Lebenswerte Städte durch Straßen für Menschen
VCD-Leitfaden zur Rückeroberung der Straße
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3.11 Lebensstraße – den Sommer über autofrei<br />
Grauer Beton und parkende Autos so weit das Auge reicht –<br />
viele StraSSen laden nicht dazu ein, sich aufzuhalten, zu<br />
verweilen und eine gute Nachbarschaft zu entwickeln.<br />
In sogenannten LebensstraSSen werden Autos <strong>für</strong> eine gewisse<br />
Zeit im Jahr in Parkhäuser verbannt und die Anwohnerinnen<br />
und Anwohner können ihr Wohnumfeld lebenswerter gestalten.<br />
Mit Rollrasen, Blumenbeeten, Spielgeräten, Fahrradständern<br />
und gemeinsamen Veranstaltungen passt sich das Tempo in den<br />
StraSSen wieder den <strong>Menschen</strong> an.<br />
Lebensstraße in Gent, Foto: Lab van Troje, Ghent<br />
Reihen parkender Autos, fehlende Kommunikation mit den Nachbarn und grauer Beton – viele<br />
<strong>Straßen</strong> sind wenig anschauenswert und bieten keinerlei Aufenthaltsqualität. Die belgische Stadt<br />
Gent wirkt diesem Zustand seit dem Sommer 2013 in diversen <strong>Straßen</strong> regelmäßig entgegen.<br />
Ausgangspunkt der sogenannten Lebensstraße – oder flämisch Leefstraat – war die Frage der<br />
Stadtverwaltung an eine Gruppe von Einwohnern, wie diese sich eine nachhaltige Zukunft ihrer<br />
Stadt vorstellen. Deren Vision waren autofreie Zonen rund um zentrale Plätze in der Stadt, mit<br />
breiten Fahrradwegen, öffentlichem Verkehr und ansprechenden Freiräumen, die Platz zur Interaktion<br />
zwischen den Anwohnern bieten. Das Kreativbüro »Lab van Troje« übersetzte diese Vision<br />
in ein Konzept <strong>für</strong> »Lebensstraßen«, die vor allem <strong>durch</strong> das ehrenamtliche Engagement der<br />
Anwohnerinnen und Anwohner realisiert werden (Peters 2015).<br />
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