02.06.2016 Aufrufe

OCEAN7 2016-04

Stefan Detjen testete für OCEAN7 die neueste Motoryacht aus Giebelstadt und er berichtet, was an der R40 Fly alles tatsächlich innovativ und revolutionär ist. Ein junges Seglerpaar auf Weltumsegelung gibt Tipps, wie man richtig ankert.

Stefan Detjen testete für OCEAN7 die neueste Motoryacht aus Giebelstadt und er berichtet, was an der R40 Fly alles tatsächlich innovativ und revolutionär ist. Ein junges Seglerpaar auf Weltumsegelung gibt Tipps, wie man richtig ankert.

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www.ocean7.at<br />

Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>04</strong>/<strong>2016</strong> Juli/August<br />

R40 Fly<br />

Das nächste Level<br />

Fahrtensegler berichten<br />

So ankern wir sicher<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS


NEU NIMBUS 305 DROPHEAD<br />

Mit elektrischem Cabrio Verdeck<br />

WARUM?<br />

Erfolg ist kein Zufall, sondern Ergebnis konsequenter Arbeit.<br />

NIMBUS 305 Coupé - Gesamtlänge unter 10 m<br />

Große Seitentür vom Fahrstand zum tiefliegenden Gangbord<br />

und Öffnung in der Reling<br />

Verglaste Hecktür als Schiebetür, allwettertauglich<br />

Sehr breiter, tiefl iegender Gangbord für einmalig sicheres<br />

Bewegen an Bord<br />

Motorsteuerung sowie Bugschraube und Heckschraube am<br />

Fahrstand, alternativ beim Manövrieren bei geöffneter Tür<br />

auch vom Gangboard zu erreichen, manövrieren auf engstem<br />

Raum<br />

Mittelklampe nahe der Türe; alleiniges Anlegen und Schleusen<br />

möglich, Einhand tauglich<br />

Komfortabler Sitz am Steuerstand mit Stehfunktion, verstellbar<br />

Panorama Frontscheibe mit unter dem Hardtop versteckten<br />

LKW-Scheibenwischern mit Intervallschaltung, Scheibenwaschanlage<br />

und Scheibendefroster<br />

Panorama Seitenscheiben aus Sicherheitsglas mit perfekter<br />

rundum Sicht aus der Sitzposition, verschließbar mit Gardinen<br />

oder Jalousien<br />

Panorama-Glasdach zum öffnen<br />

Moderne großzügige Pantry im Salon (Leben und Fahren<br />

auf einer Ebene)<br />

Backbord-Seitenfenster komplett zu öffnen<br />

Beifahrersitzbank in Fahrtrichtung mit einem Handgriff umklappbar<br />

Hochwertiger Innenausbau: Kaja-Mahagoni veredelt mit 7<br />

Lackschichten<br />

Helle Textilien, hochwertiges Alcantara Interieur<br />

Aufwendige Lichtinstallation mit Dimmern, sowie direkter<br />

und indirekter LED-Beleuchtung<br />

Kartenplotter von Simrad Standard<br />

Starke Dieselheizung von Eberspächer Standard<br />

Klappbarer Edelstahlmast mit Platz für: Radar, TV-Antenne,<br />

Suchscheinwerfer, Funkantenne, Windmesser uvm.<br />

Große Bullaugen zum Öffnen<br />

Elektrische Ankerwinde und hochwertiger Edelstahlanker<br />

Standard<br />

Funktionelle Handläufe und stabile Klampen<br />

Weit überstehendes Hardtop mit Camperverdeck ohne<br />

Gestänge<br />

Edelstahlfenderkorb für 4 Fender und Leinen<br />

Stabile Gummischeuerleiste um das komplette Schiff<br />

Sonnenliege auf Vorschiff<br />

Integriertes Bugspriet mit ausklappbarer Bugleiter<br />

In modernster GFK Vakuum Technik gefertigter Sandwich<br />

Schiffskorpus (Vakuum Sandwich Bauweise)<br />

Geringes Gewicht, hohe Festigkeit<br />

Überdurchschnittliche thermische Isolierung<br />

Umweltfreundliches Produktionsverfahren<br />

Keine Schwitzwasserbildung<br />

Hervorragende akustische Isolierung<br />

Motorengeräusche, Umgebungsgeräusche und Vibrationenen<br />

werden isoliert<br />

Kein Geruch von Lösungsmitteln im Schiff<br />

Neu entwickelter, ökonomischer Tunnelrumpf mit einem<br />

Volvo Penta D3 5-Zylinder Common-Rail Dieselmotor oder<br />

Torqueedo Deep-Blue Elektroantrieb<br />

Gute Rauwassereigenschaften<br />

Hervorragender Geradeauslauf, Spurtreue bei niedriger<br />

Geschwindigkeit, Verdränger- und auch bei voller Fahrt<br />

Sparsam im Verbrauch, wenig Tiefgang<br />

Marschfahrt Verdränger: 7 kn; Marschfahrt 10 – 19 kn;<br />

V Max 22 kn<br />

Unempfindlicher und in der Wartung kostengünstiger<br />

Wellenantrieb<br />

Mehr Informationen zu dem „Warum?“ inklusive 45 Minuten-Videovorstellung<br />

www.bootepolch.de/305<br />

Tel +49 (0) 65 41 - 20 10 | info@bootepolch.de | www.bootepolch.de


Editorial<br />

Zweierlei Maß<br />

Toleranz ist nicht nur ein Wort! Wir Fahrtensegler sollten weltoffen,<br />

tolerant und voller Neugier sein. Neuem unbefangen zu<br />

begegnen ist doch einer der Hauptgründe, warum wir unbekannte<br />

Küsten ansteuern, fremde Länder bereisen, Menschen,<br />

deren Leben und Geschichten kennenlernen wollen, so unterschiedlich<br />

sie auch sind. Oder nicht?<br />

Ich jedenfalls halte es so.<br />

Vor einigen Monaten war ich ein paar Wochen mit einem Katamaran<br />

von Trend Travel & Yachting auf den Inseln der Kapverden<br />

unterwegs. Ich habe dort ausschließlich höfliche, freundliche<br />

Menschen kennengelernt. Alle sauber gekleidet, die Kinder gepflegt<br />

und ordentlich, die Mädchen mit liebevoll geflochtenen<br />

kleinen Zöpfchen mit Perlen geschmückt. Bei unseren Fahrten<br />

über die eindrucksvollen und landschaftlich reizvollen Inseln auf<br />

den Ladeflächen der heimischen Pickups ist meiner Crew und<br />

mir immer wieder sehr angenehm aufgefallen, dass nirgendwo<br />

Müll herumlag und die Menschen in ihrer Einfachheit und Bescheidenheit<br />

im Einklang mit der Natur leben. Woher soll Müll<br />

auch kommen, in einem derart armen Land, in dem von der<br />

Hand in den Mund gelebt wird und nie genug da ist, was achtlos<br />

weggeworfen werden könnte?<br />

Männer fahren nachts zum Fischfang aus, verarbeiten nach der<br />

Rückkehr ihre Beute so, dass keine Reste übrig bleiben. Die<br />

Frauen bringen die Tunas meist barfuß und über steile Fußwege<br />

in Wannen, die sie auf den Köpfen tragen, in etliche Stunden<br />

entfernte Dörfer in den Bergen. Dort tauschen sie ihre Fische<br />

gegen einfache landwirtschaftliche Produkte – Mais, Maniok,<br />

Süßkartoffel, Gemüse.<br />

Es ist eine andere, eine sehr bescheidene Welt, in die wir vorsichtig<br />

und zurückhaltend eingetaucht sind, als Gäste, als Besucher.<br />

Unaufdringlich. Nicht als Eroberer wie die Portugiesen, die<br />

vor Generationen ganze afrikanische Dörfer auf diese kargen<br />

Inseln verschleppt, zu Sklaven gemacht und verkauft haben. Uns<br />

ist kein einziger Einheimischer aggressiv oder feindselig begegnet.<br />

Ganz im Gegenteil. Ich habe mit vielen der Menschen auf<br />

den Kapverden gesprochen, habe sie fotografiert, habe immer<br />

vorher höflich gefragt, um niemanden zu verletzen und habe nie<br />

eine Ablehnung erfahren. Kein einziges Mal.<br />

Über all diese Eindrücke habe ich in zwei großen Reportagen in<br />

den Ausgaben 01 und 02/<strong>2016</strong> von <strong>OCEAN7</strong> berichtet.<br />

Jetzt hat mich dieser Tage ein Segler angerufen. Ich würde<br />

Schönfärberei betreiben. Ich sei vermutlich gekauft. Ich würde<br />

Wahrheiten verschweigen, wenn sie mir nicht in mein Konzept<br />

passen würden. Er sei gerade auf den Kapverden segeln gewesen.<br />

Die Menschen wären unfreundlich, aggressiv, würden wütend,<br />

wenn man sie fotografiere. Die Inseln wären zugemüllt.<br />

Sie seien „ausgeraubt“ worden. Auch darüber müsse ich berichten.<br />

Das sei meine Pflicht, meinte der Segler. Bei Fortdauer des<br />

Gespräches stellte sich heraus, dass der „Raub“ ein angeblicher<br />

einfacher Diebstahl von einem Gegenstand war, den die Crew<br />

im offenen Cockpit hatte liegen lassen.<br />

So unterschiedlich erleben wir andere Kulturen und Welten. Ist<br />

es doch immer eine Erwartungshaltung, die uns voreingenommen<br />

macht. Und ein „von oben herab“ auf andere Lebensumstände<br />

blicken, das uns, aus der reichen, westlichen Welt kommend,<br />

häufig arrogant auftreten lässt. Wir machen die Menschen<br />

aus der Dritten und Vierten Welt nicht mehr zu Sklaven. Aber<br />

wir glauben, sie mit unserem Geld kaufen zu können.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen mit dieser Ausgabe ein<br />

abgerundetes Lesevergnügen.<br />

Ganz herzlich, Ihr<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 3


<strong>04</strong>/<strong>2016</strong> Juli/August 4,50 EUR<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

9 190001 016481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

14<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH |<br />

Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt |<br />

UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer:<br />

Wolfgang Forobosko<br />

Chefredaktion:<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Lilienthalstraße 30 a<br />

A-9020 Klagenfurt<br />

+43(0)664/73622140<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion:<br />

Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Feldbauer, Birgit<br />

Hackl, Bernd Hofstätter, Dr.<br />

Reinhard Kikinger, Tahsin Özen,<br />

Kirsten Panzer, Alexandra<br />

Schöler-Haring, Stefan Detjen,<br />

Osvaldo E. Escobar Torres,<br />

Elena Pichler<br />

Produktion:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Bernd Hofstätter<br />

+43(0)664-5520932<br />

b.hofstaetter@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis:<br />

Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise:<br />

Bezugspreis Inland für<br />

sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung:<br />

abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria<br />

Trunk GmbH, St. Leonharder<br />

Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf<br />

der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten<br />

aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch Annahme eines<br />

Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das ausschließliche Recht<br />

zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1<br />

und 2. Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber<br />

genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen<br />

Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche<br />

gegenüber dem Herausgeber.<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

Jury-Mitglied<br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Inhalt<br />

<strong>04</strong>/<strong>2016</strong><br />

Juli/August<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 | Best of<br />

12 | OCEAN-Woman<br />

66 | Bücherschapp<br />

Revier<br />

14 | Portugal/Douro<br />

Durch die älteste Weinregion der Welt<br />

20 | Kykladen<br />

Mediterrane Farbenspiele<br />

26 | Chalkidiki<br />

Sani Festival in Kassandra<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

R40 Fly<br />

Das nächste Level<br />

Fahrtensegler berichten<br />

So ankern wir sicher<br />

Coverfoto: Stefan Detjen<br />

P. b. b. 12Z039473 M · <strong>OCEAN7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

Verantwortlich für Mitteilungen<br />

des Seefahrtsverbandes Süd<br />

Seefahrtsverband Süd, 8052 Graz, Villenstraße 11,<br />

0664/1512226, info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen<br />

des Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverbandes Österreich<br />

Motorbootsport und Seefahrtsverband Österreich,<br />

Ketzergasse 30, 1230 Wien, msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin der<br />

GmbH<br />

20


People<br />

27 | News<br />

28 | 400 Jahre Kap Hoorn<br />

Medaille für Osvaldo E. Escobar Torres<br />

26<br />

48<br />

52<br />

Service<br />

30 | News<br />

32 | Ankern<br />

Kinder- oder Trauerspiel?<br />

38 | Österreichische<br />

Meeresforschung<br />

Die Geschichte – Teil 2<br />

Yachten<br />

44 | Bavaria R40 Fly<br />

Quantensprung aus Giebelstadt<br />

48 | Axopar 37<br />

Freizeitboot mit hohem Spaßfaktor<br />

52 | Bavaria Sport 300<br />

Gib‘ Gas, ich will Spaß!<br />

Verbände<br />

56 | Seefahrtsverband Süd<br />

58 | Yacht Club Austria<br />

62 | Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverband Österreich<br />

Verbände<br />

66 | Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverband Österreich<br />

68 | Seefahrtsverband Süd<br />

70 | Yacht Club Austria<br />

online<br />

www.ocean7.at<br />

LAND IST<br />

NICHT GENUG<br />

TEL. +49 (0)9333 90 440-0<br />

WWW.MASTER-YACHTING.DE


<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

Das Dahindümpeln der legendären Lateiner auf den Voralpenseen<br />

hat ein Ende: Dank dem Segelclub Mattsee, der traditionsreichen<br />

Bootsbauerfamilie Steiner und dem Trachtenmodehaus Gössl wird<br />

auch heuer wieder die Gössl Lateiner Regatta auf dem smaragdgrünen<br />

Mattsee über die Bühne gehen. Wer einen Lateiner (ergattert) hat, darf<br />

im Dirndl oder in der Lederhose um den Sieg wetteifern. Als Zuschauer<br />

ist man an Bord der Seenland hautnah dabei, wenn die aus heimischem<br />

Eichen-, Fichten- und Lärchenholz gefertigten Ruder- und Segelboote<br />

(der Mast ist absteckbar) mit Glanz und Gloria übers Wasser gleiten.<br />

Gössl Lateiner Regatta – segeln wie damals<br />

Sa, 27. 8.: Zwei Wettfahrten am Mattsee<br />

So, 28. 8.: Langstrecke Seeham und retour<br />

Info /Anmeldung: www.steiner-nautic.at<br />

&


Regatta in Tracht<br />

Dirndl, Leder<br />

Lateinersegel


Bestof<br />

E-Power in Down Under<br />

Mit neuen Partnerschaften erschließt Torqeedo neue Märkte in<br />

Asien und Australien. Power Equipment Pty Ltd. aus Melbourne<br />

an der Südküste des fünften Kontinents ist der neue Distributor<br />

für alle Produkte von Torqeedo in Australien und Neuseeland.<br />

Durch eigene Niederlassungen in allen Landesteilen und einem<br />

Händlernetzwerk, zu dem Australiens größter Marine-Megastore<br />

JV Marine gehört, besitzt Power Equipment eine starke<br />

Marktposition. Zur Markteinführung der aktuellen Torqeedo-<br />

Motoren veranstaltet der Distributor ein groß angelegtes<br />

Testevent auf dem Wasser.<br />

www.torqeedo.com<br />

Blauwasser-Seglerinnen<br />

Der Damensegelclub Blue Water Womens Challenge veranstaltet von 8. bis 10. Juli auf<br />

dem Neusiedler See wieder ein Segel-Wochenende zum Kennenlernen oder Wiedersehen.<br />

Alle Damen, die mitmachen wollen, können sich unter office@bwwc.at oder facebook.com/<br />

bwwcfrauensegeln anmelden. Gestartet wird mit dem Stammtisch Freitag Abend in Breitenbrunn,<br />

Samstag/Sonntag freies Segeln, teils auf eigenen Booten, Samstag gibt es auch die<br />

Möglichkeit, es mit einer Seascape 18 zu versuchen. Segelinteressierte Frauen jeden Alters<br />

sind herzlich willkommen!<br />

www.bwwc.at<br />

Sportlichsinnlich<br />

TürkeiSpezial<br />

Pitter Yachtcharter, der als Kroatien-Spezialist bekannt ist, bietet mit der Saison <strong>2016</strong> nun<br />

im Qualitätsbund mit der NauticAlliance auch in der Türkei und in Griechenland ein erweitertes<br />

Angebot an Yachten und Katamaranen. Die vielfältige Pitter-Flotte finden Sie ideal verteilt auf<br />

den fünf Basen Alaçatı, Turgutreis, Marmaris, Göcek und Kas entlang der wunderschönen<br />

türkischen Mittelmeerküste sowie in Lavrion in Griechenland. Dem Chartergast stehen<br />

nun bei Pitter die gesamte kroatische und türkische Küste sowie die von der Türkei aus zu<br />

erreichenden griechischen Inseln, der Saronische Golf und die Kykladen Griechenlands als<br />

Segelrevier zur Verfügung. Sichern Sie sich jetzt die günstigen Angebote und Schnäppchen für<br />

Kroatien und die Türkei. Mit den ersten heimkommenden Türkeiurlaubern boomt jetzt bei den<br />

Spätentschlossenen speziell die Türkei, da dort die Hochsaison viel später im Herbst beginnt<br />

und dadurch noch mehr günstige Angebote verfügbar sind, so Klaus Pitter.<br />

www.pitter-yachting.com<br />

Cedrat, Bergamotte, Lavendel,<br />

Ingwer, Zedernholz und Ambra.<br />

Dies sind die Ingredienzen, die<br />

den neuen Duft Prada Luna<br />

Rossa Eau Sport prägen und<br />

Lust aufs Ausprobieren der<br />

neuen Kreation machen. Denn<br />

das Eau de Toilette zielt auf den<br />

sportlichen Mann, der sich auch<br />

mal einen Moment der Auszeit<br />

und des Relax gönnen mag; der<br />

Duft ist viel frischer, aber auch<br />

sinnlicher als sein herberer<br />

Vorgänger, das Parfum Luna<br />

Rossa Sport.<br />

www.prada.com<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> 01/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Yachtcharter<br />

weltweit<br />

Motor-Kat auf Mallorca<br />

The Moorings bringt im Mittelmeer eine weitere Basis für Motor yacht-Charter an den<br />

Start: Das weltweit tätige Charterunternehmen bietet den neuen Motor-Katamaran<br />

Moorings 434PC auf Mallorca zur Vercharterung an. Die neue Basis liegt in der Marina<br />

Naviera Balear in Palma de Mallorca, rund 20 Minuten vom Flughafen entfernt und in<br />

Laufnähe zur Altstadt. Der Moorings 434PC hat vier Kabinen und zwei Nasszellen. Der<br />

Salontisch kann in zwei weitere Kojen verwandelt werden, sodass maximal zehn Gäste<br />

Platz finden. Der Kat ist mit zwei 260 PS Yanmar-Motoren ausgerüstet.<br />

www.master-yachting.de<br />

Der Boss unter<br />

den Timern<br />

Die Quarzuhr beinhaltet viele verschiedene Features, die<br />

besonders auf ein Renntiming ausgelegt sind. Im Fokus<br />

steht ein Countdown-Zähler, der sich in einer Dauer von<br />

1 zu 10 Minuten einstellen lässt. Sobald der Countdown<br />

abgelaufen ist, beginnt die Uhr selbstständig mit der<br />

Aufzeichnung der Dauer des Rennens. Der Yachting<br />

Timer II ist 46 mm im Durchmesser und wasserfest bis<br />

zu 100 Metern Tiefe. Das wabenförmig strukturierte<br />

Zifferblatt und die Farbgestaltung der Herren-Uhr<br />

entsprechen dem Design der Hugo Boss-Yacht, das<br />

sportliche Armband ist aus Silikon. 488 Euro.<br />

www.goldwelt.at<br />

Fantastische Restwochen-Angebote<br />

weltweit anfordern!<br />

charter@trend-travel-yachting.com<br />

Ihr verlässlicher Partner<br />

beim Yachtkauf<br />

Vertragshändler für Jeanneau-Yachten<br />

und Fountaine Pajot-Kats<br />

Vorbild-Marina<br />

Während viele an Mittelmeer und Adria angrenzende Länder – darunter leider auch<br />

Kroatien – immer noch keine zwingenden Vorschriften für Fäkalientanks auf Yachten haben<br />

und in Häfen keine Abpumpstationen vorhanden sind, geht die Marina Punat ganz gezielt<br />

in Richtung Umweltschutz und sauberes Wasser. Beim Travellift wurde eine<br />

Abpumpstation für Schwarzwassertanks errichtet.<br />

www.marina-punat.hr/de<br />

Leben Sie Ihre Träume –<br />

die beste Zeit ist jetzt!<br />

Kataloge, Infos und Angebote:<br />

+43(0)5332/74291<br />

office@trend-travel-yachting.com<br />

charter@trend-travel-yachting.com<br />

www.trend-travel-yachting.com


Bestof<br />

Die Langfahrt-Profis<br />

Vor 27 Jahren startete Blue Yachting. Heute vertreiben die Bremer Yachthändler Uli und Nils<br />

Schürg unter anderem Elan- und Impression-Segelyachten in fünf Ländern Europas, dazu ausgesuchte<br />

Segelyachten und das, was der Kunde sich dazu wünscht: Ausrüstung, vor allem<br />

für Langfahrtsegler. „Erfahrung ist wichtig,“ sagt dazu der Inhaber, „Nils und ich haben<br />

jeder schon als Kind angefangen, uns mit Yachten zu beschäftigen. Professionell sind<br />

wir gemeinsam seit 1989 dabei, erst nebenberuflich, später höher qualifiziert,<br />

spezialisiert auf Segelyachten für Fortgeschrittene, stolz darauf, zu den Besten<br />

zu gehören.“ Nils Schürg ist Spezialist für Langfahrt-Segelyachten aus Aluminium<br />

von Garcia und Allures. Zu seinen Aufgaben gehören auch Bauüberwachung,<br />

Qualität und Service. Uli Schürg als Gründer und Inhaber verantwortet<br />

den Vertrieb von Elan- und Impression-Segelyachten in fünf Ländern Europas.<br />

www.blue-yachting.de<br />

Es hängt etwas am Haken<br />

Jede Leuchte – ob auf dem Tisch oder den Boden gestellt – ist ein Unikat. Ein robustes Hanfseil<br />

wird an einem Stück naturbelassenem Ast fixiert. Das Stormkabel misst ca. 130 cm, das Leuchtmittel<br />

soll maximal 40 W E27 betragen. Stabil auf einer Metallkonsole mit den Maßen 52 x 25 cm<br />

montiert, Höhe ca. 17 cm, 89,95 Euro. www.impressionen.at<br />

Behütet wie Cousteau<br />

Ihre Eltern Matti und Ranja Tikkanen haben als Hippies mit der Produktion von<br />

handgearbeiteten Mützen in originellen Designs in den 1970er-Jahren<br />

in Helsinki begonnen. Zehn Jahre später waren – auch dank des<br />

Meeresbiologen Jacques Cousteau – ihre handgestrickten Kopfbedeckungen<br />

aus reiner Merinowolle ein weltweiter Hit unter<br />

Seefahrern aller Art. Heute führt bereits die zweite Generation<br />

die Geschäfte in alter Tradition. Teile ihrer Schafwolle<br />

beziehen sie aus Vorarlberg. Den Klassiker Chateaubriand<br />

zum Beispiel gibt es in verschiedenen Farben um 42 Euro.<br />

www.villawool.com<br />

Foto: Hans Peters/Anefo<br />

Alte Denker<br />

Das Flüstern des Windes, das Rauschen der See „schenken einem das Glück, einfach zu existieren.<br />

Unbekannt<br />


Wir bauen<br />

uns einen<br />

Hochsee-Kat<br />

Der gemeinnützige Verein Ocean Youth Sailing wurde<br />

von rund 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen des<br />

Jugendsegeln Steckborn (JSS) im Frühling 2014 gegründet.<br />

In den letzten zehn Jahren wurden 1.000 Kinder und<br />

Jugendliche im Segeln ausgebildet. Der Verein hat jetzt<br />

sein neues Projekt lanciert: einen Hochsee-Katamaran<br />

selbst bauen und damit Jugendliche und junge Erwachsene<br />

vom See aufs Meer bringen. Praktische Lernerfahrungen<br />

werden nicht nur in der Ausbildung und beim Bau<br />

des Katamarans, sondern auch bei der Umsetzung von<br />

gemeinnützigen Projekten wie z. B. in einer mobilen Werkstatt,<br />

in Beach-Cleaning-Aktionen oder Arbeitsintegrationsprojekten<br />

gewonnen. Das OYS verfolgt keine kommerziellen<br />

Zwecke, strebt keinen Gewinn an und alle Organe<br />

sind ehrenamtlich tätig. An der Baustartparty vom 2.<br />

April waren drei Viertel des Startbudgets durch private<br />

Gönner, Sponsoren und Stiftungen finanziert. Das Bauzelt<br />

in Bottighofen steht und die Schiffspläne des Arrow 1360<br />

von Schionning wurden eingekauft. Via Crowdfunding,<br />

Spenden und auch mit nützlichen Sachgeschenken soll<br />

der fehlende Restbetrag gedeckt werden, damit über die<br />

nächsten zehn Jahre rund 1.600 Jugendliche von diesem<br />

Projekt profitieren und lernen können.<br />

www.oceanyouthsailing.com<br />

I<br />

App<br />

Klick-Tipp:<br />

Lichter und<br />

Signalkörper<br />

In der Nacht sind alle Schiffe grau – dabei wäre es gut zu wissen,<br />

wen oder was man da gerade vor sich hat und in welche Richtung<br />

sich das Ding bewegt. Im Theoriebuch sind die Ansichten zur<br />

Lichterführung immer schön im rechten Winkel zu sehen. Aber<br />

im wirklichen Leben auf See sieht das natürlich anders aus. Mit<br />

dieser App kommt einem mehr als einmal ein Aha-Effekt. Man<br />

kann nämlich mit der Beleuchtung spielen. Von stockdunkler<br />

Nacht bis zum hellichten Tag die Ansicht stufenlos wählen. Die<br />

3D-Darstellung der Schiffe und auch der Anfahrtswinkel zum<br />

UFO (unidentified floating object) ist 360 Grad wählbar. Wer<br />

sich gerade auf einen B-Schein vorbereitet, wird diese höchst<br />

unterhaltsame Art eines langweiligen (aber wichtigen) Themas zu<br />

schätzen wissen. Zu zweit lässt sich auch bestens ein Quiz spielen,<br />

wer mehr Treffer landen kann – 3.000 Kombinationen lassen keine<br />

Langeweile aufkommen. Die fünfsprachige App erweitert auch<br />

gleich noch den nautischen Wortschatz.


