Das Geheimnis der Burg - Eine märchenhafte Erzählung
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„Weißt du was? Ich drehe noch mal eine Runde durch das<br />
Zeltdorf und schaue ein bisschen den Feuerspuckern und<br />
Gauklern zu. Die haben mich vorhin wirklich fasziniert!“,<br />
sagte mein Mann und stapfte den gewundenen Weg vom<br />
<strong>Burg</strong>tor hinab zum Mittelaltermarkt.<br />
Na gut, dann hatte ich ja reichlich Zeit, die imposante<br />
alte <strong>Burg</strong> zu erkunden! Hoch ragten ihre mächtigen Mauern<br />
in den blauen Aprilhimmel. Welch ein Glück, dass gerade<br />
heute, zum Walpurgisfest, das regnerische Wetter von<br />
herrlich warmem Sonnenschein abgelöst worden war! Vor<br />
dem Hintergrund <strong>der</strong> grauen Steine leuchtete das junge<br />
Grün <strong>der</strong> Bäume mit den flirrenden Sonnensprenkeln umso<br />
kräftiger.<br />
Als ich meine Schritte voller Neugier auf das schwere<br />
äußere Tor zu und über die Zugbrücke hinweg zur <strong>Burg</strong><br />
lenkte, verblassten allmählich die Rhythmen <strong>der</strong><br />
Tamburine, Schellen und Saiteninstrumente und es wurde<br />
stiller. Hier oben waren nur vereinzelte Menschen<br />
unterwegs, die meisten tummelten sich unten auf dem<br />
malerischen Marktplatz. Plötzlich gellte ein unheimlicher<br />
Schrei über den von dicken Mauern umgebenen Vorplatz.<br />
Mir stellten sich unwillkürlich die Härchen auf den Armen<br />
auf. Was mochte das sein? Klang fast so wie ein Warnruf,<br />
aber wovor und von wem? Wachsam sah ich mich um. Hm,<br />
niemand zu sehen! Da, auf dem Dach über dem <strong>Burg</strong>tor!<br />
Aus den Augenwinkeln hatte ich dort eine huschende<br />
Bewegung wahrgenommen. Gespannt blieb ich stehen und<br />
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