Nr. 307a * 45. Jahrgang/Ausgabe CHINA Spezial 2016 Unabhängiges Magazin * Einzelpreis: € 5,00 * P.b.b. 15Z040313 M * Verlagspostamt: A-1190 Wien * Aufgabepostamt: A-1000 Wien
Das führende Magazin für das Diplomatische Corps, Internationale Organisationen und Wirtschaft
The leading magazine for the diplomatic corps, international organizations and the economy
cercle-diplomatique.com
CHINA NOTIZEN AUS DEM REICH DER ZUKUNFT
45 JAHRE DIPLOMATISCHE BEZIEHUNGEN CHINA – ÖSTERREICH
Rahofer.
EDITORIAL
INHALT
Palfinger AG · 5020 Salzburg, Austria · E-Mail h.roither@palfinger.com
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Sie halten das erste CERCLE DIPLOMATIQUE Spezial in
Händen, welches wir im Auftrag und in Zusammenarbeit
mit der Botschaft der Volksrepublik China in Österreich
anlässlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen
zwischen Österreich und China vor 45 Jahren organisiert haben.
Unser besonderer Dank gilt dem Botschafter der VR China,
S.E. Herrn ZHAO Bin. Wir freuen uns und sind stolz, dass er unseren
Verlag ausgewählt hat, diese Sonderpublikation zu gestalten.
Herzlichen Dank auch an alle unsere Partner und Kunden, die
mit ihren Anzeigen zum Gelingen dieser Sonderausgabe CHINA
beigetragen haben.
Wir wünschen Ihnen nun viel Spass beim Lesen!
Herzlichst,
Andrea Fürnweger
Herausgeber | Editor
Mag. Alexander Bursky
Herausgeber | Editor
04
16
20
26
28
34
Coverstory
Wie sich China immer wieder neu erfindet.
Interview
Chinas Botschafter Zhao Bin im Gespräch.
45 Jahre China – Österreich
Eine kleine Geschichte einer großen Freundschaft.
Eine Österreicherin in China
Wie Gertrude Wagner zum Idol in ganz China wurde.
Best of China
Erstaunlichste Superlative aus dem Land der Rekorde.
China in Zahlen
Neun Nummern, die das Reich der Mitte erklären.
ein zeichen von wachStum:
palfinger in china
PHOTO: BEIGESTELLT
IMPRESSUM
Um die führende Position am Weltmarkt auszubauen und um vom Wachstumsmarkt
China noch mehr zu profitieren, kooperiert PALFINGER mit Sany Heavy Industry, ihres
Zeichens größter Baumaschinen-Hersteller in China, siebent größter weltweit und
eines der am raschesten wachsenden Industrieunternehmen der Welt. Die Vorzeichen
stehen also günstig, dass die PALFINGER AG mit diesem wichtigen Schritt auch für
die Zukunft bestens gerüstet ist. www.palfinger.ag
CERCLE DIPLOMATIQUE – ECONOMIQUE et TOURISTIQUE INTERNATIONAL
CHINA Spezial
Herausgeber:
Andrea Fürnweger, Mag. Alexander Bursky
Medieninhaber, Hersteller & Verleger: FCM firstclassmedia GmbH, Pokornygasse 17/2, A-1190 Wien, Tel.: +43 1 934 65 94, Fax: -4
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Redaktion: Rainer Himmelfreundpointner Art Director: Ralph Manfreda Grafik: Gabriele Sonnberger
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
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CHINA COVERSTORY
MYTHOS, HINA
WANDEL, ZUKUNFT
MYTHOS, WANDEL, ZUKUNFT
Vielleicht gibt es nicht genug Neugier, nicht genug
Wissensdurst, nicht genug Entdeckerdrang und nicht
genug Zeit auf dieser Welt, um China wirklich erfassen
zu können. Zu groß sind die Dimensionen des Reichs der Mitte, zu
vielfältig die unendlich schönen und überwältigend extremen
Spuren des Lebens im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Cercle
Diplomatique hat dennoch eine Annäherung gewagt. Herausgekommen
ist ein lustvolles Herantasten an ein China, das keinen
mehr loslässt. Sehen und lesen Sie selbst.
Text: Rainer Himmelfreundpointner
PHOTO: FOTOLIA
Shanghai Skyline – Chinas
ultimatives Symbol für seinen
rasanten Aufstieg zur zweitgrößten
Volkswirtschaft der Welt.
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
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CHINA COVERSTORY
4000 Jahre Historie.
Von der ersten
Dynastie bis zum
Zerfall des Kaiserreichs
– der Mythos China
lebt weiter fort.
PHOTO: FOTOLIA
Ein Ecktempel am Rande der
Verbotenen Stadt in Peking –
noch ist das alte China nicht
gänzlich verschwunden.
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
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CHINA COVERSTORY
Kulturelles Erbe.
Von der Kunst der
Keramik bis zu den
Segnungen der Seide –
China beschenkt
die Welt.
PHOTOS: BEIGESTELLT
In China liebt man das Spiel der
Farben – bunte Textilien gelten
als Zeichen der Lebensfreude
und des Optimismus.
Die alte chinesische Handwerkskunst
der Keramikherstellung
und Veredelung ist auch
heute noch fixer Bestandteil
von Chinas Alltagskultur.
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
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CHINA COVERSTORY
PHOTOS: BEIGESTELLT
Gaumen-Genuss.
Wer nie vom Tee gekostet,
wer nie Dimsum probiert
hat, weiß nicht, was
China ausmacht.
Wie China fassen? Wie seine Größe durchmessen,
seine Vielfalt ordnen, sein Gestern
in seinem Heute finden, um sein
Morgen zu erahnen? Wie dieses Reich, das gerade –
wieder einmal – selbst um seine Mitte ringt, verstehen?
Manchmal hilft dazu ein Gedicht. Zum Beispiel
das „Kampflied der Chinesen“, verfasst 1924 vom
Wiener Lyriker Albert Ehrenstein, der das Chaos im
China des frühen 20. Jahrhunderts am eigenen Leib
erlebt hatte. Es geht so:
Wir sind nicht reif?
Das ist das Lied, das sie gesungen haben
Jahrhundertelang uns armen Waisenknaben
Womit sie uns beschwichtigen,
Des Volkes Hoffen vernichten,
des Bessern Sinn betören,
Die Zukunft uns zerstören.
Wir sind nicht reif?
Reif sind wir immer, reif zu Glück auf Erden.
Wir wollen glücklicher und besser werden.
Reif sind wir, unser Leid zu klagen,
Reif sind wir, euch nicht mehr zu tragen,
Reif, für die Freiheit alles zu wagen.
Wenige Zeilen nur, aber wie gewaltig doch verdichtet
sich in ihnen die Seele des chinesischen Volkes
– was es war, was es will, was es treibt. Wer einen
großen Bogen schlägt, erlangt eine kleine Ahnung
davon: Bereits 2070 Jahre vor unserer Zeitrechnung,
als Europa nur spärlich besiedelt war, hat sich in China
mit der Gründung einer frühen Dynastie ein
Staatswesen etabliert, das unter hohem Blutzoll fast
zwei Jahrtausende um ein Dach für alle unter dem
Himmel rang. Im Jahr 221 vor Christus gelang dann
dem Kaiser Qin erstmals eine Vereinigung des über
eine gigantische Landfläche verstreuten Volkes – der
Mythos China war geboren. Wiederum gut zwei
Jahrtausende überdauerte die chinesische Monarchie,
bis sie nach einem „Jahrhundert der Demütigung“
– so der China-Experte Henry Kissinger über
die Zeit von etwa 1800 bis 1900 – zuerst von der aufstrebenden
Großmacht Großbritannien, später von
den expandierenden USA und Japan ihrer Allmacht
beraubt wurde und schließlich im frühen 20. Jahrhundert
an ihrer eigenen Erstarrung erlag.
Es folgten Jahrzehnte – in chinesischen Zeitdimensionen
eine eher kurze Phase – der Wirren und
Zerrissenheit, bis am 1. Oktober 1949 nach der
wahrscheinlich größten Revolution der jüngeren
Geschichte durch die kommunistische Partei Mao
Zedongs das Land mit der Gründung der Volksrepu-
Die traditionelle Tee-Zeremonie
– kein Besucher von China sollte
sich dieses einzigartige
Vergnügen entgehen lassen.
„Dimsum“ – ein Mosaik der
Köstlichkeiten, das Geheimnis
des Erfolges der chinesischen
Küche in aller Welt.
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
11
CHINA COVERSTORY
FACTS &
FIGURES
Die Nationaloper in Peking –
eines der vielen Symbole des
modernen China.
Mädchen der Guizhou-Miao-
Ethnie in traditioneller
Kleidung bei einer Parade.