!<br />

Alles eingepackt? Tablet mit aktuellstem Naviprogramm geladen? Bestseller-<br />

Hörbücher? Hightech-Flossen? Neueste Drohne für Super-Segelshots von oben?<br />

GoPro für Wahnsinnshots beim Spinnaker-raufziehen? Unterwasser-Spezial-Kamera,<br />

um den letzen Seestern der Adria zu verewigen? Multifunktionale Bordschuhe, schicker<br />

Kaftan, Solar-Haarfön, wasserdichte Pads für die Kaffeemaschine? Vorfreude!<br />

<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Auf der Hut<br />

Von OceanWoman Alexandra Schöler, woman@ocean7.at<br />

Eines fehlt aber sicher noch im modischen Seesack: der passende, extrem coole,<br />

schmeichelnde, abenteuerversprechende Sonnenhut.<br />

Prinzipiell will ich hier so knapp vor dem monatelang herbeigesehnten<br />

Segelurlaub keine Spielverderberin sein, Dinge wie Sonnenschutzfaktor<br />

30, Muttermalkontrolle, Sonnenenallergie und Hitzeschlag erwähnen.<br />

Egal, ob Frauenmagazin, Männerzeitschrift, Tageszeitung, Wochenpost<br />

– überall wird einem gerade jetzt kurz vor dem genüsslich-die-Nase-in<br />

-die-Sonne-strecken bewusst gemacht, was für schlimme Risiken das an<br />

der Sonne sein birgt. Man erwähnt besser nicht, dass man schon seit<br />

Jahren segelt …<br />

„The sailors Disease“ findet sich im Netz und – oh nein – es<br />

ist nicht die Mundfäule oder Syphilis gemeint, das ist lange<br />

her. Es sind die durch Sonne verursachten Hautschädigungen<br />

mit der Konsequenz … Naja, ich möchte<br />

wie gesagt keine Spielverderberin sein.<br />

Auf Weltumsegler-Blogs findet man die Bilder dieser<br />

braungebrannten Menschen im Bikini, Sarong oder Surfershorts<br />

mit sonnnengebleichten Haaren und Sonnenbrillen.<br />

Man möchte meinen, diese Aussteiger liegen<br />

den ganzen Tag in der Sonne und braten glücklich vor<br />

sich hin, damit sie ja dem Idealbild des Abenteurers entsprechen.<br />

Falsch.<br />

Ich kenne keinen einzigen Weltumsegler und keine einzige<br />

Weltumseglerin, die gerne in der Sonne brät. Vielmehr ist das ein<br />

typisches Kennzeichen für Urlaubssegler. Viele Blauwassersegler pfle-


OceanWoman<br />

gen die berühmte „Haklerbräune“. Gesicht, Unterarme und<br />

Waden braun – der Rest weiß. Natürlich nicht alle. Aber mehr,<br />

als man glauben mag. Meine Freundin Tine besuchte uns in<br />

Neuseeland, als wir dort wegen der pazifischen Cylonseason<br />

sechs Monate verbrachten und schon bei der Begrüßung<br />

meinte sie: „Du bist ja gar nicht braun?“ Wir waren gerade zwei<br />

Monate über die Nordinsel gewandert.<br />

Auch unsere Seglerfreude Doris und Wolf mussten sich nach<br />

ihrem Grönland-Törn anhören, wie blass sie um die Nase waren.<br />

Grönland und Bikini. Naja, so weit ist es mit der Klimaerwärmung<br />

dann doch noch nicht. Nach der Atlantiküberquerung<br />

war Segelfreund Brad bass erstaunt, warum ich noch immer so<br />

käsig war wie zwei Wochen zuvor. Seine rotbraun verbrannte<br />

Nase schälte sich und die Haut wirkte ungesund ledrig.<br />

Ich fand mich eigentlich ziemlich sonnengeküsst. Auch jetzt,<br />

wenn ich mir die Fotos von damals ansehe, entsprachen wir<br />

absolut dem Weltumsegler-Idealbild, auch wenn wir Sun -<br />

blocker 30 plus verwendeten, möglichst immer im Schatten<br />

saßen und niemals zum Sonnenhöchstand Landausflüge unternahmen.<br />

In Neuseeland zitterten wir vor dem ersten Hautarztbesuch nach<br />

drei Jahren. Hatten wir uns genug geschützt? Der Hautarzt – ein<br />

aus Schottland stammender Segler – beäugte uns mit einer Lupe.<br />

Manche Muttermale länger, manche kürzer, dazu raunte er lapitare<br />

Kommentare wie „That’s a friend“ oder „Give him a<br />

name“.<br />

Peter wurde ein Stückchen Haut am Ohr entfernt.<br />

Nach einer Woche bangem Warten wurde die Diagnose mit<br />

folgenden (im Original schottischen) Worten überbracht: „Ich<br />

habe zwei Nachrichten für Sie – eine gute und eine schlechte.<br />

Welche wollen Sie zuerst hören?“ „Die schlechte ...“<br />

„Wir werden uns nie wieder sehen. Die gute: alles ok.“ Schottischer<br />

Humor!<br />

Doch zurück zum Hut!<br />

Den idealen Seglerhut zu finden, ist nicht leicht. Denn meist<br />

will man nicht wie ein Vollidiot aussehen – auch nicht, wenn<br />

man auf hoher See ist.<br />

Zur Hutsuche kommen die verschärften Bedingungen an Bord.<br />

Wind, nicht gerade Freund jeglicher Kopfbedeckung, erlaubt<br />

keinen schicken Panamahut und auch bei so mancher sportlichen<br />

Baseballkappe kann es schneller als gewollt zu einem<br />

Mann über Bord-Training kommen – vor allem, wenn das<br />

Markenkäppchen teurer war als das neue GPS, was durchaus<br />

möglich ist!<br />

Auch die so eleganten Sonnenhüte à la Grace Kelly im 1950er-<br />

Jahre-Stil, die zurzeit wieder die Schaufenster bevölkern, halten<br />

selten einem Wendemanöver oder Sommergewitter stand.<br />

Ein festgezurrter Allzweckhut erfüllt alle Bedingungen, außer<br />

die, dass man cool aussieht.<br />

Ist ja beim nächsten Hautarztbesuch auch wirklich egal, oder?<br />

Natürlich. Selbstverständlich. Trotzdem findet es mein Sohn<br />

extrem peinlich, dass er seine ersten Weltumseglerjahre mit<br />

einer Sonnenkappe plus Nackenschutz herumlaufen musste.<br />

Ich fand, er sah wie ein abenteuerlicher Entomologe aus – besonders<br />

auf den Galapagos-Inseln! Dort bestand er dann aber<br />

auf einen Outdoorhut der kanadischen Marke Tilly plus aufgebügeltem<br />

Hammerhai. Hab ich heute noch als Souvenir tief in<br />

einer Backskiste versteckt.<br />

Ich persönlich liebe bis heute mein Sonnenkäppchen, erstanden<br />

in einem Surferladen in Kalifornien. Es ist verwaschen,<br />

ausgebleicht, zerfranst, hat einen Rostfleck – und passt mir<br />

einfach großartig. Und schützt mich. Natürlich gibt es Einwände<br />

mancher Sonnenschutz-Polizisten, dass damit nicht alle Gesichtpartien<br />

im Schatten sein können. Aber dazu habe ich dann<br />

meinen 60er-Sunblocker und die Gewissheit, dass man auf<br />

unserem Schiff immer einige Schattenplätzchen findet!<br />

Eine Hutsorte hätte ich jetzt fast vergessen: die Kapitänsmütze.<br />

Erkennungszeichen einer ganz besonderen Seglerspezies, des<br />

Adriaseglers. Wobei – im Geheimen glaube ich, diese Mütze<br />

hat wenig mit Sonnenschutz zu tun … Egal. Hauptsache, gut<br />

behütet!<br />

Bewährter Versicherungsschutz<br />

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Gedeckt sind alle Gefahren, denen die versicherte Yacht<br />

während der Dauer der Versicherung ausgesetzt ist, wie<br />

zum Beispiel Diebstahl, Feuer, höhere Gewalt, Sinken,<br />

Grundberührung, Kollision u.v.m<br />

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Die Einfahrt ist eng, die Wände hoch. Gas aus dem Schiff, langsames<br />

Schritttempo fahren – höchstens. Grün über Grün. Das Tor ist<br />

geöffnet. Wie in eine Mausefalle fahren die Boote hinein in die enge,<br />

schmale Kammer. Laut knarrend und knarzend schließt sich das<br />

dunkle, massige Tor hinter ihnen. Sie scheinen in der Falle zu sitzen.<br />

Auf den Spu<br />

des<br />

Flussfahrt durch<br />

Text und Fotos: Kirsten Panzer


Portugal/Douro<br />

ren<br />

Portweins<br />

die älteste Weinregion der Welt<br />

3 4<br />

Doch jetzt heißt es Fahrstuhl -<br />

fahren. Die Höhenunterschiede des Douros, des<br />

knapp 900 Kilometer langen Flusses, der zwar in Spanien<br />

entspringt, dann aber in Richtung Atlantik quer<br />

durch den Norden Portugals wandert, sind enorm.<br />

Immer nach Westen, von den nordspanischen Bergen<br />

hinunter zum Ozean. Wer also von der Atlantikseite,<br />

von Porto aus, den Fluss hinaufwandern beziehungsweise<br />

fahren möchte, muss die Steigung bewältigen.<br />

Und das geht am leichtesten mit Schleusen, einerlei, ob<br />

auf kleinem Fluss, geradem Kanal oder großem Strom.<br />

Die dunklen Kammern, an deren schwarz schillernden<br />

gemauerten Wänden das Wasser hinuntertropft, sind<br />

also durchaus sinnvoll, wenn man den Douro befahren<br />

möchte, was mehr als einfach nur zu empfehlen ist.<br />

Führt doch der imposante Fluss, der erst in den 1970erund<br />

1980er-Jahren durch die Regulierung seines Wasserstandes<br />

gezähmt wurde, durch die Region Alto<br />

Douro, dem ältesten als solches geschützten Weinanbaugebiet<br />

nicht nur Europas, sondern gleich der ganzen<br />

Welt. Hier wird zwar nicht das Wasser selbst zu<br />

Wein, doch begleiten die Weinberge, die Terrassen und<br />

Güter, die sogenannten Quintas, Skipper und Crew<br />

während des gesamten Törns durch die bergige Region<br />

Nordportugals, in der sich Weinreben mit Felsen, Oliven<br />

mit Palmen abwechseln. Hier stammt der Portwein<br />

her. Wie ein Synonym kommt er gleich jedem in den<br />

Sinn, der an das schmale Land mit der langen Atlantikküste<br />

denkt.<br />

Schon in der Antike wurde hier<br />

Wein angebaut. Später lernten die Briten den<br />

portugiesischen Wein lieben. Ein reger Handelsaustausch<br />

folgte, der im Gegenzug wiederum die Küche<br />

Portugals stark beeinflusste. Die Engländer brachten<br />

den Stockfisch ins Weinland. Als Bacalhau gilt er heute<br />

dort als Spezialität. Die unterschiedlichen Rezepte kann<br />

schon lange keiner mehr zählen.<br />

1757 war es dann soweit. Das Gebiet, in dem der „Wein<br />

aus Portugal“ wuchs, wurde kartografiert und festgelegt.<br />

Die Qualität des Weins sollte geschützt werden.<br />

Vorschriften galt es nun einzuhalten. Das erste DOC<br />

war geboren – Denominição de Origem Controlada,<br />

die offizielle Herkunftsbezeichnung. Noch heute zählen<br />

die Auflagen, die ein Portwein zu erfüllen hat, zu den<br />

härtesten weltweit. Dabei geht es nicht nur um Traubensorten,<br />

sondern auch um die Lagerung, die Mischung<br />

aus Alt und Jung und vor allem die Menge.<br />

Sanfte Hügel, steile Felswände und<br />

immer auch wieder die imposanten und dabei doch<br />

filigranen, meterhohen Stahlbrücken. Sie sorgen zusätzlich<br />

zum ländlichen Landschaftsbild für einen leichten<br />

Hauch von Industriefeeling. „Am besten müsste man<br />

1 Ruby, eine der Charteryachten, auf dem Weg flussaufwärts.<br />

2 Grahams Port.<br />

3 Blick über die Weinberge der Quinta Nova hinunter ins Flusstal.<br />

4 Geschafft – das Tor öffnet sich und schon geht es wieder hinaus<br />

auf den Fluss.<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 15


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

hier einmal mit einem Kite runterspringen“, träumt José Sampaio,<br />

General Manager der Charter Company Feel Douro, als<br />

begeisterter Wassersportler, der gern die Elemente miteinander<br />

verbindet, genussvoll vor sich hin. Doch für den Ausgleich zum<br />

Motorbootfahren hat er Standup Paddle-Boards vorn auf den<br />

Trampolinen der Lagoon 39 festgeschnallt. Dafür ist der Mast,<br />

der ursprünglich als Segler konzipierten Yacht in der Marina in<br />

Vila Nova Gaia, an der Mündung des Douro gleich vis-à-vis von<br />

Porto, geblieben. Befährt José den Fluss, braucht er keine Segel,<br />

die die Brückendurchfahrt verhindern könnten. Mit Mastlegevorrichtungen<br />

sollten Segler ausgerüstet sein, wenn sie den<br />

Fluss hinauffahren wollen – oder eben den Mast gleich ganz zu<br />

Hause lassen.<br />

Als José einen Motor-Katamaran für seine Charterfirma ordern<br />

wollte, gab es die Lagoon noch nicht als reines Motorboot. Das<br />

hat sich inzwischen geändert. Die „Doppelvariante“ ist aber<br />

auch durchaus praktisch. „So kann ich auch ab und zu damit<br />

draußen auf dem Atlantik segeln“, sieht er durchaus die Vorteile<br />

seines skalpierten Segelkatamarans. Doch das Chartergeschäft<br />

läuft gut. Die Saison dauert fast das ganze Jahr, selbst im Winter<br />

ist es noch angenehm warm und die Bordheizungen sorgen<br />

dann für zusätzliches Wohlbefinden. Für eine kleine Auszeit<br />

unter Segeln bleibt da kaum noch Zeit.<br />

6,50 Meter Durchfahrthöhe – ideal für Brückenspringer.<br />

Staunen macht sich breit an Bord, doch ehrlich:<br />

Der Sprungturm im Schwimmbad ist höher, aber nur dann,<br />

wenn der Douro Hochwasser führt. Fällt der Pegel, steigt die<br />

Sprunghöhe.<br />

Einmal kurz noch unter der Brücke von Ferradosa hindurch fürs<br />

Brückengefühl, ein bisschen um die Ecke schauen und dann<br />

heißt es auch schon wenden und zurück zur Schleuse. Der<br />

Schleusenwärter hat diesmal die Zeit vorgegeben. Ein Ausflugsdampfer<br />

soll mit hinuntergeschleust werden. Die Mittagspause<br />

im Restaurant Cais de Ferradosa hat etwas zu lange gedauert.<br />

Doch bei dem Ausblick auf den Fluss und die Boote davor fiel<br />

der Aufbruch schwer. Die Speisekarte hat ihr übriges dazu getan.<br />

Statt Weinbergschnecken Oktopus zu örtlichem Wein und<br />

das mitten im Land. Der Atlantik sorgt für kulinarische Höhepunkte<br />

und exzellente geschmackliche Kombinationen. Auch<br />

das ist eine Besonderheit hier im warmen Binnenland. Das<br />

Klima verändert sich zwar und die Temperatur steigt, kaum lässt<br />

man den frischen Wind vom Meer hinter sich und kraxelt mit<br />

seinem Boot über die Schleusen hinauf ins Landesinnere – doch<br />

der Ozean ist trotzdem allgegenwärtig. Auf die Leckereien des<br />

Meeres wird hier nicht verzichtet. Die Transportwege sind kurz,<br />

das Seefood frisch, ebenso der Wein. Die Region ist nicht nur<br />

für ihren Portwein bekannt. Auch ihr Roter ist exzellent und<br />

über die Landesgrenzen hinaus berühmt.<br />

In die Schweiz, nach Angola, in die USA, nach England und<br />

Dänemark werden Wein und Portwein exportiert. Der deutsche<br />

und österreichische Markt gestaltet sich für die teuren Getränke<br />

bisher eher etwas schwieriger, heißt es auf der Quinta Nova in<br />

Covas do Douro. Die Schleuse ist geschafft, die Yacht liegt fest<br />

an der firmeneigenen Pier in Pinhão. Noch muss man von hier<br />

2<br />

3<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Portugal/Douro<br />

Mit dem Taxi geht es vom Boot<br />

zu dem Luxury Wine House<br />

4 5<br />

aus mit dem Taxi auf das altehrwürdige Weingut fahren. Vor zwei Jahren<br />

haben sie dort ein großes Jubiläum gefeiert. Quinta Nova wurde 250 Jahre<br />

alt, bereits 1764 wurde das Weingut gegründet. Ab der kommenden Saison<br />

soll es Liegemöglichkeiten direkt unterhalb des Anwesens geben. Für den<br />

Transfer den Berg hinauf wird dann natürlich gesorgt. Den Gästen soll es<br />

im Luxury Wine House an nichts fehlen. Nicht denen, die nur zu einem<br />

Besuch vorbeikommen, ein fantastisches Essen genießen, sich über den<br />

Wein informieren, einkaufen oder sich gleich in einem der elf Zimmer<br />

einmieten. Wer außerdem noch etwas ganz Besonderes erleben möchte,<br />

bucht für etwa 40 Euro das Programm „Winemaker for one day“ und geht<br />

dann anschließend mit seinem eigenen Wein nach Hause oder zurück an<br />

Bord, was zu empfehlen wäre.<br />

6<br />

1 Wenn die Weinberge sich zurückziehen, reicht der Wald bis an den Fluss heran.<br />

2 Schnell zur Schleuse.<br />

3 Nur der Zug führt am das steinigen Nordufer des Douro.<br />

4 Festmachen am Poller in der Schleuse.<br />

5 Auch der bekannte Sandemann wacht über den Douro.<br />

6 Quinta da Oacheca – Weinstampfen für den guten Geschmack.


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Porto<br />

Vila Nova<br />

de Gaia<br />

Weiter den Blick in die Landschaft<br />

genießen, langsam an ihr<br />

vorbeituckern – entlang der schmalen, engen<br />

Flussläufe und hohen Granitwände, der<br />

Schieferhänge und der Weinterrassen, der<br />

Xisto, die sich in Längsrichtung der Landschaft<br />

anpassen. Sie wurden und werden noch immer<br />

von Hand gezogen. Maschinen wären an den<br />

Hängen vollkommen überfordert. Nicht nur<br />

wegen des Gefälles, sondern auch wegen der<br />

vielen mal langen, mal ganz kleinen Mulden,<br />

deren Formen sich die Linien exakt anpassen,<br />

als wären sie mit dem Lineal gezogen. Hin und<br />

wieder unterbrochen von ein paar Längsreihen,<br />

das aber eher selten. Das Lesen der Trauben<br />

ist übrigens Frauensache, die Männer wären<br />

dabei zu grob, erklärt man den Besuchern<br />

auf dem Weingut Nova. Sie werden hauptsächlich<br />

für die schwereren und groben Arbeiten<br />

eingesetzt. Sie dürfen die schweren Kiepen<br />

tragen.<br />

Wenn man von Pinhão in westliche Richtung<br />

zum Meer hin fährt, zeigt sich der Fluss auch<br />

abwärts als sehenswert. Dass es dort auch<br />

Wein gibt, braucht nicht weiter erwähnt zu werden. In Régua<br />

beispielsweise kann man auf der Quinta da Aregos nicht nur<br />

Torráo<br />

Der alte Portwein wird<br />

auf etwa 15 Grad gekü<br />

1<br />

Flachbau an Mies van der Rohe, dann wiederum tauchen Villen<br />

im oberitalienischen Stil auf, dazu noch ein paar Zypressen und<br />

eine Enge, die fast nicht erkennbar ist. Der Douro scheint zum<br />

See zu werden. Die Wälder reichen ans Ufer heran. Angler<br />

nehmen mit Reihern den Konkurrenzkampf auf.<br />

Dann wieder ein Funkspruch. Für die Schleusen muss man sich<br />

anmelden, was aber gern auch die Charterfirma übernimmt.<br />

Wieder eine schwarze Wand voraus, schnell die Leinen um die<br />

gelb markierten, mit auf- beziehungsweise abschwimmenden<br />

Poller gelegt, auf Slip und fest. Es geht ganz einfach. Und schon<br />

schließt sich das hintere Tor. 38 Meter geht es nach unten. Die<br />

Eclusa do Carrapatelo ist die größte oder besser höchste<br />

Schleuse Europas. Sich hier hoch- oder runterbringen zu lassen<br />

ist ein Erlebnis. Ein Wasserfall ergießt sich innerhalb des dunklen<br />

Tores hinunter ins Schleusenbecken. Es wird kalt. Die Sonne<br />

reicht nicht bis hier hinunter. Man braucht nicht viel Fantasie,<br />

um sich die Höhe des oberen Flussbettes vorzustellen.<br />

2<br />

hervorragend essen, sondern auch den Arbeitern beim Stampfen<br />

der Trauben zuschauen. Rot färbt sich dann der Bottich, wenn<br />

sie vorsichtig den Saft herauspressen, aus dem später der Portwein<br />

wird, der in den Gewölben jahrelang lagert: Ruby, Reserva,<br />

Vintage und die 10, 20, 30 oder 40 Jahre alten Tawnys. Die Yacht<br />

wartet derweil in Laufweite.<br />

Die Landschaft verändert sich. Der Fluss wird breiter, die Bebauung<br />

abwechslungsreich. Mal erinnert ein weißer, lichter<br />

Und dann, ganz am Ende der Flusstour auf den<br />

Spuren des alten Portweins (den man übrigens ganz im Gegensatz<br />

zur landläufigen Meinungen nicht mit Zimmertemperatur<br />

trinkt, sondern auf etwa 15 Grad gekühlt) kommt noch ein weiteres<br />

Highlight hinzu: Porto – eine Stadt, die gerade aus ihrem<br />

Dornröschenschlaf erwacht und inzwischen mit all den anderen<br />

Wochenendmetropolen mithalten kann. Doch am besten erlebt<br />

man auch sie erst einmal vom Douro aus, fährt an ihrer hippen<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Peso da<br />

