 64/212<br />
dazu kommen dann noch bei bedarf:<br />
Kombüse** 150<br />
Wassermacher 20/40 40/80 (ca. 80 Liter/Tag)<br />
Tipps und Tricks:<br />
Verteilen des Verbrauchs auf bestimmte Tageszeiten oder Situationen. Beispiel: Eine herkömmliche<br />
Lichtmaschine (LM) erzeugt 70 Ampere. Aber nur wenige Minuten lang – das erkennen<br />
Sie, wenn Sie ein Amperemeter haben, schon kurz nach dem Starten fällt die Leistung ab, es fließen<br />
nur noch 40, 30, 25 Amp – obwohl die Batterie noch lange nicht voll ist! Überlisten können<br />
Sie den Laderegler (LR) der LM, indem Sie entweder einen externen LR (Powerbooster) einbauen<br />
oder bewusst Verbraucher (z.B. Kühlschrank, Wassermacher, Inverter mit den Ladegeräten<br />
für Handy, Kamera ...) zuschalten, um die Energie zu „speichern”, die sonst vom Laderegler<br />
ohnehin nur abgeregelt werden würde. Dasselbe gilt für die Solarpaneele und andere Erzeuger.<br />
Über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
rechtzeitig einnehmen<br />
Reise genießen<br />
Bei Schwindel,<br />
Übelkeit und Erbrechen
76<br />
01<br />
02<br />
01 So Sehen volle Batterien auS, die Spannung<br />
hat ihren Grenzwert erreicht, er lädt mit 14,5V jedoch mit<br />
schwachem Ladestrom von nur 1,9 Ampere, 0 Amph<br />
fehlen zur Vollladung.<br />
02 Wäre der KühlSchranK nicht eingeschaltet, würde<br />
der Solarladeregler die erzeugte Energie abregeln – so<br />
jedoch wird die produzierte Energie sinnvoll in Form<br />
von Kälte gespeichert. Die Differenz zwischen 10,1 und<br />
1,9 Ampere ist der dzt. Verbrauch – Kühlschrank und<br />
sonstige Kleinverbraucher.<br />
der autor dieser serie,<br />
Mag. michael köhler aus<br />
kärnten, lebt in der Karibik<br />
auf seinem bestens<br />
ausgerüsteten katamaran.<br />
er nimmt auch zahlende<br />
gäste mit: www.twofast.at<br />
Ein Energiesparkonzept für ein Boot ist<br />
vergleichbar mit einem Unternehmenskonzept.<br />
Man muss die Kostenstellen<br />
kennen und wissen, wie viel jeder einzelne<br />
Verbraucher tatsächlich konsumiert.<br />
Dann kann man entscheiden, ob bei einer<br />
Änderung der Aufwand in Relation<br />
zum zu erwartenden Nutzen steht. In<br />
der Folge nimmt man einen Verbrauch<br />
entweder bewusst in Kauf. Oder nicht –<br />
und entwickelt sinnvolle Strategien,<br />
damit entweder weniger Energie verbraucht<br />
oder mehr erzeugt wird.<br />
Das Hauptproblem der meisten elektrischen<br />
Anlagen ist die fehlende Überwachung<br />
– Volt UND Ampere – und<br />
das daraus resultierende fehlende oder<br />
falsche Energiebewusstsein. Haben<br />
Sie auf Ihrem Boot einen Amperestundenzähler?<br />
Ja? Gratuliere! Nein?<br />
Sie könnten ohne sich einzuschränken<br />
wesentlich mehr Strom sparen und Sie<br />
würden sich über den Energiedurst<br />
Ihrer Verbraucher ebenso wundern wie<br />
über die Leistung der Energieerzeuger!<br />
Ein analoges Zeigerinstrument ist untauglich,<br />
digital ist besser. Auf dem erkennen<br />
Sie zumindest, wie viel z.B. Ihr<br />
Kühlschrank im Moment verbraucht.<br />
Die beste Lösung ist ein digitaler<br />
Amperestundenzähler mit Voltmeter,<br />
bei dem Sie ablesen können, wie viel der<br />
Kühlschrank in 24 Stunden verbraucht<br />
und das Solarpaneel in 24 Stunden liefert.<br />
Die Realität schaut meist anders aus<br />
als die Zahlen im Prospekt.<br />
Energiesparen muss nicht Abschalten<br />
bedeuten. Bewusstes Erkennen der Verbrauchskennzahlen<br />
der einzelnen Geräte<br />
und deren sinnvoller Einsatz sowie<br />
das Ersetzen veralteter Technologien<br />
durch moderne Anlagen ist der erste<br />
Schritt zu einem autarken Boot – und<br />
damit zu mehr Bequemlichkeit!<br />
Wie sieht ein Energiesparkonzept für<br />
Ihr Boot aus?<br />
* Installieren Sie einen Amperestundenzähler<br />
(ca. 280 Euro) – ohne ihn geht<br />
es nicht. Ein Zangenamperemeter***<br />
(100 Euro) ist die billigere Notlösung<br />
für kleine Boote mit geringem Verbrauch.<br />
* Erstellen Sie eine Liste und ermitteln<br />
Sie Ihre persönlichen Verbrauchswerte<br />
wie folgt: Alles abschalten. Anzeige 00.<br />
Navi ein – Wert notieren. Navi aus und<br />
den nächsten Verbraucher ein und so<br />
weiter. Stellen Sie fest, wie viele Amph<br />
der Kühlschrank verbraucht, wenn er<br />
über mehrere Stunden nicht geöffnet<br />
wird und in der Zeit alle anderen Verbraucher<br />
abgeschaltet sind (z.B. in der<br />
Nacht). Bsp: Stromaufnahme 6 Amp.,<br />
Verbrauch in 10 Stunden 20 Amph =<br />
pro Tag 48 Amph zum Kühlhalten. In<br />
der letzten Folge haben wir gelernt, dass<br />
er zum Hinunterkühlen ca. 1 Amp pro<br />
Kilo und 10 °C Temperaturunterschied<br />
benötigt. Wenn Sie 20 kg um 20 Grad<br />
hinunterkühlen, so kommen noch mal<br />
40 Amph dazu. So einfach ist das! Überprüfen<br />
Sie, wie viel Strom jede einzelne<br />
Lampe (jeder Verbraucher) benötigt,<br />
und schreiben Sie es auf die Liste.<br />
* Ermitteln Sie den typischen Tagesverbrauch<br />
in Amph (ohne nachzuladen) vor<br />
Anker in einer Bucht, Paneele (wenn<br />
vorhanden) werden abgedeckt.<br />
* Ermitteln Sie den typischen Abendverbrauch<br />
in Amp**** und Amph (In-
service<br />
77<br />
nen- und Außenbeleuchtung, Musik,<br />
Lüftung, Kühlung ...)<br />
* Die Richtwerte in oben stehender Liste<br />
zeigen Ihnen, wo Handlungsbedarf<br />
besteht. Liegt Ihr Wert unter dem linken<br />
s-Wert (sparsam) – gratuliere, sind<br />
Sie im Bereich des rechten n-Wertes<br />
(normal), dann können Sie entweder<br />
technologisch aufrüsten oder das Gerät<br />
sparsam verwenden.<br />
Ein Stromfluss von 20 Amp. ist am<br />
Abend durchaus normal, der Kühlschrank<br />
läuft, weil ständig entnommen<br />
und nachgekühlt wird, Lampen brennen,<br />
vielleicht auch noch das Salinglicht<br />
und die Heckbeleuchtung, Musik …<br />
und in dieser Abend-Idylle müssen viele<br />
Fussnoten:<br />
*s ...... sparsam + neueste Technologie<br />
n ..... normal<br />
** siehe vorherige Folge<br />
*** eine Art Multimeter, mit dem die<br />
Skipper den Motor starten, weil sonst<br />
die Batterie leer werden würde.<br />
Trotz aller Technik müssen wir uns<br />
mit dem Gedanken anfreunden, dass<br />
die Zeiten vorbei sind, an denen wir<br />
20 Amph pro Tag verbraucht haben.<br />
Wie viele Steckdosen haben Sie hinter<br />
Ihrem Fernseher und der Stereoanlage?<br />
Wie viele Mehrfachverteiler? Genauso<br />
ist es am Boot. Früher kam man mit<br />
50 Amph aus. Heute ist es weit mehr.<br />
Ein Verbrauch von 100 bis 200 Amph<br />
pro Tag ist bei einem Fahrtensegler<br />
normal.<br />
Gewisse Dinge sind an Bord notwendig.<br />
Vieles ist praktisch und so manches<br />
ist Luxus. Wo für jeden Einzelnen die<br />
****Amp ...<br />
Ampere gemessen werden, die durch<br />
ein Kabel fließen. Sollte auf keinem<br />
Boot fehlen.<br />
Ampere – der momentane Stromfluss<br />
Grenze liegt, ist individuell verschieden.<br />
Aber eines ist klar: Ohne großzügig bemessenes<br />
Energiekonzept werden die<br />
meisten von uns nicht auskommen.<br />
Die Lösung auf der Verbraucherseite<br />
ist ein ausgeprägtes Energiebewusstsein.<br />
Verwenden, nicht verschwenden.<br />
Die Lösung, wie wir die Energie – seien<br />
es nun 50 Amph oder 200 Amph pro<br />
Tag – wieder nachladen, besprechen<br />
wir in der nächsten Folge.<br />
Wir werden über verschiedene Arten<br />
der Energiegewinnung sprechen, was<br />
sie bringen und wie viel sie kosten. Wir<br />
werden für verschiedene individuelle<br />
Aufgabenstellungen passende Konzepte<br />
und Lösungen entwerfen.<br />
Amph ...<br />
– Verbrauch oder Eintrag<br />
Amperestunden – Verbrauch oder<br />
Eintrag pro Stunde
78<br />
Grand Soleil 54 –<br />
Blickfang auf der BOOT<br />
Sie war eine der Hauptattraktionen auf der weltgrößten Bootsmesse,<br />
der BOOT in Düsseldorf: das neue Flaggschiff aus dem<br />
Hause Cantiere del Pardo. Gezeichnet hat sie der Designer<br />
Luca Brenta, und sie kompromisslos auf schnelles, bequemes<br />
Segeln auch mit ganz kleiner Crew ausgelegt. So wurde zum<br />
Beispiel an Deck der Großschot-Traveller versenkt eingebaut,<br />
so dass die typische Stolperfalle wegfällt. Die Sprayhood kann<br />
weggeklappt und unter einer Kunststoffabdeckung verborgen<br />
werden. Sogar die Anker-Halterung ist mit einer Feder in den<br />
Ankerkasten einklappbar. Insgesamt ergibt das ein glattes,<br />
klares und stets aufgeräumtes Deck. Die Grand Soleil 54 ist<br />
16,35 Meter lang, 4,65 Meter breit und hat eine Segelfl äche<br />
von 175 Quadratmetern am Wind. Es gibt Kielvarianten zwischen<br />
2,70 und 3,10 Meter Tiefgang.<br />
In Österreich kann dieser elegante Performance Cruiser über<br />
Mayer-Yachten bezogen werden. Mayer-Yachten verchartert<br />
auch Grand-Soleil-Yachten.<br />
www.mayer-yachten.com<br />
High-Speed-Spaß<br />
Das ist der ultimative Geschwindigkeits-Kick auf drei Kufen: Seacarts<br />
sind Offshore-Trimarane, die komplett aus dem superleichten und äußerst<br />
stabilen Carbon von der Maarström Composite AB in Schweden<br />
gefertigt werden. „Der Spaßfaktor ist riesengroß und es ist ein Erlebnis,<br />
einmal Seacart segeln zu dürfen”, sagt Thomas Reinke von Sportmohr.<br />
Er hat jetzt neu den Vertrieb dieser rasanten Sportgeräte übernommen<br />
und einen Seacart in Kiel für Probeschläge bereitgestellt.<br />
www.mainsail-multihull.de<br />
Aufblasbarer Katamaran<br />
Zusammen mit den Vorgängern von Semperit gibt es den Happy Cat Light bereits seit 54 Jahren. Trotz vieler<br />
Innovationen, die im Laufe der Zeit realisiert wurden, ist die Grundidee immer gleich geblieben: klein verpackt,<br />
leicht zu transportieren, rasch auf- und abzubauen und vor allen Dingen traumhaft und sicher zu segeln. Durch<br />
jahrelange Forschung ist bei den Luft-Schwimmkörpern nun ein sensationeller Fortschritt gelungen. Bisher<br />
konnte man aufblasbare Schwimmkörper nur rund, allenfalls aufgebogen oder symmetrisch spitz erzeugen,<br />
niemals aber mit V-förmig geformter Bugspitze. Aber so wie bei Hartschalen-Katamaranen schneidet nur eine<br />
V-förmige Spitze das Wasser optimal. Außerdem hat eine 3-D-Form weniger Wasserwiderstand, ist schneller
NEWS YACHT<br />
79<br />
Moderner Klassiker<br />
Die Venecia 28 ist eines der Prunkstücke aus der edlen Comitti-Werft in den Hügeln<br />
von Como. Charakteristisch für alle Schiffe aus dem Hause Comitti ist die Kombination<br />
moderner Baustoffe wie GFK mit edlem, handgearbeitetem Mahagoni. Die Comitti-Werft<br />
hat in ihrer über 50-jährigen Geschichte rund 500 Boote verkauft. Derzeit<br />
werden jährlich 15 bis 18 der eleganten Runaboats in alle Welt geliefert. Besonders<br />
bei Eignern von Megayachten sind die rasanten Motorboote als Tender sehr gefragt.<br />
Neben den Venezias gibt es von Comitti auch noch die klassische, handgearbeitete<br />
Holzlinie mit dem 6,5-Meter-San-Remo und dem 7,5-Meter-Portofi no.<br />
www.comittigroup.com<br />
und spritzt kaum. Moderne Reifentechnologie und Heißvulkanisations-Technik machen es<br />
möglich, diese tolle Schwimmerform herzustellen. Durch den hochwertigen Kautschuk ist<br />
auch der höchste Betriebsdruck aller aufblasbaren Schwimmkörper möglich. Gegenüber<br />
PVC-Schläuchen besteht außerdem der Vorteil der hohen Abriebfestigkeit, längste Lebensdauer,<br />
leichte Reparatur und umweltfreundliche Recyclingmöglichkeit.<br />
www.grabner-sports.at
80<br />
text floRIan t. mRazek foto HeRStelleR<br />
die riva<br />
aus down under<br />
Das perfekte klassisch-italienische Runabout stammt nicht von der Riviera oder aus Sarnico am<br />
Iseosee – sondern von der australischen Gold Coast. Und sein Herz kommt aus Österreich: ein Steyr<br />
Reihensechszylinder-Diesel mit 250 PS.
