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01-07-Fraenkische-Nacht-April-Ausgabe-2016test

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Experimentell und unkonventionell<br />

Im <strong>April</strong> startet eine<br />

neue Konzertreihe<br />

„Experimentell und unkonventionell“ soll es sein. Ab <strong>April</strong> starten<br />

Felix Forsbach (30) und Jérémie Gnaedig (28) ihre Konzertreihe SOG.<br />

Sie bringen innovative Musik aus Frankreich, den USA, Neuseeland<br />

und Österreich nach Bamberg. Mit ihren ‚Kunst-Konzerten‘ wollen sie<br />

Musik, Performance und Theater verbinden. Die FN sprach mit den<br />

beiden über ihr Veranstaltungskonzept...<br />

6<br />

<strong>April</strong> ‘16<br />

INHALT<br />

Kleinkunst in Bamberg<br />

Die <strong>Nacht</strong> der Rampensäue<br />

Seit über einem Jahr organisiert und moderiert der Bamberger Comedian<br />

Chris Strobler die „<strong>Nacht</strong> der Rampensäue“. Fünf bis sechs Künstler<br />

treten bei der offenen Kleinkunstbühne pro Veranstaltung auf. Die<br />

FN hat sich mit dem 40-Jährigen über die Auswahl der Künstler, besondere<br />

Momente und die Zukunft der Kleinkunst unterhalten...<br />

4<br />

Foto: Anna Lena Straßer<br />

KLEINKUNST-SZENE<br />

4 Kleinkunst über den Dächern<br />

von Bamberg<br />

FN-Interview mit Comedian Chris Strobler,<br />

der die „<strong>Nacht</strong> der Rampensäue“ organisiert<br />

NEUE KONZERT-REIHE<br />

6 Experimentell und unkonventionell<br />

Felix Forsbach und Jérémie Gnaedig möchten<br />

Musik, Theater und Performance verbinden<br />

UMFRAGE<br />

45 Die Franken und das Glück<br />

Auf der Suche nach dem schönsten Gefühl -<br />

Was Franken so alles glücklich macht...<br />

KOLUMNE<br />

54 „Mäc‘s Monat“<br />

Der monatliche Blick auf Bamberg<br />

von Mäc Härder<br />

Titelbild: Die CubaBoarischen, am 27.4. in der Konzerthalle<br />

RUBRIKEN<br />

9 Der Veranstaltungskalender<br />

8 Kino: Die neuen Filme<br />

35 Literatur: Aktuelle Buchvorstellungen<br />

36 Platten: Aktuelle CDs & DJ-Toplist<br />

37 Konzertbühne überregional<br />

44 Kleinanzeigen: Suchen & finden<br />

54 Impressum<br />

Marc Buchners „Naidlaif“<br />

3


FN-Interview mit dem Bamberger<br />

Comedian Chris Strobler<br />

Die <strong>Nacht</strong> der<br />

Rampensäue<br />

Foto: Lars Kienle<br />

Seit über einem Jahr organisiert und moderiert der Bamberger<br />

Comedian Chris Strobler die „<strong>Nacht</strong> der Rampensäue“.<br />

Fünf bis sechs Künstler treten bei der offenen Kleinkunstbühne<br />

pro Veranstaltung im Theater am Michelsberg auf<br />

– vom Newcomer bis zum erfahrenen Profi. Die FN hat sich<br />

mit dem 40-Jährigen über die Auswahl der Künstler, besondere<br />

Momente und die Zukunft der Kleinkunst unterhalten.<br />

Wie ist die Idee zur ‚<strong>Nacht</strong> der<br />

Rampensäue‘ entstanden?<br />

Chris Strobler: Die Idee kam dadurch<br />

zustande, dass ich als Comedian<br />

mit meinem neuen Programm<br />

Shows gesucht habe, bei denen ich<br />

neue Stücke testen kann. In Bamberg<br />

war das nicht möglich. Also<br />

bin ich nach Nürnberg, München<br />

und Stuttgart gefahren. Dort gab<br />

es überall Mixed Shows mit Open<br />

Stage-Charakter. Das hat hier in<br />

Bamberg gefehlt. Ich war eine Zeit<br />

lang unterwegs und habe mir gedacht,<br />

so etwas hätte in Bamberg<br />

auch einen guten Platz.<br />

Ginge es schnell von der Idee<br />

bis zur Umsetzung?<br />

Das ging relativ schnell. Die Vorbereitungszeit<br />

war ein Monat. Ich<br />

habe mir jemanden gesucht, der<br />

die Flyer erstellt und die Grafiken<br />

für die Facebook-Seite gemacht<br />

hat. Dann habe ich die ganzen<br />

Kontakte und Netzwerke, die ich<br />

hatte, spielen lassen und somit<br />

