Falstaff Karriere 2/2016 - powered by hogastjob.com
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MISSION<br />
POSSIBLE<br />
Er heißt David Sattmann, sein Alter Ego<br />
»David Getya«. Mit seinem VIP Concierge<br />
Service stellt er alles auf, wovon seine<br />
Kunden so träumen. Glücklich ist, wer<br />
als Hotel-Concierge seine Nummer hat.<br />
TEXT NICOLA SCHWENDINGER<br />
Service, das rockt. David<br />
Sattmann mit Lenny Kravitz<br />
bei seiner ersten Fotoausstellung<br />
überhaupt – in Wien.<br />
Fotos: beigestellt<br />
K<br />
eine Sorge, ich mach das« ist ein<br />
Satz, den David Sattmann häufig<br />
von sich gibt. Wer sich mit ihm<br />
für ein Interview trifft, muss einfach<br />
nur beobachten. Sehen, wie oft SMS auf<br />
seinem Handydisplay aufpoppen, wie oft<br />
jemand anruft, weil er jetzt doch noch gerne<br />
Karten für das ausverkaufte Konzert hätte –<br />
und wie schnell Sattmann Ideen liefert und<br />
Inspiration verarbeitet. Der gebürtige, gerade<br />
mal 33-jährige Kärntner, ist das, was man<br />
einen Tausendsassa nennt. 2013 gründete er<br />
seinen Concierge-Service »David Getya« in<br />
Wien, mittlerweile gibt es auch eine Dependance<br />
in Kuba. Eine Insel, der Sattmann ein<br />
enormes wirtschaftliches Potenzial zutraut.<br />
Er spricht sogar von einer »wirtschaftlichen<br />
Explosion«.<br />
VORTEIL: WENIGE MITARBEITER<br />
Quasi nebenbei ist er Guest Relation Manager<br />
in Wiens Parade-Dinner-Club »Albertina<br />
Passage«. »Der Gast ist König« und »Geht<br />
nicht, gibt’s nicht« sind seine Mantras. Auf<br />
einem Elefanten zur eigenen Hochzeit reiten:<br />
kein Problem. Ein 10-Personen-Tisch beim<br />
»El Classico«: check. Nach Ladenschluss in<br />
Wiens führenden Boutiquen shoppen: easy.<br />
Ein Anruf des Hotel-Concier ges genügt. Ob<br />
er auch schon an einem Wunsch gescheitert<br />
sei? »Nein, eigentlich nicht. Wenn, dann<br />
scheitert es nur am Geld.« Um die 15.000<br />
Kontakte hat Sattmann in seinem Handy<br />
gespeichert. Ruft jemand an, den er nicht<br />
kennt, wird erst Mal auf ein kurzes Briefing<br />
per SMS verwiesen. »Das spart doppelte<br />
Wege«, ist der Umtriebige überzeugt. Sein<br />
Geschäftsmodell geht auf. »Ein Concierge ist<br />
im Normalfall an sein Hotel gebunden, ich<br />
dagegen kann frei agieren – und bin daher<br />
oft die erste Ansprechperson, wenn es um<br />
angeblich Unmögliches geht.« À la longue<br />
möchte Sattmann, der derzeit 2 Mitarbeiter<br />
in Wien beschäftigt, zum bedeutendsten Concierge-Service<br />
in Mitteleuropa aufsteigen, er<br />
weiß aber auch: Größe hat nicht nur Vorteile.<br />
»Weltweit agierende Services haben zu viele<br />
Mitarbeiter – da fehlt bei den Kunden oft das<br />
Vertrauen. Stichwort Diskretion.«<br />
Sattmann hat das Auftreten, das es in seiner<br />
Branche braucht. Man sieht ihn nie – nicht<br />
mal auf Instagram-Fotos aus Kuba – ohne<br />
Anzug mit Einstecktuch. Er legt Wert auf die<br />
gute alte Schule, deutet zur Begrüßung einen<br />
Handkuss an – und das ist selbst in Wien<br />
mittlerweile eher aus der Mode gekommen.<br />
Nur die »Schauen wir mal«-Gemütlichkeit<br />
der Wiener passt nicht ganz zu seinem Berufszweig.<br />
Sattmann ist immer am Checken,<br />
der Geist ist wach. Da kann es schon mal<br />
vorkommen, dass er sich nebenbei eine URL<br />
aufschreibt, die er unbedingt schützen lassen<br />
muss. »200 bis 300 müsste ich mittlerweile<br />
haben«, lacht er. Demnächst möchte er den<br />
beliebten »Meet & Greet«-Bereich vom Concierge-Service<br />
trennen – die URL steht schon.<br />
Wen er selbst gerne einmal treffen würde?<br />
Sattmann überlegt, entscheidet sich dann<br />
aber für Wladimir Putin. »Einfach, weil er<br />
mich als Person fasziniert.« Und Faszination<br />
ist schließlich sein Geschäft. »Im Endeffekt<br />
verkaufe ich Emotionen. Es geht darum,<br />
Leuten zu helfen.« <<br />
Zur Person<br />
David Sattmann, geboren 1983 in<br />
Kärnten, Österreich. Eltern: Hoteliers.<br />
Nach der »Kärntner Tourismusschule«<br />
reüssierte er im Unternehmen Do & Co.<br />
Er war der erste Mann im Service der<br />
»Gourmet Entertainment Company«<br />
von Attila Dogudan, war Restaurantleiter<br />
und Projektmanager des Do & Co in<br />
der BMW Welt München. Durch die<br />
Cate rings bzw. die daraus entstandenen<br />
Kontakte baute Sattmann das Netzwerk<br />
auf, von dem er heute profitiert.<br />
www.davidgetya.<strong>com</strong><br />
02/<strong>2016</strong><br />
falstaff<br />
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