yacht<br />
81<br />
österreichisches herz.<br />
250 PS aus sechs Zylindern verhelfen<br />
dem Steyr Turbo Diesel zu einer<br />
Reisegeschwindigkeit von 30 Knoten.<br />
Hotel Intercontinental, Düsseldorf.<br />
Nach einem langen Tag<br />
auf der hiesigen Bootsmesse,<br />
bekanntlich die weltweit<br />
größte ihrer Art, trifft man sich hier<br />
nach dem Abendessen zu einem wohlverdienten<br />
Gute-Nacht-Vierterl. Nach<br />
einem 16-Stunden-Tag voll mit anmutigen<br />
neuen Segelyachten, eleganten<br />
Motoryacht-Premieren sowie Unmengen<br />
von mehr oder weniger nützlicher<br />
Bootsausrüstung und sonstigem Klimbim<br />
(zur Auswahl standen etwa ein so<br />
genannter Bord-Hängestuhl namens<br />
„Traumschwinger“ oder eine Wärmebild-Kamera<br />
mit dem sinnigen Namen<br />
„FLIR“) war es nun so weit: Zu viele<br />
Boote an einem Tag führten nachweislich<br />
zu Halluzinationen, und das auch<br />
noch in der Lobby des eigenen Hotels.<br />
Denn nun stand dort, gegenüber der<br />
Bar, doch tatsächlich ein Motorboot,<br />
wo heute in der Früh noch ganz sicher<br />
keines gewesen war! Und noch<br />
dazu ein besonders prächtiges, das<br />
mit seiner bezaubernden italienischen<br />
Designsprache unmissverständlich die<br />
legendäre Aquarama des unsterblichen<br />
Carlo Riva zitierte. Jenes Mahagoni-<br />
Kunstwerk also, das einem gewissen<br />
Gunter Sachs schon 1966 dazu diente,<br />
Brigitte Bardot von seinem tadellosen<br />
Geschmack zu überzeugen.<br />
Der Träumer<br />
aus Australien<br />
Da standen wir nun Aug in Aug, ein<br />
Prachtexemplar von einem Motorboot<br />
mit dem Schriftzug „Pegiva“ an den<br />
Flanken und ein doch recht ahnungsloser<br />
Motorboot-Redakteur, der damit<br />
aber auch gar nichts anzufangen wusste.<br />
Hilfe kam dann gottlob von Antje<br />
Leifert vom Italien Yacht Center aus<br />
der Nähe von Hannover, wo man auch<br />
für den Österreichvertrieb der Marke<br />
Pegiva zuständig ist. Sie erzählte dann<br />
auch die Geschichte von der Verwirklichung<br />
eines australischen Lebenstraums.<br />
Geboren wurde Gerald Wyllie 1938<br />
an der australischen Gold Coast im<br />
Südosten von Queensland. Hier, an<br />
dieser von zahllosen Wasserstraßen<br />
zerteilten und vom warmen Südpazifik<br />
umschmeichelten Küste, besitzt man<br />
ohne Boot auch noch heutzutage einen<br />
ähnlich eingeschränkten Aktionsradius<br />
wie ohne die Motorrikschas in Thailand<br />
oder die traditionellen Metro<br />
Caps in London. Aus diesem Grund<br />
baute Gerald Wyllie dort schon als<br />
Teenager in seiner Freizeit die an der<br />
Gold Coast gebräuchlichen Flussschiffe<br />
und Segelboote. Trotzdem<br />
wählte er den ehrbaren Beruf des Baumeisters<br />
als Broterwerb und verdiente<br />
Pegiva Retro<br />
Sun Sports Convertible<br />
Technische DaTen<br />
Länge ü. a.:<br />
7,50 m<br />
Breite ü. a.:<br />
2,20 m<br />
Tiefgang/antrieb hochgestellt:<br />
0,32 m<br />
Tiefgang/antrieb nach unter gestellt: 0,77 m<br />
höhe ü. a.:<br />
1,66 m<br />
Gewicht unbeladen:<br />
1,95 t<br />
Treibstofftank:<br />
220 l<br />
Max. Personenzahl: 5<br />
MoToren<br />
Mercruiser 350 mpi horizon V8 300 Ps<br />
Max. Geschwindigkeit 1/3 beladen:<br />
reisegeschwindigkeit:<br />
reichweite bei reisegeschwindigkeit:<br />
steyr 256h Turbo Diesel 6 in-line 250 Ps<br />
Max. Geschwindigkeit 1/3 beladen:<br />
reisegeschwindigkeit:<br />
reichweite bei reisegeschwindigkeit:<br />
45 kn<br />
26 kn<br />
180 SM<br />
42 kn<br />
30 kn<br />
222 SM<br />
Gesamtpreis inkl. Mwst und Transport: € 197.421,-
82<br />
in dem rasanten feger<br />
schlägt ein herz<br />
aus österreich.<br />
01<br />
<strong>03</strong><br />
02
yacht<br />
83<br />
01 wellenreiter. 45 Knoten Topspeed<br />
rechtfertigen die Bezeichnung „Sports<br />
Convertible”.<br />
02 erste reihe fussfrei. Vorne rechts:<br />
Kapitän. Vorne links: Navigator. Dahinter:<br />
staunendes Fußvolk.<br />
<strong>03</strong> insignien der macht. Klassische<br />
Rundinstrumente und Wurzelholz dominieren<br />
das Blickfeld des Kapitäns.<br />
sein Geld mit dem Bau von Häusern<br />
anstatt von schwimmbaren Untersätzen.<br />
Das hinderte ihn jedoch nicht<br />
daran, in der Freizeit weiter bis zu 50<br />
Fuß große Holzboote zu konstruieren.<br />
Damit wäre wohl alles gesagt, hätte<br />
Gerald nicht Zeit seines Lebens eine<br />
starke Passion für die schlanken, klassischen<br />
Bootstypen gehabt, die auf dem<br />
Gardasee und dem Lago Maggiore elegant<br />
ihre Kreise zogen. So kam es, dass<br />
Gerry – so ruft ihn seine Frau Dorothy<br />
noch heute – im Jahr 2001 noch einmal<br />
aus dem wohlverdienten Ruhestand<br />
zurückkehrte und kurzum sein eigenes<br />
Traumboot baute.<br />
Das Comeback<br />
der Aquarama<br />
Während der Trend weltweit zu immer<br />
größeren Yachten ging, sich die Flybridges<br />
auf dem Markt behaupteten und<br />
Rümpfe und Motoren immer perfekter<br />
wurden, hing Gerald Wyllie in Gedanken<br />
stets der längst vergangenen Ära<br />
der wundervollen Mahagoni-Holzboote<br />
nach. Bis zum Jahr 2001, als er<br />
schließlich das schlichtweg perfekte<br />
Klassik-Boot aus der Taufe hob: Die erste<br />
Pegiva Classic wurde die Vorläuferin<br />
aller folgenden handgefertigten Boote<br />
aus der Pegiva Yacht. Deck und Rumpf<br />
werden bei der Classic noch heute aus<br />
Mahagoni-Holz gefertigt.<br />
Mit dem Modell Retro Sun (eines davon<br />
verirrte sich als „Geisterschiff“ in<br />
die Düsseldorfer Hotelbar) präsentiert<br />
Pegiva nun die logische Weiterentwicklung.<br />
Länger und schlanker als die<br />
Classic stellt sie für Gerry Wyllie die<br />
„perfekte Kombination aus Ästhetik,<br />
Proportionen und Performance“ dar.<br />
Obwohl sie sich in vielen Details an die<br />
klassische Vorgängerin, die Riva Aquarama,<br />
anlehnt, vereint sie den Retro-Stil<br />
der „Roaring Sixties“ mit der Leistungsfähigkeit<br />
eines modernen Sportboots.<br />
Beim Aussehen ist sie – entschuldigen<br />
Sie an dieser Stelle bitte die Befangenheit<br />
– ohnehin über jeden Zweifel erhaben.<br />
Obwohl ihr Erfinder am Rumpf<br />
das Mahagoni größtenteils durch glasfaserverstärktes<br />
Karbon ersetzte, kann<br />
und will die Retro Sun SC (SC steht<br />
für Sports Convertibles und meint das<br />
im Cabrio-Stil nach vorne klappbare<br />
Sonnendach) ihre Herkunft nicht verleugnen.<br />
Exzellente Verarbeitung, feinste<br />
Materialien wie etwa brasilianisches<br />
Mahagoni, die klassische Cockpitgestaltung<br />
und die obligatorische Sonnenliege<br />
über dem Motorraum sind absolut<br />
Aquarama-like.<br />
Täuschen und tarnen<br />
Trotz ihres klassischen Äußeren hält die<br />
Pegiva Retro Sun technisch ohne Weiteres<br />
mit anderen aktuellen Runabouts<br />
mit: Über einen hochmodernen Z-Antrieb<br />
sorgen wahlweise ein Mercruiser<br />
Benziner-V8 mit 300 PS oder ein österreichischer<br />
Steyr Reihensechszylinder-<br />
Diesel mit 250 PS für ausreichend Vortrieb.<br />
Die maximale Geschwindigkeit<br />
beträgt beim Benziner 45, beim Diesel<br />
42 Knoten. Die 200 Liter im Tank reichen<br />
für 180 bzw. 222 Seemeilen am<br />
Stück. Obwohl nur 7,50 Meter lang und<br />
2,30 Meter schlank, finden bis zu fünf<br />
Personen in der Retro Sun Platz.<br />
Wer jetzt Lunte gerochen hat: Inklusive<br />
MwSt. und Container-Transport<br />
nach Europa kostet der moderne Klassiker<br />
knapp 198.000 Euro. Reicht das<br />
nicht aus, so heißt es warten: Geralds<br />
Sohn Peter Wyllie baut derzeit an einer<br />
33-Fuß- bzw. 10-Meter-Yacht namens<br />
Eclipse. Passen Sie also auf, wenn Sie<br />
das nächste Mal in der Bar eines Hotels<br />
sitzen!
84 text & fotos: dominic marsano<br />
MagIc<br />
fingerS<br />
Josef Hirsch, einer der besten Yachtbauer weltweit,<br />
hat sein Geschäft in Wien, Talent mit Leidenschaft<br />
kombiniert und den Neusiedler See satt.<br />
<strong>OCEAN7</strong> hat seiner Werft einen<br />
Besuch abgestattet.<br />
siegeryacht. Josef Hirsch mit dem<br />
Nachbau des Yacht-Europameisters<br />
2007/08, einer Sunbeam 34.<br />
So stellt man sich eine Werkstatt<br />
vor, so muss sie sein: ein<br />
organisiertes Chaos in ziemlich<br />
kleinen, mit wenig frischer<br />
Luft und ebenso wenig natürlichem<br />
Licht, aber umso mehr Feinstaub<br />
durchzogenen Räumen. Frischer<br />
Lackduft hängt in der<br />
Atmosphäre, die Fensterscheibe<br />
ist innen definitiv<br />
dreckiger als draußen,<br />
und das auf der Johnstraße,<br />
wo Verkehr durchaus<br />
Thema ist. Abgesehen<br />
von Werkzeug, Baumaterialien<br />
und dem jeweiligen<br />
Patienten gibt es nichts, weder<br />
eine Sitzecke noch Prospekte, und<br />
schon gar keinen Schauraum. Was unterm<br />
Strich auch überhaupt nicht notwendig<br />
ist, denn Yacht-Modellbauer<br />
Josef Hirsch bezieht seine Kundschaft<br />
fast durchwegs aus dem Ausland. Der<br />
60-jährige Wiener hat das gemacht,<br />
was alle wollen: sein Hobby zu seinem<br />
Beruf erklärt. Und lebt ganz ausgezeichnet<br />
damit.<br />
Irgendwie erinnert der<br />
Mann an den Bockerer<br />
Buschiger Oberlippenbart, buschige<br />
Augenbraue, beides in Grau gehalten,<br />
ebenso wie der Haarsatz, dazu listiginteressierte<br />
Augen, ein sympathisches<br />
Schmunzeln, kein Blatt vor dem Mund<br />
und einen guten Schmäh obendrauf.<br />
Und wie Karl Merkatz hat Josef Hirsch<br />
seine Brille um den Hals baumeln.<br />
25 edle Sonderanfertigungen verlassen<br />
jährlich die Werkstätte des Meisters, der<br />
seine Vorliebe für Finger-Stunts paradoxerweise<br />
beim Motorsport entdeckt<br />
hat. Zu einer Zeit übrigens, als Hirsch<br />
von Beruf Fleischhauer war und den<br />
elterlichen Betrieb übernehmen sollte.<br />
Der PS-Narr kurvte emsig und durchaus<br />
erfolgreich in der Tourenklasse um<br />
die Meisterschaft mit und lernte „by<br />
doing“. Schweißen, Löten und vor allem<br />
Polyesterarbeiten. Damals ein Novum.<br />
Darüber hinaus gewann der Rennfahrer<br />
Fingerspitzengefühl; je kleiner die<br />
Dinge, umso größer der Hirsch. Als<br />
neue Motoren nur noch in preislichen<br />
Höhen von einer Million guter alter<br />
Schillinge zu haben waren, stieg Hirsch<br />
auf die Bremse und begann Talent mit<br />
Spaß zu koppeln. Sein erstes Schiff benannte<br />
er nach Ehefrau Margot, mit<br />
dem Auftrag, die Schiffsmodelle im<br />
Technischen Museum zu restaurieren,<br />
schaffte er endgültig den Durchbruch.<br />
Josef Hirsch baut originalgetreue Nachbauten<br />
von nostalgischen Holzschiffen<br />
bis zu hypermodernen Yachten. Die<br />
elterliche Fleischerei dient als exklusive<br />
Brutstätte, unter 2.500 Euro macht<br />
der Baumeister mittlerweile keinen<br />
Finger mehr krumm. Das Büro öffnet
yacht<br />
85<br />
um 9.00 Uhr und schließt neun Stunden<br />
später. Außer am Wochenende.<br />
Ein Ablauf wie so viele, mit dem feinen<br />
Unterschied, dass Josef Hirsch der<br />
Broterwerb auch augenscheinlich Spaß<br />
bereitet. Von jedem seiner Modelle<br />