war der erste und zweite Abend<br />

dann auch schon mit Künstlern<br />

vollbesetzt. Im Februar 2<strong>01</strong>5 fand<br />

die erste ‚<strong>Nacht</strong> der Rampensäue‘<br />

im Palais Schrottenberg statt. Seit<br />

November sind wir jetzt im Theater<br />

am Michelsberg.<br />

Es gab in Bamberg schon<br />

etliche Versuche, eine offene<br />

Kleinkunstbühne zu etablieren,<br />

zuletzt ‚Kunst gegen Bares‘, die<br />

jedoch alle relativ rasch gescheitert<br />

sind, weil die Zuschauerzahlen<br />

anfänglich bombastisch<br />

waren, dann aber rapide zurückgegangen<br />

sind. Ist das auch ein<br />

Problem, mit dem ihr zu kämpfen<br />

habt?<br />

Das Problem haben wir auch erlebt.<br />

Am Anfang haben ganz viele<br />

Leute gekuckt, auch aus dem Bekanntenkreis,<br />

wie es typisch ist,<br />

das geht dann allerdings zurück.<br />

Man muss dann erstmal die Zuschauer<br />

gewinnen, die das Ganze<br />

noch nicht kennen. Und da geht<br />

es auch darum, dranzubleiben.<br />

Man muss auch die Veranstaltungen<br />

durchziehen, bei denen<br />

weniger los ist, immer wieder neu<br />

werben, die Leute neu interessieren<br />

und dann kommt auch neues<br />

Publikum dazu. Und diese harten<br />

Abende mit wenigen Zuschauern,<br />

die gehören leider dazu.<br />

‚Die <strong>Nacht</strong> der Rampensäue‘<br />

ist eine offene Bühne. Kann prinzipiell<br />

jeder mitmachen? Und<br />

muss man sich vorher bewerben?<br />

Es ist eine offene Bühne, ich wähle<br />

allerdings die Künstler aus. Sie<br />

müssen sich bei mir bewerben,<br />

weil ich fürs Publikum eine schöne<br />

Mischung haben will. Ich mag<br />

immer mal jemanden dabei haben,<br />

der ganz neu anfängt und die<br />

ersten Schritte auf einer Bühne<br />

macht und die Chance zum Auftritt<br />

bekommt. Daneben treten<br />

Leute auf, die relativ unbekannt<br />

sind, aber auch Profis, die neue<br />

Bühnenstücke testen. Das ergibt<br />

dann eine schöne, ausgewogene<br />

Mischung. Wenn an einem Abend<br />

nur Newcomer auftreten würden,<br />

wäre es für den Zuschauer vielleicht<br />

nicht so interessant.<br />

Nach welchen Kriterien<br />

wählst du aus? Gibt es Grenzen<br />

bei den Darbietungen?<br />

Ich bin generell offen. Wir hatten<br />

schon Comedy, Zauberei, Lesungen,<br />

Musik und Kabarett-Beiträge.<br />

Klar kann mal etwas nicht funktionieren.<br />

Das ist überhaupt kein<br />

Problem. Ich möchte jedoch, dass<br />

der Auftretende sich mit seinem<br />

Beitrag vorher schon mal auseinandergesetzt<br />

hat und ihn nicht<br />

auf der Bühne ohne jegliche Vorbereitung<br />

oder Übung präsentiert.<br />

Das schaue ich mir vorher an und<br />

wähle danach aus. Grenzen gäbe<br />

es beispielsweise, wenn es zu sexistisch<br />

wird. Radikale Parolen will<br />

ich auch nicht auf der Bühne. Ansonsten<br />

darf Satire vieles.<br />

Bei Newcomern weiß man nie<br />

so genau, wie sie beim Publikum<br />

ankommen werden. Macht das<br />

für dich auch den Reiz einer offenen<br />

Bühne aus?<br />

Das macht für mich einen besonderen<br />

Reiz aus. Teilnehmer,<br />

die zum ersten Mal eine Lesung<br />

machen oder ihre Comedy präsentieren<br />

oder die ersten eigenen<br />

Musikstücke aufführen, müssen<br />

ja irgendwann mal auf die Bühne.<br />

4 www.fraenkische-nacht.de


Kleinkunst<br />

Weitere Infos<br />

www.nacht-der-rampensäue.de<br />

www.facebook.com/rampensaeue<br />

Dazu haben sie bei der ‚<strong>Nacht</strong> der<br />

Rampensäue‘ die Möglichkeit und<br />

ich versuche ihnen mit meiner Moderation<br />

beim Publikum immer einen<br />

Weg zu ebnen, damit sie relativ<br />

weich gebettet sind und ein bisschen<br />

Welpenschutz bekommen.<br />

Wir hatten bislang kaum Künstler,<br />

bei denen es nicht geklappt hat. Es<br />