Régua<br />

Covas<br />

do Douro<br />

Pinhão<br />

xxxxxxx<br />

Ferradosa<br />

Carrapatelo<br />

3 4<br />

von Kennern<br />

hlt serviert<br />

Uferpromenade vorbei und als ganz besonderes Erlebnis unter<br />

der zweistöckigen, 385,25 Meter langen Stahlbrücke Ponte Dom<br />

Luís I. hindurch. Ein Konstrukt von 1886, das stark an den Eiffelturm,<br />

das Wahrzeichen nicht nur von Paris, sondern der ganzen<br />

französischen Nation, erinnert. Das verwundert nicht weiter,<br />

wenn man bedenkt, dass ihr Konstrukteur Théophile Seyrig zuvor<br />

mit Gustav Eiffel eine Brücke weiter flussaufwärts gebaut hat.<br />

Industriedesign trifft auf natürlichen Genuss.<br />

In den Kellern des Weingutes W. & J. Graham’s in Vila Nova de<br />

Gaia, das durch die Brücke mit Porto verbunden wird, reifte der<br />

Portwein schon, als es den Brückenschlag noch lange nicht gab.<br />

Die Weine sind preisgekrönt, der Vintage Port liegt auf Platz 1<br />

und der älteste Portwein hier, der in den Gewölben lagert,<br />

stammt aus dem Jahre 1868. 148 Jahre ist er alt. Damals wurden<br />

die Weinfässer noch auf Rabelos, auf hölzernen Kähnen, den<br />

Fluss hinuntergebracht. Brach ein Schiff in den ungestümen<br />

Stromschnellen entzwei, dienten die nur halb gefüllten, aufschwimmenden<br />

Fässer auch zur Rettung der Besatzung. Vermutlich<br />

haben sie sich genseitig gerettet und so die Weintradition<br />

des Douro am Leben erhalten.<br />

1 Steinmauern und Weinreben, fast schon wie in Oberitalien.<br />

2 Stählerne Brücken verbinden auch bei Porto die Ufer des Duoro.<br />

3 Warten auf das perfekte Alter – Weinregale in den Kellern der Quinta Nova.<br />

4 Heute sind die Rabelos nicht mehr mit Weinfässern, sondern mit<br />

Ausflüglern auf dem Duoro unterwegs.<br />

Portugal/Douro<br />

Chartern. Die portugiesische Charterfirma FeelDouro, die<br />

ihren Stammsitz in der Marina in Vila Nova de Gaia hat, bietet<br />

seit 2013 Charteryachten auf dem Douro an. Ihre Charterflotte<br />

besteht aus sechs Motoryachten, von denen fünf bareboat<br />

verchartert werden: Zwei Greenline 33, zwei Greenline 40 und<br />

ein Lagoon 39-Katamaran. Nur die schnittige 13,55 Meter lange<br />

Ruby, wie alle Schiffe nach den Portweinen der Region<br />

benannt, gibt es nur mit Crew.<br />

Neben ihren Liegeplätzen gleich neben dem Firmensitz bietet<br />

FeelDouro inzwischen auch eigene, kostenlose Liegeplätze<br />

direkt in dem kleinen Städtchen Pinhão. Von hier aus ist es ein<br />

Katzensprung direkt in geschützte Weinregion. Wer nur wenig<br />

Zeit hat, sollte dort starten, dann noch ein Stück weiter nach<br />

Osten fahren und von dort dem Flusslauf nach Porto folgen.<br />

Transfers können über die Charterfirma organisiert werden:<br />

FeelDouro, Rua da Praia (Douro Marina 9, 4400-555 Vila Nova<br />

de Gaia, Portugal. Tel. +351-915-915089. info@feeldouro.com,<br />

www.feeldouro.com, www.facebook.com/feeldouro.<br />

Von Österreich aus kann eine Bootstour durch das Portwein -<br />

gebiet unter anderem über die Charteragentur Master Yachting<br />

gebucht werden: Yachtcharter 1a, 97286 Sommerhausen.<br />

Tel. +49 9333-9<strong>04</strong>40-0,. www.master-yachting.de<br />

Reisezeit. Im Tal des Douro ist eigentlich das ganze Jahr<br />

über Saison. Auch ein Törn zur Winterzeit hat seinen ganz<br />

besonderen Reiz. Zwischen Januar und März herrscht im<br />

Allgemeinen Winterruhe, bis am 22. März die neue Saison<br />

beginnt. Hochsaison ist während der Ferienzeit Juli bis August.<br />

Ab September wird es wieder ruhiger auf dem Fluss, wobei es<br />

eigentlich nie wirklich trubelig zugeht. Dann und bis in den<br />

Oktober hinein ist eigentlich die perfekte Zeit, um die<br />

Weingüter zu besuchen.<br />

Einschränkungen gibt es während der Wintermonate, in den<br />

die Schleusen zum Teil geschlossen haben. Der Douro kann<br />

dann allerdings ab Pinhão noch zwischen den Schleusen<br />

befahren werden. Die Charterfirma gibt über deren Öffnungszeiten<br />

Auskunft.<br />

Weingüter mit Restaurants,<br />

Verkauf und Besichtigungen.<br />

Quinta Nova. Luxury Winery House, Quinta Nova, 5085-222<br />

Covas do Douro, Portugal. Tel. 00351-25473<strong>04</strong>30,<br />

quintanovalwh@amorim.com, www.quintanova.com<br />

Quinta da Pacheca, Pacheca Hotel Events & Gourmet, Cambres<br />

5100-424 Lamego, Portugal. Tel. 00351-254 331 229,<br />

reservas@quintadapacheca.com, www.quintadapacheca.com<br />

W. & J Graham’s, Graham’s Port Lodge, Rua do Agro 141,<br />

4400-281 Vila Nova de Gaia, Portugal, Tel. 00351-223-<br />

776484/485, grahams@grahamsportlodge.com,<br />

www.grahms-port.com<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 19


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Was ist es, das uns in Griechenland so in seinen Bann zieht? Das weiße<br />

Licht, in dem das tiefe Blau der Ägäis erstrahlt? Oder die schlichte<br />

Architektur der Inseldörfer, die sich in die Landschaft schmiegen und<br />

diese beiden Farben spiegeln? Der mediterrane Lebensstil? Die bunte<br />

Blütenpracht? Oder die Kombination aus alledem?<br />

Text: Elena Pichler und Thomas D. Dobernigg<br />

Fotos: Thomas D. Dobernigg und Catharina Pichler<br />

Mediterrane<br />

Farbenspie<br />

2<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Kykladen<br />

Vor uns zeichneten sich im Dunst langsam die Konturen der<br />

Insel Syros ab. Gestern waren wir gleich nach unserer Ankunft<br />

mit unserem Katamaran Pearl aus der Flotte von Multihull-<br />

Yachting von der Olympic Marina aus die wenigen Seemeilen<br />

nach Kea gesegelt, wo wir in der Ormos Vourkari<br />

direkt vor der Taverne Aristos lagen, einen gerillten Lobster<br />

auf Spaghetti bestellten und den erdigen Inselwein<br />

dazu tranken. Eine bessere Einstimmung auf einen Törn<br />

zu den Kykladen kann ich mir kaum vorstellen.<br />

Unser 13-jähriges Crewmitglied Elena schrieb in ihr<br />

Bordtagebuch: „Bald nach dem Essen ging ich<br />

schlafen. Das war meine erste Nacht auf einem<br />

Katamaran und ich finde, es ist wunderschön, in<br />

einer Koje zu liegen, während das Schiff schaukelt.“<br />

Wir legten an der Mole in dem kleinen Hafen von Finikas<br />

auf Syros an. Ein freundlicher Hafenkapitän nahm unsere<br />

Leinen und rechnete lange herum, welche Gebühren für unseren<br />

12-Meter-Katamaran der Marke Lagoon anfallen. Das<br />

Ergebnis verwunderte uns, zumal wir die Kostenexplosion in<br />

den kroatischen Marinas kennen: 11,13 Euro, inklusive Strom!<br />

Wir spazierten durch den gepflegten, kleinen Hafenort, bele<br />

oder eine Fahrt über die Inseln ein landschaftliches Erlebnis.<br />

Saftig-grüne Wiesen voller bunter Blumen sorgen für ein<br />

Farben spiel, das man im Hochsommer nicht mehr erleben<br />

kann. Dafür hat dann allerdings das Wasser angenehmere<br />

Temperaturen und lädt eher zum Schwimmen ein.<br />

Ermoupoli selbst ist jedenfalls immer einen Besuch wert: Zwei<br />

gewaltige Kirchen dominieren das Bild dieser um 1821 gegründeten<br />

Stadt. Damals flüchteten viele Einwohner aus Chios und<br />

von anderen Inseln als Folge des griechischen Aufstandes gegen<br />

die Türkenherrschaft hierher. Ermoupoli ist heute der<br />

Verwaltungssitz der Region Südliche Ägäis. Sie geht nahtlos in<br />

ihre Schwester Ano Syros über, jede der beiden inzwischen<br />

zusammengewachsenen Städte auf einem eigenen Hügel liegend.<br />

Ano Syros bildet die vorwiegend von Katholiken bewohnte<br />

ältere Hälfte, gekrönt von der Bischofs-Kathedrale St.<br />

Georg. Darunter liegen ein 1633 gegründetes Kapuziner- und<br />

ein Jesuitenkloster. Das klassizistische Rathaus stammt aus dem<br />

Jahr 1898 und befindet sich am marmorgepflasterten und von<br />

Tauben bevölkerten Miaoulis-Platz im Herzen der Stadt. Zahlreiche<br />

neoklassizistische Villen und Paläste erwecken den<br />

Eindruck einer reichen Metropole.<br />

staunten die üppige Blumenpracht vor den sauberen<br />

Häusern und organisierten für den nächsten Tag ein Taxi,<br />

das uns für 13 Euro quer über die Insel in die<br />

Kykladen-Hauptstadt Ermoupolis brachte, die „Stadt<br />

des Hermes“, des Schutzgottes der Kaufleute und<br />

Diebe. Besonders im Frühling ist eine Wanderung<br />

1 Blick von Ano Syros auf Ermoupoli<br />

2 Eine der zahlreichen stillen Ankerbuchten<br />

3 Ein Löwe bewacht die griechisch-orthodoxe Kirche in Ermoupoli<br />

3 Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 21


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Kreuzen zwischen<br />

Metropole und<br />

Inseldörfern<br />

Elena schreibt: „Eigentlich hatten wir vorgehabt, zur römischkatholischen<br />

Kirche auf der Spitze des Berges zu gehen, doch<br />

wir entschlossen uns, nur die griechisch-orthodoxe Kirche in<br />

der Mitte der Stadt zu besuchen. Nach einem Rundgang durch<br />

die Stadt fuhren wir zurück nach Finikas und legten ab. Eine<br />

Weile konnten wir segeln und einmal sahen wir sogar Delfine.<br />

Sie schwammen eine Zeit lang neben unserem Boot her, bis<br />

sie sich dann langsam entfernten.“<br />

Der Tagestörn von Syros führte uns zu dem nur wenige Meilen<br />

vor der Partyinsel Mykonos gelegenen und unter strengem<br />

Schutz stehenden Archipel der beiden Inseln Rineia und Delos.<br />

Während in den idyllischen Buchten von Rineia geankert werden<br />

darf, besteht für Delos außerhalb festgeschriebener Zeiten<br />

und organisierter Besuche Verbot, diese Wiege griechischer<br />

Kultur zu betreten. Archäologen arbeiten und forschen hier.<br />

Die kleine Insel ist voller geschichtlicher Schätze. Zahlreiche<br />

Tempel und Kunstwerke wurden hier ausgegraben, darunter<br />

der prachtvolle Apollontempel aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.<br />

mit einer gewaltigen Statue dieses Gottes. Sie gilt als größtes<br />

Heiligtum aller Griechen.<br />

Wie in Griechenland nicht anders denkbar, ranken sich auch<br />

zahlreiche Mythen um diese Insel: Einst soll Delos eine schwimmende<br />

Insel auf dem Meer gewesen sein, auf der Leto Apoll<br />

geboren haben soll. Poseidon habe danach Delos mit vier diaman<br />

tenen Säulen am Grund befestigt.<br />

Wir verbrachten an Bord unserer Pearl eine sternenklare und<br />

windstille Nacht vor Anker in der gut geschützten Ormos Miso,<br />

lediglich umgeben von den Geräuschen der Natur.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1<br />

22 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Kykladen<br />

5<br />

6<br />

Elena schreibt: „Um 16.45 gingen wir in Rineia vor Anker. Dort ging<br />

ich sogar einmal schwimmen und unser Abend wurde von dem lauten<br />

Lachen der Möwen begleitet. Am nächsten Tag liefen wir schon um<br />

09.05 aus. Es war Mamas Geburtstag, doch wir feierten ihn nicht wie<br />

sonst. Das war komisch. Aber eigentlich hatte ich nicht so viel Zeit<br />

darüber nachzudenken, denn heute waren die Wellen höher und der<br />

Wind viel stärker als bisher und ich hatte es mit dem Lesen während<br />

der Fahrt wohl ein bisschen übertrieben. Mir wurde schlecht und ich<br />

verschlief fast den ganzen Tag. Am Rande bekam ich mit, dass wir nicht<br />

in Mykonos anlegen konnten. Stattdessen segelten wir vor dem Wind<br />

nach Naxos und gingen dort vor Anker. Am Abend holten wir mit dem<br />

Dinghi Essen aufs Boot und es wurde ganz lustig. Da wir zu unserem<br />

nächsten Ziel eine lange Strecke zurücklegen mussten, beschlossen<br />

wir, eine Nachtfahrt zu machen. Deswegen ging ich früh ins Bett, um<br />

dafür fit zu sein, aber ... ich verschlief die gesamte Nachtfahrt. Dabei<br />

hätte ich das riesige, 289 Meter lange Kreuzfahrtschiff Norwegian Jade<br />

gerne gesehen, das nachts hell beleuchtet unseren Kurs gekreuzt hat.<br />

Ich ärgerte mich über meinen festen Schlaf. Um 10.30 legten wir in<br />

Loutra auf Kythnos an.“<br />

7<br />

1 Kirchenkuppel domoniert Ermoupoli<br />

2 Blick über den Miaoulis-Platz der Kykladen-Hauptstadt<br />

3 Elena und Thomas an Bord der Pearl<br />

4 Meeresfrüchte der Ägäis<br />

5 Stille auf Rineia – wenige Meilen vor Mykonos<br />

6 Pearl im Hafen von Loutra<br />

7 Blütenpracht vor einer sauberen Taverne<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 23


Makronisos<br />

<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Lavrion<br />

Andros<br />

Sounion<br />

Vourkari<br />

Kea<br />

Gyaros<br />

Tinos<br />

Tanz in<br />

Apokreiosis<br />

Mericha<br />

Loutra<br />

Kythnos<br />

Syros<br />

Ermoupoli<br />

Finikas<br />

rineia<br />

DElos<br />

Mykonos<br />

Serifos<br />

Naxos<br />

1<br />

Paros<br />

Inseln AntiParos der Kykladen<br />

Charterschiffe. Multihull-Yachting ist Partner der<br />

österreichischen Charterfirma Pitter-Yachting und verfügt<br />

über eine hervorragend ausgestattete und gewartete Flotte<br />

von Katamaranen und Monohulls von 32 bis 54 Fuß. Das<br />

freundliche und kundenorientierte Unternehmen von Vasilis<br />

Podiadis hat seinen Stützpunkt in der Olympic Marina in der<br />

Nähe von Lavrion und ist vom Flughafen Athens rasch und<br />

leicht zu erreichen. Wir waren mit der Pearl, einer Lagoon<br />

380 unterwegs. Alle Zahlungen sind bei Multihull-Yachting<br />

per Sicherungsschein von Yacht-Pool abgesichert.<br />

www.multihull-yachting.com<br />

Dieser beschauliche Ort hat ein paar nette Kafenions und gute<br />

Tavernen direkt am Wasser, einen kleinen, perfekten Hafen mit<br />

Wasser- und Stromanschluss und einem überfreundlichen Hafenkapitän.<br />

Eine Besonderheit allerdings macht den ganz speziellen<br />

Reiz dieses bescheidenen Fischerdorfes aus: Seine eisenhaltigen,<br />

heißen Heilquellen, deren Thermalwasser über<br />

eine Rinne an den Sandstrand und schließlich in das Meer rinnt.<br />

Elena erlebte das so: „Nach unserer Nachtfahrt gingen wir in<br />

aller Ruhe frühstücken und spazierten anschließend zu den<br />

heißen Quellen. Dort sollte ich auf Wunsch unserer Fotografen<br />

im Thermalwasser ,baden‘. Leichter gesagt als getan: Das Wasser<br />

hatte selbst dort, wo es sich mit dem kalten Meerwasser<br />

vermischte, noch eine fast siedend heiße Temperatur. Ich ver-<br />

24 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong><br />

2<br />

Anreise. Austrian fliegt Athen täglich von Wien aus an.<br />

Bei rechtzeitiger Buchung gibt es mit dem „Red Ticket“<br />

besonders günstige Tarife. Der Transfer zwischen der Marina<br />

und dem Flughafen kostet rund 50 Euro und dauert etwa<br />

45 Minuten.<br />

Sicherheit. Immer wieder wurden wir nach unserem<br />

Törn gefragt, wie denn die Situation mit den Flüchtlingen<br />

sei. Ob wir Begegnungen erlebt hätten, die für uns<br />

unangenehm oder gefährlich waren. Die Antwort darauf ist<br />

ein klares NEIN! Das mag in der Nähe der im äußersten<br />

Osten und Süden direkt vor der türkischen Küste gelegenen<br />

Inseln wie Chios oder Lesbos anders sein. Auf den Kykladen<br />

und im Saronischen Golf gibt es keine Flüchtlingsproblematik.<br />

Auf unserer Nachtfahrt zwischen Naxos und Kythnos<br />

begegneten uns außer mehreren eindrucksvoll beleuchteten<br />

riesigen Kreuzfahrtschiffen nur ein paar kleine Fischerboote<br />

in Küstennähe.<br />

Menschen. Trotz Wirtschaftskrise und der von den<br />

EU gesteuerten Gläubigern diktierter brutaler Sparmaßnahmen,<br />

die den Griechen fast die Luft zum Atmen abschnüren,<br />

sind uns die Griechen auf den Inseln offen, zuvorkommend<br />

und äußerst gastfreundlich begegnet. Tavernen und<br />

Kafenions sind sauber, die Qualität der angebotenen<br />

Speisen und Getränke erstklassig. Und zu einem fairen,<br />

korrekten Preis.


Kykladen<br />

den heißen Thermalquellen von Loutra<br />

brühte mir beinahe die Füße und führte deswegen einen wilden<br />

Indianertanz auf. Beim Abendessen besuchten uns dann<br />

zahlreiche Katzen an unserem Tisch am Sandstrand, bis schließlich<br />

der räudigste aller Straßenkater auftauchte, den ich je gesehen<br />

habe. Er war sozusagen der Boss der Katzen, denn alle<br />

hatten vor ihm Angst. Er hatte ein plattgedrücktes Gesicht und<br />

sah auch sonst nicht sehr schön aus.“<br />

3<br />

4<br />

Bei stärkerem Wind umrundeten wir das Nordkap der Insel<br />

Kythnos, um in die idyllische Bucht Apokreiosis zu segeln, wo<br />

wir vor einer bunten Blumenwiese ankerten, auf der einige Esel<br />

weideten. Eine schmale Sandzunge trennt hier zwei Buchten<br />

voneinander. Am späteren Nachmittag fuhren wir die knapp<br />

zwei Seemeilen nach Mericha. Auch hier, wie überall auf den<br />

Kykladen, lagen wir vor Buganker. Ein freundlicher Hafen -<br />

kapitän nahm unsere Heckleinen entgegen und schaltete für<br />

uns Strom und Wasser frei. Eine kleine, saubere Taverne direkt<br />

hinter unserer Yacht servierte griechischen Kaffee, eiskaltes<br />

Bier, Ouzo und lokale Speisen.<br />

Die Bucht von Mericha bietet den perfekten Schutz vor allen<br />

möglichen Winden und jeder Dünung. Wer an dem sauber<br />

ausgebauten Kai keinen Platz bekommt, kann auf gut haltendem<br />

Grund vor dem halbmondförmigen Sandstrand ankern.<br />

Nette Tavernen säumen die Bucht, es gibt einen kleinen Laden<br />

und einen guten Bäcker und eine Tankstelle etwas außerhalb<br />

des Fischerdorfes.<br />

Ein letzter schöner Segeltag brachte uns bei achterlichem Wind<br />

mit rund zehn Knoten Fahrt zu einem kurzen Zwischenstopp<br />

in der Bucht von Sounion mit Blick auf den imposanten Poseidontempel<br />

auf dem Felsen über uns. Von hier ist es dann<br />

gerade noch eine knappe Stunde zurück in die moderne<br />

Olympic Marina.<br />

5<br />

6<br />

1 Eisenroter Lauf des Thermalwassers<br />

2 Elena im heißen Heilwasser<br />

3 Loutra auf Kythnos<br />

4 Am Kai von Mericha<br />

5 Freiluftzoo auf Kythnos<br />

6 Segeln unter dem Poseidontempel von Sounion<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 25


<strong>OCEAN7</strong>Reisetipp<br />

Sani<br />

Festival<br />

– heiße Nächte auf Kassandra.<br />

Chalkidiki auf dem Seeweg zu erkunden, ist nicht nur seglerisch<br />

ein Genuss. Jeder einzelne Finger der Halbinsel hat seinen einzigartigen<br />

Charme, den es zu erkunden gilt. Wer Athos mit seinen<br />

in Stein gehauenen Klöstern, Sithonia mit seinen wildromantischen<br />

Buchten in unberührter Natur oder Kassandra mit seinen<br />

bezaubernden, von kristallklarem Wasser umspülten Sandstränden<br />

bereits erlebt hat, kann sich im Sani Resort eine wohlverdiente<br />

Auszeit mit Stil gönnen.<br />

Die exklusive Anlage am nordwestlichen Zipfel von Kassandra<br />

verfügt über eine eigene Marina, vier 5-Sterne-Hotels und 20<br />

Restaurants mit erstklassiger Haubenküche. Tipp: Wer sich im<br />

malerischen Hotel Porto Sani einquartiert, bleibt seiner Yacht ganz<br />

nah – und kann sich im Restaurant „Byblos Caviar“ neben fangfrischen<br />

Fischen und Meeresfrüchten aller Couleur sogar echten<br />

Kaviar servieren lassen.<br />

Eine Ode an die Musik. Für kultivierten Genuss steht<br />

das Sani Festival, das alljährlich im Juli und August über die Bühne<br />

geht. Die atemberaubende Kulisse für das internationale Musikfest<br />

gibt der Hügel des antiken Sani mit Traumblick über den Thermaischen<br />

Golf. Nachts jedoch zieht die Bühne den Betrachter in ihren<br />

Bann, wobei heuer erstmals nicht nur nationale und internationale<br />

Konzerte gegeben, sondern auch Modern Dance und Musiktheater<br />

gemacht werden. Im Gegensatz zu so manch anderen Veranstaltungen<br />

ist das Sani Festival aber keine Touristenattraktion, sondern<br />

ein völkerverbindendes Event, das die Herzen der zahlreichen<br />

Griechen und der Gäste aus aller Welt gleichermaßen berührt.<br />

Sani Marina. 40 05‘ 846‘‘N, 23 18‘ 374‘‘, Tel. +30-23740-99581-2<br />

Sani Resort. Information und Buchung: www.sani-resort.com<br />

Sani Festival. 8. Juli bis 13. August, Programm: www.sanifestival.gr<br />

1 Exklusiv: Das Sani Resort mit eigener<br />

Marina auf Kassandra, Chalkidiki.<br />

2 Völkerverbindend: Das Sani Festival<br />

mit Open-air-Musik von Juli bis August.<br />

3 Luxuriös: Junior Suite im Hotel Porto<br />

Sani mit Blick auf den Yachthafen.<br />

Land ist nicht genug …<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Redakteur und Reisejournalist<br />

Tahsin Özen verrät seine liebsten Hideaways<br />

entlang und abseits der Kielwasser.<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


PeopleNews<br />

Erfolgsmanager setzt neue Akzente<br />

Meik Lessig ist einer der profiliertesten Manager im Yachtbusiness. Jahrelang<br />

hat er entscheidend das Image von Bavaria geprägt. Jetzt hat er eine neue<br />

Aufgabe übernommen: Er repräsentiert die klassisch-schönen und eleganten<br />

Dufour-Yachten für Deutschland und Österreich.<br />

Die Dufour Yachts Nordeuropa Vertriebsgesellschaft wird durch den CEO Meik Lessig, ehemals Head of<br />

Sales, Marketing & Aftersales bei Bavaria Yachtbau, vertreten. Der Hauptfokus liegt derzeit auf den Ländern<br />

Deutschland, Österreich und Holland.<br />

Neben der strategischen Weiterführung bestehender erfolgreicher Handelspartnerschaften wird die neue<br />

Dufour Yachts-Vertriebsstruktur Ausschau nach weiteren Möglichkeiten halten und das Händlernetzwerk<br />

stärken. Ein gezielter Ausbau der Marketing-Aktivitäten mit dem klaren Fokus auf die Dufour Segelyacht-<br />

Eignern sowie dem Aufbau eines Dufour-Werkskundendienst mit Kundendienst-Zentrallager sind nur zwei<br />

der vielen geplanten Aktivitäten.<br />

Zusammen mit Michael Peters (ehemals Baltic Yacht & Management) wird der Dufour Deutschland-Vertrieb<br />

umstrukturiert. „Wir sind jetzt aktiv auf der Suche nach neuen, motivierten<br />

Vertriebspartnern, um unseren Kunden einen bestmöglichen Verkauf und Service zu<br />

bieten“, sagt Michael Peters, Sales Manager bei Dufour Yachts Germany.<br />

„Mein Ziel ist es, Dufour weiter als wahrnehmbare Premiummarke zu etablieren und<br />

mit neu ausgerichteten Vertriebswegen die Verkäufe, den Aftersales und den Service<br />

zu stärken. Es sind noch viele weitere Veränderungen, Expansionen, Ausstellungen<br />

und Marketingaktivitäten geplant. Auch hierzu freue ich mich, dass ich unter<br />

anderem Jasmin Müller (ehemals Marketing- und PR-verantwortlich bei Bavaria<br />

