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Berlin to go, Ausgabe 2.2016

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DISKURS<br />

WIE DIE WELT DURCH<br />

„BERLINER AUGEN“ SIEHT<br />

Das Optikerhandwerk erlebt mit innovativen Querdenkern eine erstaunliche Entwicklung,<br />

die zwischen Kunst und Technologie wirtschaftliche Erfolgsgeschichten schreibt<br />

Jeder achte Brillenträger in Taiwan trägt eine Brille aus<br />

<strong>Berlin</strong>. Genauer gesagt, von ic! berlin, einem der aufstrebenden<br />

Optikunternehmen, die am Hauptstadtstandort<br />

Innovation zu ihrem globalen Rüstzeug gemacht haben.<br />

<strong>Berlin</strong>er Brillen erobern die Welt. An der Spree entwickelt<br />

und handgefertigt oder im Komplettservice vertrieben:<br />

<strong>Berlin</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> besucht mit ic! berlin, Mykita und<br />

Mister Spex drei Unternehmen, die der Zukunft ihres<br />

Marktes ein neues Gesicht geben.<br />

Kein anderes Hilfsmittel hat eine derartige Karriere hingelegt<br />

wie die Brille. Als Markenzeichen, Modeaccessoire,<br />

Ausdrucksverstärker und schlicht als Sehhilfe ist sie mehr<br />

als zwei eingefasste Sehgläser. Die Designerbrillenmanufaktur<br />

ic! berlin lebt diesen Gedanken mit jedem Manufakturstück,<br />

das die <strong>Berlin</strong>er Herstellung verlässt. Das<br />

Alleinstellungsmerkmal der 2003 gegründeten GmbH ist<br />

ihr Federscharnier-Stecksystem, eine weltweit einzigartige<br />

Gelenklösung ohne Schraube. Kein Schweißen, kein<br />

Kleben, kein Löten. Eine handwerkliche Meisterleistung,<br />

die schon zahlreiche Designpreise erhielt. Geschäftsführer<br />

und Mitgründer Ralph Anderl hat ein ganz eigenes Bild von<br />

seinem Unternehmen: „Eigentlich ist ic! berlin eine superrealistische<br />

Kunstinstallation, die eine Firma in maximaler<br />

Realität darstellt. Die Perfektion der Installation – sie hat<br />

echte Mitarbeiter, produziert und vertreibt echte Brillen<br />

und zahlt sogar Steuern – hat in den Jahren ein radikales<br />

Maximum erreicht! Viele Menschen, Kunden und Pressevertreter<br />

verfallen der ersten Anmutung, dass es sich bei<br />

ic! berlin um einen einfachen Blechbrillenverkäufer handle,<br />

aber ich be<strong>to</strong>ne nochmals, dem ist nicht so! ic! berlin ist<br />

eine hyperrealistische Kunstinstallation.“ Frei nach diesem<br />

Selbstverständnis erdenkt, designt, produziert und vertreibt<br />

das 140-köpfige Team die gesamte Kollektion in <strong>Berlin</strong>,<br />

vom Materialzuschnitt bis zur globalen Lieferlogistik.<br />

Geschäftsführer und Gründer von ic! berlin, Ralph Anderl.<br />

In der ic! berlin-Manufaktur werden Brillen für die ganze Welt gefertigt.<br />

Das Ergebnis sind unkonventionelle, hochqualitativ gefertigte,<br />

fast unkaputtbare und federleichte Brillen, die Kunden<br />

in aller Welt begeistern. Vertrieben werden die Designerbrillen<br />

weltweit über eigene Shops, Optiker und Vertriebe.<br />

Jeder achte Brillenträger in Taiwan blickt durch<br />

eine ic! berlin-Brille. Auf diesem Markt sind die <strong>Berlin</strong>er<br />

fast so bedeutsam wie der Au<strong>to</strong>bauer Audi. Das Erfolgsgeheimnis<br />

liegt in der konsequenten Orientierung an der<br />

neuen Idee. Und die lebt von den Einflüssen des Heimatstandorts.<br />

Anderl bestätigt: „Nur <strong>Berlin</strong> kann unsere Heimat<br />

sein. Die Stadt ist Ost und West gleichzeitig, sie ist<br />

wel<strong>to</strong>ffen und bunt – auf gewisse Art auch traditionslos.<br />

Wir sind wie die Stadt: das große Stichwort lautet Durchmischung.<br />

Dörfer wollen homogen sein, Großstädte genießen<br />

die Buntheit.“<br />

Ideenreichtum und die <strong>Berlin</strong>er Luft sind auch die Triebfeder<br />

des Erfolgs für den Marktkollegen Mykita. Ebenfalls<br />

2003 gegründet, hat das vielfach ausgezeichnete Unternehmen<br />

heute 400 Mitarbeiter und vertreibt seine in <strong>Berlin</strong><br />

handgefertigten Brillenmodelle in 80 Ländern der Erde.<br />

Das Markenprodukt ist ein schraubenloses Brillengestell<br />

mit patentiertem Gelenk, das in zahlreichen Modelllinien<br />

auf hochinnovative Weise gefertigt wird. Das Herzstück<br />

des Unternehmens schlägt im Mykita-Haus in <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg.<br />

Hier arbeiten Designer, Optiker, Marketingstrategen<br />

und Techniker unter einem Dach, um das<br />

Konzept Brille einen Schritt weiterzudenken.<br />

Moritz Krueger, CEO von Mykita erläutert: „Wir sind immer<br />

auf der Suche nach Innovation. ‚Finding beauty in technology‘<br />

lautet unser Leitspruch. Das bedeutet: Wir gehen<br />

mit Material und Formgebung gleichermaßen visionär um.<br />

Jede technische Lösung, die wir anstreben, muss immer<br />

auch ästhetisch sein.“ Dafür holt sich Mykita anerkannte<br />

Partner ins Boot. Etwa in Form von Fashion-Kollaborati-<br />

Fo<strong>to</strong>s: ic, Edmir Asoski<br />

16 BERLIN TO GO

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