war eigentlich fast immer eine sehr<br />

gute Resonanz und die motiviert<br />

die Leute dann natürlich, weiterzumachen<br />

und sie schreiben neue<br />

Stücke oder Songs. Es ist einfach<br />

eine schöne Sache, jemanden auf<br />

die Bühne zu führen.<br />

Du bist gebürtiger Bamberger<br />

und hast früher eine eigene<br />

Musikschule für Gitarren- und<br />

Schlagzeug-Unterricht betrieben.<br />

Seit rund zwei Jahren bist du<br />

als Solo-Künstler mit einem eigenen<br />

abendfüllenden Comedy-<br />

Programm unterwegs. Zusätzlich<br />

trittst du seit acht Jahren mit der<br />

A Cappella Comedy-Gruppe Six<br />

Pack auf. Wann hast du dich entschieden,<br />

auch als Solo-Künstler<br />

tätig zu sein?<br />

Ich hatte früher, neben meinen<br />

Auftritten bei Six Pack, noch eine<br />

Johnny Cash Tribute-Band, in der<br />

ich gespielt und gesungen habe.<br />

Die Band hat sich aufgelöst. Irgendwann<br />

habe ich mir gedacht,<br />

dann trete ich halt alleine auf und<br />

erzähle zwischen den Musikstücken<br />

etwas mehr. Das kam recht<br />

gut an und war für mich der Startpunkt.<br />

Ich habe weitere Comedy-<br />

Nummern geschrieben und sie<br />

ausprobiert. Das hat dann zu meinem<br />

Solo-Programm geführt.<br />

Du steckst eine Menge Arbeit<br />

in die ‚<strong>Nacht</strong> der Rampensäue‘.<br />

Gibt es auch Momente, in denen<br />

du am Verzweifeln bist?<br />

Ja, die gibt es auch. So eine Bühne<br />

macht Arbeit, Künstler zu sichten,<br />

Werbung zu machen, sich eine<br />

Moderation auszudenken. Wir<br />

hatten einen Abend beim Champions<br />

League-Halbfinale 2<strong>01</strong>5,<br />

wo wir vor 15 Leuten aufgetreten<br />

sind, die Künstler inkludiert. Da<br />

überlegt man sich dann schon,<br />

für was man das alles macht. Es<br />

gibt dann allerdings auch wieder<br />

so tolle Momente und Erlebnisse,<br />

die einen dafür entschädigen,<br />

dass man weitermacht. Es ist der<br />

lange Weg, den man durchhalten<br />

muss und der zum Erfolg führt.<br />

Das gilt für die Bühne ebenso wie<br />

für die eigene Karriere.<br />

Wie beurteilst du die Zukunft<br />

von offenen Bühnen? Die Konkurrenz<br />

durch andere Medien<br />

nimmt immer mehr zu, sei es<br />

Fernsehen, Streaming-Dienste<br />

oder Computerspiele. Der Anreiz<br />

die eigene Wohnung für Abendunterhaltung<br />

zu verlassen, dürfte<br />

damit vermutlich sinken.<br />

Die Konkurrenz wird größer, aber<br />

ich glaube fest daran. Gerade der<br />

Kleinkunstbereich ist etwas, das<br />

man nicht so leicht ersetzen kann.<br />

Einen Auftritt auf Youtube anzuschauen,<br />

hat nicht den gleichen<br />

Charme wie einen Künstler live auf<br />

der Bühne zu erleben. Ich denke,<br />

dass sich Kleinkunstbühnen langfristig<br />

durchsetzen werden.<br />

Die nächsten Shows finden am<br />

Mittwoch, 6. <strong>April</strong> und 4. Mai um<br />

20 Uhr im Theater am Michelsberg<br />

statt. Danach geht es in die<br />

Sommerpause bis September.<br />

Wer wird am 6. <strong>April</strong> auftreten?<br />

Wir haben Keda Paskali da, die<br />

Push up-Comedy präsentiert, dann<br />

den Bamberger Drehbuchautor<br />

Johannes Betz, der Auszüge aus<br />

einem neuen Roman liest. Daniel<br />

Friedrich zeigt als ‚Jack of Spades‘<br />

Kartentricks, DeLIZcious wird Musik<br />

machen und Florian Simbeck,<br />

der früher Teil des Comedy-Duos<br />

Erkan und Stefan war, wird mit Comedy<br />

zu erleben sein.<br />

Frank Gundermann<br />

VERLOSUNG<br />

Die Fränkische <strong>Nacht</strong> verlost 3 x 2 Karten für die „<strong>Nacht</strong><br />

der Rampensäue“ am Mittwoch, 6. <strong>April</strong>. Einfach bis<br />

Montag, 4. <strong>April</strong> eine Postkarte oder E-Mail mit dem Stichwort<br />

