Praxisleitfaden_2010-11-18
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6 Beipackzettel: richtige Anwendung, Risiken<br />
und Nebenwirkungen<br />
Heutzutage gibt es kaum Themen, die nicht in den sozialen Netzwerken gepostet und diskutiert werden. Im<br />
World Wide Web wurden mittlerweile mehr als 200 Millionen Blogs gegründet, auf Deutschland bezogen sind<br />
es mehr als 300.000. 54 Viele Unternehmen haben mittlerweile die Bedeutung von Social Media als Teil der Marktforschung<br />
erkannt und erhoffen sich durch das Monitoring der sozialen Netzwerke Vorteile für das kundenspezifische<br />
Marketing.<br />
6.1 Worauf es zu achten gilt<br />
Social Media Monitoring ist kein Selbstzweck<br />
Um die Investition in eine Social Media-Analyse und eine anschließende kontinuierliche Messung zu rechtfertigen,<br />
müssen handfeste wirtschaftliche Ziele und ein konkreter Leidensdruck vorhanden sein. Formulieren Sie Ihre<br />
geschäftlichen Zielsetzungen in Frageform – diese sollten den Einsatz des Monitorings leiten!<br />
Untersuchungsfokus klar formulieren<br />
Oftmals liefern Social Media-Analysen nicht die gewünschten Ergebnisse, weil der Untersuchungsgegenstand<br />
nicht klar definiert wurde. Die Analyse-Qualität ist nur so gut wie die Formulierung der Fragestellung. Je fokussierter<br />
Unternehmen ans Werk gehen, desto höher ist der praktische Nutzen.<br />
Quellen hypothesenfrei identifizieren und kontinuierlich aktualisieren<br />
Eine Nullpunkt-Messung oder Situations-Analyse gibt erste Auskünfte darüber, wo (Blogs, Foren), wie (Tonalität),<br />
was (Themen) und wie intensiv (Reichweite) gesprochen wird. Trotz des Hypes um Facebook, Twitter & Co. scheinen<br />
Foren im deutschsprachigen Raum die größte Relevanz zu besitzen. Machen Sie die „Probe aufs Exempel“<br />
– möglichst hypothesenfrei!<br />
Wichtig für die Erzielung valider Ergebnisse ist in jedem Fall, dass die Quellen permanent aktualisiert werden.<br />
Die Sprache des Kunden kennenlernen<br />
Durch genaues Zuhören erlangen Sie ein Verständnis darüber, wie Kunden ihre Anliegen formulieren. Fokussieren<br />
Sie sich auf den Kunden, seine Wortwahl und die Kanäle, die er tatsächlich nutzt.<br />
Angesichts der Fülle des Materials im Social Web lohnt sich eine intensive Auseianandersetzung mit der Definition<br />
der Suchworte. Computerlinguisten können helfen, die im Kontext relevanten Begriffspaare zu bilden.<br />
Schritt für Schritt „runterzoomen“<br />
Experten raten, einen Top-Down-Ansatz zu verfolgen: Zunächst wird ein großes Bild mit möglichst breitem Ansatz<br />
erstellt, woraus zielgruppenspezifische Aspekte durch geschickte Clusterung so weit verfeinert werden, dass<br />
tiefer liegende Erkenntnisse gewonnen werden.<br />
Erst zuhören, dann mitreden<br />
Gründlich analysieren: Sehen Sie sich die Influencer sorgfältig an, klassifizieren Sie sie nach Wichtigkeit der verschiedenen<br />
Kategorien und entscheiden Sie dann, mit welcher Strategie Sie reagieren.<br />
54 Vgl. Infospeed, 2009, S. 3.<br />
INHALT<br />
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