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Leistungsreport2004

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S Bayerische

Leistungsreport

Sparkassenstiftung

2004

Neue Förderprojekte und Initiativen

Editorial

Stiften oder spenden?

Die Maxime „make the

money and run“ galt für

die deutschen Sparkassen mit

ihrer Gemeinnutz- und Gemeinwohlorientierung

noch zu

keiner Zeit ihrer fast 200-jährigen

Geschichte. Die spendenbasierte

Finanzierung von sozialen

Einrichtungen wie Schulen,

Krankenhäusern und Kindergärten

ist den Sparkassen als korporativen

Mitbürgern daher schon immer geläufig.

Stiftungen dagegen sind ein relativ junges

Förderinstrument der Sparkassen,

das erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts

einen enormen Boom erfuhr, heute

aber mit über 540 Institutionen die

Zahl der Sparkassen übersteigt. Gemessen

an ihrem Ausschüttungsvolumen

von zusammengenommen rund 43

Millionen Euro im Jahr 2003 rangieren

die Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe

unter den Top Ten aller deutschen

Stiftungen bürgerlichen Rechts.

Was aber macht den besonderen Charme

von Stiftungen aus? Mit Stiftungen

wird es den Sparkassen möglich, durch

klare Zielsetzungen an der Reform unserer

Gesellschaft maßgeblich mitzuwirken.

Über Stiftungen werden sie zu

Dienstleistern für die Gesellschaft und

können gleichzeitig Ressourcen nutzen,

die dem Markt oder dem Staat nicht

zur Verfügung stehen. Hierzu gehören

lokale Netzwerke, vertrauensvolle Beziehungen,

die flexible Zeiteinteilung

vieler Helfer und nicht zuletzt der Idealismus

der Engagierten.

Gleichzeitig sorgen Stiftungen

für die gebotene Transparenz,

so dass Art und Umfang der

Förderung das Moment der

Beliebigkeit verlieren. Institutionalisierte

Entscheidungen

über Gremien und klare Förderrichtlinien

sorgen für eine

Objektivierung der Stiftungsaktivitäten.

Darum lässt sich mit Stiftungen weit

besser als mit individuellen Einzelfallspenden

die Kontinuität von Förderzielen

verwirklichen. Die Fokussierung

auf ausgewählte Förderfelder ermöglicht

darüber hinaus einen gezielten

Mitteleinsatz.

Stiftungen sind in vielerlei Hinsicht mit

Wirtschaftsunternehmen vergleichbar.

Statt ökonomischen Gewinns verfolgen

sie jedoch Ziele ideeller Natur. Ein

stringentes Projekt-Controlling sichert

zugleich die zielorientierte Mittelverwendung

und nimmt das Gefühl der

Unsicherheit, das manch einem beim

Spenden beschleicht.

Stiften ist also eine zielgerichtete Form

des Förderns, die häufig aber erst mittel-

bis langfristig umfassend wirksam

wird. Spenden dagegen helfen oft sofort

in höchster Not. Dementsprechend

gehören Stiften und Spenden zusammen

und sind keine sich gegenseitig

ausschließenden Alternativen.

Dr. Siegfried Naser

Geschäftsführender Präsident

des Sparkassenverbandes Bayern

Inhalt

Kultur

Bayerisch-Böhmisches

Kulturzentrum Schönsee

Pinakothek der Moderne

Gemäldesammlung

Veste Coburg

Typologien von

Bernd und Hilla Becher

Heimat- und

Denkmalpflege

Industriemuseum Lauf

Deutsches Hopfenmuseum

Glasmuseum Frauenau

Soziales

Antonia-Werr-Zentrum

Seitenwechsel

Wissenschaft

FAUSTLOS

Frühgeborenen-Screening

Netzwerkförderung

Kinderhospiz Allgäu

Zentrum für Umwelt und

Kultur Benediktbeuern

Aktionsprogramm NA UND!