Yachtbau) für diese spannende Aufgabe begeistern konnte“, sagt Meik Lessig,<br />

CEO von der Dufour Holding Tochtergesellschaft J.J.L. Germany GmbH.<br />

www.dufour-yachts.com<br />

ocean7 210x665 20151116DP_Layout 1 16.11.2015 17:15 Seite 1<br />

DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />

Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der praxisnähe der Deckungskonzepte<br />

und der Schadenabwicklung überzeugt sind.<br />

Durch die praxisnahe Produktentwicklung und Schadenabwicklung ist YACHT-POOL seit Jahren Marktführer und damit<br />

die Nummer 1 auf dem Gebiet der Charterversicherungen in Europa.<br />

YACHT-POOL Deutschland | Schützenstraße 9 | D-85521 Ottobrunn | Telefon: +49 89 / 609 37 77 | Email: skipper@yacht-pool.de<br />

YACHT-POOL Österreich | Münsterholzstr. 45 | A-5163 Mattsee | Tel: +43 6217 / 5510 | Email: info@yacht-pool.at<br />

www.yacht-pool.com


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

400 Jahre<br />

Kap Hoorn<br />

Am 29. Januar 1616 umrundete der Holländer Willem Schouten als<br />

erster die Landspitze des südamerikanischen Kontinents. Heute,<br />

400 Jahre später, schreibt der Chilene Osvaldo E. Escobar<br />

(40) Geschichte: Der <strong>OCEAN7</strong>-Autor kennt Feuerland und Kap<br />

Hoorn wie vermutlich kein zweiter. Mit seiner SY Polarwind führt<br />

er regelmäßige Törns mit Gästen in diesem Revier und in die<br />

Antarktis durch.<br />

Text und Fotos: Osvaldo E. Escobar Torres<br />

Die Polarwind<br />

ist eine von der<br />

Deutzer Werft in<br />

Köln gebaute<br />

Reinke-Stahlyacht,<br />

von Osvaldo umgebaut<br />

und speziell ausgerüstet<br />

für<br />

Reisen in diesem<br />

wohl extremsten<br />

Segelrevier der Welt. Osvaldo<br />

E. Escobar war jahrelang als<br />

Leuchtturmwärter der chilenischen Marine auf<br />

Kap Hoorn. Er spricht perfekt deutsch und ist mit<br />

einer Deutschen verheiratet.<br />

Am 29. Januar 1616 entdeckte die Expedition von<br />

Willem Schouten und Jacob Le Maire einen kleinen<br />

Felsen am letzten Ende Südamerikas, seitdem<br />

– in Gedenken an die Heimatstadt der Entdecker<br />

– weltweit bekannt als das berüchtigte Kap Hoorn. Für<br />

die Schifffahrt war die Entdeckung von großer Bedeutung, denn<br />

nicht nur ein neuer Handelsweg war gefunden, sondern auch<br />

der unbekannte Flecken am Südende der Seekarten endlich<br />

geklärt.<br />

Auf den Tag genau 400 Jahre später gedachten Vertreter der<br />

Niederlande gemeinsam mit chilenischen Politikern, allen voran<br />

Verteidigungsminister José Antonio Gómez, auf Kap Hoorn<br />

selbst diesem historischen Moment – und all den ertrunkenen<br />

Seeleuten, die seitdem an diesem<br />

berühmten Kap ihr Leben verloren.<br />

Selbst die Bürgermeisterin der Stadt<br />

Hoorn in den Niederlanden, Yvonne<br />

Van Mastrigt, hatte sich extra auf den<br />

weiten Weg ans Ende der Welt gemacht,<br />

um diesem feierlichen Moment<br />

beizuwohnen.<br />

So erinnerte Admiral Ivo Brito Sánchez, der<br />

Chef der chilenischen Marine im Revier Kap<br />

Hoorn, in seiner Rede an die mehr als 800<br />

Schiffe, die am Kap Hoorn untergingen und<br />

ganz besonders an die rund 10.000 Seeleute,<br />

die dabei ihr Leben verloren.<br />

Während auf Kap Hoorn die Autoritäten<br />

den offiziellen Teil der Feier beging,<br />

drehten in der Löwenbucht<br />

sieben Segelyachten ihre Runden<br />

1


400 Jahre Kap Hoorn<br />

2 3<br />

– der sportliche Teil der 400-Jahr-Feier. Vertreter der chilenischen<br />

Marine in Puerto Williams haben gemeinsam mit Skipper<br />

Osvaldo E. Escobar Torres der SY Polarwind, der zu diesem<br />

Anlass zum 82. Mal das Kap Hoorn umrundete, diesen gemeinsamen<br />

Törn der Yachten organisiert. Zwei Tage zuvor waren sie<br />

in Puerto Williams gestartet, um an diesem historischen Tag<br />

dabei zu sein. Dass es ein genau passendes Wetterfenster gab,<br />

grenzte bei der anhaltenden Schlechtwetterphase in der ersten<br />

Januarhälfte fast an ein Wunder. Neben der Polarwind mit<br />

chilenisch-deutscher Crew an Bord waren die SY Manta (Finnland),<br />

SY Sonavia (Frankreich), Angellique II (Italien), Pelagic<br />

Australis (Großbritannien) sowie die chilenischen Yachten Tokerau<br />

und Patagonia II bei diesem ganz besonderen Jubiläumstörn<br />

gestartet.<br />

zu retten gehört hier zu unseren schwierigsten, aber auch verantwortungsvollsten<br />

Aufgaben und wir werden diese immer mit<br />

Hingabe erfüllen.“<br />

Nach dem offiziellen Teil auf der Insel streuten Politiker von<br />

dem Marineschiff Aquiles aus Blumen ins Meer, zur Erinnerung<br />

an all die Menschen, die im Kampf gegen die Naturgewalten an<br />

diesem windumtosten Fleckchen Erde ihr Leben verloren. Begleitet<br />

wurden sie dabei von den Segelyachten.<br />

Mit 42 Knoten Westwind segelten die sieben Yachten im Anschluss<br />

zurück nach Puerto Williams, wo tags darauf eine Feier<br />

für die teilnehmenden Skipper und Crews stattfand. Skipper<br />

Osvaldo Escobar bekamm eine ganz besondere Medaille, als<br />

Anerkennung seiner seglerischen Erfahrung im Revier Feuerland<br />

und Kap Hoorn. Er selbst nutzte die Gelegenheit, Vertretern der<br />

Marine offiziell sein Buch „Am Leuchtturm von Kap Hoorn“ zu<br />

überreichen, zum Dank für die positive Zusammenarbeit. Da<br />

die Marine das ganze Revier überwacht und jeder Törn, ganz<br />

egal, ob Chartertörn oder Fahrtenyacht auf Weltumseglung,<br />

offiziell genehmigt werden muss, ist eine positive Zusammenarbeit<br />

von Skippern und Marine von großer<br />

Bedeutung – und diese gemeinsame<br />

400-Jahr-Feier ist sicherlich ein großer<br />

Schritt dahin, die Kooperation weiterhin<br />

zu verbessern.<br />

www.polarwind-expeditions.com<br />

4<br />

Mit einem Blick auf die Yachten sagte Admiral Larrañaga: „Gefürchtet<br />

und geehrt wird das Kap Hoorn seit Jahrhunderten<br />

unter den Seefahrern. Heute ist es uns als Marine eine große<br />

Ehre, für die Sicherheit in diesem gefürchteten Seegebiet zu<br />

sorgen und im Notfall möglichst schnell zur Stelle zu sein. Leben<br />

1 Chilenische und holländische Vertreter auf Kap Hoorn<br />

2 Kap Hoorn<br />

3 SY Polarwind bei den Feierlichkeiten vor Kap Hoorn<br />

4 Skipper Osvaldo Escobar der SY Polarwind bekommt die Medaille der<br />

400-Jahr-Feier überreicht<br />

© Yachtfilm.com<br />

Yachtcharter- Weltweit<br />

Yachtverkauf<br />

Chartermanagement<br />

Ausbildung<br />

www.aichfeld-yachting.at<br />

www.salona-yachts.eu


ServiceNews<br />

Schritt in<br />

die Zukunft<br />

Der Parallel-Hybrid von Fischer Panda ist eine<br />

Antriebsalternative, bei der Hauptmaschine und<br />

Elektromotor einzeln mit der Welle gekoppelt<br />

sind. Umbauten an der Hauptmaschine sind<br />

nicht erforderlich. Das Antriebssystem ist ideal<br />

für Fahrten und Manöver vor allem bei besonders<br />

niedrigen Geschwindigkeiten, wenn bereits<br />

ein herkömmliches Antriebssystem vorhanden<br />

ist. Der Antriebsmotor wird parallel zu der<br />

bereits existierenden Antriebswelle angebracht.<br />

Die elektrischen Antriebsmotoren garantieren<br />

maximale Sicherheit hinsichtlich Betrieb und<br />

Installation und sind perfekt für Schiffe mit einem<br />

herkömmlichen Antriebssystem mit Verbrennungsmotor/Getriebe.<br />

www.fischerpanda.de<br />

Starke Partner<br />

Nach erfolgreichen gemeinsamen Projekten verstärken die österreichischen<br />

Unternehmen ÖSWAG Werft Linz und Steyr Motors GmbH<br />

ihre Zusammenarbeit im Marine-Bereich. Aufgrund der geteilten<br />

Geschäftsausrichtung sowie der sich optimal ergänzenden Kapazitäten<br />

und Fähigkeiten entschieden die Unternehmen, dass die Linzer Werft<br />

die Marine-Generalvertretung in den Ländern Österreich, Ungarn und<br />

Slowakei für den Steyr-Motorenproduzenten ist. Steyr Motors ist ein<br />

international anerkannter Spezialist für Hochleistungs-Dieselmotoren<br />

und diesel-elektrische Antriebslösungen mit Ursprung in der Steyr<br />

Daimler Puch-Gruppe.<br />

www.steyr-motors.com<br />

Idealer<br />

Bordgrill<br />

Dieser Faltgrill macht den Aufenthalt in der<br />

Ankerbucht perfekt: Im Gesamtpaket ist der Grill mit<br />

passender Tasche, Grillschalen, Deckel und Schellen<br />

für die Montage am Heck enthalten. Optimal auch das<br />

superflache Packmaß, das mit 49 x 34 x 2 cm in jede<br />

Backskiste passen sollte. Komplett aus Edelstahl in<br />

Rostfrei A4-Qualität kann er auch nach dem Grillen<br />

eine Reinigung mit Salzwasser vertragen.<br />

Preis: 19 Euro inkl. MwSt.<br />

www.niro-petersen.de<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Kraftvoll und sauber<br />

Schnell, stark und zu 100 Prozent elektrisch, bietet der Torqeedo<br />

Cruise 10.0 R kraftvolle Leistung und die einfache Bedienbarkeit<br />

eines 48-Volt-Systems. Der komplett neu entwickelte Motor besitzt<br />

mit 10 kW Dauereingangsleistung und 12 kW Spitze die Durchzugskraft<br />

eines 20-PS-Verbrennungsmotors. Der Cruise 10.0 R ist<br />

flüsterleise und emissionsfrei und dennoch ein Kraftpaket: Das neue<br />

Flaggschiff der Cruise-Modellreihe erreicht ein Spitzentempo von bis<br />

zu 34 km/h. Bei konstant 30 km/h bietet der 48-Volt-Außenbordmotor<br />

bis zu 30 Kilometer Reichweite, bei langsamer Fahrt sogar eine<br />

Reichweite von 75 Kilometern.<br />

www.torqeedo.com<br />

www.montavit.com<br />

Doppelte<br />

Kompetenz<br />

Wenn der Offshore-Spezialist Musto mit dem britischen<br />

Schuhhersteller Clarks zusammenarbeitet, ist das Resultat<br />

doppelt überzeugend. Rutschfeste Sohle mit Entwässerungskanälen,<br />

innovative Dreilagen-Sohle, frischer Look<br />

– und das alles in einem salzwasserresistenten Material<br />

hergestellt. Das größer konzipierte Vorderteil bietet den<br />

Zehen viel Spielraum und gibt dem Fuß ein natürliches, fast<br />

barfußähnliches Tragegefühl.<br />

www.frisch.de<br />

Dragees<br />

Neo-Emedyl<br />

Bei Reisekrankheit<br />

gegen Schwindel, Übelkeit und Erbrechen<br />

Über Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

rezeptfrei<br />

in ihrer Apotheke


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Verlässliches Ankergeschirr und<br />

eine ausgefeilte Ankertechnik<br />

sind für Fahrtenyachtcrews<br />

essenziell, denn sie müssen sich<br />

auf unterschiedlichste Bedingungen<br />

in den verschiedenen Revieren<br />

entlang ihrer Reiseroute einstellen.<br />

Eine gemütliche Fahrtenyacht wie<br />

Pitufa verbringt den Großteil der<br />

Zeit vor Anker, nur Überfahrten<br />

und ein paar wenige Tage im Jahr<br />

an Muringbojen bringen eine kurze<br />

Verschnaufpause für den Anker,<br />

denn Marinabesuche sind selten.<br />

Kinder- oder Trauerspiel?<br />

Text und Fotos: Birgit Hackl und Christian Feldbauer<br />

Material. Die beste Ankertechnik hilft nicht viel, wenn es<br />

am Material mangelt. Und so möchten wir an dieser Stelle ein<br />

Loblied auf einen viel zu selten besungenen Helden anstimmen,<br />

der bei dieser Ehrung zwar durch Abwesenheit glänzt,<br />

dafür aber eine denkbar gute Entschuldigung hat: Unser 25 kg<br />

schwerer Bügelanker steckt mal wieder bis zum Hals im Dreck<br />

und legt sich dabei für die Sicherheit von uns und all unserem<br />

Hab und Gut (insgesamt etwa 13 Tonnen) voll rein. Der Bügelanker<br />

hält perfekt in Sand, Schlamm und sogar weichem<br />

Schlick. Wir meiden normalerweise Felsen und abgestorbene<br />

Korallen, doch manchmal gibt es keine andere Alternative, und<br />

dann verkeilt sich dieses Modell ebenfalls brav, wenn auch<br />

eventuell erst nach mehreren Versuchen. Ein weiterer Vorteil<br />

des Bügelankers ist, dass er sich bei Windrichtungswechseln<br />

schnell neu setzt. Wir kennen einige Cruiser, die nach schlechten<br />

Erfahrungen mit ebenfalls populären Delta- und Pflugscharrankern<br />

(CQR) unterwegs auf einen Bügelanker (ein<br />

ähnliches Modell im internationalen Raum ist als Rocna bekannt)<br />

umsattelten.<br />

Eine schwere Zehn-Millimeter-Kette bringt zusätzliche Sicherheit,<br />

und da wir im Pazifik oft tief ankern müssen (nicht selten<br />

liegt der Anker tiefer als 20 Meter), haben wir 70 Meter Ankerkette,<br />

gefolgt von 30 Meter Seil im Ankerkasten. Im Dauereinsatz<br />

beginnt eine galvanisierte Kette bald zu rosten. Wir haben<br />

uns trotzdem gegen Inox entschieden, da dieses zwar immer<br />

schön glänzt, irgendwann aber heimtückisch spröde wird und<br />

dann ganz unerwartet brechen kann. Unabhängig vom Material<br />

ist jedoch ganz wichtig, dass die Kette gut am Seil und<br />

dieses wiederum am Boot befestigt ist – den Gesichtsausdruck<br />

eines Ankernachbarn, der an einem tiefen Ankerplatz in den<br />

Gambierinseln erstmals seine gesamte Kette ausrauschen ließ,<br />

die dann mit einem Platsch vor dem Bug im Meer versank,<br />

hätte ich gern als abschreckendes Beispiel fotografiert … Der<br />

Arme musste einen Taucher engagieren, um Anker und Kette<br />

im schlammigen Bodengrund wiederzufinden. Obwohl unser<br />

Ankerseil mit einem dicken Schäkel mit dem Boot verbunden<br />

ist, haben wir doch vorsichtshalber noch einen alten Pflugscharranker<br />

als Reserve am Bug – wir haben schon zu viele<br />

Geschichten von Booten gehört, die ihr Ankergeschirr bei<br />

rapid schlechter werdenden Bedingungen nicht bergen konnten<br />

und es in der Hoffnung auf eine spätere Rückkehr an einer<br />

Boje zurücklassen mussten.<br />

Ankertechnik. Bevor wir in einer uns noch unbekannten<br />

Bucht ankern, ziehen wir ein paar Erkundungskreise,<br />

halten Ausschau nach Untiefen und Sandbereichen zum Ankern.<br />

Ist es zu tief für einen visuellen Eindruck, versuchen wir<br />

mit dem Blick aufs Echolot die Topografie des Meeresgrunds<br />

abzuschätzen. Springen die Tiefenanzeigen wild herum, liegen<br />

wohl Felsen auf dem Boden oder es wachsen Korallen, bleibt<br />

die Anzeige stabil, besteht Hoffnung auf ein sandiges Becken.<br />

In allgemein felsigen Gegenden hilft ein Blick ans Ufer: Vor<br />

einem Strand oder der Mündung eines Flusses oder Baches<br />

findet man am ehesten sandigen Ankergrund. Werden in eine<br />

offene Bucht Wellen oder Schwell gedrückt, verbringen wir<br />

manchmal eine Weile treibend und versuchen abzuschätzen,<br />

welche Ecke am ehesten vor Reflektionen geschützt ist. Haben<br />

wir uns für eine Stelle entschieden, lassen wir den Anker mit<br />

dem Bug in den Wind fallen und geben erst einmal nur wenig<br />

Kette (doppelte Wassertiefe) nach, damit wir den Anker im<br />

Rückwärtsgang ordentlich setzen können (nur bei weichem<br />

Schlamm braucht der Anker eine Weile um einzusinken, man<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Ankern<br />

1<br />

sollte nicht gleich heftig ziehen). Erst dann geben wir in langsamer<br />

Rückwärtsfahrt drei- bis fünffache Wassertiefe nach.<br />

Dieses Basismanöver wird in jeder Segelschule unterrichtet,<br />

aber es ist erstaunlich, wie oft man Ankernachbarn beobachten<br />

kann, die in schneller Vorwärtsfahrt Kette ausrauschen lassen,<br />

ohne Fahrt einen Spaghettiwickel Kette auf den Boden lassen<br />

oder beim Ankern in viel zu schneller Rückwärtsfahrt unterwegs<br />

sind. Als Resultat dieses Trauerspieles driften diese Boote<br />

dann schon bei leichten Böen durchs Ankerfeld und gefährden<br />

dabei andere. In beliebten Buchten mit dichtem Ankerfeld<br />

halten wir deshalb bei auffrischendem Wind ein Auge auf die<br />

Nachbarn und lassen das Funkgerät auch in der Nacht eingeschaltet.<br />

Hallt eine allgemeine Warnung wie „Catamaran in the<br />

middle of the field, you are dragging“ (Katamaran in der Mitte<br />

des Felds, ihr driftet …) aus dem Funkgerät, sieht man allerorts<br />

hektische Crews ins Cockpit stürzen. Auf Isabela (Galapagos-<br />

Inseln, sandiger Bodengrund, dazwischen Riffe, ein dichtes<br />

Ankerfeld) beobachteten wir staunend eine amerikanische<br />

Crew, die an etwa zehn verschiedenen Stellen versuchte zu<br />

ankern. Das Ritual lief immer gleich. Erst Vollgas Rückwärtsgang,<br />

dann fiel der Anker und bevor der Anker noch wirklich<br />

am Boden war, geriet das Boot schon viel zu nahe an eine<br />

andere ankernde Yacht. Der Skipper winkte vom Cockpit aus<br />

ab und die Crew durfte den Anker gleich wieder (von Hand!)<br />

einholen. In Cartagena de Indias (Ankern im Stadthafenbecken,<br />

schlammiger Bodengrund) driftete eine Stahlketsch<br />

gleich mehrmals rückwärts an uns vorbei, die senkrecht nach<br />

unten zeigende Kette war dabei ein aussagekräftiger Indikator.<br />

Wir düsten dem Boot mit dem Dinghi nach, klopften die<br />

schlafende Crew auf Deck, doch unser Hinweis auf zu wenig<br />

Kettenlänge wurde mit einem Kopfschütteln abgetan. Wir<br />

nannten die Ketsch mit dem schönen Namen Dragonfly (Libelle)<br />

dann nur noch „Dragging Fly“ (driftende Fliege). In Arue<br />

(Tahiti, Ankerfeld vor einer Marina, weicher Schlamm) lud uns<br />

eine freundliche, kanadische Familie gleich nachdem sie neben<br />

uns geankert hatte, zu Drinks am Abend ein. Aus der<br />

Einladung wurde nichts, weil am Nachmittag leichte Böen<br />

durchs Ankerfeld bliesen (15 bis 20 Knoten) und der Katamaran<br />

mit solcher Regelmäßigkeit auf die Rückwärtsreise ging,<br />

dass die Familie im Endeffekt in eine Marina wechselte. Als<br />

wir sie wiedertrafen, fragten wir vorsichtig nach, welchen<br />

Anker sie verwendeten und erfuhren, es sei ein tolles, neues<br />

Patent, das durch einen Treibkörper immer aufrecht gehalten<br />

werde. „Wir sind sehr zufrieden damit, aber wenn der Wind<br />

auffrischt, driften wir normalerweise“, meinte der Sohn fröhlich<br />

und bewies, dass Ansprüche an Haltekraft halt sehr subjektiv<br />

variieren.<br />

1 Perfekte Ankerbucht in den Gambier: klares Wasser, viel Platz<br />

zum Schwojen, Sand auf dem Boden<br />

2 Pitufas Bugroller hält Bügelanker und Reserve-CQR und hat<br />

immer noch Roller frei (z. B. fürs Bergen vom Heckanker)<br />

2<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 33


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Vertrauen in das<br />

Ankergeschirr<br />

sorgt für<br />

ungestörte<br />

Nachtruhe<br />

2<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Ankern<br />

Zu Anfang unserer Reise hielten wir bei Wanderungen ständig<br />

Ausschau nach unserer Pitufa, konnten ein Bier in einer Bar<br />

nur genießen, wenn die Terrasse Blick auf die Ankerbucht bot<br />

und schalteten den Ankeralarm jede Nacht auch bei ruhigen<br />

Bedingungen ein. Nach vielen guten Erfahrungen haben wir<br />

mittlerweile volles Vertrauen in unser Ankergeschirr, was für<br />

eine ungestörte Nachtruhe und sorgenfreie Landausflüge unumgänglich<br />

ist.<br />

auch eine Rolle mit 40 Meter Schwimmleine), geben dann<br />

gleichzeitig vom Heck Leine nach und holen vom Bug die Kette<br />

wieder herauf, bis Pitufa schön mittig und ruhig steht. Lässt die<br />

Spannung im System nach, kann man nachträglich Heckleine<br />

bzw. Ankerkette aufholen und nachjustieren. Wir sind in der<br />

glücklichen Lage, gleich mehrere Bugroller zu haben und so<br />

können wir auch den Heckanker bequem über die Ankerwinsch<br />

an Bord hieven. Dazu lassen wir erst die Heckleine mit<br />

3 4<br />

Heckanker gegen Rollen. Manchen Crews scheint<br />

es nichts auszumachen, wenn ihr Boot vor Anker so heftig rollt,<br />

dass die Fußleiste fast eintaucht und alles, was nicht niet- und<br />

nagelfest ist, an Bord herumschlingert. Wir haben’s gern ruhig<br />

und so setzen wir in Revieren mit offenen Buchten, in die<br />

ständige Ozeandünung wandert, routinemäßig einen Heckanker,<br />

um Pitufas Bug in die Wellen auszurichten. Dafür genügt<br />

uns ein nur elf Kilogramm schwerer Plattenanker (Danforth).<br />

Dieser ist leicht genug, dass wir ihn an der Reling verstauen<br />

und praktisch handhaben können, die Haltekraft ist in Verbindung<br />

mit zehn Meter zehn Millimeter starker Kette aber völlig<br />

ausreichend. Früher plagten wir uns beim Ausbringen und<br />

Einholen mit dem Dinghi, doch während eines monatelangen<br />

Aufenthaltes in den offenen Buchten der Marquesas (Französisch-Polynesien)<br />

hatten wir ausreichend Gelegenheit, unser<br />

System zu verbessern und zu üben. Wir setzen erst den Hauptanker<br />

mit dem Bug in Wellenrichtung, geben dann in Rückwärtsfahrt<br />

so lange Kette nach, bis wir die vorher auf dem<br />

Chartplotter markierte Idealstelle für den Heckanker erreicht<br />

haben, lassen diesen direkt vom Heck fallen (dort haben wir<br />

1 Fender halten die Kette weg von Korallen<br />

2 Ausbringen des Heckankers. 10 Meter Kette im Sack und<br />

40 Meter Leine auf Rolle<br />

3 Böen bis 60 Knoten<br />

4 Aufs Riff gelaufen – Wrack auf Huahine<br />

einem Fender über Bord gehen, holen den Hauptanker wie<br />

gewöhnlich ein und holen im Anschluss den Heckanker ebenfalls<br />

über den Bug an Bord. Bei schlammigem Bodengrund gibt<br />

das zwar eine doppelte Sauerei, aber ein (halbwegs) schaukelfreier<br />

Aufenthalt ist uns den Aufwand wert.<br />

Fender, um Faulen zu verhindern und um<br />

Korallen zu schonen. Früher fanden wir Ankerverbote<br />

und Einschränkungen für Segelboote komplett ungerechtfertigt<br />

und unfair, da Kreuzfahrtschiffe, Frachter und andere<br />

Großschiffe viel bedenklicher für die Umwelt und trotzdem<br />

wegen ihrer wirtschaftlichen Rolle überall willkommen sind.<br />

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Fahrtenseglern in der Karibik und im Pazifik beobachten konnten,<br />

müssen wir leider doch einräumen, dass einige sehr wohl<br />

Schäden an der Umwelt verursachen. Während der Tod ganzer<br />

Korallenriffe auf Klimaerwärmung und allgemeine Umweltverschmutzung<br />

zurückzuführen ist, fällt beim Schnorcheln um<br />

beliebte Ankerplätze herum klar ins Auge, dass Korallenköpfe<br />

in ansonsten gesunden Riffgebieten Ankerketten zum Opfer<br />

fallen. Große, tote Stücke liegen auf dem Boden, wo Ankerketten<br />

über Korallen gezogen wurden, sind die zarten Strukturen<br />

abgeschoren und abgebrochen. Dabei ist es so einfach, solch<br />

sinnlose Zerstörung zu vermeiden. Wir sondieren das Gebiet<br />

erst ausgiebig und suchen einen möglichst großen Sandfleck,<br />

auf den der Anker fällt. Abhängig von der Wassertiefe und vom<br />

Abstand zum nächsten Korallenkopf hängen wir nach einigen<br />

mit einer separaten (Opfer-)Leine,<br />

die man im Notfall<br />

einfach durchschneiden<br />

kann) und senken<br />

dann die Kette so weit ab,<br />

dass der Kiel über den unter<br />

Spannung stehenden<br />

Anker ketten/-leinen<br />

schwojen kann. Auf diese<br />

Weise haben die Ankerkette<br />

und -leine kaum Bewegungsfreiheit,<br />

touchieren<br />

keine Korallen (z. B.<br />

auf einem Sandstreifen)<br />

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Feldbauer und Schiffskatze<br />