CHINA
Offizieller Name:
Volksrepublik China
Hauptstadt: Peking
Fläche: 9.571.302 km2
Einwohner: 1.367.485.388
(Stand Juli 2015)
Anteil Stadtbevölkerung: 55 %
Lebenserwartung: 76 Jahre
Sprache: Mandarin, andere
Religion: Offiziell ist China ein
laizistischer Staat. Verbreitetere
Religionen sind: Buddhismus,
Daoismus, Islam, Christentum und
Konfuzianismus.
Staatspräsident: Xi Jinping
Regierungschef: Li Keqiang
(Premier des Staatsrates)
Währung: Renminbi (CNY)
BIP: 10.982 Mrd. $
(2015, laufende Preise)
BIP pro Kopf: 7.990 $
(2015, laufende Preise)
Staatsgründungen:
– Erste Dynastie: ca. 2070 v. Chr.
– Erste Vereinigung, imperiales
China (Qin Dynastie): 221 v. Chr.
– Republiksgründung: 1912
– Gründung Volksrepublik: 1949
Märchenhaft schön – eine
historische Brücke in der
Gemeinde Yunnan Lijiang-Dayan.
blik China wieder einen neuen Anker bekam. Heute
weiß man, wie qualvoll die folgenden knapp 30 Jahre
waren, geprägt von Abermillionen von Hungertoten,
von Terror während der Kulturrevolution, von einem
Kampf der Schmerzen um den richtigen Weg.
Bis schließlich 1978 Parteichef Deng Xiaoping mit
der politischen, kulturellen, vor allem aber wirtschaftlichen
Öffnung all die schlummernden Ambitionen,
die gigantische Leistungsfähigkeit und Kreativität
des bevölkerungsreichsten Landes der Welt
entfesselte. Denn er erkannte, dass es reif war, für die
Zukunft alles zu wagen, um glücklicher und besser
zu werden.
Der in Folge einsetzende Turbo-Kapitalismus unter
bis heute strenger Aufsicht der kommunistischen
Partei – Deng‘s Nachfolger Jiang Zemin prägte dafür
den euphemistischen Begriff „sozialistische Marktwirtschaft“
– verwandelte China in die am schnellsten
wachsende Marktwirschaft der Welt, zum größten
Exporteur des Globus, zum hungrigsten
Verbraucher aller Rohstoffe, die der Planet hergibt,
zu einer Nuklearmacht mit der größten stehenden
Armee – kurzum: zur absoluten Superpower des 21.
Jahrhunderts, angekommen auf Augenhöhe mit der
Superpower des 20. Jahrhunderts, den USA.
„Diese außergewöhnlichen Fortschritte, die
China in den vergangenen Jahrzehnten gemacht hat,
haben das Land aus einer totalitären Armut in einen
(...) Mittelklasse-Staat verwandelt“, schreibt Gideon
Rose, Herausgeber des angesehenen US-Magazins
„Foreign Affairs“ und einer der renommiertesten
Beobachter internationaler Entwicklungen. „Das
Ausmaß und die Geschwindigkeit dieser Transformation
ist zweifellos eines der ganz großen Ereignisse
in der Geschichte der Menschheit. Aber Peking
hat nun die meisten der tief hängenden Früchte der
Modernisierung abgeerntet. Jetzt steht es vor der wenig
beneidenswerten Aufgabe, die Früchte auf den
oberen Zweigen zu erreichen, ohne dabei vom Baum
zu fallen.“
Um in diesem Bild zu bleiben: Die Höhe des Baumes,
auf der China angelangt ist, entspricht einer
jährlichen Wirtschaftsleistung von knapp elf Billionen
Euro, nur die USA und die gesamte EU mit ihren
28 Mitgliedsstaaten schaffen ein höheres BIP.
China hat dieses Niveau in rasenden Schritten erklommen,
mit bis vor kurzem noch jährlichen Wirtschaftswachstums-Steigerungsraten
von zehn Prozent
oder mehr – und dabei viele andere Staaten mit
in den Wohlstand gehievt.
Doch der Weg zu den Früchten auf den oberen
Zweigen des Baumes – übersetzt sind das selbst entwickelte
Qualitätsprodukte, originär erdachte Innovationen
oder neue, bessere Dienstleistungen – wird
immer beschwerlicher, der Aufstieg verlangsamt
sich. Und bei jedem Fehltritt wird der Fall tiefer.
So ist Chinas Wachstum in den vergangenen Jahren
kontinuierlich Stück für Stück weniger geworden
und im Vorjahr bei „lediglich“ 6,9 Prozent angelangt,
heuer wohl wieder etwas darunter. Man muss das
natürlich in Relation setzen. „Damit liegt die chinesische
Wirtschaft immer noch an der Spitze der Welt
und steuert über 25 Prozent des Weltwirtschaftswachstums
bei“, sagt Zhao Bin, der chinesische
Botschafter in Österreich im großen Interview mit
„Cercle Diplomatique“ (ab Seite 16). „Vergessen Sie
nicht: Selbst ein jährliches Wachstum von sieben
Prozent, und das ist die neue wirtschaftliche Normalität,
bedeutet einen Jahreszuwachs um mehr als 800
Milliarden US-Dollar.“
Aber das Land hat auf seinem Weg nach oben
jede Menge an Ballast angesammelt – gigantische
Überkapazitäten in der Warenproduktion und im
Immobilienbestand, Umweltschäden von immensem
Ausmaß, vor allem aber einen bedrohlich hohen
Schuldenstand. Erst Anfang Mai hat der britische
Economist errechnet, das die Gesamtverschuldung,
wenngleich auch als Folge öffentlicher Investitionen
nach Ausbruch der weltweiten Finanzkrise, auf allen
staatlichen Ebenen – Regierung und Staatsunternehmen,
Provinzen, Städte – zusammen in nur wenigen
Jahren von 150 auf beinahe 260 Prozent der Wirtschaftsleistung
gestiegen ist. „Normalerweise folgt
darauf ein Finanzcrash oder eine abrupte wirtschaftliche
Vollbremsung“, so das Wirtschaftsmagazin.
Der amtierende Staatspräsident Xi Jinping hat als
Reaktion darauf Anfang 2016 mit dem 13. Fünfjahresplan
einen Weg vorgezeichnet, der diese gefährliche
Verringerung von Chinas atemberaubender Geschwindigkeit
in geordnete, manövrierbare Bahnen
lenken soll. Botschafter Zhao beschreibt das so: „Wir
haben unser Wachstum mit Absicht gedrosselt und
Strukturreformen mit neuen Schwerpunkten eingeleitet.
Wir wollen die Überkapazitäten und den Warenbestand
abbauen und die Schuldenrisiken der
Lokalregierungen effektiv entschärfen.“ Gleichzeitig
setzt dieses Dokument neue Schwerpunkte in Richtung
einer bisher nie gekannten Radikalität beim
Umweltschutz und einer gezielten Innovationsförderung
für qualitativere, hochwertigere Produkte.
Die chinesische Mauer
PHOTOS: FVA CHINA, BEIGESTELLT
NEU
Hongkong
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und Tradition auf einzigartige Weise zusammen.
the charming way to fly
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
CHINA COVERSTORY
Weltbekannt und
weltberühmt – die
Terrakotta-Armee aus
dem antiken China.
ÖSTERREICHS CHINA-BUSINESS
Konfuzius-Tempel-Zeremonie.
Wie heimische Exporteure von Chinas Aufstieg profitieren
Seit Österreich vor 45 Jahren diplomatische
Bebziehungen mit China aufgenommen hat
(siehe auch Bericht auf Seite 20), hat sich das
Handelsvolumen zwischen diesen beiden
Ländern auf heute über elf Milliarden Euro
mehr als verdreihundertfacht, China ist heute
der weitaus größte Handelspartner Österreichs
in Asien und der fünftwichtigste in der Welt.
Mehr als 700 heimische Unternehmen sind
inzwischen mit mehr als drei Milliarden Euro in
China investiert.
Die WKO-Expertise. Laut dem jüngsten
statistischem Update der Wirtschaftskammer
Österreich sehen die Zahlen im Detail so aus:
„Die Einfuhren aus China stiegen 2015 um acht
Prozent auf einen Gesamtwert von 7,91
Milliarden Euro. Rund 5,9 Prozent der
österreichischen Importe kamen im Betrachtungszeitraum
aus dem Reich der Mitte. Die
wichtigsten Handelswaren, die Österreich aus
China bezieht, sind elektronische Geräte, vor
allem Telefone, die im Jahr 2015 14,5 Prozent
der Gesamtimporte ausmachten. Maschinen für
die Datenverarbeitung, Bekleidung, Beleuchtungskörper,
Spielzeug, Schuhe, aber auch
optische Apparate und medizintechnische
Instrumente gehören zu den wichtigsten
Einfuhrprodukten. Der Trend, dass die Importe
von weniger komplexen Produkten wie
Bekleidung, Schuhe, Spielzeug etc. jeweils
Die hypermoderne Metropole
Guangzhou mit ihrem Landmark-
Fernsehturm zieht viele heimische
Unternehmen an.
fallen bzw. stagnieren, setzte sich 2015 fort.