Sportjugendstiftung

Initiative „beweg dich“

Panorama

Weißer Elefant für

wilde Kerle

„Großer Preis“ für Vampire

und Drachenflügel

„ARNO“ für Bayerische

Sparkassenstiftung

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Herausgeber: Bayerische

Sparkassenstiftung, Karolinenplatz

5, 80333 München;

Konzeption und Realisierung:

EditorNetwork Medien GmbH,

Pettenkoferstraße 4, München;

Grafik: new aspect/ Klaus

Neunstöcklin, Brunnthal;

Druck: Druckhaus Kastner,

Wolnzach


S Bayerische

Sparkassenstiftung

Leistungsreport 2004

Kultur

Erfolgreicher Start

Für Bayern und Böhmen: Kultur-Event im Kommunbräuhaus Schönsee

Auf gute Nachbarschaft

Den gegenseitigen Abbau von

Vorbehalten und Vorurteilen, von

Unwissen und emotionalen Schranken

– diese Ziele haben sich die

Stadt Schönsee und der Landkreis

Schwandorf gesetzt. Mit einem

Bayerisch-Böhmischen Kulturzentrum,

das im Kommunbräuhäus in

Schönsee entsteht, wollen sie dazu

beitragen, dass sich die Menschen

auf beiden Seiten der Grenze zu

Tschechien besser kennen und somit

besser verstehen lernen.

Ausschlaggebend für die Förderung

durch die Bayerische Sparkassenstiftung

war der besondere Stellenwert,

den das Projekt durch die

EU-Osterweiterung erhält. Eine aktive

kulturelle Zusammenarbeit der

Nachbarbezirke kann die einschneidenden

Veränderungen für die Menschen

in der Grenzregion abfedern

und zu einem guten Gelingen der

Aufnahme Tschechiens in die EU

beitragen.

Noch vor seiner Realisierung haben

die Initiatoren das Projekt virtuell

zum Laufen gebracht: als zweisprachige

kulturelle Informationsplattform

www.bbkult.net im Internet.

Mit der Pinakothek der Moderne ist

München nicht nur ein qualitativer

Sprung in die Riege der weltweit führenden

Kunstadressen gelungen, auch

beim Publikum ist der im September

2002 eröffnete Museumsneubau bestens

angekommen. Das belegen die

1,7 Millionen Besucher – eine Zahl, die

selbst optimistische Erwartungen übertroffen

hat.

Ohne Bürgerengagement wäre das

viel gelobte Bau-Ensemble wohl nicht

zustande gekommen. Denn nur die

Zusage, zehn Prozent der Baukosten

von insgesamt 121 Millionen Euro

durch private Spenden aufzubringen,

bewog 1994 den Bayerischen Landtag,

dem Projekt seine Zustimmung zu

geben. Mit im Kreis der Förderer ist die

Bayerische Sparkassenstiftung, die eine

halbe Million Euro und damit die größte

Einzel-Fördersumme ihrer Geschichte

beisteuerte.

Gut besucht: die neue Pinakothek der

Moderne in München

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Projekt Nr. 311

Bayerisch-Böhmisches Kulturzentrum Schönsee

Fördersumme:

30.000 Euro

Projekt Nr. 251

Pinakothek der Moderne

Fördersumme:

511.291,88 Euro


Fotogene Fördertürme

Kulturschatz: Bernhard Strigels „Auffindung und Erhöhung des wahren Kreuzes”

Alte Meister für die Veste

So bekannt Albrecht Dürer, Bernhard Strigel, Lucas Cranach oder Hans

Burgkmair auch sind, den meisten Menschen von heute ist die Kunst des

15. und 16. Jahrhunderts nur schwer zugänglich. Dennoch liefert sie einen

der phantasiereichsten und kostbarsten Beiträge zum künstlerischen

Besitz unserer Zeit.

Mit seiner 42 Gemälde umfassenden Sammlung hat der Schweinfurter Industrielle

Georg Schäfer eine Kollektion altdeutscher Malerei von internationalem

Rang zusammengetragen. Seit 1986 ist sie als Leihgabe in der

Veste Coburg zu sehen und bildet dort neben der Glas- und Waffensammlung

sowie dem Kupferstichkabinett einen vierten musealen Schwerpunkt,

der Jahr für Jahr über 100.000 Besucher aus aller Welt anlockt.

Die Sammlung dient als ausgezeichnete Klammer zwischen den historischen

Räumen und den anderen kostbaren Beständen der Veste Coburg.

Sie ist damit ein unverzichtbares Bindeglied, um Kennern und Interessierten

ein anschauliches und rundes Bild von der Geschichte und Kultur der

frühen Neuzeit zu vermitteln.

