99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen

99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen: Altes Handwerk
KORNBRENNEN
Albert Gruber aus Niederwaldkirchen destilliert
Hochprozentiges aus Mühlviertler Getreide
ZITAT
Manchmal bin ich selber
überrascht, wie wenig die
Mühlviertler voneinander
wissen, obwohl die 4 Bezirke
nicht weit auseinander
liegen. Daher finde ich die
Aktion ‘99 Sachen‘
wirklich gut.“
BH HR Dr. Wilbirg Mitterlehner
(EUREGIO-Vorstand/
BH Rohrbach)
Das Kornbrennen hat im Mühlviertel
eine lange Tradition. „Sei es wegen
dem Schlägler Roggen, der besonders
gut für die Herstellung von
Getreidebränden geeignet ist, oder
den rauen Wintern, in denen bei so
manchen Bauern die Brennkessel angeheizt
werden“, erzählt Albert Gruber.
Mit seiner Frau Marianne betreibt
er am Hauderhof in Uttendorf eine
Schnapsbrennerei. 1987 hat das Ehepaar
den Bauernhof übernommen,
und mit ihm auch das Brennrecht aus
der Zeit Maria Theresias samt der alten
Brennerei des Vorbesitzers. Seither
verarbeiten die beiden verschiedene
Getreidesorten sowie Äpfel und
Birnen zu edlen Bränden.
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Foto © Gruber
Das Kornbrennen ist im Mühlviertel
eine alte Tradition.
Foto © Gruber
Im Mittelpunkt steht aber der klassische
Korn. Die Herstellung ist nicht
allzu schwierig, verlangt aber viel Fingerspitzengefühl
und Erfahrung. Zuerst
wird das Getreide geschrotet,
eingemaischt und mit Hefe vergoren.
Der Getreidebrei kommt dann in den
Brennofen. Der Alkohol verdunstet
und wird als Rohbrand aufgefangen.
Dieser wird in einem zweiten Brennvorgang
zum Feinbrand destilliert -
eine hochprozentige Flüssigkeit, die
erst mit Wasser verdünnt trinkbar wird.
„Wir bemühen uns, gemeinsam mit
engagierten Wirten, diesem Genussmittel
wieder den Stellenwert einzuräumen,
den er früher hatte. Denn der
Korn gehört zum Mühlviertel wie die
hügelige Landschaft und die gemütlichen
Menschen“, sagt Albert.