Anspruchsvollere Produkte wie Telefone,
gedruckte Schaltungen und optische Elemente
wiederum wiesen hohe Wachstumsraten auf.“
Auf Österreichs Exportseite wiederum wurde
der Rekord von 2014 nur geringfügig verpasst.
Dazu der WKO-Report weiter: „Während die
österreichischen Ausfuhren nach China im Jahr
2014 mit einem Wachstum von 7,8 Prozent
einen Rekordwert von 3,38 Milliarden Euro
erreichten, traf die allgemein schwache
Entwicklung der Warenlieferungen nach China
2015 auch Österreich: Zum ersten Mal seit dem
Jahr 2003 verzeichnete Statistik Austria mit
einem Gesamtwert von 3,3 Milliarden Euro
einen Rückgang der österreichischen Exporte
nach China – auch die Alpenrepublik kann sich
dessen Transformation eben nicht entziehen.
China-Pioniere. Dennoch, wer heute in China
nach österreichischen Firmen fragt, wird
erstaunt sein, wie bekannt diese sind. Nahezu
unisono werden fast immer folgende Namen
genannt: Der Technologiebetrieb Andritz, der
dort 1.600 Leute beschäftigt und in Peking,
Shanghai, Chengdu, Qingdao und Changchun
präsent ist. Der zum Androsch-Konzern
zählende Hightech-Leiterplatten-Hersteller
AT&S, natürlich die Voestalpine mit ihren 22
Werken in China und der Autozuliefer-Konzern
Miba, der seit 20 Jahren dort produziert.
Kurzum: China befindet sich abermals mitten in
einer gewaltigen Transformation, in einem großen
Wandel von einer Investitions-, Industrie- und Exportwirtschaft
in eine moderne westliche Konsumund
Dienstleistungsgesellschaft.
Vieles davon wurde bereits erreicht: Mindestens
500 Millionen Menschen, wahrscheinlich mehr,
konnten sich im Zuge des Aufschwungs von China
aus bitterster Armut in respektablen Mittelklasse-
Wohlstand hocharbeiten, manche haben es sogar zu
unermesslichem Reichtum gebracht. Schon heute
hat der Dienstleistungssektor einen höheren BIP-
Anteil als die Industrieproduktion. Energie- und
Rohstoffverbrauch sind rückläufig. Und etliche Hersteller
verlagern ihre Fabriken von China wegen des
stetig steigenden Lohnniveaus, das fast osteuropäischen
Durchschnitt erreicht und eine immer kaufkräftiger
Mittelschicht hervorgebracht, daher aber
auch viele Herstellungsprozesse weniger profitabel
gemacht hat, in billigere Länder wie Vietnam oder
Kambodscha.
Aber noch ist diese „entscheidende Phase“ (Zhao)
der Transformation nicht abgeschlossen. Der Abbau
der Schulden, deren Zinsendienst natürlich Kapital
frisst, das woanders für Investitionen gebraucht würde,
wird nicht von heute auf morgen erledigt sein.
Die Zähmung des schier unermesslichen Bau- und
Immobilienmarktes, der von Spekulation und unzähligen
völlig unrentablen Großprojekten wie etwa
komplett leerstehenden Geisterstädten durchwachsen
ist, kommt einer Herkulesaufgabe gleich.
Botschafter Zhao geht davon aus, dass China diese
schwierige Phase der Transformation bis etwa
2020 bewältigt haben wird. Wenn er recht hat, sollte
sich der Rest der Welt währenddessen warm anziehen.
Allein der vergleichsweise nur gering gefallene
Rohstoffverbrauch in den vergangenen beiden Jahren
hat davon abhängige Exportstaaten wie etwa
Brasilien in eine tiefe Wirtschaftskrise gestürzt. Bereits
die minimale Abwertung des chinesischen Renminbi
um lächerliche zwei Prozent – eine Maßnahme,
die vermutlich nicht einzigartig bleiben wird
– hat vorigen Sommer zu einem veritablen Crash auf
den globalen Börsenmärkten geführt.
Doch ab 2020 will China dort angelangt sein, wo
die Äste des großen Baumes wieder dichter wachsen,
und von wo aus es sich zwar mit Bedacht, aber stetig
höher steigen lässt. Dorthin, wo jene Früchte wachsen,
die vielleicht das Ziel aller Chinesen sind –
glücklicher und besser zu werden.
PHOTOS: FVA CHINA, BEIGESTELLT
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regions of China – primarily in the area of medical technology planning and
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Der neue Sommerpalast
in Peking.
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Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
CHINA INTERVIEW
S.E. Zhao Bin
„China ist in einer entscheidenden Phase der Transformation.“
Zum 45-jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen China und Österreich zieht Zhao Bin,
der Botschafter aus dem Reich der Mitte in Wien, Bilanz.
Sein Fazit: „Österreich spielt für China eine überaus wichtige
Rolle als Brücke zu Europa.“
Interview: Rainer Himmelfreundpointner
PHOTO: RALPH MANFREDA
CD: Herr Botschafter, Sie gelten als erfahrener
Österreich-Kenner, immerhin waren Sie bereits
von 1988 bis 1992 als Sekretär an der Wiener
Botschaft tätig und vertreten nun seit knapp
vier Jahren Ihr Land in Wien. Wie sieht denn ihr
Österreich-Bild aus?
Zhao Bin: Natürlich liebe ich Wien, seine
Menschen und Kultur. Früher habe ich
auch oft Linz besucht, weil China sehr viel
mit der Voestalpine unternommen hat.
Eben erst konnte ich einen alten Freund in
Julbach im Mühlviertel besuchen – eine
wunderschöne Gegend, wie Ihr ganzes
Land. Und beim Brucknerfest 2015 in Linz,
übrigens die Partnerstadt von Chengdu,
der Hauptstadt der chinesischen Provinz
Sichuan, wurde China auch als Hauptgast
eingeladen – das hat unsere hervorragenden
Beziehungen noch weiter vertieft.
Unsere beiden Länder feiern heuer ein ganz
besonderes Jubiläum – 45 Jahre diplomatische
Beziehungen zwischen China und Österreich.
Ihre Bilanz?
Österreich ist einer der treuesten Freunde
von China im Westen, genauer gesagt seit
dem 28. Mai 1971. Seit 45 Jahren haben die
Beziehungen zwischen China und Österreich
die Tendenz beibehalten, sich immer
nach vorne zu entwickeln. Ich möchte insbesonders
drei Punkte erwähnen: Politik,
Wirtschaft und Kultur.
In politischer Hinsicht war Österreich eines
der ersten westlichen Länder, das diplomatische
Beziehungen mit China aufgenommen
hat und seither sind die
gegenseitigen Besuche sehr lebhaft gewesen
(siehe auch Bericht ab Seite 20). Auf
Wirtschaftsebene gibt es zwischen unseren
beiden Ländern inzwischen 18 Partnerschaften,
zwischen Ihren Bundesländern
und chinesischen Provinzen oder Städten.
Und was die Kultur betrifft: Voriges Jahr
haben über 700.000 chinesische Touristen
Österreich besucht, vor allem der Kultur
wegen.
AD PERSONAM
Können wir diese drei Bereiche genauer
durchgehen? Worin bestehen die großen
Themenbereiche der politischen Zusammenarbeit
konkret?
Wir diskutieren ganz offen über alle
Fragen, nationale und internationale. Im
Vordergrund steht im Moment sicherlich
Chinas wirtschaftliche Weiterententwicklung
in Richtung Qualität, die momentan
in einer entscheidenden Phase ist. Wir
wiederum interessieren uns für die Entwicklung
in Österreich und Europa, etwa
in der Flüchtlingsfrage. Und wir schätzen
Österreichs Idee und Rolle in Osteuropa.
Wir sprechen aber auch über Meinungsverschiedenheiten.
Zum Beispiel in der
Frage der Todesstrafe oder die Rolle des
Dalai Lama. Was Tibet betrifft, erklären
wir unsere Ein-China-Politik, mit der wir
versuchen, alle 56 nationalen Ethnien
gerecht zu behandeln. Hinsichtlich der Todesstrafe
weisen wir auf die tiefen historischen
Wurzeln in unserer Tradition hin.
