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einigkeit 3/2016

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INTERNATIONALES<br />

Menschen<br />

machen<br />

sich stark!<br />

Mindestens 15 Dollar pro Stunde!<br />

Vom 20. bis 24. Mai <strong>2016</strong> kamen in Detroit,<br />

Michigan, USA, insgesamt an die 3.000<br />

Menschen, davon rund 1.500 Delegierte, zu<br />

einem internationalen Kongress der Service<br />

Employees International Union (SEIU)<br />

zusammen. Die Gewerkschaft vertritt zwei<br />

Millionen Mitglieder verschiedener Dienstleistungsbranchen<br />

in den USA, Kanada und<br />

Puerto Rico. Aus Deutschland waren Attila<br />

Kecskes, Betriebsrat eines McDonald’s-<br />

Restaurants in Berlin und Peter Schmidt,<br />

NGG-Referatsleiter Internationales, eingeladen.<br />

Schmidt: „Die Kampagne ‚Fight for $15‘, also<br />

der Kampf für einen höheren gesetzlichen<br />

Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde, hat<br />

SEIU stark verändert. Die Kolleginnen und<br />

Kollegen dort wollen die Kampagne auch zur<br />

weiteren Mitgliederwerbung nutzen. Und die<br />

Erfolge seit 2012 geben ihnen recht. Es gelingt<br />

ihnen, Stadt für Stadt und Bundesstaat<br />

Der SEIU-Kongress endete mit einer Großdemonstration in Chicago. Mittendrin: Attila Kecskes (1. v. li.), Betriebsrat bei<br />

McDonald’s in Berlin.<br />

für Bundesstaat für höhere Mindestlöhne zu<br />

sorgen.” Bis heute sei der Stundenlohn von<br />

rund zehn Millionen Menschen auf 15 Dollar<br />

gestiegen, und rund 18 Millionen haben von<br />

einer Erhöhung auf 12, 13 oder 14 Dollar<br />

profitiert. Das, so Schmidt, habe SEIU circa<br />

150.000 neue Mitglieder gebracht: „Und<br />

auch wenn die Gesetzgebung nur bedingt<br />

bei der amerikanischen Regierung liegt: Man<br />

spürt auch die Auswirkung auf den amerikanischen<br />

Wahlkampf - Hillary Clinton war hier<br />

Gastrednerin….“<br />

Foto: NGG<br />

Solidarität zwischen den Betriebsräten<br />

Es gibt viele gute Gründe, warum wir Europa<br />

brauchen. Peter Schmidt, bei NGG zuständig<br />

für Europa und Internationales, findet: „Wir<br />

brauchen Europa unter anderem deshalb,<br />

weil wir durch das europäische Betriebsrätegesetz<br />

die Möglichkeit haben, Arbeitsstrukturen<br />

über Ländergrenzen hinweg<br />

aufzubauen. Das versetzt uns in die Lage,<br />

Solidarität zwischen den Betriebsräten und<br />

Belegschaften aufzubauen. Das Beispiel<br />

der beabsichtigten Schließung des Kaffeewerkes<br />

von Nestlé in Mainz zeigt dies recht<br />

gut. Alle GewerkschaftsvertreterInnen der<br />

europäischen Kaffeewerke haben in einer<br />

außerordentlichen Sitzung mit dem Nestlé-<br />

Management erklärt, dass sie so lange keine<br />

Produktion aus Mainz übernehmen werden,<br />

wie die Mainzer Kolleginnen und Kollegen<br />

ihr O.K. dafür gegeben haben. Wie wir<br />

wissen, gibt es diese Möglichkeit in anderen<br />

Regionen der Welt nicht. Europa setzt also<br />

auch einen guten gesetzlichen Rahmen für<br />

unsere gewerkschaftliche Arbeit.“<br />

Für verfolgte Gewerkschafter<br />

Es ist keineswegs überall auf der Welt selbstverständlich,<br />

dass GerkschafterInnen ihr<br />

Engagement ohne Gefahr für Leib und Leben<br />

ausüben. Im Gegenteil: Jahr für Jahr berichtet<br />

Amnesty International von Repressalien gegen<br />

GewerkschafterInnen: Sie werden häufig<br />

schikaniert und fallen immer wieder politisch<br />

motivierten Morden, dem „Verschwindenlassen“<br />

und willkürlichen Festnahmen zum<br />

Opfer. Weil sie grundlegende Menschenrechte<br />

verteidigen, werden sie bedroht, gefoltert,<br />

verletzt und ins Exil getrieben.<br />

Aus dem „Solidaritätsfonds für internationale<br />

gewerkschaftliche Arbeit“ (s. rechts)<br />

unterstützt NGG verfolgte GewerkschafterInnen<br />

und Ihre Familien. In besonderen<br />

Notfällen gibt es auch direkt Hilfe für die gewerkschaftliche<br />

Arbeit. In den vergangenen<br />

Jahren gingen Spenden beispielsweise an die<br />

Streikenden der Tekgida-Is in der Türkei, an<br />

die IUL Uruguay für ein Projekt in Brasilien,<br />

an die Günter-Wallraff-Stiftung oder auch an<br />

die Streikenden beim Autobahnraststättenbetreiber<br />

Autogrill.<br />

SOLIDARITÄTSFONDS<br />

Bitte helft mit und überweist eine Geldspende<br />

für verfolgte GewerkschafterInnen<br />

auf unser NGG-Konto:<br />

SEB-Bank AG<br />

IBAN: DE86 2001 0111 1132 026600<br />

BIC: ESSEDE5F200<br />

Kennwort: Solidaritätsfonds für<br />

internationale gewerkschaftliche Arbeit<br />

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<strong>einigkeit</strong> 3 /<strong>2016</strong>

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