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Kroatien aus die Segel<br />

Richtung Horizont gesetzt<br />

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Atlantik und Karibik in den<br />

Südpazifik gebummelt. Mehr<br />

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Anker. Mehr Info unter<br />

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1<br />

Ist Starkwind vorhergesagt,<br />

stecken wir extra viel Kette<br />

Metern mit einem Karabiner einen Fender in die Kette ein,<br />

sodass diese in unbelastetem Zustand in einer Schlaufe über<br />

dem Boden hängt und so beim Schwojen keine Korallen berühren<br />

kann. Reicht die Kettenlänge noch nicht aus, hängen<br />

wir einige Meter weiter einen zweiten Fender dazu.<br />

Bahamian Mooring an knappen Stellen<br />

oder bei starker Strömung. Treffen Wind und<br />

eine starke Strömung aufeinander (z. B. in Riffkanälen), ist eine<br />

mit Fendern gehaltene Kette unpraktisch, weil die durchhängende<br />

Kette sich verheddern oder sogar unters Boot gezogen<br />

werden kann. In solchen Fällen, oder wenn der tiefe Bereich<br />

nicht groß genug zum Schwojen ist, konstruieren wir eine<br />

„Bahamian Mooring“. Der Ablauf ist zunächst gleich wie beim<br />

Setzen eines Heckankers. Wir lassen erst den Buganker fallen,<br />

setzen weit zurück und werfen dann den Zweitanker übers<br />

Heck. Im Anschluss führen wir die Leine des Zweitankers aber<br />

zum Bug, knoten die Leine unter Zug an die Kette (am besten<br />

und das Boot bleibt praktisch stationär. Anders als mit einem<br />

Heckanker kann es sich aber in den Wind oder in die Strömung<br />

drehen.<br />

Vorbereitung auf Starkwind vor Anker.<br />

Manche Fahrtensegler setzen bei Starkwind zwei Anker knapp<br />

hintereinander an eine Kette, doch auf diese Art kann man<br />

den vordersten Hauptanker nicht unter Zug einfahren und die<br />

Anker können sich obendrein miteinander oder in der Kette<br />

faulen. Andere bringen zwei Anker an separaten Ketten vor<br />

dem Bug aus, die Ketten sollten idealerweise gleich belastet<br />

in einem V vom Bug wegspannen. Doch wenn der Wind dreht,<br />

ist ohnehin nur einer der Anker belastet und im schlimmsten<br />

Fall verdrillen sich die Ketten, wenn das Boot schwojt. Das<br />

Risiko, in einem Sturm mit verhedderten Ketten rückwärts auf<br />

ein Riff zu driften (Bekannte haben gar die Kette in den Propeller<br />

bekommen und sind hilflos gestrandet), ist uns zu groß.<br />

Zeigt die Wettervorhersage Starkwind, suchen wir uns im<br />

36 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Ankern<br />

Normalfall eine vor Wellen<br />

geschützte Bucht mit<br />

gutem Haltegrund, bringen<br />

extra viel Kette aus<br />

und vertrauen auf unseren<br />

Bügelanker (z. B. 45<br />

Knoten anhaltender Wind<br />

mit Böen um die 60 Knoten<br />

in der Bucht von Taravai,<br />

Gambierinseln, Französisch-Polynesien,<br />

17 m<br />

tief, Bodengrund Sand und<br />

Schlamm). Reicht der<br />

Schwojraum für eine Seelenfrieden<br />

gewährende Kettenlänge<br />

nicht aus, hilft eine Bahamian Mooring.<br />

Bei diesem System teilt sich<br />

die Last auf die beiden Anker auf.<br />

3<br />

Außerdem bleibt die Belastungsrichtung<br />

auf die Anker auch bei<br />

Windrichtungswechseln gleich und<br />

sie müssen sich nicht neu setzen.<br />

Da die Ketten zueinander gespannt<br />

sind, können sie sich nicht verheddern.<br />

Das Boot schwojt nicht allzu<br />

weit, kann sich aber in den Wind drehen, sodass die Windangriffsfläche<br />

minimiert wird (z. B. 35 Knoten Wind, Böen aus<br />

verschiedenen Richtung bis 50 Knoten, Raivavae, Australinseln,<br />

Französisch-Polynesien, ca. 130 m weite, runde „Bucht“ im<br />

Saumriff, 10 bis 14 m tief, Bodengrund Sand).<br />

Grundsätzlich lassen wir uns beim Ankern Zeit, ziehen Sicherheitskreise<br />

und manchmal brauchen wir mehrere Versuche,<br />

bis der Anker auch bei vollem Rückwärtsgang verlässlich sitzt<br />

und die Endposition (bzw. der Schwojraum) stimmt. Da ein<br />

slippender Anker im schlimmsten Fall in einer Kollision oder<br />

gar Strandung enden kann, kann man unserer Meinung nach<br />

aber gar nicht zu penibel und übervorsichtig bei der Wahl des<br />

Ankerplatzes sein. Mit gutem Material und viel Übung werden<br />

Ankermanöver für eingespielte Crews aber irgendwann zum<br />

Kinderspiel.<br />

1 Squall im dichten Ankerfeld auf Nuku Hiva<br />

2 Anwendungsbeispiel und Vorteile einer Bahamian Mooring<br />

3 Prinzip einer Bahamian Mooring<br />

2<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Die Geschichte<br />

österre<br />

Meer<br />

In der letzten <strong>OCEAN7</strong> Ausgabe beschrieb Teil 1 dieses Artikels den Beitrag<br />

Österreichs an historischen Entdeckungsfahrten und an wissenschaftlichen<br />

Meeresexpeditionen. Genannt wurden die Weltumseglung der SMS Novara (1857–<br />

1859), die Nordpolar-Expedition mit dem Dreimastschoner Admiral Tegetthoff<br />

(1872–1874), die österreichisch-ungarischen Tiefsee-Expeditionen mit der SMS<br />

Pola (1890–1898) und die jahrzehntelangen Mittelmeerfahrten des EH Ludwig<br />

Salvator mit seiner Dampfsegelyacht Nixe. Die Expeditionen erbrachten zahlreiches<br />

gesammeltes Material und wertvolle Erkenntnisse, aber neue Fragen erforderten<br />

neue Ansätze. Diese wurden am besten durch Meeresstationen erfüllt.<br />

Text: Dr. Reinhard Kikinger<br />

38 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Österr. Meeresforschung<br />

der<br />

ichischen<br />

esforschung<br />

Teil 2<br />

Die Epoche der Meeresstationen. Nachdem<br />

Charles Darwin 1859 seine bahnbrechende Arbeit über die<br />

Entstehung der Arten publiziert hatte, wuchs das Interesse an<br />

stammesgeschichtlichen Zusammenhängen. Um das nötige<br />

Untersuchungsmaterial zu bekommen, boten sich die Meeresküsten<br />

an, da die marine Fauna fast alle Tierstämme umfasst. In<br />

Hafenstädten wurden daher Meeresstationen errichtet, die Fang,<br />

Haltung und Erforschung mariner Organismen ermöglichten.<br />

Die führenden Zoologen der damaligen Zeit forschten an diesen<br />

Institutionen. Die Zoologische Station Neapel, gegründet 1872,<br />

ist die traditionsreichste Einrichtung dieser Art am Mittelmeer.<br />

Besonderen Österreichbezug haben die k.k Zoologische Station<br />

in Triest, die mit dem 1. Weltkrieg ihr frühes Ende fand, und die<br />

Station in Rovinj, an der die Univ. Wien nach wie vor alljährliche<br />

Meeresbiologie Kurse abhält. Viele der Meeresstationen litten<br />

im Lauf der Jahrzehnte unter dem Wachstum der Hafenstädte<br />

und der zunehmenden Verschmutzung vor ihrer Haustüre. Außerdem<br />

rückten neue Fragestellungen ins Zentrum, die sich auf<br />

das Studium von Ökosystemen konzentrierten. Dafür genügten<br />

nicht mehr einzelne Probennahmen, sondern der Forscher<br />

musste selbst diese Systeme aufsuchen … Eine neue Epoche<br />

begann.<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 39


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Die Epoche der Unterwasserforschung.<br />

In der frühen Phase der meeresbiologischen Forschung<br />

wurden gesammelte, oft bereits tote Organismen untersucht.<br />

Ein direkter Einblick in die UW-Welt blieb<br />

den Forschern meist verwehrt. Es war ein österreichischer<br />

Diplomat, Eugen Freiherr von Ransonnet-<br />

Villez (1838–1926), der das weltweit erste UW-<br />

Gemälde erschuf. Er verwendete eine selbst konstruierte<br />

Tauchglocke, in der er in Ceylon und<br />

Dalmatien, im Roten Meer und im Attersee unter<br />

Wasser stieg und Zeichnungen und Gemälde anfertigte.<br />

Aber erst 1943 brachte die Entwicklung der<br />

Aqua-Lunge durch Jacques Cousteau und Émile Gagnan<br />

neue Möglichkeiten in die Unterwasserforschung. Dieses<br />

oberflächen-unabhängige Atemgerät, SCUBA (self contained underwater<br />

breathing apparatus), ermöglichte freie Bewegung und längere Aufenthalte<br />

3<br />

1 Ölgemälde eines tropischen Korallenriffs.<br />

2 Taucherglocke mit Kanonenkugeln als Ballast.<br />

3 Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez (1838–1926).<br />

4 Die „Stazione Zoologica Anton Dohrn di Napoli“ wurde 1872 gegründet.<br />

5 Die „k.k. Zoologische Station Triest“ eröffnete 1875.<br />

6 Der deutsche Wissenschaftler Ernst Haeckel war einer<br />

der bedeutendsten Zoologen seiner Zeit.<br />

7 Künstlerische Darstellung der Scheibenquallen in E. Haeckels „Kunstformen der Natur“.<br />

40 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong><br />

2


Die zoologische Station Neapel<br />

wurde 1872 gegründet<br />

4<br />

7<br />

5<br />

Fotos: Ausstellung „Jo, el Arxiduc“, Casal Solleric, Paseo del Borne 27, Palma de Mallorca (1);<br />

wikipedia.org/wiki/Eugen_von_Ransonnet-Villez (3), Stazione Zoologica Anton Dohrn di<br />

Napoli (1); Dr. Eva Laible (1); wikipedia.org/wiki/Ernst_Haeckel (2)<br />

unter Wasser. Hans Hass zählte zu den<br />

Tauchpionieren und machte durch seine<br />

Filme und Bücher die Unterwasserwelt<br />

einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Unmittelbar<br />

nach dem Ende des 2. Weltkriegs<br />

organisierte Rupert Riedl die Unterwasserexpedition<br />

Austria (1948–1949) und<br />

die Tyrrhenia Expedition (1952). Durch den<br />

Einsatz der neuen Tauchtechnik wurden Lebensräume<br />

wie die Meereshöhlen der wissenschaftlichen<br />

Erforschung zugänglich. Heute sind Tauchgeräte ein Standardwerkzeug<br />

der Meeresforschung. Dazu kommen verfeinerte Sammel-,<br />

Mess- und Analysemethoden und technische Hilfsmittel, die von<br />

Tauchbooten, Unterwasser ROVs (remotely operated vehicles) bis<br />

zur Datenerfassung durch Satelliten reichen. Dementsprechend<br />

6


Hans und Lotte Hass<br />

erreichten in vielen<br />

Ländern große<br />

Popularität<br />

divers sind die gegenwärtigen Schwerpunkte der österreichischen<br />

Meeresforschung, die unter anderem Bakterien-<br />

Evertebraten Symbiosen in Küstengewässern (Jörg Ott),<br />

Anoxien submariner Sedimentböden (Michael Stacho -<br />

witsch), Hydrothermale Quellen und molekulare Ökologie<br />

von Bakterien Symbionten (Monika Bright) sowie mikrobielle<br />

Ökologie der Tiefsee (Gerhard Herndl) umfassen.<br />

Ausblick. Die technisch-analytischen Methoden und<br />

die Möglichkeiten zu internationaler Zusammenarbeit haben<br />

sich in der Meeresforschung seit der Epoche der großen<br />

Expeditionen gewaltig verbessert. Vom Zustand der<br />

marinen Ökosysteme kann man das nicht behaupten, im<br />

Gegenteil. Die Probleme der Überfischung, der Verschmutzung<br />

und Überdüngung vieler Meere sind allgemein bekannt.<br />

Die Versauerung des Meerwassers und das Bleichen<br />

der Korallenriffe führen ebenfalls zu kranken Ökosystemen,<br />

und die zu erwartenden Auswirkungen des beginnenden<br />

deep sea mining (Unterwasser-Bergbau) verheißen<br />

auch nichts Gutes. Zu großen Änderungen könnte die<br />

zunehmende Erwärmung der Meere führen, da sie die<br />

thermo-haline Konvektion und damit die großen Meeres-<br />

Fotos: Aus Norton, T. (1999). Stars beneath the Sea. Century, London (1); www.bing.com/images/ (2);<br />

Haus des Meeres Wien – Archiv (1); limbo.univie.ac.at (1); G. Herndl (1); www.aluciatheship.com (1)<br />

1<br />

3<br />

2<br />

42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Österr. Meeresforschung<br />

5<br />

4<br />

6<br />

8<br />

strömungen beeinflusst. Davon hängt aber wesentlich das Klima ab, auch in einem<br />

Binnenland wie Österreich. Wir sind als Binnenländer nur geografisch vom Meer<br />

getrennt, aber in seine großen Kreisläufe sind wir voll eingebunden und damit für<br />

seine künftige Entwicklung auch mitverantwortlich.<br />

1 Hans Hass war ein Pionier des Tauchsports.<br />

2 Filme, Fernsehsendungen, Vorträge und Bücher machten Lotte und Hans Hass weltweit populär.<br />

3 Ein Modell der Xarifa, ein Tauchgerät und H. Hass‘ Rolleimarin UW-Kamera.<br />

4 Tauchboote der für wissenschaftliche Zwecke eingesetzten Privatyacht Alucia.<br />

5 Rupert Riedl erhielt die erste Professur für Meeresbiologie an der Universität Wien.<br />

6 Einer seiner zahlreichen Schüler war sein Assistent und späterer Nachfolger Jörg Ott.<br />

7, 8 Die gegenwärtige Leitung der „Division of Bio-Oceanography and Marine Biology“<br />

an der Univ. Wien haben Monika Bright und Gerhard Herndl.<br />

7<br />

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Alexandra Schöler-Haring:<br />

Karla Schenk<br />

Abenteurerin, Weltumseglerin,<br />

Kap Hoorniere, Pilotin,<br />

verrücktes Huhn!<br />

Literatur und Links<br />

Bright, M., P.C. Dworschak & M. Stachowitsch, (Eds.), 2002. The Vienna school of marine biology. A tribute to Jörg Ott.<br />

Facultas Universitätsverlag, Wien; 200 pp. ISBN 3-85076-581-4<br />

Payer, J., 1876. Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition in den Jahren 1872–1874. A. Hölder, k.k. Hof- und<br />

Universitäts-Buchhändler. 696 S.<br />

Schefbeck, G., 1991. Die österreichisch-ungarischen Tiefsee-Expeditionen 1890–1898. Weishaupt Verlag, Graz. 292 S.<br />

ISBN 3-900310-79-3.<br />

Scherzer, K.v., 1861–1862. Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde. Wien.<br />

Treffer, G. (Hrsg.), 1973. Die Weltumseglung der Novara 1857–1859. Mit 8 eingeklebten Farbbildern und 83<br />

Illustrationen. Verlag Fritz Molden, Wien-München-Zürich. 224 S. ISBN 3-217-00543-0.<br />

http://limbo.univie.ac.at<br />

www.promare.at<br />

http://www.bundesheer.at/pdf_pool/publikationen/20100609_et_astronomie_und_gott_bolze.pdf<br />

€12,90<br />

96 Seiten<br />

14,8 x 21 cm<br />

zahlreiche, bisher<br />

unveröffentlichte Fotos<br />

zzgl. Porto<br />

Bestellung:<br />

buch@ocean7.at


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Wenn die Marketingabteilungen der Werften Superlative<br />

für die Ankündigung von neuen Modellen verwenden, darf<br />

man ruhig skeptisch bleiben. Bei genauerem Hinsehen<br />

erweisen sich viele revolutionäre Versprechungen als<br />

kosmetische Kurskorrekturen. Bei der Vorstellung der<br />

brandneuen Bavaria R40 Fly in Split stand das Prädikat<br />

„revolutionär“ ganz oben auf der Liste. <strong>OCEAN7</strong> nahm<br />

sich deshalb besonders viel Zeit für seinen Test.<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Stefan Detjen, Werft<br />

Der erste Eindruck vom Fotoboot aus: nicht wirklich revolutionär. Das<br />

Prototyp-Boot zieht seine Kurven zwischen den Inseln vor Split. Die<br />

R40 wirkt kompakt, die beiden dunklen Einsätze im Rumpf (sind es<br />

Fenster?) geben ihr ein eigenes Gesicht. Die Flybridge zieht sich dynamisch<br />

nach hinten und streckt das Boot optisch. Gleichzeitig bietet sie<br />

dadurch einen Schutzhimmel für das Cockpit. Bei der Heckansicht fällt<br />

auf, dass die Bewegungsachse konsequent auf der Backbordseite auf<br />

eine Linie gelegt wurde: von der Badeleiter auf die Badeplattform, links<br />

durch den Durchgang ins Cockpit oder über die Leiter hinauf zur Flybride.<br />

Gut gedacht, aber nicht wirklich revolutionär.<br />

Was den Unterschied ausmacht, erfahre ich gleich anschließend beim<br />

fliegenden Umsteigen vom Fotoboot auf die R40. Meine rechte Hand<br />

sucht instinktiv einen Halt und bewegt sich Richtung Seitenwand. Meine<br />

Augen schauen nach unten, ob das mit dem Übersetzen der Füße<br />

klappt. Schon kommt von meiner Hand die beruhigende Meldung, dass<br />

sie Halt gefunden hat. Wo denn das? Da war doch gar nichts … nur ein<br />

optischer Zierstreifen. Mit beiden Beinen sicher an Bord, blicke ich<br />

hoch. Die verchromte Halteschiene liegt in einer eingelassenen Rille,<br />

steht also nicht außen vor und wird optisch von ihr regelrecht geschluckt.<br />

So ist auch der Lufteinlass für die Motoren als Designelement<br />

integriert. Ich steige ins Cockpit und betrete den Salon. Ungläubig<br />

schaue ich mich um: Bin ich wirklich auf dem kompakten Vierzigfüßer,<br />

den ich vorhin fotografiert habe? Puristische Linien, reduzierte Farben<br />

und Formen lassen den Innenraum der Bavaria viel größer erscheinen.<br />

Bavaria? Bin ich überhaupt auf einer Bavaria? Das Ganze wirkt edel,<br />

geradezu luxuriös, ohne protzig zu sein. Selbst der Steuerstand hält sich<br />

44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Bavaria R40 Fly<br />

BOB-Test!<br />

designmäßig vornehm zurück, kein machomäßiger Instrumentenoverkill,<br />

hier herrscht ein aufgeräumter Techniklook,<br />

schließlich soll es ja zum zeitlosen Wohnzimmerlayout passen.<br />

Die R40 ist die erste Bavaria-Yacht, die mit dem Volvo Penta<br />

EVC Glascockpit-System ausgerüstet ist. Das vollständig integrierte<br />

Kontroll- und Überwachungssystem erfasst sämtliche<br />

bootstechnischen Daten – einschließlich Warnungen und<br />

Alarmfunktionen – und zeigt sie auf einem oder mehreren<br />

Hightech-Displays im Boot an. Einzig die Sofakissen setzen<br />

mit ihrem stilisierten florealen Muster einen fast übermütigen<br />

mediterranenen Kontrastpunkt. Von der Pantry ist nichts zu<br />

sehen, ein zen-mäßig wirkendes Sideboard, Spülbecken und<br />

Kochteil alles sauber abgedeckt. Dann schüttle ich die Hand<br />

des Mannes, der für die Neuausrichtung verantwortlich ist.<br />

Robert Chaffer, ein echter Brite, weitgereist, mit trockenem<br />

Humor und zehn Jahren Designerfahrung bei Princess Yachts.<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 45


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4<br />

Technische Daten<br />

Gesamtlänge/inkl. Badeplattform ...................12,52 m/ 12,78 m<br />

Rumpflänge ..........................................11,72 m<br />

Gesamtbreite ..........................................3,99 m<br />

Höhe über Wasser (ohne Radarmast) ........................3,98 m<br />

Tiefgang ca. Antrieb angehoben/abgesenkt ..............0,75 m/1,08 m<br />

Leergewicht .................................... ab ca. 9.600 kg<br />

Kraftstofftank ........................................ ca. 900 l<br />

Wassertank ......................................... ca. 348 l<br />

Max. Personen nach CE B ....................................8<br />

Kabinen/Badezimmer .....................................2/2<br />

Betten .................................................4/6<br />

Standard Motorisierung:<br />

Volvo Penta Dieselmotor 2 x D6-330 EVC (2 x 330 PS/mhp, 2 x 243 kW)<br />

Grundpreis ab Werft inkl. 19 % MwSt. in Euro ................351.169<br />

Entwurf: J&J Design<br />

5<br />

Die Kabine im Vorschiff hat ein eigenes Bad. Mittschiffs<br />

öffnet sich eine riesige Mastercabin (Raumhöhe im Eingangsteil<br />

fast 2,5 Meter) mit großem Doppelbett – und auf steuerbord<br />

ein pfiffiges Sofa mit unbezahlbarem Ausblick durchs<br />

Panoramafenster, auf backbord ein elegantes Sideboard.<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Bavaria R40 Fly<br />