kennt er die komplette Vergangenheit,<br />
von der ersten Latte bis hin zum letzten<br />
Anstrich. Seine Kinder hängen in Eingangshallen<br />
von Bootswerften oder in<br />
aristokratischen Räumlichkeiten. Fürst<br />
Schwarzenberg zählt ebenso zur Kundschaft<br />
wie die Spedition Böhm, deren<br />
schnittiger Hochsee-Racer im Format<br />
1:15 gerade finalisiert wird.<br />
Parallel zum Yacht-Nachbau entdeckte<br />
der Taucher seine Leidenschaft für<br />
den Segelsport. Von Breitenbrunn aus<br />
zogen er und seine Margot ihre maritimen<br />
Kreise auf dem Neusiedler See, bis<br />
das Wasser irgendwann knapp wurde.<br />
„Was die hinsichtlich Zuleitung nicht<br />
alles versprochen haben, und zwar im-<br />
01 auf und unter deck. Die maßstabsgetreue<br />
Liebe zum Detail ist augenscheinlich.<br />
02 skurril bis witzig. Meister Hirsch hat<br />
eine Menge zu erzählen.<br />
mer und immer wieder, und passiert<br />
ist genau nichts.“ Boot und Besatzung<br />
übersiedeln seitdem lieber an die Adria,<br />
zuletzt war man in venezianischen Gewässern<br />
auf Kurs. „Es ist schön hier“,<br />
sagt Hirsch, der segelnd schon ziemlich<br />
herumgekommen ist. Der Neusiedler<br />
See bleibt tabu, von seinem<br />
Betrieb trennt sich Hirsch dafür nur<br />
indirekt. Sohn Christian, der in Sachen<br />
Bootsbeschriftung längst Hand<br />
anlegt, bastelt bereits fleißig mit. „Das<br />
hat sich erst unlängst so ergeben und<br />
freut mich schon sehr“, gesteht der<br />
Bootsbauer, der seine ruhige Hand<br />
ganz offensichtlich weitergegeben hat.<br />
<strong>03</strong> einblicke. Organisiertes Chaos anstelle<br />
eines unnötigen Schauraumes.<br />
04 fingerfertig. Kein Job für zittrige<br />
Hände.<br />
Was unbedingt vonnöten ist, denn<br />
Präzision ist bei dem detailintensiven<br />
Tagesgeschäft das A und O. Winschen,<br />
Travellerschienen, Wantenspanner,<br />
Baumniederholer, Blöcke, alles wird<br />
perfekt nachgebaut, selbst das Innenleben<br />
sieht täuschend echt aus.<br />
Einige Glanzstücke stehen öffentlich<br />
zur Schau, wer die XARIFA, das Forschungsschiff<br />
von Hans Hass, und das<br />
Expeditionsschiff der Habsburger, die<br />
NOVARA, im Naturhistorischen Museum<br />
erblickt, sieht die Handschrift<br />
von Josef Hirsch.<br />
Infos: www.yachtmodellbau.com
86<br />
Round Palagruza Cannonball<br />
13. bis 18. April <strong>2008</strong><br />
ErsTE ösTErrEiCHisCHE ADriA-rEGATTA DEs jAHrEs sTEHT vor DEr Tür!<br />
Kein vorsprung durch eine bessere Yacht oder durch ein besseres rating, beinharter direkter vergleich und echt sportliches segeln<br />
in Einheitsklasse ist angesagt. Mit 380 seemeilen nonstop ist die regatta zwischen Ecker Cup und bMW offshore Challenge angesiedelt.<br />
obwohl diese regatta nur für Crews mit Erfahrung geeignet ist, ist es laut reglement trotzdem gestattet, bei schlechtwetter<br />
einen schutzhafen (oder eine sichere Ankerbucht) anzusegeln, um nach Wetterbesserung das rennen wieder aufzunehmen.<br />
Wertungslinien entlang der strecke sorgen dafür, dass jede Yacht gewertet werden kann.<br />
Weitere informationen zu route, Kosten, Ausschreibung etc. auf www.roundpalagruza.at.<br />
Gebirgsseglercup<br />
7. bis 9. April <strong>2008</strong><br />
Die YCA-Crew Eisenerz veranstaltet in der 15. Kalenderwoche eine sternfahrt. Da die Eignerschiffe<br />
in den verschiedensten Marinas verstreut liegen, wurde ein Treffen in primosten<br />
am 7. 4. vereinbart. Alles, was noch fehlte, war ein besonderes Highlight. so wurde<br />
der Gebirgsseglercup ins leben gerufen. Damit auch schwächere Mannschaften eine<br />
Chance haben, gibt es eine langstrecke nach Trogir. Um die spannung etwas zu steigern,<br />
wird eine Zwischenetappe eingeplant. Hauptsponsor Wimmer Yachting stellt mit einem<br />
1.000-Euro-Chartergutschein den Hauptpreis! www.gebirgssegler.at
news Regatta<br />
87<br />
Fluch<br />
oder Segen?<br />
Oracle steigt in den TP52 Medcup ein, und zwar so, wie man<br />
es von Oracle eben gewöhnt ist: zwei Boote, fünf Kiele und eine<br />
hauseigene Segelmacherei. War der Medcup bisher kaum Thema für<br />
Leichtbetuchte, explodieren die Kosten damit weiter. Kolportiert wird<br />
ein Jahresbudget von 5 Millionen Euro, im Vergleich dazu kam der<br />
Vorjahressieger mit weit weniger als der Hälfte aus. Ob Oracle der<br />
Szene durch sein Engagement einen Bärendienst erweist, wird sich<br />
weisen. Die Zweiklassengesellschaft nimmt wohl oder übel ihren<br />
Lauf, ob das heimische Syndikat C-Quadrat Astro den Milliardären<br />
die Stirn bieten kann, bleibt abzuwarten.<br />
Foto: Diego Yriarte/Medcup
88<br />
TEXT CHRISTIAN BAYER FOTO PITTER, HOFBAUER<br />
FRÜHSTART<br />
Chartercups liegen bei Österreichs Seglern ungebrochen im Trend. Kick-off für die Regattasaison in<br />
der Adria ist im April. Zeit, die Frühjahrssession einer näheren Betrachtung zu unterziehen.<br />
KORNATI CUP<br />
Die Mutter aller Cups findet traditionell in Murter<br />
statt. Ursprünglich als Ansegeln für Chartergäste erfunden,<br />
hat der Kornati Cup im Lauf der Jahre nichts<br />
an Attraktivität verloren, war Vorlage für viele ähnliche<br />
Regatten und ist heute die größte österreichische Veranstaltung<br />
ihrer Art in der Adria.<br />
Das Teilnehmerfeld umfasst Regattaeinsteiger ebenso<br />
wie erfahrene Profis. Gesegelt werden nautische<br />
Wettfahrten zum jeweiligen Etappenziel, bevor es am<br />
letzten Tag wieder zurück nach Murter geht. Dem Zug<br />
der Zeit folgend, wird die Flotte in diverse Klassen unterteilt,<br />
Sieger des Kornati Cups ist jedoch immer die<br />
schnellste Yacht nach berechneter Zeit.<br />
Den gesellschaftlichen Rahmen bieten diverse Buffets<br />
und Stegfeste, die Regatta zählt zur BMW-Austria<br />
Race Trophy.<br />
VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />
Termin: 26.4.-1.5.<strong>2008</strong><br />
Ort:<br />
Murter<br />
Modus:<br />
5 Wettfahrten<br />
Klassen:<br />
Yachten mit Spi<br />
Yachten ohne Spi<br />
Katamarane<br />
Einheitsklasse Bavaria 42match (mit Spi)<br />
Einheitsklasse Salona 37 (mit Spi)<br />
Einheitsklasse Bavaria 38 (ohne Spi)<br />
Einheitsklasse Bavaria 36 cruiser<br />
(ohne Spi)<br />
Gebühren: € 195,-/Boot – € 185,-/Person<br />
Veranstalter: Pitter Yachtcharter<br />
Webseite: www.kornaticup.at<br />
Sieger 2007: Robert Blecha (mit Spi)<br />
Fritz Renner (ohne Spi)<br />
Franz Martin Prucha (Katamarane)<br />
HOFBAUER CUP<br />
„Wir sollten für unsere Stammkunden auch eine Regatta<br />
am Meer veranstalten!“ Jutta Hofbauer sprach’s<br />
und organisierte vor mittlerweile acht Jahren den ersten<br />
Hofbauer Cup. Bis heute ist diese Veranstaltung ihrem<br />
familiären Motto treu geblieben, ebenso die Klientel.<br />
Der Wettkampf ist hier nicht wichtiger als das gesellige<br />
Beisammensein mit alten Bekannten im gemütlichen<br />
Marinarestaurant. Der sportliche Anspruch ist deswegen<br />
jedoch nicht gering, es gibt eine Racerklasse und<br />
Einheitsklassen mit und ohne Spinnaker.<br />
Bei vielen Seglern ist der Hofbauer Cup als Ansegeln<br />
beliebt, außerdem zählt die Regatta zur BMW-Austria<br />
Race Trophy. Aufgrund des kleinen Teilnehmerfeldes<br />
von etwa 25 Booten bleibt die Atmosphäre stets entspannt.<br />
VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />
Termin: 16.-20.4.<strong>2008</strong><br />
Ort:<br />
Portorož<br />
Modus:<br />
6 Wettfahrten<br />
Klassen:<br />
Yachten mit Spi<br />
Yachten ohne Spi<br />
Einheitsklasse Bavaria 35match (mit Spi)<br />
Einheitsklasse Elan 333 (ohne Spi)<br />
Gebühren: € 195,-/Boot – € 210,-/Person<br />
Veranstalter: Segelschule Hofbauer<br />
Webseite: www.hofbauer.at<br />
Sieger 2007: Wolfgang Rendl (mit Spi)<br />
Gregor Pelzmann (ohne Spi)<br />
Alfred Minassian (Bavaria 35match)<br />
Robert Dornstädter (Elan 333)
REGATTA<br />
89<br />
ADRIATIC SAILING WEEK „NEU”<br />
„Ich habe diese Regatta vor über 10 Jahren ins Leben gerufen und werde sie jetzt weiterleben lassen.<br />
Denn Freunde lässt man nicht im Stich“, versprach André Leers, Gründer dieser Veranstaltung, nach<br />
dem Konkurs von Blu Balu.<br />
Ähnlich dem Kornati Cup stehen auch hier nautische Kurse zum jeweiligen Tagesziel am Programm.<br />
Hier wie dort werden die Mannschaften mit Buffets und Festen verwöhnt.<br />
Vergleichbar auch die Qualität des Feldes, bunt gemischt von Regattaeinsteigern bis zu alten Hasen<br />
der Szene. Gesegelt wird in offenen Klassen mit und ohne Spinnaker sowie diversen Einheitsklassen.<br />
Anders als in den Vorjahren will Leers nicht auf Masse, sondern auf Qualität setzen, daher wird die<br />
Flotte auch entsprechend schrumpfen. 40 Boote sind das Ziel, dafür gibt’s garantiert keine gelben<br />
Luftballons.<br />
VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />
Termin: 3.-8.5.<strong>2008</strong><br />
Ort:<br />
Murter<br />
Modus:<br />
6 Wettfahrten<br />
Klassen:<br />
Yachten mit Spi<br />
Yachten ohne Spi<br />
Einheitsklasse Bavaria 42match (mit Spi)<br />
Einheitsklasse Salona 37 (mit Spi)<br />
Einheitsklasse Elan 340 (mit Spi)<br />
Gebühren: € 195,-/Boot – € 185,-/Person<br />
Veranstalter: Leers Yachting<br />
Webseite: www.leers.com<br />
Sieger 2007: -<br />
ROUND PALAGRUŽA CANNONBALL<br />
Eine Regatta, die so gar nicht in den üblichen Rahmen<br />
der Chartercups in der Adria passt. Miša Strobl, Ronnie<br />
Zeiller und Georg Kleiber organisieren dieses unabhängige<br />
Mittelstreckenrennen, das ressourcenschonend<br />
an die sportliche Fairness der Teilnehmer appelliert.<br />
Gesegelt wird nonstop von Biograd um die kleine Insel<br />
Palagruža und retour, was einer Wegstrecke von knapp<br />
400 Seemeilen entspricht. Insgesamt 20 Mannschaften<br />
können teilnehmen, gesegelt wird auf baugleichen<br />
Bavaria 42match.<br />
Dieser Event ist jedenfalls nicht für Regattaneulinge<br />
zu empfehlen, richtet sich auch eindeutig an erfahrene<br />
und an den Umgang mit Spinnaker gewöhnte Teams.<br />
Die Initiative der Organisatoren kommt an, die Flotte<br />
ist seit Monaten fast ausgebucht.<br />
VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />
Termin: 12.-19.4.<strong>2008</strong><br />
Ort:<br />
Biograd<br />
Modus:<br />
1 Langstreckenwettfahrt<br />
Klasse:<br />
Bavaria 42match<br />
Gebühren: ca. € 3.300,-/Boot inkl. Charter<br />
Veranstalter: Nautikverein sail attack<br />
Webseite: www.roundpalagruza.at<br />
Sieger 2007: -
90<br />
ALPE ADRIA SAILING WEEK<br />
Unter dem Titel Alpe Adria Sailing Week versteckt sich die Paraderegatta des Yacht Club Austria. Als<br />
Moni Eisl den Austria Cup gründete, war sportliches Segeln mit Spinnaker seine Intention. Dabei ist<br />
es geblieben, von der einst stolzen Regatta blieb zuletzt allerdings wenig übrig.<br />
Der traditionelle Austria Cup ist damit nur mehr Teil des Ganzen und wird wie bisher in der Einheitsklasse<br />
ausgesegelt. Sportlich gesehen eine tolle Herausforderung mit 6 Wettfahrten vor Izola,<br />
auch wenn sich im Vorjahr gerade mal 18 Boote an der Startlinie einfanden. Man kann davon ausgehen,<br />
