Juli 2011 - Stadtgespräch

ACH SAUBER
it 20 Jahren für
nsere Umwelt
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
"Die Politik ist Chaos" war vor wenigen Tagen auf
der Titelseite einer regionalen Tageszeitung von
einem unserer Theaterchefs zu lesen.
Ja, diesen Eindruck könnte man tatsächlich gewinnen,
wenn man das Geschehen der letzten Wochen
in unserem roten Rathaus mal mit Muße Revue
passieren lässt. Da gab es wahrlich wenig Logik
und Konsequenz zu beobachten. Seitdem man im
letzten Jahr von der Kostenexplosion um unser
Technisches Rathaus erfuhr, wurde mit allen Mitteln
nach einem Schuldigen gesucht. Der Eine
sah nicht, was in seiner Machtzentrale so vor sich
geht. Die Anderen wollten alle nichts davon gewusst
haben oder verweigerten sonst so redselig auf
einmal die Aussage. Da wurde ein Untersuchungsausschuss
eingesetzt, unendlich über Schuld und
Sühne diskutiert und geschimpft und gestritten,
dass unsere Rathauswände förmlich wackelten.
Logische Folge wären an dieser Stelle Konsequenzen
der Millionenunterschlagung informatorischen
Charakters gewesen, auf die man jedoch in
Greifswald vergeblich wartet. Denn wenn es darum
geht, den Unmut in tatkräftige Beschlüsse zu wandeln,
passiert in Greifswald: NICHTS.
Der Eine wird nur mit erhobenem Zeigefinger gerügt,
als wenn es darum ginge, ein kleines Kind
zu bestrafen, weil es vom noch warmen Kuchen
genascht hätte. Die Abwahl des anderen scheiterte
an einer einfachen Mehrheit, anders formuliert an
einer Stimme! Und beim Dritten im Bunde überlassen
wir das Erheben des Zeigefingers lieber
gleich ganz Schwerin. Also ein ganzes Jahr Debatten
und Schuldigensuche vergebens. Ja, Politik ist
wirklich Chaos. Zumal dieses Kuschelrügen die
ganze Schuldzuschieberei wahrscheinlich nicht
beenden wird. Und zufrieden stellen wird es lediglich
das schwarze Dreigestirn, nicht aber die Bürger
unserer schönen Hanse- und Universitätsstadt.
So wird mal wieder versucht, alles geflissentlich im
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Inh. Grit Juhnke, Dipl.-Jur.
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Freie Redakteurin B. Kaiser
FOTOGRAFIE
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B. Kaiser, weitere freie MA
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G. Juhnke, M.Fritz, B. Kaiser
ERSCHEINUNGSWEISE
Mindestaufl.:
4.000 St./Ausg.
roten Rathaus unter den Teppich des Vergessens
zu kehren. Gerade vor den anstehenden Wahlen.
Soviel, wie in den letzten Jahren dort drunter gekehrt
wurde, wird wohl noch so manch ein Politiker
im Rathaus ins Stolpern geraten.
Was bleibt, ist das ungute Gefühl bei den Bürgern,
dass selbst Millionenbeträge Lokalpolitiker nicht
aufs Abstellgleis sondern auf den Beförderungszug
bringen oder aber sie mit einem schüchternem
"DuDu" in der Spur bleiben können. Kann man
nur hoffen, dass sich gerade unsere aufgebrachten
Bürger für diese Politiker bei der nächsten
Wahl als Prellbock erweisen. Wem auf seiner Rechnung
mal eben vier Millionen mehr nicht auffallen,
der wird auch für andere Anliegen seiner Bürger
recht blind sein! Da kann man sich nur den
Worten des politisch gleich gesinnten Fraktionsvorsitzenden
dieses Dreigestirns anschließen: "Für
das Erscheinungsbild unserer Universitäts- und
Hansestadt ist es wichtig, dass hier etwas passiert"(2).
Scheint, dass hier ein blindes Huhn tatsächlich
mal ein Körnchen Wahrheit gefunden
hat. Aber lassen Sie uns nicht nur schwarzsehen,
denn alles kann ja nur noch besser werden. Und
bei den Wahlen im September können wir alle
einen Anfang dafür machen!
Ihre Grit Juhnke
(1) OZ Lokal 13.07.2011
(2) www.blog.gruene-greifswald.de
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