„Rampensäue“ an die FN-Redaktion schicken. Bitte<br />

die Tel.-Nr. angeben, wir rufen die Gewinner an.<br />

5


Felix Forsbach<br />

Wir wollen<br />

Veranstaltungen<br />

präsentieren,<br />

die an der<br />

Interview mit den Veranstaltern der SOG-Konzertreihe<br />

„Es soll immer ein Erlebnis sein“<br />

Ihr startet am Freitag 8. <strong>April</strong><br />

um 19 Uhr in der Alten Seilerei<br />

das Eröffnungsfestival zu eurer<br />

Konzertreihe SOG, mit der ihr<br />

innovative Musik nach Bamberg<br />

holen wollt. Der Auftaktabend<br />

steht unter dem Motto ‚Drum<br />

Performances‘. Das Bamberger<br />

Schlagzeuger-Trio ‚Tres Bombos‘<br />

wird spielen, dazu der Lyoner<br />

Multi-Instrumentalist ‚Sheik<br />

Anorak‘ und das Duo ‚Noctura‘<br />

aus Nancy, das Schlagzeug-Darbietungen<br />

mit zeitgenössischem<br />

Tanz kombiniert. Welches Ziel<br />

habt ihr euch mit eurer Konzertreihe<br />

gesetzt?<br />

Jérémie Gnaedig: Wir wollen Veranstaltungen<br />

präsentieren, die an<br />

der Schnittstelle von Musik, Performance<br />

und Theater liegen. Bei<br />

innovativer Kunst überschneiden<br />

sich diese Bereiche häufig und<br />

sind nicht mehr klar trennbar.<br />

Deswegen nutzen wir auch den<br />

Begriff Kunst-Konzerte für unsere<br />

Veranstaltungen. SOG ist speziell<br />

auf Bamberg abgestimmt und wird<br />

nur hier stattfinden.<br />

Felix Forsbach: Unser Ziel ist es<br />

auch, dass die strenge Barriere<br />

zwischen Bühne und Nicht-Bühne<br />

aufgebrochen wird. Dass es nicht<br />

unbedingt eine Bühne gibt, sondern<br />

dass auf dem Boden oder<br />

natürlichen Erhebungen gespielt<br />

wird und dass der Ort nicht einfach<br />

austauschbar ist, sondern zu<br />

einem einzigartigen Erlebnis beiträgt,<br />

weil es einfach schöner ist,<br />

für eine gewisse Art von Musik<br />

auch ein besonderes Umfeld zu<br />

haben. Die Kunst-Konzerte sind<br />

mehr als nur reine Musik. Es gibt<br />

immer auch performative Aspekte,<br />

zum Beispiel eine Bühnenshow<br />

wie bei ‚Quintron & Miss Pussycat‘,<br />

einer Rockband aus New Orleans,<br />

die Theater mit Musik mischt und<br />

die wir zusammen mit der Bamberger<br />

Konzeptband Rakete Bangkok<br />

am Freitag, 18. <strong>April</strong> in den<br />

Jazzkeller holen.<br />

Wie seid ihr bei der Planung<br />

für eure Konzertreihe vorgegangen?<br />

Habt ihr euch zuerst einen<br />

Raum ausgesucht und dann<br />

überlegt, welche Band hineinpassen<br />

würde oder war zuerst<br />

die Band da und dann wurde der<br />

Raum bestimmt?<br />

FF: Das war unterschiedlich, mal<br />

so, mal so. Für einige Veranstaltungen<br />

war es leichter Räume zu<br />

finden. Es gibt aber auch Räume,<br />

in denen nur bestimmte Sachen<br />

„Experimentell und unkonventionell“ soll es sein. Ab<br />