dass es heuer wieder mehr sein werden.<br />
Vor allem das Izola Open, nur am Sonntag ausgetragen, findet naturgemäß guten Zuspruch, auch<br />
von slowenischen Crews.<br />
VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />
Termin: 18.-22.5.<strong>2008</strong><br />
Ort:<br />
Izola<br />
Modus:<br />
6 Wettfahrten<br />
Klassen:<br />
Racer<br />
Yachten mit Spi<br />
Yachten ohne Spi<br />
Einheitsklasse für Austria Cup (mit Spi)<br />
Gebühren: € 190,-/Boot – € 150,-/Person<br />
Veranstalter: Leers Yachting<br />
Webseite: www.yca.at<br />
Sieger 2007: Wolfgang Rendl (Izola Open)<br />
Richard Vojta (Racing Cup)<br />
Hubert Raudaschl (Cruising Cup)<br />
Thomas Zech (Austria Cup)<br />
LINZ CUP<br />
Still und heimlich hat sich der Linz Cup zu einer der<br />
größten österreichischen Regatten in der Adria entwickelt.<br />
2006 nahmen insgesamt 57 Yachten teil, heuer<br />
werden es mindestens genauso viele sein.<br />
Im Zweijahresrhythmus veranstaltet, unterscheidet<br />
sich das Grundkonzept im Wesentlichen nicht von<br />
dem vergleichbarer Veranstaltungen: Jeden Tag steuert<br />
das Feld in nautischen Wettfahrten das jeweilige Etappenziel<br />
an.<br />
Besonderen Wert legen die Veranstalter auf die Mischung<br />
aus Sport und Geselligkeit. Teilnahmeberechtigt<br />
sind Mitarbeiter und Freunde der Linz AG.<br />
VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />
Termin: 14.-21.6.<strong>2008</strong><br />
Ort:<br />
Šukosan<br />
Modus:<br />
5 Wettfahrten<br />
Klassen:<br />
Einheitsklasse Elan 340 (mit Spi)<br />
Einheitsklasse Elan 333 (ohne Spi)<br />
Einheitsklasse Elan 31 (ohne Spi)<br />
Einheitsklasse Bavaria 32 (ohne Spi)<br />
Gebühren: € 250,-/Person + Charter<br />
(€ 1.100,- bis € 1.500,-)<br />
Veranstalter: Leers Yachting<br />
Webseite: www.linz-cup.at<br />
Sieger 2007: -
TexT DominiC mArSAno foTo ChriS CAmEron<br />
regatta<br />
91<br />
die kehrseite<br />
der medaille<br />
Dank eines totalen Umkehrschwunges haben Sylvia Vogl und Carolina Flatscher ihre in Schutt und<br />
Asche gelegene Sportler-Ehe wieder gekittet und 99 Prozent des Weges nach Qingdao gemeistert.<br />
mit dem Rücken zur Wand<br />
sind Österreichs 470er-<br />
Damen Anfang des<br />
Jahres nach Melbourne<br />
gereist – die Weltmeisterschaft galt als<br />
definitiv letztes Quoten-Sprungbrett für<br />
die Olympischen Spiele, entsprechend<br />
groß waren Druck und Anspannung.<br />
In Anbetracht der prickelnden Begleiterscheinungen<br />
war die Galavorstellung<br />
in Down Under, das Duo segelte auf<br />
den tollen sechsten Gesamtrang, durchaus<br />
bemerkenswert. Womit Sylvia Vogl<br />
und Carolina Flatscher nur noch ein<br />
bestätigendes Resultat in Form einer<br />
B-Leistung benötigen, um ihren großen<br />
Traum tatsächlich wahr werden zu lassen.<br />
Die Olympiapremiere des Power-<br />
Duos wäre eine im doppelten Sinne,<br />
denn erstmals in der Historie des österreichischen<br />
Segelsportes würde ein heimisches<br />
Damen-Team im Angesicht der<br />
fünf Ringe Flagge zeigen.<br />
die erste Ohrfeige<br />
Der geniale Ist-Zustand war für Sylvia<br />
Vogl und ihre Tiroler Partnerin vor<br />
sechs Monaten noch ein völliges Hirngespinst.<br />
Eine katastrophale Weltmeisterschaft<br />
mutierte zum unrühmlichen<br />
Höhepunkt eines Pleiten-Pech-und-<br />
Pannen-Jahres, das mit der Kündigung<br />
des Hauptsponsors Ende Dezember<br />
2006 eingeläutet worden war. „Das hat<br />
uns auch mental sehr hart getroffen,<br />
die Partnerschaft mit Skandia war harmonisch<br />
und für beide Seiten absolut<br />
zufriedenstellend.“ Die Seglerinnen<br />
kamen aufgrund der Konzernpolitik<br />
unfreiwillig zum Handkuss und mussten<br />
aus dem Nichts ein Budgetloch in<br />
sechsstelliger Höhe stopfen. „Was neben<br />
dem Leistungssport eben schwer<br />
gelingt“, gesteht Vogl, die den Laden<br />
wirtschaftlich schmeißt und generell die<br />
Hosen anhat. Das merkt man und das<br />
akzeptiert man. Die Dominanz der ehrgeizigen<br />
Steuerfrau ist aber nicht jedermanns<br />
Geschmack, was der durchaus<br />
beachtliche Vorschoter-Verschleiß verdeutlicht.<br />
„Eine professionelle Olympiakampagne<br />
ist halt kein Honigschlecken<br />
und letztendlich eine Frage der Einstellung“,<br />
so Vogl, deren unerschütterliche<br />
Konsequenz nicht immer und überall<br />
mit gleichem Enthusiasmus geteilt wurde.<br />
Sylvia Vogl weiß definitiv, was sie<br />
will, ihr erfolgreicher Weg war bereits in<br />
mit Roman Hagara an der Vorschot,<br />
um zwei Jahre später das Fastnet Race<br />
auf hoher See in Angriff zu nehmen.<br />
Vogl steuert die Mumm 36 einer reinen<br />
Frauen-Crew um Brigitte Bach und erinnert<br />
sich: „Wir waren nicht perfekt,<br />
aber wir sind durchgekommen, und das<br />
war viel wert.“<br />
drittes standbein<br />
Durch ein Praktikum 1995 ein halbes<br />
Jahr lang auf der Insel stationiert, entdeckte<br />
die heute 33-Jährige während<br />
ihres England-Aufenthaltes aber nicht<br />
nur die Reize der Big-Boat-Szene, sonhoffnungsvoll.<br />
on the road to Beijing: Sylvia Vogl und Carolina<br />
Flatscher stehen unmittelbar vor ihrer olympiapremiere.<br />
jungen Jahren augenscheinlich. Von den<br />
segelbegeisterten Eltern auf zwei Kufen<br />
großgezogen, wird der Teenager 1993<br />
Dart-Vize-Europameisterin, übrigens
92<br />
rückenwind. Nach krisengebeutelten Zeiten lacht Österreichs<br />
Nummer 1 im olympischen Damen-Segelsport verdientermaßen<br />
die Sonne.<br />
dern auch die herzhaften Vorzüge des<br />
Skiff-Segelns. Mit einem Laser 5000 im<br />
Gepäck kehrte sie an den Attersee heim,<br />
was fehlte, war allerdings der Vorschoter.<br />
Die Suche begann, und endete mit Caro<br />
Flatscher erst 2002. Dazwischen reichte<br />
sich ein halbes Dutzend Vorschoter die<br />
Klinke, standen eine Olympiakampagne<br />
im 49er sowie zwei IMS-Meistertitel<br />
auf hoher See zu Buche. Vogl dockte<br />
2001 bei einem italienischen Syndikat<br />
an und war abwechselnd für die Taktik<br />
oder das Steuern zuständig. Die Oberösterreicherin<br />
stand seglerisch gesehen<br />
auf zwei gesunden Beinen, konnte einerseits<br />
auf eine solide Katamaran- und<br />
Skiffausbildung verweisen und hatte<br />
andererseits auf großen Booten in der<br />
Afterguard eine Menge dazugelernt.<br />
„Der Rest“, sagt Vogl, „ist aber definitiv<br />
zu kurz gekommen.“ Gemeint war das<br />
Jollensegeln, aus Sicht der Steuerfrau<br />
„die fehlende Basis“. Was letztendlich in<br />
einer 470er-Karriere mündete und das<br />
Ziel Olympische Spiele zu Folge hatte.<br />
Mit Simona Höllermann fand Sylvia<br />
Vogl wen für vorne, aber die Trainer<br />
servierten Carolina Flatscher quasi auf<br />
dem Servierteller. Die Tirolerin, die ihrerseits<br />
die gemeinsame 470er-Karriere<br />
mit Steuerfrau Judith Miller nach der<br />
Matura auf Eis gelegt hatte, brachte den<br />
Bonus ein, bereits einige Zeit auf Jollen<br />
im Trapez gestanden zu haben, und<br />
hatte genau das, was Vogl suchte: Erfahrung<br />
und den bedingungslosen Willen,<br />
dem Segelsport alles unterzuordnen.<br />
Aufstieg und Untergang<br />
Nur eine Woche nach dem ersten Telefonat<br />
stach das Neo-Gespann vor Hyeres<br />
in See und zog beim Segelklassiker<br />
an der Cote d’Azur einen beachtlichen<br />
vierten Wettfahrtsplatz an Land. Ein<br />
Einstand nach Maß, der Lauf begann.<br />
2005 gelang mit dem Sieg der Olympic<br />
Garda und Platz neun bei der Weltmeisterschaft<br />
vor San Francisco der<br />
internationale Durchbruch, ein Jahr<br />
später war man auf der europäischen<br />
Bühne ständig im Bild: Eine EM-Silbermedaille<br />
war ultimativer Höhepunkt<br />
einer unglaublichen Saison, die aufgrund<br />
des Skandia-Ausstiegs allerdings<br />
mit Schrecken endete. Von diesem<br />
Zeitpunkt an ging es mehr oder weniger<br />
bergab, man kam vom ehrgeizigen<br />
Weg ab und lag sich vermehrt in den<br />
Haaren. „Es muss mitunter orgeln“, sinniert<br />
Flatscher, die von ihrer Steuerfrau<br />
als „eine, die keiner Fliege etwas zuleide<br />
tun kann“ beschrieben wird. „Caro ist<br />
der unverdorbenste Mensch, den ich<br />
kenne, sie ist eine, die immer nur positiv<br />
denkt.“ Echte Gefühlsausbrüche seien<br />
bei ihrer Vorschoterin eher selten der<br />
Fall, „sie ist halt eher der ruhigere Typ“.<br />
Stimmt genau. Die 25-Jährige, wie Vogl<br />
beim Bundesheer unter Vertrag, gehört<br />
nicht unbedingt der Gruppe der Quasselstrippen<br />
an und lacht lieber wortkarg,<br />
aber einfach sympathisch in ihrer Art,<br />
mit der Sonne um die Wette. Flatscher,<br />
die vor zwei Jahren das Wirtschaftsstudium<br />
vorübergehend unterbrochen<br />
hat, besticht durch ihre Geduld und Beharrlichkeit.<br />
Aber richtig streiten kann<br />
sie nicht immer.<br />
Untergang und Aufstieg<br />
Nach der EM 2007, die in Anbetracht<br />
der Silbermedaille aus dem Vorjahr mit<br />
Rang neun enttäuschend verlief, folgte<br />
mit dem Sieg der Kieler Woche ein<br />
Zwischenhoch, doch unabhängig von<br />
diesem weiteren Meilenstein schien die<br />
Chemie an Bord verdorben, Cascais<br />
brachte das Fass endgültig zum Überlaufen.<br />
Mit Rang 30 verlief die Weltmeisterschaft<br />
an der portugiesischen Algarve<br />
ganz und gar nicht nach Wunsch, nicht<br />
einmal das für die Spiele notwendige<br />
Nationenticket, eigentlich Minimalziel,<br />
konnte eingesackt werden. Die Kriegskassa<br />
war gähnend leer, sportlich gab es<br />
rein gar keine Vorwärtsbewegung, das<br />
Ende der Zweisamkeit war beschlossene<br />
Sache. Doch bereits am Heimweg wurde<br />
aufgrund mangelnder Perspektiven<br />
der Umkehrschwung eingeläutet. „Ein<br />
Leben ohne Segelsport erschien uns<br />
beiden als verfrüht, weder Caro noch<br />
ich hatten Lust auf einen Bürojob. Als<br />
uns das klar wurde, stand fest, dass wir<br />
uns einfach zusammenraufen müssen.“<br />
Gemeinsam mit Interimstrainer<br />
Christian Binder wurden im Herbst<br />
die Ärmel hochgekrempelt, der ful-
egatta<br />
93<br />
perfektion in reinkultur. Die Nummer 10 der<br />
Welt hat in allen Lagen Herzeige-Format.<br />
„anstatt aufs Wasser in ein Büro<br />
zu fahren, war sowohl<br />
für Caro als auch mich<br />
undenkbar.“<br />
Sylvia Vogl über den rücktritt vom rücktritt<br />
minante Rest ist bekannt. Vogl, in der<br />
Regel extrem fokussiert, hat gelernt,<br />
„dass man auch abschalten muss.<br />
Mein Flow-Zustand ist besser geworden,<br />
und auch Caro hat viel zum<br />
verbesserten Klima an Bord beigetragen.<br />
Hätten wir so weitergemacht<br />
wie bisher, wäre die Weltmeisterschaft<br />
in die Hose und unsere gemeinsame<br />
Karriere mit Sicherheit den Bach<br />
runtergegangen.“ Dank des erfolgreichen<br />
Krisenmanagements, bei<br />
dem OESV-Sportpsychologe Univ.-<br />
Prof. Dr. Günter Amesberger mit<br />
Sicherheit seinen Beitrag geleistet<br />
hat, steht Segel-Österreich vor einer<br />
weiteren Premiere: Die erste Damen-<br />
Olympiamedaille ist durchaus im Bereich<br />
des Möglichen.