Viel Fahrspaß<br />

und sehr viel<br />

Wohnfeeling<br />

Auch hier wie in der Gästekabine: edle Hölzer, raffiniert kombinierte<br />

Oberflächenstrukturen, schöne Beleuchtungs-Highlights.<br />

Das eigene En-Suite-Bad punktet mit dem gleichen luxuriösen<br />

Look: Holz, separate Porzellan-Waschbecken und<br />

abgetrennter Duschteil.<br />

Flybridge-Feeling. Die Bavaria R40 ist ab Dezember<br />

auch als Coupé erhältlich, doch die Flybridge-Version steht für<br />

erhöhten Fahrspaß im wahrste Sinne des Wortes. Man genießt<br />

den Fahrtwind im Gesicht und fühlt sich wie am Steuer eines<br />

sehr großen SUVs, aber in Cabrio-Ausführung. Sechs Personen<br />

finden hier locker Sitz- und Liegeplatzmöglichkeiten. Das L-<br />

förmige Sitzsofa verlängert sich auf der Fahrerseite zu einer<br />

Sonnenliege mit hochklappbarem Rückenteil. Die R40 legt sich<br />

sanft in die Kurve und lässt sich auch von engeren Kurvenradien<br />

nicht aus der Ruhe bringen. Die Standardmotorisierung<br />

mit 2 x 330 PS bringt genug Leistung und Durchzugsstärke,<br />

wer etwas mehr Spritzig- und Sportlichkeit möchte, ordert zwei<br />

Volvo Penta D6-400 Motoren als Antrieb. Das Anlegemanöver<br />

wird mit dem Aquamatic-Joystick zum Kinderspiel.<br />

Keine leeren Versprechungen. Der nächste<br />

Tag bestätigt den guten ersten Eindruck, dieses Mal auch objektiv<br />

mit Zahlen belegt. Die R-Schlagwörter Responsive, Rapid,<br />

Recreation, Restful and Relaxing aus den Infounterlagen<br />

werden unter die Lupe genommen und schön der Reihe nach<br />

abgehakt. Responsive: Ja, das Fahrverhalten ist tadellos, souverän<br />

und sicher. Rapid: Die Angabe der Höchstgeschwindigkeit<br />

von 35 Knoten übertreffen wir sogar, auf dem Display<br />

zeigen sich flotte 37 Knoten. Diesen Wert haben wir ehrlicherweise<br />

„Downwind“ erreicht, gegenan pendelte sich der V-Max-<br />

Wert bei 35,1 Knoten ein, Wellenhöhe ca. 30 bis 50 cm. Dabei<br />

war die Geräuschentwicklung im Salon (bei geschlossenen<br />

Türen) erfreulich niedrig, sodass wir uns problemlos unterhalten<br />

konnten. Unter dem Stichwort Recreation versteht Bavaria<br />

alles, was das Leben (und die Arbeit) an Bord erleichtert. Vom<br />

ergonomisch neu entwickelten Fahrstand im Salon mit drei<br />

(Einzel-)Sitzen und einer Tür vom Fahrstand zum Außendeck<br />

mit der Belegklampe praktischerweise in Griffnähe. Dazu<br />

gehörten auch die großzügige Pantry mit vielen Arbeitsflächen,<br />

ein integrierter TV und jede Menge Kühlschränke: einer in der<br />

Pantry, einer im Cockpit unter der Treppe zur Flybridge und<br />

eine gut platzierte Webasto-Kühlschublade auf der Flybridge.<br />

Auf dem Achterschiff wird das R40-Cockpit mit einer aufklappbaren<br />

Wetbar inklusive Elektrogrill abgeschlossen. Dabei steht<br />

6<br />

der Grillmeister auf der Badeplattform, die sonst einen Jetski<br />

oder ein Dinghi bis maximal 250 Kilo tragen kann. Auch der<br />

Sonnenplatz auf dem Vorschiff wurde neu durchdacht: Die<br />

Doppelliege erfuhr mit Getränkehalter und einem Mini-Bimini<br />

einen komfortblen Upgrade. Trotz der üppigen Dimension<br />

bleibt noch Platz für eine 60 x 60 cm große Luke, die viel Licht<br />

in die Kabine bringt. Im Ankerkasten sind links und rechts<br />

Halterungen angebracht, wo die Fender clever Platz finden.<br />

Restful and Relaxing: voll erfüllt.<br />

Viel Qualität fürs Geld. Nach zwei Testagen können<br />

wir nur den Hut ziehen. Eine hochwertige Yacht, die sich<br />

preislich im Mittelfeld der Konkurrenz positioniert, aber deutlich<br />

mehr bietet. Die Volvo-Garmin-Kombination überzeugt,<br />

das Unterhaltungssystem von Fusion gehört zu den feinen<br />

Annehmlichkeiten und die Gerätehersteller Fisher & Paykel<br />

und Webasto sind auch keine unbekannten Namen. Der Edellook<br />

der Badezimmer wird durch komfortable elektrische WC<br />

abgerundet. Alles ist durchdacht und nicht nur schöner Schein.<br />

Apropos schöner Schein: Mit vielen zusätzlichen Beleuchtungsoptionen<br />

innen und außen lässt sich die R40 personalisieren<br />

und optimieren. Aber eigentlich ist das gar nicht nötig, sie<br />

präsentiert sich auch so (in der Standardkonfiguration) bereits<br />

im besten Licht.<br />

1 Hier lässt sich kochen<br />

2 Steuerstand ohne Schnickschnack<br />

3 Stilvoll und praktisch sind die Bäder<br />

4 Kabinen mit voller Stehhöhe<br />

5 Aufstieg leicht gemacht<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 47


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

vor Mallorca<br />

Sie sieht rasant aus mit ihrem schnittigen, schlanken Rumpf,<br />

wie sie da so vor uns liegt, in der Bucht von Alcúdia im Norden<br />

Mallorcas. Die beiden je 350 PS starken Kraftpakete am Heck<br />

lassen ahnen, wohin die Reise geht. <strong>OCEAN7</strong> testete das<br />

finnische Motorboot Axopar 37.<br />

Text und Fotos: Bernd Hofstätter<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Axopar 37<br />

Leinen los und ab die Post. Die beiden Mercury Verado-Sechszylinder<br />

mit je 350 PS schieben die Axopar mit sattem Klang<br />

langsam aus der Marina. Draußen steht eine ordentliche Welle,<br />

aber wir wollen ja wissen, was die flotte Finnin so drauf hat<br />

und geben kräftig Gas: Innerhalb kürzester Zeit kommt das<br />

Boot ins Gleiten und nach nur 29 Sekunden wird die Höchstgeschwindigkeit<br />

von 47 Knoten erreicht. Die unruhigen Wellen<br />

machen dem elf Meter langen Geschoss keine Probleme, im<br />

Gegenteil, das Boot schneidet sie, bedingt durch die Bugkonstruktion<br />

mit dem steilen Steven und der<br />

extremen V-Konstruktion, butterweich.<br />

Auch das Kreuzen der eigenen Heckwelle<br />

meistert die Axopar 37 ohne<br />

heftige Bootsbewegungen. Cool<br />

Running vor Mallorca. Da kommt<br />

Freude auf!<br />

Wir sind an Bord der Axopar 37 ST,<br />

wobei das ST für Sun Top steht. Für<br />

Mallorca sicher die beste Variante der<br />

drei möglichen, da sie nach allen Seiten<br />

offen ist. Die anderen Modelle haben für skandinavische Wetterverhältnisse<br />

eine vernüftige Kabine. Allen Boote aber ist<br />

eines gemeinsam: ein sehr modernes Design mit einem stabilen<br />

Rumpf und beste Fahreigenschaften.<br />

Durch die großzügige Motorisierung gibt es viel Spray, das<br />

Cockpit bleibt aber selbst bei engen Kurven und flotter Fahrt<br />

trocken. Der Steuerstand ist großzügig dimensioniert und mit<br />

Kartenplotter und einem eigenen Einschubfach für ein Tablett<br />

oder iPad ausgestattet. Praktische Details wie diese findet man<br />

überall an Bord. Ob es die drehbaren Sitze beim Steuer sind,<br />

der ausziehbare Sonnenschutz in der Dachkostruktion oder<br />

außergewöhnlich viel Stauraum – man merkt, dass die Finnen<br />

am Wasser leben und hier nach den Bedürfnissen der bis zu<br />

zehn Gäste an Bord mit viel Knowhow konstruiert wurde.<br />

Die inneren Werte. Unser Testboot hatte mit Spüle,<br />

Kochplatte und Kühlelement eine gut ausgestattete Pantry im<br />

Heck des Bootes mit viel Platz drumherum. Im Innenraum<br />

haben zwei Personen oder eine Familie mit Kids für einen<br />

Wochendtrip ausreichend Platz. Auch das im Vorschiff zu öff-<br />

BOB-Test!<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 49


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

1<br />

nende Dachluk lässt am Abend alle Romantiker die<br />

Sterne sehen, wie es Tom Rempe, der Vercharterer<br />

vor Ort, mit einem Augenzwinkern anmerkt. Am<br />

Tag ist dieser Bereich eine großzügige Sonnenliege,<br />

die man über ausreichend dimensionierte Gänge<br />

erreicht.<br />

Die finnischen Axopar-Boote, hierzulande weitgehend<br />

unbekannt, können im hohen Norden ruhig<br />

als die absoluten Aufsteiger bezeichnet werden.<br />

Wurden doch seit Anfang 2014 über 320 Boote<br />

verkauft. Schon auf der Messe VeneBat in Helsinki<br />

konnte man im Februar die Trends in Skandinavien<br />

erkennen: stylische, sehr gut motorisierte Freizeitboote<br />

zu erschwinglichen Preisen. Ob XO, Nimbus<br />

oder Paragon, sie alle gehen in diese Richtung der<br />

flotten Spaßboote mit vielen interessanten und<br />

praxistauglichen Details.<br />

Technische Daten<br />

Gesamtlänge ohne Motor .............................11,20 m<br />

Breite ............................................3,30 m<br />

Tiefgang ..........................................0,85 m<br />

Wasserverdrängung ohne Motoren ......................2.990 kg<br />

Anzahl Schlafplätze .................................... 2–4<br />

Passagiere ..........................................bis 10<br />

Tankinhalt .......................................... 770 l<br />

CE Kategorie ....................................B-Offshore<br />

Max. Speed ...................................35–45 Knoten<br />

Motorisierung (Standard) ................. 1 x 350 bzw. 2 x 225 PS<br />

Verbrauch .............................2,3 l/nm bei 28 Knoten<br />

Preis in Euro .....................................ab 74.900<br />

50 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Axopar 37<br />

2 3<br />

6<br />

4 5 7<br />

Ein schnittiges Freizeitboot mit<br />

sehr hohem Spaßfaktor<br />

Die Finnen rund um Geschäftsführer Jan-Erik Viitala, die in<br />

Polen bauen lassen, haben mit der Axopar 37 nun schon das<br />

dritte Boot im Sortiment. Neben der Axopar 28, mit der gestartet<br />

wurde, steht noch die Axopar 24 in der Preisliste. Somit<br />

wird das Segment der sieben bis elf Meter-Boote optimal abgedeckt.<br />

Fazit. Mit der Axopar 37 haben die Konstrukteure ein<br />

schnittiges Freizeitboot mit ausgezeichneten Fahrleistungen<br />

und hohem Spaßfaktor auf den Markt gebracht. Die Top-<br />

Verarbeitung bei diesem Prototyp hat schon beeindruckt. Auch<br />

wenn es für Österreich noch keinen Importeur gibt, kann<br />

man sich an Boote Polch in Traben-Trarbach wenden, Tel.<br />

06541/2010, www.bootepolch.de<br />

Wer sich an einem Wochenende oder eine Woche lang von<br />

den Qualitäten und dem Spaßfaktor dieser rasanten Finnin<br />

überzeugen möchte, kann die Axopar 37 auch ab 1.200 Euro/<br />

Tag (inkl. Endreinigung, Versicherung, Wochendiskont<br />

nach Vereinbarung) in Mallorca chartern: Tom Rempe,<br />

+34654<strong>04</strong>0992, rent@axopar.es<br />

1 Liegt ruhig im Wasser<br />

2 Kraftpakete am Heck<br />

3 Bequem und sicher<br />

4 Durchdachte Datails<br />

5 Ruhebereich<br />

6 Klare Pantry<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 51


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

An den Testtermin mit der<br />

Bavaria Sport 300 ging es<br />

mit hohen Erwartungen.<br />

Denn die 360 Coupé<br />

aus der überarbeiteten<br />

Sport-Linie hatte sich<br />

vor Jahresfrist prompt<br />

den internationalen BOB-<br />

Award in der Kategorie<br />

„Best for Family“ geholt.<br />

Wie würde sich die kleinere<br />

Schwester bewähren? Wir<br />

fuhren die neu aufgelegte<br />

Yacht auf dem Bodensee.<br />

Text: Stefan Detjen<br />

Fotos: Stefan Detjen, Werft<br />

Der<br />

Sports


Bavaria Sport 300<br />

Gesamtlänge/inkl. Badeplattform ........................8,95/9,31 m<br />

Gesamtbreite ...........................................2,99 m<br />

Leergewicht ........................................ca. 4.700 kg<br />

Kraftstofftank ..........................................ca. 520 l<br />

Wassertank ...........................................ca. 120 l<br />

Motor Testboot .............................Volvo Penta V8 380 PS<br />

Max. Personenzahl nach C-8 ...................................6<br />

Kojen ....................................................4<br />

Grundpreis ab Werft in Euro ...............................91.700<br />

Preis Testboot ab Werft in Euro ............................ 115.550<br />

freund<br />

Der neue Look steht auch dem Testmodell bestens. Großzügige<br />

Rumpffenster, dunkelgraue Designstreifen und die markanten,<br />

schwarz umrandeten Bullaugen gefallen auf Anhieb.<br />

Aber nicht nur das Designkonzept ist neu, bis hin zu technischen<br />

Details hat Bavaria die gesamte Sport-Line umfassend<br />

überarbeitet. Wenn sich eine Großwerft auf eine Trendwende<br />

einlässt, dann muss sie sicher sein, dass die Akzeptanz möglichst<br />

hoch wird. Schließlich lebt man von großen Stückzahlen,<br />

da darf man sich keine Experimente erlauben und am Publikumsgeschmack<br />

vorbeiproduzieren. Sicherlich ging ein Aufatmen<br />

durchs Bavaria-Management, als die neuen Sport-Modelle<br />

die ersten Preise und Awards einheimsten. Die Rechnung ging<br />

auf, Made in Germany gepaart mit einer Prise südlichem Design,<br />

so lautet die Erfolgsformel.<br />

Bei der neuen Kleinen wäre es jedoch unfair zu<br />

behaupten, dass sie nur mit Designtricks zu punkten versucht.<br />

Bei einem Rundgang an und unter Deck wird ganz rasch ein<br />

erstes Fazit gezogen: So viel Boots- und Lebensraum auf einer<br />

solchen Schiffslänge trifft man nur selten an. Dabei wirkt alles<br />

nicht gedrängt oder überladen. Die verlängerte Badeplattform<br />

streckt die Schiffsdimension nicht nur optisch. Betritt man die<br />

Yacht über das Achterschiff, geht es rechts über eine Stufe ins<br />

Cockpit, vorbei an der Outdoor-Pantry und dem abgeschrägten<br />

Cockpittisch mit seiner U-förmigen Sitzbank zum Steuersitz.<br />

Links daneben eine bequeme Doppelbank für alle diejenigen,<br />

die mit dem Skipper nach vorne schauen und sich den Fahrtwind<br />

um die Nase wehen lassen wollen.<br />

Wer sich über eine so clevere Zonenaufteilung und das Platzangebot<br />

freut, wird unter Deck noch eine weitere Steigerung<br />

erfahren. Selbst wenn sich hier vier Personen gleichzeitig<br />

tummeln: Es wird nicht eng. Die offene Küchenzeile und der<br />

anschließende Essteil suggerieren Weite und Größe, auch dank<br />

den Seiten- und Deckenluken. Mit dem Absenken des Ess -<br />

tisches entsteht aus der U-förmigen Sitzgruppe eine großzügige<br />

Liegefläche, die alles andere als improvisiert aussieht. Viel<br />

Ablagefläche und Stauraum zeigen, dass die Innendesigner so<br />

ziemlich alle Register gezogen haben, um aus dem Rumpfvolumen<br />

so viel Raum wie möglich herauszukitzeln. Wieviele<br />

Computersimulationen waren dafür wohl nötig? Gelohnt hat<br />

es sich alleweil.<br />

Die Masterkabine wurde quer zur Schiffsrichtung platziert. Die<br />

Decke über dem Doppelbett ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig<br />

niedrig angesetzt, dafür entschädigt die „Eintrittszone”<br />

mit einer Sitzbank und relativ viel Platz. Allzu schnell<br />

vergisst man, dass man ja an Bord einer Dreißigfuß-Yacht ist,<br />

die keine neun Rumpfmeter misst. Also bitte wieder raus aus<br />

der Kabine und sich umschauen: Hier wird viel geboten, fürs<br />

Geld und für die Schiffsgröße. Auch die Nasszelle bietet mehr<br />

als das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß. Das Pump-WC<br />

lässt sich ohne Verrenkungen betätigen, eine Duscheinrichtung<br />

ist auch da und die Verdunkelungsoption ist im Serienpreis<br />

inbegriffen.<br />

Standardmäßig ist die Inneneinrichtung im Designthema<br />

„Classic” in Mahagoni gehalten. Wem das nicht zusagt, ordert<br />

optional die Variante „Style” (Teak) oder „Modern” (Eiche).<br />

Diese Extrawünsche schlagen mit 1.844,50 Euro zu Buche,<br />

aber dafür bekommt man ja auch ein Ambiente, wo man sich<br />

rundum wohlfühlt. Durch die verschiedenen Personalisie -<br />

rungsoptionen gibt es keine Bavaria Sport 300 ab Stange –<br />

jedes Boot wird erst nach Bestellung gebaut und fertiggestellt.<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 53


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

2<br />

Die 300 Sport<br />

1<br />

Was wir auf der Optionenliste ankreuzen würden? Ganz sicher<br />

das Smart Power-Paket mit Kühlschrank im Cockpit, elektrisch<br />

verstellbaren Trimmklappen und Bugstrahlruder (4.189 Euro).<br />

Teak auf dem Cockpitboden (2.950 Euro) und/oder auf dem<br />

Laufdeck (3.150 Euro) ist Geschmackssache, sieht aber auf<br />

jeden Fall ganz gediegen aus. Ob auch die Badeplattform<br />

damit belegt sein muss (3.850 Euro), überlassen wir dem persönlichen<br />

Budget. Die Sonnenpolster fürs Vordeck sind auf<br />

jeden Fall ein Muss.<br />

Auf den See, auf den See! Nachdem wir unsere<br />

Checklisten abgearbeitet haben, geht es zum Fahrtest. Wer hier<br />

allzu große Bedeutung auf den Begriff „Sport” legt, wird im<br />

ersten Moment wohl etwas enttäuscht sein – es gibt sicher<br />

sportlichere Boote als die 300. Die Bodensee-Motorisierung<br />

mit einem Volvo Penta V8 und seinen 380 Pferdestärken aus<br />

dem Benzinantrieb verrichtet ihren Job ohne Fehl und Tadel.<br />

Trotzdem kommt kein sportlich-aufregedenes Feeling auf.<br />

Dazu fährt die Sport 300 einfach zu souverän und sicher. Selbst<br />

bei gewagteren Manövern verhält sich die Kleine aus Giebel-<br />

3<br />

4<br />

1 Körperpflege wie zu Hause<br />

2 Alles im Griff, alles im Blick<br />

3 Komfortabel an der frischen Luft<br />

4 Platz für zwei<br />

5 Gib’ Gas, ich will Spaß<br />

6 Ein Platz zum Träumen<br />

54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Bavaria Sport 300<br />

bügelt die Wellen glatt und sauber<br />

5<br />

stadt ruhig und besonnen und bügelt Wellen mit deutscher<br />

Gründlichkeit glatt. Auszuprobieren wäre eine Doppelmotorisierung<br />

(wahlweise Mercury Benzinmotor 2 x 250 PS, Volvo<br />

Penta Benzin 2 x 225 PS oder Volvo Penta Diesel 2 x 220 PS),<br />

aber ändern würde sich nach unserer Einschätzung nicht sehr<br />

viel. Mehr Power benötigen die 4.700 Kilo Leergewicht nicht<br />

unbedingt. Beim Rumpfdesign wurde eben viel Wert auf Sicherheit<br />

und Seegängigkeit gelegt. Beim Testmodell kam die<br />

Leistung aus einem Volvo Penta V8 mit 380 PS auf die Welle.<br />

Beim Beschleunigen brauchten wir mit zwei Personen an Bord<br />

13 Sekunden bis zur Gleitfahrt, die wir bei kanpp über 4.000<br />

Motorumdrehungen erreichten. Mit etwas mehr Gas ist man<br />

dann mit 48 km/h bei 4.500 Umdrehungen unterwegs. Legt<br />

man den Hebel ganz „on the table”, dann ist bei 61 km/h<br />

(Drehzahl 5‘700) die obere Leistungslimte erreicht.<br />

angenehmste Gleitfahrt-Fahrgefühl bei rund 40 km/h, wobei<br />

sein Durst mit rund 60 Litern pro Stunde gestillt werden will.<br />

Sparsamer verhält er sich bei 2.500 Umdrehungen in guter<br />

Verdrängerfahrt, wo sich der Benzinverbrauch bei 23 Litern<br />

einpendelt. Wer der Sport-Modellbezeichnung trotzdem voll<br />

und ganz huldigen will, sollte die Version mit Doppelmotorisierung<br />

testfahren. Zur Auswahl steht da eine Ausstattung mit<br />

zwei Mercruiser-Benzinern mit jeweils 250 PS. Da geht dann<br />

wohl die Post ab …<br />

Sport ja, aber … Zugegeben – es gibt sportlichere<br />

Boote als die Bavaria 300, die den Zusatz Sport im Namen<br />

trägt. Wer wirklich zackig und spritzig unterwegs sein will,<br />

wird vielleicht mit anderen Modellen glücklicher. Die 300er<br />

überzeugt mehr mit Allround-Qualitäten als mit einem ausgerpägten<br />

Sportcharakter. Dafür muss man auch auf nichts verzichten<br />

und bekommt viel Boot fürs Geld. Für uns kann dieses<br />

Modell locker in der Kategorie für Ein- oder Umsteiger punkten.<br />

Der leistungsstarke V8-Motor der Testversion bringt das<br />

6<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 55


Männer<br />

Frauen<br />

&<br />

Segeln ist ein männerdominierter Sport. Das ist nicht wertend<br />

gemeint, es ist einfach so und das ist weder gut noch schlecht,<br />

sondern schlicht und ergreifend ein Fakt.<br />

an Bord<br />

Text: Maria Löb<br />

Fotolia.de<br />

Doch die Frage, die sich mir stellt, ist, warum das so ist. Sind Frauen weniger<br />

am Segeln interessiert? Trauen sie sich weniger zu? Oder glauben<br />

sie, dass sie sowieso nur für die Küche mitgenommen werden? Ich denke,<br />

es ist – wie immer – eine Mischung aus allen möglichen und unmöglichen<br />

Gründen.<br />

In der Praxisausbildung erlebe ich immer wieder, wie unterschiedlich<br />

Männer und Frauen in den ungewohnten und mit nichts an Land zu vergleichenden<br />

Situationen auf dem Schiff reagieren. Egal, ob es ums Anlegen<br />

oder um Segelmanöver geht: Männer gehen eher spontan an die Sache<br />

ran, Frauen denken oft viel zu viel nach. Wenn bei Männern etwas schiefgeht,<br />

dann nehmen sie das sportlich („beim nächsten Mal klappt<br />

das schon“), Frauen machen sich dann oft selber schlecht<br />

(„ich werde das nie kapieren“). Klarerweise sind Frauen<br />

dann eher frustriert, wenn etwas nicht so funktioniert<br />

wie gedacht.<br />

Daher finde ich es in der Ausbildung wichtig,<br />

Frauen die gewisse Extraportion Selbstbewusstsein<br />

zu verschaffen, die Männer von Haus aus<br />

zu haben scheinen.<br />

Weiter geht es beim gemeinsamen Segelurlaub:<br />

Wenn man in der Marina die einlaufenden<br />

Schiffe beobachtet, ist es<br />

fast immer so, dass der Mann anlegt.<br />

Warum eigentlich? Um<br />

sich selbst und den anderen<br />

zu beweisen,<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> 01/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong><br />

dass er das Anlegen super beherrscht oder weil die<br />

Frau sich nicht traut und ihm gerne das Einparken<br />

überlässt? Ich habe viele Frauen in der Ausbildung<br />

erlebt, die ein tolles Gefühl für das Schiff hatten, aber<br />

im Urlaub mit dem Mann ausschließlich Leinen übergeben<br />

und Fender halten. Ist das Bequemlichkeit<br />

oder Angst vor Versagen?<br />

Das nächste Thema ist dann das leidige Kochen und<br />

Abwaschen. Frauen sehen es oft als selbstverständlich<br />

an, dass sie dafür zuständig sind und übernehmen<br />

automatisch diesen Part. Wieso nicht einfach<br />

mal ohne schlechtes Gewissen die Rollen tauschen<br />

(egal, wie talentiert der Partner als Koch ist, hier<br />

muss manchmal auch eine gewisse Leidensfähigkeit<br />

bewiesen werden) oder gemeinsam kochen?<br />

Es ist so wie immer: Es gibt Paare, bei denen jeder<br />

abwechselnd alles macht und welche, bei denen die<br />

Rollenverteilung von vorneherein in Stein gemeißelt<br />

ist. Wie es auch ist, es gehören immer zwei dazu!<br />

Segelsteirisch<br />

Den einen oder anderen Törn durfte ich in meiner Seglerzeit in<br />

unterschiedlichster Funktion ja schon genießen. Eine Sache war<br />

mir dabei immer ganz besonders wichtig: der Spaß an dieser<br />

Freizeitbeschäftigung. Da gehört natürlich auch dazu, nicht alles<br />

so tierisch ernst zu nehmen. Wie zum Beispiel die Seemannsprache,<br />

die schon so manchen vor nahezu unlösbare Kommunikationsprobleme<br />

stellte. Zum Schreien komisch sind dann die<br />

Kreationen, die in der Not von manchen Mitseglern erfunden<br />

werden. Eine komplette Sammlung dieser Worterfindungen kann<br />

hier natürlich nicht abgedruckt werden, nur die skurrilsten, die<br />

mir bislang unterkamen. Noch viele solcher Begriffe finden sich in<br />

meiner persönlichen Backskiste, die im Laufe der Jahre immer<br />

voller wird. Ich mag es, auch solche Schmankerln zu sammeln, wo<br />

bliebe sonst der Spaß an der Sache?