Nun beabsichtigt die Familie Schäfer, die Gemälde zu verkaufen – mit einem

Vorkaufsrecht für die Coburger Landesstiftung. Um den von Experten

des Auktionshauses Christie’s auf 9,2 Millionen Euro taxierten Kaufpreis

aufzubringen, engagieren sich daher neben der Bayerischen Sparkassenstiftung

die Oberfrankenstiftung, die Stadt Coburg, die Vereinigten Coburger

Sparkassen sowie die Kulturstiftung der Länder in einem Netzwerk.

Die Bayerische Sparkassenstiftung beteiligt sich mit 75.000 Euro, um den

Kulturschatz in Coburg zu halten.

Projekt Nr. 301 + 328

Gemäldesammlung Veste Coburg

Fördersumme:

75.000 Euro

Bernd und Hilla Bechers Motive sind

Kühltürme, Gasbehälter, Hochöfen,

Förderanlagen und verwaiste Fabrikhallen.

Mit ihrer besonderen Sichtweise

vermitteln die Künstler einen

höchst lebendigen Eindruck von

einer industriellen Welt, die für viele

Menschen heute längst Vergangenheit

ist und die doch das Leben

großer Bevölkerungskreise innerhalb

und außerhalb Europas nachdrücklich

geprägt hat.

Die aktuelle Ausstellung der renommierten

Fotokünstler wird sowohl

von der Sparkassen-Kulturstiftung

Rheinland, dem Sparkassen-Kulturfonds

als auch der Bayerischen

Sparkassenstiftung unterstützt.

Stahlästhetik: Erinnerung an die Zeit

der Industrialisierung

Die Bayerische Sparkassenstiftung

stellt die Becher-Typologien, die im

Münchner Haus der Kunst gezeigt

werden, am 14. Juni 2004 im

Rahmen einer Pressekonferenz vor.

Ausstellung

Typologien Bernd und Hilla Becher

Fördersumme:

26.000 Euro

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S Bayerische

Sparkassenstiftung

Leistungsreport 2004

Heimat- und Denkmalpflege

Multimedia

für die Besucher

Ziel des Industriemuseums

Lauf ist es, die Arbeits- und Lebensverhältnisse

in Nürnberg

und weiteren Städten der Region

von der frühen Industrialisierung

bis in die fünfziger

Jahre des vergangenen Jahrhunderts

zu vermitteln. Um das

zu einem besonderen Erlebnis

zu machen, richten die Initiatoren

– finanziell gefördert von

der Bayerischen Sparkassenstiftung

– ihre Ausstellungskonzeption

derzeit voll auf multimediale

Unterstützung aus.

Der Besucher erhält einen elektronischen

Museumsführer mit

Kopfhörer, der ihn auf seinem

Rundgang mit Audio-Video-

Informationen begleitet.

Maschinengeräusche, deutsche

und fremdsprachliche Erklärungen

sowie Zeichnungen zu

technischen Details werden per

Infrarot-Technik überspielt und

ermöglichen so einen ebenso

informativen wie abwechslungsreichen

Museumsbesuch.

Historische Handwerkskunst: multimedial

unterstützte Präsentation

Passende Gestaltung: Museumsbau in

Form eines Hopfengartens

Alles übers „Grüne Gold“

So wie der Hopfen nach dem berühmten

Bayerischen Reinheitsgebot zwingend

zum Bier gehört, so untrennbar

verbunden ist der Hopfenanbau mit der

Hallertau.

Was seit Jahrhunderten die Landschaft,

die Kultur und den Alltag der Menschen

prägt, soll nun einer breiteren Öffentlichkeit

im Rahmen eines Museumsprojekts

vermittelt werden. Das Deutsche

Hopfenmuseum, das schon äußerlich

wie ein Hopfengarten konzipiert

ist, wird die weltweit bedeutendste Ausstellung

zu Anbau und Verarbeitung

des Hopfens beherbergen.

Die Museumskonzeption und -ausgestaltung

folgt einem erlebnispädagogischen

Konzept, das mit den vielfältigsten

Medien alle unsere fünf Sinne

anspricht.

Mit Blick auf die bedeutende Rolle, die

der Hopfen für die landwirtschaftliche

und industrielle Entwicklung Bayerns

spielt, finanziert die Bayerische Sparkassenstiftung

unter anderem eine

fünf Meter hohe, begehbare Hopfendolde

und beteiligt sich so maßgeblich

am Innenausbau des Museums.