94<br />
CrEw SAlzBUrG<br />
CREW-CoMMANDER ING. GEoRG BUHL<br />
Lotte-Lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg<br />
M. 0664 / 910 10 40, georg.buhl@aon.at<br />
YAChT ClUB AUSTriA<br />
Einladung zur 36. Ordentlichen<br />
Generalversammlung des YCA<br />
Samstag, 29. <strong>03</strong>. <strong>2008</strong>,<br />
Beginn: 14 Uhr, in Salzburg - beim Jägerwirt in Kasern<br />
(5101 Salzburg-Nord, Kasern 4, Tel.: 0043 (0) 662/452177,<br />
Fax: 45 21 77 - 43)<br />
Sollte die Generalversammlung nicht beschlussfähig sein, so ist gemäß § 13,<br />
Ziffer 7 und 8 der Satzung eine zweite Generalversammlung auf 14.30 Uhr einzuberufen,<br />
die dann ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden und vertretenen<br />
Mitglieder beschlussfähig ist.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung durch den Commodore.<br />
2. Feststellung der Beschlussfähigkeit.<br />
3. Genehmigung des Protokolls der GV vom 24.3.07. – Siehe YCA News 2/2007.<br />
4. Beschlussfassung über diverse Änderungen der Satzung des YCA:<br />
a) Änderung des § 13 „Der Vorstand“ Abs. 1 mit dem Ziel der<br />
Verkleinerung der Personenzahl.<br />
b) Änderung des § 13 „Der Vorstand“<br />
Ergänzung eines Absatzes mit dem Ziel, den Vorstand vorwiegend<br />
aus Crew-Commandern zusammenzusetzen.<br />
c) Streichung Lit. h in § 13 Abs.1 mit dem Ziel, Fachreferenten dem<br />
erweiterten Vorstand zuzuordnen.<br />
d) Änderung des § 15 „Der erweiterte Vorstand“ Abs. 1 Lit. c mit dem Ziel<br />
Fachreferenten vom erweiterten Vorstand kooptieren zu lassen und<br />
ihnen das Stimmrecht für ihr Fachgebiet zu erteilen.<br />
e) Änderung des § 14 Abs.4. Die Beschlussfassung ist mit einfacher<br />
Mehrheit fernschriftlich möglich. Der Beschluss und ggf. das Ergebnis sind<br />
dem erweiterten Vorstand bei nächster Gelegenheit vollinhaltlich,<br />
schriftlich vorzulegen.<br />
f) Ergänzung in § 17 Abs.5: Anträge, die einer qualifizierten Mehrheit<br />
bedürfen, müssen bereits in der Tagesordnung so beschrieben sein,<br />
dass die Mitglieder Ziel und Zweck oder unausweichlichen Grund des<br />
Antrages erkennen können.<br />
g) Änderung der Fristen in §17 Abs. 5: 8 Wochen ist zu ändern auf<br />
3 Monate.<br />
h) Änderung der Satzung für Zweigvereine und ggf. zusammenhängend<br />
der Satzung des Hauptvereins nach Vorgabe des Vereinsgesetzes, wie<br />
sie von der Vereinsbehörde in Innsbruck vorgeschrieben wurde<br />
(Vorzutragen durch einen Vertreter der Crew Tirol/Vorarlberg).<br />
5. Jahresbericht des Commodore.<br />
6. Jahresbericht der Ämterführer.<br />
7. Jahresbericht des Schatzmeisters.<br />
8. Bericht der Rechnungsprüfer.<br />
9. Antrag auf Entlastung des<br />
a) Schatzmeisters,<br />
b) gesamten Vorstandes.<br />
10. Neuwahl des Vorstandes<br />
11. Allfälliges<br />
Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats, ab 19.30 Uhr beim Jägerwirt<br />
in Kasern.<br />
PrOGrAMMvOrSChAU<br />
MiTTwOCh 12. März <strong>2008</strong><br />
Kollege Toni Knierzinger aus Linz hält einen Vortrag über sein Lieblingsrevier CUBA<br />
dung ergeht monatlich an e-mail adressen!<br />
MiTTEilUNGEN<br />
Ausbildungs- und Prüfungstörns organisiert der Crewcommander. Einladung ergeht<br />
monatlich an e-mail adressen<br />
Neue Mitglieder Crew Salzburg:<br />
CrEw wiEN, Nö, BUrGENlANd<br />
Crew-Commander Christian Schifter<br />
Ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 Wien<br />
T. +43 / 1 / 710 92 22, cschifter@pantaenius.com<br />
Roland Pöschl, YCA.WNB@utanet.at<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt, Juni/Sommerfest,<br />
Juli u. August/Sommerpause) ab 19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant Pistauer“,<br />
1110 Wien, Ravelinstraße 3, beim Simmeringer Friedhof, Tel. 01-767 25 10<br />
Die letzte Einladung und Aktuelles findest du auch unter:<br />
www .yca.at - crews - crew wien, niederösterreich, burgenland<br />
11. März <strong>2008</strong> – ClAUS GiNTNEr<br />
Der bekannte, österreichische Weltumsegler erzählt von seinen Abenteuern auf den<br />
Meeren der Welt.<br />
8. APril <strong>2008</strong> – MAG. wOlFGANG Pröhl<br />
„DER GANGES – Mit dem Boot vom Himalaya zum Indischen ozean“<br />
2.700 Kilometer unterwegs auf dem heiligsten Fluß der Welt. Vom Quellgebiet des<br />
Ganges im Himalaya mit seinen Gletschern bis zum tropischen Gangesdelta führt uns<br />
diese spannende Expedition. Großartige Bilder und ein toller Vortrag erwarten Euch!<br />
wETTErSEMiNAr MiT iNG. hANS wOlFGANG<br />
Ein Thema, das uns alle betrifft! Hans Wolfgang hat bereits beim Crewabend im November<br />
über das „Wetter“ referiert und uns begeistert. Nun haben Interessierte die<br />
Gelegenheit, ihr Wissen über die Thematik zu vertiefen bzw. zu aktualisieren.<br />
Termin: Freitag, 4. April <strong>2008</strong> (18.00-21.00) und Samstag, 5. April (09.30-17.00,<br />
1,5 Std. Mittagspause!)<br />
Programm: Theoretische Grundlagen, Wettervorhersagen, praxisorientierte Übungen,<br />
Fallstudien, Spezielles (Seegebiete, KW-Fax, Internet…) wenn bei Anmeldung bekannt<br />
gegeben.<br />
Anmeldung: Tel. 01-710 92 22 (Christian Schifter) oder<br />
per e-mail: cschifter@pantaenius.com<br />
ort (Wien) und Kostenbeitrag werden bei der Anmeldung bekanntgegeben!<br />
„rOUNd PAlAGrUzA CANNONBAll <strong>2008</strong> (Für YCA-Mitglieder)<br />
Die beiden organisatoren der Murter-Dubrovnik Challenge, Mischa Strobl und Ronnie<br />
Zeiller, planen für April <strong>2008</strong> eine komplett neue Mittelstrecken-Regatta in der Adria.<br />
Auf 18 baugleichen Bavaria 42match soll „Round Palagruža“ über 400 Meilen nonstop<br />
gesegelt werden.
Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />
YcA-mitglieder<br />
95<br />
Am 13.4.<strong>2008</strong> ist der Start von Biograd aus geplant. Vercharterer ist Adriatic Callenge<br />
die über eine Flotte von 18 identen Bavaria 42 Match verfügen. Das garantiert sportliches<br />
Segeln mit Spinnaker ohne Messbrief-Diskussionen.<br />
Die knapp 400 Mailen lange Nonstop-Route führt über Dugi Otok, dann rund Palagruza<br />
nach Mljet, Korcula und Hvar wieder nach Biograd. Die komplette Strecke muß<br />
unter Segel zurückgelegt werden, Motornutzung gibt es nur zum Stromladen.<br />
Über ein Trackingsystem kann die Flotte über das Internet verfolgt werden und der<br />
deutsche Seewetterexperte Meeno Schrader versorgt die Crews vor dem Start mit einer<br />
Regattaberatung und Wetterkarten.<br />
facts:<br />
– Round Palagruža Cannonball <strong>2008</strong><br />
– Termin: Sonntag, 13. April bis Freitag, 18. April <strong>2008</strong><br />
– Route: Biograd-Dugi Otok-Palagruža-Mljet-Korcula-Hvar-Biograd (ca. 400 nm)<br />
– Boote: Einheitsklasse Bavaria 42match von Adriatic Challenge mit Spinnaker<br />
– Motor: Motorverwendung ist nicht gestattet<br />
– Tracking: Professionelles Tracking im Internet<br />
– Sportliche Leitung: Sport Consult; Mag. Gert Schmidleitner<br />
– Organisation: Miša Strobl & Ronnie Zeiller<br />
– Yachtcharter: Buchung nur über den Veranstalter;<br />
Abwicklung in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Suntours, Graz<br />
Informationen und Anmeldung unter www.roundpalagruza.at<br />
info bei:<br />
Miša Strobl, T. +43 / 699 / 16-68-90-18, mischa.strobl@gmail.com<br />
crew oberösterreich<br />
Crew-Commander Klaus Czap<br />
Haydnstraße 47, 4020 Linz<br />
t. +43 / 732 / 34 10 85, m. 0664 / 260 85 92<br />
czap@austriaone.at<br />
Liebe Clubmitglieder!<br />
Zukünftig wird der O.Ö. Newsletter (Mail-Info) von Wolfgang Hoffmann, Fa. Netpark, Niederranna,<br />
ausgesandt. Wir können daher unsere Mitglieder wieder mit Neuigkeiten aus<br />
der Crew O.Ö. informieren. Wichtig ist aber, daß wir auch Ihre Mail-Adresse haben.<br />
Wir danken für eine Spende zur Jugendausbildung!<br />
Auf Euren regen Besuch freut sich der Crewcommander<br />
Aktuelles:<br />
Unser Weltumsegler Claus Gintner bringt sein Schiff ESCAPADA von Venezuela zurück<br />
ins Mittelmeer. Für alle Teilstrecken sucht er noch Mitsegler. Genaue Infos beim<br />
Crewcommander oder direkt bei Claus Gintner, Tel.: 0664-3843515, oder Mail: claus.<br />
gintner@yahoo.de<br />
Zwei Yachten der YCA-Crew O.Ö. sind zur Zeit auf Weltumsegelung. Die „Black Pearl“<br />
und die „Golden Tilla“ Wir wünschen Gut Wind und immer eine handbreit Wasser<br />
unterm Kiel !<br />
Aktivitäten<br />
Für Seemeilenhungrige und Prüfungskandidaten liegen uns verschiedene Angebote<br />
vor (Meilentörns, Überfahrten, Überstellungen, Praxistörns)<br />
Für Mitglieder des YCA-Crew O.Ö. veranstalten wir Updateprüfungen zur Fahrtbereicherweiterung<br />
(MSVÖ) und Zusatzprüfungen. Technik für Inhaber eines ÖSV-Befähigungsausweises<br />
zur Erlangung eines MSVÖ-Befähigungsausweises<br />
Vor der Prüfung erfolgt ein Unterricht über Motortechnik.<br />
Diese beiden Veranstaltungen werden von der Crew O.Ö. veranstaltet und sind nur für<br />
YCA-Mitglieder zugänglich!<br />
Alle Termine werden auf unserer Homepage bekanntgegeben. Außerdem erfolgt eine<br />
Aussendung per E-mail. Auskünfte über diverse Möglichkeiten zur Fahrtbereichserweiterung/Umschreibung<br />
etc. beim Crew-Commander anfordern!<br />
stAmmtischinfo<br />
YcA-stammtisch der crew o.ö. im raum lambach<br />
14.<strong>03</strong>., 11.04., 09.05., 13.06., 12.09., 10.10., 14.11.<br />
und 12.12.<strong>2008</strong> ist auch gleich die Weihnachtsfeier<br />
Beginn: jeweils um 19.00 Uhr<br />
Stammtischleitung: Wolf –Dieter Grimm 4650, Edt bei Lambach,<br />
0676-6276399, mail: grimmsailing@tele2.at<br />
stammtisch seewalchen (Leiter: Erich JANSCH)<br />
Der YCA-Stammtisch Attersee findet jeden ersten Samstag im Monat statt,<br />
zu dem alle „Seefahrer“ recht herzlich eingeladen sind! Auf euer Kommen<br />
freut sich Erich Jansch<br />
Gmundnerstr. 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling, Tel.: 0664-4300711<br />
stammtisch freistadt (Leiter: Sieghard LIST)<br />
Die Benachrichigung über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf<br />
der Home Page unter: members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />
stammtisch ried (Leiter: Paul HAFNER)<br />
findet jeden ersten Donnerstag im Monat in Paul Hafners Hafenkneipe,<br />
Kellergasse 6, 4910 Ried, statt.<br />
stammtisch linz (Leiter: Rudolf HANKE)<br />
findet jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr statt!<br />
Im Bratwurstglöckerl, Angerholzerweg 38, 4020 Linz<br />
crew tirol, vorArlberg<br />
Crew-Commander Dr. Wolfgang Gold<br />
An der Lan-Straße 27, 6020 Innsbruck<br />
m. 0676 / 600 23 54, w.gold@chello.at, www.yca-tirol.at<br />
Zweigverein des Yacht Club Austria mit Sitz in Linz, ZVR 356118755<br />
clublokAl<br />
APT-Club, A-6020 Innsbruck, Grabenweg 72, www.apt-club.at<br />
Crewabende jeden 2. Mittwoch des Monats ab 20.00 Uhr<br />
vorstAnd<br />
Dr. Wolfgang Gold (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander), Johann<br />
Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister), Marisa Kocher<br />
(Schriftführerin)<br />
crewProgrAmm<br />
12.<strong>03</strong>.<strong>2008</strong> Crewabend: Thomas Wiltner „Griechenland“<br />
09.04.<strong>2008</strong> Crewabend: YES „Atlantiküberquerung Herbst07“<br />
14.05.<strong>2008</strong> Crewabend: Christian Kargl/Andreas Hanakamp<br />
„Volvo Ocean Race“<br />
11.06.<strong>2008</strong> Sommerfest<br />
Ausbildungskurs befähigungsAusweis fb 2 + 3 (ösv und msvö)<br />
Seit 15.01.<strong>2008</strong>, 16 (FB2) bzw. 18 (FB3) Abende, jeweils Dienstag und Donnerstag,<br />
19:00 bis 22:00 Uhr, Prüfungstermin: 05.04.<strong>2008</strong> in Hall in Tirol.<br />
gmdss-betriebszeugnis (src + lrc)<br />
Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen Sprache<br />
in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an einem Wochenende<br />
in Tirol.<br />
12.-13.04.<strong>2008</strong> SRC (jeweils 09:00 bis 17:00 Uhr)
96<br />
InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenzahl<br />
– 10) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548, anmelden.<br />
YCA-ClubArtikel<br />
Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu beziehen.<br />
Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.at/shop.htm.<br />
Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen nur an den Crewabenden<br />
erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.<br />
Aktueller Hinweis unseres Yachtmeisters: Telefonieren ohne Roaminggebühren<br />
im Ausland. Weiterführende Informationen dazu findet Ihr auf seiner Homepage<br />
unter www.ekocher.at<br />
Dr. Wolfgang Gold e.h.<br />
Crew-Commander<br />
Crew kärnten<br />
Crew-Comm. Prof. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf<br />
t. 0650 / 340 04 75, juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />
www.yca-crew-ktn.at oder www.businessclub.at,<br />
office@yca-crew-ktn.at<br />
YCA-StAmmtiSCH klAgenfurt<br />
Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr Crew-Kärnten Stammtisch beim Gasthof Jerolitsch<br />
in Krumpendorf.<br />
A-Schein Praxis jederzeit möglich.<br />
office@yca-crew-ktn.at Tel. 0650 5005799<br />
egon.kollitsch@gmx.net, T. 0676 3041720,<br />
rauchenwald.helmut@aon.at, T. 0676 5213814<br />
generAli AlPe AdriA SAiling week <strong>2008</strong><br />
18. bis 22. Mai <strong>2008</strong>, Marina Izola - Slowenien<br />
bewerbe<br />
– Hypo Alpe Adria Cup: Offene Regatta für alle Fahrtenyachten nach ORC mit Spi.<br />
– Pantaenius Austria Cup Traditionelle Einheitsklasse. Gesegelt wird auf den<br />
schnellen Giro 34 Yachten.<br />
– Hobas Kärntner Cruising Trophy<br />
Wertung für Kärntner Fahrtenyachten.<br />
– Alpe Adria Racing Cup<br />
Wettbewerb für Rennyachten.<br />
– Alpe Adria Cruising Cup<br />
Fahrtenyachten ohne Spi<br />
– Izola Open Cup<br />
Wettfahrt - offen für alle Yachten.<br />
wettfahrten<br />
Eine „Lange Wettfahrt“, eine „Navigationswettfahrt „ zwei „Dreiecke“ und zwei<br />
„Up-and-Down“. Ab sechs Wettfahrten wird ein Resultat gestrichen. (Die Langeund<br />
