Simone Kettendorf/Mele Brink: Frosch Mahlzeit! Die Geschichte von Friedel, dem Frosch, der keine Fliegen mag.
Friedel, der Frosch, mag keine Fliegen. Das ist in der großen Froschfamilie am Seerosenteich sehr ungewöhnlich und niemand will mit ihm spielen. Er macht sich auf die Suche nach Spielkameraden und trifft viele große und kleine Waldbewohner. Wer könnte sein Freund werden und warum ist es so schwer, Freunde zu finden? Eine witzig illustrierte Geschichte über Freundschaft, Heldenmut und die Anerkennung von Eigenheiten. Zum Lesen und Vorlesen für Kinder ab 3 bis 8 Jahren und alle jung gebliebenen Erwachsenen.
Friedel, der Frosch, mag keine Fliegen. Das ist in der großen Froschfamilie am Seerosenteich sehr ungewöhnlich und niemand will mit ihm spielen. Er macht sich auf die Suche nach Spielkameraden und trifft viele große und kleine Waldbewohner. Wer könnte sein Freund werden und warum ist es so schwer, Freunde zu finden?
Eine witzig illustrierte Geschichte über Freundschaft, Heldenmut und die Anerkennung von Eigenheiten.
Zum Lesen und Vorlesen für Kinder ab 3 bis 8 Jahren und alle jung gebliebenen Erwachsenen.
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<strong>Frosch</strong><br />
<strong>Mahlzeit</strong>!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>Friedel</strong>, <strong>dem</strong> <strong>Frosch</strong>, <strong>der</strong> <strong>keine</strong> <strong>Fliegen</strong> <strong>mag</strong><br />
EDITION PASTORPLATZ<br />
7<br />
<strong>Simone</strong> <strong>Kettendorf</strong><br />
Illustrationen: <strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong>
„<strong>Frosch</strong> <strong>Mahlzeit</strong>!“ wird herausgegeben <strong>von</strong> <strong>der</strong> Edition Pastorplatz<br />
(<strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong> & Bernd Held GbR · Luisenstraße 52 · 52070 Aachen)<br />
www.editionpastorplatz.de<br />
www.facebook.com/edition.pastorplatz<br />
www.twitter.com/ed_pastorplatz<br />
Editionsnummer: 7 (März 2014)<br />
ISBN 978-3-943833-07-2<br />
1. Auflage<br />
Idee + Text: <strong>Simone</strong> <strong>Kettendorf</strong><br />
Zeichnungen: <strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong><br />
Layout + Umsetzung: Bernd Held<br />
Korrektorat/Lektorat: Angelika Lenz, Steinheim an <strong>der</strong> Murr<br />
Gedruckt auf 140 g CyclusOffset <strong>von</strong> ArjoWiggins.<br />
Umschlag auf 120 g CyclusOffset mit Drucklack.<br />
Umweltzertifikate u. a. 100 % Recycling, EU Ecolabel, Blauer Engel,<br />
FSC Recycled 100 %, EMAS, Nordischer Schwan etc.<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
unzulässig. Das gilt insbeson<strong>der</strong>e für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronische Systeme.<br />
Bibliografische Information <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliothek: <strong>Die</strong> Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />
in <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
<strong>Simone</strong> <strong>Kettendorf</strong> · <strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong><br />
<strong>Frosch</strong><br />
<strong>Mahlzeit</strong>!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>Friedel</strong>, <strong>dem</strong> <strong>Frosch</strong>, <strong>der</strong> <strong>keine</strong> <strong>Fliegen</strong> <strong>mag</strong>
Warum <strong>Friedel</strong>, <strong>der</strong> <strong>Frosch</strong>, <strong>keine</strong> <strong>Fliegen</strong> <strong>mag</strong><br />
<strong>Friedel</strong>, <strong>der</strong> <strong>Frosch</strong>, sitzt alleine am Ufer<br />
