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Die Pforte der Reue (Leseprobe)

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Ibrahim Bin Edhem (rah.): Vom König <strong>der</strong> Menschen<br />

zum König <strong>der</strong> Herzen<br />

Ibrahim Bin Edhem (rah.) lebte im 8. Jahrhun<strong>der</strong>t n. Chr. in <strong>der</strong><br />

Stadt Belkh im Norden des heutigen Afghanistan. Er wird den Tabi‘un,<br />

also <strong>der</strong> Nachfolgegeneration <strong>der</strong> Prophetengefährten, zugerechnet.<br />

Sehr berühmt ist die Geschichte seiner Herkunft. <strong>Die</strong>se beschreibt ihn<br />

als Spross eines Fürstengeschlechts, dessen Herrschaftsgebiet sich auf<br />

die Gegend um die Stadt Belkh herum erstreckte.<br />

Nachdem Ibrahim Bin Edhem (rah.) die Nachfolge seines Vaters in<br />

<strong>der</strong> Herrschaft seines Landes angetreten hatte, genoss er erst einmal<br />

sein Leben in vollen Zügen: Er kleidete sich in prunkvolle Gewän<strong>der</strong>,<br />

ließ sich von seinem Hofstaat bedienen und verbrachte seine Zeit am<br />

liebsten damit, auf die Jagd zu gehen.<br />

Nach seiner Krönung waren schon viele fromme Männer an seinen<br />

Hof gekommen, um ihn auf die Gefahren seines Luxuslebens hinzuweisen.<br />

Doch obwohl sie ihn alle eindringlich darum gebeten hatten,<br />

sich von <strong>der</strong> irdischen Welt abzuwenden und sich stattdessen lieber auf<br />

das Jenseits vorzubereiten, schoss er ihre Warnungen in den Wind und<br />

lebte weiterhin aufs Geradewohl in den Tag hinein. Er dachte gar nicht<br />

daran, auf die Annehmlichkeiten seines fürstlichen Lebens zu verzichten<br />

und sich in aller Bescheidenheit dem Erhabenen Allah zuzuwenden.<br />

Aber die Wege des Erhabenen Allah sind unergründlich und Er leitet<br />

recht, wen Er will und wie Er will. Und so geschah es denn auch mit<br />

Ibrahim Bin Edhem (rah.). <strong>Die</strong> Geschichte seiner Rechtleitung trug<br />

sich folgen<strong>der</strong>maßen zu:<br />

Eines Tages saß Ibrahim Bin Edhem (rah.) auf seinem Thron in seinem<br />

Palast und da wurde er ganz plötzlich von großer Müdigkeit übermannt<br />

und er schlief ein. Auf einmal wurde er von einem seltsamen<br />

Gepolter geweckt, das von seinem Dach zu kommen schien. Da rief er<br />

nach oben zum Dache hin: „Wer ist da?“<br />

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