Vereine und Ausbildungsstätten,<br />

die mit dem SFV<br />

Süd zusammenarbeiten<br />

… und wer zeigt mir das?<br />

Text: Mehdi Khaghanian<br />

Wie jedes Jahr veranstaltete die Betriebssportverein der Firma AVL, Sektion Segeln und die Segelschule<br />

Schwarzlsee einen 14-tägigen Ausbildungstörn für den Fahrtbereich 2. In den 14 Tagen haben Skipper<br />

und Crew viel gelernt, gesehen und ausprobiert. Auch ich habe mir in der Zeit einige Gedanken<br />

gemacht.<br />

Was macht einen Ausbilder aus? Sind es umfangreiche Erfahrungen, die sie oder er haben muss? Ist es<br />

die genaue Kenntnis einschlägiger gesetzlicher Bestimmungen oder psychologisches Fingerspitzengefühl<br />

bei der Crewführung oder sein seemännisch korrektes Verhalten? Wie immer ist es ein klein wenig<br />

von allem und noch einige Themen, die hier gar nicht aufgezählt wurden.<br />

Zum Abschluss aber haben alle Skipper die Herausforderung gemeistert, kein Crewmitglied hat die<br />

Teilnahme bereut. Da wurden Freundschaften geschlossen und die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich<br />

viele wieder zu einem gemeinsamen Segeltörn auf einem Segelschiff treffen.<br />

Auch nicht zu vergessen: Segeln ist ein Teamsport. Und so haben alle Teilnehmer in diesen 14 Tagen<br />

auch einiges über ihre eigene Teamfähigkeit gelernt und diese Fähigkeiten vielleicht sogar ausbauen<br />

können, was nicht zuletzt auch dem Leben abseits der Segelyacht zu gute kommt. Auch da hat der<br />

Skipper einen wesentlichen Anteil. Und die Bestätigung folgt auf dem Fuß, wenn er sich dann<br />

zurückzieht und es der Crew alleine überlässt, das Schiff zu führen.<br />

Und schließlich dann die Prüfung: Habe ich auch nichts vergessen? Sind alle Manöver ausreichend<br />

geübt worden? Habe ich etwas falsch gemacht und wird deshalb ein Teilnehmer die Prüfung nicht<br />

bestehen. Nach all den Jahren Ausbildung sollte ich eigentlich schon so abgebrüht sein, dass mir eine<br />

Prüfung nichts mehr ausmachen sollte, aber dem ist nicht so. Im Grunde bin ich noch nervöser als die<br />

Prüfungskandidaten, immerhin habe ich meine Arbeit getan und bin jetzt zum Zuseher degradiert.<br />

Aber es haben alle bestanden, ich bin erleichtert. Jetzt wird noch jedes Manöver, jedes kleine Hoppala,<br />

jeder Handgriff, der während der Prüfung gemacht wurde, diskutiert und analysiert. Zurück bleibe ich<br />

als Ausbilder. 14 Tage lang durfte ich mit tollen Menschen zusammen sein, durfte zusehen, wie sie<br />

entdeckten, dass das „Mysterium“ Segeln gar nicht so mysteriös ist. Ich habe sie irgendwie liebgewonnen,<br />

trotzdem werde ich sie in dieser Zusammenstellung wohl nie wieder sehen.<br />

für Anfänger<br />

Von Peter Schörkmaier<br />

Bumswurst, die . . . . . . . . . . . . . . Fender<br />

Büserbox, die . . . . . . . . . . . . . . . meist Backskiste, selten auch Ankerkasten<br />

Dampfnudel, die . . . . . . . . . . . . . Vorspring beim Eindampfen<br />

Eiserne Genua, die . . . . . . . . . . . Beisegel für Leichtwind bis Flaute<br />

Gatschhaken, der . . . . . . . . . . . . . siehe Jausenhaken<br />

Hafenkino, das . . . . . . . . . . . . . . Schauspiel, das sich meist Freitag nachmittags in<br />

Chartermarinas abspielt, oft Tragikomödien<br />

Hirnbirn, die . . . . . . . . . . . . . . . . Stirnlampe<br />

Jausenhaken, der . . . . . . . . . . . . . Anker<br />

Quitschfender, der . . . . . . . . . . . . kleiner Hund, selten auch Crewmitglied<br />

Seemännische Genauigkeit, die . . . . charmanter Ausdruck für sehr, sehr ungenaue<br />

Schätzung<br />

Unterwasserwinsch, die . . . . . . . . Schiffsschraube<br />

Wichtigwichtel, der . . . . . . . . . . . Besserwisser, manchmal auch Skipper<br />

Adria Yachting Austria AYA<br />

Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198 · Binnen-,<br />

Hochseeausbildung, Seminare, Workshops 0676/523 50 15 ·<br />

rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at<br />

ASVÖ Yacht Club Pack AYCP<br />

Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige<br />

Clubveranstaltungen · Franz Sagmeister · 0664/2111791 ·<br />

info@aycp.at<br />

Attersee-Yachting<br />

Binnen- und Hochseeausbildung auf Sun Odyssee 33i am<br />

Attersee · Ing. Thomas Dieplinger, 0660/5701098,<br />

www.attersee-yachting.at<br />

Boote Kamper, Yachtcharter<br />

Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine,<br />

Skippertraining, Beratung · Ing. Karl Kamper, 8600 Bruck/Mur,<br />

Murstraße 7, 0664/3552802 · office@bootekamper.at ·<br />

www.bootekamper.at<br />

SFV Süd – Region Oberösterreich<br />

Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9,<br />

0676/6276399 · wgrimm@me.com<br />

Kärntner Yachtclub<br />

Pörtschach – KYCPö<br />

Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten ·<br />

www.kycpoe.at<br />

Polizeisportverein Burgenland<br />

Sektion Segeln, Andreas Hochegger · Binnen-<br />

Hochseeaubildung, Schiffsfunk · hochegger@aon.at<br />

Marinekameradschaft Prinz Eugen<br />

Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1,<br />

Freizeitclub für die ganze Familie · josef@stadler.co.at ·<br />

www.prinz-eugen.at<br />

Motorbootfahrschule St. Pölten<br />

Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8,<br />

0676/3303451 · prisching@mbfs.at · www.mbfs.at<br />

Ocean Yachtclub OYC –<br />

Freizeitinsel Pibertstein<br />

Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30,<br />

0664/1257071 · homebase@oyc.at<br />

Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner<br />

4371 Dimbach Nr. 27/2 · 0664/2313622 · office@auf-kurs.cc<br />

Segelcrew Hartberg<br />

Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee · A-Schein,<br />

FB2 und FB3, Clubregatten · Martin Höfler · 0664/1977094,<br />

office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at<br />

Segelschule Pack (Packer Stausee)<br />

Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiter -<br />

ausbildung · Franz Sagmeister, 8053 Graz, Am Jägergrund 49 ·<br />

0664/2111791 · sagmeister@segelschule-pack.com ·<br />

www.segelschule-pack.com<br />

Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare<br />

0650/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st<br />

Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS<br />

Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse, Binnen- und<br />

Hochseeausbildung, Regatten, Clubabende · Erich Alfred<br />

Pernold, 0664/4416091, www.sycs.org, club@sycs.org<br />

Steiner Nautic Bootsbau und<br />

Segelschule Mattsee<br />

Elektroboote, Segelboote und Motorboote sowie Surfschule,<br />

Bootsverleih & Salzburger Seenland Schifffahrt ·<br />

www.steiner-nautic.at<br />

Steirische Seebären<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Übungsleiter, Regatten, Sport<br />

& Freizeitverein, Vorträge, Erfahrungsaustausch ·<br />

www.seebären.at<br />

Yachtclub Odysseus Steiermark YCO<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent –<br />

10 Meter Seen und Flüsse · Heinz Schörkmaier, 0664/1512226,<br />

heinz@segeln.st<br />

Yachtclub Schwarzlsee YCS<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung,<br />

Schiffsfunk · Peter Schörkmaier, 8052 Graz, Nikolaus<br />

Schönbacherstr. 10/6, 0650/7425718, peter@segeln.st, www.segeln.st<br />

Werzer’s Segelschule<br />

Hochseeausbildung, Jugendkurse ·<br />

Anton Kuzmanic, 0664/1550661


Yacht Club Austria<br />

AASW <strong>2016</strong><br />

Am Ende<br />

war alles gut<br />

!Text: Fritz Abl<br />

Fotos: Dr. Udo Reichmann<br />

Sogar einen roten Teppich hat man uns<br />

gelegt! Wir haben sehr gestaunt, als wir zwei Tage vor Beginn<br />

der Alpe Adria Sailing Week <strong>2016</strong> unser Regattazelt sahen<br />

und die großen, positiven Veränderungen bemerkten.<br />

Bei der AASW 2015 erhielten wir einiges an Feedback von den<br />

Regattateilnehmern und da war auch Kritik dabei. Wir haben<br />

uns sehr schnell mit dem Marina-Management zusammengesetzt,<br />

um die Details, die Anlass zur Kritik waren, zu besprechen.<br />

Und wie schon angedeutet: Was wir<br />

heuer von unserem Partner und Sponsor<br />

Marina Punat geboten bekamen,<br />

war einfach hervorragend. Ein neues,<br />

größeres Zelt, neue große Tische und<br />

ein roter Teppich in der Mitte, weil uns<br />

voriges Jahr der grobe Asphalt nicht so<br />

gut gefallen hat. Die professionelle Bewirtung<br />

durch freundliche Kellnerinnen<br />

und Kellner, vom Frühstück bis zum<br />

servierten Galadinner war sehr wohl -<br />

tuend und ja, das Galdinner selbst war wirklich der Höhepunkt<br />

in diesem Gesamtpaket. Unser Dank geht an das gesamte Team!<br />

Die Arbeiten an den Verbesserungen<br />

haben schon begonnen. Beim technischen Teil,<br />

den Wettfahrten selbst, waren wir durch die vielen vorangegangenen<br />

Veranstaltungen gewohnt, dass Probleme und Proteste<br />

vielfach mit freundschaftlichen Gesprächen und auch innerhalb<br />

der Regeln gelöst werden konnten. Wir sind aber heuer bei<br />

einem Punkt angekommen, an dem wir sehen, dass der Wunsch<br />

vieler Regattateilnehmer nach einer noch professionelleren<br />

Wettkampfleitung noch mehr erfüllt werden muss.<br />

Deshalb haben wir uns schon am Tag nach der AASW <strong>2016</strong> kurz<br />

zusammengesetzt, um die nächsten, wichtigen und notwendigen<br />

Schritte zu skizzieren, die zu tun sind, um auch in diesem<br />

Bereich der AASW 2017 alle Teilnehmer zufriedenzustellen.<br />

Segeln unter Freunden oder die freundliche<br />

Regatta. Wenn man keine Freunde hat, braucht<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> 01/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong><br />

YCA – The International


News Juli/August <strong>2016</strong><br />

man gar nicht planen, mit 17 Einheitsklasse-Yachten an einen Start zu gehen,<br />

der bis zu 150 sm weit von der Charterbasis entfernt ist. Aber im YCA gibt<br />

es viele Freunde, wie zum Beispiel die YCA-Crew-OÖ. Die haben unser<br />

Problem schnell erkannt und 13 der 34 Überstellungsstrecken zwischen<br />

Murter und Punat bzw. Kastela und Punat und zurück übernommen. Übernommen<br />

mit 13 Skipperinnen und Skippern mit Crew, mit vielen Yachtübernahmen<br />

und Übergaben und den damit verbundenen rechtlichen Teil.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Wien,<br />

Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander<br />

Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Gottfried Titzl Rieser hat hier eine<br />

Organisation auf die Beine gestellt,<br />

die nicht nur sehenswert, sondern außerordentlich<br />

hilfreich war. Danke<br />

Titzl und danke an dein Team!<br />

Wenn ich jetzt als Hauptverantwortlicher<br />

der Gesamtorganisation auf die<br />

vielen Monate und Wochen der Vorbereitung<br />

und auf die Veranstaltung<br />

selbst zurückblicke, bin ich zufrieden<br />

und auch ein bisschen stolz auf das<br />

Werk. Ich habe auf diesem Weg so<br />

viele coole Typen getroffen, ob am<br />

Telefon während der Vorbereitung als<br />

auch in Punat persönlich, mit denen<br />

ich so tolle Gespräche führen konnte,<br />

dass meine Überzeugung „es ist gut<br />

beim YCA zu sein“ noch mehr gestärkt<br />

wurde.<br />

Ich freue mich auf die Alpe Adria Sailing<br />

Week 2017, die wieder und ganz<br />

besonders unter dem Motto „Segeln<br />

unter Freunden“ stehen sollte.<br />

Gesamt-Ergebnisse<br />

Alpe Adria Cup –<br />

ORC Klasse<br />

1. Josef Kucera auf Mitte<br />

2. Wolfgang Eichinger auf Papagena<br />

3. Otto Sattmann auf Desperado<br />

Austria Cup –<br />

Einheitsklasse First 35<br />

1. Johannes Heckel auf Ops<br />

2. Philipp Stampfl auf Psyche<br />

3. Siegfried Unterlerchner auf Skorpio<br />

Kärntner Cruising<br />

Trophy<br />

1. Siegfried Unterlerchner auf Skorpio<br />

2. Otto Sattmann auf Desperado<br />

3. Josef Kucera auf Mitte<br />

Das Blaue Band für die<br />

schnellste Fahrtenyacht gewann<br />

Josef Kucera auf Mitte.<br />

Grinder Wettbewerb<br />

1. Crew Ops<br />

2. Crew Skorpio<br />

3. Crew Desperado<br />

Alle Ergebnislisten sind auf<br />

www.yca-crew-ktn.at zu finden.<br />

Austrian Cruising Club<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander<br />

Thomas Hickersberger<br />

Haiderstraße 14 · 4030 Linz<br />

+43/(0)676/3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

Crew Tirol und<br />

Vorarlberg<br />

Crew-Commander Johannes Lindig<br />

Andechsstraße 17 · 6020 Innsbruck<br />

+43/(0)660/5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander Fritz Abl<br />

Waidmannsdorfer Straße 64<br />

9020 Klagenfurt<br />

+43/(0)664/2436871<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Raiffeisenstraße 9/3/16<br />

8600 Bruck a. d. Mur<br />

+43/(0)676/86643<strong>04</strong>6<br />

mike.hecker@yca.at<br />

Crew Jugend<br />

Jugendbeauftragter<br />

Matthias Eckerstorfer<br />

Neufahrergasse 30 · 4<strong>04</strong>0 Linz<br />

+43/(0)650/5583470<br />

matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />

Ausbildung<br />

YCA-Ausbildungsleiter von Österreich<br />

Jürgen Praprotnik<br />

Kirchenstraße 4, 3464 Hausleiten<br />

+43/(0)676/6125305<br />

trainingscenter@yca.at<br />

juergen.praprotnik@yca.at


Yacht Club Austria<br />

Perfektes<br />

Text<br />

Familien-Wochenende<br />

Für das Christi Himmelfahrts-<br />

Wochende hatte ich geplant, mit<br />

meiner Familie nach Italien zu<br />

fahren. Üblicherweise zieht es uns<br />

an den verlängerten Wochenenden<br />

im Frühsommer gerne nach Bibione<br />

auf einen der Campingplätze.<br />

Doch dieses Jahr hielt sich die<br />

Begeisterung meiner Damen für<br />

Bibione plötzlich etwas in Grenzen.<br />

und Fotos: Gerald Lutz<br />

am YCA-Stützpunkt<br />

Also höchste Zeit für einen Ortswechsel, dachte ich. Da erinnerte<br />

ich mich, dass ich vor einigen Wochen auf der YCA-Website einen<br />

Artikel über den YCA-Stützpunkt bei der Marina und auf dem<br />

Campingplatz Tenuta Primero gelesen hatte und auch darüber, dass<br />

dort eine Aquila als Clubboot für Mitglieder zum Ausleihen zur<br />

Verfügung steht. Vielleicht eine nette Abwechslung, dachte ich, und<br />

so fuhren wir diesmal eben nach Grado. Kurz vor der Abreise<br />

schrieb ich noch eine E-Mail an den steirischen Crew-Commander<br />

Mike Hecker, ob das Boot auch verfügbar wäre und los ging’s. Wir<br />

starteten mitten in der Nacht um vier Uhr – so wie damals, als die<br />

Kinder noch kleiner waren und man ihre Schlafenszeit nutzte, um<br />

eine ruhige Autofahrt zu haben. Der Campingplatz liegt fünf<br />

Kilometer außerhalb von Grado. Zum Frühstück waren wir dort. Es<br />

ist immer wieder eine Freude, wenn man in der Vorsaison zum<br />

ersten Mal mit kurzer Hose und Badeschlapfen unterwegs ist und<br />

die italienische Sonne auf der Haut spürt. In Italien ist es halt gleich<br />

um einiges wärmer und sommerlicher als zu Hause. Ich persönlich<br />

schätze im Urlaub das einfache Leben und ich liebe die Vorsaison.<br />

Beides konnte ich hier genießen. Auf dem Campingplatz war es<br />

noch sehr ruhig, am Strand ein paar Urlauber.<br />

Es gibt hier zwei Marinas. Eine für größere Segel- und Motorboote<br />

und eine zweite für kleinere Boote, mit direktem Zugang vom<br />

Campingplatz. Hier war es ebenfalls noch sehr beschaulich. Der<br />

Campingplatz selbst ist nicht außergewöhnlich – eher schon etwas<br />

in die Jahre gekommen. Aber gerade das macht es vielleicht aus<br />

– es wirkt alles sehr entspannt und locker und die Lage ist wirklich<br />

fantastisch. Nach dem Frühstück ein paar Stunden an den Strand.<br />

Endlich wieder einmal Zeit zum Lesen – zum Baden war es<br />

ohnehin noch zu kalt. Für das Nachmittags-Picknick wählten wir<br />

einen Platz auf der Strandwiese mit Blick auf den<br />

nahegelegenen Naturpark. Und die Abendsonne<br />

genossen wir an der warmen<br />

Steinmauer der Marina, von wo wir<br />

die wenigen Schiffer bei ihren Vorbereitungsarbeiten beobachteten.<br />

In der Zwischenzeit hatten wir auch Nachricht von Mike erhalten.<br />

Die Aquila stehe für uns bereit, der Bootsmeister lässt sie am<br />

nächsten Tag in der Früh für uns zum ersten Mal in diesem Jahr zu<br />

Wasser. Am Morgen trafen wir uns mit Harald. Gemeinsam mit ihm<br />

und seinem Sohn slippten wir die Aquila. Harald gab uns noch eine<br />

kurze Einweisung stattete die Principessina mit Anker, Rettungsring<br />

und Schwimmwesten aus und<br />

übergab uns die Prinzessin.<br />

Gemeinsam mit meiner Frau<br />

und meinen beiden Töchter<br />

ging’s dann unter Segel raus<br />

aus der Marina und die lange<br />

Einfahrt entlang ins offene<br />

Meer. Zum ersten Mal mit<br />

einer Jolle und nicht mit einer<br />

Fahrtenyacht auf der Adria<br />

unterwegs – das hat was, und<br />

es machte uns allen großen<br />

Spaß. Der Wind war gut und<br />

die Aquila erwies sich als<br />

recht flotte, spritzige Jolle. Wir kreuzten bis zum Südquadranten vor<br />

Grado und glitten bei Raumwind zurück.<br />

Am nächsten Tag segelten wir wieder ausgiebig mit der Principessina.<br />

Wir hatten aber auch noch Zeitm nach Grado zu radeln,<br />

Cappuccino zu trinken, uns frischen Fisch und Scampi zu kaufen<br />

und den Abend mit einem Aperol ausklingen zu lassen. Bella Italia<br />

– was will man mehr.<br />

Dass wir am Campingplatz als YCA-Mitglieder 20 % bekamen und<br />

wir für zwei Super-Segeltage mit der Principessina nur 30 Euro<br />

zahlten, machte das Ganze noch zusätzlich perfekt. Vielen Dank an<br />

die Crew Steiermark für dieses nette Angebot – wir kommen sicher<br />

wieder.<br />

YCA – The International Austrian Cru


News Juli/August <strong>2016</strong><br />

Zukunftswerkstatt<br />

In der 44. Generalversammlung wurden im Yacht Club<br />

Austria die Zukunftsweichen gestellt. Commodore Christian<br />

Schifter hat die Eckpfeiler des Zukunftspaketes definiert und<br />

die Mitglieder haben es einstimmig angenommen – auf den<br />

Yacht Club Austria kommen nun spannende Jahre zu.<br />

General<br />

versammlung<br />

Text und Fotos:<br />

Gottfried Rieser<br />

• Zuerst trifft es einmal die (interne) Organisation: Unser Generalsekretariat<br />