des Seerosenteichs und eine einsame<br />
Träne kullert über sein <strong>Frosch</strong>gesicht.<br />
„Alle sind blöd!“, ruft er verärgert über<br />
den Teich. <strong>Friedel</strong> ist traurig, weil ihn<br />
seine Geschwister hänseln und nicht mit<br />
ihm spielen wollen.<br />
2
„Warum hat man denn Geschwister, wenn sie nur mit einem<br />
streiten?“, fragt sich <strong>Friedel</strong> und wünscht sich, dass er ein<br />
Einzelfroschkind wäre. Dann hätte ihn seine Mama auch bestimmt<br />
viel lieber und würde nicht immer mit ihm schimpfen. <strong>Friedel</strong> kann<br />
einfach nicht begreifen, warum ihn seine Geschwister meiden. Warum<br />
ihn niemand aus <strong>der</strong> gesamten <strong>Frosch</strong>gemeinde richtig versteht.<br />
<strong>Friedel</strong> ist ein gutes <strong>Frosch</strong>kind und heißt eigentlich Friedbert. Aber<br />
diesen Namen <strong>mag</strong> er ganz und gar nicht und seine <strong>Frosch</strong>mama ruft<br />
ihn auch nur Friedbert, wenn er etwas ausgefressen hat. Meistens<br />
jedoch befolgt <strong>Friedel</strong> die Regeln seiner Eltern, er hat ein gutes Herz<br />
und auch ein sonniges Gemüt.<br />
Und trotz<strong>dem</strong> ist er an<strong>der</strong>s als die an<strong>der</strong>en <strong>Frosch</strong>kin<strong>der</strong>.<br />
3
Er wächst zwar auf wie ein <strong>Frosch</strong>, tummelt sich mit seinen<br />
Geschwistern im Seerosenteich, hüpft und quakt wie ein <strong>Frosch</strong>,<br />
aber er <strong>mag</strong> <strong>keine</strong> <strong>Fliegen</strong> essen. Er <strong>mag</strong> überhaupt <strong>keine</strong> tierische<br />
Nahrung, we<strong>der</strong> Würmer noch Käfer noch sonstige Krabbeltiere. Er ist<br />
Vegetarier, er isst nur Pflanzen – am liebsten frisch geschlüpfte Blüten<br />
in allen Farben und Düften. Auch Gras und Blätter o<strong>der</strong> Algen sieht er<br />
gerne auf seinem Speiseplan. Aber auf gar <strong>keine</strong>n Fall <strong>Fliegen</strong>. So etwas<br />
gab es in <strong>der</strong> gesamten <strong>Frosch</strong>gemeinde noch nie.<br />
„Nein, ich esse <strong>keine</strong> <strong>Fliegen</strong>!“, ruft <strong>Friedel</strong> energisch, wenn ihm seine<br />
Mama mal wie<strong>der</strong> etwas tierische Nahrung auftischen möchte.<br />
4
<strong>Friedel</strong>s Mutter ist verzweifelt: Wie soll sie ihr <strong>Frosch</strong>kind denn<br />
großziehen, wenn es <strong>keine</strong> Fleischbeilage isst? Fleisch ist doch wichtig<br />
für das Wachstum. Aber <strong>Friedel</strong> bleibt stur – die <strong>Fliegen</strong> in seinem<br />
Essen lässt er links liegen. Denn eigentlich <strong>mag</strong> <strong>Friedel</strong> die kleinen<br />
Tierchen mit den durchsichtigen Flügeln. Er liebt es, sie zu beobachten<br />
und zu sehen, wie die Sonne ihre Flügel in allen Regenbogenfarben<br />
erstrahlen lässt. Und er beneidet sie um ihre<br />
Flugkünste. Zu gerne würde er auch<br />
einmal einfach da<strong>von</strong>fliegen können<br />
– an einen Ort, an <strong>dem</strong> man ihn so<br />
<strong>mag</strong>, wie er ist. Lei<strong>der</strong> hat er nur vier<br />
<strong>Frosch</strong>beine, mit denen er zwar<br />
hoch und weit hüpfen, aber<br />
eben nicht fliegen kann. Und<br />
so muss er am Seerosenteich<br />
wohnen bleiben. Auch benötigt<br />
er das Wasser zum Überleben,<br />
denn ein <strong>Frosch</strong> kann<br />
nicht lange ohne Wasser<br />
an Land verbringen. Seine<br />
Haut muss immer feucht bleiben.<br />
5