Neuer Rahmen für 3000

Jahre Glas-Geschichte

Das Glasmuseum in Frauenau ist

nicht nur eine der Hauptattraktionen

an der durch den Bayerischen

Wald führenden Glasstraße, sondern

auch eine von der Fachwelt

anerkannte Institution. Allerdings

erfordern die räumliche Enge und

die veraltete Darstellung des 1974

eröffneten Museums bauliche und

inhaltliche Veränderungen.

In Zukunft soll insbesondere die

überregionale Bedeutung stärker

unterstrichen werden. Neben einer

Neugliederung der einmaligen

Sammlungsbestände bieten beispielsweise

Werkstätten die Möglichkeit

für die museumspädagogische

Arbeit mit Kindern, wie etwa

das spielerische Ausprobieren der

diversen Glashandwerkstechniken.

Neu eingerichtete Mehrzweckräume

können für Forschungsprojekte

oder internationale Fachsymposien

zur Glaskultur genutzt werden.

Durch die grenzüberschreitenden

Bezüge von und nach Böhmen

kommt dem Frauenauer

Museum eine mehr als

lokale Bedeutung zu.

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Projekt Nr. 304

Industriemuseum Lauf

Fördersumme:

10.000 Euro

Projekt Nr. 318

Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach

Fördersumme:

50.000 Euro

Projekt Nr. 297

Glasmuseum Frauenau

Fördersumme:

25.000 Euro


Soziales

Behütetes Zuhause: Dorfstraße im Antonia-Werr-Zentrum für Mädchen in Not

Neuer Mut zum Start ins Leben

Für Mädchen und junge Frauen, die in Not geraten waren, setzte sich

Antonia Werr, die Gründerin der Franziskanerinnen-Ordensgemeinschaft

Würzburg-Oberzell, schon vor mehr als 145 Jahren ein. Inzwischen hat sich

zwar das Konzept geändert, aber das Ziel ist das gleiche geblieben: schwer

traumatisierten, misshandelten und missbrauchten Mädchen Zuflucht,

neues Selbstvertrauen sowie schulische und berufliche Perspektiven zu

geben. Nahezu 2.000 Mädchen konnte das Antonia-Werr-Zentrum in den

38 Jahren seines Bestehens zu tragfähigen Startbedingungen ins Leben

verhelfen.

Das südlich von Schweinfurt gelegene Zentrum hat überregionalen Charakter

und wird von den Jugendämtern im gesamten nordbayerischen Raum

belegt. Für acht Städte und Landkreise hat es im Rahmen eines Kooperationsvertrages

die Funktion der Inobhutnahme und des Jugendschutzes

übernommen.

Die größte Gruppe im Heim bilden 55 bis 60 Mädchen, die in den insgesamt

sieben heilpädagogischen Innenwohngruppen rund um die Uhr betreut

werden. Sie beenden hier ihre Schul- und Berufsausbildung und erhalten

therapeutische Unterstützung. Schritt für Schritt wird jede Einzelne

auf das Leben draußen vorbereitet. Darüber hinaus ermöglichen eine

Außenwohngruppe sowie betreute Einzelwohnplätze in Würzburg, das

schulische und berufliche Angebot der Stadt zu nutzen.

Da die Zahl der unterzubringenden Mädchen in den vergangenen Jahren

rapide angestiegen ist, wurden umfangreiche Um- und Neubauten erforderlich.

Die Bayerische Sparkassenstiftung hat sich an diesen Kosten beteiligt

und das Antonia-Werr-Zentrum mit insgesamt 110.000 unterstützt. Die

Kreissparkasse Schweinfurt steuerte weitere 7.000 Euro bei.

Projekt Nr. 307

Antonia-Werr-Zentrum St. Ludwig

Fördersumme:

110.000 Euro

Die etwas andere

Weiterbildung

Kernidee des Projekts „Seitenwechsel“

ist es, Führungskräfte der Wirtschaft

in Kurzzeitpraktika sozialer

Einrichtungen zu vermitteln. Eine

Woche lang arbeiten Manager in

Obdachlosenheimen, Haftanstalten,

in Alten- und Jugendheimen oder

in Selbsthilfegruppen mit. Als einer

der ersten Teilnehmer aus der Sparkassen-Organisation

resümiert

Andreas Kellerer, Abteilungsleiter

Personal der Sparkasse Ingolstadt,

seine Erfahrungen, die er als Pflegehelfer

im Münchner Klinikum

Großhadern machte: „Im Job bin ich

es gewöhnt, ziel- und lösungsorientiert

zu handeln. Für Schwerstkranke

aber gibt es keine Lösungen

und kein ‚Das wird schon wieder’.