die Navigationswettfahrt können nicht gestrichen werden.)<br />
Schiffe und regeln:<br />
Cruiser: Zugelassene Eigner- oder Charteryachten (Innenbordmotor, Innenausbau,<br />
Bordfunk, Seereling, Rollgenua) Spi- oder Gennaker. Bei entsprechender<br />
Nachfrage ist auch eine Wertung ohne Spi möglich.<br />
Einheitsklasse und Racer: Rennschiffe und Schiffe der Einheitsklasse fahren in<br />
jeweils eigenen Klassen.<br />
Ein ORC Messbrief für <strong>2008</strong> ist für alle Schiffe Voraussetzung. (ORC-Vermessung<br />
vor Ort gegen Barzahlung ist möglich.)<br />
Es gelten die Regeln der ISAF und die jeweiligen Segelanweisungen. Wertungen nach<br />
Low-Point-System.<br />
nenngeld:<br />
Das Nenngeld (Startgeld) beträgt pro Yacht 190,-- Euro (inkl. Liegeplatzgebühren für<br />
den Zeitraum vom 18. bis 22. Mai <strong>2008</strong>). Auf Wunsch werden gerne Sonderwertungen<br />
ausgesegelt, für einen Mehrkostenbeitrag von zusätzlich 30,-- Euro pro Schiff. Das<br />
Nenngeld pro Person beträgt 150,-- Euro.<br />
Mit dem Nenngeld werden alle Kosten für die Regattainfrastruktur sowie die Verpflegung<br />
im Veranstaltungsbereich abgegolten.<br />
infos und Anmeldungen:<br />
office@yca-crew-ktn.at, www,yca.at, www.yca-crew-ktn.at<br />
Crew SteiermArk<br />
Yacht Club Austria, The Austrian Cruising Club<br />
Clubbüro: Nordberggasse 6-8, 8045 Graz<br />
t. 0664 / 534 78 99, f. <strong>03</strong>132 / 4269,<br />
office@yca-steiermark.at, www.yca-steiermark.at,<br />
Verbandsverein des Österreichischen Segelverbandes und des Motorboot<br />
Sportverbandes Österreichs<br />
YCA Crew Stmk - Club termine <strong>2008</strong>m: 18.00 Uhr, Videovorführung, 18.00<br />
Bürozeit jeden 1. Donnerstag im Monat von 19.00-20.00 Uhr<br />
01.05.<strong>2008</strong> Ansegeln am Waldschachersee, Clubregatta, Beginn 11.00 Uhr,<br />
Start 15.00 Uhr<br />
06.-12.07.<strong>2008</strong> YCA-Jugendwoche, Zeltlager<br />
12.07.<strong>2008</strong> Abschlussfeier Jugendwoche anschließend Strandfest<br />
25.09.<strong>2008</strong> Fahrtenbereich 2 u. 3 ÖSV und MSVÖ (B-Schein) Infoabend,<br />
Clubraum: 18.00 Uhr, Videovorführung, 18.00 Uhr<br />
Waldschach Clubzentrum Tel.: <strong>03</strong>185 / 80 07, Nur am Wochenende der Segelsaison<br />
besetzt.<br />
leiHServiCe<br />
leihgegenstände miete/woche kaution reservierung<br />
Bordapotheke 14 EUR 200 EUR Mag. Roswitha Fricke<br />
Schutzengel Apotheke<br />
Vinzenzgasse, Graz<br />
Skipperkoffer<br />
14 EUR 200 EUR Clubbüro<br />
Navtexempfänger 14 EUR 200 EUR<br />
NASA TARGET PRO<br />
Rettungswesten für Kinder 14 EUR 200 EUR<br />
Crew tAuern<br />
Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein<br />
5710 Kaprum 327<br />
t. 06547 / 7159 oder 7065, office@crewtauern.at<br />
www.crewtauern.at<br />
CrewStAmmtiSCH
Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />
YcA-mitglieder<br />
97<br />
Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10.00 Uhr im Gasthof SCHETT - in Piesendorf<br />
- Fürth<br />
crewAbende<br />
Veranstaltungsort - Veranstaltungssaal OPTIMUM in Kaprun. Jeweils monatlich! Die<br />
Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere Mitglieder!<br />
theorieKurse<br />
uKw - sPrechfunKzeugnis gmdss für den seefunK (deutsch src)<br />
Kursleiter: Ing. Fritz Breitenstein<br />
beginn: Voraussichtlich Freitag, 28. März <strong>2008</strong> um 19.00 Uhr,<br />
7 Kursabende am Freitag und Samstag abends<br />
Kursort: Kaprun<br />
Prüfung: Voraussichtlich Ende April <strong>2008</strong> in Bad Reichenhall<br />
Mindestteilnehmerzahl - 8 Personen (max. 16 Personen)<br />
tÖrns<br />
2 dreitägige wochenend-sKiPPertrAinings<br />
24.04. bis 27.04.<strong>2008</strong> / 15.05. bis 18.05.<strong>2008</strong><br />
2 Ausbildungs- und PrüfungstÖrns<br />
29.<strong>03</strong>. bis 05.04.<strong>2008</strong> / 05.04. bis 12.04.<strong>2008</strong><br />
oster - JugendtÖrn <strong>2008</strong><br />
törnleiter: Ing. Fritz Breitenstein<br />
termin: Samstag, 15. März bis Samstag 22. März <strong>2008</strong><br />
revier: Mitteldalmatien (Ausgangshafen ist VODICE)<br />
Voraussetzungen: A-Schein, Alter 12 bis 19 Jahre, Crewmitgliedschaft<br />
Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer Homepage:<br />
www.crewtauern.at<br />
Anmeldungen können gleichfalls direkt über diese Adresse vorgenommen werden!<br />
crew eisenerz<br />
Crew-Commander Mike Hecker<br />
Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz<br />
t. 0664 / 34 58 529, mike@gebirgssegler.at,<br />
www.gebirgssegler.at<br />
clubAbend<br />
Jeden 1. Donnerstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt) um<br />
18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ Fam. Längauer, Hieflauerstraße 100,<br />
8790 Eisenerz.<br />
crewProgrAmm<br />
06.- 09.<strong>03</strong>. BOOT TULLN, dadurch entfällt der Clubabend<br />
29.<strong>03</strong>. Gemeinsame Fahrt zur Generalversammlung nach Kasern<br />
<strong>03</strong>.04.Clubabend: Vorbereitung der Sternfahrt und Bilder vom Eigenbau der „ Christine“<br />
von unserem Mitglied: Harald Schrammel<br />
05.- 12.04. Sternfahrt in Dalmatien<br />
07.- 09.04. 1.Gebirgssegler- Cup<br />
Auch anderen Crews sind dazu herzlich eingeladen. Nähere Infos sind auf unserer<br />
Homepage. Hauptpreis ist ein € 1.000,- Chartergutschein von Wimmer Yachting.<br />
25.04. Multimedia- Show von Walter (Yogi) Hofstätter: Kroatien- Sizilien 19.00<br />
Uhr im Eisenerzerhof<br />
Mit Crew- Eisenerz- Schnaps- Bar. Eintritt: freie Spende.<br />
bordAPotheKe<br />
Die Leihgebühr beträgt € 5,- pro Woche (inkl. verbrauchtem Verbandsmaterial). Die<br />
Medikamente werden individuell nach Verbrauch berechnet.<br />
Auf Grund der Informationsveranstaltung am 07.02.<br />
in Leoben kamen folgende Termine zu Stande:<br />
A- schein theorie: Freitag 14.<strong>03</strong>. von 13.00 - 19.00 Uhr<br />
Samstag 15.<strong>03</strong>. von 09.00 - 19.00 Uhr<br />
Sonntag 16.<strong>03</strong>. von 09.00 - 18.00 Uhr incl. Prüfung<br />
Bruttokosten /Person € 150.-- , Prüfungsgebühr € 25.--<br />
ort: Painted Country Club Leoben<br />
Zgmdss Kurs: Über Termin und Preis wird noch verhandelt. Im April steht dieses<br />
Programm fest, da wir diese international gültige Lizenz in Kroatien absolvieren<br />
wollen, wo die Prüfung auch in Deutsch abgelegt werden kann.<br />
fb- 2, fb- 3 theorie: Ab September bzw. Oktober könnten wir einen Kurs- entweder<br />
1 ganze Woche, von Samstag bis Sonntag machen, oder an 3 aufeinanderfolgenden<br />
Wochenenden jeweils Freitag ab 0900, Sa und So ab 0900 - am 3.<br />
Sonntag wäre bereits die Prüfung.<br />
2. Möglichkeit wäre 2 Wochenenden, jeweils ab Donnerstag bis Sonntag jeweils<br />
ab 0900. und eine Woche später die Prüfung, welche durchaus auch unter der<br />
Woche stattfinden könnte, z.B. ab 1600 oder 1700.<br />
Bruttokosten/Person: € 340.-- plus Skriptum und Seekarte € 40.-- ab 10 Teilnehmer<br />
Prüfungsgebühr € 70.-- .<br />
meilentörns: Erforderlich für Alle die nicht 500 Seemeilen nachweisen können.<br />
Diese müssen 250 Seemeilen als Wachführer und 3 Nachtfahrten enthalten.<br />
Dazu eignet sich einmal super die 15 KW in der auch unser Gebirgssegler Cup<br />
enthalten ist. Kosten durchschnittlich € 250,-- (inklusive Nenngeld) + Crewkassa<br />
/ pro Person. Einträge in die Crewbörse bitte an: sabine.rauch@twin.at Infos<br />
unter: www.gebirgssegler.at<br />
Oder die KW 19 von: <strong>03</strong>.- 10.05 für € 360,-- + Crewkassa / pro Person, auf meiner<br />
„JustforFun“ bei einer Mindestteilnehmerzahl von 4 Personen. Anmeldungen bitte<br />
an: mike@gebirgssegler.at oder 0664/ 3458529<br />
crew bAYern<br />
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />
Waldinger Str. 28, D-85084 Reichertshofen<br />
t./f. +49 / 8453 / 8699, m. +49 / 160 / 735 82 09<br />
Versammlung der Crew Bayern am 29.3.08 Beginn 1200 Uhr im Gasthof Jägerwirt<br />
in Kasern bei Salzburg, Adresse siehe Einladung zur Generalversammlung<br />
crew KroAtien<br />
Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />
Kapitän Miljenko Zanic<br />
Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski<br />
t./f. +385 51 244 345<br />
clubloKAl<br />
Die YCA-Crew Kroatien lädt jeden Sonntag ab 10.00 Uhr im „Captains Club“ HR-<br />
51250 Novi Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3 zum YCA-Stammtisch ein.<br />
crew schweiz<br />
Crew-Commander Bruno Gerber<br />
Alte Gasse 14, CH-3704 Krattigen<br />
t. +41 / 338 / 22 95 24, f. +41 / 338 / 22 95 39,<br />
www.yca-crew.schweiz.ch, office@yca-crew-schweiz.ch
THE INTERNATIONAL AUSTRIAN CRUISING CLUB<br />
Information Ausbildung Regatten Assistenz<br />
Versicherung Zulassung Küste Hochsee<br />
Der Yacht Club Austria ist einer<br />
der größten Hochseevereine Europas.<br />
Seine ca. 3.500 Mitglieder sind über die<br />
Grenzen Österreichs hinaus auch überall<br />
zwischen Schweden und Zypern, Spanien<br />
und Ungarn beheimatet.<br />
...WENN´S UM KÜSTE ODER<br />
HOCHSEE GEHT ...<br />
Service<br />
Unsere ca. 3.500 Mitglieder sind assoziierte<br />
Mitglieder beim CCS (Cruising Club der Schweiz, 6.000 Mitgl.)<br />
und beim DHH (Deutscher Hochseesportverband „HANSA“ e.V.,<br />
16.000 Mitglieder). Mit dem SVBG (Società Velica di Barcola e<br />
Grignano) gibt es einen Freundschaftsvertrag.<br />
Eigene Hochseeregatta - „Austria Cup“<br />
Sonderkonditionen bei Pantaenius, dem Yachtversicherer<br />
Sonderkonditionen in diversen Marinas und bei Segelausstattern<br />
Pannenhilfe unter anderem bei YCA-Stützpunkten der Firma Ecker<br />
Yachting, einem Stützpunkt von Trend Travel Yachting und einem von<br />
Sprungmann Yachting<br />
Mitfahr- und Mitsegelmöglichkeiten. Diese bieten sich<br />
häufig im Kreise unserer Mitglieder an<br />
Vermittlung des Seebriefes der Republik Österreich und<br />
Beratung bei allen technischen Schiffsproblemen<br />
Interventionen im Ausland<br />
Laufend Crewabende mit interessanten Vorträgen und<br />
geselligen Veranstaltungen der einzelnen Crews<br />
Hilfestellung bei Beantragung des Internationalen<br />
Sportbootzertifikates der Republik Österreich (IC)<br />
Information<br />
Gleichgültig, ob Sie sich für die Adria, für eine Atlantiküberquerung,<br />
eine Fahrt vom Fernen Osten nach Europa oder für eine<br />
Weltumsegelung interessieren, im YCA finden Sie Mitglieder, die<br />
entsprechende Erfahrungen gesammelt haben und Ihnen<br />
wertvolle Informationen geben können.<br />
Täglich steht Ihnen unser Generalsekretariat für Auskünfte<br />
von Mo-Fr 9.00 - 13.00 Uhr zur Verfügung.<br />
Info-Stände bei Bootmessen - z.B. in Tulln<br />
Neu: 11 x im Jahr das neue Wassersportmagazin "Ocean 7"<br />
mit den integrierten YCA-News!<br />
Infos auf unserer Homepage unter: www.yca.at<br />
Ausbildung<br />
Kurse zur Erlangung von amtlichen Befähigungsausweisen<br />
für Küsten - oder weltweite Fahrt für Segel- oder Motoryachten.<br />
Sprechfunkzeugnis für den Seefunk<br />
Moderne Navigationsverfahren - Radar, GPS<br />
Astronomische Navigation<br />
Bordmedizin<br />
Wetterkunde - Wetterberichte<br />
Yachttechnik - Motoren, Elektrik und Elektronik<br />
Anmeldebon<br />
Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />
Ich bin:<br />
Vollmitglied<br />
(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />
Familienmitglied Jugendmitglied<br />
Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />
Motoryachtsport Segelyachtsport<br />
Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />
Name/Vorname:<br />
Anschrift:<br />
Geb.Dat.:<br />
Telefon:<br />
Geworben von: (Name)<br />
Mitgl.Nr.:<br />
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Anmeldekarte bitte einsenden an: YCA-Generalsekretariat: A-4020 Linz, Lederergasse 88, Tel. 0732/78 10 86, Fax 0732/77 13 45<br />
e-mail: office@yca.at, Internet: www.yca.at<br />
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0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R<br />
0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />
0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R<br />
Mehrwertsteuer Kroatien<br />
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100<br />
TexT IngeBorg WAldInger foTo roBert BreSSAnI<br />
Leere. „es ist allzu viel Platz da …” (thomas Mann)<br />
So Weit daS auge Reicht?<br />
Das phänomen horizont.<br />
Begrenzt. Über einen bestimmten Winkel hinaus kann das menschliche Auge nicht sehen.<br />
Und auch WAS gesehen wird, liegt rein im Auge des Betrachters.<br />
und stolz ist das Dahinziehen<br />
so eines Schiffes<br />
durch die Horizonte, als<br />
„schön<br />
Bewegungsart würdiger,<br />
entschieden, als das Um-die-Kurven-Rasen<br />
der Schnellzüge. Auffallend die absolute<br />
Leere des Gesichtskreises ... Es ist allzu viel<br />
Platz da. Die Geräumigkeit hat etwas Kosmisches.“<br />
(Thomas Mann, „Meerfahrt<br />
mit Don Quijote“.)<br />
Der Horizont zeigt sich als messerscharfe<br />
Kontur oder als diffuse Grauzone;<br />
als gerader Strich, zackiger Kamm<br />
oder sanfte Wölbung. Er verschlingt<br />
die Sonne und gibt sie wieder frei. Der<br />
Mensch hat eine besondere Beziehung<br />
zu dieser Linie, an der Himmel<br />
und Erde scheinbar zusammenstoßen.<br />
Der Horizont markiert eine mythische<br />
Schwelle, die viele Fragen aufwirft. Das<br />
verleiht ihr den Nimbus eines Mysteriums:<br />
Wie real ist diese Grenze? Und<br />
was kommt dahinter? Das Ende der<br />
Welt?<br />
Der menschliche Gesichtskreis (griech.<br />
horízon) ist „begrenzt“. Über einen<br />
bestimmten Winkel hinaus vermag<br />
das Auge nicht zu sehen. Doch die<br />
Wahrnehmung der Welt ist keine bloße<br />
Frage der Sehkraft, sondern auch<br />
des geistigen Horizonts. Und der wird<br />
wesentlich durch soziale und kulturelle<br />
Faktoren bestimmt. Der hanseatische<br />
Feingeist und Patriziersohn Thomas<br />
Mann sieht die Welt (und deren Grenze<br />
zum Himmel) mit anderen Augen als<br />
der ums Überleben kämpfende Küstenfischer,<br />
die bangende Seemannsbraut<br />
oder der Entdeckungsreisende.