wird zu einem nautischen Kompetenzzentrum<br />

ausgebaut: Das Team rund um den neuen Generalsekretär Harald<br />

Mahringer wird verstärkt, der Ausbildungsleiter der Crew<br />

Oberösterreich Wolfgang Hurch steigt ins Generalsekretariat ein,<br />

Gabi Stumvoll konzentriert sich in bewährter Weise auf die<br />

Administration und auf das Back-Office.<br />

• Dann unser Außenauftritt: Die Homepage www.yca.at ist jetzt<br />

schon „state of the art“, sie wird im Sinne der Projektentwicklung<br />

laufend aufgerüstet. Die einzelnen Länder-Crews werden Schritt<br />

für Schritt in diesen Web-Auftritt integriert, der „Members-Only“-<br />

Bereich wird noch weiter ausgebaut.<br />

• Eine der Kernkompetenzen ist die Aus- und Weiterbildung. Hier<br />

geht die Marschrichtung in Harmonisierung und Abstimmung der<br />

einzelnen Maßnahmen in den Crews. Synergien werden genützt.<br />

• Das alleine genügt nicht: Wir werden unsere „Kaderschmieden“<br />

verstärken. Die Ausbildung unserer Trainer und Funktionäre wird<br />

im Vordergrund stehen.<br />

• Wir erobern die Binnengewässer: Mit unseren Clubyachten MS<br />

Esperanza auf der Donau und der SY Isabell auf dem Attersee<br />

schaffen wir Angebote, die kein anderer Yachtclub in seinem<br />

Portfolio hat.<br />

Aber nicht nur die Visionen standen zur Diskussion: Ein Highlight<br />

in der Generalversammlung war die Zertifizierung der neuen<br />

„Offshore Sailing Instructor“ im YCA. Dieser Lehrgang hat zum Ziel,<br />

die fachlichen, sozialen und seemännischen Fähigkeiten der Skipper<br />

im Yacht Club Austria zu stärken. Die zukünftigen Ausbildner bauen<br />

ihre Kompetenzen aus und werden in die Lage versetzt, ihr Wissen<br />

weiterzugeben und Skipper und Schiffsführer auszubilden. Dieser<br />

Lehrgang ist in seiner Konzeption einzigartig in Österreich – der 4.<br />

Turnus startet im Jänner 2017 und dauert ca. 1 ½ Jahre.<br />

Jedes erfolgreiche Team braucht mindestens drei Elemente: Den<br />

Visionär, den Realisten und den Kritiker – nach diesen Kriterien<br />

wurde der neue Vorstand zusammengestellt: Christian Schifter bleibt<br />

Commodore, Fritz Abl und Karl „Flo“ Florian sind seine Vize,<br />

Thomas Hickersberger assistiert, die Kassa organisiert Andreas<br />

Prominenz unter den Delegierten:<br />

Volkmar Baurecker (Per Anhalter<br />

die Welt umsegeln)<br />

Die neuen Offshore Sailing-Instructoren im YCA<br />

Pleninger, Harald Mahringer organisiert das Generalsekretariat,<br />

Bernhard Propper koordiniert und Gottfried „Titzl“ Rieser übernimmt<br />

die Ausbildung.<br />

Und um der ganzen Veranstaltung auch ein stimmiges Flair zu<br />

geben, wurde als Location für diese „Weichenstellung“ die<br />

MS Schönbrunn gewählt, die in Linz an der Lände liegt. Dieses<br />

nautische Ambiente hat die Aufbruchsstimmung im Club<br />

verstärkt und unterstrichen – das war einhelliger Tenor unter<br />

den Delegierten.<br />

Delegierte der Generalversammlung<br />

ising Club


Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

60 Jahre<br />

MSVÖ<br />

60 Jahre MSVÖ bedeutet in erster Linie 60 Jahre im Dienste<br />

des österreichischen Motorbootsports.<br />

1956 wurde der MSVÖ als Motorboot-Sportverband für Österreich<br />

mit Sitz in Wien gegründet. Diese Gründung erfolgte durch<br />

vier österreichische Motorbootclubs, die einen Dachverband zur<br />

Ausstellung von Rennlizenzen benötigten. Bei der Gründung<br />

des MSVÖ standen also rennsportliche Aktionen im Vordergrund,<br />

da nur ein nationaler Verband zur Ausstellung internationaler<br />

Lizenzen berechtigt war. Rein nationale Rennen gab es<br />

schon viel früher, so z. B. Anfang der 1900er Jahre am Wörthersee,<br />

aber die Fahrer konnten nicht an internationalen Rennen<br />

teilnehmen.<br />

Der MSVÖ und der Rennsport. Eine weitere<br />

Voraussetzung für die Ausstellung von internationalen Lizenzen<br />

war die Mitgliedschaft bei der UIM, der Union Internationale<br />

Motonautique, daher wurde der MSVÖ kurz nach seiner Gründung,<br />

nämlich 1957, Mitglied in dieser internationalen Organisation.<br />

Damit waren die Voraussetzungen zur Ausstellung von<br />

internationalen Lizenzen für die österreichischen Motorboot-<br />

Rennfahrer erfüllt. In den letzten Jahren ist dabei auch die<br />

Überwachung der internationalen Dopingvorschriften als Aufgabe<br />

dazugekommen.<br />

So ist die Förderung und Pflege des Rennsports auch bis heute<br />

ein wichtiger Bereich innerhalb des MSVÖ geblieben und unsere<br />

Rennfahrer sind über die Jahre hinweg immer auf internationalen<br />

Spitzenplätzen zu finden. Die Bilanz der für den MSVÖ<br />

und damit für Österreich startenden Piloten ist bis zum heutigen<br />

Tag beachtlich.<br />

Als Zentren des Motorbootrennsports in Österreich sind von<br />

Beginn weg Wien und das Salzkammergut anzusehen, wobei<br />

sich in den letzten Jahren der Schwerpunkt auf das Salzkammergut<br />

verlagert hat, da der RSC Regau praktisch zum Heimatclub<br />

der österreichischen Motorbootrennszene geworden ist.<br />

1958 wurde mit der Europameisterschaft im Freudenauer Winterhafen<br />

in Wien die erste internationale Großveranstaltung in<br />

Österreich ausgetragen (Sieger R. Koch, Österreich). In den<br />

1960er Jahren waren die erfolgreichsten österreichischen Mo-


News Juli/August <strong>2016</strong><br />

torbootsportler D. Quester und D. Schulze, in den 1970er Jahren<br />

E. Zimmermann, danach W. Weiland, in den 1980er Jahren Ch.<br />

Steineder, Ing. M. Cerveny, in den 1990er Jahren J. Kronsteiner<br />

und H. Bohinc, der im Offshore-Rennsport punkten konnte. In<br />

den letzten Jahren konnten die für Österreich startenden Fahrer<br />

Attila Havas und Ferenc Czako, Tünde Bedi, Anton Rosenleitner<br />

und Rupert Temper – um nur einige zu nennen – beachtliche<br />

internationale Erfolge erzielen.<br />

Die Bilanz der internationalen Rennerfolge mit 34 Weltmeister-,<br />

32 Vizeweltmeister- und 28 Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften<br />

sowie 66 Europameister-, 38 Vizeeuropameister- und<br />

41 Bronzemedaillen bei Europameisterschaften kann sich wahrlich<br />

sehen lassen. Zusätzlich wurden von österreichischen Motorbootsportlern<br />

15 Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.<br />

Und um noch etwas beim Rennsport zu bleiben: Seit 1995 sind<br />

auch Aquabiker mit österreichischen Lizenzen des MSVÖ erfolgreich<br />

unterwegs, so z. B. Kevin Reiterer, der mehrfacher<br />

Welt- und Europameister im Jetskisport ist.<br />

Eine weitere Wassersportart, bei der vor allem unsere „Mädels“<br />

sehr erfolgreich sind, ist Wasserski-Racing, hier konnten besonders<br />

Katharina Haselsteiner (geb. Hebenstreit), Kathrin Ortlieb<br />

und Sabine Ortlieb bei Welt-, Europameisterschaften und internationalen<br />

Veranstaltungen schon einige Medaillen nach Hause<br />

bringen.<br />

An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass, obwohl der MSVÖ<br />

außerordentliches Mitglied bei der BSO (Österreichische Bundessport<br />

Organisation) ist, es von dieser Seite keine Förderung<br />

oder Unterstützung gibt, diese muss der MSVÖ für seine Rennfahrer<br />

selber tragen.<br />

Der MSVÖ und der Wassertourismus.<br />

Der Rennsport ist aber nur ein Aufgabengebiet des MSVÖ. Das<br />

zweite große Aufgabengebiet, das im Laufe der Zeit immer mehr<br />

an Bedeutung gewonnen hat, ist der private Bootssport- und<br />

Wassertourismus, der jetzt praktisch eine der Hauptaufgaben<br />

des MSVÖ darstellt. Auch hier lag jahrzehntelang das Augenmerk<br />

auf dem Motorbootsport, aber ab dem Zeitpunkt der Erweiterung<br />

des Seeschifffahrtsgesetzes 2012 (siehe unten) widmet<br />

sich der MSVÖ auch verstärkt dem Segelbootsport, wobei<br />

dieser Umstand auch eine entsprechende Änderung der Statuten<br />

zur Folge hatte. Um dem immer bedeutender werdenden Wassertourismus<br />

Rechnung zu tragen, hat sich der MSVÖ vor Jahren<br />

um die Mitgliedschaft in der EBA, der European Boating Associoation,<br />

beworben, der europäischen Organisation für die<br />

Sportschifffahrt und den Wassertourismus. Im April 2010 war es<br />

dann soweit, dass der MSVÖ als Mitgliedsverband der EBA<br />

aufgenommen wurde, wodurch auch die Zusammenarbeit mit<br />

internationalen Verbänden intensiviert werden konnte.<br />

Um die Bedeutung des Wassertourismus herauszustreichen,<br />

wurde in den 1990er Jahren vom damaligen Referent für Binnenschifffahrt<br />

des MSVÖ, Dkf. Helmut Knotzinger, auch der<br />

„Fahrtenskipper“ ins Leben gerufen, eine jährliche Auszeichnung,<br />

die den Wassertouristen zugesprochen wird, die in dem<br />

entsprechenden Jahr 500 km auf Binnenwasserstraßen zurückgelegt<br />

haben. 2008 wurde der „Fahrtenskipper“ auch auf die<br />

motorisierte Seeschifffahrt und 2012 zusätzlich auf die Seeschifffahrt<br />

unter Segel, bei der jeweils 500 sm zurückzulegen sind,<br />

erweitert. Die genauen Bedingungen sind der MSVÖ-Homepage<br />

zu entnehmen.<br />

Wenn man hier die letzten Jahrzehnte betrachtet, so kann man<br />

feststellen, dass sowohl der Motorboot- als auch der Segelbootsport<br />

grundsätzlich eine stetige Aufwärtsentwicklung genommen<br />

hat, dies ist auch aus der Anzahl der ausgestellten Befähigungsausweise<br />

ersichtlich. Er ist für viele Mitbürger eine naturverbundene,<br />

sportliche Tätigkeit mit hohem Freizeitwert, die<br />

vom Frühjahr bis zum Herbst viele frohe Stunden und Erlebnisse<br />

in freier Natur beschert. Und an dieser Stelle darf man nicht nur<br />

die Bootsbesitzer betrachten, es sind auch die vielen Wassersportbegeisterten<br />

mit einzurechnen, die jedes Jahr sowohl auf<br />

Binnengewässern als auch auf dem Meer Boote chartern. Es<br />

kann längst keine Rede davon sein, dass die Bootsclubs „elitäre<br />

Ghettos“ sind, schließlich wird der Motorboot- und Segelbootsport<br />

seit Jahrzehnten zunehmend von Personen aller Berufsund<br />

Altersklassen betrieben. Wichtig für den Sport ist das Anerkennen<br />

der gemeinsamen Verantwortung für die Erhaltung<br />

einer gesunden, sauberen und damit lebenswerten Umwelt.<br />

Dem allgemeinen Trend zum Bootstourismus wurde innerhalb<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> 01/<strong>2016</strong> 63


Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

des MSVÖ durch die Aufteilung der immer umfangreicheren<br />

Aufgaben in die verschiedene Referate Rechnung getragen.<br />

So bringt der Verband zur Verbesserung der Information aller<br />

Wassersportfreunde sowohl über die Ereignisse auf der Donau<br />

als auch am Meer seit 1986 die MSVÖ-Nachrichten heraus. Diese<br />

wurden lange Zeit als eigenes Mitteilungsblatt herausgegeben,<br />

und zwar anfangs vierseitig mit einfärbigem Druck, mit der<br />

Ausgabe 1/87 wurde der zweifärbige Druck eingeführt, seit 1988<br />

wurden diese auf Hochglanzpapier und noch mehr Seiten herausgegeben.<br />

Im Laufe der 1990er Jahre wurde dazu übergegangen,<br />

die MSVÖ-Nachrichten im Rahmen von österreichischen<br />

Bootszeitschriften herauszugeben, anfangs in der YachtRevue<br />

– auch zu dieser Zeit wie von Beginn weg mit drei Ausgaben<br />

pro Jahr, ab 2007 mit jeweils vier Ausgaben pro Jahr in der<br />

YachtInfo und seit 2014 mit sechs Ausgaben pro Jahr in der<br />

Zeitschrift <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Der Erfolg des MSVÖ ist auch daraus zu ersehen, dass im Laufe<br />

der Jahre der Verband von den ursprünglichen vier Clubs auf<br />

55 Mitgliederclubs mit ca. 2.900 Mitgliedern angewachsen ist.<br />

Nach einer anfangs schweren Zeit der Entwicklung ist der Aufschwung,<br />

den der Verband genommen hat, auch anderweitig<br />

nicht zu übersehen. So ist es dem Verband gelungen, ein Mitspracherecht<br />

auf allen Ebenen des privaten Motorboot- und<br />

Segelbootsports seitens der Behörden oder wo immer die Interessen<br />

der Sportschifffahrt betroffen sind zu erreichen. Das zeigt<br />

sich darin, dass der MSVÖ immer wieder bei den Aktualisierungen<br />

der einschlägigen Gesetze bzw. Vorschriften (Seeschifffahrtsgesetz,<br />

Wasserstraßenverkehrsordnung, Seen- und Flussverkehrsordnung)<br />

vorab eingebunden wird und dabei die Interessen<br />

der Bootssportler vertreten kann, auch wenn natürlich<br />

nicht alle Wünsche des Verbandes bei den Behörden immer ein<br />

offenes Ohr finden.<br />

Weiters ist der MSVÖ schon seit gut 30 Jahren auf der Bootsmesse<br />

Tulln mit einem eigenen, meistens gut besuchten Info-<br />

stand vertreten, und im Laufe der Jahre wurde das Verbandsbüro<br />

immer weiter ausgebaut, sodass auch dieses vermehrt für Informationen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Ein weiteres Highlight für den Wassertourismus auf der Donau<br />

war die unter der Patronanz des MSVÖ stehende Herausgabe<br />

des Donauhandbuches 1978 durch Dkfm. Helmut Knotzinger,<br />

DI Bruno Gibisch, den damaligen MSVÖ-Präsidenten, und Ing.<br />

Gerhard Rössler. Seit Jahren ist Dkfm. Helmut Knotzinger praktisch<br />

der alleinige Herausgeber, von dem das in Ringbuchform<br />

erscheinende Handbuch alle drei Jahre aktualisiert wird.<br />

Der Wunsch des MSVÖ ist, dass in Zukunft von Seiten der Behörde<br />

vorausdenkender als bisher geplant und mehr auf Sportbootfahrer<br />

Rücksicht genommen wird. Der MSVÖ wird sich<br />

weiterhin bemühen, dass die Hobbykapitäne die private Schifffahrt<br />

auch weiterhin frei und ungehindert ausüben können.<br />

Der MSVÖ als Prüfungsorganisation.<br />

Obwohl der MSVÖ als Verband unter anderem die private Binnenschifffahrt<br />

betreut, nimmt er keine Prüfungen für Binnenschifffahrtspatente<br />

ab. Die Prüfungshoheit für alle gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Binnenschifffahrtspatente (Seen, Flüsse,<br />

Schifffahrtsstraßen) liegt nämlich bei den zuständigen Behörden.<br />

Der MSVÖ war aber seit April 1981 durch eine gesetzliche Regelung<br />

im Auftrag des Bundesministeriums für öffentliche Wirtschaft<br />

und Verkehr als Prüfungsverband für Sportbootführerscheine<br />

am Meer für alle Fahrtbereiche mit der Prüfungshoheit<br />

betraut und zur Ausstellung der „Befähigungsausweise“ ermächtigt.<br />

Er war 30 Jahre lang die einzige Prüfungsstelle für Motorboot-Befähigungsausweise<br />

in Österreich, hat in dieser Zeit eine<br />

fundierte Organisation dafür aufgebaut, durch die korrekte<br />

Einhaltung der Prüfungsvorschriften und Prüfungsvoraussetzungen<br />

seinen internationalen guten Ruf verstärkt und an Bedeutung<br />

gewonnen. Parallel dazu war der ÖSV für die Vergabe der<br />

Befähigungsausweise für Segelbootskipper zuständig.<br />

64 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


Gabčíkovo<br />

Die in der Ausgabe 2/16 gebrachte Information<br />

bezüglich der Pollerkonstruktion wurde uns von<br />

einem im April durchgeführten Törn gemeldet.<br />

Zwischenzeitlich haben uns andere Donaufahrer, die<br />

im Sommer des vergangenen Jahres Gabcikovo<br />

passiert haben, die Information zukommen lassen,<br />

dass zu diesem Zeitpunkt wie ursprünglich verlautbart<br />

nur Schwimmpoller vorhanden waren. In<br />

weiteren langwierigen Recherchen im Internet wurde<br />

dann folgende Aussage gefunden:<br />

„Es gibt ausschließlich Schwimmpoller. Wenn Eisgang<br />

herrscht, werden die Schwimmpoller entfernt und es<br />

kommen in die Schächte lange Konstruktionen mit<br />

Pollern dran rein.“<br />

Möglicherweise waren diese damals im April noch<br />

vorhanden. Außerdem sollte man sich auch bei der<br />

Bergfahrt ca. beim Anfang des talseitigen Kanals über<br />

Funk zur Schleusung anmelden.<br />

News Juli/August <strong>2016</strong><br />

Nachrichten<br />

für die Schifffahrt<br />

der OSB<br />

Baggerungen<br />

UW Freudenau: Für den Fluss Donau, Strom-km<br />

1920.4 bis 1920.1 gilt bis 22. Dezember <strong>2016</strong>,<br />

Montag–Mittwoch 7.00–17.30 Uhr, Donnerstag<br />

7.00–16.30 Uhr folgende Beschränkung: Sog und<br />

Wellen schlag vermeiden im ganzen Bereich,<br />

besondere Vorsicht im Bereich des linken Ufers.<br />

Verklappt wird bei Strom-km 1920,0 bis<br />

Strom-km 1914,0, in- und außer halb der<br />

Fahrrinne. Es besteht zusätzliche Meldepflicht<br />

über UKW-Kanal 10, MS Krems, schwimmendes<br />

Gerät F601.<br />

Altenwörth: Für den Fluss Donau, Strom-km<br />

1982.8 bis 1982.8 gilt bis<br />

22. Dezember <strong>2016</strong>, Montag bis Freitag<br />

6.00–20.00 Uhr folgende Beschränkung: Sog<br />

und Wellenschlag vermeiden, besondere<br />

Vorsicht im rechten Bereich.<br />

2012 wurde dann das österreichische Seeschifffahrtsgesetz erweitert, sodass es auch<br />

anderen Verbänden möglich wurde, derartige Prüfungen durchzuführen. Auf Grundlage<br />

dieser Erweiterung konnte aber auch der MSVÖ sein Angebot auf Segelboot-Befähigungsausweise<br />

ausdehnen. Eine Änderung, die dadurch begünstigt wurde, dass viele<br />

der erfahrenen Motorbootprüfer des MSVÖ-Prüfkaders auch als Segelbootprüfer tätig<br />

waren. Daher war es auch möglich, die Erweiterung des Prüfungsmaterials und der<br />

Prüfungen in relativ kurzer Zeit durchzuführen, da auf eine gute, bestehende Prüfungsorganisation<br />

aufgebaut werden konnte.<br />

Der MSVÖ-Hauptausschuss. Abschließend soll auch festgestellt werden,<br />

dass die Bewältigung der oben genannten Schwierigkeiten und der über die Jahre<br />

hinweg stattgefundene Aufschwung nur durch das große Engagement der von den<br />

Mitgliedsvereinen in den Hauptausschuss gewählten Vertreter möglich war. Ein Zeichen<br />

des Vertrauens der Vereine in die Hauptausschussmitglieder ist auch, dass die meisten<br />

von ihnen über viele Funktionsperioden immer wiedergewählt wurden. Auch der Großteil<br />

der an der Spitze des Hauptausschusses<br />

stehenden Präsidenten sind bisher in ihrem<br />

Amt immer wiedergewählt worden.<br />

Folgende Personen<br />

übten das Amt des<br />

Präsidenten aus:<br />

1956–1976 Erik Zaar †<br />

1976–1991 WHR DI Bruno Gibisch †<br />

1991–1992 Ing. Gerhar Rössler<br />

1992–1995 Robert Humer †<br />

seit 1995 Herbert Rapp<br />

Sonstiges<br />

Breite Erdbergerbrücke: Für die Erdberger<br />

Brücke, Wiener Donaukanal Strom-km 10.0 bis<br />

10.8, gilt bis 31. Dezember <strong>2016</strong>: verfügbare<br />

Breite höchstens 28 m im ganzen Bereich<br />

wegen Bauarbeiten.<br />

Durchfahrtshöhe Straßenbrücke Steyregg<br />

Linz: Für die Brücke Straßenbrücke Steyregg,<br />

Strom-km 2127.7 gilt in der Zeit bis 30.<br />

September <strong>2016</strong> Montags bis Freitags von<br />

07:00 Uhr bis 16:00 Uhr folgende Beschränkung:<br />

Durchfahrtshöhe verringert um 2 m im<br />

ganzen Bereich, verfügbare Breite verringert<br />

um 4 m im ganzen Bereich, besondere<br />

Vorsicht im ganzen Bereich wegen Generalsanierungsarbeiten<br />

an der Straßenbrücke<br />

Steyregg.<br />

Fehlerteufel!<br />

In der Ausgabe 03/<strong>2016</strong> ist uns auf<br />

der Seite 59 ein Fehler unterlaufen …<br />

Das Foto zeigt nicht Herrn Rafferseder,<br />

sondern Herrn Gartner, der das<br />

silberne Ehrenzeichen bei unserer<br />

Generalversammlung bekommen hat.<br />

Juli/August <strong>2016</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> 65


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

Traum und<br />

Träumerei<br />

Peter Moore<br />

Das Wetter-Experiment<br />

Jutta Walter<br />

Die Kraft der Träume<br />

Eigenverlag, 480 Seiten, 60 Farbfotos, 24,80 Euro.<br />

Bestellungen unter Jutta.Walter@gmx.net<br />

Obwohl das Geld fehlt und der Zeitpunkt denkbar ungünstig<br />

ist, erfüllen sich der Chilene Osvaldo E. Escobar<br />

Torres und seine Frau Jutta Walter ihren Lebenstraum:<br />

auf eigenem Kiel von Europa nach Feuerland am Südzipfel<br />

Südamerikas zu segeln. Mit ihrer 16 m langen<br />

Stahlyacht Polarwind segeln sie von Griechenland<br />

durchs Mittelmeer, über den Atlantik nach Brasilien und<br />

nehmen dann Kurs auf das berüchtigte Kap Hoorn –<br />

immer mit dabei ihr kleiner Sohn Theo, wechselnde<br />

Freunde und Bekannte, eine chronisch leere Bordkasse,<br />

aber auch das Vertrauen, trotz aller Wenn und Aber<br />

genau das Richtige zu tun.<br />

Von Himmelsbeobachtern und<br />

den Pionieren der Meteorologie<br />

Mare Verlag, gebundene Ausgabe, 544 Seiten,<br />

ISBN 978-3866482371, 26 Euro<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts galt ein Sturm noch als<br />

Strafgericht Gottes, und wer wissen wollte, wie das<br />

Wetter wird, hielt sich gern Frösche im Glas. Aberglaube<br />

und religiöse Dogmen standen dem Fortschritt<br />

der Meteorologie im Weg. Doch mit der unerschrockenen<br />

Neugier aufgeklärter Geister machte sich eine Generation von Wissenschaftspionieren<br />

daran, die Geheimnisse der Atmosphäre zu lüften. Sie klassifizierten Wolken,<br />

beschrieben die Stärke des Windes, erforschten eisige Höhen im Heißluftballon, entdeckten,<br />

wie sich Elektrizität zur Übermittlung von Wetterwarnungen einsetzen ließ,<br />

und entschlüsselten die rätselhaften Wirbel der Luftströme. Mancher zahlte einen hohen<br />

Preis dafür – Existenzen wurden ruiniert, Reputationen zerstört, Konkurrenten aus dem<br />

Weg geräumt. Lebendig und kenntnisreich erzählt Peter Moore die wechselhafte Geschichte<br />

von den stürmischen Anfängen eines der selbstverständlichsten Dinge auf der<br />

Welt: der Wetterprognose.<br />

Jack London<br />

Die Reise mit<br />

der Snark<br />

Mare verlag, aus dem Englischen übersetzt und<br />

herausgegeben von Alexander Pechmann, 352<br />

Seiten, edel ausgestattet, Leinenband mit Lesebändchen,<br />

im Schuber, ISBN 978-3866482449, 28 Euro<br />

Zeitungsleser in ganz Amerika waren besorgt,<br />

als Jack London ankündigte, mit<br />

einem Segelboot um die Welt reisen zu<br />

wollen – und Monate später vor allem<br />

amüsiert: Denn das Boot, das der Autor<br />

sich eigens bauen ließ, wurde und wurde<br />

nicht fertig, verschlang Unsummen von Geld und<br />

wurde bald zum Gespött der Nation. Jack London ließ<br />

sich nicht beirren. Im April 1907 stieß die Snark endlich<br />

in See und verließ San Franzisko mit Kurs auf<br />

Hawaii. Doch bereits kurz nach dem Auslaufen setzten<br />

sich die Pannen fort: Der Schiffsmotor erwies sich als<br />

unbrauchbar, die Inneneinrichtung fiel auseinander,<br />

der Schiffskoch konnte nicht kochen, niemand an Bord<br />

beherrschte die Navigation und der Hilfsnavigator<br />

glaubte fest daran, dass das Schiff im Inneren einer<br />

hohlen Erdkugel segelte.<br />

Keine Frage: Die Reise war ein Debakel. Und trotzdem<br />

verbrachte Jack London an Bord der Snark in Gesellschaft<br />

seiner über alles geliebten Frau Charmian die<br />

wohl glücklichste Zeit seines Lebens. Dies zeigt auch<br />

sein Bericht über die Reise, der selbstironisch, unterhaltsam<br />

und ohne Aussparung der peinlichen Details<br />

von allen Heldentaten, Malheurs und Abenteuern erzählt:<br />

von der katastrophalen Überfahrt nach Honolulu,<br />

einem Besuch der Leprakolonie auf Molokai,<br />

ersten Erfahrungen mit dem Surfsport, von Begegnungen<br />

mit exzentrischen Einsiedlern, gefährlichen Riesenkakerlaken<br />

und von dem endlosen Warten auf einen<br />

fliegenden Fisch. Voller Leben und Komik ist diese<br />

Geschichte eines grandiosen Scheiterns, in welcher<br />

Jack London mit Inbrunst einer einzigen Maxime<br />

folgte, die da hieß: „I like“.<br />

Hundert Jahre später ist das Buch immer noch sehr<br />

aktuell. Die Rolle des Kapitäns, die unantastbare Macht<br />

des Navigators, die Rollenverteilung auf einer Yacht<br />

– wer je einen längeren Törn auf einem Schiff gemacht<br />

hat, wird sich und/oder andere in den Beschreibungen<br />

wiedererkennen. Nichts hat sich im Mikrokosmos an<br />

Bord eines Bootes wirklich verändert. Und man wird<br />

feststellen, dass<br />

große Literatur<br />

meist in der Beschreibung<br />

kleiner,<br />

alltäglicher<br />

Begebenheiten<br />

besteht, die man<br />

auf Reisen mit<br />

ganz anderen Augen<br />

sieht.<br />

66 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> | Juli/August <strong>2016</strong>


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Der Flug<br />

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SY PITUFA auf den Marquesas<br />

Schroff-schöne<br />

Südseeinseln<br />

Bente 24 im Test<br />

Mit Kids im Ionischen Meer<br />

Das Familienrevier<br />

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Hitverdächtig!<br />

<strong>OCEAN7</strong> auf den Kapverden<br />

Inseln der Sehnsucht<br />

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Menschen im Hintergrund<br />

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Drei Weltpremieren!<br />

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