Diese Formulierung habe ich aus

meinem Wortschatz gestrichen.“

Die Bayerische Sparkassenstiftung

bietet dem Projekt gemeinsam mit

dem Institut „persönlichkeit und

ethik” der Hochschule Neuendettelsau

sowie dem Kirchlichen Dienst

in der Arbeitswelt eine organisatorische

Plattform.

Wichtige Erfahrung: Führungskräfte

in anderen Lebenswelten

Projekt Nr. 259

Seitenwechsel

Operative Stiftungstätigkeit

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S Bayerische

Sparkassenstiftung

Leistungsreport 2004

Wissenschaft

Netzwerkförderung

Mit Telemedizin das

Augenlicht retten

Kraft für einen

schweren Weg

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Ängste und Depressionen: Immer

mehr Kinder brauchen Hilfe.

Vom Umgang mit

Ärger und Wut

Soziales Verhalten kann ebenso

gelernt werden wie problematisches

Verhalten. So der

Grundansatz von „FAUSTLOS“,

einem Präventionsprojekt aus

den USA, das sich mit der Gewaltbereitschaft

von Kindern

auseinandersetzt.

Die Stiftung „Bündnis für Kinder

– gegen Gewalt“ hat das

Programm nach Deutschland

geholt. Aus gutem Grund: Hierzulande

zeigen sich bereits bei

rund 20 Prozent der Kinder klinisch

bedeutsame Auffälligkeiten

wie Ängste, Depressionen

und aggressives Verhalten.

Die Bayerische Sparkassenstiftung

unterstützt die Arbeit des

Programms „FAUSTLOS“ mit

100.000 Euro und damit dessen

Ansatz, in erster Linie die Persönlichkeit

der Kinder zu stärken.

„FAUSTLOS“ vermittelt

dabei nachhaltig soziale Fähigkeiten

wie emotionale Intelligenz

oder den Umgang mit

Ärger und Wut. So reicht das

Konzept in seiner Wirkung weit

über eine unmittelbare Gewaltprävention

hinaus.

Das Risiko zu erblinden ist bei zu früh

geborenen Kindern besonders hoch.

Durch ein Pilotprojekt der Bayerischen

Sparkassenstiftung lässt sich seit dem

Jahr 2000 die Gefahr der Erblindung

bei „Frühchen“ jedoch nahezu vollständig

ausschalten.

Allerdings erfordert die Früherkennung

ein Höchstmaß augenärztlicher Erfahrung.

Um dieses Know-how über Regensburg

hinaus auch anderen Krankenhäusern

zugänglich zu machen, wurden

zunächst die Geburtszentren in Bayreuth,

Deggendorf, Landshut, Passau,

Weiden sowie St. Hedwig in Regensburg

telemedizinisch miteinander verknüpft.

Im letzten Jahr sind das Städtische

Klinikum Nürnberg, St. Elisabeth

in Neuburg an der Donau (Oberbayern),

das Zentralklinikum in Augsburg sowie

das Josefinum Augsburg hinzugekommen.

Der flächendeckende Ausbau

konnte damit abgeschlossen werden.

Die Bayerische Sparkassenstiftung hat

sich insbesondere an der Finanzierung

der für das Telescreening notwendigen

Weitbildkameras beteiligt und sich damit

für eine angemessene Versorgung

und Lebensqualität der Menschen auch

außerhalb der Zentren Bayerns eingesetzt.

Telescreening: High-Tech bewahrt

Frühchen vor Erblindung

Hospize haben eine lange Tradition:

als willkommene Raststätten

an Pilgerwegen, in denen die Wanderer

gut versorgt wurden, sich

ausruhen und neue Kraft schöpfen

konnten. Heute erfüllen Kinderhospize

– im Einklang mit der gesamten

Hospiz-Bewegung – eine ähnliche

Funktion.

Schwerst erkrankte Kinder und

Jugendliche bekommen auf ihrem

begrenzten Lebensweg die nötige

Betreuung, die Familie wird nach

oft jahrelanger häuslicher Pflege

entlastet. So erhalten Eltern und

Geschwister den dringend nötigen

Freiraum, um die verbleibende Zeit

mit dem schwerkranken Kind und

den kommenden Verlust besser zu

bewältigen.