Heute wird sie aber immer strenger kontrolliert
und nur der Oberste Gerichtshof
in Peking kann sie nach genauer Prüfung
verhängen.
Punkt zwei: Wirtschaft. China ist für Österreich
der fünftwichtigste Handelspartner mit einem
Volumen von 11,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Haben wir damit einen Plafond erreicht? Und wo
sehen Sie weitere Chancen zur Intensivierung
unserer Wirtschaftsbeziehungen?
Die Tendenz zeigt ja kontinuierlich und
stabil nach oben. Das Handelsvolumen war
im Jahr 2015 etwa 300-mal so groß wie in
der Anfangsperiode der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen nach 1971 und
China ist heute der größte Handelspartner
Österreichs in Asien. Außerdem sind die
Investitionen österreichischer Unternehmen
in China mit mehr als drei Milliarden
Euro sehr hoch.
Die chinesischen Investitionen in Österreich mit
knapp 350 Millionen Euro leider nicht.
Aber es werden immer mehr. Huawei ist in
Österreich tätig, Air China und inzwischen
auch die Bank of China, oder der Flugzeug-
Zulieferbetrieb FACC. Und vergessen Sie
nicht die große „Gürtelstraßen-Initiative“,
die China im September und Oktober 2013
gestartet hat. Davon wird auch Österreich
profitieren.
Das ist aber auf den ersten Blick nicht leicht
verständlich. Könnten Sie dieses in Österreich
und Europa als „Neue Seidenstraße“ bekannte
Projekt genauer erklären?
Bei diesem Vorhaben, das sich entlang der
historischen Seidenstraße zu Land und einer
maritimen Seidenstraße zu Wasser
ausbreiten soll, geht es darum, die gegenseitige
Kopplung der Entwicklungsstrategien
der Länder entlang der Route voranzutreiben,
und zwar auf drei Wegen. Dem
Weg des Friedens, um eine gemeinsame,
umfassende, kooperierende, nachhaltige
Sicherheit in den Regionen sowie eine stabile,
tolerante geopolitische Lage zu schaffen.
Dem Weg des Wachstums, der eine
weitere Seite im Kooperationsverzeichnis
zwischen China und Europa aufschlagen
soll. Und dem Weg der Möglichkeiten, der
ganz neue Chancen für die Entwicklung
der bilateralen Beziehungen zwischen
China und Österreich bringt. Denn Österreich
liegt im Herzen Europas, gilt als Kreuzungspunkt
und Brücke zum gegenseitigen
Verständnis zwischen Ost- und Westeuropa
und ist eine wesentliche Andockstation
für Europa bei der Umsetzung der „Gürtelstraßen-Initiative“.
Erst kürzlich habe ich
mit hochrangigen Vertretern des Vorstands
der Österreichischen Bundesbahnen über
mögliche Kooperationen für die „Gürtelstraßen-Initiative“
gesprochen. So spielt
Österreich für China eine überaus wichtige
Rolle als Brücke zu Europa.
Welche weiteren Chancen sehen Sie für österreichische
Unternehmen in China, und in welchen
Wirtschaftsbereichen?
Ganz sicherlich im Bereich erneuerbare
Energien, vom Know-How-Transfer bis zu
ganz konkreten Unternehmens-Kooperationen,
da ist alles diskutierbar. Gerade diese
Zhao Bin, 60, ist seit September 2012
Botschafter der Volksrepublik China in
Österreich und war bereits von 1988 bis 2002
als II. Sekretär hierher entsandt. Vor seiner
Position in Wien war Zhao Gesandter-Botschaftsrat
in Deutschland und stellvertretender
Generaldirektor im Amt für Auswärtige
Angelegenheiten der Stadt Shanghai.
16 Cercle Diplomatique CHINA-Special/2016
Cercle Diplomatique CHINA-Special/2016
17
CHINA INTERVIEW
Austria Trend PREMIUM
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Spitzentechnologien sind ja jetzt schon die
Basis unserer guten wirtschaftlichen Beziehungen.
Aber es gibt noch eine Menge weiterer
Möglichkeiten. Zum Beispiel Kooperationen
in den Bereichen Stadtplanung,
fortgeschrittene Fertigung, Umweltmanagement
oder grüne Wirtschaft ganz allgemein,
im Wintersport und Tourismus –
im Hinblick auf die Winterspiele 2022 in
China – und letztlich der modernen Landwirtschaft.
All dies gilt es zu forcieren und
voranzutreiben. Und der vielleicht stärkste
Motor dafür sind die Schwerpunkte des
neuen, 13. Fünfjahresplans von China, in
dem besonders die Konzentration auf Innovationen
und die Vertiefung unserer
Öffnung nach außen betont wird.
Sie sprechen damit die gewaltige Transformation
an, die Chinas Volkswirtschaft gerade
durchmacht. Einerseits ein Wandel vom
industriellen Kraftwerk der Welt zu einer
stärker auf Konsum orientierten Dienstleistungs-Gesellschaft,
die moderaten Wohlstand
für alle schaffen will. Anderseits eine Abkehr
vom immensen Wachstumstempo, das China
lange aufgewiesen hat.
Es stimmt, das Wachstum der chinesischen
Wirtschaft hat sich verlangsamt und unser
BIP ist 2015 „lediglich“ um 6,9 Prozent gestiegen,
im ersten Quartal 2016 lagen wir
bei plus 6,7 Prozent. Damit ist die chinesische
Wirtschaft aber immer noch an der
Spitze der Welt und steuert über 25 Prozent
des Weltwirtschaftswachstums bei. Vergessen
Sie nicht: Selbst ein jährliches Wachstum
von sieben Prozent, und das ist die
neue wirtschaftliche Normalität, bedeutet
einen Jahreszuwachs um mehr als 800 Milliarden
US-Dollar. Dies ist deutlich mehr
als zu Zeiten eines zehnprozentigen Wachstums
wie vor fünf Jahren.
Es geht nun um ein langfristiges mittleres
Wachstum und eine Optimierung der Entwicklungsqualität.
Dazu haben wir unser
Wachstum mit Absicht gedrosselt und
Strukturreformen mit neuen Schwerpunkten
eingeleitet: Wir wollen die Überkapazitäten
und den Warenbestand abbauen, unsere
Politik zur Innovationsförderung
„Wir wollen in China bis zum
Jahr 2020 allgemeinen Wohlstand
für alle schaffen.“
Zhao Bin (2.v.l.) mit dem Botschafts-Presseteam
Xie Qian (r.) und Hao Ning (l.) mit CD-Autor Rainer
Himmelfreundpointner.
fortsetzen und die Schuldenrisiken der Lokalregierungen
effektiv entschärfen. Aber
unsere Entwicklungspolitik richtet sich
natürlich nach den Strukturen und Bedingungen
in den jeweiligen Provinzen und
Regionen. Dort, wo noch sehr viel Grundstoffindustrie
vorherrscht, etwa im Nordosten
Chinas mit viel Kohle und Stahl,
muss man andere Maßstäbe anlegen als in
höher entwickelten Regionen wie beispielsweise
rund um Shanghai, wo sehr hohe
Standards gegeben sind. Daher setzen wir
auf gezielte Investitionen je nach regionaler,
industrieller Sruktur, die heute immer
mehr strengen Umweltauflagen folgen.
Und natürlich auf Bildung. Wir haben jetzt
schon jährlich sieben Millionen Universitäts-Absolventen,
wollen aber mehr.
Wie lange glauben Sie, wird dieser Transformations-Prozess
dauern?
Nach dem Plan unserer Zentralregierung
wollen wir bis 2020 allgemeinen Wohlstand
für unsere Bevölkerung schaffen, die
Analphabetenrate entscheidend reduzieren
und ausreichend Wohnraum auf gutem
Niveau für alle schaffen. Die zweite Etappe
zur Hochentwicklung sollte 2050 vollendet
sein.
Bleibt noch Punkt drei unserer Beziehungen –
der kulturelle Austausch. Wo sehen Sie hier die
Highlights?
Ich persönlich besuche ja praktisch alle
zwei Wochen das Konzerthaus, bin sozusagen
Stammgast, und hoffe, dass ich während
meiner Amtszeit alle Symphonien
von Bruckner und Beethoven hören kann.
Wien, Salzburg, Mozart: wir Chinesen –
vielleicht nicht alle, aber sehr, sehr viele –
lieben die klassische Musik Österreichs.
Seit 1987 wird in China jährlich das Neujahrskonzert
der Wiener Philharmoniker
übertragen. Auch die Salzburger Festspiele,
wofür ja die Kulissen in China gebaut werden,
sind in China immer besser bekannt.
