Wochenblick Ausgabe 06/2016
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6 AUS DER HEIMAT<br />
Bravouröse oberösterreichische Rot-Kreuz-Bilanz:<br />
Kurt Guggenbichler<br />
kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />
Hohe Kante<br />
Die Österreicher, sagt<br />
die Nationalbank, haben<br />
Milliarden auf der<br />
hohen Kante. Da bin ich<br />
aber beruhigt. Ich dachte<br />
schon, ich wäre arm.<br />
Zwar sind meine Lebenshaltungskosten<br />
erheblich<br />
gestiegen, nicht aber<br />
mein Einkommen, da ist<br />
es doch erfreulich, wenn<br />
man sich nicht ganz mittellos<br />
weiß.<br />
Dass auch viele Dinge<br />
billiger geworden<br />
sind, die ich aber nicht<br />
brauche, ist wohl mein<br />
persönliches Dilemma.<br />
Dabei könnte ich jetzt<br />
günstig Wohnungen in<br />
Linz erwerben: beispielsweise<br />
eine 70 Quadratmeter-Bleibe,<br />
die 2014<br />
noch 190.274 Euro gekostet<br />
hätte, wäre jetzt<br />
für etwa 175.774 Euro<br />
zu haben. Na bitte! Wann<br />
kann man schon einmal<br />
auf die Schnelle mehr als<br />
14.000 Euro sparen?<br />
Da muss ich doch gleich<br />
einmal nach meiner „hohen<br />
Kante“ schauen. Irgendwo<br />
wird sich dort<br />
wohl auch für mich ein<br />
Milliönchen fi nden lassen.<br />
Auch der schwarzen<br />
Welser Ex-Politikerin<br />
Anni Eisenrauch wäre mit<br />
der „hohen Kante“ geholfen.<br />
Sie hatte kurzfristig<br />
den Überblick über ihr<br />
Einkommen verloren und<br />
will nun einen Teil der zuviel<br />
bezogenen Gage zurückzahlen.<br />
Und da heißt es immer,<br />
die Zeiten seien schlecht.<br />
Wieso denn? Schlecht ist<br />
eigentlich nur, dass ich<br />
nicht weiß, wo ich meine<br />
hohe Kante suchen soll.<br />
Denn so sehr ich auch<br />
danach Ausschau halte,<br />
ich fi nde sie einfach<br />
nicht!<br />
Foto: FS Media<br />
In sechs Monaten eine halbe<br />
Million Flüchtlinge betreut<br />
Knapp eine halbe Million vermeintlicher Flüchtlinge wurden von<br />
der oberösterreichischen Rot-Kreuz-Organisation seit September<br />
vorigen Jahres betreut – eine beachtliche Leistung! Zurzeit<br />
sei zwar kein Betreuungsbedarf mehr gegeben, heißt es, doch für<br />
den Fall der Fälle gebe es natürlich Ressourcen. Es ist nämlich<br />
nicht auszuschließen, dass sie noch einmal benötigt werden.<br />
Die erste Alarmierung erfolgte<br />
am 5. September 2015 als um<br />
etwa 10:00 Uhr morgens Spezialeinheiten<br />
des Roten-Kreuzes<br />
angefordert wurden. Es<br />
galt Betten und Verpflegung<br />
für 500 Migranten bereitzustellen<br />
und diese medizinisch<br />
zu versorgen. Als Unterkunft<br />
fungierte die Linzer Tabakfabrik.<br />
Sieben Stunden später war<br />
alles erledigt, bestätigen der oö.<br />
Rot-Kreuz-Präsident Walter<br />
Aichinger und Landesrettungskommandant<br />
Christoph Patzalt,<br />
die schon ein wenig stolz darauf<br />
sind, über eine derart schnelle<br />
Eingreiftruppe zur verfügen.<br />
Zum damaligen Zeitpunkt<br />
glaubten sie noch, dass es sich<br />
um eine einmalige Angelegenheit<br />
handelt. Niemand konnte<br />
Screenshot anschober.at<br />