Der im Oktober 2001 gegründete

Verein Kinderhospiz im Allgäu hat

sich voll den damit verbundenen

Aufgaben verschrieben. Ziel ist die

flächendeckende Realisierung eines

ambulanten, ehrenamtlich arbeitenden

Familienbegleitdienstes

sowie der Bau eines stationären

Kinderhospizes in Bad Grönenbach.

Die Bayerische Sparkassenstiftung

engagiert sich für die in jeder Hinsicht

wichtige und anspruchsvolle

Initiative im Rahmen der Netzwerkförderung

mit Mitteln aus dem

PS-Sparen und durch die Förderung

der Bayerischen Hospiz-Akademie

in Bamberg.

Projekt Nr. 366

FAUSTLOS

Fördersumme:

100.000 Euro

Projekt Nr. 216

Frühgeborenen-Screening

Fördersumme:

255.645,94 Euro

Projekt Nr. 211 und

Projekt aus Sozialem Zweckertrag

Kinderhospiz

Fördersumme: 202.258,38 Euro


Interessanter Mix: Umweltthemen und Kultur im ZUK Benediktbeuern

Umweltexkurs für wenig Geld

Schon aufgrund seiner landschaftlich reizvollen Lage und des kulturhistorisch

interessanten Hintergrundes ist das Kloster Benediktbeuern immer

eine Reise wert. Für Umweltbewusste und -interessierte jedoch ist der ehemalige

Meierhof des Klosters bevorzugtes Ziel.

Das dort ansässige Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) hat Vorzeigecharakter

in Bayern und ist inzwischen deutschlandweit renommiert. Die

besondere Stärke der Einrichtung liegt in ihrem innovativen Ansatz, neben

traditioneller Umweltbildung auch moderne, kulturbezogene Themen zu

behandeln und so eine ganzheitliche, interdisziplinäre Sichtweise zu vermitteln.

Um das Bildungsangebot des stark frequentierten Zentrums in Zukunft

auch für finanziell benachteiligte Gruppen wie Erzieher und Lehrer in der

Ausbildung, Zivildienstleistende, junge Künstler und Nachwuchsforscher

sowie Jugendliche aus Osteuropa erschwinglich zu machen, wurde ein

umfangreicher Umbau erforderlich. Zusätzliche Unterbringungsräume und

vor allem die Möglichkeit zur Selbstverpflegung mussten geschaffen werden.

Die Bayerische Sparkassenstiftung unterstützt insbesondere die Pionierrolle,

die das Benediktbeuerer Zentrum für viele weitere Einrichtungen solcher

Art in Deutschland spielt. Zusätzliche Mittel wurden im Rahmen der

Netzwerkförderung aus Erträgen des PS-Sparens aufgebracht.

Projekt Nr. 220

Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern – ZUK

Fördersumme:

127.822,97 Euro

Behinderte

besser verstehen

Ängste und Vorurteile abbauen,

die Probleme behinderter Menschen

erkennen und offen miteinander

umgehen – das ist Ziel des Aktionsprogramms

NA UND!, mit dem die

Bayerische Staatsregierung das „Europäische

Jahr der Menschen mit

Behinderungen“ unterstützte.

Höhepunkt der von einem breit

gefächerten Kommunikationsmix

begleiteten Kampagne war der

NA UND!-Tag am 8. Mai 2003. Bäckereien

verkauften NA UND!-Brezen,

Metzgereien steckten NA UND!-

Fähnchen in ihre Wurst und die

Sparkassen druckten entsprechende

Informationen auf die Kontoauszüge.

Außerdem informierten viele

Institute in ihren Ausstellungsräumen

über die Aktion. Der Sparkassenverband

Bayern hat die vielfältigen,

insgesamt über mehrere

Monate verteilten Aktivitäten mit

Geldern aus dem PS-Sparen gefördert.

Projekt aus Sozialem Zweckertrag

Aktionsprogramm NA UND!

Fördersumme:

125.000 Euro

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S Bayerische

Sparkassenstiftung

Leistungsreport 2004

Sportjugendstiftung

Erfolg auf

der ganzen Linie

Um dem Drogenmissbrauch von

Kindern und Jugendlichen vorzubeugen,

setzen die bayerischen

Sparkassen voll auf Sport. Sie entwickelten

im Rahmen ihrer 1999

gegründeten Sportjugendstiftung

mit engagierten Partnern ein suchtpräventives

Konzept, das den Sport

als sinnvolle Freizeitnutzung propagiert.

