07.06.2016 Aufrufe

BEEF! Wurst - Meisterstücke für Männer

Dem Handwerk des Wurstens widmet die BEEF!-Reihe ihr viertes Thema. Im Wurstkurs werden alle Fragen zu Zubehör, Zutaten und Herstellung beantwortet. Dazu präsentieren die Handwerker hinter der Wurst – die Metzgermeister und Viehzüchter – ihre Geheimrezepte. Natürlich darf die Zubereitung von Klassikern wie Hot Dog und Currywurst sowie passende Beilagen zur Wurst nicht fehlen. Das ist wahre Wurstliebe!

Dem Handwerk des Wurstens widmet die BEEF!-Reihe ihr viertes Thema. Im Wurstkurs werden alle Fragen zu Zubehör, Zutaten und Herstellung beantwortet.
Dazu präsentieren die Handwerker hinter der Wurst – die Metzgermeister und Viehzüchter – ihre Geheimrezepte. Natürlich darf die Zubereitung von Klassikern wie Hot Dog und Currywurst sowie passende Beilagen zur Wurst nicht fehlen. Das ist wahre Wurstliebe!

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FLEISCH<br />

Abgehakt<br />

Hartnäckig hält sich das Vorurteil, die <strong>Wurst</strong><br />

sei der „Abfalleimer des Metzgers“. Darin<br />

lande angeblich alles, was über die Frischetheke<br />

nicht verkauft werde. Doch wie beim<br />

Fett gilt auch hier: Nur aus hochwertigem Ausgangsmaterial<br />

wird auch hochwertige <strong>Wurst</strong>. <strong>Wurst</strong>en bietet eine<br />

Möglichkeit, auch nicht so beliebte Teile wie z.B. Innereien<br />

oder beim Zuschnitt anfallende Abschnitte zu verarbeiten,<br />

sie also durch <strong>Wurst</strong>herstellung zu „veredeln“. Die Maxime<br />

sollte dabei stets sein, das ganze Tier zu verarbeiten.<br />

Neben Fleisch von Rind, Kalb und Schwein wird <strong>für</strong> regionale<br />

Spezialitäten auch das Fleisch von Pferd, Wild, Lamm<br />

und Geflügel verarbeitet. Kein technologischer Grund spricht<br />

dagegen, in der <strong>Wurst</strong> Premium-Cuts zu verarbeiten – aber<br />

neben Innereien werden in der Regel eher die zäheren Stücke<br />

von Schulter, Nacken oder Brust verwurstet. Wichtig sind<br />

die Fettanteile der Stücke: Je magerer das Fleisch ist, desto<br />

höher sollte die Fettzugabe sein. Ein Fett anteil von 20 Prozent<br />

an der Gesamtmasse ist ideal.<br />

Bei Geflügelwürsten lohnt es sich, auch die Haut zu verarbeiten,<br />

insbesondere bei magerem Geflügel wie Huhn<br />

oder Wildgeflügel. Für Brühwürste eignet sich besonders<br />

das Fleisch von Jungbullen (12 bis 18 Monate) und von fünf<br />

bis neun Monate alten Schweinen. Das Fleisch junger Tiere<br />

besitzt weicheres Bindegewebe und bindet daher besser.<br />

Auch <strong>für</strong> Kochwürste ist eher das Fleisch junger Schweine<br />

geeignet. Die Bindefähigkeit hängt nicht nur vom Alter der<br />

Tiere ab. Schlachtwarmes Fleisch beispielsweise besitzt aufgrund<br />

des hohen natürlichen Phosphatgehalts eine hohe<br />

Bindefähigkeit. Diese Eigenschaft hält bei Schweinefleisch<br />

höchstens zwei, bei Rindfleisch höchstens acht Stunden<br />

nach dem Schlachten an, danach sinkt der pH-Wert weiter<br />

ab, und auch das Phosphat ist vollständig abgebaut.<br />

Für Hobbyköche wie Metzger ist es oft schlicht<br />

organisatorisch nicht möglich, schlachtwarmes<br />

Fleisch zu verarbeiten – im Infokasten (siehe unten)<br />

finden Sie einige Tipps, wie sie auch aus kaltem Fleisch<br />

das Beste <strong>für</strong> die <strong>Wurst</strong> herausholen können.<br />

WURSTWISSEN / TIPPS FÜR HOBBYKÖCHE<br />

STARK SEHNENREICHES FLEISCH<br />

gut kühlen und vorwolfen<br />

WÄHREND DES ZERKLEINERNS<br />

die Temperatur möglichst unter 12 Grad halten.<br />

Fleischstücke aus Keule, Nacken<br />

und Rücken vom Schwein<br />

FRISCHES MATERIAL<br />

leicht angefroren verarbeiten<br />

BEI VERWENDUNG EINES KUTTERS<br />

– oder eines vergleichbaren Geräts – Eisschnee (Crushed<br />

Ice) zugeben, damit länger gekuttert werden kann.<br />

SALZ<br />

zu Beginn des Zerkleinerns zugeben, damit möglichst<br />

viel Protein „aktiviert“ wird .<br />

KUTTERHILFSMITTEL<br />

wie Citrat oder Phosphat (erhältlich im Fleischereibedarf)<br />

helfen bei der Verarbeitung; die Zugabe von<br />

Lein- oder Senfmehl mit dem Eisschnee unterstützt<br />

die Bindung.<br />

FÜR ROHWURST<br />

ist das Fleisch älterer Tiere wie Kuh- und Sauenfleisch<br />

besser geeignet: Es hat eine kräftigere Farbe, trocknet<br />

besser ab und kostet meist weniger.<br />

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