<strong>April</strong> starten Felix Forsbach (30) und Jérémie Gnaedig<br />

(28) ihre Konzertreihe SOG. Sie bringen innovative<br />

Musik aus Frankreich, den USA, Neuseeland und Österreich<br />

nach Bamberg. Mit ihren ‚Kunst-Konzerten‘<br />

wollen sie Musik, Performance und Theater verbinden.<br />

Die FN sprach mit den beiden über ihr Veranstaltungskonzept,<br />

Bands, deren Namen kaum jemandem etwas<br />

sagt und die Suche nach dem idealen Raum.<br />

funktionieren. Wir wollten den<br />

Drum-Performance-Abend zuerst<br />

im Kesselhaus machen. Wir sind<br />

mit einer Snare Drum hingegangen<br />

und haben darauf gespielt.<br />

Das war der Super-Horror. Man<br />

kann dort nur Dinge veranstalten,<br />

in denen kein Bass vorkommt und<br />

erst recht kein Schlagzeug. Dafür<br />

ist das Kesselhaus für eher ruhige<br />

und sphärische Darbietungen<br />

wunderbar geeignet, weshalb am<br />

Samstag, 23. <strong>April</strong> ab 20 Uhr ein<br />

Abend mit fünf Künstlern unter<br />

dem Thema „Hackbrett meets<br />

Harfe 2.0“ stattfinden wird.<br />

Wie aufgeschlossen, denkt<br />

ihr, wird das Bamberger Publikum<br />

beim Thema innovative Musik<br />

sein?<br />

FF: Unser Eröffnungsfestival mit<br />

den Veranstaltungen im <strong>April</strong> ist<br />

für ein breites Publikum sicherlich<br />

sehr gut zugänglich. In den späteren<br />

Monaten wollen wir dann<br />

allerdings auch Kunst-Konzerte<br />

präsentieren, die eher eine Nische<br />

bedienen und den Zuschauer<br />

durchaus überraschen können.<br />

Es soll jedoch immer ein Erlebnis<br />

sein. Selbst wenn Besuchern ein<br />

experimentelleres Konzert nicht<br />

gefallen sollte, wollen wir erreichen,<br />

dass sie den Abend dennoch<br />

als Bereicherung empfinden.<br />

Im Sinne von ‚Krass, dass es<br />

so etwas gibt‘.<br />

Nach welchen Kriterien wählt<br />

ihr die Bands aus und wie werdet<br />

ihr auf sie aufmerksam?<br />

JG: Musikalisch sind es Sachen,<br />

die uns interessieren und bewegen<br />

und von denen wir überzeugt<br />

sind, sonst könnten wir sie nicht<br />

präsentieren. Teilweise sind es<br />

6 www.fraenkische-nacht.de


KULTUR-Szene<br />

Programm<br />

<strong>April</strong> 2<strong>01</strong>6<br />

Jérémie Gnaedig<br />

Schnittstelle<br />

von Musik,<br />

Performance und<br />

Theater liegen.<br />

persönliche Empfehlungen von<br />

Freunden. Da ich viel im Booking-<br />

Bereich arbeite und auch in Nürnberg<br />

Veranstaltungen organisiere,<br />

habe ich recht gute Kontakte,<br />

auch zu Bands, die international<br />

bekannt sind, wie ‚Quintron‘, die<br />

in Bamberg aber niemandem etwas<br />

sagen.<br />

Ihr werdet vom Kulturamt<br />

Bamberg unterstützt und erhaltet<br />

technischen Support vom<br />

AStA Bamberg, dem Förderverein<br />