„<strong>Fliegen</strong>-<strong>Friedel</strong>, <strong>Fliegen</strong>-<strong>Friedel</strong>!“, rufen die an<strong>der</strong>en <strong>Frosch</strong>kin<strong>der</strong><br />
hinter <strong>Friedel</strong> her. „Ach lasst mich doch in Ruhe!“, schimpft <strong>Friedel</strong><br />
wütend und trocknet sich seine Tränen ab. Seine Geschwister können<br />
nicht verstehen, warum er kein Fleisch isst, und schon gar nicht, dass<br />
<strong>Friedel</strong> liebend gerne mit einer Fliege tauschen würde.<br />
„Ich lasse mir <strong>von</strong> meinen Geschwistern nicht diesen schönen,<br />
sonnigen Tag ver<strong>der</strong>ben“, sagt <strong>Friedel</strong> zu sich selbst und schon hat er<br />
wie<strong>der</strong> bessere Laune. Wenn die <strong>Frosch</strong>kin<strong>der</strong> nicht mit ihm spielen<br />
wollen, dann muss er sich eben an<strong>der</strong>e Spielgefährten suchen, denkt<br />
<strong>Friedel</strong> trotzig.<br />
6
Glücklicherweise wohnen sehr viele Tiere im und am Teich.<br />
„Ich suche mir einfach einen an<strong>der</strong>en Freund“, überlegt sich <strong>Friedel</strong>.<br />
„Es wird hier ja wohl irgendein Lebewesen geben, das mich versteht<br />
und <strong>mag</strong>.“<br />
Und so macht er sich mutig auf den Weg, um nach neuen Freunden<br />
Ausschau zu halten. Er pfeift eine nette Melodie und hüpft <strong>von</strong> Stein zu<br />
Stein um den Seerosenteich herum. An seiner Lieblingsstelle hockt er<br />
sich ins saftige Gras, isst hin und wie<strong>der</strong> ein paar Grashalme und schaut<br />
verträumt auf den Teich hinaus.<br />
„Quak, quak!“, ruft <strong>Friedel</strong> über den stillen Teich. „Gibt es hier<br />
jemanden, <strong>der</strong> mit mir spielen möchte?“ Aber ganz so einfach ist<br />
es natürlich nicht.<br />
7
Warum Mia, das Marienkäferkind, ihr Kleid nicht hübsch findet<br />
Eines Tages entdeckt <strong>Friedel</strong> beim Auftauchen aus <strong>dem</strong> Wasser einen<br />
kleinen Marienkäfer, <strong>der</strong> sich auf einem Blatt sonnt und eingeschlafen<br />
ist. „Was für ein schönes Tierchen“, denkt sich <strong>Friedel</strong> und staunt<br />
über das rote Marienkäferkleid. Er beugt sich immer weiter über das<br />
Marienkäferkind und sieht die zarten Flügel und die kleinen Beinchen,<br />
die im Schlaf in alle Richtungen ausgestreckt sind.<br />
Endlich öffnet <strong>der</strong> schläfrige Käfer seine Augen und – oh Schreck<br />
– schaut direkt in zwei große, glupschige <strong>Frosch</strong>augen. Das arme<br />
Marienkäferkind fürchtet sich zu Tode, denn normalerweise stehen<br />
Marienkäfer ganz oben auf <strong>der</strong> Liste des <strong>Frosch</strong>speiseplans. Wieso<br />
hat es nicht auf seine Mutter gehört, die immer davor gewarnt hat,<br />
sich zu nahe am <strong>Frosch</strong>teich aufzuhalten? Das hatte es nun <strong>von</strong><br />
8
seinem Ungehorsam! Und alles nur für ein paar Sonnenstrahlen. Und<br />
schon geht das Maul des <strong>Frosch</strong>s auf. Doch anstatt seiner klebrigen<br />
Zunge, die die Beute einfängt, kommen Worte aus <strong>dem</strong> Maul. „Hallo<br />
Marienkäfer, ich bin <strong>Friedel</strong>, <strong>der</strong> <strong>Frosch</strong>, und ich suche neue<br />
Freunde. Möchtest du mit mir spielen?“<br />
Das Marienkäfermädchen versteht die Welt nicht mehr. Der <strong>Frosch</strong><br />
spricht mit ihr, anstatt sie zu verschlingen. Vielleicht kann sie ihr Leben<br />
noch retten.<br />
„Du hast mich zu Tode erschreckt“, antwortet <strong>der</strong> kleine Käfer<br />
schüchtern.<br />
„Oh, entschuldige bitte! Das war nicht meine Absicht. Aber willst<br />