<strong>OCEAN7</strong><br />
essay<br />
essay<br />
101<br />
Die Kimm scharf zu beobachten war für<br />
Neuland-„Jäger“ in mehrfacher Hinsicht<br />
lohnend. So notierte Kolumbus<br />
in sein Bordbuch: Wer als Erster „Land<br />
in Sicht!“ vermeldete, sollte „außer all<br />
den Belohnungen, die das Herrscherpaar<br />
versprochen hatte, nämlich die Auszahlung<br />
eines lebenslänglichen Ruhegehaltes von<br />
10.000 Maravedis“ auch noch eine seidene<br />
Jacke als Geschenk erhalten. Welche<br />
Küste Kolumbus erreicht zu haben<br />
glaubte, ist Legende. Die Grenzen des<br />
alten christlichen Kosmos waren ins<br />
Wanken geraten. Die Vorstellung, die<br />
Erde sei eine fixe Scheibe im Zentrum<br />
des Planetensystems, und der Himmel<br />
eine darübergesetzte Kuppel, hielt<br />
dem neuzeitlichen Forscherdrang nicht<br />
stand. Fremde Horizonte taten sich auf,<br />
neue Karten waren zu zeichnen, erstaunliche<br />
Geschichten zu erzählen. Die<br />
unendliche Ferne war nicht länger eine<br />
metaphysische, sondern eine berechenbare<br />
Dimension.<br />
Das Zeitalter der Aufklärung deutet den<br />
Horizont als Sinnbild der Erkenntnis.<br />
Man beginnt, die Welt aus immer neuen<br />
Perspektiven zu erfassen. Die Erschließung<br />
der Berggipfel ermöglicht den<br />
„Panoramablick“ auf die Schöpfung.<br />
Ein Flug mit der „Montgolfière“ legt<br />
dem Ballonfahrer die Welt zu Füßen.<br />
Allmählich unterscheidet man den wahren<br />
vom scheinbaren, den mathematischen<br />
vom nautischen Horizont. Der<br />
Wissensdurst des Menschen ist groß, die<br />
rein sachliche Erfassung von Welt und<br />
All aber macht ihn nicht selig. Immer<br />
wieder lädt er die entzauberte Natur mit<br />
Sentiment und Transzendenz auf. Der<br />
Horizont wird zur Projektionszone diffusen<br />
Verlangens. Solange der Mensch<br />
auf diese Sehnsuchtslinie zusteuert, hält<br />
er an seinen Träumen fest – und vielleicht<br />
auch an seiner Vision von einer<br />
besseren Welt.<br />
Der Horizont ähnelt einem Chamäleon.<br />
Er wechselt sein Aussehen, und das<br />
selbst hinter dem Rücken des Betrachters:<br />
Die Erinnerung verklärt bekannte<br />
Horizonte – oder lässt sie dem Herzen<br />
langsam entschwinden. So erging<br />
es wohl manchem Europäer, der New<br />
York erreichte und noch einmal Rückschau<br />
hielt: Jener „... blickte auf die See<br />
hinaus … und glaubte, dass die Wolkenbahn<br />
knapp über dem Horizont ein Umriss<br />
von Land sei ... Immer wieder sagte er sich,<br />
dass es kein Land sei und dass der östliche<br />
Horizont kein Versprechen enthalte. Aber<br />
der Eindruck blieb, entgegen aller Logik.<br />
Als er dann endlich die Wolken als Wolken<br />
erkannte und sah, dass es nichts als Wolken<br />
waren – und wenn es ihm nicht gelang, gelang<br />
es bestimmt seinem Sohn –, wurde er<br />
Amerikaner und ließ seine Verwandtschaft<br />
nachkommen.“ (John Berger, Essayband<br />
„Das Sichtbare und das Verborgene“.)<br />
Nicht selten entzaubert der Geschichtslauf<br />
diesen Limes. Dann verblasst<br />
der sprichwörtliche Silberstreif<br />
am Horizont. Doch Götter sind ewig<br />
und Utopien zäh. Solange sie den Horizont<br />
beseelen, verheißt diese Linie<br />
immer neue Hoffnung.<br />
Das Phänomen Horizont.
102 TexT yvonne Kienesberger foTo www.amazon.de, www.robinKnox-johnston.co.uK, www.wiKipedia.de<br />
Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.<strong>2008</strong> 16:24 Seite 1<br />
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BücHeR<br />
schapp<br />
die erste zweihandregatta um die welt wurde gerade beendet und<br />
außerdem ein neuer weltrekord im einhandsegeln aufgestellt. vor<br />
allem die technik macht immer schnellere und spektakulärere segelrennen<br />
möglich. doch wie war das, als es noch keine elektronik an<br />
bord gab, teilweise noch kein Funk zur verfügung stand und man seine<br />
Koordinaten noch nicht durch einen einfachen Knopfdruck auf<br />
ein gps-gerät erfahren konnte?<br />
„You do not ask a tame seagull why it needs to<br />
disappear from time to time toward the open sea.<br />
It goes, that’s all.“<br />
Bernard Moitessier<br />
Moralischer sieg. moitessier verzichtete auf seinen schon<br />
sicher geglaubten sieg im ersten golden globe race.<br />
Francis Chichester hatte eindeutig<br />
einen neuen Maßstab gesetzt:<br />
1966 hatte er die Welt in seinem<br />
Segelboot einhand in 226 Tagen<br />
– mit nur einem Zwischenstopp<br />
in Australien – umrundet. Vor allem in<br />
seinem Heimatland England wurde er<br />
als Held gefeiert und bald nach seiner<br />
Rückkunft von der Königin zum Ritter<br />
geschlagen. Aber schon während seines<br />
Törns begannen andere (erfahrene<br />
und unerfahrene) Segler mit einem<br />
völlig neuen Gedanken zu spielen: die<br />
schnellste Weltumsegelung einhand,<br />
ohne Zwischenstopp.<br />
Golden Globe Race<br />
Zu dieser Zeit entdeckten auch die britischen<br />
Tageszeitungen den positiven<br />
Publikumseffekt, den ein Segelrennen<br />
um die Welt auslösen konnte. Die Sunday<br />
Times war am schnellsten und lobte<br />
für 1968 das erste Golden Globe Race<br />
aus. Damit brachte die Tageszeitung<br />
sämtliche Segler, die ohnehin schon mit<br />
dem Gedanken einer Weltumsegelung<br />
gespielt hatten, unter einen Hut – und<br />
sicherte sich gleichzeitig die Rechte<br />
an dem Segelevent. Dann ging alles<br />
sehr rasch. Teilnehmen konnte praktisch<br />
jeder, der über ein Segelboot (ob<br />
Ein- oder Mehrrumpf) verfügte. Auch<br />
starten konnte man – innerhalb eines<br />
fünfmonatigen Zeitraumes –, wann<br />
immer man wollte. Sieger sollte derjenige<br />
werden, der als Erster seine Reise<br />
beenden würde. Außerdem wurde ein<br />
weiterer Preis für die schnellste Fahrt<br />
ausgeschrieben.<br />
Harte Konkurrenz<br />
Unterschiedlicher konnten die Teilnehmer<br />
an einer Segelwettfahrt um die Welt<br />
wahrscheinlich gar nicht mehr sein.<br />
Und ob man wirklich von einer harten<br />
Konkurrenz sprechen kann, bleibt fraglich.<br />
Meistenteils handelte es sich eher<br />
um Träumer als um harte Regattasegler,<br />
die beim ersten Golden Globe Race an<br />
den Start gingen. Neun Segler traten an,<br />
vier davon gaben schon im Atlantik auf.<br />
Mit damals noch keinerlei Segelerfahrung<br />
startete Chay Blyth in das Rennen<br />
und musste kurz nach dem Kap der Guten<br />
Hoffnung aufgeben. Der Trimaran<br />
des lange Zeit führenden Nigel Tetley<br />
sank. Tetley wurde am nächsten Tag aus<br />
seiner Rettungsinsel geborgen. Blieben<br />
nur drei Teilnehmer, die um den Sieg<br />
kämpften.<br />
Sich selbst besiegt<br />
Am 10. Juli 1969 stößt das britische<br />
Postschiff PiCARDy auf 33°11’ N,<br />
040°28’ W auf den unbemannten Trimaran<br />
TEiGNMOUTH ELECTRON,<br />
kaum beschädigt, die Rettungsinsel an
Bücherschapp<br />
1<strong>03</strong><br />
ihrem Platz, ungewaschenes Geschirr<br />
in der Spüle, auf dem Tisch zerlegte<br />
Funkempfänger. Nur die Schiffsuhr<br />
fehlt. Die Logbücher stecken in der<br />
Navigationsecke, die letzte Eintragung<br />
ist vom 1. Juli. Der Trimaran führte<br />
in der Nonstop-Weltumsegelung, er<br />
war dabei, den Rekord als schnellstes<br />
Boot aller Zeiten nach England heimzuholen.<br />
Sir Chichester, der in der Regattaleitung<br />
in England die Positionsmeldungen<br />
der Teilnehmer entgegennahm,<br />
sprach schon von einem „spooky bird“,<br />
der nur so dahinflog. Doch nun war<br />
das Rennen gelaufen, Crowhurst blieb<br />
verschwunden – und die Logbücher<br />
offenbarten eine Tragödie. In dem<br />
Buch „The Strange Last Voyage of<br />
Donald Crowhurst“ rekonstruieren<br />
Nicholas Tomalin und Ron Hall, was<br />
auf der TEIGNMOUTH während<br />
des Rennens wirklich passiert ist, und<br />
enthüllen eine Sensation: Crowhurst<br />
war NIE auf dem Weg um die Welt gewesen!<br />
Er hatte in einer unglaublichen<br />
(astro)navigatorischen Anstrengung seine<br />
gesamte Reise erfunden, während er<br />
selbst auf seinem Trimaran im Atlantik<br />
an der brasilianischen Küste herumdümpelte.<br />
Ein Rechengenie, das zum<br />
Schluss dann doch die Nerven verlor.<br />
Eine seiner letzten Eintragungen im<br />
Logbuch: „It is finished – IT IS THE<br />
MERCY!“ Der 2007 auf DVD erschienene<br />
Film „Deep Water“ zeichnet die<br />
Reise Crowhursts nach, ein sehr interessantes<br />
Interview mit seinem Sohn<br />
findet man auf www.timesonline.co.uk/<br />
tol/news/article1265280.ece.<br />
Moralischer Sieger<br />
Er war ein segelnder Philosoph, ein Autor<br />
von wunderschönen Segelbüchern<br />
und ein Mensch mit tiefen Empfindungen.<br />
Was er nicht war? Ein Regattasegler<br />
mit dem Ziel, aufs Stockerl zu<br />
kommen und einen Preis einzuheimsen!<br />
Das erfahren er selbst und der Leser<br />
aber erst im Laufe seines Buches „Der<br />
verschenkte Sieg“. Deshalb ist man<br />
dann auch gar nicht mehr verwundert,<br />
als Bernard Moitessier nach der Passage<br />
des Kaps der Guten Hoffnung, von Kap<br />
Leeuwin und von Kap Hoorn in Führung<br />
liegend beschließt, einfach weiterzusegeln,<br />
immer nur weiter. Er verschenkt<br />
bewusst seinen Sieg und findet<br />
sich schließlich in der tahitischen Inselwelt<br />
wieder. Viele werden darüber den<br />
Kopf schütteln, doch andere werden zu<br />
träumen beginnen.<br />
Wahrer Sieger<br />
Und schließlich muss es für das erste<br />
Golden Globe Race natürlich auch einen<br />
Sieger geben. Robin Knox-Johnston,<br />
den man mittlerweile als britische Segellegende<br />
kennt, erzählt in seinem<br />
Buch „A World of My Own“ von seinen<br />
Erfahrungen so ganz allein auf offener<br />
See in einem Rennen der Extreme mit<br />
nicht sichtbaren Segel-Gegnern, aber<br />
vor allem mit sich selbst.<br />
wahrer sieger. Segellegende Knox-Johnston gewinnt die<br />
erste Einhandregatta um die Welt.<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
Nicholas Tomalin und Ron Hall<br />
The Strange Last Voyage of Donald Crowhurst<br />
Bernard Moitessier<br />
Der verschenkte Sieg<br />
<strong>OCEAN7</strong> meint: Spannender<br />
kann der beste Thriller nicht<br />
sein!<br />
Taschenbuch: 304 Seiten<br />
Verlag: McGraw-Hill Contemporary;<br />
Auflage: Reprint (Mai<br />
20<strong>03</strong>)<br />
ISBN-10: 0071414290<br />
Ein MUSS für jeden<br />
Fahrtensegler – wie auch<br />
alle anderen Bücher von<br />
Moitessier, dem segelnden<br />
Philosophen.<br />
Broschiert: 276 Seiten<br />
Verlag: Delius Klasing Verlag;<br />
Auflage: N.-A. (1. September<br />
20<strong>03</strong>)<br />
ISBN-10: 3768807495<br />
Sir Robin Knox-Johnston<br />
A World of My Own<br />
Das erste Golden Globe<br />
Race aus der Sicht des<br />
Siegers.<br />
Taschenbuch: 264 Seiten<br />
Verlag: Adlard Coles Nautical<br />
(30. Januar 2004)<br />
ISBN-10: 0713668997<br />
Peter Nichols<br />
Allein auf hoher See<br />
Allgemeines Buch über<br />
das erste Golden Globe<br />
Rennen.<br />
eXTreM. Einmal um die ganze<br />
Welt sollte das erste Einhandrennen<br />
in den 60er-Jahren führen.<br />
Taschenbuch: 319 Seiten<br />
Verlag: Lübbe; Auflage: 1<br />
(Juni 2004)<br />
ISBN-10: 3404642<strong>03</strong>1
104<br />
Salona 37<br />
Das gesamte Heft 02/08 ist wieder sehr interessant – die Yachtrevue wirkt dagegen<br />
direkt verstaubt. Und so etwas wie die <strong>OCEAN7</strong>-FACTS ab Seite 76 habe ich noch nie<br />
in einer vergleichbaren Zeitschrift gefunden.<br />
Auch die Berichte über das ÖSV-Prüfungs(un)wesen und über AD BOATS sind sehr<br />
informativ.<br />
Da kann man den Fehler auf Seite 98 (Beschreibung der Salona 37) leicht verschmerzen:<br />
Inklusive der 2 Längskojen im Salon gibt es nur 8 und nicht 10 Schlafplätze.<br />
Helmut Knipp<br />
Lieber Herr Knipp, auch diesen „Fehler” müssen Sie nicht verschmerzen – die<br />