Und ich möchte auch auf einige Kooperationen
im Film-Bereich hinweisen. Ich habe
in Wien mehr alte chinesische Filme gesehen
als in China selbst.
PHOTOS: RALPH MANFREDA
Schon in der Benennung unserer zahlreichen
Veranstaltungsräume nach
wichtigen Lebensstationen des Prinz
von Savoyen sowie ihm bedeutenden
Personen spiegelt sich unser Anspruch
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CHINA 45 JAHRE CHINA – ÖSTERREICH
Eine kleine Geschichte einer
großen Freundschaft
Vor genau 45 Jahren nahmen die
Volksrepublik China und Österreich
ihre diplomatischen Beziehungen auf.
Ein Blick hinter die Kulissen einer der
größten Erfolgsstories zwischen Europa
und Asien.
Text: Rainer Himmelfreundpointner
1971 – als alles begann.
Der erste Botschafter der
Volksrepublik China in
Österreich, Wang Yueh-yi, am
15. September 1971 auf seinem
Weg zum Ballhausplatz, um
dem damaligen Bundespräsidenten
Franz Jonas sein
Beglaubigungsschreiben zu
überreichen.
Bundespräsident Heinz Fischer begrüßt
den chinesischen Wirtschaftsminister
Chen Deming bei einem Besuch 2010.
PHOTOS: ÖSTA, BPRESSE-DIENST; ANDY WENZEL
Kurz vor Ende Mai 1971 unterzeichneten ein
gewisser Zhang Haifeng, der damalige chinesische
Botschafter in Rumänien, und ein
gewisser Eduard Tschöp, zu dieser Zeit österreichischer
Botschafter ebenfalls in Bukarest, ein Dokument,
das die Basis einer transkontinentalen Freundschaft
zwischen zwei Ländern darstellt, die heuer ihr
45-jähriges Jubiläum feiert. Die wesentlichen Passagen
dieses Textes lauten so: „Die Regierung der
Volksrepublik China und die Regierung der Republik
Österreich haben beschlossen (…) mit Wirksamkeit
vom 28. Mai 1971 sich gegenseitig anzuerkennen,
diplomatische Beziehungen aufzunehmen und
innerhalb von sechs Monaten gegenseitig Botschafter
zu entsenden. Die chinesische Regierung respektiert
den Status der Neutralität der Republik Österreich.
Die österreichische Regierung erkennt die
Regierung der Volksrepublik China als die einzige
rechtmäßige Regierung Chinas an.“
Nur wenige Monate später, am 15. September
1971, überreichte der erste Botschafter von China in
Österreich, Wang Yueh-yi, dem damals amtierenden
Bundespräsidenten Franz Jonas sein Beglaubigungsschreiben
(siehe Bild links) und bezog sein Botschaftsgebäude
in der Metternichgasse 4 im dritten
Wiener Gemeindebezirk. Kurz darauf erfolgte die
Eröffnung der österreichischen Botschaft in Peking.
„Seit diesen 45 Jahren“, sagt Zhao Bin, seit 2012 Botschafter
der Republik China in Österreich, im CD-
Interview (ab Seite 16) „haben unsere Beziehungen
die stabile Tendenz beibehalten, sich immer nach
vorne zu entwickeln.“
Man kann das Fazit über diese 45 Jahre Erfolgsgeschichte
bilateraler Beziehungen auch weniger diplo-
20 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
21
CHINA 45 JAHRE CHINA – ÖSTERREICH
GASTKOMMENTAR
Aufführung des Klavierkonzertes
‚Der Gelbe Fluss‘
durch die Wiener
Philharmoniker gemeinsam
mit chinesischen Solisten,
Peking 1973.
Die Wirtschaft als Brücke für die Politik
– ein halbes Jahrhundert Wirtschaftsbeziehungen
mit China
Von Christoph Leitl
Wir begehen heuer das
45-Jahr-Jubiläum der
diplomatischen Beziehungen
zwischen der Republik
Österreich und der Volksrepublik
China. Das ist selbstverständlich,
wie jeder runde Geburtstag, ein
Grund für Feierlichkeiten.
Dennoch möchte ich in diesem
Zusammenhang erwähnen, dass
die österreichisch-chinesischen
Beziehungen eine längere
Geschichte haben – damit meine
ich aber gar nicht die historischen Verbindungen in vergangenen
Zeiten, als beide Länder Kaiserreiche waren.
Neben den 45-jährigen diplomatischen Beziehungen feiern wir
heuer auch zwei „echte“ runde Geburtstage: nämlich 60 Jahre
wirtschaftliche Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern.
Denn die offiziellen Wirtschaftsbeziehungen etablierten sich
bereits im Jahr 1956 mit der Unterzeichnung der ersten
nichtstaatlichen Handelsvereinbarung. Und vor 50 Jahren
eröffnete die damalige Bundeswirtschaftskammer - heute
Wirtschaftskammer Österreich WKÖ – auf Grundlage vorhergehender
Abkommen mit dem „Chinesischen Rat zur Förderung des
internationalen Handels CCPIT“ das erste Auslandsbüro in der
Volksrepublik China, in deren Hauptstadt Peking!
Somit war es die Wirtschaft, die die ersten Schritte gesetzt und
eine Brücke für die Politik gebaut hatte. Neben den nun seit 45
Jahren hervorragend laufenden diplomatischen Beziehungen,
möchte ich die Erfolgsgeschichte unserer wirtschaftlichen
Verbindungen aus österreichischer Sicht hervorheben. Die
Volksrepublik China hat sich zu einem der wichtigsten
österreichischen Handelspartner entwickelt und ist die Nummer
Eins unter unseren Wirtschaftspartnern in Asien und generell der
zweitwichtigste Überseemarkt unserer Unternehmen. Das
gemeinsame Außenhandelsvolumen hat sich in den vergangenen
zehn Jahren von fünf Milliarden Euro auf mittlerweile über elf
Milliarden Euro mehr als verdoppelt und rund 700 österreichische
Unternehmen haben mittlerweile eine Niederlassung in der
Volksrepublik gegründet. Die Bedeutung Chinas für die
österreichische Wirtschaft zeigt sich auch darin, dass die
Wirtschaftskammer Österreich fünf Büros in China betreibt und
demnächst ein sechstes eröffnen wird – nur in China und Deutschland
sind wir mit einer so großen Anzahl von unseren weltweit
über 110 Wirtschaftsbüros vertreten.
matisch zusammenfassen, etwa so, wie es Christoph
Leitl, der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich,
in seinem Beitrag für dieses CD-Spezial (siehe
links) formuliert: „Die Volksrepublik China hat sich
zu einem der wichtigsten österreichischen Handelspartner
entwickelt und ist die Nummer Eins unter
unseren Wirtschaftspartnern in Asien und der
zweitwichtigste Überseemarkt unserer Unternehmen.
Das gemeinsame Außenhandelsvolumen hat
sich in den vergangenen zehn Jahren von fünf Milliarden
Euro auf mittlerweile über elf Milliarden Euro
mehr als verdoppelt und rund 700 österreichische
Unternehmen haben eine Niederlassung in der
Volksrepublik gegründet.“
Dennoch lohnt ein Blick in die Anfänge dieser
Beziehung, denn vor allem auf österreichischer Seite,
wo es eine starke Taiwan-Lobby gab, als auch aus
dem Ausland zog Gegenwind auf. „Dem Vernehmen
nach“, schreibt der China-Experte Gerd Kaminiski,
der als Völkerrechtler die juristische Expertise der
Ministerpräsident Zhou
Enlai mit dem österreichischen
Außenminister Rudolf
Kirchschläger im Jahr 1974.
Historische Darstellung des
ersten chinesischen
Besuchers in Wien um 1780.
PHOTOS: KUCERA, BEIGESTELLT
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22 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
CHINA 45 JAHRE CHINA – ÖSTERREICH
Der chinesische Staatspräsident Jiang Zemin auf
Staatsbesuch 1999 in Wien, Besuche beim
damaligen Bundespräsident Thomas Klestil und zu
dieser Zeit amtierenden Bundeskanzler Viktor Klima.
Bundespräsident Heinz
Fischer und Chinas
Ministerpräsident Wēn
Jiābao mit Erinnerungsfoto.
PIONIERE
Galionsfiguren aus Österreich in China
Es gibt in den China-Österreich-Beziehungen einige herausragende
Persönlichkeiten. Dazu zählt sicherlich der Arzt Jakob Rosenfeld, der
es bis zum General und „Gesundheitsminister“ der revolutionären
chinesischen Armee brauchte. Auf wirtschaftlicher Ebene hat
sicherlich der äußerst erfolgreiche Reeder Helmut Sohmen die
chinesisch-österreichische Freundschaft gestärkt. Ebenso wie der
Journalist Hugo Portisch, dessen China-Bücher und Filme
heute noch unvergesslich sind.