Im Mittelpunkt der „beweg‘ dich“

genannten Initiative steht jeweils

ein großes Sportfestival. Zum ersten

Mal fand der Mitmach- und Erlebnistag

im Oktober 2002 in Ingolstadt

statt, 2003 wurde das Event

in Schrobenhausen und Waldkirchen

ausgerichtet – und das mit

vollem Erfolg. Hunderte von Kindern,

Jugendlichen und Eltern probierten

verschiedene Sportarten

mit viel Spaß. 2004 findet diese

Initiative zusammen mit der Kinder-TurnOlympiade

in Neumarkt in

der Oberpfalz vom 21. bis 23. Mai

statt.

Um über den Tag hinaus nachhaltiges

Interesse an sportlichen Aktivitäten

zu wecken, haben die Initiatoren

jeweils ein starkes Netz mit

Multiplikatoren vor Ort geknüpft.

Spaß an Sport und Spiel: Kinder

beim „beweg’ dich“-Festival

Projekt der Sportjugendstiftung

der bayerischen Sparkassen

Initiative „beweg’ dich”

Bisherige Fördersumme: 53.450,98 Euro

Begehrte Trophäe: Laudatorin

Christine Neubauer mit dem

weißen Elefanten

Weißer Elefant

für „wilde Kerle“

„Großer Preis“

für Vampire und Drachenflügel

Mit dem Kinder-Medien-Preis will der

Medien-Club München die Qualität von

Film- und Fernsehproduktionen für Kinder

stärker ins Bewusstsein rücken. Dieses

Ziel brachten auch die Laudatoren,

darunter die Schauspielerin Christine Neubauer und die Vizepräsidentin des

Bayerischen Landtages Barbara Stamm, zum Ausdruck. Der am 13. November

– nun bereits zum dritten Mal – vergebene Preis ging an Ewa Karlström

und Andreas Ulmke-Smeaton, die beiden Produzenten des Kinofilms „Die

wilden Kerle“. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Ben Verbong für seine Regie

bei „SAMS in Gefahr – SAMS 2“. Fünf Jahre lang fördert die Bayerische Sparkassenstiftung

die Preisverleihung mit jeweils 25.564,60 Euro.

Lesen zählt nicht nur zu den wichtigsten sprachlichen

Kernkompetenzen, die Kinder erwerben müssen. Lesen

soll auch die Phantasie beflügeln und zum Nachdenken

anregen. Um den Stellenwert des Lesens zu unterstreichen,

stiftet die Bayerische Sparkassenstiftung

fünf Jahre lang das Preisgeld für den mit 3.000 Euro

dotierten „Großen Preis“ der Deutschen Akademie für

Kinder- und Jugendliteratur.

2003 wurde die Österreicherin Renate Welsh für ihr

umfangreiches und thematisch breites Gesamtwerk

ausgezeichnet. Ihr 1979 veröffentlichtes Buch

„Vamperl“, das von einem kleinen Vampir handelt,

zählt heute ebenso zu den Schulbestsellern wie der

Titel „Drachenflügel“ .

„ARNO“ für Bayerische Sparkassenstiftung

Allen Grund zur Freude hatten die

Mitarbeiter der Bayerischen Sparkassenstiftung

am 17. September

vergangenen Jahres: Bei der

„ARNO“- Verleihung für die

qualitativ hochwertigsten

Publikationen der Sparkassen-Finanzgruppe

landete der

2002 erstmals herausgegebene

Leistungsbericht

in der Kategorie „Publikationen

der Sparkassenstiftungen“

gleich auf Platz drei. „Ein

PANORAMA

Ausgezeichtete

Autorin: Renate

Welsh mit Verleger

Hansjörg Weitbrecht

und Bürgermeister

Peter

Kornell (r.) bei der

Preisverleihung

im Volkacher

Schelfenhaus

rundum gelungenes Stück Print“,

urteilte die Jury.

Bereits zum fünften Mal vergab der

Deutsche Sparkassen- und Giroverband

den „ARNO“ – die in

der Sparkassenwelt begehrte

„Auszeichnung für richtungsweisende

und nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit“.

Insgesamt 164

von über 130 Instituten

eingereichte Publikationen

machten den zwölf Juroren die

Entscheidung nicht leicht.

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