Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum
Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.
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Akteuren hat die Reihe »<strong>Bochum</strong> 4.0« den Blick auf die gemeinsamen Herausforderungen in der<br />
Stadt geschärft. Über die Stadtgrenzen hinweg wird u.a. unter dem Titel Wissensmetropole Ruhr<br />
der Austausch mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gesucht. Insgesamt<br />
sind die Akteure in <strong>Bochum</strong> und in der Region sehr aktiv und gut vernetzt.<br />
Die Akteure in <strong>Bochum</strong> sind mit verschiedenen Ansätzen auch bei der Gründungsförderung<br />
wissensintensiver Unternehmen und der Förderung der Kreativwirtschaft beteiligt. So haben<br />
sich RUB, Hochschule <strong>Bochum</strong>, die IHK und die Transfergesellschaft rubitec GmbH zusammengetan,<br />
um mit dem Gründercampus gebündelt und strukturiert Gründungen aus den Hochschulen<br />
heraus zu fördern. Dazu gehören u.a. der Businessplanwettbewerb ruhr@venture und viele<br />
Beratungsangebote. Mit der Startbahn Ruhr unterstützen wiederum der Verein proRuhrgebiet,<br />
die Business Angels Agentur Ruhr und die MedEcon Ruhr Gründungen im gesamten Ruhrgebiet.<br />
Die Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong> ist darüber hinaus mit dem Wettbewerb Senkrechtstarter<br />
als Förderer und Berater bei Gründungen aktiv. Künftig soll auch das Thema Gründungen bei<br />
der Neunutzung der frei gewordenen Opel-Flächen eine größere Rolle spielen. Mit der Gründung<br />
eines <strong>Bochum</strong>er Instituts für Technologie soll der Grundstein zur weiteren Bündelung der<br />
Gründungs- und Transferaktivitäten gelegt werden.<br />
Schließlich sind Kreative in einer Stadt immer ein Frühindikator für Attraktivität, Anziehungskraft<br />
und wirtschaftliche Entwicklung. Sie haben in <strong>Bochum</strong> u.a. mit der Folkwang Hochschule, dem<br />
Institut für Populäre Musik und dem Theaterzentrum Orte und Nachwuchsquellen, sind aber<br />
auch an vielen anderen Orten in der Stadt zu finden. Die Förderung von und Öffnung für Kreative<br />
findet von Seiten der Stadt im Gründerzentrum Kulturwerk Lothringen, im Bermudahaus<br />
oder dem Creative Stage 8 statt. Auch in der Planung zur WorldFactory – der Neunutzungsidee<br />
für die Opel-Flächen – spielen Kreative als Raumpioniere und Nutzer eine große Rolle. Mit dem<br />
Festival n.a.t.u.r. wiederum sind Kreative konkret eingeladen, sich an der Stadt(um)gestaltung<br />
zu beteiligen und den urbanen Raum als Projektionsfläche und Resonanzraum zu verwenden.<br />
Vergleicht man die Entwicklungsvoraussetzungen <strong>Bochum</strong>s mit denen anderer Städte, dann ist<br />
die Hoffnung nicht unbegründet, dass es gerade Kreative sein könnten, die den Wandel der Stadt<br />
als attraktiv und herausfordernd empfinden und sich gerade mit dem Angebot an Fläche und<br />
Mitwirkungsmöglichkeit in <strong>Bochum</strong> niederlassen.<br />
Insgesamt profitiert <strong>Bochum</strong> von einer vielfältigen Netzwerklandschaft unterschiedlicher Reichweite<br />
und Intensität. Eine Herausforderung ist es, noch mehr Nutzen aus Kooperationen zu<br />
ziehen und trotz seiner Größe der Größe <strong>Bochum</strong>s zu gemeinschaftlichen Positionen zu finden,<br />
um regional und überregional gemeinschaftlich für die Stadt aufzutreten.<br />
KOOPERATION<br />
Unter Kooperation wird hier der tatsächliche Austausch von Wissen und Erkenntnis im Sinne<br />
von Transfer verstanden. Auch in diesem Bereich sind die Akteure in <strong>Bochum</strong> sehr aktiv und<br />
kooperieren vielfältig.<br />
Im Bereich des Wissens- und Erkenntnistransfer profitieren Wirtschaft und Wissenschaft stark<br />
voneinander, was sich in einer Vielzahl von Projekten und Kooperationen widerspiegelt. Es existieren<br />
vielfältige Transferbeziehungen, die von der projektförmigen Kooperation bis zur institutionalisierten<br />
Austauschbeziehung reichen. Beispiele sind das Projekt »GET.min« von RUB, Fraunhofer<br />
und den Stadtwerken <strong>Bochum</strong> oder Projekte des Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit.<br />
Zusätzlich zum Technologiezentrum der CHIP-TZR GmbH und Aktivitäten der rubitec GmbH<br />
etabliert die RUB auch sogenannte Applied Competence Cluster, die den unmittelbaren Transfer<br />
zwischen Wirtschaft und Wissenschaftlern ermöglichen sollen. Überregional wird Technologietransfer<br />
im GeothermieZentrum betrieben und ist Thema der Universitätsallianz Ruhr. Insgesamt<br />
ist das Transferangebot in <strong>Bochum</strong> hoch und die Strukturen sind vielfältig. Transfererfolge brauchen<br />
aber auch eine starke Wirtschaft, die Knowhow gezielt nachfragt und als verlässlicher Partner<br />
der Wissenschaft fungiert.<br />
8 creativestageruhr.de<br />
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