österreichischen Anerkennung Chinas verfasst hatte,
in seinem luziden Buch „Von Österreichern und anderen
Chinesen“, „meldete sich sogar der amerikanische
Präsident beim österreichischen Bundeskanzler
und wollte ihn von der Anerkennung abbringen.“
Österreich war plötzlich zum Spielball der Weltdiplomatie
geworden.
Der Hintergrund: Zwar gehen die ersten Handelskontakte
zwischen Österreich und China auf das
Jahr 1781 zurück, 1871 wurden dann diplomatische
Beziehungen zwischen der Monarchie und dem Kaiserreich
aufgenommen, von 1896 bis 1917 gab es
eine Gesandtschaft in Peking, dann war lange Funkstille.
1948/49 wurde wieder ein Gesandter nach
Nanjing geschickt, den aber die Besatzungsmächte
wieder abzogen. Sukzessive erkannten andere neutrale
westliche Staaten wie die Schweiz, Schweden
und Finnland, jedoch auch Frankreich und Großbritannien,
die Volksrepublik China an, Österreich aufgrund
von Rücksicht auf seine Beziehungen zur Sowjetunion,
mit der China voll auf Konfrontationskurs
gegangen war, aber nicht. Allein die heimische Wirtschaftskammer
schloss bereits 1964 mit China drei
„Kammerabkommen“ ab, was drei Monate vor Ausbruch
der radikalen Phase der Kulturrevolution
1966 zur Eröffnung einer österreichischen Außenhandelsstelle
führte, worauf auch Leitl stolz hinweist.
Bereits 1967 wurde sogar ein erstes Stahlwerk nach
China geliefert.
Erst durch die sowjetische Invasion in der CSSR
1968 und die Verkündigung der Breshnew-Doktrin,
die den kalten Krieg einläutete, und einer Neuorientierung
der chinesischen Außenpolitik, die 1971 im
Beitritt zu den Vereinten Nationen und einem ständigen
Sitz im Sicherheitsrat mündete (was wiederum
den USA missfiel), wurde der Weg zur gegenseitigen
Anerkennung geebnet. „Der Auslöser war sicherlich
der damalige Außenminister Rudolf Kirchschläger“,
erinnert sich Kaminski. „Er wollte durch die Aufnahme
diplomatischer Beziehungen mit China zeigen,
dass Österreich sowohl von der UdSSR als auch
den USA unabhängig ist.“
Damit begann ein lebhafter Reigen gegenseitiger
Staatsbesuche auf allen institutionellen Ebenen, der
1974 vom Besuch des Außenministers Kirchschläger
in Peking eingeläutet wurde. 1984 kam der chinesische
Außenminister Wu Xueqian nach Wien, ein
Jahr später reiste abermals Kirchschläger, inzwischen
als Bundespräsident, ins Reich der Mitte, 1999
besuchte dann Chinas mächtiger Staatspräsident
Jiang Zemin Österreich, 2010 und 2015 wiederum
das hiesige Staatsoberhaupt Heinz Fischer seine
amtierenden vis-a-vis in China, Hu Jintao und Xi
Jinping. „Jeder Besuch in China und jeder Besuch
eines chinesischen Staatspräsidenten in Österreich
sind enorm wichtig“, betont Fischer, der bereits 1974
als junger Abgeordneter das asiatische Land ausgiebig
erkundet hatte, die Bedeutung dieser vielen Reisen.
„Wenn etwa erst kürzlich ein chinesischer
Staatspräsident zum ersten Mal in Prag war, dann
sehe ich schon, wie bevorzugt Wien ist.“
In einem ausführlichen Gespräch mit „Cercle Diplomatique“
gibt der scheidende Bundespräsident
auch eine Anekdote zum Besten, die zeigt, wie herzlich
diese chinesisch-österreichische Freundschaft
bisweilen werden kann. In den 80er Jahren hatte sich
der damalige chinesische Botschafter mit einer kleinen
Bitte bei ihm gemeldet: Er hätte da zwei junge
Funktionäre der internationalen Abteilung des Zentralkomitees,
sehr gute Leute, die es noch weit bringen
würden. Ob Fischer sie nicht nach Österreich
einladen könne, damit sie etwas von Europa kennenlernten?
Gefragt, getan. „Ich bin sogar zum Heurigen
mit ihnen gegangen“, erinnert sich Fischer. „Von
dem einen habe ich den Namen vergessen, der andere
hieß Wēn Jiābao und war 20 Jahre später chinesischer
Ministerpräsident. Das war natürlich eine große
Freude und ein Hallo, als ich ihn dann das erste
Mal besucht habe.“ Das gemeinsame Foto in Wien
hat Jiābao sogar rahmen lassen, es erschien tags darauf
dem Titel der chinesischen Volkszeitung. Und
nun auch in „Cercle Diplomatique“, links unten.
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24 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
CHINA PORTRÄT
Die Austro-Chinesin
Text: Rainer Himmelfreundpointner
BUCHTIPP
Die ganz außerordentliche Geschichte von Gertrude Wagner, die ihr
Leben der Liebe wegen in China verbracht hat.
trotz der Handschuhe an ihren Händen springt ein
Funke über.“ Schnell folgt die Verlobung und 1934
reist Wagner nach Shanghai, wo ein Jahr darauf im
Hotel Xinxin diese außergewöhnliche chinesischösterreichische
Ehe geschlossen wird.
„Das Stadtkind aus Wien musste sich an vieles gewöhnen“,
so der ehemalige chinesische Botschafter
in Wien, Yang Chengxu, in einer Würdigung: „An
die Hitze im Sommer und die winterliche Kälte in
dem bloß mit Papierfenstern versehenen vierhundertjährigen
Bauernhaus, an das Heizen mit Strohballen,
an das Arbeiten auf den Feldern, an das Waschen
im Dorfteich, an das Halten von Hühnern im
Wohnzimmer, um sie vor Krankheiten zu bewahren
... und an die allgegenwärtige Neugier der Dorfbewohner.“
Doch kein Unbill konnte die Liebe von
Wagner und Du trüben, fünf Kinder entsprangen
dieser Lebensverbindung, der erste Sohn bekam den
Namen Alfred Qianghua als Symbol für zwei Welten.
Gertrude Wagner ist wahrscheinlich die einzige
Österreicherin, die sämtliche großen Umwälzungen
des alten und des neuen China erlebt hat. Während
des Zweiten Weltkriegs ist sie mehrmals, teils hochschwanger,
vor den Japanern geflohen. Nach dem
Krieg folgte eine kurze glückliche Zeit in Hangzhou,
wo Du an der Polizeiakademie lehrte, danach eine
lange Phase im Heimatdorf ihres Mannes, der während
der Kulturrevolution die wahrscheinlich bittersten
Erfahrungen seines Lebens machen musste.
Gertrude hielt ihm immer die Treue, auch in diesen
Zeiten ärgster Not, Hunger und Armut. Und sie
schaffte es trotzdem, ihren Kindern eine vernünftige
Ausbildung zu ermöglichen, der Älteste wurde Ingenieur,
die zweitälteste, Elisabeth, Mittelschullehrin,
eine Tochter Kindergärtnerin und die beiden Nachzügler
Bauern.
1995, fünf Jahre nach dem Tod ihres Mannes,
drehte der ORF einen Film über sie, der regelmäßig
ganz China zu Tränen rührt. Spätestens ab damals
ereilte sie auch oft der Ruf, doch nach Österreich zurückzukehren.
Allein, vergebens. Ihr Platz sei in China,
bei ihren Kindern und Enkelkindern. Deshalb ist
Gertrude Wagner heute noch in den Herzen von
Abertausenden und Abermillionen Chinesen.
„Verheiratet mit
China”
Bereits 1997 hat der
heimische China-Experte
Gerd Kaminski, Autor von
mehr als 72 Büchern über
das Reich der Mitte, ein
ganz besonderes Werk
veröffentlicht: „Verheiratet
mit China. Die unglaubliche
Geschichte einer
Österreicherin in China.“
Erschienen im Löcker-
Verlag, wurde es mehrfach
verfilmt.
Es gibt viele Österreicher, die in China hohes
Ansehen und großen Respekt genießen – aber
niemand kommt an jene – man muss fast sagen
–Verehrung heran, wie sie einer einfachen Österreicherin,
die zu einer großen Chinesin geworden
ist, heute noch, 13 Jahre nach ihrem Tod, zuteil wird
– Gertrude Wagner.
