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2016-02_pfarrbrief

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So arbeiten, als könnte man<br />

ewig leben.<br />

So leben, als müsste man<br />

täglich sterben.<br />

Giovanni Don Bosco<br />

1. Das rechte Maß ist ein weitläufiger<br />

Begriff und vor allem sehr individuell,<br />

denn ist das „rechte Maß“ für<br />

mich in Ordnung, jedoch für die Umgebung<br />

schädlich, so muss dies wieder<br />

überdacht werden. In unserer Zeit<br />

ist es wirklich sehr schwer, das rechte<br />

Maß zu finden, das Wesentliche vom<br />

Unwesentlichen zu trennen und den<br />

„goldenen idealen Mittelweg“ zu finden.<br />

Nicht nur im persönlichen, auch<br />

im beruflichen Bereich das rechte<br />

Maß zu finden, ist eine Lebensaufgabe.<br />

Der Mensch wird hin und her<br />

gewälzt zwischen Geiz und Gier,<br />

zwischen Natur genießen und Ressourcen<br />

ausbeuten. Um hier einen<br />

Ausgleich - eine Balance - das rechte<br />

Maß zu finden, sollten wir auf unsere<br />

innere Stimme - unsere Seele - hören,<br />

so können wir ruhig mit uns und unserer<br />

Umgebung im Einklang im allseitigen<br />

rechten Maß leben.<br />

2. Genuss ist auch sehr individuell,<br />

denn ich kann genießen und mir<br />

gleichzeitig persönliche Verbote auferlegen.<br />

Genuss ist kein Widerspruch<br />

zum Maßhalten, sondern zur Völlerei.<br />

Genuss ist, wenn ich z.B. gutes<br />

Essen in Ruhe genieße und dann aufhöre,<br />

wenn es am Schönsten oder am<br />

Besten ist. Somit ist Genuss ein Maßhalten<br />

- aber ohne Widerspruch.<br />

Genuss ist auch, wenn ich in Ruhe<br />

bewusst bestimmte Ereignisse (ob ein<br />

Kaffeegenuss oder die frische Waldluft<br />

nach einem Regenschauer ...) mit<br />

allen Sinnen wahrnehme.<br />

So sehe ich keinen Widerspruch zw.<br />

Genuss und Maßhalten. Natürlich ist<br />

dies wieder eine sehr persönliche<br />

Auffassung, denn wenn verschiedene<br />

Verbote aufgestellt werden, empfinden<br />

viele Personen den nicht gewährten<br />

Genuss als gesellschaftliche Einschränkung<br />

und somit als gezwungenes<br />

Maßhalten.<br />

weiblich/47<br />

Der Mensch hat Instrumente erfunden, die ihm helfen sollen, das rechte Maß zu<br />

finden:<br />

Das Kilo, den Liter, den Meter, die Stunde - wir lernen schon als Kind, damit umzugehen.<br />

1. Mir fällt auf, dass immer mehr<br />

Menschen Schwierigkeiten haben,<br />

die richtige Mischung zu finden zwischen<br />

gesunder Ernährung und Bewegung.<br />

Bereits 35% der Kleinkinder und<br />

40% der Schulkinder sind übergewichtig.<br />

Damit wird die körperliche<br />

und geistige Entwicklung bis ins Erwachsenenalter<br />

massiv negativ beeinflusst:<br />

80% aller übergewichtigen<br />

Kinder haben auch als Erwachsene<br />

Übergewicht und leiden an den daraus<br />

resultierenden gesundheitlichen<br />

Langzeitfolgen wie Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Depressionen etc.<br />

Das frühe Erlernen des rechten<br />

Maßes von Ernährung und Bewegung<br />

sind somit für jeden Menschen<br />

lebenswichtig.<br />

Denn auch Übertreibungen wie permanente<br />

körperliche Überanstrengungen<br />

und Diäten führen zu gesundheitlichen<br />

Schäden wie Essstörungen,<br />

von der Ess- bis zur Magersucht.<br />

Ein weiterer persönlicher Lebensbereich,<br />

in dem es ums rechte Maß<br />

geht, ist der Bereich Beruf und Freizeit.<br />

Aber auch in vielen Bereichen der<br />

Gesellschaft geht es um das rechte<br />

Maß, wie z.B. beim Thema Wirtschaftswachstum<br />

und schonender<br />

Umgang mit der Natur und deren<br />

Ressourcen …<br />

2. Absolut nicht!<br />

Genuss hat sehr viel mit Lebensfreude<br />

zu tun und nichts mit Völlerei.<br />

Genuss ist erlebbar, wenn dabei das<br />

natürliche Maß nicht überschritten<br />

wird.<br />

Jeder kennt den Genuss eines guten<br />

Essens und Trinkens, der aber nur<br />

dann in guter Erinnerung bleibt,<br />

wenn man danach kein Völlegefühl<br />

im Bauch und keinen duseligen Kopf<br />

hat.<br />

Es gilt daher: Man muss die Feste<br />

feiern, wie sie fallen. Aber alles mit<br />

Maß und Ziel.<br />

männlich/66<br />

Mäßig sollte man nur in seinem<br />

Konsumverhalten,<br />

nicht aber in seinem geistigen<br />

Anspruch sein.<br />

Helmut Glaßl<br />

Foto: Sigrid Stadler<br />

5<br />

Dom<strong>pfarrbrief</strong> 2/<strong>2016</strong>

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