du mir nicht sagen, wie du heißt?“ <strong>Friedel</strong> nimmt wie<strong>der</strong> etwas mehr<br />
Abstand ein, aber seine lange Zunge könnte den Käfer immer noch<br />
bequem erreichen. Deshalb stottert <strong>der</strong> Marienkäfer nur: „Ich heiße<br />
Mi-Mi-Mia.“<br />
9
„Hallo Mia, du hast ein sehr hübsches rotes Kleidchen an.“<br />
„Nein, das ist überhaupt nicht hübsch!“, ruft Mia auf<br />
einmal sehr energisch und stampft mit ihren vielen<br />
Beinchen auf. „Es hat nur einen einzigen schwarzen<br />
Marienkäferpunkt.“<br />
„Ist das schlimm?“, fragt <strong>Friedel</strong> verwun<strong>der</strong>t.<br />
„Ja sicher“, antwortet ihm Mia. „Normalerweise wachsen Punkte<br />
nach, je älter man wird. Aber auf meinem Kleid erscheint kein<br />
einziger weiterer Punkt und deshalb hänseln mich alle.“<br />
„Oh, da geht es dir wie mir. Meine Geschwister spielen auch nicht<br />
mit mir, weil ich Vegetarier bin.“<br />
Mia schaut <strong>Friedel</strong> misstrauisch an: „Was ist das: ein Vegetarier?“<br />
Vorsichtshalber krabbelt sie rückwärts bis zum Blattende und endlich<br />
traut sie sich da<strong>von</strong>zufliegen.<br />
10
„Warte, Mia, ich habe dir doch noch gar nicht geantwortet“, ruft ihr<br />
<strong>Friedel</strong> hinterher.<br />
„Du willst mich nur essen“, antwortet Mia, die nun<br />
durch den sicheren Abstand mutig geworden ist.<br />
„Aber nein, Mia, ich esse <strong>keine</strong> Tiere.“<br />
„So etwas Dummes habe ich noch nie gehört!“, ruft das<br />
Marienkäferkind. „Alle Frösche essen Käfer. Das weiß<br />
doch jedes Kind.“<br />
„Eben nicht! Ich bin an<strong>der</strong>s als die an<strong>der</strong>en Frösche.<br />
So wie du: Bei dir wachsen ja auch <strong>keine</strong> Punkte nach.“<br />
Empört ruft Mia zurück: „Das brauchst du nun wirklich nicht zu<br />
wie<strong>der</strong>holen. Meine Brü<strong>der</strong> und Schwestern sagen mir<br />
das oft genug und es tut mir jedes Mal weh. Vielen<br />
Dank, dass auch du in meinen Wunden bohrst!“ Und<br />
mit diesen Worten fliegt <strong>der</strong> Marienkäfer da<strong>von</strong>.<br />
„Schade“, denkt sich <strong>Friedel</strong>. „Wir hätten bestimmt<br />
gute Freunde werden können.“<br />
11
Warum Mani, das Mäusekind, Fußballstar werden will<br />
<strong>Friedel</strong> gibt nicht auf. Jeden Tag dreht er seine Runden um den<br />
<strong>Frosch</strong>teich und hält nach neuen Freunden Ausschau. Auch nach<br />
Mia sucht er den Himmel ab und ist sehr enttäuscht, dass sich das<br />
Marienkäferkind nicht mehr blicken lässt. Aber das stimmt nicht ganz.<br />
Mia ist wie alle Kin<strong>der</strong> neugierig und deshalb möchte sie unbedingt<br />
herausfinden, ob <strong>Friedel</strong> ihr die Wahrheit gesagt hat. Ob er tatsächlich<br />
<strong>keine</strong> Käfer isst und sich, so wie sie, einsam fühlt. Sie ist nun aber<br />
vorsichtig genug, dies aus sicherer Entfernung zu tun und ohne dass<br />
<strong>Friedel</strong> sie bemerkt.<br />
Eines Tages entdeckt <strong>Friedel</strong> ein Mäusekind, das mutterseelenallein<br />
am Teichufer spielt. Es hat etwas Stroh zu einem kleinen Ball<br />
zusammengepresst, den es hin- und herkickt. Da<br />
es <strong>keine</strong>n zweiten Mitspieler gibt, muss das<br />
Mäusekind alleine <strong>dem</strong> Ball<br />
hinterherrennen und ist bald ganz<br />
außer Puste. Jetzt sieht <strong>Friedel</strong><br />
eine Gelegenheit, die kleine Maus<br />
anzusprechen.<br />
12
„Hallo!“, ruft er <strong>dem</strong> Mäusekind zu. „Suchst du einen<br />