1932 lernte das damals 16-jährige Wiener Mädel
den jungen Polizeioffizier Du Chengrong aus dem
Dorf Hucang in der Nähe der Stadt Dongyang – also
der tiefsten chinesischen Provinz – kennen, der hierher
zur Ausbildung geschickt worden war. Und zwar
auf dem Eislaufplatz. „Da kommt ein Mädchen mit
strahlend blauen Augen“, beschreibt der China-
Experte Gert Kaminiski den Beginn dieser Liebesgeschichte
in seiner Wagner-Biografie „Verheiratet
in China“. „Gertrudes Lächeln strahlt Wärme aus, sie
bietet an, ihm zu zeigen, wie das Eislaufen geht und
Innovation in Motion –
Technologies for a Cleaner Planet
PHOTOS: XYXY
26 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
Gertrude Wagner (1916-2003).
Als junges Mädchen vor der
Überfahrt nach China (ganz links),
mit ihrem Ehemann Du Chengrong
und den Kindern Alfred und Peter
(l.) und in hohem Alter kurz vor
Du‘s Tod 1995 (oben).
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CHINA-Spezial/2016 27
CHINA REICH DER SUPERLATIVE
Best of China – das Land der Rekorde
Das historische China
Allein schon durch seine schiere Größe an Menschen und Land ist das Reich der Mitte
auch das Reich der Superlative. Hier ist es zu wegweisenden Erfindungen gekommen,
hier hat sich ein ganzes Volk aus der Armut erhoben.
Text: Rainer Himmelfreundpointner
Shanghai – die
Stadt der Superlative
14, vielleicht 16 Millionen
Einwohner zählt die
chinesische Metropole,
die wie kaum eine andere
Stadt die Spitzenleistungen
des Reichs der Mitte
repräsentiert.
PHOTOS: FOTOLIA (2), BEIGESTELLT
Gut, Sie wissen vielleicht, dass in China ein
Weltmeistertitel nach dem anderen gebrochen
wird, zum Beispiel mit den 4,1 Milliarden
Reissäcken, von denen übrigens nur wenige umfallen,
mit dem nach Masse und Volumen größten
Gebäude der Welt, der chinesischen Mauer, oder
dem längsten Bahnnetz für Hochgeschwindigkeitszüge
der Welt. Einige der herausragendsten Superlative
und Rekorde hat „Cercle Diplomatique“ hier
hervorgehoben und etwas genauer beschrieben. Viel
Vergnügen.
Besonders bemerkenswert ist dabei, dass viele
Spitzenleistungen und Erfindungen, auf deren Urheberschaft
zum Teil in Europa gepocht wird, in Wahrheit
aus dem antiken Reich der Mitte stammen. Der
Buchdruck, der Kompass, die Herstellung von Papier
oder die Entdeckung des Schießpulvers – all diese
Technologien, die den Lauf der Welt entscheidend
vorangetrieben haben, stammen aus der Zeit längst
versunkener Kaiserdynastien in China, die ein Dach
für alle unter dem Himmel schaffen wollten.
Nun ist China allein schon wegen seiner schieren
Größe und seiner weltgrößten Bevölkerungszahl
prädestiniert für Rekorde. Doch viele der unzähligen
Superlative sind den beispiellosen Anstrengungen
entsprungen, die das Land seit seiner Öffnung durch
Deng Xiaoping in den 80er Jahren in kaum mehr als
drei Jahrzehnten unternommen hat. „Reich werden
ist ruhmvoll“ hatte Deng als Botschaft ausgegeben.
Und auch, wenn auf diesem Weg ein Land mit der
extremsten Vermögens-Ungleichverteilung der Welt
entstanden ist, sind durch diese wirtschaftliche Aufholjagd
sondergleichen auch mindestens 500 Millionen
Menschen aus einem Leben in bitterster Armut
in den Mittelstand mit respektablem Wohlstandsniveau
gehoben worden – die wahrscheinlich größte
Rekordleistung, die je ein Volk in derart kurzer Zeit
vollbracht hat.
Heute können Chinesen die längsten U-Bahnnetze
der Welt (Rekord: Shanghai-Metro mit 538 Kilometern)
benutzen, in den größten Einkaufstempeln
(Rekord: New South China Mall in Dongguan mit
660.000 Quadratmetern) shoppen oder im betriebsamsten
Flughafen wo gibt (Rekord: Peking-Airport
für 130 Millionen Passagiere pro Jahr) einchecken.
Leider hat dieses schnelle Wachstum auch eine
Kehrseite: 1,2 Millionen Chinesen sterben jedes Jahr
an den Folgen von Luftverschmutzung, übertroffen
nur von den jährlich 1,3 Millionen Nikotin-Toten.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Die chinesische Mauer
Die „Große Mauer“ – auf chinesisch „Wànli Chángchéng“ oder „Zhōngguó Chángchéng“ – gilt
hinischtlich Masse und Volumen als das größte Bauwerk der Welt. Sie wurde ab dem 7. Jh.. v. Chr.
errichtet, sollte das frühere Kaiserreich vor nomadischen Reitervölkern aus dem Norden beschützen
und erstreckt sich laut jüngsten Messungen über 21.196,18 Kilometer.
Die Erfindung
des Buchdrucks
Zwar hat Johannes Gutenberg
im 15. Jahrhundert die
Druckerpresse erfunden. Doch
der erste Buchdruck datiert mit
der Ur-Druckversion der
Diamant-Sutra in China auf den
11. Mai des Jahres 868.
Der erste Kompass
In Europa wird immer noch
der Italiener Flavio Gioia (um
1400) als Kompass-Erfinder
gefeiert. Doch in China wurden
Magneteisensteine, die sich
nach der Nord-Süd-Richtung
drehen, bereits ab 470 v. Chr.
als Kompasse benutzt. Man
ließ einfach Eisennadeln in
Löffeln schwimmen.
28 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
29
CHINA REICH DER SUPERLATIVE
Das moderne China
Auch das Papier stammt aus China
Die ältesten Funde datieren auf etwa 200 v. Chr., erstmals
beschrieben hat die Methode zur Herstellung von Papier der
chinesische Beamte Cai Lun um 105 n. Chr., während man in Rom
noch auf geflochtenen Schilfstengel – Papyrus – schrieb. Die frühen
Papiermacher Chinas benutzten Seidenabfälle, vermischt mit Hanf,
Baumrinde und Bast. Bald darauf erfand China auch Klopapier und
Papiergeld.
Tempolimit: 604 km/h
Das ist der Geschwindigkeitsrekord,
den ein Testzug des chinesischen
Herstellers CSR vor wenigen Jahren
in Qingdao im Osten Chinas
aufgestellt hat. Noch aber fahren die
Züge auf Chinas mindestens 13.000
Kilometer umfassenden Hochgeschindigkeits-Bahnnetz
nicht
schneller als 350, maximal 400 km/h
– ein Tempo, das auf der hiesigen
Westbahn-Strecke im Schnitt gerade
mal zur Hälfte geschafft wird. Chinas
Vorzeige-Schnellfahrtstrecke ist die
etwa 1.320 lange High-Speed-Verbindung
zwischen Peking und Shanghai,
auf der die mittlere Fahrzeit von
früher über neun Stunden auf heute
unter vier Stunden reduziert wurde.
Die längste, breiteste Brücke der Welt
Um genauer zu sein: Schrägseilbrücke. Exakt 9,97 Kilometer spannt sich die
„Jiaxing-Shaoxing Sea Bridge“ (Provinz Zhejiang) in einem eleganten
Bogen seit 2013 über die Hangzhou-Bucht. Sie verbindet die Hafenstadt
Xiamen an der Südostküste mit dem Festland.
SCHWEISSROBOTER
Seit mehr als 45 Jahren rüstet igm viele
Marktführer mit seiner Schweißroboter-
Technologie aus. Kundenspezifische Lösungen
sichern höchste Präzision und garantieren
extreme Belastbarkeit.
Überall dort, wo es darauf ankommt:
in jeder Branche, mit jedem Werkstoff,
für jede Anforderung.
Was unsere Roboter so besonders macht?
Schießpulver, Raketen & Feuerwerke
Man schlage auf das „Wu Jing Zong Yao“, das Buch der Militärtechnologien
aus der Song-Dynastie um 1044. Darin werden salpeterhaltige
Brandsätze, also Schiess- oder Schwarzpulver, beschrieben, die
fürchterliche „Feuerpfeile“, also die ersten Raketen, antrieben oder
bei Begräbnissen Feuerwerke zu Ehren der Toten auslösten. In Europa
kam das Schießpulver erst 300 Jahre später zum Einsatz.
Der exklusivste Klub des Globus
Der Bau- und Glücksspiel-Unternehmer Lui Che Woo, 87, Eigentümer und Gründer eines Immobilienund
Glücksspiel-Imperiums („Galaxy Entertainment Group Ltd“), gilt als einer der reichsten Chinesen
und als Paradebeispiel für den Aufstieg in den exklusivsten Klub der Welt. Nirgendwo auf dem Planeten,
so der Hurun-Report, gibt es mehr Milliardäre als in China – 596.