der Studierendenvertretung<br />

der Universität Bamberg. Damit<br />

habt ihr finanziell eine Grundsicherung.<br />

Trotzdem gibt es<br />

viele Faktoren, die sich schwer<br />

abschätzen lassen, beispielsweise<br />

die Besucherzahlen und<br />

die Nachfrage nach innovativer<br />

Musik. Wie idealistisch ist euer<br />

Projekt?<br />

FF: (lacht) Wir werden davon<br />

nicht reich werden.<br />

JG: Es gibt teilweise schon ein Risiko,<br />

wenn man Bands präsentiert,<br />

die völlig unbekannt sind, aber wir<br />

sind der Meinung, dass das auch in<br />

Bamberg geht, besonders aufgrund<br />

unserer bisherigen Erfahrungen.<br />

Wir holen beispielsweise am Montag,<br />

16. Mai die neuseeländische<br />

Band ‚Orchestra of Spheres‘ in die<br />

Alte Seilerei. Das sind vier Leute,<br />

die psychedelisch anmutende Musik<br />

in ausgefallenen Kostümen mit<br />

einer tollen Show machen. Für die<br />

Auftaktveranstaltungen im <strong>April</strong><br />

und Veranstaltungen wie bei ‚Orchestra<br />

of Spheres‘ hoffen wir auf<br />

50 bis 100 Besucher. Außerdem<br />

planen wir zu einem späteren Zeitpunkt<br />

Neoklassik-Veranstaltungen<br />

zu organisieren, aber dafür suchen<br />

wir noch Räume.<br />

Wo bekommt man Karten für<br />

eure Veranstaltungen und wie<br />

viel werden die Kunst-Konzerte<br />

kosten?<br />

FF: Karten gibt es nur an der<br />

Abendkasse. Wir hoffen, dass es<br />

nicht zu voll wird, aber dass es<br />

voll wird. Man sollte am besten<br />

schon etwas früher vorbeischauen.<br />

Die Preise richten sich stark<br />

danach, wie teuer und aufwändig<br />

die Produktion ist. Der Eintritt wird<br />

im Schnitt irgendwo im Bereich<br />

zwischen 5 und 10 Euro liegen. Bei<br />

besonders teuren Produktionen<br />

können es schon mal 12 Euro sein.<br />

Prinzipiell gilt aber, wenn man 10<br />

Euro einstecken hat, dann müsste<br />

man eigentlich immer reinkommen.<br />

Unsere Idee ist es auch, mit<br />

den Konzerten, die Gewinn erzielen,<br />

andere, eher experimentelle<br />

Konzerte querfinanzieren zu können.<br />

Sodass man beispielsweise<br />

auch eine Veranstaltung in einem<br />

Gewächshaus mit einem sehr kleinen<br />

Publikum finanzieren kann.<br />

Ihr sucht für eure Kunst-<br />

Konzerte immer Räume in unterschiedlichen<br />

Größen. Können<br />

sich Leute auch an euch<br />

wenden, die beispielsweise eine<br />

Kfz-Werkstatt haben oder einen<br />

anderen Raum und ihn zur Verfügung<br />

stellen würden?<br />

JG: Sehr gerne, wir freuen uns immer<br />

über Vorschläge.<br />

FF: Toll wäre es auch, Zwischennutzungen<br />

zu bekommen. Zum<br />

Beispiel in leerstehenden Gebäuden.<br />

Aber in Bamberg ist das leider<br />

nur sehr schwer möglich. Das<br />

Konversionsgelände ließe sich<br />