ahnen, dass dies der Beginn<br />
einer monatelangen Tätigkeit<br />
sein wird, weil immer mehr<br />
Migranten kamen. Das stellte<br />
die Rot-Kreuz-Helfer vor<br />
enorme Herausforderungen.<br />
„Binnen weniger Wochen wurden<br />
zusätzliche Unterkünfte<br />
in Wels, Braunau, Ried, Schärding,<br />
Rohrbach und Vöcklabruck<br />
geschaffen, so dass täglich<br />
bis zu 3.500 Menschen versorgt<br />
werden konnten, erläutert Aichinger<br />
und lobt neben dem<br />
Engagement seiner Mitarbeiter<br />
auch das der Bevölkerung, die<br />
sich hilfreich eingebracht hatte.<br />
An keinem einzigen Tag habe es<br />
Personalprobleme gegeben.<br />
Doch auf Dauer kam der<br />
Rot-Kreuz-Präsident nicht umhin,<br />
zusätzliche berufliche Mitarbeiter<br />
einzustellen, wollte man<br />
das vorhandene Potential nicht<br />
überstrapazieren. Denn seine<br />
Organisation hatte einen großen<br />
Spagat zu bewältigen. Einerseits<br />
musste nämlich die Betreuung<br />
der in Scharen eintreffenden<br />
„Flüchtlinge“ bewältigt werden,<br />
andererseits durfte aber auch<br />
das Kerngeschäft wie der Rettungsdienst<br />
sowie Pflege und<br />
Betreuung der Oberösterreicher<br />
nicht vernachlässigt werden.<br />
Es brauchte viele Hände und<br />
Köpfe um alle Aufgaben zu bewältigen,<br />
resümiert Aichinger<br />
und dankt allen, die dabei geholfen<br />
haben: Exakt wurden<br />
seit 5. September 2015 491.793<br />
Migranten versorgt. Davon haben<br />
158.843 einen Schlafplatz<br />
in den Quartieren erhalten.<br />
Die Rot-Kreuz-Mitarbeiter und<br />
ihre freiwilligen Helfer hatten<br />
dafür weniger Gelegenheit.<br />
Gemeinsam haben sie 260.040<br />
Arbeitsstunden geleistet, betont<br />
Landesrettungskommandant<br />
Patzalt, was in etwa 123 Arbeitsjahren<br />
entspricht. Patzalt lobt<br />
auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />
mit der Polizei,<br />
wodurch es dem Roten Kreuz<br />
möglich war, „rasch und unkompliziert<br />
zu agieren.“<br />
Trotz der momentan entspannten<br />
Lage, werden nach wie vor<br />
600 Betreuungsplätze vorgehalten,<br />
sagt der Rettungschef: „200<br />
im ehemaligen Linzer Postverteilungszentrum,<br />
200 in Schärding<br />
und weitere 200 in Braunau.“<br />
Natürliche Kreisläufe und Artenvielfalt<br />
Anschober gibt Gartentipps<br />
Oberösterreichs Umwelt-Landesrat<br />
Rudi Anschober (Grüne)<br />
ist ein leidenschaftlicher<br />
Hobbygärtner. 2015 hat er deshalb<br />
eine 27 Seiten umfassende<br />
Broschüre namens „Garteln<br />
ohne Gift – Tipps für einen gesunden<br />
Garten“ veröffentlicht.<br />
Anschober will so „einen Beitrag<br />
zur Erhaltung natürlicher<br />
Kreisläufe und einer intakten<br />
Natur“ leisten. Besonders<br />
toll: Die Broschüre informiert<br />
nicht nur kompakt und hilfreich<br />
über biologischen Pflanzenschutz,<br />
sondern auch über<br />
die wichtigsten Gartentrends<br />
in Oberösterreich!<br />
Anschobers Broschüre ist<br />
beim „<strong>Wochenblick</strong>“ kostenlos<br />
erhältlich und kann unter<br />
redaktion@wochen-blick.<br />
at oder 0732/207270 bestellt<br />
werden.