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> Knickarm-Roboter mit 6, 7 oder 8 Achsen
> Roboter- und Werkstückperipherie
> Arbeitsbereich bis 5,2 m
> Laserkamera
> MIG/MAG, WIG, Plasma
> Offline-Programmierung
30 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
Bei Dao
Morgen, nein
Dies ist kein Abschied
Denn wir sind uns nie begegnet
Auch wenn einmal in den Straßen
Schatten auf Schatten lag
Wie ein einsamer Gefangener auf der Flucht
Morgen, nein
Morgen ist nicht die andere Seite der Nacht
Wer Hoffnungen hegt
Ist ein Verbrecher
Laß die Geschichte, die in der Nacht begann
Auch in der Nacht beendet sein
明 天 , 不
这 不 是 告 别
因 为 我 们 并 没 有 相 见
尽 管 影 子 和 影 子
曾 在 路 上 叠 在 一 起
像 一 个 孤 零 零 的 逃 犯
明 天 , 不
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Auf eine Fahrkarte
Immer noch trägst du den Stempel und läßt mich wissen,
an welchem Tag, um welche Zeit, auf welcher Strecke
wir zum ersten Male Partner waren.
Ich habe dich nicht verworfen am nächsten Tag,
zu einer anderen Zeit, auf einer anderen Route.
Noch immer trage ich dich bei mir,
auch wenn es die Gefährten von einst
schon lange nicht mehr gibt.
…
车 票
你 的 身 上 还 有 印 章 , 它 让 我 知 道 ,
哪 天 , 几 点 , 哪 条 路 线
我 们 初 次 相 伴 。
第 二 天 我 没 有 扔 掉 你 ,
在 另 一 钟 点 , 另 一 路 段 。
我 仍 然 把 你 带 在 身 上 ,
即 使 昔 日 的 同 伴
早 已 不 在 。
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Wolfgang Kubin
Gu Bin 顾 彬
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CHINA REICH DER SUPERLATIVE
Vom Luxus zu Stil – der wahre Kulturwandel
Chinesische Verbraucher kaufen so viele Luxusgüter wie nie zuvor: 2015 haben Chinesen, die ihren
Reichtum ohne Scheu zur Schau stellen, etwa auf der Shanghai International Circuit Club Challenge
(Bild), laut dem Marktforscher „Fortune Character“ rund 100 Milliarden Euro für Luxusprodukte
ausgegeben. „Aber Chinas Konsumenten geht es nicht mehr nur um die großen Logos“, sagt
Studienautorin Zhaoi Ting. „Sie wollen einen eigenen Stil entwickeln.“
Chinas neues Selbstbewusstsein
Der beispiellose Aufstieg von China zur zweitgrößtenVolkswirtschaft der Welt
in nur wenigen Jahrzehnten findet auch Ausdruck in einem neuen militärischen
Selbstbewusstsein, das bei Paraden in Peking stolz präsentiert wird. Auf 146
Milliarden US-Dollar beliefen sich Chinas Militärausgaben 2015, nur die USA
haben ein höheres Verteidigungsbudget.
Europa & China – die Liaison der Rekorde
Nicht nur für europäische Markenprodukte – vom Luxusartikelhersteller
Gucci bis zu Top-Autoproduzenten – ist China zum teils
größten und wichtigsten Markt geworden. Gut zehn Prozent aller
EU-Exporte gehen ins Reich der Mitte, etwa 20 Prozent der Exporte
Chinas nach Europa. Innerhalb weniger Jahrzehnte ist so eine der
engsten volkswirtschaftlichen, globalen Partnerschaften entstanden.
PHOTOS: GETTY, CORBIS (2), STRINGER CHINA / REUTERS
Der Fixstern von Chinas Liebe zum Internet
Die erste E-Mail aus China kam 1987, und sie lautete: „Über die
große Mauer erreichen wir alle Ecken der Welt.“ Heute sind 721
Millionen Chinesen, 52 Prozent der Bevölkerung oder 21 Prozent
aller Internet-Nutzer des Planeten, online. Jedes Jahr kommen 20,
30 Millionen dazu. Und ihr absoluter Star ist Jack Ma, der Gründer
der Alibaba Group, der größten Online-Handelsplattform der
Welt.
Ulrich Bergmann
Chen Yan, Zhu Liwen, Hrsg. 主 编 : 陈 艳 朱 黎 雯 Chinesische Folklore 中 国 民 俗 文 化
Chen Yan, Zhu Liwen, Hrsg.
主 编 : 陈 艳 朱 黎 雯
Chinesische
Folklore
中 国 民 俗 文 化
Deutsch–Chinesisch
德 汉 双 语
Ulrich Bergmann 包 悟 礼 und Doris Distelmaier-Haas 韩 思 乐 ,
porträtiert von Tong Yanrunan 童 雁 汝 南 im Rahmen seines Projekts
Face To Face in der von dem chinesischen Künstler Ren Rong 任 戎
geleiteten Villa Friede in Bonn.
包 悟 礼 (Ulrich Bergmann) 和 韩 思 乐 (Doris Distelmaier-Haas),
Ulrich Bergmann
Meine Hand malt Worte
Doris Distelmaier-Haas
历 历 银 钩 指 下 生
包 悟 礼
Doris Distelmaier-Haas
韩 思 乐
Meine Hand
历 历 银 钩 指 下 生
malt Worte
中 国 诗 歌
Gedichte aus China
德 汉 双 语
deutsch – chinesisch
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北 岛
Wolfgang Kubin (Hg.)
Moderne chinesische Lyrik
Gu Bin 顾 彬 ( 主 编 )
中 国 现 代 诗 歌
Wolfgang Kubin (Hg.)
Gu Bin 顾 彬 ( 主 编 )
Nachrichten von der
Hauptstadt der Sonne
太 阳 城 札 记
Moderne chinesische Lyrik
中 国 现 代 诗 歌
1919 – 1984
deutsch – chinesisch
德 汉 双 语
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Wolfgang Kubin
Der Mann im Zimmer
Das frühe Werk 1
Gu Bin 顾 彬
房 间 里 的 男 人
早 期 作 品 第 一 辑
Wolfgang Kubin
Gu Bin 顾 彬
Das frühe Werk | Band 1
早 期 作 品 第 一 辑
Der Mann im Zimmer
房 间 里 的 男 人
Gedichte deutsch – chinesisch
诗 歌 德 汉 双 语
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CHINA IN ZAHLEN
Wenn Nummern sprechen
Zu groß ist China, um es in knappe Worte zu fassen. Deswegen hier acht Zahlen, die eine Ahnung von
der Dynamik, der Vielfältigkeit und den schier unermesslichen Dimensionen dieses Landes geben. Und
Sie haben richtig gezählt: Die neunte Ziffer ist China‘s Glückszahl.
1.374.620.000
11 Billionen $
800 Mio.
16.000 Kilometer
2020
Bevölkerungsstand in China per Ende 2015.
Die Wirtschaftsleistung Chinas. Zwar ist das BIP-Wachstum
2015 unter 7 Prozent gefallen, aber trotzdem legt das Reich der
Mitte jährlich um 800 Millionen US-Dollar zu.
Anzahl der Breitband-Internet-Nutzer in China,
mehr als alle Einwohner in den USA und der Euro-Zone
zusammen.
Die Länge der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnen
in China, mehr als 60 Prozent aller derartigen Zugstrecken
weltweit.
Das Jahr, in dem China seine erste eigene Weltraumstation
in Betrieb nehmen will.
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
1
7.490.000
etwas
11/11
Anzahl der Flughäfen, die 2015 in China pro Woche
fertiggestellt wurden.
Anzahl der Universitäts-Absolventen in China 2015,
weniger als die Schweiz Einwohner hat.
Der 11. November ist in China Tag der „doppelten Elf“, an
dem alljährlich ein Milliarden-Dollar-Kaufrausch ausbricht.
Acht
Die chinesische Glückszahl. Nicht umsonst wurden die
Olympischen Sommerspiele am 8.8.2008 exakt 8 Minuten
und 8 Sekunden nach 8 Uhr abends Lokalzeit eröffnet.
PHOTO: FOTOLIA
34 Cercle Diplomatique CHINA-Spezial/2016
NEU
Shanghai
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myAustrian fliegt mich mit herzlichem Service nonstop nach Shanghai.
Denn wo bunte Lebenskultur und spannendes Wirtschaftsgeschehen
aufeinandertreffen, kann man nur staunen.
the charming way to fly