Salona 37 hat in der beschriebenen Ausführung tatsächlich 10 Schlafplätze. Zwei<br />
davon in so genannten Lotsenkojen.<br />
Die Redaktion<br />
Aber, aber, Herr Gazzari …<br />
Sehr geehrter Herr Dobernigg,<br />
Bitte bekommen Sie es nicht in die falsche Kehle, aber nachdem Sie letztes Jahr<br />
unsere Fahrtenregatten-Übersicht 1:1 übernommen haben, vermute ich, dass<br />
Sie das auch heuer gerne tun würden. Auch wenn Sie glauben, dass es dafür<br />
kein Copyright gibt, weil ja öffentlich zugänglich: Diese Zusammenstellung findet<br />
man sonst nirgends, auch was Preise und Leistungen betrifft. Ich glaube auch,<br />
dass Sie es nicht notwendig haben von uns abzuschreiben. Ich würde es jedenfalls<br />
nicht goutieren, wenn Sie es trotzdem tun (und ich bin bekannt bösartig …).<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Luis Gazzari<br />
Chefredakteur / Yachtrevue<br />
Lieber Herr Gazzari, da <strong>OCEAN7</strong> besonderen Wert auf seriöse und wahrheitsgemäße<br />
Berichterstattung legt, können Sie sicher sein, dass wir niemals von der<br />
Yachtrevue abschreiben würden. Aber unsere Zusammenstellung, die bereits in der<br />
letzten Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> veröffentlicht wurde, ist zum Download auf unserer<br />
Website www.ocean7.at unter dem Link „Tipps & Tricks” bereit. Selbstverständlich<br />
auch für Sie.<br />
Thomas Dobernigg<br />
Fischen von Bord<br />
Lieber Leserbriefschreiber, Herr Rigler, wenn vier junge Burschen bei verschiedenen<br />
gestellten Aufnahmen lachend ihren Fischfang herzeigen, frage ich mich, was dies<br />
mit der „Achtung vor der Tierwelt des Ozeans” zu tun hat. Der Fisch ist nun einmal<br />
ein Teil der menschlichen Ernährung und unabhängig von der Fangmethode lebt<br />
und leidet er, bis er, vereinfacht gesagt, auf dem Teller landet. Bei einem längeren<br />
Segeltörn ist der Fisch immer eine Bereicherung der Speisekarte (und schont die<br />
Bordkasse). Ich könnte Ihnen viele ähnliche Bilder zeigen, wo die Crew lachend und<br />
voll Freude den gelungenen Fang herzeigt, und ich versichere Ihnen, dass wir vor der<br />
Natur im Allgemeinen und speziell vor dem Leben im Meer großen Respekt haben.<br />
Hannes Kriegl, 8101 Gratkorn<br />
ÖSV wozu?<br />
Darf ich mich auf diesem Weg zur Problematik mit dem ÖSV wie folgt äußern und<br />
Sie auch bitten, meinen Brief zu veröffentlichen: Ich habe Funktionäre des Österreichischen<br />
Seglerverbandes als überhebliche und selbstherrliche Zeitgenossen kennengelernt,<br />
deren Hauptanliegen eigentlich darin bestand, ihre Macht zu demonstrieren<br />
und auf Kosten der Prüflinge Segeltörns in der Adria zu genießen. Aber wozu<br />
brauchen wir den ÖSV eigentlich? Es handelt sich hier doch nur um einen weiteren<br />
Verein in der unermesslichen Anzahl der österreichischen Vereine. Und wie man<br />
auf der Webseite „Internationale Anerkennung österreichischer Schiffsdokumente”<br />
des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie nachlesen kann,<br />
gibt es für eine gegenseitige Anerkennung von Sportpatenten keine internationalen<br />
Abkommen oder EU-Regelungen. Sie liegt somit ausschließlich im Ermessen der<br />
Küstenstaaten. Das bedeutet also, dass der so genannte österreichische B-Schein<br />
von keinem Staat der Welt anerkannt werden muss! Ja warum soll sich dann jemand<br />
mit der Prüfung des ÖSV überhaupt herumschlagen?<br />
Selbstverständlich soll die Kompetenz zur Führung eines Bootes in internationalen<br />
Gewässern in einem entsprechenden Kurs, wie sie von vielen Veranstaltern angeboten<br />
werden, erlangt werden und kein verantwortungsvoller Schiffsführer wird es<br />
verabsäumen, sich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. Aber<br />
das hat doch bitte nichts mit dem ÖSV zu tun.<br />
Dr. Gerhard Vogl, Hall in Tirol<br />
Streit im ÖSV<br />
Zunächst möchte ich mich für die Zusendung Ihrer Zeitschrift herzlich bedanken. Aufmachung<br />
ist super und auch die Inhalte sehr ansprechend. Gestört hat mich aber der<br />
Artikel auf Seite 48, „Jeder kocht sein eigenes Süppchen”, für den offensichtlich Ihre<br />
ganze Redaktion verantwortlich ist, da kein einzelner Name angegeben wurde. Traut<br />
sich da wer nicht? Hier werden alte Hüte und sonstige Dinge in den Raum gestellt<br />
und ganz besonders hat mich bei der Aufzählung div. Ausgaben der Satz gestört: „Und<br />
hohe ÖSV-Funktionäre bekommen wohl auch einiges vom Kuchen ab ...” Das ist so<br />
nach dem Motto, stimmt’s nicht, wird schon was hängen bleiben, patzen wir sie halt<br />
an. Dieser Stil passt absolut nicht zur Aufmachung und den restlichen sachlichen Artikeln<br />
Ihrer Zeitschrift. Ich würde es mir als ÖSV-Funktionär auch nicht gefallen lassen.<br />
In diesem Sinne – beste Grüße,<br />
Inge Piso<br />
Mehrwertsteuer<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Berger. Ich habe mit großem Interesse Ihren Bericht zum Thema<br />
MwSt. verfolgt, war sehr aufschlussreich und in Europa weiß ich jetzt Bescheid. Aber<br />
was ist mit den Inseln Gran Canaria, Teneriffa und mit den Überseegebieten von EU-<br />
Staaten? Was würden Sie empfehlen, wie sollte ich vorgehen, wenn ich mit meinem<br />
unversteuerten Schiff in Martinique einklarieren würde? Mein Schiff wurde in Frankreich<br />
gebaut, ist 10 Jahre alt und wurde nie versteuert. Ich bin der zweite Besitzer.<br />
Josef Dax<br />
<strong>OCEAN7</strong> hat sehr viele Zuschriften zum Thema MwSt. beim Bootskauf erhalten – und<br />
alle an den <strong>OCEAN7</strong>-Steuerexperten, Herrn Dr. Berger, weitergeleitet.<br />
Fragen und Antworten zum Thema sowie weitere Leserbriefe wird <strong>OCEAN7</strong> in der<br />
KW 11 auf www.ocean7.at veröffentlichen!<br />
Die Redaktion<br />
Barfuß segeln<br />
Sehr geehrte Redaktion, ich ersuche Sie, wenn möglich, einen wie ich meine bewährten<br />
Tipp an die Segelfreundin Cornelia Schifter weiterzugeben. Unter dem Titel<br />
„Kind der See” sagt sie über ihren Transatlantiktörn unter anderem: „Endlich wieder<br />
Zehen anhauen!” Steht auch am Steuerrad ohne Schuhe. Sie sagt weiters, „es ist immer<br />
gut, nicht nur alte Hasen auf dem Schiff zu haben, die alles besser wissen.” Bei mir<br />
an Bord müssen immer Segel- oder Tennisschuhe getragen werden, um Verletzungen<br />
im Zehenbereich zu vermeiden. Ich hoffe, dass mein Tipp die begeisterte Seglerin<br />
Cornelia vor solchen Verletzungen schützt – falls sie die Empfehlung ernst nimmt.<br />
Mast- und Schotbruch<br />
Richi Rah<br />
Lieber Herr Rah, grundsätzlich haben Sie recht, aber die Passatwind-Route um die<br />
Welt trägt den schönen Namen „Barfußroute”. Warum wohl?<br />
Thomas Dobernigg<br />
Sicherheit<br />
Ich habe die Erlebnisse von Cornelia Schifter durch den Artikel wirklich toll mitempfinden<br />
können. Allerdings finde ich es schon ziemlich fahrlässig, wenn jemand auf<br />
einem langen Törn als Wachführer Dienst tut und die Dinge, die im Ernstfall geradezu
leserbriefe/impressum<br />
105<br />
mechanisch ablaufen sollten, wie z.B. Mann über Bord, gerade mal vom Zuschauen<br />
kennt.<br />
Liebe Grüße,<br />
Wilhelm Moser<br />
Eine ausführliche Sicherheitseinweisung inklusive eines gefahrenen Mann-über-<br />
Bord-Manövers gehört zur guten Seemannschaft und sollte bei jedem Törn Standard<br />
sein. Allerdings ist das nicht Sache der Crewmitglieder, sondern ausschließlich<br />
Pflicht des Skippers.<br />
Die Redaktion<br />
liebe oCean7-leser!<br />
Wir freuen uns über die wahre Flut an leserbriefen, die uns in den vergangenen<br />
Wochen erreicht hat. leider sind wir aus Platzgründen nicht in<br />
der lage, alle schreiben abzudrucken. Wir veröffentlichen aber die interessantesten<br />
in ungekürzter Form auf unserer Webseite. zuschriften bitte ausschließlich<br />
per Mail an: redaktion@ocean7.at<br />
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Thomas D. Dobernigg, Mag. Yvonne Kienesberger<br />
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TexT HaNS werNer HUemer IllusTraTIon DiNo VUJeViC<br />
Der Pechvogel<br />
BEI IHM GEHT ALLES SCHIEF<br />
Versenkt. Nein, versenkt hat unser Unglücksrabe bisher nur mal seine Zahnbürste, sein Handy oder<br />
seine Kamera. Das Schiff haben wir bisher heil zurückgebracht – aber das immer nur knapp.<br />
Wie jedes Jahr brach unsere<br />
Crew – 5 Tiroler – im<br />
letzten Herbst auch wieder<br />
zu einem Segeltörn<br />
auf, diesmal in die Adria. Wir sind alte<br />
Freunde, kennen uns schon seit der<br />
Schulzeit und sind an Bord ein eingespieltes<br />
Team. Obwohl oder gerade weil<br />
ein notorischer Pechvogel seit jeher in<br />
unserer Mitte ist, wird jede Fahrt zu<br />
einem besonderen Abenteuer!<br />
Er heißt Felix, vulgo „Lixl“. Wenn irgendein<br />
Gegenstand versehentlich ins<br />
Wasser fällt, gehört er ihm. Wenn sich<br />
einer beim Kochen in der Pantry die<br />
Finger verbrennt, ist es er. Sein Missgeschick<br />
hört selten auf …<br />
Während einer unruhigen Seglerei von<br />
Split nach Vis – Lixl hatte Küchendienst<br />
– sollte er uns mit einer großen<br />
Schüssel voll Wurstnudeln verwöhnen.<br />
Der Skipper leitete gerade eine Wende<br />
ein, als der Unglücksrabe mit unserem<br />
Mittagessen im Kochtopf nichts ahnend<br />
im Niedergang auftauchte. „REE !“ …<br />
und der Smutje ging samt der Mahlzeit<br />
in hohem Bogen über Bord. Nix Gröberes<br />
passierte! Den Anblick und das<br />
Schmunzeln an Deck könnt ihr euch<br />
aber wohl vorstellen, als er inmitten<br />
seiner Wurstnudeln schwimmend auf<br />
den „patscherten“ Rudergänger fluchte.<br />
Von Beleidigtsein oder gar einem bösen<br />
Wort war nach der Bergung von Koch<br />
und Topf keine Rede mehr! Aus Dankbarkeit<br />
für sein nachsichtiges Verhalten<br />
wurde er für die übrige Fahrt einstimmig<br />
zum „Ersten Offizier“ gewählt.<br />
Diesen Entschluss sollten wir aber bald<br />
bereuen: Nach eingehendem Studium<br />
der Seekarte ordnete unser Lixl als<br />
Der Pechvogel<br />
Wachführer eines Tages knapp vor<br />
der Dämmerung an, dass wir schon in<br />
Zverinac – und nicht wie geplant einige<br />
Meilen weiter in Bozava – in Ruhe die<br />
Nacht verbringen sollten. Seine Kommandos<br />
waren seemännisch kurz und<br />
klar: „Anlegen mit Heck an die Pier<br />
und Buganker setzen! Beiboot vorne<br />
festmachen, es ist hinderlich beim Anlegen!<br />
Hannes ans Ruder, Stefan an die<br />
Landleinen, ich übernehme den Buganker!“<br />
Das Folgende spielte sich dann<br />
wie in Zeitlupe ab: Hannes steuerte<br />
die Yacht unter Motor achteraus langsam<br />
und ruhig an die Pier. Stefan war<br />
mit den Leinen in der Hand klar zum<br />
Landgang, Lixl wartete mit dem Fuß<br />
auf dem Pedal des elektrischen Ankerspills<br />
auf seinen Einsatz. „Anker fallen!“<br />
… „Anker fällt!“… Stefan machte<br />
mit seinen Leinen einen kurzen Schritt<br />
an Land und – rumps – das Heck kollidierte<br />
mit der Kaimauer! Warum? Der<br />
Anker am Bug hatte nicht gegriffen.<br />
Lixl hatte ihn nämlich nicht auf Grund<br />
gesetzt – sondern in das vorne angehängte<br />
Beiboot fallen lassen, ohne das<br />
Malheur zu bemerken! So konnte der<br />
Danforth unser Schiff natürlich nicht<br />
stoppen! Der Schaden am Schiff war<br />
nicht allzu groß, nur das kleine Beiboot<br />
musste geflickt werden. „Gottes<br />
sind Wogen und Wind. Anker aber und<br />
Steuer, dass ihr den Hafen gewinnt,<br />
sind Euer!“<br />
Die Rückfahrt verlief überraschenderweise<br />
ohne gröbere Zwischenfälle. Das<br />
„Bife Ana“ auf der kleinen Insel Zverinac<br />
(44°09’ N, 014°56’ E) werden wir<br />
bei der nächsten Fahrt sicher wieder<br />
anlaufen! Lixl wird dann auf jeden Fall<br />
wieder mit dabei sein …
ICH HATTE GLÜCK.<br />
Damit Querschnittslähmung<br />
keine Frage des Schicksals<br />
bleibt, unterstütze ich<br />
Wings for Life.<br />
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