Freund, <strong>der</strong> mit dir Fußball spielt?“<br />
Verwun<strong>der</strong>t schaut sich <strong>der</strong> Angesprochene um und<br />
sucht nach einem weiteren Mäusekind.<br />
„Hier bin ich!“, ruft <strong>Friedel</strong> noch einmal. „Hier auf <strong>dem</strong><br />
Seerosenblatt.“<br />
Jetzt erst fällt <strong>der</strong> Blick des Mäusekindes auf <strong>Friedel</strong> und es ist sehr<br />
erstaunt, dass ein <strong>Frosch</strong> es anspricht.<br />
„Du bist doch ein <strong>Frosch</strong>. Kannst du überhaupt Fußball spielen? Es<br />
geht hier nicht um Wasserball.“<br />
Etwas beleidigt zeigt ihm <strong>Friedel</strong> seine mit Schwimmflossen<br />
überzogenen Füße: „Klar kann ich Fußball spielen. Sieh dir mal<br />
meine breiten Füße an. <strong>Die</strong> treffen jeden Ball.“<br />
13
Schließlich willigt das Mäusekind ein und stellt sich als Mani vor. Mani<br />
lebt in einer Großfamilie mit elf Geschwistern zusammen. Da sollte man<br />
meinen, dass sich bei so vielen Geschwistern jemand zum Fußballspielen<br />
findet. Aber Pustekuchen! <strong>Die</strong> Eltern und älteren Geschwister sind den<br />
ganzen Tag auf Futtersuche, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Sie<br />
haben <strong>keine</strong> Zeit, sich um die Kleinen zu kümmern. Und die an<strong>der</strong>en<br />
Kin<strong>der</strong> spielen lieber in ihrem Mäusebau Verstecken. Das wie<strong>der</strong>um<br />
findet Mani langweilig. Er ist begeisterter Fußballfan und möchte selbst<br />
einmal ein berühmter Fußballspieler werden. Denn dann kann er <strong>dem</strong><br />
engen Mäusebau entfliehen und sich eine eigene Mäusewohnung leisten.<br />
Außer<strong>dem</strong> gibt es für ihn nichts Schöneres im Leben, als Fußball zu<br />
spielen. Und wenn man berühmt werden will, muss man viel üben.<br />
Wieso also nicht mit einem <strong>Frosch</strong> zusammen spielen? Besser als den<br />
ganzen Tag alleine <strong>dem</strong> Ball hinterherzurennen.<br />
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<strong>Simone</strong> <strong>Kettendorf</strong><br />
www.kettendorf.de<br />
Geboren 1971 und aufgewachsen am Rande <strong>der</strong> schwäbischen Alb, lebt<br />
sie heute im Raum Karlsruhe. <strong>Die</strong> hauptberufliche Marketingreferentin<br />
begeisterte schon immer mit ihren fantasievollen <strong>Geschichte</strong>n Jung<br />
und Alt. So entstanden die beiden Kin<strong>der</strong>bücher um Pedro und<br />
Carlos „Das Geheimnis <strong>der</strong> Schmetterlingshöhle“ und „Wo ist <strong>der</strong><br />
allwissende Orakelus?“, die im Backe Verlag, Hützel, veröffentlicht<br />
wurden. Im Kleinen Buchverlag, Karlsruhe, erscheint 2014 ihr erster<br />
Roman für Erwachsene.<br />
<strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong><br />
www.melebrink.de<br />
Geboren 1968 in Ostwestfalen, lebt sie seit Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre in<br />
Aachen. Nach einem Architekturstudium hat sie sich 1998 völlig<br />
<strong>der</strong> Zeichnerei verschrieben und produziert seit<strong>dem</strong> heitere Bil<strong>der</strong> in<br />
Form <strong>von</strong> Comics (Rucky Reiselustig), Cartoons, Porträtkarikaturen,<br />
(Schulbuch-)Illustrationen und Wimmelbil<strong>der</strong>n für Verlage, Firmen,<br />
Filme und Vereine. Ihre auftragsfreien Zeichnungen werden seit 2011<br />
bei <strong>der</strong> Edition Pastorplatz herausgegeben. Wenn noch Zeit bleibt,<br />
macht sie auch gerne große Messespiele mit kinetischem Kick.<br />
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