DMG-informiert 3/2016
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Gott sei Dank für meinen muslimischen Nachbarn
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Gott sei Dank für meinen muslimischen Nachbarn
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
THEMA<br />
Gott sei Dank<br />
FÜR MEINEN MUSLIMISCHEN NACHBARN<br />
Erstaunlich, ...<br />
... dass Sie eine Zeitschrift mit einem<br />
solchen Titel überhaupt in die Hand<br />
nehmen und sogar lesen! Vielleicht<br />
erwarten Sie eine Bestätigung für<br />
Ihren Verdacht, dass wir bei der <strong>DMG</strong><br />
jetzt komplett verrückt geworden sein<br />
könnten? Oder treibt Sie die Sorge:<br />
„Ich weiß ja, ich soll meinen Nächsten<br />
lieben wie mich selbst (3Mose 19,18).<br />
Und ich weiß auch, ich soll Gott<br />
für alles danken (Eph 5,20) … aber<br />
plötzlich heißen meine Nächsten und<br />
Nachbarn Mohammed und Fatima.“<br />
Da fragt mancher: „Darf das denn sein,<br />
wir leben hier doch in Deutschland?!“<br />
– Wissen Sie eigentlich schon, wie Ihr<br />
neuer Nachbar heißt?<br />
Einmal andersrum betrachtet<br />
Ich denke an die Zeit zurück, als wir in<br />
Nordafrika gelebt haben. Unsere muslimischen<br />
Nachbarn hatten plötzlich einen<br />
Christen neben sich wohnen – für sie war<br />
das etwas völlig Neues. Im marokkanischen<br />
Arabisch sagt man von hartherzigen,<br />
brutalen Menschen, sie hätten das<br />
„Herz eines Christen“. Und so einer<br />
wohnte jetzt plötzlich in ihrer friedlichen<br />
muslimischen Wohngegend. Was konnte<br />
ich tun, um Vorurteile abzubauen und ihr<br />
Vertrauen zu gewinnen? Was hätten Sie<br />
getan?<br />
Es hätte nicht ausgereicht, den Nachbarn<br />
zuzurufen: „He, Leute, ich bin nicht<br />
so, wie Ihr denkt! Und überhaupt, die<br />
Christen sind heute nicht mehr so wie<br />
zur Zeit der Kreuzzüge und der Conquista!“<br />
Meine Nachbarn benötigten Zeit. Sie<br />
konnten mich tagaus, tagein beobachten<br />
und langsam merken, dass ich kein Ungeheuer<br />
bin, wie sie sich das unter „Christ“<br />
vorgestellt hatten.<br />
Es geht um den Menschen<br />
Mir hilft es zu wissen, dass mein muslimischer<br />
Nachbar kein Vertreter des<br />
Islam ist. Vielleicht weiß er weniger über<br />
den Koran, islamische Geschichte und<br />
Gesetze als Sie, sein christlicher Nachbar.<br />
Da Sie Zeitschriften wie <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong><br />
lesen, haben Sie schon allerhand über den<br />
Islam erfahren und stehen sicherlich in<br />
kritischer Distanz zum Koran.<br />
Mein Nachbar nennt sich Muslim.<br />
Unter Umständen weiß er selbst nicht so<br />
recht, was das bedeutet. Vielleicht wuchs<br />
er in einem traditionellen Elternhaus auf,<br />
erlebte Gastfreundschaft, Familienzusammenhalt<br />
und so weiter. Und auf der emotionalen<br />
Ebene verbindet er den Begriff<br />
„Muslim“ mit „Familie“ und „glücklicher<br />
Kindheit“. Dann hört er die Botschaft der<br />
Fundamentalisten, die ihm sagen: „Um<br />
Muslim zu sein, musst du Wort für Wort<br />
den Koran und die Gesetze der Sunna<br />
einhalten.“ Er hört auch liberale Muslime<br />
sagen: „Die Fundamentalisten haben den<br />
Koran total verdreht.“ Jetzt ist er richtig<br />
verwirrt. Was soll er nun glauben?<br />
So hält er an seiner Überzeugung fest,<br />
dass der Islam die beste aller Religionen<br />
sei und die Welt besser wäre, wenn alle<br />
den Islam richtig praktizieren würden.<br />
Diese Überzeugung hat er einfach. Sie<br />
entstammt nicht seiner Lektüre und logischem<br />
Denken, daher kann man sie ihm<br />
auch nicht mit Argumenten ausreden.<br />
Kann er Christen erleben?<br />
Wie schön wäre es, wenn er Christen<br />
im Alltag erleben könnte. Predigten<br />
muss er sich schon genug von seinen<br />
muslimischen Lehrern anhören. Er merkt<br />
vielleicht auch, wie wenig deren Botschaften<br />
für die Praxis taugen. Wenn er doch<br />
nur Menschen kennenlernen würde, die<br />
anders sind. Deren Glaubensaussagen<br />
ihrem Leben im Alltag entsprechen. Einen<br />
Menschen wie Sie, lieber Leser.<br />
Unabhängig von unserer Haltung zur<br />
aktuellen Flüchtlingspolitik sind wir als<br />
Menschen gefragt, als Nachbarn und<br />
Freunde. Gott hat doch gewollt – oder<br />
wenigstens zugelassen, dass diese Menschen<br />
zu uns kommen. Können wir seiner<br />
großen Weisheit vertrauen und IHM nun<br />
für unseren neuen Nachbarn danken?<br />
Vier Vorschläge:<br />
2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2016</strong>