wunderbar zwischennutzen. Wenn<br />

Zwischennutzungen möglich wären,<br />

könnten wir uns vorstellen,<br />

unsere Kunst-Konzerte ganz darauf<br />

auszurichten. Wir wären sehr<br />

flexibel, auch schnell etwas zu organisieren.<br />

Frank Gundermann<br />

2. <strong>April</strong> 20 Uhr<br />

Wildwuchs-Theater: Fränkisches Nirvana. Nächster Halt: Hühnerhof.<br />

Generationentheater über würdiges Altern. www.wildwuchs-bamberg.de. VVK: BVD.<br />

7. / 15. / 16. <strong>April</strong> 19 Uhr<br />

TiG: Like Me! Ein junger Mensch verschwindet aus dem Leben. Loggt sich aus.<br />

Regie: Nina Lorenz. Ab 14 Jahren. www.TiG-Bamberg.de. VVK: BVD.<br />

8. <strong>April</strong> 19 Uhr<br />

SOG: Drumperformances. 3 Konzerte: Tres Bombas (Drums), Sheik Anorak<br />

(Drums und Gitarre), Noctura (Drums und Tanz). www.sog-musik.de. Nur Abendkasse.<br />

10. / 17. <strong>April</strong> 15 Uhr<br />

Chapeau Clauque: Geschichten von Tiger und Bär (Janosch). Tiger und Bär<br />

gehen nach Panama. Ab 4 Jahren. www.chapeau-claque-bamberg.de. VVK: BVD/Collibri/Ertl.<br />

10. <strong>April</strong> 19 Uhr<br />

Grausig gutzt der Golz. Morgensterns Gedichte und Wortkompositionen über<br />

Wesen und Gegenstände. Vorgetragen von Andreas Ulich. VVK: BVD.<br />

11. / 17. <strong>April</strong> 19 Uhr<br />

Das Baumann Theater (KU): Ka Weiber, ka Gschrei. Fränkisches Theater<br />

über Ehekrüppel und Schwerenöter. www.das-baumann.de. VVK: BVD.<br />

22.*/23./30. <strong>April</strong> //4.*/13. Mai 17 Uhr/*19 Uhr<br />

Chapeau Clauque: Star. Schauspiel nach dem Kinderbuch von Salah Naoura,<br />

ab 8 Jahren. www.chapeau-claque-bamberg.de. VVK: BVD/Collibri/Ertl.<br />

24. <strong>April</strong> 19 Uhr<br />

Landmusigg. Fränkische Weltmusik mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Akkordeon,<br />

Klarinette, Geige und Bierkrügen. www.landmusigg.de. VVK: BVD.<br />

30. <strong>April</strong> 19 Uhr<br />

Gruseljazz & unangenehme Texte. Vier junge Autoren und die Freejazz-<br />

Combo Mofagang aus Saarbrücken. VVK: BVD<br />

www.alteseilerei-bamberg.de<br />

Bamberger Stiftsladen<br />

geöffnet ab 31.03.2<strong>01</strong>6<br />

Alte Seilerei – Raum für Kultur · Alte Seilerei 11 · 96052 Bamberg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag bis Sonntag von 11:30 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Jubiläum in Flaschen<br />

23. <strong>April</strong> 2<strong>01</strong>6<br />

Vorstellung des 2<strong>01</strong>5er „Bamberger Stiftsgarten“ Silvaner<br />

Winzergebäude von 13-18 Uhr bewirtschaftet<br />

Weinfest am Michaelsberg<br />

5. bis 7. August 2<strong>01</strong>5<br />

Infos<br />

Alle Infos zu den<br />

Veranstaltungen:<br />

www.sog-musik.de<br />

Zugunsten der Klosterkirche St. Michael<br />

7

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